Ein Schein von Tiefe entsteht oft dadurch, daß ein Flachkopf zugleich ein Wirrkopf ist (II) : Wallraff 2
... "passend dazu" (Michael Schmidt-Salomon - Respekt? Wovor denn?) meinen die NachDenkSeiten heute verweisen zu müssen auf ein Interview mit Günter Wallraff – “Die Medien mit Religions-Karikaturen überschwemmen” im Tagesspiegel:
Die große Mehrheit der muslimischen Weltbevölkerung hat auf das amerikanische Hassvideo nicht mit Gewalt reagiert. Vor Millionen von Fernsehgeräten, in den Höfen unzählbarer Moscheen und an Hunderttausenden Abendbrottischen haben Muslime ihren Ärger, ihre Bitterkeit ausgetauscht, ohne ihre Gefühle instrumentalisieren zu lassen. So ist es in Bosnien, wo ich gerade herkomme. Und so war es damals, in der Karikaturen-Krise: Ich saß im islamischen Norden Nigerias; ein Lehrer lud mich zum Essen ein, er sagte: „Wir sind alle furchtbar verletzt.“ Dann bezahlte er meine Rechnung.
Mehrheiten aber interessieren uns nicht. Fünfhundert radikale Demonstranten in der Zehn-Millionen-Stadt Jakarta: Breaking news! Was wir „die islamische Welt“ nennen, legen wir uns nach Belieben zurecht, genauso wie den westlichen Freiheitsbegriff: Muss ein Jemenite verstehen, warum die US-Regierung jemenitische Hassprediger per Drohne exekutieren darf, während amerikanische Hassprediger die Freiheit der Kunst genießen? ... Weiterlesen!
Sehr empfehlenswert: Charlotte Wiedemann im Freitag
Muslimische Gesellschaften sind komplex
Wir glauben zu wissen, was Islam bedeutet. Doch selbst viele Muslime wissen das immer weniger - in der Printausgabe unter dem Titel:
Die Unfähigkeit zum Plural
Zu Wallraff: Ein Schein von Tiefe entsteht oft dadurch, daß ein Flachkopf zugleich ein Wirrkopf ist
Anstatt jetzt massenhaft Karikaturen für Wallraff zu zeichnen, sollten "wir" uns nicht einschüchtern lassen und Karlheinz Deschner lesen:
Hauptwerk ist die auf 10 Bände angelegte
«Kriminalgeschichte des Christentums»
von der bisher 9 Bände erschienen sind. --> mehr
"Ich bin Kritiker, auch meiner selbst.
Ich habe ein Schafott in mir."
Karlheinz Deschner
- Die muslimische Welt ist in Aufruhr wegen eines Films und einiger Karikaturen. Wie weit darf Meinungsfreiheit gehen? Der Journalist Günter Wallraff spricht darüber im Tagesspiegel-Interview und nimmt Stellung zu Salman Rushdie und Blasphemie. [...]
Tagesspiegel: Wenn religiöse Leute hochempfindlich sind, ist es dann sinnvoll, noch Öl ins Feuer zu gießen, indem man, wie jetzt die französische Satirezeitung „Charlie Hebdo“, schon wieder Karikaturen von Mohammed abdruckt?
Wallraff: Solange sich nur einzelne Individuen oder Medien an dieser Demonstration von Freiheit beteiligen, wird nicht viel erreicht. Man müsste im Grunde die Zeitungen, Illustrierten, Magazine jetzt überschwemmen mit Karikaturen – und zwar zu allen Religionen. Das wäre eine deutliche Botschaft. Das würde denen, die es noch nicht begriffen haben, direkt vor Augen führen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen. Die Gegner ermüden dann nämlich, denn so viel können sie gar nicht demonstrieren. Sie können nicht täglich gegen alles Aufstände anzetteln, was gedruckt und gesagt wird...
- Dass die Veröffentlichung von diesem und jenem im Zuge der aktuellen Debatte um das Video The Innocence of Muslims und die Reaktionen darauf eine Demonstration von Freiheit sein soll, hatte ich noch nicht bemerkt. Ich dachte, es ginge mehr ums Kapern politischer Debatten und die Mechanismen der Aufmerksamkeitsmaschine.
- Was ist das für ein "wir", das sich nicht einschüchtern lässt - vom "Gegner"?
- Und was ist das für eine Strategie: Die Gegner ermüden dann nämlich, denn so viel können sie gar nicht demonstrieren. Sie können nicht täglich gegen alles Aufstände anzetteln, was gedruckt und gesagt wird. ??
Hat sich wahrscheinlich Cameron letztes Jahr auch gedacht, und denken Merkels Spin Doctors jetzt auch über die Demonstrierenden in Athen, Madrid, Lissabon ...
Die große Mehrheit der muslimischen Weltbevölkerung hat auf das amerikanische Hassvideo nicht mit Gewalt reagiert. Vor Millionen von Fernsehgeräten, in den Höfen unzählbarer Moscheen und an Hunderttausenden Abendbrottischen haben Muslime ihren Ärger, ihre Bitterkeit ausgetauscht, ohne ihre Gefühle instrumentalisieren zu lassen. So ist es in Bosnien, wo ich gerade herkomme. Und so war es damals, in der Karikaturen-Krise: Ich saß im islamischen Norden Nigerias; ein Lehrer lud mich zum Essen ein, er sagte: „Wir sind alle furchtbar verletzt.“ Dann bezahlte er meine Rechnung.
Mehrheiten aber interessieren uns nicht. Fünfhundert radikale Demonstranten in der Zehn-Millionen-Stadt Jakarta: Breaking news! Was wir „die islamische Welt“ nennen, legen wir uns nach Belieben zurecht, genauso wie den westlichen Freiheitsbegriff: Muss ein Jemenite verstehen, warum die US-Regierung jemenitische Hassprediger per Drohne exekutieren darf, während amerikanische Hassprediger die Freiheit der Kunst genießen? ... Weiterlesen!
Sehr empfehlenswert: Charlotte Wiedemann im Freitag
Muslimische Gesellschaften sind komplex
Wir glauben zu wissen, was Islam bedeutet. Doch selbst viele Muslime wissen das immer weniger - in der Printausgabe unter dem Titel:
Die Unfähigkeit zum Plural
Zu Wallraff: Ein Schein von Tiefe entsteht oft dadurch, daß ein Flachkopf zugleich ein Wirrkopf ist
Anstatt jetzt massenhaft Karikaturen für Wallraff zu zeichnen, sollten "wir" uns nicht einschüchtern lassen und Karlheinz Deschner lesen:
Hauptwerk ist die auf 10 Bände angelegte
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"Ich bin Kritiker, auch meiner selbst.
Ich habe ein Schafott in mir."
Karlheinz Deschner
gebattmer - 2012/09/24 16:57
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