GBlog&search

 

GBlog&count



GBlog&listen


Van Morrison
Roll with the Punches


Chilly Gonzales und Jarvis Cocker
Room 29


Blackfield (Aviv Geffen & Steven Wilson)
Blackfield V


Jeff Beck
Loud Hailer




Daniel Hope
Escape to Paradise


Daniel Hope
Spheres


Jonathan Rudess
Explorations


Animals As Leaders
The Joy Of Motion


Colosseum
Valentyne Suite


Jack Bruce
Harmony Row


Spooky Tooth
Spooky Two



Utopia
Ra


Richie Havens
Nobody Left to Crown




Dimitri Schostakowitsch, Mariss Jansons
Sinfonien 1-15


Moondog & the London Saxophoni
Sax Pax for a Sax

GBlog&read - Nutzen Sie die Hinweise zur Orientierung und kaufen Sie dann beim Buchhändler um die Ecke



Uwe Timm
Ikarien



Christoph Ransmayr:
Cox oder Der Lauf der Zeit





Steffen Kopetzky
Risiko


José Saramago
Kain


Eva Menasse
Quasikristalle


Roberto Bolaño
2666


Tschingis Aitmatow
Der erste Lehrer


Uwe Timm
Rot


Leonardo Padura
Adiós Hemingway


Antonio Skarmeta
Mit brennender Geduld


Jose Saramago
Die Stadt der Blinden


Edgar Hilsenrath
Nacht: Roman



Rolf Dubs
Lehrerverhalten

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Sequel To The Prequel (V): Mikroaggressionen - Modern Educayshun


View on YouTube
The follow up to #Equality, Modern Educayshun delves into the potential dangers of our increasingly reactionary culture bred by social media and political correctness.
Written and Directed by Neel Kolhatkar

The Prequel To The Sequel #Equality


An kalifornischen Universitäten sollen Äußerungen wie "America is the Land of Opportunity", "I don’t believe in race" und "I believe the most qualified person should get the job" verschwinden
Früher galten US-Universitäten als beliebte Auftrittsorte für Komiker. Inzwischen meiden Jerry Seinfeld, Chris Rock, Larry the Cable Guy und viele andere Unterhalter diese Orte. Der Grund dafür ist ein Tabuklima, das zunehmend nicht mehr nur das Witzemachen einschränkt.
Das Schlagwort, mit dem dort immer neue Tabus aufgebaut werden, heißt "Mikroaggression". Der Begriff wurde vor 45 Jahren vom Harvard-Psychiater Chester Pierce erfunden und sollte pejorative aber nicht justiziable Bemerkungen gegenüber Schwarzen beschreiben. Danach weiteten ihn Anhänger der Identitätspolitik auf Bemerkungen aus, die gar nicht in der Absicht geäußert werden, jemanden zu diskriminieren.
(Angebliche "Mikroaggressionen", Peter Mühlbauer, tp 20.08.2015)
+ Bitte nicht schütteln (NZZ)
+ Georg Seeßlen: Semantical Healing -Die Debatte über Mikroaggressionen auf dem Campus

Vgl. unbedingt:
Das deutsche Dispositiv (III): Die Grundrechte und die Aufklärung: Immanuel Kants Physische Geographie, der Neger und der Vertriebene. - Displaced Persons
- und dazu: Kant, die Rassentheorie und der Rassismus; 26. August 2015 von Anke Graneß, Franz Martin Wimmer (Philosophische Audiothek)



GBlog-Sequel To The Prequel

Archäologie (CDLXIII): Litfaßsäule, geschält - δεκάλογος deka-logos

Ich habe mich immer schon mal gefragt, ob man eine Litfaßsäule schälen kann, um alte Schichten freizulegen. - Eine andere interessante Frage wäre die nach dem Umfang einer Litfaßsäule nach x Jahren, wenn alle 4 Wochen überklebt wird und die Blattdicke 0,175 mm beträgt... Fragen, die sich bei den modernen digitalen Werbetafeln gar nicht mehr stellen.

Kürzlich bin ich zum ersten Mal einer geschälten Litfaßsäule begegnet. Oder umgekehrt. Faszinierend:



Hier ist zu erkennen, dass die erste Schicht nach der letzten Schälung offenbar im Jahre 1972 aufgebracht wurde und dass in Hannover freier Tanz angesagt war. Eine schnelle Recherche fördert zutage, dass es durchaus strittig ist, ob Frau Professor Gundel Eplinius tatsächlich als Doyenne des Tanzes in Hannover durchgehen kann. Oh wunderbares Internet, dass Du uns all das überlieferst und hilfst, die geschälte Litfaßsäule zu entschlüsseln. Wir können aber zunächst von einem Schälungszyklus von 43 Jahren ausgehen.

Interessanter finde ich, was aus den Zehn Geboten geworden ist, die 1972 plakatiert wurden! Hier hilft uns kein Netz, wir stehen ratlos vor den Resten dessen, was sie "christlich-jüdische Tradition" nennen.


Photos Ⓒ GBlog

Du sollst deren Götter neben
Du sollst en Gottes nicht mbras
sollst den Feier
Du sollst dein hren
Du ist nicht roten
Du sich ehe
D olis icht ste
Du sollst ein fal wider denen Nä
Du sollst nicht Haus
Du so Weib



Mir scheint, genau danach richtet sich die Christenheit seit 1972 (- mit Ausnahme von Du sollst nicht Haus!). Gut, dass es endlich freigelegt wurde. Ich verstehe jetzt manches besser. Wer in dem Bild noch einen (russischen) Bären sieht, der die Gebote frisst, hat auch ein Problem ...

Imagine (John Lennon) from Best​-​of: Requested Cover Songs by Lotte Kestner

Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan (XX): "Iraq, Syria and Libya no longer exist"

Ausgehend vom üblichen Verständnis des Staatsbegriffs kommt der Sicherheitsexperte Azeem Ibrahim zu dem Schluss, dass die Staaten in Irak, Libyen und Syrien faktisch nicht länger existieren. Angesichts der historischen Umstände ihrer Entstehung sei diese Entwicklung keine große Überraschung. Der Westen sollte deshalb nicht versuchen, die bisherigen Grenzen mit aller Macht aufrecht zu erhalten.
    "The people that live in these lands have no one, shared country, and have divided state-political loyalties. What they are fighting for, in all cases, is to prevent a rival people, a rival tribe, a rival religious group, to assert dominion over them through the political and military apparatuses of their respective states. And for as long as they do this they will continue to be in a perpetual civil war, whether this civil war is a hot war, or, as it has tended to be for most of their history since these countries were artificially invented at the end of the colonial era, a cold war. The artificial straight lines in the sand we drew when we 'granted independence' to these states serve only to perpetuate these civil wars. We cannot fight to enforce these borders. They must be allowed to change, and new countries made up of people who share some kind of spirit of community with one another must be allowed to emerge....

    We associate stateless territories with wilderness and backwardness. And this is a very strong instinct going back to the empires of Antiquity. The lands north of the Rhine, beyond the Roman Empire were the stateless lands of the Barbarians. Just like the lands north of the Danube were the lands of the barbarians for the Greeks. Or the lands north of the Oxus river or the Caucasus Mountains for the Persians.

    The artificial straight lines in the sand we drew when we “granted independence” to these states serve only to perpetuate these civil wars"
(Al Arabiya vom 09.11.2015)

Das scheint mir - für die politische Bildung, falls es die noch gibt - ein tragfähigerer Ansatz zu sein als Münklers Neue Kriege und die failing states. Lesen!

+ Der Westen ist schuldig - Wie hoch darf der Preis für eine demokratische Revolution sein? In Syrien sind Europa und die Vereinigten Staaten die Brandstifter einer Katastrophe. Es gibt keine Rechtfertigung für diesen Bürgerkrieg. FAZ 02.08.2013, von Reinhard Merkel
+ Syriana
+ Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan

Sex Education (IX) à la Philologe: Herr Dr. M. und sein ungesunder Spleen für körperliche Vorgänge

Ich habe keine Lust, mich mit dem Phrasenauswurf und der Wortkotze - syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern - des Vorsitzenden des Philologenverbands Sachsen-Anhalt auseinander zu setzen [auf den ich auch nicht verlinken werde]. Dazu wird schon mehr als genug veröffentlicht: Das wird man ja wohl noch verschweigen dürfen. (Ein Kommentar von Janko Tietz - SPON 09.11.2015)

Ich möchte dennoch auf drei Aspekte hinweisen, die in den Veröffentlichungen zu kurz kommen:

1. Was zu befürchten war: Der Herr Dr. phil und seine Stellvertreterin haben das ausgesprochen was viele Menschen unserer Gegend denken. Dazu die Kommentare beim MDR zur Meldung Philologenverband entschuldigt sich für umstrittenen Text (wenn die nicht schon gelöscht sind ...)!

