Von den USA lernen heißt siegen lernen
Outcomes based education requires pre-defined endpoints. Our educational system defines endpoints as "passing" and "graduating." The epitome of cover your ass; as long as the kid passes he's out of MY hair. He's YOUR problem now. CYA.
The No Child Left Behind Act has granted states autonomy in determining minimum proficiencies necessary to graduate or pass a grade. What's easier than fixing a problem? Working around it. If kids can't meet the standards, let's lower them. Outcomes-based education just needs outcomes, who cares how we GET there? Why jump over a hurdle when you can just walk around it?
An independent research group recently released a study, looking at twelve state's performances on state proficiency exam scores versus national proficiency exam scores. The results were not pretty. Ideal results would be similar scores on state and national exams. The results were unanimously dismal; students scores were significantly higher on state exams. At least I passed!
Outcomes based education has also yielded outcomes-based teaching. Classes have become Kaplan test-prep centers. Teachers have become automatons. Students have become bored. We've created a binary education system: pass or fail. Nothin in between. At least I passed! America has become a stagnant educational pool. Our kids are just wading. Our kids are just waiting.
School accountability will become a major issue in public debate. At least until the current election season is over. We all deserve "participant" medals.
sagt biochemicalslang
1 Anmerkung:
At least I passed - Die bigotte Revolte
Thomas Steinfeld weist - in der SZ vom 8./9.7. auf Widersprüche der neueren Studentenbewegung hin:
Während nun ein paar Dutzend Studenten auf der Kreuzung sitzen, gehen einige ihrer Kommilitonen im gelben T-Shirt der Kampagne "Gegen Studiengebühren" durch die Schlangen der wartenden Fahrzeuge und verteilen die kleinen blau-gelben Flugblätter des Frankfurter Asta. "Argumente und Informationen" verspricht die Schlagzeile. Diese lauten dann so: "Durch Studiengebühren wird Bildung zu Ware. Bildung ist aber Menschenrecht und für unser Land der wichtigste Standortvorteil." Worin aber besteht ein ¸¸Standortvorteil", wenn nicht in der Funktionalisierung einer Ressource für den Erfolg der Nation auf dem Weltmarkt - in diesem Fall der Ressource "Bildung"? Im ersten Teil des Gedankens verwahren sich die Studenten gegen die Behandlung von Bildung als Ware, im zweiten Teil preisen sie selbst ihre zukünftige Bildung als Ware an.
Und so geht es weiter, mit Argumenten von erheblicher Niedertracht: ¸¸Viele AbiturientInnen werden sich für eine betriebliche Ausbildung entscheiden. Damit haben Haupt- und RealschülerInnen noch schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz." Die beiden Sätze sind ein Fall von versuchter Geiselnahme und lauten, in klares Deutsch übersetzt: ¸¸Wir wissen, dass wir uns in der Konkurrenz um die bessere schulische Ausbildung bereits durchgesetzt haben. Sollten wir dafür nicht belohnt werden, werden wir die Verlierer unseren Erfolg ein zweites Mal spüren lassen - durch ihre Degradierung zu Hilfsarbeitern." Und noch ein solches Argument: "Wir brauchen ein gerechteres Steuersystem. Gut verdienende Akademiker müssen entsprechend viel Steuern zahlen und dadurch ihr Studium nachträglich finanzieren." Das heißt: Weil diese Studenten glauben, der Staat schulde ihnen das Studium, melden sie schon einmal prophylaktisch einen Anspruch auf die oberen Gehaltsklassen an.
Hinter dem Polizeipräsidium versammelt der Staat seine Streitkräfte, zwei Wasserwerfer fahren auf, irgendwo im Hintergrund gibt es die ersten Verletzten. Auf der Straße tut sich ein Abgrund an Staatsidealismus, Nationalismus und Ranküne auf, nicht bei der Polizei, sondern bei den Studenten. Keiner dieser Studenten scheint auf den Gedanken zu kommen, dass die Bundesrepublik, in einem grundsätzlichen Unterschied zur Lage in den späten sechziger Jahren, diese "Bildung" nicht mehr braucht und die Studenten ihre Überflüssigkeit spüren lässt. Nein, diese Studenten sind große Patrioten und echte Liebhaber der staatlichen Ordnung: Wenn der Staat ihnen schade, schade er sich selbst, meinen sie, und umgekehrt: Wenn der Staat sie fördere, und sei es auch bei ihrem Triumph über die Kollegen aus den Haupt- und Realschulen, dann fördere er auch sich selbst. So artikuliert eine Studentenschaft, die sich selbst, offenbar weit gehend grundlos, für die Elite der Zukunft hält, ihre Ansprüche an das Gemeinwesen, immer verbunden mit einer Drohung: Wenn sich der Staat an uns vergeht, wird er dafür büßen müssen.
