Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Stilformen der Menschenverachtung (II): Drehbücher zum „Ernst machen“
- „Ernst machen in Einsiedel – das geschieht schon, aber was, wenn die Busse kommen? Räumt man dann einfach das Feld? Blockiert man die Straße? Wird aus den Bussen ein Castor-Transport? Und überhaupt: Wenn es Einsiedel 20x gäbe und an jedem Abend in Sachsen irgendwo 2,5 x 2000 Leute schweigend durch ihre Dörfer gingen und verhinderten, dass die Busse durchkommen – was dann? Endlich ein Effekt?“. (Götz Kubitschek in der acht Folgen umfassenden Textserie „Widerstandsschritte“ auf dem Online-Auftritt der „Sezession“ - no link!).
Klingt wie eine Blaupause für „Clausnitz“.
Clausnitz ist kein Zufall – Die gefährliche „Widerstands“-Saat der Neuen Rechten geht auf
- Die schockierenden Ereignisse in Clausnitz dürfen nicht als isolierte Vorfälle betrachtet werden. Hier geht eine Strategie auf, welche die Neue Rechte schon länger propagiert. Auch Blockaden von Bussen mit Flüchtlingen gehören dazu. Im Herbst 2015 hat Götz Kubitschek, die Zentralfigur dieser Szene, seine Vorstellungen in einer achtteiligen Artikelserie namens „Widerstandsschritte“ zusammengefasst.
... Abermals zeigt sich, dass sich erst aus der Lektüre der Primärquellen der Neuen Rechten erschließt, warum die Radikalisierung im Bürgertum so rasant voranschreitet, wie sie das derzeit tut. Und wie so oft ist hier Götz Kubitscheks „Sezession“ sehr aufschlussreich. Eine Zeitschrift, die der AfD-Vizevorsitzende und Herr in Tweed, Alexander Gauland, übrigens als „konservativ“ bezeichnet. Es sind Verharmloser wie er, die mitverantwortlich dafür sind, dass der Firnis der Zivilisation in Deutschland immer dünner wird. Lesebefehl!!
Warum die Radikalisierung im Bürgertum so rasant voranschreitet, wie sie das derzeit tut, hat sicherlich auch mit der ideologischen Munitionierung der Neuen Rechten durch die Lieblingsdenker des Bürgertums zu tun: Sloterdijk, Safranski, Sarrazin oder Heinsohn
Überrollung, Lügenäther, keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung, territorialer Imperativ ...
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Wiedergefunden und für treffend befunden:
”Die Politik der kulturellen Identität besteht darin, Minoritäten innerhalb von Majoritätsgesellschaften anzustiften, ihre je kulturelle Autonomie zu behaupten, zur Not mit Gewalt. (...) Die Begriffserfindung der kulturellen Identität hat keine reale Entsprechung, sie ist ein Kontrafaktum, eine Konstruktion zur Erpressung der zu ihr gehörigen und zur ausbeuterischen Ausgrenzung aller nicht zu ihr gehörigen.” Bazon Brock: Krieg und Kunst - Kulturelle Regelsysteme
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Liane Bednarz hat im August 2015 gemeinsam mit Christoph Giesa das Buch „Gefährliche Bürger. Die neue Rechte greift nach der Mitte“ im Carl Hanser Verlag veröffentlicht (München 2015. 220 Seiten).
gebattmer - 2016/02/23 17:12
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