(We Don't Need This) Fascist Groove Thang - Mit der ZEIT und Kapitän Schwandt auf der Suche nach einem Begriff
(We Don't Need This) Fascist Groove Thang was written by Heaven 17 members Martyn Ware, Ian Craig Marsh and Glenn Gregory and included on their 1981 debut album Penthouse and Pavement. It was the first single released by the band.
In the lyrics fascism and racism are described in an ironic fashion, using the lexicon of funk music. The lyrics of the song also reference the UK and US political leaders of the time, Prime Minister Margaret Thatcher and President Ronald Reagan, respectively, and include denunciations of both racism and fascism. According to the book Banned!: Censorship of Popular Music in Britain, 1967-92, the song was banned by the BBC due to concerns by Radio 1's legal department that it was extremely offensive to Ronald Reagan as he was the new US President at the time of the song's release....
Dabei kann man ihrer Begriffsarbeit weitgehend folgen, wenn sie abgrenzen:
Populismus ist also ein treffender Begriff, allerdings beschreibt er mehr die Methode als die Inhalte, er erfasst den rassistischen und nationalistischen Gehalt nicht. Der Faschismusbegriff wiederum passt zwar zu einigen Methoden der genannten Bewegungen, überzeichnet aber ihre Ideologien und Ziele... und der Begriff des Autoritarismus hat Löcher. Weder der Nationalismus wird mit ihm erfasst noch der Rassismus.
Der Schluss allerdings enttäuscht. Zu kurz gesprungen:
Der Nationalismus ist, neben Populismus und Autoritarismus, ihre dritte Familienähnlichkeit. Aber hat diese Familie auch einen Nachnamen?
Le Pen und Gauland, Trump und Hofer, Putin und Orbán und wie sie alle heißen versprechen den Weg zurück in eine schönere Vergangenheit, die in Wahrheit nie existiert hat. Sie sind also Reaktionäre... Wir haben es mit einer aggressiven, reaktionären Internationale zu tun.
Abgesehen davon, dass der Begriff des Reaktionären nicht weiter definiert wird (... der Vorteil, dass Konservative damit nicht gemeint sind, auch nicht alle, die sich als Rechte einstufen würden. Er ist sozusagen bündnisfähig. - ist ja wohl keine Definition), erfasst er den rassistischen Gehalt ebenso wenig wie der des Populismus! Im Übrigen gibt er nicht viel her, weil er - so wie er hier gebraucht wird - bei genauerer Betrachtung auf Rückwärtsgewandtheit einschrumpelt:
"Ich möchte dieses Land, wie wir es von unseren Vätern ererbt haben. Und so soll es bleiben." (Gauland bei Anne Will)
Kapitän Schwandt hat dazu das Notwendige gesagt: Er ist ein Rechtradikaler schlimmster Prägung.
Das ist auch noch nicht so treffend, aber immerhin präziser als die ZEIT-Begriffseierei, die vielleicht doch mit Rücksichten auf die Leserschaft zu tun hat (so wie Giovanni di Lorenzo und Sebastian Turner den Martenstein dem "Tagesspiegel" eine neue Farbe geben lassen, mit der er den Zuspruch einer wachsenden Zahl von AFD Anhängern finden wird).
Ich fürchte, es bedarf doch noch einiger gedanklicher Anstrengung, einen Begriff zu finden, der sowohl wissenschaftlich haltbar als auch politisch brauchbar ist. Hilfreich bei der Suche (immer noch, obwohl aus dem Jahre 1988):
Rasse, Klasse, Nation - Ambivalente Identitäten: von Étienne Balibar und Immanuel Wallerstein
Vgl. GBlog - define: Rassismus
Aufklärung in the Slaughterhouse (III): The Hungry Crocodiles Are Dancing in the Light : Sloterdijks Lob der Grenze, Frau von Storchs Annahme, Frauen seien anders als Kinder verständig, - und ein Brief aus dem Flüchtlingscamp (+ updated: Sprache formt Wahrheit)
Nachtrag:
- Die “Neue Rechte” II: Identität und Herrschaft. Paul Simon, in: le Bohémien am 18. April 2016
In the lyrics fascism and racism are described in an ironic fashion, using the lexicon of funk music. The lyrics of the song also reference the UK and US political leaders of the time, Prime Minister Margaret Thatcher and President Ronald Reagan, respectively, and include denunciations of both racism and fascism. According to the book Banned!: Censorship of Popular Music in Britain, 1967-92, the song was banned by the BBC due to concerns by Radio 1's legal department that it was extremely offensive to Ronald Reagan as he was the new US President at the time of the song's release....