2. Wo wir gerade bei der Stellvertreterin sind: Die "bedauerte" [inzwischen] den Beitrag. "Der bei einigen entstandene Eindruck des Artikels, es könne sich um einen Aufruf zu Fremdenhass oder Hetze gegen Flüchtlinge handeln, weise ich entschieden zurück und ich möchte mich ausdrücklich von fremdenfeindlichen Äußerungen distanzieren", erklärte sie. "Sollte dieser Eindruck dennoch entstanden sein, so bitte ich um Entschuldigung." (SPON 09.11.2015)
Es fällt wieder auf, dass je mehr Phrasenauswurf und Wortkotze - syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern -, desto geringer die Kenntnisse der Grammatik! Was bitte ist Bedeutung von dieses:
Der bei einigen entstandene Eindruck des Artikels ... weise ich entschieden zurück ??
Verkürzt, weil - s. o. - keine Lust: Einen Eindruck (akk.) kann man nicht zurückweisen, der ist nunmal in der Welt (Wortspiel!)
Sollte dieser Eindruck dennoch entstanden sein, so bitte ich um Entschuldigung. Wofür? Dass er bei einigen entstanden ist? Billig.

http://img.welt.de/img/kommentare/crop147994007/4819408832-ci16x9-w780/Europa-3-.jpg

3. Der mE beste Beitrag zum insgesamt herunter zu hängenden Thema bzw. zu dem schmuddeligen Text:
Offener Brief an den Philologenverband Sachsen-Anhalt - 6. November 2015 by lavievagabonde
macht aufmerksam auf den seltsam sexuell aufgeladenen Subtext des Artikels, in dem es u.a. heißt:
    Auch als verantwortungsbewusste Pädagogen stellen wir uns die Frage: Wie können wir unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren so aufklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen?
Die Verfasserin dazu sehr treffend:
    Ich habe definitiv keine Angst vor Muslimen. Wovor ich jedoch Angst habe, sind verdeckt mit dem rechten Rand flirtende Lehrer wie Sie, die zudem irgendeinen sehr seltsamen und ungesunden Spleen für körperliche Vorgänge haben, während sie mein Kind unterrichten sollen. Und wenn ich etwas wirklich nicht möchte, dann ist das die Situation, dass Sie meiner Tochter erklären, mit wem sie Sex haben soll, mit wem nicht und wieso!
Auf den Punkt! - Welches Bild von seinen Schülerinnen im Alter ab 12 Jahren hat dieser Mann, dass er meint sie aufklären zu können/zu müssen (und welch widerliche Oswald-Kolle-mäßige Trivialisierung des Begriffs im Übrigen - )?
Die kleine geile Sachsen-Anhaltinerin, der sicher oft attraktive muslimische Mann (Es ist nur ganz natürlich, dass diese jungen, oft auch ungebildeten Männer auch ein Bedürfnis nach Sexualität haben.), der - so wird ja unterstellt, aufgrund irgendwelcher körperlicher Merkmale - dem möglicherweise ja auch ungebildeten männlichen Sachsen-Anhaltiner überlegen sein könnte ... Die Angst vor dem wilden Mann ...
Widerlich. Schmuddelig.
    ... Migranten und Flüchtlinge, die aus dem arabischen Raum kommen, sind für Organisationen wie Pegida deswegen eine Bedrohung, weil sie angeblich unveränderliche, uns fremd bis feindlich gegenüberstehende Merkmale ihrer Herkunftsregion mitbringen wie die muslimische Religion, die als an sich schon uns fremd und gefährlich gilt, sowie ein angeblich nicht zum "deutschen Volkscharakter" passendes Wesen, das willkürlich bebildert wird: Mal ist es die Hautfarbe, dann sind es die Familienstrukturen, die fremde Sprache sowieso und so weiter...
    Dass die Herkunft nichts über die einzelnen Menschen aussagt, gerade weil politisch-kulturelle Ansichten, soziale Werte und religiöse Positionen sich verändern und auch zurückgewiesen werden können, wird im rassistischen Gesamtbild vom "Araber" geleugnet. Ob es sich bei Zuwanderern um Religionslose, liberale Moslems oder islamistische Fanatiker handelt, ist aus deren schierer Herkunft aus einem arabischen Land doch überhaupt nicht zu erschließen; schon gleich gar nicht, wie sie sich hier unter den neuen Lebensumständen entwickeln, welche Ansichten sie übernehmen, welche nicht; ob ihnen die Mitgliedschaft zum Beispiel in einer Partei oder Gewerkschaft in ein paar Jahren wichtiger sein wird als ihre Religion und so weiter und so weiter....

    In seinem aktuellen Buch "Religion, Volk, Identität" analysiert der Soziologe Rainer Schreiber den Israel-Palästina-Konflikt und entwickelt daraus eine Kritik "identitären Denkens", das über einen fiktiven eigenen Nationalcharakter zu Abgrenzung, Feindbildern und Sündenbock-Konstruktionen neigt (via Reinhard Jellen, tp 09.11.2015)

Wer zB ist das? Nationalität? Religion? Politische und sexuelle Präferenzen? - Ein sicherlich attraktiver (muslimischer?) Mann, mit dem sich unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren auf ein nicht oberflächliches sexuelles Abenteuer einlassen könnten?

http://static.universal-music-services.de/asset_new/356194/881/view/Asaf-Avidan-2014.jpg
Auflösung hier - The Disciple

Und wer zB ist das? Nationalität? Religion? Politische und sexuelle Präferenzen? - Ein sicherlich attraktiver (muslimischer?) Mann, mit dem sich ebenfalls unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren auf ein nicht oberflächliches sexuelles Abenteuer einlassen könnten?

http://www.azeemibrahim.com/wp-content/themes/ibrahim/images/life_pic.jpg
Auflösung hier! - ISIS


Vgl. zum Thema Rassismus und Europa: Fatou Diome:


View on YouTube

Im Übrigen ein Beitrag - 2015-04-28 - , der in der akutellen Flüchtlingsdebatte noch einmal gehört werden muss!

Die GBlog-Suche nach »Sex Education« hat 14 Resultate geliefert.

Archäologie (CDLXII): Theater of War: Mother Courage- Meryl Streep: "In my perverse reading of the play ... I'm the voice of dead people ..."

Ein faszinierendes Gespräch mit Meryl Streep über Brechts Mutter Courage:



Brecht spricht in seiner "Mutter Courage" vom Krieg. Das Stück beginnt im Krieg und endet im Krieg. Nur einmal war Frieden, aber nur scheinbar. In Wirklichkeit mußte der Krieg sich nur verschnaufen. Er brauchte nicht lange dazu. Die Menschen können wieder in den alten Trott fallen. Mutter Courage kann wieder ihren Wagen quer durch Mitteleuropa ziehen und Branntwein, Salz, Spezereien, Schnallen verkaufen.
Die Courage ist eine "Hyäne des Schlachtfeldes". So nennt sie der Feldprediger. Sie verdient durch den Krieg, ein elendes Brot. Sie will den Krieg nicht, kann ihn aber nicht verdammen, ihre "Wut" ist nicht lang genug. Sie verfällt ihm immer wieder. Und was nachher kommt, weiß sie auch nicht.
Helene Weigel war die Courage: sparsam und bedrängend echt, mit Witz, Treffsicherheit, Härte und Mütterlichkeit.
DER SPIEGEL 3/1949

Archäologie (CDLXI): Pablo Neruda - Flucht und Leben und Tod: Voy a vivir / Ich werde leben - Pablo Neruda "höchstwahrscheinlich" doch ermordet

In den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts verfasste der Nobelpreisträger Pablo Neruda, während er auf der Flucht war oder im Gefängnis saß, den umfangreichen Gedichtszyklus Canto General.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/86/Pablo_Neruda_1963.jpg
Pablo Neruda - Fragmente zu einem Portrait

Nach aktuellen Kriterien der Bundesrepublik Deutschland, die keine sind, wäre Pablo Neruda auf der Flucht immer eine Person mit erkennbarer Nicht-Bleibeperspektive gewesen, weil immer eingereist aus rückkehrpolitisch relevanten Drittstaaten [neusprech.org]

Voy a vivir

Yo no voy a morirme. Salgo ahora
en este día lleno de volcanes
hacia la multitud, hacia la vida.
Aquí dejo arregladas estas cosas
hoy que los pistoleros se pasean
con la “cultura occidental" en brazos,
con las manos que matan en España
y las horcas que oscilan en Atenas
y la deshonra que gobierna a Chile
y paro de contar.
Aquí me quedo
con palabras y pueblos y caminos
que me esperan de nuevo, y que golpean
con manos consteladas en mi puerta.



