Heil ho, let’s go (II) : Roger Waters, die ARD und die Nachdenkseiten
ARD distanziert sich von Roger Waters
Unterstützt Roger Waters, Mitgründer der britischen Band Pink Floyd, antisemitische Aktionen? ARD-Sender wollen seine Konzerte nicht mehr unter ihrem Logo präsentieren. (…) „Hier klar Position zu beziehen, ist für den rbb ein wichtiges Signal auch an die jüdischen Gemeinden in Berlin und Brandenburg“, sagte die rbb-Intendantin Patricia Schlesinger. Der Sender setze damit auch ein Zeichen gegen die Boykottaufrufe des Sängers zu Israel-Auftritten anderer Künstler. Waters gilt als Unterstützer der internationalen BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen), die sich für Sanktionen und einen Boykott Israels wegen der Palästinenser-Politik der israelischen Regierung einsetzt. (…) Der Konzertveranstalter Marek Lieberberg bezeichnete das Verhalten der ARD-Sender in einem Interview mit dem Mannheimer Morgen als „absolut lächerlich“. Waters habe zwar eine bedenkliche private Meinung zu Israel. Er sei offen Mitglied einer Boykottbewegung, die Lieberberg ablehne. „Aber ich kann und will ihm sein Recht auf Meinungsfreiheit nicht bestreiten“, sagte der Musikmanager, der selbst ein Kind von Holocaust-Überlebenden ist.
Quelle: Zeit Online
via Nachdenkseiten ... mit "Anmerkung Paul Schreyer":
Wenn Marek Lieberberg dem Waters sein Recht auf Meinungsfreiheit nicht bestreiten kann und will, ist das seine Sache und zu respektieren. Das gibt einem Paul Schreyer noch lange nicht das Recht, das auch nicht zu wollen und dann auch noch auf der einen Seite aufzublasen (Staatsfunk) und auf der anderen zu verharmlosen (politisch vom Mainstream bzw. der Regierungslinie abweichende Sichtweisen ...). Offen antisemitische Ausfälle sind keine von Meinungsfreiheit gedeckte Sichtweisen und gehören sanktioniert!
Kobi Farhi, Sänger der israelischen Metal-Band Orphaned Land (bei laut.de): "Roger Waters ist ein Heuchler!"
View on YouTube
Unterstützt Roger Waters, Mitgründer der britischen Band Pink Floyd, antisemitische Aktionen? ARD-Sender wollen seine Konzerte nicht mehr unter ihrem Logo präsentieren. (…) „Hier klar Position zu beziehen, ist für den rbb ein wichtiges Signal auch an die jüdischen Gemeinden in Berlin und Brandenburg“, sagte die rbb-Intendantin Patricia Schlesinger. Der Sender setze damit auch ein Zeichen gegen die Boykottaufrufe des Sängers zu Israel-Auftritten anderer Künstler. Waters gilt als Unterstützer der internationalen BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen), die sich für Sanktionen und einen Boykott Israels wegen der Palästinenser-Politik der israelischen Regierung einsetzt. (…) Der Konzertveranstalter Marek Lieberberg bezeichnete das Verhalten der ARD-Sender in einem Interview mit dem Mannheimer Morgen als „absolut lächerlich“. Waters habe zwar eine bedenkliche private Meinung zu Israel. Er sei offen Mitglied einer Boykottbewegung, die Lieberberg ablehne. „Aber ich kann und will ihm sein Recht auf Meinungsfreiheit nicht bestreiten“, sagte der Musikmanager, der selbst ein Kind von Holocaust-Überlebenden ist.
Quelle: Zeit Online
via Nachdenkseiten ... mit "Anmerkung Paul Schreyer":
- Angesichts solcher Entscheidungen stellt sich zunehmend die Frage, wie öffentlich-rechtliche Sender eigentlich den Begriff „Meinungsfreiheit“ definieren. Wenn politisch vom Mainstream bzw. der Regierungslinie abweichende Sichtweisen derart heftig sanktioniert werden, bis hinein ins Kulturprogramm, dann entsteht mehr und mehr der Eindruck eines „Staatsfunks“. Bezeichnend ist jedenfalls, dass die „Courage“ der Senderverantwortlichen immer da besonders groß ist, wo man sich auf Seiten der Regierung weiß.
Wenn Marek Lieberberg dem Waters sein Recht auf Meinungsfreiheit nicht bestreiten kann und will, ist das seine Sache und zu respektieren. Das gibt einem Paul Schreyer noch lange nicht das Recht, das auch nicht zu wollen und dann auch noch auf der einen Seite aufzublasen (Staatsfunk) und auf der anderen zu verharmlosen (politisch vom Mainstream bzw. der Regierungslinie abweichende Sichtweisen ...). Offen antisemitische Ausfälle sind keine von Meinungsfreiheit gedeckte Sichtweisen und gehören sanktioniert!
