CRISIS , WHAT CRISIS ? (XLIX): Was sind Schulden? DDR-Schulden als Spekulationsobjekt?!
Zum Zusammenhang der gegenwärtig "Schuldenkrise" genannten Krise mit der Übernahme der DDR-Schulden und ihrer Bewertung im Zuge der schlagartigen Einbeziehung der DDR-Wirtschaft in den D-Mark-Wirtschafts- und Währungsraum:
Die fiktiven Schulden der DDR
Alexander Dill tp 30.05.2012
... Artikel 10 des Vertrages über die Wirtschafts- und Währungsunion verlangte von der Noch-DDR jedoch die sofortige Einführung eines "marktwirtschaftlichen Kreditsystems". Die Umstellung "aller Forderungen und Verbindlichkeiten" zum Fantasiekurs von zwei DDR-Mark für eine Westmark widersprach zwar einer marktwirtschaftlichen Bewertung - die wäre bei 1:5 gelegen - bot aber Geschäftsmodelle ohne Ende.
Wie gegenwärtig in Griechenland zu beobachten, führt dies zu dem paradoxen Anreiz, Altschulden möglichst mit hohen Zinssätzen immer weiter umzuschulden - und damit die eigenen Bilanzen durch angebliche "Forderungen" zu entlasten: Ost-Schulden trugen so zur Sanierung von Westbilanzen bei ....
Ich wüsste gern mehr über die Tricks bei der Schuldenbewertung und die Möglichkeiten, damit Milliarden umzuverteilen und dem Volk anschließend vermitteln zu lassen, es habe über seine Verhältnisse (Variante West) bzw. in einem gescheiterten Wirtschaftsystem (Variante Ost) gelebt; - um die gleiche Nummer dann nochmal mit den Südstaaten der Union abzuziehen ...
... Eine nachhaltige Konsolidierung der Staatsfinanzen muss die Interaktion aller Sektoren berücksichtigen. Ihre Finanzierungssalden verhalten sich wie kommunizierende Gefäße: Der öffentliche Sektor kann sein Defizit nur dann ohne Schaden für die Gesamtwirtschaft senken, wenn die Politik Sorge trägt, dass der Unternehmenssektor sein Defizit ausweitet und/oder die Haushalte ihre Überschüsse senken. Werden diese systemischen Restriktionen ignoriert, so vertieft eine Sparpolitik die Krise immer weiter.
Genau dies wird der Fiskalpakt bewirken. Denn er orientiert sich nur am Verhalten eines Sektors, des Staates, nach dem Motto „Der Schuldner ist schuld“. Deshalb hat die Sparpolitik sowohl in der Weltwirtschaftskrise als auch jüngst in den EU-Ländern die Schuldenquoten steigen lassen. Die neue Zielgröße des Fiskalpakts ist das strukturelle Defizit.
Stephan Schulmeister: Gegen den Fiskalpakt ist Hartz IV eine Lappalie - FR
„Beutezug Ost" – Sarrazin, die Treuhand und die Abwicklung der DDR
CRISIS , WHAT CRISIS ? (IX): Aus der Geschichte lernen - DDR/BRD 1989
Aus dem Bericht der Deutschen Bundesbank:
Die Zahlungsbilanz der ehemaligen DDR 1975 - 1989, Frankfurt/Main 1999, S. 58f.
Die fiktiven Schulden der DDR
Alexander Dill tp 30.05.2012
... Artikel 10 des Vertrages über die Wirtschafts- und Währungsunion verlangte von der Noch-DDR jedoch die sofortige Einführung eines "marktwirtschaftlichen Kreditsystems". Die Umstellung "aller Forderungen und Verbindlichkeiten" zum Fantasiekurs von zwei DDR-Mark für eine Westmark widersprach zwar einer marktwirtschaftlichen Bewertung - die wäre bei 1:5 gelegen - bot aber Geschäftsmodelle ohne Ende.
Wie gegenwärtig in Griechenland zu beobachten, führt dies zu dem paradoxen Anreiz, Altschulden möglichst mit hohen Zinssätzen immer weiter umzuschulden - und damit die eigenen Bilanzen durch angebliche "Forderungen" zu entlasten: Ost-Schulden trugen so zur Sanierung von Westbilanzen bei ....
Ich wüsste gern mehr über die Tricks bei der Schuldenbewertung und die Möglichkeiten, damit Milliarden umzuverteilen und dem Volk anschließend vermitteln zu lassen, es habe über seine Verhältnisse (Variante West) bzw. in einem gescheiterten Wirtschaftsystem (Variante Ost) gelebt; - um die gleiche Nummer dann nochmal mit den Südstaaten der Union abzuziehen ...
... Eine nachhaltige Konsolidierung der Staatsfinanzen muss die Interaktion aller Sektoren berücksichtigen. Ihre Finanzierungssalden verhalten sich wie kommunizierende Gefäße: Der öffentliche Sektor kann sein Defizit nur dann ohne Schaden für die Gesamtwirtschaft senken, wenn die Politik Sorge trägt, dass der Unternehmenssektor sein Defizit ausweitet und/oder die Haushalte ihre Überschüsse senken. Werden diese systemischen Restriktionen ignoriert, so vertieft eine Sparpolitik die Krise immer weiter.
Genau dies wird der Fiskalpakt bewirken. Denn er orientiert sich nur am Verhalten eines Sektors, des Staates, nach dem Motto „Der Schuldner ist schuld“. Deshalb hat die Sparpolitik sowohl in der Weltwirtschaftskrise als auch jüngst in den EU-Ländern die Schuldenquoten steigen lassen. Die neue Zielgröße des Fiskalpakts ist das strukturelle Defizit.
Stephan Schulmeister: Gegen den Fiskalpakt ist Hartz IV eine Lappalie - FR
„Beutezug Ost" – Sarrazin, die Treuhand und die Abwicklung der DDR
CRISIS , WHAT CRISIS ? (IX): Aus der Geschichte lernen - DDR/BRD 1989
Aus dem Bericht der Deutschen Bundesbank:
Die Zahlungsbilanz der ehemaligen DDR 1975 - 1989, Frankfurt/Main 1999, S. 58f.
gebattmer - 2012/05/31 22:40
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