Ich werde leben

Ich werde nicht sterben. In diesen Tagen
voller Vulkane gehe ich fort,
neuen Möglichkeiten entgegen, dem Leben zu.
Ich lasse alles geordnet zurück,
heute, da Banditen sich herumtreiben
mit der "westlichen Kultur" im Arm,
mit Händen, die in Spanien morden,
und den Galgen, die schwanken in Athen,
und der Schande, die Chile regiert,
und ich schweige.
Ich bin bereit,
mich auf die neuen Worte, Menschen und Wege
einzulassen, die mich erwarten,
die mit Bangen an meine Tür klopfen.



Die atemraubende Vertonung durch den griechischen Komponisten Mikis Theodorakis (1973/ 1974) beinhaltet 12 Lieder, dazu kommt das Requiem, das Theodorakis seinem Freund Pablo Neruda widmete, der am 23. September 1973, wenige Tage nach dem Militärputsch in Chile und unmittelbar vor der geplanten Uraufführung gestorben war.




Ob Neruda gestorben ist oder ermordet worden ist:
Pablo Neruda "höchstwahrscheinlich" doch ermordet. Von Klaus Ehringfeld, Mexiko-Stadt, SPON 06.11.2015

Vgl. auch: Tod eines Mörders

http://www.greanvillepost.com/wp-content/uploads/2013/10/pinochet-democracyInBlood.jpg

Die Militärdiktatur in Chile war keine Einzelveranstaltung eines sadistischen Generals, dem als nun senilem Greis das Patent des Kriminellen verliehen wird. Es war dies in Wahrheit das Pilotprojekt für die folgende Einführung neoliberalen Wirtschaftens auf dem Globus. Mit viel Applaus von vielen Seiten: Dem Rackett der »Chicago Boys« um Milton Friedman, von Lady Thatcher und der CDU und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Es war dies aber auch noch etwas anderes – unvergessen: die mörderische Intervention gegen ein sozialistisches Experiment auf dem südamerikanischen Subkontinent. Vielen, die heute Pinochet verurteilen, war er damals grade recht. Erst dieser Blick auf die Vergangenheit erlaubt das historische Urteil.

Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan (XIX): Nationalismus

Erst dieser Blick auf die Vergangenheit erlaubt das historische Urteil.

Es gibt Deutsche, die protestieren vor dem Flüchtlingsheim, wünschen die Ausweisung der Geflohenen und drohen unter Berufung auf die Parole »Wir sind das Volk«, für ihre Nation selbst Hand anzulegen. Und es gibt Deutsche, die empfangen Flüchtlinge am Bahnhof mit Applaus und Sachspenden und sind dann stolz auf Deutschland, weil Deutschland so barmherzig hilft. In den aktuellen politischen Wirrungen wird auf seltsame Weise besonders deutlich, wie unhinterfragt der Bezug auf die Nation in den meisten politischen Lagern ist. Grund genug, einige Vorträge zur Einführung in die Kritik des Nationalismus zusammenzustellen.

Einführendes zur Kritik des Nationalismus
- Audioarchiv kritischer Theorie & Praxis


+ »Gouvernementalität« oder die »Regierung der Menschen«: Was ist ein Dispositiv?
+ Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan

Archäologie (CDLX): Straight to Hell - Damascus 50 Years Ago And Today

http://cdn.salzburg.com/nachrichten/uploads/pics/2013-02/gefechte-in-damaskus-flammen-erneut-auf-41-45140583.jpg

Vintage photos show what Syria's capital city looked like 50 years ago
Syria has been the site of one of the worst conflicts on Earth for the past four and a half years. The most recognizable images of the country today depict bombed-out buildings, piles of rubble, and displaced citizens.
A collection of images taken fifty years ago by Charles W. Cushman, an avid traveler and amateur photographer, are a stark contrast.
Though Syria saw a number of coups d'état in the 1960s and in the decades before and after, Cushman's photos of downtown Damascus in 1965 paint a more mundane picture, showing families gathering, men riding donkeys, and shoppers in bustling bazaars...

(Business Insider UK, Oct. 24, 2015)

http://3.bp.blogspot.com/-fy_8bpHLrl8/VjXTqEmDKZI/AAAAAAAB6J8/tvS4Lmb66Jk/s640/Damascus%252C%2BSyria%252C%2B1960s%2B%252812%2529.jpg

You've seen what Damascus looked like 50 years ago (via vintage everyday) ...
Now see what Baghdad used to look like.

Archäologie (CDLIX): Straight to Hell - Neue deutsche Gewalt

The immigrants
They wanna sing all night long
It could be anywhere
Most likely could be any frontier
Any hemisphere
No-man's-land
and there ain't no asylum here
King Solomon he never lived 'round here

Go straight to hell boy - The Clash 1982






walkuski_wieslaw_ghetto_b

Archäologie (CDLVIII): Never Argue With A German If You're Tired

Sticken in mine haken
sticken in mine haut
fugen mine gas mit mine auss pucken
straightem zee nicht mit
einem duetschen venn zee
mewden sint.

mine auto fairt ser
schnell aber ess rast
gegen mawen

Ya das ben mine
ya das bin du
du das ben ich
fair zuc ess

Jefferson Airplane - Bark (1971)

http://jefferson-airplane.ru/sites/default/files/1971_Jefferson_Airplane_Bark.jpg

Da wg GEMA nicht zu sehen, hier als Entschädigung: Volunteers


+ Jefferson Airplane - Somebody To Love (Live at Woodstock Music & Art Fair, 1969)

Look what's happening out in the streets ...

Out in the streets today - so hatten die sich das nicht vorgestellt -:
The NOV alleges that VW developed and installed a defeat device in certain VW, Audi and Porsche light duty diesel vehicles equipped with 3.0 liter engines for model years (MY) 2014 through 2016 that increases emissions of nitrogen oxide (NOx) up to nine times EPA’s standard.

NOx (III): Machtstrukturen als Entwicklungsblockade - Piëch/Schröder vs. Goeudevert: "Truth in engineering" - Oder: "Ich hoffe, auch wenn es zynisch klingt, dass die Krise länger dauert."

frettchen

Nun da es so aussieht, als habe es auch die dicken Dinger aus dem VW-Konzern erwischt, die Lieblingskinder des Patriarchen, die mit 3-Liter-TDI-Dieselmotoren getriebenen VW Touareg (2014), Porsche Cayenne (2015) sowie die Audi-Modelle A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L, and Q5 (2016), lohnt es den Blick noch einmal zurückzuwenden. Es spricht ja einiges für die Annahme, dass der fossil getriebene Fordismus schon länger am Ende ist, aber bis heute künstlich beatmet wird:

Auf der Suche nach Weichenstellungen = Augenblicken in der Geschichte, in denen Entwicklungsperspektiven wahrnehmbar sein können und wahrgenommen oder eben nicht wahrgenommen werden. Und was geschieht, wenn sie nicht wahrgenommen werden ...

Way back in 1992
    DER SPIEGEL 9/1992:
    Wie eine Hinrichtung - Kompromiß im Machtkampf um die VW-Spitze: Die beiden Kontrahenten sollen den Konzern gemeinsam führen

    Unterschiedlicher können Menschen kaum sein. Der eine schwärmt von einem Auto mit 20 Zylindern, drei Turboladern und mehr als 1000 PS: "Das hat noch keiner gemacht."
    Der andere findet es schrecklich, daß neue Autos "immer schneller und schwerer" werden, und könnte gar "mit einem Tempolimit leben".
    Demnächst werden die beiden gegensätzlichen Typen eng zusammenarbeiten müssen. Audi-Chef Ferdinand Piech, 54, der PS-Begeisterte, und VW-Vorstand Daniel Goeudevert, 50, der Umwelt-Besorgte, sollen die Führung des VW-Konzerns übernehmen.
    Aufsichtsratschef Klaus Liesen will noch vor der nächsten Hauptversammlung am 2. Juli das Gerangel um die Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden Carl Hahn, 65, beenden. Lange Zeit galt der Franzose Goeudevert als klarer Favorit. Zuletzt aber setzte sich Audi-Manager Piech durch, der kaum ein Mittel scheute, um an den begehrten Posten zu kommen...

Gerhard-Schroeder_-Die-Biographie-Gregor-Schoellgen-Google-Books

Der Ministerpräsident hieß Gerhard Schröder und Sie sollten die interessanten Details hier in Schöllgens Schröder-Biografie nachlesen.

Details zum Machtkampf zwischen Piëch und Goeudevert, der mit Hilfe des legendären José Ignacio López de Arriortúa und seiner Warrior zugunsten Piëchs entschieden wurde, finden Sie hier in Ammann/Austs Porsche Saga.

