Neumensch und Bedürfnisaufschieber
Unter diesem Titel weist chefarztfraulicher:beobachter - das journal für asymmetrische polemik auf ein schönes Beispiel für das Geschwurbel hin, das die Krise da hervorbringt, wo nicht gedacht werden kann oder darf:

In der Tat: Eine Wortkotze ohnegleichen, syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern:
Die überreife Kultur der Ironie, so Weimer (schreibt Matussek), bringt sich selbst ins Wanken - wenn Schulden nur als virtuelle Größe wahrgenommen werden, dann holt die Wirklichkeit diese Gesellschaften ein. Doch auch Weimer begreift die Rezession als Chance: "Wir wären ansonsten in unseren Wohlstandslounges bei Chillout-Musik eingeschlafen." In einem Zehn-Punkte-Programm zur Überwindung der "Brisanzkrise" empfiehlt Weimer einen "geistigen Instrumentenkasten", einen "Risikoschirm der Haltung, um unsere weltanschaulichen Einlagen abzusichern".
Schon klar: Wes weltanschauliche Einlagen strukturierten junk swaps gleichen, der schläft schon mal in der Lounge ein und hält das Wir der Anwesenden für den ideellen Gesamtburger dieser Gesellschaften und kann dann auch nicht anders, als in den Schirm-Metaphern der Bundesregierung weiterzudenken, sollte er noch mal wieder aufwachen. Ich war schon skeptisch, als die Konstruktivisten von einer umbrella theory zu reden begannen ... Das Fenster zu dem, was sie als Realität wahrnehmen, wird immer kleiner:
Der Mensch wird zum Übenden, und als Übender ist er ein Spezialist der Askese. Wir lebten in einer Situation, so Sloterdijk, in der die Siege des Eigenen nur mit der Niederlage des Fremden zu bezahlen waren. In ihr herrschten die Egoismen von Nationen und Unternehmen. Doch nun habe die Weltgesellschaft den "Limes" erreicht.
Limes? Erreicht? Der Mensch als Spezialist der Askese? ... siehe unten: Demon Alcohol!
Update:
So ähnlich: Villenviertel-Jan und Gutmenschen-Kai
Rudolf Stumberger 12.06.2009
Die neue Wahlverwandtschaft: Wo sich Spiegel und Bildzeitung geistig umarmen
Sloterdijk-Update hier
Matthias Matussek im SpOn, das ist nicht bloß irgendeine Chance in der Krise, das ist die Gelegenheit - zu einem Vergnügen der anderen Art:
Die Lebensmaximen des Spätkapitalismus seien jetzt umzuprägen. Bedürfnisaufschub, Disziplin, Dienst und Pflicht - Matussek legiert ein bleigraues Amalgam aus protestantischer Arbeitsethik und katholischer Krypto-Masturbation. Unter Rekurs auf Peter Sloterdijk*, Ralf Dahrendorf und Wolfram Weimer poliert er reaktionäres Altmetall zu postmodernem Glanz, um sodann daraus die Matrize für den allerneusten Menschen, den ÜBERBÜRGER, zu schlagen. Ach, lest den Mist doch selbst.

In der Tat: Eine Wortkotze ohnegleichen, syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern:
Die überreife Kultur der Ironie, so Weimer (schreibt Matussek), bringt sich selbst ins Wanken - wenn Schulden nur als virtuelle Größe wahrgenommen werden, dann holt die Wirklichkeit diese Gesellschaften ein. Doch auch Weimer begreift die Rezession als Chance: "Wir wären ansonsten in unseren Wohlstandslounges bei Chillout-Musik eingeschlafen." In einem Zehn-Punkte-Programm zur Überwindung der "Brisanzkrise" empfiehlt Weimer einen "geistigen Instrumentenkasten", einen "Risikoschirm der Haltung, um unsere weltanschaulichen Einlagen abzusichern".
Schon klar: Wes weltanschauliche Einlagen strukturierten junk swaps gleichen, der schläft schon mal in der Lounge ein und hält das Wir der Anwesenden für den ideellen Gesamtburger dieser Gesellschaften und kann dann auch nicht anders, als in den Schirm-Metaphern der Bundesregierung weiterzudenken, sollte er noch mal wieder aufwachen. Ich war schon skeptisch, als die Konstruktivisten von einer umbrella theory zu reden begannen ... Das Fenster zu dem, was sie als Realität wahrnehmen, wird immer kleiner:
Der Mensch wird zum Übenden, und als Übender ist er ein Spezialist der Askese. Wir lebten in einer Situation, so Sloterdijk, in der die Siege des Eigenen nur mit der Niederlage des Fremden zu bezahlen waren. In ihr herrschten die Egoismen von Nationen und Unternehmen. Doch nun habe die Weltgesellschaft den "Limes" erreicht.
Limes? Erreicht? Der Mensch als Spezialist der Askese? ... siehe unten: Demon Alcohol!
Update:
So ähnlich: Villenviertel-Jan und Gutmenschen-Kai
Rudolf Stumberger 12.06.2009
Die neue Wahlverwandtschaft: Wo sich Spiegel und Bildzeitung geistig umarmen
Sloterdijk-Update hier
gebattmer - 2009/05/04 18:35
Warum
Ich frage das gänzlich unpolemisch.
Darum
Der Unterhaltungswert der Akademie ist für Nichtakademiker ein ungeheurer.
Gleichen diese Leute doch jenen Hähnen, die tatsächlich glauben, von ihrem Gekrähe gehe die Sonne auf.