What's Left: Niemals herabblicken vs. Alt-Right-Left-Right-Right: Ein Herr Meyer ist von der FAZ zur Welt gewechselt - Herabblicken mit Nebensatzrevolver
Jan Korte zur Krise sozialdemokratischer und linkssozialistischer Politik : Niemals herabblicken
+ Philipp Sarasin: 1968, die Linke und die „Arbeiterklasse“
„68“ war der politisierte Höhepunkt der Kulturrevolution der 1960er Jahre. Der Linken wird heute vorgeworfen, sie habe damals begonnen, sich nicht mehr für die Arbeiter zu interessieren und betreibe seither nur noch „Identitätspolitik“. Das tönt plausibel. Aber stimmt es denn auch?
Dass das teilweise schlicht unverständlich ist, mag an der mangelhaften Zeichensetzung des zuständigen Redakteurs liegen; dass das rausgerotzt klingt wie die GEMEINSAME ERKLÄRUNG, mag ja der Mündlichkeit der Ein- und Auslassungen geschuldet sein: - aber mal im Ernst: Was ist denn an solch verschmocktem, von Thomas Mann auf Uwe Tellkamp runtergekommenem Lob der Bürgerlichkeit inhaltlich und stilistisch zu loben??
Das ist billiges name dropping und Manufakturm (lass ich so stehen!) - Wissenmanufaktur-Ästhetitik zum Zwecke der Distinktion mittels Herabblicken:
Standesbewusstsein ist ein Schlüsselbegriff seines Textes. Was ist das? Schmuddelig!!
In der Kommentar-Hölle zum Interview wird dann noch schmuddeligerer (?) Klartext geredet:
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Konkret 04/2018
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Krise des Konservatismus - Von Daniel Binswanger, Republik, 31.03.2018
Eine brillante historische Studie zeigt: Das Einzige, was eine Demokratie am Leben erhält, sind solide, vernünftige Traditionsparteien. In heutiger Zeit eine schlechte Nachricht.
Jedenfalls für den Orban-Klon Spahn mit seiner "Wir selbst sind die bessere AfD"-Strategie ....
+ Philipp Sarasin: 1968, die Linke und die „Arbeiterklasse“
„68“ war der politisierte Höhepunkt der Kulturrevolution der 1960er Jahre. Der Linken wird heute vorgeworfen, sie habe damals begonnen, sich nicht mehr für die Arbeiter zu interessieren und betreibe seither nur noch „Identitätspolitik“. Das tönt plausibel. Aber stimmt es denn auch?
Herabblicken: Stützen der Gesellschaft - Bürgertum in Angst & Defensive
Ich habe das nie verstanden, wieso geschätzte Autoren/Blogger wie Burks oder Fefe diesen Don Alphonso als Querkopf abfeiern. Don Alphonso ist jetzt - nicht bzw. nut halb freiwillig - von der FAZ zur Welt gewechselt. Und Meedia hat er ein Interview dazu gegeben, das mir einmal mehr bestätigt, dass es sich bei ihm um einen rechten Schmock handelt (rechten meint hier nicht nicht, er sei rechts, was er wohl ist, aber nicht sein will ...)- „Es war einmal ein Schmock. Aber keiner von der gewöhnlichen Sorte, kein Schmöckchen, sondern ein riesenhafter, dämonischer Schmock. […] So wurde der Überschmock in gereiften Jahren der Erfinder des Nebensatzrevolvers. Mit dem Nebensatzrevolver schoß er nach allen Himmelsrichtungen, und mit den Hauptsätzen blieb er gleichwohl ein anständiger Mensch.“[Fritz Wittels: Tragödie eines Schmocks, in: Siegfried Jacobsohn (Hrsg.): Die Schaubühne, 7. Jahrg. 1911, Band 1, Seite 356, 358 ]
- Manche nennen Dich konservativ, andere reaktionär. Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?