Das Ergebnis berichtete DER SPIEGEL 27/1993: Neue Gesichter - Weitere Unruhe bei VW: Konzernchef Piech feuert seinen Stellvertreter Goeudevert.

https://www.freitag.de/autoren/sebastianpuschner/ein-starkes-team/1/5/@@images/7a4882f3-a2b6-4d2e-a466-f4e6e779194e.jpeg


Etwas Sozialpsycho(patho)logie von Schöllgen noch:

2015-11-03-19_04_45-Gerhard-Schroeder_-Die-Biographie-Gregor-Schoellgen-Google-Books

... und etwas Geschichte:

Individuelle Macht, subjektive Erinnerung und kapitalistische Produktionsweise: Zur Rolle des Porsche-Piëch-Clans bei Volkswagen. - Oder auch: Diese aufgebohrten Luftboxer-Schrottmühlen ..., nicht zu vergessen Der Frettchen-Cayenne-Krimi

Opernball
Opernball (Haslinger)

... und etwas Entzauberung mythologischen Denkens:

Absturz in die Hölle - Vor fünfzehn Jahren eröffnete Volkswagen in Wolfsburg seine "Autostadt". Darin wurden Automobile zu sauberen Naturprodukten verklärt, zum Geschenk der allwissenden Evolution. Nun liegt der Mythos am Boden. Von Thomas Assheuer, ZEITOnline 11. Oktober 2015

... und wir sind wieder in der Gegenwart:

DER SPIEGEL am 22.04.2015: Unterstützung vom Altkanzler: Gerhard Schröder schaltet sich in den Machtkampf bei VW ein - und spricht sich für den Verbleib von Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch aus...

Die VW-Connection des Sigmar Gabriel - Volkswagen, individuelle Macht & kapitalistische Produktion

NOx (I): Machtstrukturen als Entwicklungsblockade - Vom EA 48 zum EA 189


Und was sagt
Daniel Goeudevert dazu?
    Ich habe bereits 1993 bei Ford versucht, ein Modell mit Hybrid-Antrieb auf den Markt zu bringen. Ohne Chance. Manchmal bestraft das Leben auch denjenigen, der zu früh kommt.
    Warum sind derartige Kurswechsel so schwer durchsetzbar?
    Wichtig ist der erste Schritt zur Veränderung. Der wird in der Regel durch drei Ereignisse ausgelöst. Es muss eine Katastrophe stattfinden. In den USA nahm sich die Bush-Administration des Umweltschutzes erst an, als New Orleans überschwemmt worden war. Oder der Staat greift ein, macht zum Beispiel technische Neuerungen wie den Katalysator zur Pflicht. Und drittens, die Konkurrenz treibt den Prozess voran, wie im Beispiel Toyota.
    Welche Konsequenzen und Schlüsse sind aus der aktuellen Katastrophe auf den Finanz- und Wirtschaftsmärkten zu ziehen?
    Ich hoffe, auch wenn es zynisch klingt, dass die Krise länger dauert...
    (Berliner Zeitung, 04.04.2009)

Daniel Goeudevert by Stuart Mentiply

Ex-Automanager Daniel Goeudevert über aktuelle Herausforderungen der Branche, warum er viel von Elektromobilität, aber wenig von Tesla hält, warum er autonomes Fahren als Fehlentwicklung geißelt und in Lobbyismus eine gefährliche Fortschrittsbremse sieht.
(Das erste Mal, dass ich verlinke auf auto motor und sport, - vom 8. Januar 2014)


Nachtrag: Der Postillon, Mittwoch, 4. November 2015: Käfer offenbar letztes Fahrzeug von VW mit korrekten Abgaswerten

Demnach seien die Abgaswerte des beliebten Kult-Autos zwar desaströs hoch gewesen, aber stets korrekt und transparent ausgewiesen worden. Bei allen nachfolgenden VW-Modellen geht der Autobauer dagegen inzwischen von Manipulationen aus...
VW Käfer Baujahr 1966
VW-intern soll es daher nun ernsthafte Bestrebungen geben, den Käfer kurzfristig neu aufzulegen und einige Jahre lang als einziges VW-Modell anzubieten, bis sich das Image der Marke erholt hat.

Archäologie (CDLVII): Lenny Henry - Live & Unleashed - feat. Jeff Beck

2015-11-03-23_37_08-Lenny-Henry-Live-Unleashed-Full-Show-YouTube

Lenny Henry - New Millennium Blues
Ein tolles Album. Hörbefehl!

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (VIII): Vom (Bomben-) Regen in die Jauche / Jauchs Transitzonen

Vermutlich ist es mittlerweile so, dass - hinter dem wabernden Nebel des Merkelianismus - die Realität selbst die zynischste Satire immer schneller einholt:


Der Postillon - Freitag, 28. August 2015 : Alles wieder gut: Österreich versenkt Lastwagen mit 71 toten Flüchtlingen im Mittelmeer

Die gestrige Jauch-Show kann als schönes Beispiel dafür gelten, wie das medial gestützte Kippen der Stimmung funktioniert, wenn eine Redaktion ein Thema immer weiter verengt, so dass für Teilnehmer und Zuschauer das Fenster zu dem, was man für Wirklichkeit hält, immer kleiner wird und einer wie Spreng, der sich da denn doch mal rauslehnt, als kritischer Geist erscheinen kann:

Stoiber interpretierte die Transitzonen als eine Rückkehr zu rechtsstaatlichen Verhältnissen. Wer aus einem sicheren Drittstaat kommt, hat keinen Anspruch auf politisches Asyl in der Bundesrepublik. Stoiber wies auf den Wortlaut des Grundgesetzes hin. Dort wird das in gleicher Weise formuliert wie in den Dublin-Vereinbarungen zum Asylrecht der EU. Es bedeutete, die Flüchtlinge an den deutschen Grenzen abzuschieben. Sie kommen nämlich alle über sichere Drittstaaten nach Deutschland. Von Griechenland bis Österreich. Es bedeutete eine Kettenabschiebung bis „zur Insel Lesbos“, so Michael Spreng, Journalist und früherer Wahlkampfmanager Stoibers..., - rezensiert Frank Lübberding. Wiesaussieht schließt der sich aber der Stoiber-Logik an, damit die Debatte über die Kontrolle über Deutschlands Grenzen und damit auch über die Zuwanderung - mit solch einer Drehung kann man das Fenster zur Realität natürlich auch schließen! - jetzt hoffentlich nicht mehr den Phantasten von links und den Fremdenfeinden von rechts überlassen bleibt. Ist das so gemeint, wenn Lübberdings endlich streitende Demokraten (so geht Ausgrenzung im Innern!!) nach außen ab-grenzen?

Karikatur vom 01.11.2015
    Da klar ist, dass die Flüchtlinge über Österreich kommen, geht nach unausgesprochener Vorstellung die CSU davon aus, dass mit dem zwischen Merkel und Seehofer geschlossenen Abkommen praktisch kein Flüchtling mehr nach Deutschland gelangen kann. Sie werden in den Transitzonen vor dem Betreten deutschen Bodens registriert und festgehalten und nach Österreich zurückgeschickt. In dem Papier ist das auch so ausgedrückt, dass Asylbewerber aus sicheren Herkunftsländern durch ein "beschleunigtes Asylverfahren" zurückgeführt werden sollen. Im Grunde müsste die Bundesregierung zur Durchführung einer solchen strikten Regelung noch vor der Sicherung der europäischen Außengrenzen einen Zaun um Deutschland nach dem Vorbild von Ungarn bauen. Hat Seehofer durch seine Einladung von Orban eben daran Geschmack gefunden?

    Bei Jauch fragte Michael Spreng mehrmals nach, ob Stoiber es wisse, dass dies in Berlin zwischen Merkel und Seehofer beschlossen worden sei. Damit würden die Flüchtlinge nach Österreich abgeschoben, von dort würden sie dann wohl wieder nach Slowenien und die Balkanroute zurück nach Griechenland abgeschoben. Dazu wollte sich Stoiber nicht genauer äußern, sondern verwies nur darauf, dass der Rechtszustand nur durch die Transitzonen und die Abschiebung in sichere Herkunftsländer wiederhergestellt werden könne.

    Auch Julia Klöckner (CDU) wurde mehrmals um konkrete Stellungnahme gebeten, sie blieb jedoch nebulös. Man hatte den Eindruck, sie sei von dem Vorstoß von Stoiber überrollt worden, aber dazu unfähig, Stellung zu nehmen - vielleicht weil sie nicht wusste, was wirklich beschlossen worden war? Oder wollte man die Transitzone erst einmal harmloser klingen lassen, um die SPD doch noch hinter die Idee zu bringen?