Steinfeld hat ja recht mit seiner Übersetzung, argumentiert aber so, als habe sich das neue Paradigma vom Bildungsmarkt (statt staatlicher Bildungsverantwortung) schon allgemein herumgesprochen. Wenn dies, wie ich meine, nicht der Fall ist, dann ist die Widersprüchlichkeit der studentischen "Argumente und Informationen" eher Ausdruck der Widersprüchlichkeit der Wahrnehmung der Lage: Die Mehrheit der Eltern, SchülerInnen und StudentInnen meint offenbar noch, die Outcomes based education (sprich Privatisierung und Entkoppelung von Bildund und Öffentlicher Hand) sei nur ein neues Mittel, das alte Ziel (über die politisch verantwortete Verteilung von Bildung als öffentlichem Gut ein Stück Chancengleichheit herzustellen) zu erreichen.
Dass das nicht so ist, macht Clemens Knoblich im Freitag klar:
Die neoliberale Vermarktung der öffentlichen Bildungseinrichtungen hat in den letzten Jahren erheblich an Fahrt gewonnen. Je prekärer die beruflichen und ökonomischen Perspektiven breiter Schichten werden, desto besser lassen sich "Bildungsreformen" verkaufen, scheint doch die "gute Ausbildung" die beste und einzige Rückversicherung gegen die Wechselfälle eines harten globalen Arbeitsmarktes zu sein. Es ist freilich ironisch und paradox, dass ausgerechnet der traditionelle Bildungsaufstieg, der Berufschancen an öffentliche Bildungsdiplome bindet, als Motiv für Privatisierung und Entkopplung von Bildung und öffentlicher Hand herhalten muss. Denn am Ende dieser "Reformen" wird Bildung kein öffentliches Gut mehr sein, über dessen politisch verantwortete Verteilung ein Stück Chancengleichheit hergestellt wird - sondern eine Markenware.
Gefunden:
href="www.erzwiss.uni-hamburg.de/Personal/Lohmann/Materialien/bennhold.pdf">Die Bertelsmann Stiftung, das CHE und die Hochschulreform:
Politik der ´Reformen´ als Politik der Unterwerfung
s.o. 20.08.
The No Child Left Behind Act has granted states autonomy in determining minimum proficiencies necessary to graduate or pass a grade. What's easier than fixing a problem? Working around it. If kids can't meet the standards, let's lower them. Outcomes-based education just needs outcomes, who cares how we GET there? Why jump over a hurdle when you can just walk around it?
An independent research group recently released a study, looking at twelve state's performances on state proficiency exam scores versus national proficiency exam scores. The results were not pretty. Ideal results would be similar scores on state and national exams. The results were unanimously dismal; students scores were significantly higher on state exams. At least I passed!
Outcomes based education has also yielded outcomes-based teaching. Classes have become Kaplan test-prep centers. Teachers have become automatons. Students have become bored. We've created a binary education system: pass or fail. Nothin in between. At least I passed! America has become a stagnant educational pool. Our kids are just wading. Our kids are just waiting.
School accountability will become a major issue in public debate. At least until the current election season is over. We all deserve "participant" medals.
sagt biochemicalslang
1 Anmerkung:
At least I passed - Die bigotte Revolte
Thomas Steinfeld weist - in der SZ vom 8./9.7. auf Widersprüche der neueren Studentenbewegung hin:
Während nun ein paar Dutzend Studenten auf der Kreuzung sitzen, gehen einige ihrer Kommilitonen im gelben T-Shirt der Kampagne "Gegen Studiengebühren" durch die Schlangen der wartenden Fahrzeuge und verteilen die kleinen blau-gelben Flugblätter des Frankfurter Asta. "Argumente und Informationen" verspricht die Schlagzeile. Diese lauten dann so: "Durch Studiengebühren wird Bildung zu Ware. Bildung ist aber Menschenrecht und für unser Land der wichtigste Standortvorteil." Worin aber besteht ein ¸¸Standortvorteil", wenn nicht in der Funktionalisierung einer Ressource für den Erfolg der Nation auf dem Weltmarkt - in diesem Fall der Ressource "Bildung"? Im ersten Teil des Gedankens verwahren sich die Studenten gegen die Behandlung von Bildung als Ware, im zweiten Teil preisen sie selbst ihre zukünftige Bildung als Ware an.
