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Aus der sozialen Überdruckkammer

CRISIS , WHAT CRISIS ? (XII): Desintegration und Unruhezyklen

Wo Ordnungen zerfallen, Eliten versagen, Beziehungen sich auflösen und Wertschätzung ausbleibt, wird Gewalt zu einer höchst attraktiven Quelle der Anerkennung. Die Botschaft der Jugendlichen lautet: “Uns gibt es noch!” Wie sind solche Unruhezyklen zu analysieren und zu erklären? Es sind immer drei zentrale Faktoren zu untersuchen: die gesellschaftlichen Hintergründe, das Agieren politischer Eliten und die Mechanismen der Eskalation.
Wilhelm Heitmeyer in der taz: Mechanismen der Eskalation
Wilhelm Heitmeyer ist Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Uni Bielefeld. Das Institut geht seit 2010 in einem DFG-Projekt der Frage nach, weshalb es in englischen Städten Riots gibt und in deutschen nicht.

Vgl. auch: Forschungsverbund Desintegrationsprozesse - Integrationspotenziale Stärkung von Integrationspotenzialen einer modernen Gesellschaft!
Der Forschungsverbund untersuchte soziale Probleme der deutschen Gesellschaft. Die zentrale Frage war: Befinden wir uns gegenwärtig in einem Prozess des zunehmenden Auseinanderfallens gesellschaftlicher Strukturen (Desintegrationsprozesse)?
Siebzehn Forschungsprojekte bearbeiteten diese zentrale Frage anhand unterschiedlicher Themen und aus verschiedenen Blickwinkeln. Es wurden gesellschaftliche Strukturkrisen wie z.B. Arbeitslosigkeit und politische (Nicht-) Beteiligung in den Blick genommen. Außerdem wurden verschiedene Aspekte menschlicher Beziehungen untersucht, so z.B. die Entwicklung von sozialen Bindungen oder Konflikte zwischen unterschiedlichen Gruppen. Besonderes Augenmerk galt den Phänomenen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus.

[Die Publikationen des Forschungsverbund Desintegration hier (als pdf)]


Slavoj Žižek "Der autoritäre Kapitalismus ist der Gewinner der Krise"
ZEIT ONLINE:
Sind die Unruhen in London ein Teil der Suche nach neuen Modellen jenseits des Kapitalismus?

Žižek: Nein, ganz bestimmt nicht. Ich teile da auch nicht die Bigotterie vieler Linker, die im selben Atemzug die Gewalt verdammen, in dem sie für Verständnis für diese Leute werben – etwa was soziale Ursachen anbelangt. Nein. Was man hier sieht, ist genau die post-ideologische Gesellschaft, wie die Neoliberalen sie so gerne wollten. Zygmunt Bauman war auf dem richtigen Weg, als er von der Randale unbrauchbarer Konsumenten sprach. Es handelt sich um enttäuschte Konsumenten, die einer perversen Form des Konsums, einem Karneval der Zerstörung, nachgehen. In viel schlechteren Situationen haben es Menschen geschafft, sich politisch zu organisieren, was hier vollkommen misslang.

ZEIT ONLINE: Das gelang den "Empörten" in Spanien zum Beispiel besser.

Žižek: Die "Empörten" sprechen etwas an, das interessant ist. Die Nachfrage des Kapitalismus nach hochausgebildeten Arbeitskräften hat dazu geführt, dass man eine Klasse überqualifizierter Arbeitsloser schuf, die nicht nur arbeitslos sind, sondern ganz und gar unanstellbar. Aber als ich ihr Manifest las, konnte ich darin keine konkreten Entwürfe für Alternativen finden. Minimallöhne sind etwa nur ein Versuch, den Kapitalismus zu retten, so wie Almosen, nur Forderungen nach Gerechtigkeit … – aber an wen sind diese Forderungen letztlich gerichtet? Obwohl "die Empörten" der gesamten politischen Klasse misstrauen, richten sie ihre Forderungen an den Staat! Diese Menschen rufen ausschließlich nach einem neuen Herrn. Lassen Sie mich ein grausames Gedankenexperiment machen: Würde sich ein ehrlicher, gemäßigter Faschist diesen Forderungen nicht anschließen?