    Dass die Einführung der Transitzone mit der schnellen "Zurückführung" in die sicheren Herkunftsländer den Zweck hat, die anderen europäischen Länder zur zentralen Verteilung der Flüchtlinge zu zwingen, macht folgende Passage aus dem Positionspapier deutlich:


    "Wir erwarten noch in diesem Jahr die Herstellung der Funktionsfähigkeit der bereits beschlossenen Aufnahme- und Verteilzentren (Hotspots) in Griechenland und Italien. Es muss sichergestellt sein, dass die Registrierung und die Identifizierung von Schutzbedürftigen sowie ihre europaweite Verteilung von dort aus schnell und effektiv erfolgt." (Wollen Merkel und Seehofer statt einer "Obergrenze" mit den Transitzonen gleich die Grenzen ganz schließen? Florian Rötzer, tp 02.11.2015)

Dazu: Kommentar von Friedrich Küppersbusch: Wir tanzen dem Publikum in einer fein abgestimmten Choreo ganz großen Krach in der Koalition vor, weil wir die Deutungshoheit haben wollen.
Ein Kommentar von Friedrich Küppersbusch (radioeins rbb)


Was die Hotspots in Griechenland und Italien (welch verkommene Sprache aus dem Wörterbuch des Unmenschen!) angeht:
  • Der Bürgermeister der griechischen Insel Lesbos hat verlangt, dass Fähren die Flüchtlinge direkt und sicher aus der Türkei nach Griechenland bringen sollen, um sie vor dem Ertrinken im Meer zu bewahren. Spyros Galinos sagte der Athener Zeitung Kathimerini, solange die EU nicht Druck auf die Türkei ausübe, den Zustrom zu kontrollieren, bleibe keine andere Möglichkeit, als die Menschen zur Registrierung mit Fähren nach Lesbos zu bringen. Die Leichenhallen der Insel seien voll mit Opfern. "Wir müssen dieses Verbrechen beenden", sagte Galinos. (ZEITOnline 31. Oktober 2015)
  • Lesbos: Kein Platz mehr für tote Flüchtlinge. Der Bürgermeister der griechischen Insel schlägt Alarm: Es gebe keinen Platz mehr für die Bestattung ertrunkener Menschen. (Süddeutsche Zeitung, 2. November 2015)
  • http://www.neues-deutschland.de/img/o/120317

Vgl. auch:

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (IV), "kann es kippen". - Die Kipper: Ein klitzekleiner, aber ekliger Trick, - die feine Drehung der Sprache von der Information zur Propaganda

Berichterstatter als Stimmungsmacher - Die serielle Erregung der Menschen durch ein einziges zentrales Superthema und die darauf folgende serielle Löschung (um einem anderen Super-Thema Platz zu machen)

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (V): Die Flüchtlinge sind aus ihrer Rolle als Opfer herausgetreten und zu Akteuren des Weltgeschehens geworden. - Transitstrecken und Transitzonen


Die Suche nach »Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen« hat bei GBlog 23 Resultate geliefert.

"Welt am Wendepunkt" - Was ist eigentlich aus der UNO geworden?

    GENF. Angesichts der vielen blutigen Konflikte sehen die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) die Welt am Wendepunkt.
    In einem gemeinsamen Appell fordern sie viel mehr Anstrengungen besonders zum Schutz der Zivilbevölkerung.

    "Trotz himmelschreiender Grausamkeiten reagiert die Welt mit verstörendem Nichtstun", kritisierte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon in dem am Samstag in Genf veröffentlichten Appell. IKRK-Präsident Peter Maurer erklärte: "Kaum zuvor haben wir so viele Menschen auf der Flucht, so viel Instabilität, so viel Leid gesehen."

    60 Millionen Menschen hätten ihre Heimatorte wegen Gewalt und Krieg verlassen müssen, so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. In Afghanistan, im Irak, in Nigeria, im Südsudan, im Jemen, in Syrien und anderswo beachteten die Kämpfer nicht einmal die fundamentalsten Prinzipien der Menschlichkeit, heißt es in dem Aufruf weiter. "Heute sprechen wir mit einer Stimme, um alle Staaten aufzufordern, sofortige Schritte zu unternehmen, das Los der Zivilisten zu erleichtern", erklärte Ban.
Das wird auch in den Qualitätsmedien nur noch in der dritten Randspalte auf Seite drei gemeldet und man fragt sich, wie eigentlich die Verabschiedung der UN aus den internationalen Beziehungen in den letzten Jahren funktioniert hat. Naiv gefragt: Brauchte es zur Intervention in Libyen noch einen (missbrauchten) Beschluss des UN-Sicherheitsrats, so ist heute - so weit ich sehe - in den Debatten zB um militärische Interventionen in greater middle east gar keine Rede mehr davon.

Es gibt Ausnahmen:
Der UNO-Sicherheitsrat soll einen Beschluss zu Syrien fassen, schlägt der russische Präsident Wladimir Putin vor. Das sei ein erster wichtiger Schritt zur Beendigung des Krieges, sagt der Politologe Johannes Varwick. "Ein Konsens im Sicherheitsrat ist Schlüsselvoraussetzung für eine Konfliktlösung".
Syrien - "Der Westen ist im Prinzip am Ende." Johannes Varwick im Gespräch mit Liane von Billerbeck (DRadioKultur)

Beitrag hören

Dazu: Read Putin’s U.N. General Assembly speech

By Washington Post September 28

-Eine Analyse der internationalen Beziehungen im Übrigen, der ich weitgehend zustimmen kann.
  • Und wie Fefe feststellt:
    Es ging darum, dass Putin vor der versammelten UN u.a. mit der Sowjet-Vergangenheit hart ins Gericht geht und gleichzeitig die deutsche Presse kein einziges Wort über diesen Teil der Rede verliert, sondern ihm das Wort im Mund verdreht und ihn ausschließlich als sich selbst bejubelnden Kriegstreiber darstellt.
    ... eine Übung in Medienkompetenz:
    Deutsche Transkripte in der großen Tagespresse gibt es nicht.
    Sucht man anschließend nach deutscher *Berichterstattung* über die UN-Rede Putins (bspw. google "faz putin un rede"), erhält man exemplarisch dies:
    http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/-13826687.html
Swords-Plowshares
Let Us Beat Swords into Plowshares, a sculpture by Evgeniy Vuchetich, given by the Soviet Union to the United Nations in 1959; picture taken from UN grounds showing sculpture in front of the East River. CC-Lizenz

"Wir, die Völker der Vereinten Nationen - fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat, unseren Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, an die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von allen Nationen, ob groß oder klein, erneut zu bekräftigen (...), den sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit zu fördern, und für diese Zwecke (...) unsere Kräfte zu vereinen, um den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren, Grundsätze anzunehmen und Verfahren einzuführen, die gewährleisten, dass Waffengewalt nur noch im gemeinsamen Interesse angewendet wird, und internationale Einrichtungen in Anspruch zu nehmen, um den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt aller Völker zu fördern - haben beschlossen, in unserem Bemühen um die Erreichung dieser Ziele zusammenzuwirken ..." Vereinte Nationen - Grundkurs 1

Archäologie (CDLVI): Star-Club Records - Künstlerhände

- nur für Hardcore-Archäologen!

Zufällig stieß ich vor kurzem auf einen Hinweis auf die Star Club singles complete (12 vols.) und war erstaunt, dass selbst die CD-Veröffentlichung von 1990 z.T. mit um die 100 € gehandelt wird. Ich habe ja schon mehrfach bekannt, dass ich durch Achim Reichel und die Rattles musikalisch frühsozialisiert wurde, und es bleibt dabei: der eigentümlich rumpelige Charme der frühen Aufnahmen des Labels wurde beim Wiederhören ebenso lebendig wie die Erinnerung an die progressive Wende des Labels um 1967 ... Progress!

«Davon müssen wir Singles machen»
Die Geschichte der Star-Club-Records

Siegfried E. Loch war zweiundzwanzig, als er 1962 als Labelmanager zur Hamburger Plattenfirma Philips kam. Mit Musik hatte er schon länger zu tun gehabt: Als Dreizehnjähriger begann er, Schallplatten zu sammeln, vornehmlich Jazz und Blues. Dann gründete er in Hannover eine eigene Dixieland-Band, die Red Onions. Und mit zwanzig klapperte er als Auslands-Sonderdienst-Vertreter der EMI Hannovers Plattenläden ab ...
(Archiv Rock und Revolte - Der Star-Club Hamburg )

Zuerst (damals gab es noch sehr viele Label, - vgl. auch die Veröffentlichung von Beatles-Platten auf Parlophone, Odeon usw.) erschienen die Platten bei Ariola und die sahen so aus:

http://www.serial-records.de/index.php?rex_resize=350w__sc_70950_it_a.jpghttp://www.serial-records.de/index.php?rex_resize=350w__sc_70950_it_b_sign.jpg

Dann erschienen sie bei Phillips und sahen so aus:

http://www.serial-records.de/index.php?rex_resize=350w__sc_p48068_l_b.jpg

Und schließlich gab es das eigene Label, auf dem dann auch Künstler wie Ray Charles, Jerry Lee Lewis, The Pretty Things u.a. in der BRD veröffentlicht wurden:


Die Abbildungen via Serial-Records, hier und hier.


