define: Rassismus
“Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.“
Albert Memmi: Rassismus, Frankfurt 1987, S. 164-178 (ursprünglich“Racisme”, Artikel in der Enzyplopaedia Universalis Paris 1972, S915f)
Eine Zusammenfassung von Prof. Dr. Stefan Gaitanides, FH Frankfurt
Die Definition scheint mir einigermaßen tragfähig zu sein, weil sie sich auf den Rassenbegriff gar nicht erst einlässt und die Abwehr von Differenz fokussiert. In diesem Zusammenhang sei verwiesen auf:
Rasse, Klasse, Nation - Ambivalente Identitäten: von Étienne Balibar und Immanuel Wallerstein
- immer noch ein Standardwerk - Edition La Découverte 1988 und Argument-Verlag 1990, auch hier einzusehen!
P.S.: Den Hinweis auf Memmi fand ich heute in einem Beitrag von Reinhard Jellen bei tp: "Sarrazin hat an den programmatischen Grundlagen der Partei mitgearbeitet" - Michael Zander über die Nähe der SPD zur Neuen Rechten
Wow!!!
Update 08/12:
ARTE Mit offenen Karten - Die Entstehung des Rassismus
Die Annahme, es gebe mehrere Menschenrassen und von diesen seien manche weniger wert als andere, führt bis in die heutige Zeit zu Spannungen und Diskriminierungen. Vom Sklavenhandel über die Rassentheorien des 19. Jahrhunderts bis hin zur Apartheid – MIT OFFENEN KARTEN untersucht, warum es auch heute noch rassistische Vorurteile gibt, und entlarvt den Rassismus als ein kulturelles und politisches Konstrukt.
Lilian Thuram, Präsident der Stiftung für Erziehung gegen den Rassismus, spricht mit Jean-Christophe Victor über sein Leben und über seine Erfahrungen im Kampf gegen den Rassismus. Hier geht es zu den entsprechenden Videos.
gebattmer - 2012/03/21 19:47
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