This Fascist Groove Thang: Faschisten Autoritaristen Populisten Reaktionäre Rassisten Nationalisten Rechtsradikale Nazis?
Angela Köckritz und Gero von Randow haben in der ZEIT (Nr. 25/2016, 9. Juni 2016) den Versuch unternommen zu klären, welcher Begriff das Phänomen, das die Gaulands und Hofers, Sarrazins und Le Pens repräsentieren, hinreichend präzise definieren kann, - ausgehend von der Annahme: Eine politische Bezeichnung definiert den Gegner, wendet sich an potenzielle Bündnispartner, plädiert für Debatte oder Abbruch der Verhandlungen, Duldung oder Repression. Und sie gewinnt oder verliert Mitstreiter. Ihre Wahl ist also nicht nur Politologie, sondern auch Politik.Dabei kann man ihrer Begriffsarbeit weitgehend folgen, wenn sie abgrenzen:
Populismus ist also ein treffender Begriff, allerdings beschreibt er mehr die Methode als die Inhalte, er erfasst den rassistischen und nationalistischen Gehalt nicht. Der Faschismusbegriff wiederum passt zwar zu einigen Methoden der genannten Bewegungen, überzeichnet aber ihre Ideologien und Ziele... und der Begriff des Autoritarismus hat Löcher. Weder der Nationalismus wird mit ihm erfasst noch der Rassismus.
Der Schluss allerdings enttäuscht. Zu kurz gesprungen:
Der Nationalismus ist, neben Populismus und Autoritarismus, ihre dritte Familienähnlichkeit. Aber hat diese Familie auch einen Nachnamen?
Le Pen und Gauland, Trump und Hofer, Putin und Orbán und wie sie alle heißen versprechen den Weg zurück in eine schönere Vergangenheit, die in Wahrheit nie existiert hat. Sie sind also Reaktionäre... Wir haben es mit einer aggressiven, reaktionären Internationale zu tun.
Abgesehen davon, dass der Begriff des Reaktionären nicht weiter definiert wird (... der Vorteil, dass Konservative damit nicht gemeint sind, auch nicht alle, die sich als Rechte einstufen würden. Er ist sozusagen bündnisfähig. - ist ja wohl keine Definition), erfasst er den rassistischen Gehalt ebenso wenig wie der des Populismus! Im Übrigen gibt er nicht viel her, weil er - so wie er hier gebraucht wird - bei genauerer Betrachtung auf Rückwärtsgewandtheit einschrumpelt:
"Ich möchte dieses Land, wie wir es von unseren Vätern ererbt haben. Und so soll es bleiben." (Gauland bei Anne Will)
Kapitän Schwandt hat dazu das Notwendige gesagt: Er ist ein Rechtradikaler schlimmster Prägung.
Das ist auch noch nicht so treffend, aber immerhin präziser als die ZEIT-Begriffseierei, die vielleicht doch mit Rücksichten auf die Leserschaft zu tun hat (so wie Giovanni di Lorenzo und Sebastian Turner den Martenstein dem "Tagesspiegel" eine neue Farbe geben lassen, mit der er den Zuspruch einer wachsenden Zahl von AFD Anhängern finden wird).
Ich fürchte, es bedarf doch noch einiger gedanklicher Anstrengung, einen Begriff zu finden, der sowohl wissenschaftlich haltbar als auch politisch brauchbar ist. Hilfreich bei der Suche (immer noch, obwohl aus dem Jahre 1988):
Rasse, Klasse, Nation - Ambivalente Identitäten: von Étienne Balibar und Immanuel Wallerstein
Vgl. GBlog - define: Rassismus
“Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.“
Vgl. auchAufklärung in the Slaughterhouse (III): The Hungry Crocodiles Are Dancing in the Light : Sloterdijks Lob der Grenze, Frau von Storchs Annahme, Frauen seien anders als Kinder verständig, - und ein Brief aus dem Flüchtlingscamp (+ updated: Sprache formt Wahrheit)
Nachtrag:
- Die “Neue Rechte” II: Identität und Herrschaft. Paul Simon, in: le Bohémien am 18. April 2016
gebattmer - 2016/06/13 18:01
Unterstellung