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Archäologie L: 27. Januar 1945 - die Rote Armee befreit das KZ Auschwitz

ausch-lib1 Die Front hat in dieser Nacht Auschwitz erreicht. Schon seit Tagen fliegt die Rote Armee Luftangriffe. Für die Wehrmacht ist nur noch ein einziger Fluchtweg offen: der nach Süden in Richtung Bielsko.
Am Morgen sprengen die Deutschen die Brücken über die Sola, an deren Ufer auch das Konzentrationslager von Auschwitz liegt.

Das Lager ist wie ausgestorben. Etwa siebentausend Häftlinge befinden sich in Auschwitz, es sind die Kränksten und Schwächsten, die die SS zurückgelassen hat. Viele von ihnen haben die neun Tage seit der Evakuierung nicht überlebt. Überall liegen Leichen auf dem Boden.
Die SS lässt sich nur noch sporadisch im Lager blicken. Doch wenn, dann geschieht es in tödlicher Absicht. Auch an diesem Morgen betritt eine Abteilung der SS das Nebenlager von Auschwitz Fürstengrube. Sie erschießen über hundert Häftlinge und zünden den Häftlingskrankenbau an. Seine Insassen, etwa hundertdreißig Häftlinge, kommen kläglich in den Flammen um.
Am Nachmittag wird es plötzlich still in Auschwitz. In den letzten Tagen war der Geschützdonner immer lauter geworden. Jetzt schweigen die Kanonen. Die Häftlinge wissen: Es geschieht etwas. Aber sie können noch nicht einschätzen, ist es gut oder schlecht für sie? Haben die Deutschen die Russen zurückgeschlagen, ein letztes Mal, oder kommt sie nun endlich - die Befreiung?
Die Polin Wanda, die seit dem Warschauer Aufstand im August 1944 in Auschwitz gefangen ist und wegen ihrer Schwangerschaft von der SS zurückgelassen wurde, beschreibt diesen Moment so:
"Wir wissen ganz genau, dass etwas vorgeht, wir spüren es. Und dann sehen wir von Ferne über die Schneedecke Männer auf uns zukommen. Wir fürchten uns, weil wir nicht wissen, ob es Deutsche sind. Aber dann begrüßten sie uns mit "strastwutje". Das heißt guten Tag auf russisch. Wir fragten sie, wo die Deutschen sind, ob sie noch einmal zurückkommen. Aber sie sagten: Nein, sie kommen nicht mehr."

Es ist fünfzehn Uhr. Die ersten Aufklärungstrupps der Roten Armee haben das Lager erreicht. Wanda ist frei. Was fühlt sie in diesem Moment?

"Das ist, als ob sich alles auf den Kopf stellt, ich kann das schwer erklären. Plötzlich ist alles weg. Ich bin nicht mehr hungrig, mir ist nicht mehr kalt. Ich habe keine Schmerzen. Alles ist weg. Das ist der Schock, der große Freudenschock."

Die 60. Armee der 1. Ukrainischen Front marschiert in Auschwitz ein.
Siebentausend Häftlinge von Auschwitz sind frei. Tatsächlich frei, viele von ihnen nach vier und mehr Jahren Haft.

Aber die anderen dürfen nicht vergessen werden. Für alle Auschwitzhäftlinge, die auf die Evakuierungsmärsche gezwungen wurden, geht das Martyrium weiter. An diesem 27. Januar wird ein letzter Transport von 2000 Häftlingen das Frauenlager Ravensbrück erreichen. Dort verbringen sie die ersten 24 Stunden ohne Nahrung unter freiem Himmel. Nein, Auschwitz, und alles was es symbolisiert ist noch immer nicht vorbei. Die Nationalsozialisten und die SS-Schergen wüten und morden weiter.

Weitere Nachrichten aus Auschwitz

Niechaj na wieki bedzie krzykiem rozpaczy i przestroga dla ludzkosci to miejsce, w którym hitlerowcy wymordowali okolo póltora miliona mezczyzn, kobiet i dzieci, glównie Zydów z róznych krajów Europy.


Quelle: NACHRICHTEN AUS AUSCHWITZ

Siehe auch:
Archäologie XLI - 29.10.1965 - Die Ermittlung - Auschwitz auf der Bühne
Der entleerte Blick hinter der Kamera
... und mein Bild
010_09

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Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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