Nützliches Wissen III - Geld II
Mittel gegen Depressionen
"Handelsblatt", April 2002
"The fundamental business of the country, that is, production and distribution of commodities, is on a sound and prosperous basis".
US-Präsident Herbert Hoover, Oktober 1929
Eine Rezession erkennt man daran, daß der Aufschwung sich ankündigt. Kündigt er sich sehr häufig an, ist es eine sehr schwere Rezession. Weil dann alle deprimiert sind, spricht man auch von einer Depression.
Ein Patient, dem der Arzt sagt, er brauche sich keine Sorgen zu machen, sollte fragen: "Ist es wirklich so ernst?" Doch wenn der Patient unter dem narkotisierenden Einfluß der Wirtschaftspresse steht, fragt er das nicht mehr. "U.S. economy roars ahead at 5,8 % rate." Diese Botschaft stand kürzlich in großen Buchstaben auf der Titelseite einer amerikanischen Tageszeitung. "Roars" klingt wie das Motorengeräusch eines großen Autos, und 5,8 Prozent sind sehr viel.
Käme es in den USA zu einer Depression, wären darüber alle so traurig, daß es in Deutschland gleich auch eine gäbe, vielleicht käme sie sogar bis nach Hannover. Deshalb ist es wichtig, daß "wir alle aufpassen" (Gerhard Schröder) und das verhindern.
Depressionen in den USA bekämpft man am besten, indem man das Borgen von Geld erleichtert. Dr. Greenspan senkt die Zinsen dann in geraden Monaten um 0,25, in ungeraden um 0,5 Prozentpunkte, oder aber je nach Wetter. Für die, denen das noch zu wenig ist, vergißt er dabei nie anzukündigen, daß sie durchaus noch weiter ermäßigt werden können. Im letzten Jahr fielen die Leitzinsen um insgesamt 4,75 Prozentpunkte. Als sie das letzte Mal so niedrig waren, war Kennedy noch nicht tot.
Niedrige Zinsen führen dazu, daß Amerikaner anfangen, Häuser zu kaufen. Deshalb stiegen die Immobilienpreise im vergangenen Jahr um durchschnittlich 5 bis 10 Prozent, in Kalifornien sogar um über 20 Prozent, obwohl dort im Sommer immer der Strom ausfällt. In diesem Jahr werden wohl 6 Millionen Immobilien ihren Besitzer wechseln. Häuser kaufen kann jeder. Dafür gibt es Baufinanzierer: "Bay Area Lending: No verification of your stated income. No verification of your stated assets. First mortgages, no limit." Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten! No limit! Um 10 Prozent auf 5,4 Billionen Dollar stieg die Hypothekenschuld der privaten Haushalte im vergangenen Jahr. Damit konnte die Unternehmensverschuldung (5 Billionen Dollar) knapp überflügelt werden.
[...]
Ich sag's doch immer: Jeder (Bank-) Vorstand sollte sich einen guten marxistischen Ökonomen halten ...
Hätten die Experten der internationalen Finanzwelt im Juni 2002 den Beitrag des KONKRET-Chefanalysten Stefan Frank gelesen, stünden sie jetzt vielleicht nicht da wie die Kuh, wenn's donnert.
"Amy Wong ist geschockt. Ihr Blick ruht auf der höchsten Kreditkartenabrechnung seit Monaten. "Ich weiß nicht, woran es liegt", stöhnt sie und blickt wieder verstört auf das Blatt. Amerikas Ökonomen freuen sich insgeheim über solche Probleme. Das Vertrauen der amerikanischen Verbraucher in ihre Wirtschaft ist zurückgekehrt"."Handelsblatt", April 2002
"The fundamental business of the country, that is, production and distribution of commodities, is on a sound and prosperous basis".
US-Präsident Herbert Hoover, Oktober 1929
Eine Rezession erkennt man daran, daß der Aufschwung sich ankündigt. Kündigt er sich sehr häufig an, ist es eine sehr schwere Rezession. Weil dann alle deprimiert sind, spricht man auch von einer Depression.
Ein Patient, dem der Arzt sagt, er brauche sich keine Sorgen zu machen, sollte fragen: "Ist es wirklich so ernst?" Doch wenn der Patient unter dem narkotisierenden Einfluß der Wirtschaftspresse steht, fragt er das nicht mehr. "U.S. economy roars ahead at 5,8 % rate." Diese Botschaft stand kürzlich in großen Buchstaben auf der Titelseite einer amerikanischen Tageszeitung. "Roars" klingt wie das Motorengeräusch eines großen Autos, und 5,8 Prozent sind sehr viel.
Käme es in den USA zu einer Depression, wären darüber alle so traurig, daß es in Deutschland gleich auch eine gäbe, vielleicht käme sie sogar bis nach Hannover. Deshalb ist es wichtig, daß "wir alle aufpassen" (Gerhard Schröder) und das verhindern.
Depressionen in den USA bekämpft man am besten, indem man das Borgen von Geld erleichtert. Dr. Greenspan senkt die Zinsen dann in geraden Monaten um 0,25, in ungeraden um 0,5 Prozentpunkte, oder aber je nach Wetter. Für die, denen das noch zu wenig ist, vergißt er dabei nie anzukündigen, daß sie durchaus noch weiter ermäßigt werden können. Im letzten Jahr fielen die Leitzinsen um insgesamt 4,75 Prozentpunkte. Als sie das letzte Mal so niedrig waren, war Kennedy noch nicht tot.
Niedrige Zinsen führen dazu, daß Amerikaner anfangen, Häuser zu kaufen. Deshalb stiegen die Immobilienpreise im vergangenen Jahr um durchschnittlich 5 bis 10 Prozent, in Kalifornien sogar um über 20 Prozent, obwohl dort im Sommer immer der Strom ausfällt. In diesem Jahr werden wohl 6 Millionen Immobilien ihren Besitzer wechseln. Häuser kaufen kann jeder. Dafür gibt es Baufinanzierer: "Bay Area Lending: No verification of your stated income. No verification of your stated assets. First mortgages, no limit." Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten! No limit! Um 10 Prozent auf 5,4 Billionen Dollar stieg die Hypothekenschuld der privaten Haushalte im vergangenen Jahr. Damit konnte die Unternehmensverschuldung (5 Billionen Dollar) knapp überflügelt werden.
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Ich sag's doch immer: Jeder (Bank-) Vorstand sollte sich einen guten marxistischen Ökonomen halten ...
gebattmer - 2008/02/29 16:24
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