Mit 300 km/h in die Planke: Das Schönste an Deutschland ist die Autobahn (II). Oder: Harry, hol schon mal den Panzer!
Das ist mir jetzt unangenehm. So war das nicht gemeint mit den Überlegungen zum volkswirtschaftlichen Nutzens des Schredderns von Kraftsportwagen im Beitrag unten!
Immerhin haben wir jetzt noch mehr Daten von der A7 zum aggregieren:
Zu der Rechnung unten können wir hinzufügen
die 510 PS (des Ferrari Scuderia 430),
die 300 km/h,
die 17 Schutzplankenfelder,
die (wiederum!) 130.000 € Schaden;
sodass wir jetzt folgenden Zwischenstand haben: Die (3) 153 Jahre alten Fahrer kommen mit 1.410 PS auf eine Schadenssumme von 260.000! Und das in nur 4 Tagen!
Neues von der Panzerfront gibt es auch :
1. Rüdiger Suchslands Anmerkungen zur SS-Vergangenheit von Oberinspektor Derrick (tp) mit dem schönen Titel "Du Stefan, ich hol schon mal den Panzer..." "Nein Harry, Du musst die Brücke halten":
Stephan Derrick fügt sich in die anderen von Vergangenheit und Verdrängung gezeichneten Staatsdiener des Nachkriegszeitfernsehens: Die Frontkämpfer Trimmel, Finke und Lutz, die Söhne Schimanski und Haferkamp und vor allem Herbert Keller, der einst im Berliner Bunker als Funker des Führers Dienst getan hatte und am 30.4.1945 den Tod Hitlers den Deutschen verkündete...
(Derrick)..., der vom Führer mit dem Totenkopf des SS-Panzergrenadierregiment 1 "Totenkopf" in den Kampf um den "Endsieg" geschickt wurde, und dabei wer weiß was erlebt hatte, kommandierte nun kameradschaftlich den HJ-Pimpf Harry Klein, der zuvor unter Bernhard Wicki "Die Brücke" bis zum letzten Mann verteidigt und den sinnlosen Kampf als einziger überlebt hatte. Nie sprachen die beiden die beiden über die Vergangenheit. Wissen heißt schweigen, verstehen heißt verzeihen. Ein nachkriegsdeutscher Volkssturm, ein Männerbund des Schweigens.
2. Ein „Tiger“ im Panzermuseum
Meine Lieblings-HAZ berichtet heute, dass im Deutschen Panzermuseum in Munster im Heidekreis seit dieser Woche der Kampfwagen IV deer deutschen Wehrmacht zu sehen ist. Ein bisschen unwohl ist Herrn von der Brelie schon beim Berichten, weil er die "neue Richtung" (: Sammlung der Bundeswehr erinnert an Holocaust und Zwangsarbeit) denn doch nicht so recht erkennen kann ... der erste Eindruck in den fünf Ausstellungshallen und auf dem Gelände davor wird geprägt von Panzern aus aller Welt. - 30 km von Bergen-Belsen entfernt. - Ich meine, da sollte man Harry, Herbert, Horst und Stephan einfach die Panzer zeigen, die sie sehen wollen, und nicht die Opfer deutscher Vernichtungslager instrumentalisieren, um dem Museum und der Bundeswehr einen Persilschein auszustellen: Das ist eher widerlich!*
Dann lieber ehrlich wie im Rest des Artikels über den Tiger, also das Vor-Vor-Modell des Leopard (s. u.):
Der Kampfwagen IV der deutschen Wehrmacht mit einem Gewicht von 56 Tonnen ist in Kassel gebaut und mit einer Kanone aus Krupp'scher Produktion ausgerüstet worden. Lediglich 1350 Exemplare hatten die deutschen Soldaten zur Verfügung. Und nur sechs „Tiger“ sind erhalten geblieben und in einschlägigen Museen in Russland, England, Frankreich und in den USA zu sehen. Der siebte Museumstiger wurde am Dienstag im Rahmen eines kleines Festaktes dem Deutschen Panzermuseum übergeben. Er gehört einem Privatmann, der anonym bleiben möchte, aber gut 20 Jahre dafür geopfert hat, um ihn aus Schrott wieder originalgetreu zusammenzubauen. Nach der Kesselschlacht von Falaise in der Normandie war der Panzer vermutlich von seiner Besatzung aufgegeben worden. Sein heutiger Eigentümer fand die Einzelteile vor Jahrzehnten auf einem Panzerfriedhof. Erst als der „Tiger“ seine ursprüngliche Form wiedererlangt hatte, Anfang des laufenden Jahres, wurde er dem Museum in Munster als Leihgabe angeboten. „Das ist ein Glücksfall und eine Herausforderung für uns“, sagt Direktor Raths. Jetzt komme es darauf an, den legendären Ruf des „Tigers“ distanziert zu beurteilen und den Panzer militärhistorisch korrekt zu bewerten. Die Bundeswehr, die mit ihrer „Lehrsammlung“ das Museum in Munster bereichert, ist voll des Lobes über das Verhalten des Leihgebers und den restaurierten „Wunderpanzer“.