Götz Eisenberg: Die große Wut der Überzähligen

Es gibt eine Revolte einer perspektivlosen Jugend fast überall in Europa, nur in Deutschland nicht. Die spontanen Emeuten bedürfen dringend der politisch-moralischen Orientierung und Kontrolle, sonst werden sie nicht nur zu nichts führen, sondern der Reaktion und dem Ausbau der staatlichen Gewaltapparate und der Militarisierung der inneren Sicherheit in die Hände arbeiten. Aber wo sind die Kräfte, die der Revolte eine Richtung und einen politischen Inhalt geben und sie der regulativen Idee der sozialen Emanzipation unterstellen könnten? ... via nds

Hans-Georg Soeffner geht auf Hobbes zurück und kommt zu ähnlichen Deutungsansätzen:
Der natürliche Mensch in Tottenham (FAZ)

... Vor 360 Jahren, fünfzehn Jahre vor dem „Großen Brand“ in London, erschien der „Leviathan“. Darin schlug Thomas Hobbes seinem durch Dauerfehden zerrissenen Land einen Gesellschaftsvertrag vor, mit dessen Hilfe das verhindert werden sollte, worunter der Autor und seine Zeitgenossen litten, was aber alle Gesellschaften bedroht: der Krieg aller gegen alle, der Bürgerkrieg ...


Oliver Nachtwey: Plasmabildschirme wollen auch sie – FAZ 30.08.11
Hat sich in den Londoner Krawallen wirklich der "natürliche Mensch" gemeldet, um gegen den Staat zu protestieren? Zur amoralischen Ökonomie der Revolte


hobbes2-1

Eine letzte Zigarette (II): Maß und Maßlosigkeit

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KulturSPIEGEL: Rauchen ist ungesund, auch für Passivraucher.

Pfaller: Statt zu fragen, wofür wir leben, fragen wir uns nur noch, wie wir möglichst lange leben. Wir mäßigen uns maßlos. Das ist das Merkmal unserer Epoche, ihr Krankheitssymptom. Die Leute werden dazu angehalten, ihr Leben als Sparguthaben zu betrachten und eifersüchtig darauf zu achten, dass ihnen niemand etwas abknapst. Das ist eine Vorsicht gegenüber dem Leben, die das Leben selber tötet. Sie führt zu einer vorzeitigen Leichenstarre.

KulturSPIEGEL: Wieso wird das Rauchen seit einigen Jahren verstärkt verteufelt?

Pfaller: Jedenfalls nicht, weil wir schlauer sind als frühere Generationen. Dass das Rauchen schädlich ist, wussten sie auch. Mehr noch: Wenn sie das nicht gewusst hätten, hätten sie niemals geraucht - weil es nämlich gerade ihre Schädlichkeit ist, die die Zigaretten erhaben macht. Heute hingegen ziehen wir den meisten Genüssen den Stachel: Bars ohne Tabakkultur, Bier ohne Alkohol, Kaffee ohne Koffein, Schlagsahne ohne Fett, virtueller Sex ohne Körperkontakt.

KulturSPIEGEL: Ohne den Stachel kein Genuss?

Pfaller: Absolut. Dinge, die uns Genuss verschaffen, sind immer mit einem Problem behaftet. Sie sind teuer wie Champagner, fett wie Sahnetorte, giftig wie Zigaretten. Das problematisch Lustvolle bricht die ökonomische Logik des Haushaltens - die Vernunft, mit unseren Kräften heute so umzugehen, dass wir morgen noch welche haben. Die unvernünftige Verausgabung beschert uns einen Triumph...




dradio: Wie steht es um unsere vermeintlich hedonistische Kultur, die aus lauter "Non-isms" besteht, wie es der slowenische Philosoph Slavoj Žižek scharfzüngig formuliert hat? Kaffee ohne Koffein, Bier ohne Alkohol, Cola ohne Kalorien, Sahne ohne Fett, Sex ohne Körperkontakt. Das Paradoxe ist: mit den "Non-isms" wird ein Glücksversprechen verkauft. Und so erfahren wir, was "oversexed und underfucked" wirklich meint: das Phantasma von Makellosigkeit und Schönheit, mit luxuriösen Verboten retouchiert. Robert Pfallers Diagnose: eine "neurotische Unlust" hat unsere Gesellschaft erfasst, die Komplexität, Mut zum Risiko und zutiefst Menschliches zu minimieren trachtet:

"Wenn Prioritäten wie Sicherheit, Gesundheit, Kosteneffizienz oder der sogenannte "europäische Hochschulraum" in der Kultur der Gegenwart als höchste Güter behandelt werden, dann geschieht es nicht selten, dass Lebensqualitäten wie Bürgerrechte, soziale Absicherung, Genuss, Würde, Eleganz und Intellektualität ohne Zögern und ohne jede Diskussion geopfert werden. Unbescholtene Menschen werden bei Sicherheitskontrollen wie Verbrecher behandelt. Auf Flughäfen müssen sie ihre Schuhe und Gürtel ausziehen. Regierungen verbieten uns das Rauchen, als ob wir Minderjährige wären. Die Universitäten Europas verwandelt man in repressive Obermittelschulen, die nur noch auf den Prinzipien des Zwangs und der Kontrolle beruhen, wodurch die Ressourcen der freiwilligen Motivation und des neugierigen Interesses verschleudert und die Universitäten als Ort der Forschung, des freien Gedankenaustauschs und der kritischen Selbstreflexion der Gesellschaft ruiniert werden. Ist es nicht erstaunlich, was wir uns gegenwärtig alles gefallen lassen? Daran zeigt sich, dass die reichsten Bevölkerungen der Welt verlernt haben, sich die Frage zu stellen, wofür es sich zu leben lohnt."

Robert Pfaller: "Wofür es sich zu leben lohnt" - Elemente materialistischer Philosophie. S. Fischer Wissenschaft
via Kritik und Kunst: Maß und Maßlosigkeit

Siehe auch:
Robert Pfaller: Pseudopolitik - WOZ
"Die Wahrheit ist hier, der Spaß in einer anderen Welt"
Der Philosoph Robert Pfaller über Hedonismus, die neue Lust an der Askese und die paranoid-narzisstische Gesellschaft - tp

GBlog: Eine letzte Zigarette

Neues aus der sozialen Überdruckkammer : Der neue FDP-Bundesvorstand: Standard-Vollverklebung - Collateral Damage

lets-dance-2011-jury

Bei der Standard Vollverklebung wird die komplette äußere sichtbare Lackfläche vollfoliert. Die Folie wird maximal 3 bis 5 mm um die Kante umgelegt...

11315
Car Warapping nennt sich das. Sieht man einen mattschwarzvollfolierten BWW X5oder6 - wie ich heute in meiner Straße - mögen sich zwei Assoziationen einstellen: Die an den Stealth-Bomber, der ja aktuell auch im jüngsten Krieg der NATO zum Einsatz kommt, und die an die BoyGroup, die die smarten Fahrer dieser Stealth-BMWs jetzt politisch vertreten soll ...

stealth-bomber
20114217282490811_20
Rebels said Friday's NATO raid that killed at least 13 people was "collateral damage" [Reuters]

"We understand that collateral damage may also take place and we do accept it, because we look at the big picture which saving more lives"
Mustafa Gheriani, the opposition Transitional National Council

Zur Psychopathologie des/der Deutschen: Der treue Waldmann und die verdünnten Partikel

blogtagesschau

... hinter den Nachrichten lauert das Grauen:
Aus den Kommentaren zum Blog-Beitrag "Was bedeutet die aktuelle Strahlenbelastung?" (schon hier: Was ist Sinn von dieses??):

3: Selene
15. März 2011, 15:03 Uhr
Gestern wurde im Fernsehen dazu aufgerufen Jodtabletten zu kaufen, weil die Verstrahlung bald auch nach Deutschland kommt. Können Sie mir vielleicht sagen, ob die Jogtabletten auch für Haustiere geeignet sind, oder eher nicht?. Wir wollen doch unseren treuen Waldmann, ein Zwergrauhaarteckel, nicht durch diese grausamen Atomstrahlen verlieren.

