Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan - Staatsattrappen, Rackets, Regime und Badass Jihadis (XXXIV): Der Putsch. Cold Turkey.
Auch hier: Das Dilemma der vorschnellen Berichterstattung - Wolfgang Michal, 17 Juli 2016
Orlando, Dallas, Nizza, Istanbul: Die Menge an Zeilen, die heute über ein Ereignis geschrieben werden, die Zahl der Bilder, die von einem Ereignis gezeigt werden, hat sich vertausendfacht. Fast zeitgleich mit dem Eintreten des Ereignisses plappern und senden Medien und Netzwerke munter drauflos....
Eigene Erfahrung, Nacht zum Samstag: Ich sah Bilder (bei BBC und CNN) und ich sah: Nichts!
Und:
Wenn es eine Zeit gibt, um sich in Verschwörungstheorien zu ergehen, dann ist es während eines Umsturzversuches. Dieser geht ja zwangsläufig mit einer Verschwörung derjenigen Machtzirkel einher, die im Geheimen den Sturz einer Regierung planen. Ohne Verschwörung kann eine Junta logischerweise niemals erfolgreich sei. Generell gehören Verschwörungen zu den ältesten Machttechniken, die schon im frühen Altertum, am Beginn des Zivilisationsprozesses im Zweistromland, zur Anwendung gelangten.
Der manische Verschwörungstheoretiker hingegen, der überall Verschwörungen wittert und diese in alle historischen Großereignisse und gesellschaftlichen Umbrüche hineinprojiziert, will die ganze Welt als eine ewige Weltverschwörung begreifen. Er geht somit an den fetischistischen gesellschaftlichen Verhältnissen im Kapitalismus irre - die Verschwörungstheorien verfestigen sich bei ihm zu einer "Verschwörungsideologie". Das Kapital bringt auf gesamtgesellschaftlicher und globaler Ebene eine widerspruchsvolle marktvermittelte Eigendynamik uferloser Selbstverwertung hervor, die den Menschen als eine fremde Macht gegenübertritt ("Die Märkte") und die Gefühle der Ohnmacht und Heteronomie hervorruft, die die Brutstätte für Verschwörungsideologien bilden.
Im Fall des jüngsten Militärputsches in der Türkei ist es aber - wie ausgeführt - absolut legitim, Verschwörungstheorien auszustellen, da dieser zwangsläufig mit einer Verschwörung einherging.
Erdogans Röhm-Putsch. Tomasz Konicz, Telepolis 17.07.2016
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Orlando, Dallas, Nizza, Istanbul: Die Menge an Zeilen, die heute über ein Ereignis geschrieben werden, die Zahl der Bilder, die von einem Ereignis gezeigt werden, hat sich vertausendfacht. Fast zeitgleich mit dem Eintreten des Ereignisses plappern und senden Medien und Netzwerke munter drauflos....
Eigene Erfahrung, Nacht zum Samstag: Ich sah Bilder (bei BBC und CNN) und ich sah: Nichts!
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Wenn es eine Zeit gibt, um sich in Verschwörungstheorien zu ergehen, dann ist es während eines Umsturzversuches. Dieser geht ja zwangsläufig mit einer Verschwörung derjenigen Machtzirkel einher, die im Geheimen den Sturz einer Regierung planen. Ohne Verschwörung kann eine Junta logischerweise niemals erfolgreich sei. Generell gehören Verschwörungen zu den ältesten Machttechniken, die schon im frühen Altertum, am Beginn des Zivilisationsprozesses im Zweistromland, zur Anwendung gelangten.
Der manische Verschwörungstheoretiker hingegen, der überall Verschwörungen wittert und diese in alle historischen Großereignisse und gesellschaftlichen Umbrüche hineinprojiziert, will die ganze Welt als eine ewige Weltverschwörung begreifen. Er geht somit an den fetischistischen gesellschaftlichen Verhältnissen im Kapitalismus irre - die Verschwörungstheorien verfestigen sich bei ihm zu einer "Verschwörungsideologie". Das Kapital bringt auf gesamtgesellschaftlicher und globaler Ebene eine widerspruchsvolle marktvermittelte Eigendynamik uferloser Selbstverwertung hervor, die den Menschen als eine fremde Macht gegenübertritt ("Die Märkte") und die Gefühle der Ohnmacht und Heteronomie hervorruft, die die Brutstätte für Verschwörungsideologien bilden.
Im Fall des jüngsten Militärputsches in der Türkei ist es aber - wie ausgeführt - absolut legitim, Verschwörungstheorien auszustellen, da dieser zwangsläufig mit einer Verschwörung einherging.
Erdogans Röhm-Putsch. Tomasz Konicz, Telepolis 17.07.2016
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gebattmer - 2016/07/18 17:20
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