Donquichottisme : Europäische Demokratie : Second Hand Ilusions
Une image choisie dans l'édition 2012 du calendrier Lavazza qui fête ses vingt ans: le mois de mai par le photographe Eugenio Recuenco. Culture et donquichottisme. Lucidité. - par POUR 15 MINUTES D'AMOUR
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Na gut, aus dem Lavazza-Kalender für 2012, aber ich finde, das Photo hat was:
Man sollte schon bedenken, auf welchem Warhorse man sitzt, wenn man seinen Espresso in der Bibliothek der europäischen Aufklärung nimmt, und
man sollte vielleicht besser erst am Ende der Woche kommentieren, sonst geht es einem wie Jakob Augstein und Frank Schirrmacher: Wenn der FREITAG nicht am Donnerstag erscheinen würde, wäre Jakob Augsteins unbedingt lesenswerter Leitartikel Demokratie is coming home - Griechenlands Premier Papandreou gibt seinem Volk die Souveränität zurück, die ihm die europäischen Sparkommissare genommen haben zumindest in Teilen schon am Freitag obsolet gewesen; nicht anders erging es Demokratie ist Ramsch - Wer das Volk fragt, wird zur Bedrohung Europas. Das ist die Botschaft der Märkte und seit vierundzwanzig Stunden auch der Politik. Wir erleben den Kurssturz des Republikanischen. Von Frank Schirrmacher (Chapeau, Herr Schirrmacher! - wie nds richtig bemerkten ...)
Denn wie ging es aus:
Banken gerettet – Bürger zahlen – Krise geht weiter (Gregor Gisy)
Want to buy some illusions,
Slightly used, second hand?
They were lovely illusions,
Reaching high, built on sand.
They had a touch of paradise,
A spell you can't explain:
For in this crazy paradise,
You are in love with pain.
Want to buy some illusions,
Slightly used, just like new?
Such romantic illusions -
And they're all about you.
I sell them all for a penny,
They make pretty souvenirs.
Take my lovely illusions -
Some for laughs, some for tears
In diesem Zusammenhang wäre - weinend - zu fragen, warum die Kommentatoren, die wie Augstein, Schirrmacher oder heute Prantl in der Süddeutschen - lobenswerterweise - auf der Idee der Volkssouveränität bestehen, nicht zur Kenntnis nehmen, was Power Structure Research und Systemdesign schon wissen?! Eine Antwort auf diese Frage sucht auch
Colin Crouch: Das lange Leben des Neoliberalismus
… Heute jedoch besteht die Aufgabe nicht darin, den Untergang des Neoliberalismus infolge der von ihm selbst herbeigeführten Krise zu erklären, sondern vielmehr die Tatsache, dass er nach dem Zusammenbruch der Finanzmärkte politisch einflussreicher dasteht denn je. Obwohl die Krise durch das marktwirtschaftliche Agieren der Banken ausgelöst wurde, sucht man ihre Folgen zu bekämpfen, indem man den Sozialstaat stutzt und die Ausgaben der öffentlichen Hand beschneidet. Und da der Neoliberalismus ein internationales, ja sogar globales Phänomen ist, ist das nicht nur in England der Fall. Wir müssen uns also fragen, wie es zu dem überraschenden Ergebnis kommen konnte, dass der Neoliberalismus nicht untergegangen ist.
Von zentraler Bedeutung ist dabei die Tatsache, dass der real existierende Neoliberalismus bei weitem nicht so sehr auf freie Marktwirtschaft setzt, wie es seine Theorie behauptet. Stattdessen beruht er auf dem politischen Einfluss von Großkonzernen und Banken…
Eine Debatte, die allein um das Verhältnis von Markt und Staat kreist, verfehlt daher die entscheidenden Fragen...
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik via nds
... siehe z. B. die Liste der G20-Sponsoren - Quelle: G20-G8 France 2011 ebenfalls via nds
oder auch: Wer regiert die Welt? Bilderberger?
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* "The Screen Guild Theater" broadcast a 30 minute radio adaptation of the movie on March 9, 1950, die allerdings dort nicht zu finden ist, stattdessen aber - als No 125: Casablanca - Es lohnt sich hier weiter reinzuhören ....