5: sunshine
15. März 2011, 15:34 Uhr
Hallo Selene,
da würde ich beim Tierarzt nachfragen. Die Jodtabletten schützen allerdings nicht vor der Strahlung, sondern nur vor der Einlagerung radioaktiven Jods in der Schilddrüse. Fragen Sie doch vielleicht mal bei Ihrem hausarzt nach, ob Jodtabletten zur Zeit wirklich nötig sind und lassen Sie ihre Schilddrüse untersuchen. Bei manchen Schilddrüsenerkrankungen wie z.B. heißen Knoten (in der Regel gutartig) kann Iod kontraindiziert sein. Auch nach einer Schilddrüsenoperation sollte man eine Jodbehandlung mit dem Arzt besprechen.
Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren. Bis die Strahlung bei uns ankommt, wird sie teilweise schon abgeklungen sein. und die Partikel werden in der Atmosphäre ja auch so weit verdünnt, dass wir auch da nicht die selbe Dosis abbekommen werden wie die Betroffenen in Japan.
Den Opfern der Katastrophe dort gilt übrigens mein Mitgefühl. Das ist nun nach dem Abwurf der Atombombe die zweite Katastrophe dieser Art in dem Land.
Viele Grüße
sunshine


Schön ist das übrigens = nebenbei bemerkt, gesagt (Synonymgruppen für übrigens: apropos, im Übrigen, nebenbei bemerkt, nebenher - DWDS); schön auch die Begründung, warum hier dann - nach der Sorge um den Dackel und die Drüse - doch noch Mitgefühl aufkommt: erst Abwurf und dann die zweite Katastrophe dieser Art ...
Echt nicht Titanic, sondern öffentlich-rechtlicher Blog!
Helfen könnte: Statistik - Mortalität nach Tschernobyl (dradio)

Hannover Connection III: Frenzels bedürfnisorientierte Segmentierung

Meine Lieblings-HAZ bietet heute im Wirtschaftsteil einmal wieder ein schönes Beispiel für die Hannover-Connection: Ein Mitarbeiter durfte offenbar mit nach Side, um dann über ein neues Geschäftsmodell zu berichten:
Das Hotel, östlich von Antalya an der türkischen Riviera gelegen, möchte nicht nur mit dem Meerblick punkten: „Sensimar-Kunde zu sein bedeutet, auch mehr erwarten zu dürfen“, heißt es in der Eigenwerbung – Misstrauen inklusive. Mit dem vor rund einem Jahr eröffneten Haus mit viel Holz innen und gewölbten Dächern außen zielt der Reiseveranstalter auf eine besonders anspruchsvolle Klientel: komfortbewusste Paare mittleren Alters ohne Kinder, die schon vieles auf der Welt gesehen haben, Pauschalreisen eher distanziert gegenüberstehen und individuellen Service für selbstverständlich halten. Sie meiden die Massen an den Pools, mögen keine Horden am Büfett und empfinden Animation als eine besonders unangemessene Form der Ruhestörung. Eine schwierige Kundschaft also, aber eben auch eine lukrative – für sie zählt vor allem der Standard und nicht so sehr der Preis. Stefanie Schulze zur Wiesch nennt das „bedürfnisorientierte Segmentierung“.

06-01-48-Bild1Die 38-Jährige ist bei der TUI für Hotelkonzepte 256775verantwortlich und hat mithilfe von Marktforschern eine „Lebensstilkarte“ entworfen: Statusbewusste Kunden mit hohem Sicherheitsbedürfnis stehen am oberen Rand, unten findet man die Gruppe der Qualitätsbewussten, links die spaßorientierten Abenteurer und rechts die eher sparsamen Traditionalisten. „Niemand hat sein Ohr so nah am Kunden wie die TUI“, sagt die Managerin. Aus dem Geflecht der unterschiedlichen Wünsche und Wertvorstellungen gilt es, neue Zielgruppen zu destillieren.


Aus Wertvorstellungen Zielgruppen destillieren ... Vielleicht hat sie die Lebensstilkarten (Meinten Sie: Lebensmittelkarten?) einfach aus dem Spiel des Lebens ... Mir klingt i.Ü. Senismar ein wenig zu sehr nach Sensenmann!

