Copyright or wrong: Neil Young zum Musik-Datenmüll
Interview mit Neil Young, SZ vom 2.6.12
Süddeutsche Zeitung, Ausgabe vom 2./3.Juni 2012, Seite 15
In einem Interview mit Neil Young, unter der Überschrift
„Behaltet euren Dreck“
Neil Young über die Rockmusik der Gegenwart, MP3-Dateien und Amerika
ist auszugsweise zu lesen:
SZ: „Americana“ erscheint auch als Blue-Ray-Disc. Für die die digitalen Daten nicht komprimiert werden. Warum?
Young: Eben deshalb. Weil es die einzige Möglichkeit ist, die Musik wirklich zu hören.
SZ: Wie bitte?
Young: Die vollständige Musik lässt sich nur auf Vinyl und eben auf Blue Ray hören. Andere digitale Medienbieten dagegen nur einen Bruchteil der Daten, die wie aufgenommen haben. CDs 15 Prozent, MP3 sogar nur 5 Prozent. Insofern sind es auch nicht die illegalen Downloads, die die Industrie bedrohen, sondern die technische Qualität des Produkts, das sie anbietet. Minderwertige Trägermedien wie MP3 und CD ruinieren das ganze Hörerlebnis. Wer zwei gesunde Ohren hat, sagt sich: Da mache ich nicht mit. Behaltet euren Dreck. Ich gehe lieber fischen.
Young weiter: Wenn sich die Labels nicht bewegen und Geld in neue Techniken investieren, werden die Leute bald überhaupt keine Alben mehr kaufen, weil sie sich die Sachen aus dem Internet herunterladen können. Auf Nachfrage würdigt Young, dass man alles im Netz finde, das Problem sei nur die Klangqualität. Und das sei die Ironie: Selbst wenn man alles finde, klinge es schlicht scheiße. Es sei überflüssiger Datenmüll.
Da hat er wohl recht. Insofern sei angeregt, im Zusammenhang mit der aktuellen Copyright-Debatte darüber nachzudenken, ob nicht das Herunterladen von Musik aus dem Internet dem Containern (oder Dumpstern) gleichgestellt werden sollte!
Wenn das Internet also (nicht nur) im Hinblick auf Musikdateien eine Müllkippe ist, dann könnte gelten: Containern/Dumpstern stellt prinzipiell keine Straftat dar, da Müll als herrenlose Sache gilt; wenn keine Sachbeschädigung wie etwa durch Aufbrechen von Schlössern verübt wird ...
Vgl. Urheberrechte kontrovers
Nachtrag:
Wie böse ist das Filesharing? – Neue Erkenntnisse --> Musikwirtschaftsforschung
Süddeutsche Zeitung, Ausgabe vom 2./3.Juni 2012, Seite 15
In einem Interview mit Neil Young, unter der Überschrift
„Behaltet euren Dreck“
Neil Young über die Rockmusik der Gegenwart, MP3-Dateien und Amerika
ist auszugsweise zu lesen:
SZ: „Americana“ erscheint auch als Blue-Ray-Disc. Für die die digitalen Daten nicht komprimiert werden. Warum?
Young: Eben deshalb. Weil es die einzige Möglichkeit ist, die Musik wirklich zu hören.
SZ: Wie bitte?
Young: Die vollständige Musik lässt sich nur auf Vinyl und eben auf Blue Ray hören. Andere digitale Medienbieten dagegen nur einen Bruchteil der Daten, die wie aufgenommen haben. CDs 15 Prozent, MP3 sogar nur 5 Prozent. Insofern sind es auch nicht die illegalen Downloads, die die Industrie bedrohen, sondern die technische Qualität des Produkts, das sie anbietet. Minderwertige Trägermedien wie MP3 und CD ruinieren das ganze Hörerlebnis. Wer zwei gesunde Ohren hat, sagt sich: Da mache ich nicht mit. Behaltet euren Dreck. Ich gehe lieber fischen.
Young weiter: Wenn sich die Labels nicht bewegen und Geld in neue Techniken investieren, werden die Leute bald überhaupt keine Alben mehr kaufen, weil sie sich die Sachen aus dem Internet herunterladen können. Auf Nachfrage würdigt Young, dass man alles im Netz finde, das Problem sei nur die Klangqualität. Und das sei die Ironie: Selbst wenn man alles finde, klinge es schlicht scheiße. Es sei überflüssiger Datenmüll.
Da hat er wohl recht. Insofern sei angeregt, im Zusammenhang mit der aktuellen Copyright-Debatte darüber nachzudenken, ob nicht das Herunterladen von Musik aus dem Internet dem Containern (oder Dumpstern) gleichgestellt werden sollte!
Wenn das Internet also (nicht nur) im Hinblick auf Musikdateien eine Müllkippe ist, dann könnte gelten: Containern/Dumpstern stellt prinzipiell keine Straftat dar, da Müll als herrenlose Sache gilt; wenn keine Sachbeschädigung wie etwa durch Aufbrechen von Schlössern verübt wird ...
Vgl. Urheberrechte kontrovers
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Wie böse ist das Filesharing? – Neue Erkenntnisse --> Musikwirtschaftsforschung
gebattmer - 2012/06/03 22:26
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