Und so geht es weiter, mit Argumenten von erheblicher Niedertracht: ¸¸Viele AbiturientInnen werden sich für eine betriebliche Ausbildung entscheiden. Damit haben Haupt- und RealschülerInnen noch schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz." Die beiden Sätze sind ein Fall von versuchter Geiselnahme und lauten, in klares Deutsch übersetzt: ¸¸Wir wissen, dass wir uns in der Konkurrenz um die bessere schulische Ausbildung bereits durchgesetzt haben. Sollten wir dafür nicht belohnt werden, werden wir die Verlierer unseren Erfolg ein zweites Mal spüren lassen - durch ihre Degradierung zu Hilfsarbeitern." Und noch ein solches Argument: "Wir brauchen ein gerechteres Steuersystem. Gut verdienende Akademiker müssen entsprechend viel Steuern zahlen und dadurch ihr Studium nachträglich finanzieren." Das heißt: Weil diese Studenten glauben, der Staat schulde ihnen das Studium, melden sie schon einmal prophylaktisch einen Anspruch auf die oberen Gehaltsklassen an.
Hinter dem Polizeipräsidium versammelt der Staat seine Streitkräfte, zwei Wasserwerfer fahren auf, irgendwo im Hintergrund gibt es die ersten Verletzten. Auf der Straße tut sich ein Abgrund an Staatsidealismus, Nationalismus und Ranküne auf, nicht bei der Polizei, sondern bei den Studenten. Keiner dieser Studenten scheint auf den Gedanken zu kommen, dass die Bundesrepublik, in einem grundsätzlichen Unterschied zur Lage in den späten sechziger Jahren, diese "Bildung" nicht mehr braucht und die Studenten ihre Überflüssigkeit spüren lässt. Nein, diese Studenten sind große Patrioten und echte Liebhaber der staatlichen Ordnung: Wenn der Staat ihnen schade, schade er sich selbst, meinen sie, und umgekehrt: Wenn der Staat sie fördere, und sei es auch bei ihrem Triumph über die Kollegen aus den Haupt- und Realschulen, dann fördere er auch sich selbst. So artikuliert eine Studentenschaft, die sich selbst, offenbar weit gehend grundlos, für die Elite der Zukunft hält, ihre Ansprüche an das Gemeinwesen, immer verbunden mit einer Drohung: Wenn sich der Staat an uns vergeht, wird er dafür büßen müssen.
Steinfeld hat ja recht mit seiner Übersetzung, argumentiert aber so, als habe sich das neue Paradigma vom Bildungsmarkt (statt staatlicher Bildungsverantwortung) schon allgemein herumgesprochen. Wenn dies, wie ich meine, nicht der Fall ist, dann ist die Widersprüchlichkeit der studentischen "Argumente und Informationen" eher Ausdruck der Widersprüchlichkeit der Wahrnehmung der Lage: Die Mehrheit der Eltern, SchülerInnen und StudentInnen meint offenbar noch, die Outcomes based education (sprich Privatisierung und Entkoppelung von Bildund und Öffentlicher Hand) sei nur ein neues Mittel, das alte Ziel (über die politisch verantwortete Verteilung von Bildung als öffentlichem Gut ein Stück Chancengleichheit herzustellen) zu erreichen.
Dass das nicht so ist, macht Clemens Knoblich im Freitag klar:
Die neoliberale Vermarktung der öffentlichen Bildungseinrichtungen hat in den letzten Jahren erheblich an Fahrt gewonnen. Je prekärer die beruflichen und ökonomischen Perspektiven breiter Schichten werden, desto besser lassen sich "Bildungsreformen" verkaufen, scheint doch die "gute Ausbildung" die beste und einzige Rückversicherung gegen die Wechselfälle eines harten globalen Arbeitsmarktes zu sein. Es ist freilich ironisch und paradox, dass ausgerechnet der traditionelle Bildungsaufstieg, der Berufschancen an öffentliche Bildungsdiplome bindet, als Motiv für Privatisierung und Entkopplung von Bildung und öffentlicher Hand herhalten muss. Denn am Ende dieser "Reformen" wird Bildung kein öffentliches Gut mehr sein, über dessen politisch verantwortete Verteilung ein Stück Chancengleichheit hergestellt wird - sondern eine Markenware.
Gefunden:
Politik der ´Reformen´ als Politik der Unterwerfung
s.o. 20.08.
gebattmer - 2006/07/09 15:36
Das Gleiche in profan...
Kriki schrieb aufgrund dieses Artikels...
http://www.kriki.de/archiv/hochschulreform-und-das-deutsche-bildungswesen.html/trackback/