Das Alte im Alten: Deutscher Bildungsstandard im Leserbrief
In der Süddeutschen Zeitung vom vergangenen Wochenende wurde ein Leserbrief abgedruckt, der zum Schutz des Verfassers, der sich nicht nur mit seinem Namen, sondern auch noch als Pfarrer mit Wohnort Ratzeburg zu erkennen gibt, vielleicht besser nicht veröffentlicht worden wäre. (Ich habe schon öfter die Vermutung geäußert, dass Leserbriefredakteure eine ganz fiese Truppe sind, weil sie Menschen, die aus welchem Grund auch immer einen Brief an eine Zeitung schreiben, in ihrer ganzen Einfalt sich entblößen lassen).
Wie auch immer, - dieser Pfarrer F.E. aus Ratzeburg, den es drängte sich zu des Günter Grass ' Gedicht bzw. dessen Schmähungen der Presse mit Berufung auf den ihm bekannten Jesuitenpater Prof. Dr. Rupert Lay zu äußern, meint - egal was er vorher zu dem Machwerk des Gustl0ff-Wiederentdeckers an Meinung absonderte -, diese aufblasen zu müssen durch solch Selbstoffenbarung:
Eingebettet in meinen jüdisch-christlichen Glauben, die Liebe zum Alten Testament, Reisen ins Heilige Land, Freundschaften unter anderem mit dem Juden Prof. Dr. Alexander Jehuda Schwarz aus Jerusalem und vieles mehr kann ich mir nicht erklären, weshalb es in unserem Land unmöglich ist, Günter Grass' Kritik sachlich zu diskutieren. Dieser Bildungsstandard war in meinem Studium vor 20 Jahren Voraussetzung, um einen Studienabschluss zu erreichen.
Wahrscheinlich ist das heute hierzulande "Bildungsstandard": einen "jüdisch-christlichen" Glauben imaginieren, Freundschaft mit einem, sogar namentlich zu benennenden Juden nachweisen können, ohne zu bemerken, wie widerlich der Verweis auf "den Juden" ist, und einen 20 Jahre alten Studienabschluss vorzuweisen, bei dem nicht klar ist, worauf er beruht: "Dieser Bildungsstandard", den der Verfasser offenbar zur Voraussetzung eines Abschlusses macht - und damit insinuiert, dieser Standard sei heute nicht mehr gegeben - bezieht sich grammatisch auf nichts; - es sei denn kontextuell auf einen obskuren Glauben, eine Freundschaft zu einem Juden und eine Liebe zum alten Testament.
Im Vergleich dazu sind BaMa-Bologna-Abschlüsse möglicherweise sogar näher an - wie soll ich's nennen - Bildung? intellectualitas? Argumentationskompetetenz? ...
Wie auch immer, - dieser Pfarrer F.E. aus Ratzeburg, den es drängte sich zu des Günter Grass ' Gedicht bzw. dessen Schmähungen der Presse mit Berufung auf den ihm bekannten Jesuitenpater Prof. Dr. Rupert Lay zu äußern, meint - egal was er vorher zu dem Machwerk des Gustl0ff-Wiederentdeckers an Meinung absonderte -, diese aufblasen zu müssen durch solch Selbstoffenbarung:
Eingebettet in meinen jüdisch-christlichen Glauben, die Liebe zum Alten Testament, Reisen ins Heilige Land, Freundschaften unter anderem mit dem Juden Prof. Dr. Alexander Jehuda Schwarz aus Jerusalem und vieles mehr kann ich mir nicht erklären, weshalb es in unserem Land unmöglich ist, Günter Grass' Kritik sachlich zu diskutieren. Dieser Bildungsstandard war in meinem Studium vor 20 Jahren Voraussetzung, um einen Studienabschluss zu erreichen.
Wahrscheinlich ist das heute hierzulande "Bildungsstandard": einen "jüdisch-christlichen" Glauben imaginieren, Freundschaft mit einem, sogar namentlich zu benennenden Juden nachweisen können, ohne zu bemerken, wie widerlich der Verweis auf "den Juden" ist, und einen 20 Jahre alten Studienabschluss vorzuweisen, bei dem nicht klar ist, worauf er beruht: "Dieser Bildungsstandard", den der Verfasser offenbar zur Voraussetzung eines Abschlusses macht - und damit insinuiert, dieser Standard sei heute nicht mehr gegeben - bezieht sich grammatisch auf nichts; - es sei denn kontextuell auf einen obskuren Glauben, eine Freundschaft zu einem Juden und eine Liebe zum alten Testament.
Im Vergleich dazu sind BaMa-Bologna-Abschlüsse möglicherweise sogar näher an - wie soll ich's nennen - Bildung? intellectualitas? Argumentationskompetetenz? ...
gebattmer - 2012/04/16 20:45
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