Star-Club Records - Die Discographie bei Discogs


Aus dem Katalog - legendär waren die Platten mit der Seriennummer 148 000 ff. - hier zwei Perlen:

1. The Faces - eine Hamburger Band (das Bild, das der Uploader verwendet, ist also ziemlich, wenn auch wegen des worldwide nicht komplett daneben) um den Sänger Frank Dostal, der später Achim Reichel bei den Rattles ersetzte und noch später mit ihm Wonderland machte:



http://www.dada-records.de/admin/images/products/14360212940001_v.jpg

... und 2. my all time favourite band The Prettty Things :

http://cdn.discogs.com/44BAnm8VfMB5ygIkF2JgnFp-3ck=/fit-in/300x300/filters:strip_icc():format(jpeg):mode_rgb()/discogs-images/R-2453311-1413410241-1300.jpeg.jpg
... hier aber, weil englisch, auf Fontana





Zugabe: Achim Reichel & Inga Rumpf - Künstlerhände - Hamburg, Grosse Freiheit - 1994

Fluchtursachen und Aufenthaltstitel

"Six reasons why Syrians are fleeing to Europe in increasing numbers"
Melissa Fleming vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) nennt sechs Faktoren, die immer mehr Syrer nach Europa fliehen ließen. "1. The war in Syria shows no signs of ending. People continue to flee, and refugees in neighbouring countries are now losing hope that they can return (...) 2. Living as a refugee in neighbouring countries is untenable for many refugees, who are not permitted to work and are sliding deeper into poverty (...) 3. There is not enough international aid to help refugees in the region (...) 4. Children are going too long without an education (...) 5. Countries in the region hosting four million refugees, without commensurate international support, have imposed new restrictions (...) 6. The portrayal of a welcoming Europe on television and social media". (Guardian vom 25.10.2015)

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e3/Aufenthaltstitel_%28saturated%29.png
Aufenthaltstitel. Bild: Wikimedia/gemeinfrei

Desolidarisierung im Inneren und grenzenlose Solidarität nach außen gehen nicht zusammen
    ... Die von weiten Teilen der deutschen Eliten, insbesondere auch den Medien, über Monate beteuerte und befeuerte Hilfsbereitschaft ohne Obergrenze gegenüber den heute aus fernen Ländern als Asylsuchende Kommenden steht also im Gegensatz zum jahrzehntelangen systematischen Zurückfahren der Solidarität und der Gemeinschaftsleistungen im eigenen Land aus angeblichen Kostengründen und auch zu den sichtbaren politischen Prioritäten in der EU seit den Neunzigern.

    Es sind wegen dieses Gegensatzes Spekulationen über finstere kapitalistische Absichten hinter der offenherzigen Schutzsuchendenaufnahme (nach Überstehen eines Hindernisparcours) aufgekommen. Die offizielle und offiziöse Darstellung allerdings ist, dass die moralische Verpflichtung zur Menschlichkeit Grund für die Aufnahme sei. Daraus könnte man schließen, dass offenbar die Solidarität bei unseren Eliten wieder Vormacht gewinnt über Härte und Egoismus der Besitzenden.

    Das muss sie allerdings auch. Will man nämlich jetzt den Frieden in der Gesellschaft bewahren, so müssen von dem plötzlich so offenen Herzen und Geldbeutel auch die profitieren, die schon hier sind und die neu Einwandernden als direkte Konkurrenten um Ressourcen erleben. Die immerhin von einem ultraliberalen Wirtschaftswissenschaftler erhobene Forderung nach Entschädigung und Schutz der Einwanderungsverlierer muss endlich aufgenommen werden.

    Es gäbe Möglichkeiten, die geringer Verdienenden und prekär Arbeitenden der Post-Agenda-2010-Ära von ihren realen Nöten auf Wohnungs- und Arbeitsmarkt und begründeten Ängsten vor Abstieg oder Altersarmut zu entlasten. Will man solche Maßnahmen nicht, muss man sich allerdings fragen, ob man mit dieser so sehr medial sichtbar gemachten Asyl-Wanderungswelle (zusätzlich zu starker EU-Migration in die Ballungsräume!) den sozialen Frieden in Deutschland gezielt an die Wand fährt und/oder einen Vorwand sucht, die Grundsicherung nach dem Vorbild der südeuropäischen Ländern massiv zu beschneiden oder abzuschaffen....
Freie Einwanderung - ein Menschenrecht?
Über Gemeinschaftseigentum, wirtschaftliche Fragen der Einwanderung, moralische Argumentationen und ihre Berechtigung
Ruth Berger, tp 27.10.2015
Sehr lesenswert!
- und zusammen mit Jakob Augsteins jüngster Kolumne Enttäuschung, Lüge, Hass, Gewalt - wenn aus diesen Zutaten Politik wird, entsteht Faschismus geeignet, die Debatte um die Masseneinwanderung in die hoch entwickelten EU-Staaten vom moralisierenden Kopf auf die Füße zu stellen.

+ "Hier haben wir alle miteinander, und ich schließe mich da ein, nicht gesehen, dass die internationalen Programme nicht ausreichend finanziert sind." Angela Merkel - September 2015
+ Der Rat für Migration kritisiert die geplante Asylrechts-Reform und stellt zehn Forderungen für eine zukunftsfähige Flüchtlingspolitik
+ Not-wendige Konsequenzen
+ Hospitalität zwischen Philanthropie und Recht
+ Die hilflose Flüchtlingshilfe und –politik. Von Brigitte Pick (ehem. Leiterin der Rütli-Schule in Berlin-Neukölln)

Vgl. auch Zeit zu handeln! Warum wir keine Flüchtlingskrise, sondern eine Krise der sozialen Gerechtigkeit haben.
Beschluss des Parteivorstandes DIE LINKE vom 26. September 2015




KAPITÄN SCHWANDT: Fluchthelfer

Sex Education (VIII): WEIBLICHER KöRPER III [+ Grauenfresse]

http://1.bp.blogspot.com/-yEtD0MST8s4/Vh-QFpcTe_I/AAAAAAAB36w/etnlemHVXn4/s640/Jean%2BPatchett%252C%2BVogue%2Band%2BIrving%2BPenn%2B%25281%2529.jpg

The picture is described as “a visual haiku”.
Jean Patchett Vogue cover by Erwin Blumenfeld, January 1950.
Jean Patchett, Vogue and Irving Penn - via vintage everyday



Haper's Bazaar, 1955


Sex Education bei GBlog
Vgl insbesondere: Sex Education (II): WEIBLICHER KöRPER
"If a photographer cares about the people before the lens and is compassionate, much is given. It is the photographer, not the camera, that is the instrument."
Eve Arnold photographiert Marilyn Monroe

https://38.media.tumblr.com/77b500a6e3858f846156b06e7cc3716d/tumblr_nw6huki2R31qdzixxo1_500.gif
From the fevered imagination of Exilestreet

Vgl. auch: Liebe in Zeiten des Kapitalismus (Ein nd-Dossier mit interessanten Beiträgen)
______________________________

Nachtrag
Oder: Wie man von der Inszenierung weiblicher Körper zur Grauenfresse kommt

- Über die Biographie des Photographen! Erwin Blumenfeld:

Erwin Blumenfeld: Untitled, New York, 1944



Erwin Blumenfeld: Charlie, 1920, Collage, Indian ink, watercolor and pencil on paper




Erwin Blumenfeld: Grauenfresse / Hitler, Holland, 1933. Collage and ink on photomontage (gelatin silver print, double-exposition)

Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch

    Wir sehen gerade, wie ein Stück dieser Geschichte lebendig wird: der Faschismus. Nichts anderes ist es, wenn Enttäuschung, Lüge, Hass und Gewalt zu Politik werden: Faschismus. Wer dachte, Geschichte wiederhole sich nicht, der irrt.
    Wie reagiert das liberale Deutschland? Die Rechten werden mit Abscheu betrachtet und als Idioten beschimpft. Der Verfall der bürgerlichen Kultur wird beklagt. Die Fähigkeit zum Gespräch wird vermisst. Das Internet wird beschuldigt. Oder die verfehlte Erziehung. Aber das sind nur die Symptome, nicht die Ursachen. Nach den Ursachen wird erstaunlich wenig gefragt. Das liegt daran, dass wir das Denken in sozioökonomischen Begriffen verlernt haben. Oder es nicht wagen.
    Wer meint, der Hass komme aus dem Netz, von falscher Erziehung oder zu viel fernsehen, sollte Heinz Bude lesen. Im September hat der Soziologe in der „FAZ“ einen Text geschrieben, der Analyse an die Stelle von Appellen setzte.
    Bude beschreibt eine neue gesellschaftliche Klasse: das Dienstleistungsproletariat. Es sind die Leute, die die Pakete packen, die in der Auslieferung arbeiten, die Häuser und Züge reinigen, in den Supermärkten die Regale füllen und an der Kasse sitzen. Sie arbeiten vierzig, fünfzig Stunden die Woche und haben dafür 900 Euro, vielleicht 1100 in der Tasche. In Deutschland sind das zwölf bis fünfzehn Prozent der Erwerbstätigen, fünf, sechs Millionen Menschen. Sie machen den anderen das Leben leichter, jenen, die in der globalisierten Wirtschaft mithalten können. Aber ihnen selbst nützt keine Globalisierung, kein Wirtschaftswachstum und kein Mindestlohn.
    Für diese Menschen sind die Flüchtlinge, die jetzt zu Hunderttausenden nach Deutschland kommen, nicht nur eine ausgedachte Bedrohung sondern eine reale – eine Reservearmee, stets bereit, sie zu ersetzen...
Der Faschismus lebt - Enttäuschung, Lüge, Hass, Gewalt - wenn aus diesen Zutaten Politik wird, entsteht Faschismus. In Deutschland ist es wieder so weit. Leider scheut sich die Nation, bei der Ursachenforschung tief genug zu graben. Eine Kolumne von Jakob Augstein

Still Goin' Strong After All Those Years In A Broken Dream: Colin & Colin (and Rod and Jim and the other guys in the bands) - At Wild End

Sehr schön und tröstlich: In diesem Monat erschienen zwei Alben, die zur Kenntnis zu nehmen sich lohnt:

1. The Zombies (feat. Colin Blunstone and Rod Argent) Are Back In The Charts For The First Time In 50 Years: ‘Still Got That Hunger’




Auf ihrer aktuellen Tour spielen die Zombies auch ihr legendäres Album Odyssey and Oracle, performed by Rod Argent, Colin Blunstone, Chris White and Hugh Grundy plus Jim Rodford, Chris White's wife and Darian Sahanaja to fill in backing vocals and mellotron:

Großartig auch dieser Mitschnitt vom 2013 SummerStage Concert!


2. Colin Bass' new album 'AT WILD END'




Ein schöner Soundtrack wäre das auch zu: Wieder einmal auf der Villanderer Alm



3. Der andere Rod hat auch ein neues Album, das einige hübsche Weisen enthält, - jedenfalls nicht mehr so viel american-mainstream-Popel-Rock wie zuletzt:



Ich beneide ihn wegen seiner Haare, die Show mag ich nicht wegen der Hupfdohlen und des eingesperrten Drummers, aber bewundernswert ist, was er mit 70 raushaut und sympathisch ist er mir hier: Rod Stewart Looks Back On the Music Industry und es freut mich, dass er sich auf seinem neuen Album auf dies besinnt (- vgl. auch hier!):




Ansonsten
: Heinrich Heine am 9. Juli 1848 (Brief an Campe)

Über die Zeitereignisse sage ich nichts; das ist Universalanarchie, Weltkuddelmuddel, sichtbar gewordener Gotteswahnsinn! Der Alte muß eingesperrt werden, wenn das so fortgeht.

- Vielleicht doch noch dieser Hinweis - auf Seeßlens GESCHICHTEN VOM HERRN REINER UND VOM HERRN KAINER (30) – UND VOM HERRN N’BEMBÉ:
    Der Herbst machte sich in Form von sehr vielen fallenden Blättern und der Notwendigkeit, einen Mantel zu tragen unbeliebt. Herr Reiner faltete gerade nachdenklich seine Zeitung zusammen, als ihn sein Freund, Herr Kainer begrüßte. Sie gingen ein paar Schritte.

    „Wissen Sie“, meinte dann Herr Reiner, „was ich an der ganzen Sache mit den Flüchtlingen nicht verstehe. Es ist doch so: Da kommen tausende von Menschen zu uns, die es mit einem Diktator und einem Terrorstaat nicht aushalten. Aber hier werden sie von Menschen erwartet, die unbedingt einen Diktator und einen Terrorstaat haben wollen.“

    „Ironie der Geschichte“, seufzte Herr Kainer. Das Laub raschelte unter den Füßen und erinnerte ihn, zur Unzeit, an seine Kindheit.

    „Jetzt, warum nehmen wir nicht die Leute, die vor den Diktatoren und dem Terror geflohen sind, bei uns auf, und schicken dafür die Leute, die bei uns wohnen, und die unbedingt einen Diktator und einen gescheiten Terror haben wollen, dafür zu denen hinüber? Dann wäre doch alles ausgeglichen.“

    Wieder musste Herr Kainer seufzen. Was hatten sie als Kinder für eine Freude, sich in die großen Blätterhaufen zu werfen, die die freundlichen Männer von der Stadtreinigung zusammengerecht hatten. Ganz ohne diese Laubblasgeräte, die einen so infernalischen Lärm machen...
    Lesen!

http://polpix.sueddeutsche.com/bild/1.1505916.1358473066/640x360/strassenszene-berlin.jpg

Vorabend 1914
: Wie kann man als Zeitgenosse wissen - ganz ohne diese Laubblasgeräte, die einen so infernalischen Lärm machen, - dass man gerade den Vorabend (einer Katastrophe, des Zusammenbrechens alter Ordnungen, des Hervorkommens neuer Ordnungen) erlebt?

Meanwhile: Imogen Heap, Jeff Beck, Vinnie Colaiuta, Tal Wilkenfeld - Blanket


Archäologie (CDLV): This is a Message for You and Me: I should have known better



"I Should Have Known Better" was a UK number one single for one week in December 1984 for Jim Diamond. The song was displaced after one week by Frankie Goes to Hollywood's song "The Power of Love".

We are very sad to say that JIM (DIAMOND) passed away on Thursday (october 8), unexpectedly, but peacefully in his sleep.

Eine wunderbare Stimme - und die Einsicht I should have known better kann nie schaden ... Danke Jim!
Ein großartiges Album: CITY OF SOUL (2011)


"Morning Glory" is video footage of the actual performance take used on the City Of Soul album. It is taken from the "City Of Soul" studio sessions recorded in Castlesound Studios, Scotland during April/May 2011. "City Of Soul" is an album project, exec. produced by Sir Tom Hunter, created to raise funds for the Cash For Kids charity in the UK.

Tolle Stimme, tolles Arrangement, toller Bläsersatz (Chicago-mäßig!)!

Dazu passt stimmlich akutell: "7 Years"- eine Ode an die Kindheit von Lukas Graham:


Empfohlen von Alissa B.: Pop aber gut ...

Re: Syriana (II): Who backs whom in the Syrian conflict

Russia’s intervention has made the complex pattern of alliances and enmities in Syria still more intricate. The Assad regime and its local opponents are backed to differing degrees and in different configurations by military powers from near and far
the guardian, Friday 9 October 2015

Interaktive Karten, interessante Konstellationen: The Empire Of Chaos Vs. The Badass Djihadis in Black. Ansehen!

Vgl. Update Syriana*: The Kobani Riddle und The Rocky Horror Kalifat Show feat. US-Senator John McCain
und Proxy-Krieg in Syrien? Florian Rötzer, tp 14.10.2015
und Der Irrsinn, die Feinde des Feindes zu unterstützen, der in der Regel Millionen Tote und Failing States hinterlässt

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (VII): Globale Mobilität - Business Center statt Transitzonen

Heute u.a. in der Süddeutschen (S. 5 der Printausgabe - im Format 25 x 39 cm) direkt unter einem Artikel, der für die Printausgabe mit dem Titel "Zonen-Zwietracht" hochgejazzt wurde, diese Anzeige:

bnp

Der Text:
Ihr Finanzpartner für Europa
Unser Netzwerk aus Experten steht bereit, um theoretische Möglichkeiten in echte Chancen für ihr Unternehmen zu verwandeln. Dafür sorgen in Europa unsere 116 Business Center sowie mehr als 145.000 Mitarbeiter in allen Gesellschaften
. www.bnpparibas.de*

Da müssen gewiefte Flüchtlinge ja nur noch Unternehmen gründen (=Integration!!), zB. ein afghanisch-syrisches Joint-Venture (SyrianaShoeShine Ltd) oder ein kosovarisch-montenegrinisches (CigarettesLivers&Kidneys GmbH), und schon kümmern sich 145.000 Mitarbeiter in Business Centern um sie statt schlecht gelaunte reaktivierte Grenzschützer in Transitzonen.
Wie zitierte ich unten so treffend:
Jahrzehntelang galt im Prozess der Globalisierung das ungeschriebene Gesetz, dass nationale Grenzen im Sinne einer möglichst freien Bewegung von Waren, Geld und Investitionskapital abzubauen sind, während sie die Bewegungsfreiheit der Menschen weiterhin beschränken sollen. Europa und die USA arbeiteten unermüdlich daran, mit Hilfe von Freihandels- und Investitionsabkommen die globale Mobilität des Kapitals zu erhöhen.
Gleichzeitig bauten sie Zäune, um an den Grenzen des globalen Nordens ein Kontrollregime durchzusetzen, das die Einwanderung auf wirtschaftlich erwünschte Arbeitskräfte begrenzen soll. Diese Ordnung bricht gerade zusammen.


