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Not-wendige Ent-Täuschung(en) II: Markus Wolf - Freunde sterben nicht

Man kann ja Erinnerung auch anders denken als in
Not-wendige Ent-Täuschung(en): John Banville "Im Lichte der Vergangenheit /Ancient Light"
... z. B. angeregt durch Alexander Kluge:
    "Im Lebenslauf verteidigt der Mensch das einzige, was er besitzt: seine Zeit und seinen Eigensinn ... Gefühle können Partisanen sein, Katalysatoren, Störenfriede, Bremser und Vollender. Sind sind geheimnisvilles Inventar der Geschichtslandschaften, sie begründen bestimmte Prozesse weit jenseits des organisierten guten Willens, der sich Politik nennt."
Auf diesen Gedanken bezieht sich Markus Wolf in seinem Buch Freunde sterben nicht, das im Herbst 2002 12 Wochen auf der "Spiegel"-Bestsellerliste stand. Heute kaum noch vorstellbar, weil Wolf - lebte er noch - als der übelste aller Russen-Versteher durchginge, den sich unsere Leit-und-Trash-Medien vorstellen können.

Markus-Wolf-Freunde-sterben-nichtWolf erinnert sich an Freunde, die ihn auf seinem langen, von heftigen Extremen gekennzeichneten Lebensweg begleitet haben. Er spricht offenherzig und sehr persönlich über diese Beziehungen, ohne die Geschichten ins Private abgleiten zu lassen und die zeitgeschichtlichen Hintergründe aus dem Auge zu verlieren. Dabei gewährt er Einblicke in sein Denken und die eigenen, immer wieder hinterfragten Positionen. Deren fester, unverrückbarer Punkt liegt in der antifaschistischen Vergangenheit der Familie und den Erlebnissen der Kinder- und Jugendzeit in der Moskauer Emigration. Dieser persönliche Rückblick bezieht seine Spannung aus den mit den politischen Bewegungen des letzten Jahrhunderts so eng verbundenen Schicksalen der Personen und zeigt das Denken eines Mannes, der ein großes Maß an Verantwortung für die Geschicke der vergangenen DDR trug und zu dieser Verantwortung steht.
(so der Verlagstext zur Veröffentlichung des Hörbuchs, gelesen vom Autor selbst, bei hoergold.de)

Dort finden Sie auch eine Hörprobe, die sehr schön den Ton dieser ganz anderen Art der Not-wendigen Ent-Täuschung(en) deutlich macht!
Markus Wolf liest eine eigene Auswahl von Passagen aus besonders wichtigen und anrührenden Kapiteln aus seinem Buch »Freunde sterben nicht«. Schon einmal, in der »Troika«, hat Markus Wolf über Freunde und Freundschaften geschrieben. Er wendet sich nun Freunden zu, die seinen Lebensweg kreuzten und ihn ein Stück begleiteten, manche von Kindheit an. Es sind Persönlichkeiten, deren Haltungen so verschieden sind wie ihre Lebenswege: der »vergessene Soldat« Leonard, der Schulfreund vom Arbat und späterer Literaturprofessor Alik, die DDR-Kundschafterin Johanna ... (echthoerbuch.de)
Folgen Sie dort dem Link "Bestellen", so landen Sie bei dem großen Anbieter mit a: 1 Sammlerstück(e) ab EUR 90,00
Sie können aber auch hier nachsehen, wenn Sie das interessiert, was im geschichtspolitischen Narrativ (auch so ein Newspeak-Nullinger) des neuen Deutschland inzwischen plattgemacht wurde.

Ob ich jetzt nochmal meine Theorie der Not-wendigen Ent-Täuschungen überdenken muss, weiß ich noch nicht.
Zumindest deutet sich an, dass Blanvilles Licht der Vergangheit etwas fehlen könnte: die Dimension, dass indivuduelles Erinnern und Ent-täuschen auch ein geheimnisvolles Inventar der Geschichtslandschaften ist. Andererseits kann sich ja auch der Leser diese Dimension selbst dazudenken ... (Wenn er es ohne Hilfe des Autors kann ...).

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https://gebattmer.twoday.net/stories/876868913/modTrackback

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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