„Mit Sensimar haben wir vor rund drei Jahren auf einem weißen Blatt Papier begonnen“, sagt der Leiter des TUI-Hotelmanagements, Andreas Pospiech. FrenzelSchroederInzwischen umfasst das Handbuch für die Hoteliers 320 Seiten. Alles ist penibel geregelt: Das Einchecken am Empfang darf nur zwei Minuten dauern, die Zimmer müssen mindestens 28 Quadratmeter Platz bieten, und im Kleiderschrank müssen immer zehn Bügel hängen. Ein Computer steuert zentral die Beleuchtung in allen Gängen und Bars, der Geruch ist das Ergebnis eines ausgeklügelten Duftmanagements. Die Musik dudelt via Internet aus Deutschland ins Haus: „Wenn der Barkeeper unglücklich verliebt ist und den ganzen Tag Celine Dion hört, ist das für den Gast nicht so schön“, sagt Pospiech. Auch das Essen ist genau geplant. Wem selbst das nicht überladene Büfett zu üppig ist, kann auf leichte Mittelmeerküche ausweichen oder auf Naturkost und andere „glutenfreie“ Mahlzeiten in einem der anderen Restaurants. Einmal in der Woche lädt man zum „Directors Galadinner“, bei dem auch das gesamte Management anzutreten hat.


320 Seiten Planwirtschaft ...

Auf der „Lebensstilkarte“ hat man bereits eine neue Zielgruppe eingekreist, die „Cosmos Spa Naturalist Sportster“. Diese Klientel ist etwas jünger als die Sensimar-Kundschaft – vor allem aber liebt sie die Gegensätze: Entspannung bei Yoga und Teezeremonie an einem Tag, am nächsten hingegen Mountainbike-Fahren und Klettern im Hochseilgarten. Als „Urlaub voller Gegensätze, aber irgendwie in einer Balance“ beschreibt TUI-Planerin Schulze zur Wiesch das „Puravida“-Konzept.

So stellt sich Frau Schulze zur Wiesch (38) die Welt vor oder formt sie lebenstilkartenmäßig nach ihrem Bilde. Sie passt gut zu einem Herrn Nuhr, der heute zeigte, wie man lebensstilkartenmäßig einen Scheibenwischer auf Barth-zur-Wiesch-Niveau bringt.

Eine bitte Pille von einem Experten: Die stetige Ausweitung des Angebots und die Vervielfältigung der Marken sei für die Veranstalter allerdings auch mit Risiko behaftet, meint der Reiseexperte Karl Born, der an der Hochschule Harz Touristik lehrt und früher bei der TUI im Vorstand saß [und sich zuweilen recht launige Mermerkungen über seinen ehemaligen Arbeitgeber erlaubt]. Zum einen müssten die unterschiedlichen Konzepte für Reisebüros und Kunden nachvollziehbar bleiben. „Zum anderen muss beim Veranstalter der Mehrertrag größer sein als der Mehraufwand“, sagt Born.
20.01.2011 / HAZ Seite 14 Ressort: WIRT

Mein Gott, wenn der Frenzel wüsste, was man offenbar an der Hochschule Harz weiß, dass der Mehrertrag größer sein sollte als der Mehraufwand; - auch bei der bedürfnisorientierten Filetierung eines Mischkonzerns: von der Preussag zur TUI!
Herr Selenz als Chef der damaligen Preussag Stahl AG weiß auch noch etwas darüber (nicht nur über den Cayenne-Krimi)!

Neues aus der sozialen Überdruckkammer II : Wetten dass Dolce Media und Audi ...

... spekuliert das Nachrichtenportal Meedia über die Rolle des Automobilkonzerns Audi bei der Gestaltung der Powerizer-Wette von Samuel Koch. Beim Unglücksprung in Düsseldorf blieb der 23-Jährige am Dach eines Audi A8 hängen, an dessen Steuer ausgerechnet der Vater des Wettkandidaten saß.
Es passe "nur zu gut ins Sponsoren-Konzept, dass der Student seine waghalsiges Salto-Akrobatik über fahrenden Autos inszeniert" habe und "nicht etwa beispielsweise über Heuwagen, wo sein Sturz wohl glimpflicher hätten enden können", heißt es bei Meedia. Audi unterstütze "Wetten, dass...?" mit insgesamt 1,8 Millionen Euro für zwei Shows. Außerdem unterhalte "Wetten, dass...?"-Moderator Thomas Gottschalks Vermarktungsfirma Dolce Media einen Vertrag mit dem Ingolstädter Konzern...


Anmerkung: Es gab eine Zeit, da gingen Studenten auf die Straße, ohne dabei den Versuch zu unternehmen, über Audis zu springen (das kam vielleicht als Nebenprodukt vor), sondern eher um dort gewisse Anliegen vorzutragen. Möglicherweise war das insgesamt und in jeder Hinsicht gesünder als sich medienmäßig zu prostituieren, selbst wenn Verletzungen durch Schlagstöcke und Wasserwerfer zu erwarten waren ...