Die Gedankenfreiheit haben wir. Jetzt brauchen wir nur noch die Gedanken. (Karl Kraus)
Kobi Farhi, Sänger der israelischen Metal-Band Orphaned Land (bei laut.de): "Roger Waters ist ein Heuchler!"
- ... Ich denke, er hat ein Problem mit Juden. Das ist schwer auszudrücken, denn man will sich nicht auf diesen Boden begeben, jedesmal wenn jemand Juden kritisiert und antisemitische Anschuldigungen auspackt. Aber in seinem Fall lässt es sich nicht vermeiden. Es grenzt an Besessenheit. Und: Er spielte in Israel! Er nahm sich die Kohle! Dann hat er entschieden, jeder sollte Israel boykottieren. Aber das Geld hat er nicht zurückgegeben. Er hat das Geld nicht den Palästinensern gespendet, sondern selbst behalten. Jetzt ist er ein reicher und ein verdammter Held, der schreit: 'Boykottiert Israel!'. Ich glaube, wir – die kleinen Orphaned Land – bewirken um einiges mehr im Nahen Osten als der Riese Roger Waters. Er hat nichts weiter gewonnen als die Liebe von Extremisten. Es kam keine Annäherung, kein Fortschritt oder überhaupt irgendein Ergebnis in Friedensabsicht dabei heraus, sondern das Gegenteil. Wir haben viel mit unserer kleinen Metalband in dieser Hinsicht erreicht – das ist Fakt! ...
View on YouTube
- Pop & Populismus (Notiz) - von Roger Behrens (Mein digitales Wohnzimmer)
- Erstens. – Populismus unterstellt ein authentisches Volk, ein echtes Gemeinschaftsinteresse bzw. das echte Interesse der Gemeinschaft (nämlich das authentische Interesse der Gemeinschaft an sich selbst).
Zweitens. – Volk, Gemeinschaft und Gemeinschaftsinteresse sind ideologische Figurationen, die sich mit der Moderne bzw. dem bürgerlichen Zeitalter (mit und nach der französischen Revolution 1789) etabliert haben. Das heißt: ein auf Volk und Gemeinschaft orientiertes Interesse gibt es nur national. – Dies wird brutal und terroristisch verdichtet im Rassismus und Antisemitismus. – Dagegen: Ausgehebelt in tendenzieller Aufhebungsperspektive, i. e. revolutioniert wird dies im »Klassenkampf«, also sozialen Konflikten, die explizit durch den Widerspruch entgegengesetzter Klasseninteressen bestimmt sind: ›Das Proletariat ist international‹, das Kapital aber auch. Wichtig ist hierbei, dass diese Internationalität weiterhin die Nation (bzw. den Nationalstaat, die nationalstaatlich verfasste Gesellschaft) zur Grundlage hat.
Drittens. – Das gilt auch für den Pop, und bezeichnet derart »seinen« Populismus: Pop ist international. Diese Internationalität wird im und als Pop als eine Art populistischer Antipopulismus kaschiert; Pop – das ist nicht »das Volk«, nicht »die Gemeinschaft«, sondern das sind »die Leute«, »die Subkulturen«, »die Menschen« (außerdem: das Ghetto, die Hood etc.). Gleichwohl ist die Internationalität des Pop auch und vor allem: seine Ökonomie – das integrierte Spektakel der globalen Kulturindustrie, die sich in allen möglichen Formen alltäglicher Lebensweisen sedimentiert … Pop ist Kapital.
A. – Pop ist Ausdruck des Populismus und zugleich die Subversion dieses Populismus; aber auch diese Subversion trägt populistische Züge. Das klarzustellen, macht den Pop nicht schlimmer als er ist – es macht ihn aber auch nicht besser; ebenso wenig bedeutet dies mögliche Strategien der »Rettung« eines zum Beispiel Linkspopulismus.
B. – Populismus ist echte Ideologie als Ideologie des Echten (auch hier gilt: Ideologie = notwendig falsches Bewusstsein).
C. – Pop ist Idealismus ohne Ideen, Positivismus ohne Position. Alle Ideen des Pop sind bloß Spektakel, statt Positionen gibt es nur Standpunkte (»mein Standpunkt« = »meine Meinung«).
Und noch eine andere Stimme:
Resisting the bullying tactics of BDS activists (which reportedly even included death threats), Animals frontman Eric Burdon performed in front of a sell-out crowd at Zappa Shuni Amphitheater in Binyamina, Israel on Thursday – a one hour set which followed an opening act by the Israeli band T-Slam.
Here’s a clip of of the 72-year-old Burden performing the Animal’s classic, Don’t Let Me Be Misunderstood. ( UK Media Watch. Promoting fair and accurate coverage of Israel)
View on YouTube
„Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ - Antisemitismus heute, oder: Die unheimliche Popularität der „Israelkritik“
Die Suche nach »Antisemitismus« hat 36 Resultate geliefert.
gebattmer - 2017/11/29 20:10
Trackback URL:
https://gebattmer.twoday.net/stories/1022639537/modTrackback