Als ich jung war, war links die Freiheit, einen „Stoppt Strauss“ Button zu tragen. Heute prügeln angebliche Linke eine „Merkel muss weg“-Demo zusammen. Früher war der Gewerkschaftler links, der die Sorgen und Nöte der deutschen Arbeiter in den Mittelpunkt stellte. Heute gilt als links, wer die Folgen der deutschen Wirtschaft in Afrika als Postkolonialismus verleumdet, und die Schuld in uns allen sucht. Früher war links die Freiheit, ein Plakat mit einer halbnackten Frau in der Maximilianstrasse gegen den Willen der CSU aufzuhängen. Heute hängen solche Plakate am Marienplatz: SPD und Grüne fordern ihre Entfernung. Links war früher die Möglichkeit, ohne Vorzensur in der Schülerzeitung zu schreiben. Heute ist links, andere als Kartoffel und als rassistisch zu beschimpfen und Mitarbeiter dazu zu bringen, mir Tipps zu schicken, weil man das in der Prantlhausener Zeitung (Don Alphonso meint die Süddeutsche Zeitung mit ihrem leitenden Redakteur Heribert Prantl, Anm.d.Red.) nicht mehr schreiben kann. Früher war links die Einstellung der kleinen Leute, die ein Haus und zwei Kinder bezahlen wollten. Heute ist links eine 800mg Ibuprofen zum Frühstück nehmende Singlefrau, die drei prekäre Bildschirmjobs in Berlin macht und normale Menschen hasst, die gefälligst ihr BGE (BGE = Bedingungsloses Grundeinkommen, Anm.d.Red.) zahlen sollen, das sie dann mit dem Dealer an der S-Bahn teilt. Ich bin immer noch 1992-links. Jetzt bin ich nur ein alter, weißer Mann, der versucht, zu überleben – möglichst lang, möglichst viele der Gegenseite.
Gibt es denn in der deutschen Medienlandschaft Deiner Beobachtung nach einen Hang zu einem wie auch immer gearteten Mainstream? Und falls ja, wie sieht der aus?
Die Medienszene ist immer noch riesig, mir fehlt da der Überblick. In den Leitmedien ist das tendenziell so, da werden die Bankenrettung wie die Migrationskrise recht einheitlich beschrieben, und dass es da vielleicht das eine oder andere Problem gibt – sei es die Instabilität der Deutschen Bank, seien es die erwartbaren Judenhasser aus dem mittleren Osten – wird, wenn überhaupt, nur sehr verspätet zur Kenntnis genommen. Dazu kommen noch die staatsnahen Fernseh- und Rundfunksender, die sich mit einer Mischung aus Merkelunterstützung und einem bipolaren Freud-Feind-Denken recht gut eingerichtet haben und eher überraschende Entlassungen von Querköpfen wie Thomas Fischer und Gabor Steingart. Ich bin vor allem gelangweilt. Ich würde mehr flamboyante Thesen, schillernd und auch gerne mal lustvoll abwegig, und mit Leidenschaft vorgetragen, lesen. Schirrmacher fehlt.
Dass das teilweise schlicht unverständlich ist, mag an der mangelhaften Zeichensetzung des zuständigen Redakteurs liegen; dass das rausgerotzt klingt wie die GEMEINSAME ERKLÄRUNG, mag ja der Mündlichkeit der Ein- und Auslassungen geschuldet sein: - aber mal im Ernst: Was ist denn an solch verschmocktem, von Thomas Mann auf Uwe Tellkamp runtergekommenem Lob der Bürgerlichkeit inhaltlich und stilistisch zu loben??
- Alles um uns ist Gold. Die goldgelben Kalksteine der Toskana erglühen und schimmern im warmen Licht der Frühlingssonne, auf den Flaschen glänzen die goldenen Halbmonde des Wappens, das der Hausherr führt. Das goldene Olivenöl der Crete Senesi durchtränkt die gesalzenen Brote, und die Dame des Hauses hat nach dem Erstaunen, dass ein Vegetarier - ein Vegetarier, hier in der Toskana - unglaublich! Wovon soll der leben? Fisch vielleicht? Auch nicht? Wirklich? - unter den Gästen ist, einen gelbgoldenen Pecorino mit dem klangvollen Namen Nobile Senese aufgeschnitten. Über uns hängen die feinsten Räder italienischer Rahmenbaukunst, die man sich vorstellen kann, und ganz vorne, über allem, das aktuelle Rad des Hausherrn: Ein Colnago C60 mit Arabesque.Muffen, natürlich in Gold. Ein limitiertes Sondermodell für die wirklich guten Kunden von Ernesto Colnago. Ich kenne einen Mann aus Salo am Gardasee, der die Nummer 1 dieser Serie hat, ein Sammler, noch verrückter als ich, der sagte, wenn ich das nächste Mal käme, würde er mich in sein verstecktes Lager führen, aber ohne Kamera, dann könnte ich mir das anschauen, aber nicht darüber schreiben, darüber redet man nicht! Hier hängt es einfach so an der Wand und glänzt im Licht der Toskana, und von unten klingen glockenhell die Gläser herauf, mit denen angestoßen wird...
Das ist billiges name dropping und Manufakturm (lass ich so stehen!) - Wissenmanufaktur-Ästhetitik zum Zwecke der Distinktion mittels Herabblicken:
Standesbewusstsein ist ein Schlüsselbegriff seines Textes. Was ist das? Schmuddelig!!
In der Kommentar-Hölle zum Interview wird dann noch schmuddeligerer (?) Klartext geredet:
- Matthias sagt:
01.04.2018 um 20:12 Uhr
Ich bin sehr traurig, dass Don zu Springer geht. Es gab doch so viele gute Alternativen, aber Springer?
Springer ist doch Nr. 1 in der Merkel-Systempresse, die haben 2015/2016 über SIEBEN Monate lang die Massenmigration bejubelt, ein bigotter Poschardt zieht dort die Fäden, dessen größter „Erfolg“ die Freilassung des Deutschenhassers Yücel ist, aber sonst nicht viel mehr vorzuweisen hat, außer dass er die jetzigen Zustände im Lande nicht den Altparteien anhängen will.
Ich bin wirklich enttäuscht, dass Don, mit seinen guten Ansichten und Meinungen, jetzt dort hinwechselt. Das passt überhaupt nicht zusammen!
Ich verstehe es nicht und nein, ich werde Welt/Springer auch weiterhin nicht (mehr) lesen, da zu viel Schlimmes passiert ist (obwohl ich Dons Beiträge in der Online-FAZ immer verschlungen habe).
Sehr schade, ich verabschiede mich dann mit einem (traurigen) tränenden Auge.
Mach’s gut Don, vielleicht sieht man sich ja woanders mal wieder, in einem besseren Umfeld.
- Doktor Dean sagt:
01.04.2018 um 22:07 Uhr
@ Matthias
Die Welt hat sich seit 1992 geändert – und Springer ist in politischer Hinsicht nicht mehr der gleiche Konzern. Sicher, wer sich zumal als Linker ärgern möchte, findet hier immer noch viel Ärgerliches – und sei es die immer noch sensationalistische politische Berichterstattung der BILD. Die Welt hingegen ist, und das kann nicht bestritten werden, pluralistischer geworden.
Don hätte genügend Angebote gehabt, auch finanziell interessante, zu irgendeinem publizistischen Rechtsausleger zu gehen.
Er hat es nicht getan. Und, dass er sich so schwer tut, seinen eigenen politischen Wandel anzuerkennen, der inzwischen an vielen Stellen einigen Drall ins Rechtsbürgerliche hat, das finde ich geradezu sympathisch. Ich werde Don immer für seine politstrategischen Fehler, seine Gehässigkeiten sowie (das ist relevanter) seine teils leider sehr rechten Diskursmuster immer kritisieren, auch gerne hart und auf den Punkt genau (und ich weiß, dass er das mindestens so hasst wie überdrehten Radikalfeminismus):
Don ist aber nicht insgesamt rechts. Es ist auch nicht ganz falsch von ihm, wenn er von sich sagt, es stecke in ihm noch jede Menge 92er Sozialdemokrat in ihm. Bisweilen auch grüne Haltungen, so sehr er mit den heutigen Grünen nur wenig anfangen kann.
Er ist nicht einmal anti-feministisch, und dies nicht mal ansatzweise, wenn man einfach den Stand von 1992 zur Grundlage macht.
Insofern passt er doch gut zur Welt, und bringt neben seinen (imho) falschen Tönen auch immer wieder etwas Buntes hinein – oder eben seine Erzählungen und Berichte, die nicht zuletzt auch von einem bürgerlichen Publikum sehr geliebt werden.
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Konkret 04/2018
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Krise des Konservatismus - Von Daniel Binswanger, Republik, 31.03.2018
Eine brillante historische Studie zeigt: Das Einzige, was eine Demokratie am Leben erhält, sind solide, vernünftige Traditionsparteien. In heutiger Zeit eine schlechte Nachricht.
Jedenfalls für den Orban-Klon Spahn mit seiner "Wir selbst sind die bessere AfD"-Strategie ....
gebattmer - 2018/04/02 18:03
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