Archäologie (CDXXXVIII): Ἱκέτιδες - Vom Empfang Schutzflehender und die Schutzbefohlenen. Die Quote 1938 - 2015
Götz Aly erinnert an den einstigen Auswanderersaal im Schlesischen Bahnhof von Berlin, dem heutigen Ostbahnhof, dort bis 1933 betrieben vom Hilfsverein der Deutschen Juden. Seit 1901 hatte der von Paul Nathan gegründete Hilfsverein rund 200.000 osteuropäische Juden unterstützt, die vor Armut, antisemitischer Willkür und Pogromen flohen, um sich in Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam oder Antwerpen nach Übersee einzuschiffen, zumeist in das Traumland USA...
In ihrem Jahresbericht für 1930 beklagten die Geschäftsführer des Vereins „die starre Immigrationspolitik“, die fortschreitende „Missachtung von Menschenrechten und Humanitätspflichten“. Sie taten, was in ihren Kräften stand, um die Gestrandeten, „die unglücklichen Opfer der Nachkriegsverhältnisse einem Ziel zuzuführen, das ihnen Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungsfreiheit gibt, sie vor Verfall und Untergang bewahrt“. Lesenswert!
(Berliner Zeitung, 07.09.2015)
German Jewish Refugees, 1933–1939
The sudden flood of emigrants created a major refugee crisis. President Franklin D. Roosevelt convened a conference in Evian, France, in July 1938. Despite the participation of delegates from 32 countries, including the United States, Great Britain, France, Canada, and Australia, only the Dominican Republic agreed to accept additional refugees... Bald wurde klar, dass sich die Aufnahmebereitschaft der meisten Länder in engen Grenzen hielt. So erklärten mehrere Konferenzteilnehmer, ihr Land sei grundsätzlich kein Einwanderungsland, andere wiesen darauf hin, dass sie lediglich den Transit von jüdischen Flüchtlingen zulassen könnten; im Übrigen würde eine weitere Zuwanderung lediglich dem Antisemitismus weiteren Auftrieb geben. Die Vereinigten Staaten hielten an ihrer Quote von jährlich 27.370 Einwanderern aus Deutschland und Österreich fest ...
During 1938–1939, in an program known as the Kindertransport, the United Kingdom admitted 10,000 unaccompanied Jewish children on an emergency basis. 1939 also marked the first time the United States filled its combined German-Austrian quota (which now included annexed Czechoslovakia). However, this limit did not come close to meeting the demand; by the end of June 1939, 309,000 German, Austrian, and Czech Jews had applied for the 27,000 places available under the quota.
By September 1939, approximately 282,000 Jews had left Germany and 117,000 from annexed Austria. Of these, some 95,000 emigrated to the United States, 60,000 to Palestine, 40,000 to Great Britain, and about 75,000 to Central and South America, with the largest numbers entering Argentina, Brazil, Chile, and Bolivia. More than 18,000 Jews from the German Reich were also able to find refuge in Shanghai, in Japanese-occupied China.
At the end of 1939, about 202,000 Jews remained in Germany and 57,000 in annexed Austria, many of them elderly. By October 1941, when Jewish emigration was officially forbidden, the number of Jews in Germany had declined to 163,000. The vast majority of those Jews still in Germany were murdered in Nazi camps and ghettos during the Holocaust.
(Holocaust Encyclopedia)
Was geschehen kann, wenn mehrere Konferenzteilnehmer erklären, ihr Land sei grundsätzlich kein Einwanderungsland, andere darauf hinweisen, dass sie lediglich den Transit von Flüchtlingen zulassen könnten; im Übrigen würde eine weitere Zuwanderung lediglich dem Antisemitismus - der Ausländerfeindlichkeit - weiteren Auftrieb geben ...
In ihrem Jahresbericht für 1930 beklagten die Geschäftsführer des Vereins „die starre Immigrationspolitik“, die fortschreitende „Missachtung von Menschenrechten und Humanitätspflichten“. Sie taten, was in ihren Kräften stand, um die Gestrandeten, „die unglücklichen Opfer der Nachkriegsverhältnisse einem Ziel zuzuführen, das ihnen Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungsfreiheit gibt, sie vor Verfall und Untergang bewahrt“. Lesenswert!
(Berliner Zeitung, 07.09.2015)
German Jewish Refugees, 1933–1939
The sudden flood of emigrants created a major refugee crisis. President Franklin D. Roosevelt convened a conference in Evian, France, in July 1938. Despite the participation of delegates from 32 countries, including the United States, Great Britain, France, Canada, and Australia, only the Dominican Republic agreed to accept additional refugees... Bald wurde klar, dass sich die Aufnahmebereitschaft der meisten Länder in engen Grenzen hielt. So erklärten mehrere Konferenzteilnehmer, ihr Land sei grundsätzlich kein Einwanderungsland, andere wiesen darauf hin, dass sie lediglich den Transit von jüdischen Flüchtlingen zulassen könnten; im Übrigen würde eine weitere Zuwanderung lediglich dem Antisemitismus weiteren Auftrieb geben. Die Vereinigten Staaten hielten an ihrer Quote von jährlich 27.370 Einwanderern aus Deutschland und Österreich fest ...
During 1938–1939, in an program known as the Kindertransport, the United Kingdom admitted 10,000 unaccompanied Jewish children on an emergency basis. 1939 also marked the first time the United States filled its combined German-Austrian quota (which now included annexed Czechoslovakia). However, this limit did not come close to meeting the demand; by the end of June 1939, 309,000 German, Austrian, and Czech Jews had applied for the 27,000 places available under the quota.
By September 1939, approximately 282,000 Jews had left Germany and 117,000 from annexed Austria. Of these, some 95,000 emigrated to the United States, 60,000 to Palestine, 40,000 to Great Britain, and about 75,000 to Central and South America, with the largest numbers entering Argentina, Brazil, Chile, and Bolivia. More than 18,000 Jews from the German Reich were also able to find refuge in Shanghai, in Japanese-occupied China.
At the end of 1939, about 202,000 Jews remained in Germany and 57,000 in annexed Austria, many of them elderly. By October 1941, when Jewish emigration was officially forbidden, the number of Jews in Germany had declined to 163,000. The vast majority of those Jews still in Germany were murdered in Nazi camps and ghettos during the Holocaust.
(Holocaust Encyclopedia)
Was geschehen kann, wenn mehrere Konferenzteilnehmer erklären, ihr Land sei grundsätzlich kein Einwanderungsland, andere darauf hinweisen, dass sie lediglich den Transit von Flüchtlingen zulassen könnten; im Übrigen würde eine weitere Zuwanderung lediglich dem Antisemitismus - der Ausländerfeindlichkeit - weiteren Auftrieb geben ...
gebattmer - 2015/09/10 17:41
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