Neues aus der sozialen Überdruckkammer : Entkultivierte Bürgerlichkeit und Depression

Das Bürgertum verroht - und die liebsten Opfer sind schon ausgemacht: die Muslime. Das ist im Kern die neue und alarmierende Auskunft der größten und ältesten repräsentativen Umfrage Deutschlands, der "Deutschen Zustände" von den Bielefelder Soziologen um Wilhelm Heitmeyer. Die neuesten Zahlen der mittlerweile im neunten Jahr aktualisierten Umfrage zeigen, dass sich die Islamfeindlichkeit in Deutschland im Vergleich zum vergangenen Jahr klar erhöht hat. Besonders stark war der Anstieg bei den knapp 20 Prozent Wohlhabenden oder Reichen im Lande. Und die Islamophobie steigt deutlich auch im politisch sich links oder in der Mitte verortenden Milieu. Heitmeyer sprach bei der Vorstellung der Studie am Freitag in Berlin von einer "zunehmend rohen Bürgerlichkeit"...

Nach den Zahlen der Forscherinnen und Forscher zeigt sich eine zunehmende Islamfeindlichkeit insbesondere bei höheren Einkommensgruppen: "Bildung wirkt in diesem Fall der Abwertung nicht entgegen", warnen die Sozialwissenschaftler, "Islamfeindlichkeit ist konsensfähig, auch bei jenen, bei denen es bisher nicht zu erwarten war." Die Umfrage belegt zugleich eine geradezu sprunghafte Zunahme rechtspopulistischer Einstellungen vor allem bei den Bürgerinnen und Bürgern mit höheren Einkommen (ab 2.598 Euro im Monat)...


Erich Fromm: Zur Ökonomisierung des Menschen (1961)

Seit 2008 deutet sich zudem ein erneuter Anstieg des Antisemitismus an, was vor allem beim israelbezogenen Antisemitismus zu sehen ist, also vor allem dann, wenn in Israelkritik antisemitische Abneigungen durchschimmern. So stimmten in diesem Jahr 38 Prozent der Befragten der Aussage zu: "Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat." Und 57 Prozent benutzen Weltkriegsvokabular, das eine Gleichstellung von Nazis und Juden unterstellt, wenn sie sagen: "Israel führt einen Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser."

= Islamophobie und Antisemitismus

- vgl. taz vom 4.12.10.
Deutsche Zustände: Unruhige Zeiten
- Presseinformation zur Präsentation der Langzeituntersuchung Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Freitag, 03.12.2010

Eine kleine Entstehungsgeschichte der “verrohten und sozial vereisten gehobenen Mittelschicht” bei nds.

Sonntags höre ich gern Deutschlandfunk, z. B. die Zwischentöne. Da kann man Menschen kennenlernen, die man noch nicht kannte, die anders denken als man selbst, was zuweilen zum Abschalten, zuweilen aber auch zu genauerem Hinhören führt: Da ich mich für Sport nicht interessiere, kannte ich Ines Geipel nicht, wollte auch nichts Näheres wissen über Hintergründe des Selbstmords von Robert Enke, aber was sie dann (so ab der 10. Minute) über

Depression

sagte, fand ich interessant. Aufgehorcht habe ich bei dem Bild

von der sozialen Überdruckkammer

...

Hier nachzuhören empfohlen:

28. Zwischentöne ohne Musik - mit Ines Geipel vom 5.12.2010, Teil 1

Sendezeit: 05.12.2010 13:30

Autor: Küchler, Sabine

Programm: Deutschlandfunk

Sendung: Zwischentöne

Länge: 21:22 Minuten


Dazu immer wieder hörenswert: Erich Fromm - Überdruß und Überfluß.
Sechs Vorträge im Süddeutschen Rundfunk Stuttgart, Dauer je zwischen 25 und 26'; insgesamt ca. 160'; Teil 1: Der passive Mensch; Erstsendung am 3. 1.1971; Teil 2: Die moderne Langeweile; Erstsendung am 6. 1. 1971:




Siehe auch den Aufruf zur psychosozialen Lage in Deutschland und dazu die Anmerkungen bei der Autismuskritik!



Song Lyrics

via Rhetorik-Blog

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

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