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- Lucidité: Et les intellectuels ? En France comme ailleurs, tous n'ont pas, loin s’en faut, une pleine lucidité sur cette précarité galopante. Les nuages sociaux qui s'accumulent les requièrent diversement. — (Alexis Lacroix, Quand le justice sociale redevient une idée neuve, dans Marianne, n°665, du 16 janvier 2010)
Na gut, aus dem Lavazza-Kalender für 2012, aber ich finde, das Photo hat was:
Man sollte schon bedenken, auf welchem Warhorse man sitzt, wenn man seinen Espresso in der Bibliothek der europäischen Aufklärung nimmt, und
man sollte vielleicht besser erst am Ende der Woche kommentieren, sonst geht es einem wie Jakob Augstein und Frank Schirrmacher: Wenn der FREITAG nicht am Donnerstag erscheinen würde, wäre Jakob Augsteins unbedingt lesenswerter Leitartikel Demokratie is coming home - Griechenlands Premier Papandreou gibt seinem Volk die Souveränität zurück, die ihm die europäischen Sparkommissare genommen haben zumindest in Teilen schon am Freitag obsolet gewesen; nicht anders erging es Demokratie ist Ramsch - Wer das Volk fragt, wird zur Bedrohung Europas. Das ist die Botschaft der Märkte und seit vierundzwanzig Stunden auch der Politik. Wir erleben den Kurssturz des Republikanischen. Von Frank Schirrmacher (Chapeau, Herr Schirrmacher! - wie nds richtig bemerkten ...)
Denn wie ging es aus:
Banken gerettet – Bürger zahlen – Krise geht weiter (Gregor Gisy)
Some second hand illusions
- wie die große Marlene sur le plateau de A Foreign Affair/La scandaleuse de Berlin dirigée par le grand Billy Wilder en '48* erklärt:Want to buy some illusions,
Slightly used, second hand?
They were lovely illusions,
Reaching high, built on sand.
They had a touch of paradise,
A spell you can't explain:
For in this crazy paradise,
You are in love with pain.
Want to buy some illusions,
Slightly used, just like new?
Such romantic illusions -
And they're all about you.
I sell them all for a penny,
They make pretty souvenirs.
Take my lovely illusions -
Some for laughs, some for tears
In diesem Zusammenhang wäre - weinend - zu fragen, warum die Kommentatoren, die wie Augstein, Schirrmacher oder heute Prantl in der Süddeutschen - lobenswerterweise - auf der Idee der Volkssouveränität bestehen, nicht zur Kenntnis nehmen, was Power Structure Research und Systemdesign schon wissen?! Eine Antwort auf diese Frage sucht auch
Colin Crouch: Das lange Leben des Neoliberalismus
… Heute jedoch besteht die Aufgabe nicht darin, den Untergang des Neoliberalismus infolge der von ihm selbst herbeigeführten Krise zu erklären, sondern vielmehr die Tatsache, dass er nach dem Zusammenbruch der Finanzmärkte politisch einflussreicher dasteht denn je. Obwohl die Krise durch das marktwirtschaftliche Agieren der Banken ausgelöst wurde, sucht man ihre Folgen zu bekämpfen, indem man den Sozialstaat stutzt und die Ausgaben der öffentlichen Hand beschneidet. Und da der Neoliberalismus ein internationales, ja sogar globales Phänomen ist, ist das nicht nur in England der Fall. Wir müssen uns also fragen, wie es zu dem überraschenden Ergebnis kommen konnte, dass der Neoliberalismus nicht untergegangen ist.
Von zentraler Bedeutung ist dabei die Tatsache, dass der real existierende Neoliberalismus bei weitem nicht so sehr auf freie Marktwirtschaft setzt, wie es seine Theorie behauptet. Stattdessen beruht er auf dem politischen Einfluss von Großkonzernen und Banken…
Eine Debatte, die allein um das Verhältnis von Markt und Staat kreist, verfehlt daher die entscheidenden Fragen...
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik via nds
... siehe z. B. die Liste der G20-Sponsoren - Quelle: G20-G8 France 2011 ebenfalls via nds
oder auch: Wer regiert die Welt? Bilderberger?
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* "The Screen Guild Theater" broadcast a 30 minute radio adaptation of the movie on March 9, 1950, die allerdings dort nicht zu finden ist, stattdessen aber - als No 125: Casablanca - Es lohnt sich hier weiter reinzuhören ....
gebattmer - 2011/11/02 00:05
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