Hirnforschung mit Schwächen: The Monkey's Uncle
Studien in Neurowissenschaften haben oft begrenzte Aussagekraft
Die Neuro-Wissenschaft boomt, Hunderte von Millionen Euro wurden gerade in den letzten Wochen sowohl in den USA als auch in Europa für ambitionierte Großforschung am Gehirn bereitgestellt. Umso mehr irritiert eine Analyse, die Forscher um die biologischen Psychologen Katherine Button und Marcus Munafo von der University of Bristol jetzt im Fachmagazin Nature Reviews Neuroscience (online) vorgestellt haben. Ihr Ergebnis lautet kurzgefasst: Die meisten aktuellen neurowissenschaftlichen Ergebnisse sind unzuverlässig und zeugen von wenig effizienter, eigentlich überflüssiger Forschung. Die Autoren klagen: 'Schwache statistische Aussagekraft ist ein endemisches Problem in den Neurowissenschaften... *
Die untersuchten Studien hatten im Durchschnitt eine statistische Aussagekraft von nur 21 Prozent. Dies bedeutet , dass nur in einem von fünf Fällen ein gesuchter Effekt auch wirklich gefunden wird. 'Das hat zwei wichtige Implikationen', sagt Erstautorin Button, 'viele Studien können gar nicht eindeutige Antworten auf die Fragen geben, die sie stellen; und manche behauptete Entdeckungen sind wahrscheinlich falsch oder irreführend...
...so die Süddeutsche Zeitung gestern mit Bezug auf
"Power failure: why small sample size undermines the reliability of neuroscience" von Katherine Button et al., erschienen am 10. April 2013 in "Nature Reviews". Mehr dazu bei Eva Obermüller, science.ORF.at
Das Ergebnis der Meta-Meta-Studie erfreut mich und ich wünsche der Nachricht die gebührende Aufmerksamkeit und Verbreitung! Vielleicht hilft das ja, die fatale Deutungshohheit der Neurodidaktik, was Unterricht, Schule und Lernen angeht, zu brechen und sie dahin zu befördern, wo sie hingehört: In die Tonne!
Es gibt auch Critical Neuroscience und einige alte Beiträge hier, die sich mit der Anmaßung der Hirnforscher auseinandersetzen!
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* - Nicht nur da, sondern auch in anderen beeinflussten, um nicht zu sagen unter Kontrolle geratenen Disziplinen, wie ich kürzlich a. B. der Unterrichtsforschung zeigen konnte:
Diagnostik für lernwirksamen Unterricht: What Dubs Can But Data Can't Do - Oder: Die Kompetenzkatastrophe (II)
Setzen und Sitzenbleiben!!
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.... AND THE MONKEY' S UNCLE' S APE FOR ME - ein einzigartiger Fund. Der Zusammenhang zur Hirnforschung liegt auf der Hand - oder irgendwo anders ... Vielleicht blinkt ja Ihre Amygdala!?
The Beach Boys & Annette Funicello - The Monkey's Uncle - via If Charlie Parker ... The Art of the Opening Credit #8
Die Neuro-Wissenschaft boomt, Hunderte von Millionen Euro wurden gerade in den letzten Wochen sowohl in den USA als auch in Europa für ambitionierte Großforschung am Gehirn bereitgestellt. Umso mehr irritiert eine Analyse, die Forscher um die biologischen Psychologen Katherine Button und Marcus Munafo von der University of Bristol jetzt im Fachmagazin Nature Reviews Neuroscience (online) vorgestellt haben. Ihr Ergebnis lautet kurzgefasst: Die meisten aktuellen neurowissenschaftlichen Ergebnisse sind unzuverlässig und zeugen von wenig effizienter, eigentlich überflüssiger Forschung. Die Autoren klagen: 'Schwache statistische Aussagekraft ist ein endemisches Problem in den Neurowissenschaften... *
Die untersuchten Studien hatten im Durchschnitt eine statistische Aussagekraft von nur 21 Prozent. Dies bedeutet , dass nur in einem von fünf Fällen ein gesuchter Effekt auch wirklich gefunden wird. 'Das hat zwei wichtige Implikationen', sagt Erstautorin Button, 'viele Studien können gar nicht eindeutige Antworten auf die Fragen geben, die sie stellen; und manche behauptete Entdeckungen sind wahrscheinlich falsch oder irreführend...
...so die Süddeutsche Zeitung gestern mit Bezug auf
"Power failure: why small sample size undermines the reliability of neuroscience" von Katherine Button et al., erschienen am 10. April 2013 in "Nature Reviews". Mehr dazu bei Eva Obermüller, science.ORF.at
Das Ergebnis der Meta-Meta-Studie erfreut mich und ich wünsche der Nachricht die gebührende Aufmerksamkeit und Verbreitung! Vielleicht hilft das ja, die fatale Deutungshohheit der Neurodidaktik, was Unterricht, Schule und Lernen angeht, zu brechen und sie dahin zu befördern, wo sie hingehört: In die Tonne!
Es gibt auch Critical Neuroscience und einige alte Beiträge hier, die sich mit der Anmaßung der Hirnforscher auseinandersetzen!
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Diagnostik für lernwirksamen Unterricht: What Dubs Can But Data Can't Do - Oder: Die Kompetenzkatastrophe (II)
Setzen und Sitzenbleiben!!
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gebattmer - 2013/04/12 21:52
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