Ja, so ist das hier: Voll des Lobes ist die Bundeswehr über das Verhalten eines bedauernswerten Menschen, der 20 Jahre seines Lebens daran verschwendet hat, aus Schrott einen Kampfwagen IV der deutschen Wehrmacht originalgetreu zusammenzubauen ... Statt dem Mann einen guten Therapeuten oder wenigstens einen schönen Lebensabend zu wünschen, wird er ob seines Opfers mit Lob vollgemacht ...
Und wieso eigentlich "Wunderpanzer"?? Was die militärhistorisch korrekte Bewertung der Kiste angeht, gibt der Artikel doch einen schönen Hinweis: Unmittelbar neben dem neuen Exponat „Tiger“ zieht ein T-34 aus russischer Produktion die Blicke auf sich.
Das ist wohl gerechtfertigt, denn eine der größten Leistungen der ruhmreichen Roten Armee - wenn ich das als Kriegsdienstsverweigerer sagen darf - war es sicherlich, unter dem Befehl von Rokossowski, Watutin und Konev mit ungefähr 5000 T-34 im Sommer 1943 am Kursker Bogen die letzte deutsche Großoffensive zurückzuschlagen und eine Gegenoffensive einzuleiten, - also die Tiger, Panther und die anderen Vorfahren des Leo2 aus dem Land zu jagen! (Unternehmen Zitadelle - wikipedia ... - i. Ü.: wer solche Texte bei wikipedia einstellt, muss ein ähnliches Problem haben wie der Tiger-Zusammenschrauber ...)
Sowjetisches Ehrenmal (Berlin-Tiergarten)
______________________
* Wie ich neulich schon einmal bemerken musste: Zuweilen scheint es mir fast nötig zu sein, darauf hinzuweisen: Es war nicht die Bundeswehr, die Auschwitz befreit hat. Und es war nicht die Bundeswehr, die Bergen-Belsen befreit hat!
Immerhin haben wir jetzt noch mehr Daten von der A7 zum aggregieren:
Zu der Rechnung unten können wir hinzufügen
die 510 PS (des Ferrari Scuderia 430),
die 300 km/h,
die 17 Schutzplankenfelder,
die (wiederum!) 130.000 € Schaden;
sodass wir jetzt folgenden Zwischenstand haben: Die (3) 153 Jahre alten Fahrer kommen mit 1.410 PS auf eine Schadenssumme von 260.000! Und das in nur 4 Tagen!
Neues von der Panzerfront gibt es auch :
1. Rüdiger Suchslands Anmerkungen zur SS-Vergangenheit von Oberinspektor Derrick (tp) mit dem schönen Titel "Du Stefan, ich hol schon mal den Panzer..." "Nein Harry, Du musst die Brücke halten":
Stephan Derrick fügt sich in die anderen von Vergangenheit und Verdrängung gezeichneten Staatsdiener des Nachkriegszeitfernsehens: Die Frontkämpfer Trimmel, Finke und Lutz, die Söhne Schimanski und Haferkamp und vor allem Herbert Keller, der einst im Berliner Bunker als Funker des Führers Dienst getan hatte und am 30.4.1945 den Tod Hitlers den Deutschen verkündete...
(Derrick)..., der vom Führer mit dem Totenkopf des SS-Panzergrenadierregiment 1 "Totenkopf" in den Kampf um den "Endsieg" geschickt wurde, und dabei wer weiß was erlebt hatte, kommandierte nun kameradschaftlich den HJ-Pimpf Harry Klein, der zuvor unter Bernhard Wicki "Die Brücke" bis zum letzten Mann verteidigt und den sinnlosen Kampf als einziger überlebt hatte. Nie sprachen die beiden die beiden über die Vergangenheit. Wissen heißt schweigen, verstehen heißt verzeihen. Ein nachkriegsdeutscher Volkssturm, ein Männerbund des Schweigens.
2. Ein „Tiger“ im Panzermuseum
Meine Lieblings-HAZ berichtet heute, dass im Deutschen Panzermuseum in Munster im Heidekreis seit dieser Woche der Kampfwagen IV deer deutschen Wehrmacht zu sehen ist. Ein bisschen unwohl ist Herrn von der Brelie schon beim Berichten, weil er die "neue Richtung" (: Sammlung der Bundeswehr erinnert an Holocaust und Zwangsarbeit) denn doch nicht so recht erkennen kann ... der erste Eindruck in den fünf Ausstellungshallen und auf dem Gelände davor wird geprägt von Panzern aus aller Welt. - 30 km von Bergen-Belsen entfernt. - Ich meine, da sollte man Harry, Herbert, Horst und Stephan einfach die Panzer zeigen, die sie sehen wollen, und nicht die Opfer deutscher Vernichtungslager instrumentalisieren, um dem Museum und der Bundeswehr einen Persilschein auszustellen: Das ist eher widerlich!*
Dann lieber ehrlich wie im Rest des Artikels über den Tiger, also das Vor-Vor-Modell des Leopard (s. u.):
Der Kampfwagen IV der deutschen Wehrmacht mit einem Gewicht von 56 Tonnen ist in Kassel gebaut und mit einer Kanone aus Krupp'scher Produktion ausgerüstet worden. Lediglich 1350 Exemplare hatten die deutschen Soldaten zur Verfügung. Und nur sechs „Tiger“ sind erhalten geblieben und in einschlägigen Museen in Russland, England, Frankreich und in den USA zu sehen. Der siebte Museumstiger wurde am Dienstag im Rahmen eines kleines Festaktes dem Deutschen Panzermuseum übergeben. Er gehört einem Privatmann, der anonym bleiben möchte, aber gut 20 Jahre dafür geopfert hat, um ihn aus Schrott wieder originalgetreu zusammenzubauen. Nach der Kesselschlacht von Falaise in der Normandie war der Panzer vermutlich von seiner Besatzung aufgegeben worden. Sein heutiger Eigentümer fand die Einzelteile vor Jahrzehnten auf einem Panzerfriedhof. Erst als der „Tiger“ seine ursprüngliche Form wiedererlangt hatte, Anfang des laufenden Jahres, wurde er dem Museum in Munster als Leihgabe angeboten. „Das ist ein Glücksfall und eine Herausforderung für uns“, sagt Direktor Raths. Jetzt komme es darauf an, den legendären Ruf des „Tigers“ distanziert zu beurteilen und den Panzer militärhistorisch korrekt zu bewerten. Die Bundeswehr, die mit ihrer „Lehrsammlung“ das Museum in Munster bereichert, ist voll des Lobes über das Verhalten des Leihgebers und den restaurierten „Wunderpanzer“.
Ja, so ist das hier: Voll des Lobes ist die Bundeswehr über das Verhalten eines bedauernswerten Menschen, der 20 Jahre seines Lebens daran verschwendet hat, aus Schrott einen Kampfwagen IV der deutschen Wehrmacht originalgetreu zusammenzubauen ... Statt dem Mann einen guten Therapeuten oder wenigstens einen schönen Lebensabend zu wünschen, wird er ob seines Opfers mit Lob vollgemacht ...
Und wieso eigentlich "Wunderpanzer"?? Was die militärhistorisch korrekte Bewertung der Kiste angeht, gibt der Artikel doch einen schönen Hinweis: Unmittelbar neben dem neuen Exponat „Tiger“ zieht ein T-34 aus russischer Produktion die Blicke auf sich.
Das ist wohl gerechtfertigt, denn eine der größten Leistungen der ruhmreichen Roten Armee - wenn ich das als Kriegsdienstsverweigerer sagen darf - war es sicherlich, unter dem Befehl von Rokossowski, Watutin und Konev mit ungefähr 5000 T-34 im Sommer 1943 am Kursker Bogen die letzte deutsche Großoffensive zurückzuschlagen und eine Gegenoffensive einzuleiten, - also die Tiger, Panther und die anderen Vorfahren des Leo2 aus dem Land zu jagen! (Unternehmen Zitadelle - wikipedia ... - i. Ü.: wer solche Texte bei wikipedia einstellt, muss ein ähnliches Problem haben wie der Tiger-Zusammenschrauber ...)
Sowjetisches Ehrenmal (Berlin-Tiergarten)
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* Wie ich neulich schon einmal bemerken musste: Zuweilen scheint es mir fast nötig zu sein, darauf hinzuweisen: Es war nicht die Bundeswehr, die Auschwitz befreit hat. Und es war nicht die Bundeswehr, die Bergen-Belsen befreit hat!
gebattmer - 2013/05/02 17:37
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