Look Back in Anger
- Archäologie (DXLVII): Der andere 11. September : "Das Leben im Stadion ist bei sonnigem Wetter recht angenehm."
- Es ist immer wieder zu erinnern an den anderen 11. September:
Augusto Pinochet war nicht nur ein blutiger Diktator. Er bereitete auch dem Neoliberalismus den Weg ...
Die Bedeutung des "Pinochetismus" geht zugleich über die Grenzen seines unmittelbaren Einflussgebietes hinaus. Der Putsch, 18 Tage, nachdem Pinochet der Regierung Allende seine Treue geschworen hatte, war schließlich nicht nur Höhepunkt eines Stellvertreterkrieges zwischen den damaligen Großmächten UdSSR und USA. Auf den Trümmern der gestürzten Regierung wurde auch das weltweit erste neoliberale Regime errichtet. Von Chile aus wurden die Militärregierungen in Südamerika ein Versuchslaboratorium für wirtschaftspolitische und arbeitsrechtliche Maßnahmen, die, bewährten sie sich, im Westen übernommen wurden...
Interessantes Dokument dazu: Pinochet und das Chaos. Nach 13 Jahren verliert Chiles Militärdiktatur ihre letzten Freunde (Die ZEIT, 26. September 1986)
Am heutigen 16. September vor 44 Jahren wurde der chilenische Sänger, Musiker und Theaterregisseur Víctor Lidio Jara Martínez mit mindestens 44 Schüssen von Soldaten des am 11. September 1973 in Chile gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende putschenden Militärs ermordet.
Victor Jara wurde nach dem Putsch zusammen mit vielen Dozenten und Studenten ins Estadio Chile verbracht, wo er erst dort von einem Offizier erkannt und, wie auch viele seiner Leidensgenossen, gefoltert wurde.
Unter diesen Umständen entstand sein letztes Gedicht (eigentlich ohne Titel, meist aber nach der Anfangszeile Somos cinco mil, „Wir sind fünftausend“, genannt). Später brachen ihm seine Peiniger die Hände, damit er nicht mehr Gitarre spielen konnte. Als Reaktion auf die hämische Aufforderung der Soldaten, er solle doch singen, wenn er ein Sänger sei, erhob Víctor Jara noch einmal seine Stimme, um das Lied der Unidad Popular Venceremos – „Wir werden siegen“, anzustimmen. Daraufhin wurde er zusammengeschlagen und schließlich mit einem Maschinengewehr getötet.
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- "September '77, Port Elizabeth, weather fine. It was business as usual, in police room 619, Oh Biko, Biko, because Biko, Oh Biko, Biko, because Biko. Yihla Moja, Yihla Moja. The man is dead." "Biko" von Peter Gabriel
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- Schrei nach Freiheit /Cry Freedom, 1987, Regie: Richard Attenborough
- Das Leben und der Tod von Steve Biko - Politik - Süddeutsche.de
- Der Mediensturm. Apokalypse, Weltuntergang, Monster: Kein Superlativ war zu groß für Hurrikan „Irma“. Doch der mediale Ausnahmezustand zeigt: Wir haben ein Problem mit der Wahrnehmung. (Imre Grimm in der HAZ, 12.09.2017)
- ... Wieder hat die Weltpresse ihre Reporter in den Wind gestellt, hat sie in Gummistiefeln und Neoprenanzügen an die Wetterfront geschickt, und da stehen sie vor zerzausten, peitschenden Palmen und warnen gleichzeitig davor, sich in diesem Chaos aufzuhalten. Die Lage: unübersichtlich. Der Erkenntnisgewinn: übersichtlich...
Tatsächlich hat „Irma“ nicht bloß Schutt und Geröll aufgeworfen, sondern auch viele Fragen. Zum Beispiel die, warum die globale Medienmaschine erst so richtig in Wallung geriet, als es in Florida zu regnen begann – fünf Tage, nachdem „Irma“ in der Karibik schwerste Verwüstungen angerichtet hatte. Es war, als habe es das tödliche Chaos auf Kuba nie gegeben, die Todesopfer, die meterhohe Flut in Havanna. Es war, als seien die Toten und Verletzten in den europäischen Exklaven auf Guadeloupe, Saint Barthélémy und St.-Martin nicht so wichtig. Natürlich: Auf der Landkarte der medialen Wahrnehmung spielt die technische Infrastruktur eine entscheidende Rolle. Ein engmaschiges Netz an Sendern und Kamerateams plus unzensierter Zugang zum Netz fördern die Versorgung mit spektakulären Bewegtbildern.
Aber das allein erklärt noch nicht, warum ein Sturm in den USA eine größere Medienerregung auslöst als ein Erdbeben in Mexiko mit 90 Toten oder der Taifun „Hato“ in Südchina vor 14 Tagen, bei dem knapp 20 Menschen ums Leben kamen. „Hato“? Erinnert sich jemand? ..
- Be the Flower in the Gun: The Story Behind the Historic Photograph "Flower Power" in 1967
Why was that nice gentle boy putting flowers inside the barrels of M-16 semi automatic weapons?? Flower Power is an historic photograph taken by American photographer Bernie Boston for the now-defunct Washington Star newspaper. It was nominated for the 1967 Pulitzer Prize. Taken on October 21, 1967, during a march to the Pentagon, the iconic photo shows a young, long-haired Vietnam protestor in a turtleneck sweater, placing carnations into the barrel of a rifle of a National Guardsman. (Vintage everyday)
gebattmer - 2017/09/13 21:16
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