Das Deutsche Rundfunkarchiv hat auf seiner Seite "
75 Jahre Radio in Deutschland" mehr oder weniger lustige Clips (es lohnt sich, da ein bisschen zu stöbern, alles als rm.streams*):
U. a. gibt es einen schönen Auszug aus einer Peter Frankenfeld Show vom 23.04.1954:
Ab acht wird gelacht. Ein Kandidat singt "Rote Lippen ..."
... nothing really new under the sun ...
* herrlich z.B. die
Verabschiedung des Grundgesetzes, moderiert von Konrad Adenauer:
" ... Beitrag zur Wiederverenigung des ganzen deutschen Volkes ... zur Rückkehr unserer Kriegsgefangenen und Verschleppten ... das ganze deutsche Volk unter dieser Fahne wieder vereint sein möge ..."
Na, hat doch geklappt ... und jetzt macht noch La Furtwängler die Gräfin, die zurückkehrt, also eigentlich erstmal vertrieben wird und friert bei den Außenaufnahmen.
Gerade fürchte ich noch die Neufassung des Untergangs der Wilhelm Gustloff, da kommt es noch viel schlimmer und
teamworx lässt die Elite der UfA übers Haff ziehen. "Flucht und Vertreibung" darzustellen gilt ja jetzt als echter Tabubruch; - schön macht das ein Herr Grimm in der HAZ:
„Flucht und Vertreibung“ (so der von der ARD ursprünglich geplante Titel) – das ist politisch vermintes Gelände, noch immer. An die Not der Vertriebenen aus Ostpreußen, Pommern oder Schlesien zu erinnern, auch nur von „Vertreibung“ statt von „Flucht“ zu sprechen – das hatte lange den Beiklang von Revanchismus, das war Sache folkloristisch anmutender Vertriebenenverbände, die einmal im Jahr in der „Tagesschau“ an ihr Schicksal erinnerten und mit markigen Worten Entschädigung forderten.
War die Vertreibung die logische Folge eines Krieges, an dem die Deutschen eine Kollektivschuld tragen? Oder war sie ein originäres, separat zu betrachtendes Kriegsverbrechen? Die Zeit hat aus dieser Frage Geschichte gemacht. Die Historiker und Geschichtenerzähler haben übernommen. Günter Grass hat mit seiner Novelle „Im Krebsgang“ vor fünf Jahren den Boden für eine entideologisierte Sicht bereitet, viele Autoren folgten, jetzt steigt das Fernsehen ein. „Flucht und Vertreibung sind keine exklusiv deutschen Themen“, sagt Regisseur Wessel. „Sie sind europäisch, interkontinental, global.“
Die Auflösung des deutschen Faschismus in der Globalisierung - oder:
Medialer Merkelianismus - oder:
„Die Gedanken, die man hier kauft, stinken...
Man verkauft Meinungen wie Fische,
und so ist das Denken in Verruf geraten.“
B. Brecht:
Turandot oder Der Kongress der Weisswäscher
Update 0309:
Ostberlin Beatet Besseres würdigt angemessen Peter Frankenfeld - auch hier der schöne Widerspruch, dass einer wie Frankenfeld aus heutiger Sicht sympathischer erscheint als Pilawa oder Bohlen, dass seine Otto-Werbung so etwas Niedlich-anrührend-Doofes hat (wie
Howlands Bertelsmann-Nummer) und dass immer auch (wie bei
Hilde Knef) die Kontinuität in deutscher (Medien-)Geschichte sichtbar wird. Da war kein Bruch ...:
Es ist Frühlingbeginn und Peter Frankenfeld begeistert uns auf seiner Flexi für OTTO-Frühling mit einem Humor der deutsche Panzer, äh Balkan-Miniermotten von den Berliner Straßen, äh Kastanien fegt.
Der gebürtige Berliner Peter Frankenfeld hat die Radiolandschaft in West-Deutschland nachhaltig geprägt. Deswegen gilt er auch als Vater der deutschen Fernsehunterhaltung.
[...] Peter Frankenfeld hat als Conférencier Maßstäbe gesetzt [...]
Quelle: Helmut Schmidt - Kanzler
Hier ist Peter Frankenfeld als Soldat beim Infanterie Regiment 16 (1. von rechts) zu sehen.
Das Regiment war ab dem Polenfeldzug im Einsatz, und landete danach im Großraum von Rotterdam. Dann wurde es nach Rumänien verlegt und marschierte von hier aus am 22. Juni 1941 in die Sowjetunion ein. Es marschierte durch die Ukraine bis zur Krim, wo das Regiment 1942 an der Erstürmung der Seefestung Sewastopol teilnahm. Nach Beendigung der Schlacht im Juni 1942 wurde das Regiment als Besatzungstruppe nach Griechenland und ab Oktober 1942 auf Kreta verlegte.
[...] Er hat meinem Leben einen Sinn gegeben. Ohne ihn wäre ich heute ein Pensionär wie alle [...]
Quelle: Walter Spahrbier - Postbeamter
Titel:
- Peter Frankenfeld: Peter Frankenfeld präsentiert den OTTO-Frühling ‘77 (Teil 1)
- Peter Frankenfeld: Peter Frankenfeld präsentiert den OTTO-Frühling ‘77 (Teil 2)
Dass Künstler in Werbung immer doof aussehen, sieht man hier sehr schön: Paul Revere and The Raiders (die ich sehr schätz(t)e) in einer
Werbung für eine aus heutiger Sicht grotesken Pontiac-Blechkiste ....
Mehr zum Pontiac GTO 1968
hier!!
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