Davon haben die Werbekulis, die die Kampagne für die bnp fahren (Startdatum: 12.10.2015) bzw. die, die bei bnp den Werbeetat verantworten, noch nichts mitbekommen. Oder: Das Kapital, seine Händler und deren Werbekulis sind sich verdammt sicher, dass sie den Klassenkampf gewinnen, wenn sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine solch arrogant-geschmack- und schamlose Kampagne fahren (lassen).

* Wie heißt es doch so schön unter Corporate & Social Responsibility (CSR):
Die Gruppe engagiert sich gegen soziale Ausgrenzung und unterstützt Bildung und Kultur mit einer Vielzahl von Initiativen und Projekten, die über das Bankgeschäft hinausgehen und der Gesellschaft zugutekommen. Dazu zählen die Hilfe in sozialen Brennpunkten, die Vergabe von Mikrokrediten sowie die Unterstützung karitativer Einrichtungen und sozial tätiger Unternehmen. Das gesellschaftliche Engagement ist auch Gegenstand der Stiftung der Bank, deren Aktivitäten sich auf die Bereiche Solidarität, Bildung, Kultur und Gesundheit konzentrieren.

Fuck me running!

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (VI): Respekt und Bares - "Der Mob inszeniert sich als Lynchmob" - Der Galgen in der kollektiven Bildgeschichte

Claus Leggewie im Gespräch mit Vladimir Balzer und Axel Rahmlow (DR Kultur 13. Oktober 2015 - hier zu hören)

https://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/pegida-321~_v-videowebm.jpg
    Das war nicht gut
    uns Pack zu schimpfen
    Da traut sich einer
    zu reservieren einen Galgen
    für einen, der ganz oben
    auf uns spuckt, wo wir doch
    Audi-Kappen tragen
    für's Vaterland - wie er
    unseren Gott verehrt
    und dient dem Wachstum und Export
    und nicht hören will
    dass wir verdienen
    den gerechten Anteil
    Stattdessen sich doch hier und da
    wenn auch sich windend aber inmerhin
    sich doch bereit zeigt
    zu geben den fremden Horden
    von dem, was uns gebührt
    Respekt und Bares

    Denn das ist
    was wir fordern
    nicht zu geben von dem
    was uns gebührt
    Respekt und Bares
    weil wir den großen Audi bauen
    möchten
    wenn man uns denn bräuchte
    den großen Audi
    den exportiert der fahren wird
    der die uns fremden Horden
    aus dem ihm eignen Lande zutreibt
    den großen Audi zu verteidigen
    gegen die im eigenen Land
    die doch alles zu tun bereit sind
    den kleinen Audi zu besitzen
    und nicht viel mehr
    als laut sagen wollen
    was sie sagen wollen
    Weil das doch der gerechte Anteil wär.

    Wie wir.

"... Man muss sich klarmachen, was ein solcher Galgen in der kollektiven Bildgeschichte bedeutet." Leggewie verweist unter anderem auf bildliche Darstellungen der Hinrichtung des Stuttgarter Juden Joseph Süß Oppenheimer 1738, die von den Nazis in dem Propagandafilm "Jud Süß" aufgegriffen wurden.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/06/Hinrichtung_Joseph_S%C3%BCss_2.jpg/510px-Hinrichtung_Joseph_S%C3%BCss_2.jpg

2015-10-13-19_16_27-Jud-Suss-Jew-Suss-with-english-subs1940-YouTube
Jud Suss Jew Suss with english subs1940 ab 1:32:37

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/74/Bundesarchiv_Bild_101I-031-2436-05A%2C_Russland%2C_Hinrichtung_von_Partisanen.jpg
Bundesarchiv, Bild 101I-031-2436-05A / Koch / CC-BY-SA 3.0 - Russland, Hinrichtung von Partisanen

https://historiainterativa.files.wordpress.com/2013/11/1385717_578843682188206_1556942794_n.jpg?w=604
Köln, öffentliches Henken von elf Ost-Zwangsarbeitern 25. Oktober 1944. Via haasis:wortgeburten (dort auch zu Joseph Süß Oppenheimer)

http://haasis-wortgeburten.anares.org/suess_oppenheimer/bilder/SUESS_OPPENHEIMER_TRIPTYCHON.jpg

God Only Knows Revisited: Das Kreuz mit dem Kreuz

https://33.media.tumblr.com/a25ff70c7f64d4e8dc8819ee4652b48b/tumblr_nsqmugYYY21r8brruo1_400.gif
via [E.O.M.S.]

Schon der Apostel Paulus wusste, wie provozierend das Kreuz wirkt. Den Juden sei es "ein Ärgernis", den Griechen "eine Torheit", schrieb er im ersten Brief an die Korinther.
"Dieser gewaltsame Tod am Kreuz ist eine absolute Unverständlichkeit, weil sich Muslime nicht vorstellen können, dass Gott einen seiner Propheten so bestraft hat, dass er am Kreuz sterben musste. Und dass ein einzelner Mensch die Sünden der gesamten Menschheit auf sich nimmt und durch sein Leid und Tod die Menschen erlöst, ist ebenso völlig abwegig."
Claudia Preckel, Islamwissenschaftlerin, via mdr figaro

God Only Knows Revisited: "Ich denke, also bin ich kein Christ."
- Moslem, Jude oder Grieche allerdings auch nicht. Mein Name ist Mensch.
Als solchem scheint mir das Abklappkreuz eine gute Lösung des Kreuz-Problems zu sein.

Anderseits ist es ja auch interssant, sich ab und an mit den Streitigkeiten zwischen den unterschiedlichen Richtungen des Aberglaubens zu befassen, z. B.:
Massenmord in Mohammeds Gegenwart - Die Ausrottung des jüdischen Stammes der Banu Quraiza in Medina - Jüdische Rundschau, Oktober 15, 2015 – 2 Heshvan 5776 - via Burks' Blog

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

Archiv

Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
April 2014
März 2014
Februar 2014
Januar 2014
Dezember 2013
November 2013
Oktober 2013
September 2013
August 2013
Juli 2013
Juni 2013
Mai 2013
April 2013
März 2013
Februar 2013
Januar 2013
Dezember 2012
November 2012
Oktober 2012
September 2012
August 2012
Juli 2012
Juni 2012
Mai 2012
April 2012
März 2012
Februar 2012
Januar 2012
Dezember 2011
November 2011
Oktober 2011
September 2011
August 2011
Juli 2011
Juni 2011
Mai 2011
April 2011
März 2011
Februar 2011
Januar 2011
Dezember 2010
November 2010
Oktober 2010
September 2010
August 2010
Juli 2010
Juni 2010
Mai 2010
April 2010
März 2010
Februar 2010
Januar 2010
Dezember 2009
November 2009
Oktober 2009
September 2009
August 2009
Juli 2009
Juni 2009
Mai 2009
April 2009
März 2009
Februar 2009
Januar 2009
Dezember 2008
November 2008
Oktober 2008
September 2008
August 2008
Juli 2008
Juni 2008
Mai 2008
April 2008
März 2008
Februar 2008
Januar 2008
Dezember 2007
November 2007
Oktober 2007
Juli 2007
Juni 2007
Mai 2007
April 2007
März 2007
Februar 2007
Januar 2007
Dezember 2006
November 2006
Oktober 2006
September 2006
August 2006
Juli 2006
Juni 2006
Mai 2006
April 2006
März 2006
Februar 2006
Januar 2006
Dezember 2005
November 2005
Oktober 2005
September 2005
August 2005
Juli 2005
Juni 2005
Mai 2005
April 2005
März 2005
Februar 2005
Januar 2005

Credits


Aesthetik
Archäologie
Ästhetik des Widerstands
Aus der sozialen Überdruckkammer
Bildung
Futurologie
Kritische Psychologie
Lernen
Literatur unterrichten
Medial
Musik
Musikarchiv
Politik unterrichten
Trash
Unterrichten
Welterklaerung
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren