Gesellschaftsformationen: Sklavenhaltergesellschaften
„In großen Umrissen können asiatische, antike, feudale und modern bürgerliche Produktionsweisen als progressive Epochen der ökonomischen Gesellschaftsformation bezeichnet werden. Die bürgerlichen Produktionsverhältnisse sind die letzte antagonistische Form des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, antagonistisch nicht im Sinn von individuellem Antagonismus, sondern eines aus den gesellschaftlichen Lebensbedingungen der Individuen hervorwachsenden Antagonismus, aber die im Schoß der bürgerlichen Gesellschaft sich entwickelnden Produktivkräfte schaffen zugleich die materiellen Bedingungen zur Lösung dieses Antagonismus. Mit dieser Gesellschaftsformation schließt daher die Vorgeschichte der menschlichen Gesellschaft ab.“
– Karl Marx [1]
Angesichts von Meldungen wie dieser
Polizei befreit Sklavenarbeiter aus Wohnwagenlager
Vermeintliche Arbeitsvermittler haben 24 Männer in einem Wohnwagenlager nördlich von London teilweise über mehrere Jahre wie Sklaven gehalten und zu unbezahlter Arbeit gezwungen. Die Polizei spricht von unbeschreiblichen Zuständen.
in der FAZ oder dieser bei dradio von heute mag man sich fragen, ob die Vorstellung progressiver Epochen der ökonomischen Gesellschaftsformationen noch zu halten ist, die ja - nicht nur historisch-materialistisch betrachtet - einen gewissen Charme hat : Wie sonst könnten wir uns z. B. antiken griechischen (!) Sklavenhaltergesellschaften überlegen fühlen? - ein für die notwendigen Bindungskräfte moderner Gesellschaften doch wohl unverzichtbares Ferment, weil wir uns sonst in Hobbes' Naturzustand oder sonstwo wiederfänden!
Drängender wird die Frage, wenn man zur Kenntnis nehmen muss, dass es heute 20 Millionen Sklaven auf der Welt gibt, also mehr als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit.
Rosa Luxemburg:
„Friedrich Engels sagt einmal:
Walter Benjamin:
– Karl Marx [1]
Angesichts von Meldungen wie dieser
Polizei befreit Sklavenarbeiter aus Wohnwagenlager
Vermeintliche Arbeitsvermittler haben 24 Männer in einem Wohnwagenlager nördlich von London teilweise über mehrere Jahre wie Sklaven gehalten und zu unbezahlter Arbeit gezwungen. Die Polizei spricht von unbeschreiblichen Zuständen.
in der FAZ oder dieser bei dradio von heute mag man sich fragen, ob die Vorstellung progressiver Epochen der ökonomischen Gesellschaftsformationen noch zu halten ist, die ja - nicht nur historisch-materialistisch betrachtet - einen gewissen Charme hat : Wie sonst könnten wir uns z. B. antiken griechischen (!) Sklavenhaltergesellschaften überlegen fühlen? - ein für die notwendigen Bindungskräfte moderner Gesellschaften doch wohl unverzichtbares Ferment, weil wir uns sonst in Hobbes' Naturzustand oder sonstwo wiederfänden!
Drängender wird die Frage, wenn man zur Kenntnis nehmen muss, dass es heute 20 Millionen Sklaven auf der Welt gibt, also mehr als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit.
Rosa Luxemburg:
„Friedrich Engels sagt einmal:
Die bürgerliche Gesellschaft steht vor einem Dilemma, entweder Übergang zum Sozialismus oder Rückfall in die Barbarei. Was bedeutet ein ‚Rückfall in die Barbarei’ auf unserer Höhe der europäischen Zivilisation?
Wir haben wohl alle die Worte bis jetzt gedankenlos gelesen und wiederholt, ohne ihren furchtbaren Ernst zu ahnen. Ein Blick um uns in diesem Augenblick zeigt, was ein Rückfall der bürgerlichen Gesellschaft in die Barbarei bedeutet... Wir stehen also heute, genau wie Friedrich Engels ... voraussagte, vor der Wahl: entweder Triumph des Imperialismus und Untergang jeglicher Kultur, wie im alten Rom, Entvölkerung, Verödung, Degeneration, ein großer Friedhof; oder ...“Walter Benjamin:
„Der Begriff des Fortschritts ist in der Idee der Katastrophe zu fundieren. Dass es ‚so weiter’ geht, ist die Katastrophe. Sie ist nicht das jeweils Bevorstehende sondern das jeweils Gegebene.“
gebattmer - 2011/09/12 21:18
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