An kalifornischen Universitäten sollen Äußerungen wie "America is the Land of Opportunity", "I don’t believe in race" und "I believe the most qualified person should get the job" verschwinden
Früher galten US-Universitäten als beliebte Auftrittsorte für Komiker. Inzwischen meiden Jerry Seinfeld, Chris Rock, Larry the Cable Guy und viele andere Unterhalter diese Orte. Der Grund dafür ist ein Tabuklima, das zunehmend nicht mehr nur das Witzemachen einschränkt.
Das Schlagwort, mit dem dort immer neue Tabus aufgebaut werden, heißt "Mikroaggression". Der Begriff wurde vor 45 Jahren vom Harvard-Psychiater Chester Pierce erfunden und sollte pejorative aber nicht justiziable Bemerkungen gegenüber Schwarzen beschreiben. Danach weiteten ihn Anhänger der Identitätspolitik auf Bemerkungen aus, die gar nicht in der Absicht geäußert werden, jemanden zu diskriminieren. (Angebliche "Mikroaggressionen", Peter Mühlbauer, tp 20.08.2015)
+ Bitte nicht schütteln (NZZ)
+ Georg Seeßlen: Semantical Healing -Die Debatte über Mikroaggressionen auf dem Campus
Ich habe mich immer schon mal gefragt, ob man eine Litfaßsäule schälen kann, um alte Schichten freizulegen. - Eine andere interessante Frage wäre die nach dem Umfang einer Litfaßsäule nach x Jahren, wenn alle 4 Wochen überklebt wird und die Blattdicke 0,175 mm beträgt... Fragen, die sich bei den modernen digitalen Werbetafeln gar nicht mehr stellen.
Kürzlich bin ich zum ersten Mal einer geschälten Litfaßsäule begegnet. Oder umgekehrt. Faszinierend:
Hier ist zu erkennen, dass die erste Schicht nach der letzten Schälung offenbar im Jahre 1972 aufgebracht wurde und dass in Hannover freier Tanz angesagt war. Eine schnelle Recherche fördert zutage, dass es durchaus strittig ist, ob Frau Professor Gundel Eplinius tatsächlich als Doyenne des Tanzes in Hannover durchgehen kann. Oh wunderbares Internet, dass Du uns all das überlieferst und hilfst, die geschälte Litfaßsäule zu entschlüsseln. Wir können aber zunächst von einem Schälungszyklus von 43 Jahren ausgehen.
Interessanter finde ich, was aus den Zehn Geboten geworden ist, die 1972 plakatiert wurden! Hier hilft uns kein Netz, wir stehen ratlos vor den Resten dessen, was sie "christlich-jüdische Tradition" nennen.
Photos Ⓒ GBlog
Du sollst deren Götter neben
Du sollst en Gottes nicht mbras
sollst den Feier
Du sollst dein hren
Du ist nicht roten
Du sich ehe
D olis icht ste
Du sollst ein fal wider denen Nä
Du sollst nicht Haus
Du so Weib
Mir scheint, genau danach richtet sich die Christenheit seit 1972 (- mit Ausnahme von Du sollst nicht Haus!). Gut, dass es endlich freigelegt wurde. Ich verstehe jetzt manches besser. Wer in dem Bild noch einen (russischen) Bären sieht, der die Gebote frisst, hat auch ein Problem ...
Ausgehend vom üblichen Verständnis des Staatsbegriffs kommt der Sicherheitsexperte Azeem Ibrahim zu dem Schluss, dass die Staaten in Irak, Libyen und Syrien faktisch nicht länger existieren. Angesichts der historischen Umstände ihrer Entstehung sei diese Entwicklung keine große Überraschung. Der Westen sollte deshalb nicht versuchen, die bisherigen Grenzen mit aller Macht aufrecht zu erhalten.
"The people that live in these lands have no one, shared country, and have divided state-political loyalties. What they are fighting for, in all cases, is to prevent a rival people, a rival tribe, a rival religious group, to assert dominion over them through the political and military apparatuses of their respective states. And for as long as they do this they will continue to be in a perpetual civil war, whether this civil war is a hot war, or, as it has tended to be for most of their history since these countries were artificially invented at the end of the colonial era, a cold war. The artificial straight lines in the sand we drew when we 'granted independence' to these states serve only to perpetuate these civil wars. We cannot fight to enforce these borders. They must be allowed to change, and new countries made up of people who share some kind of spirit of community with one another must be allowed to emerge....
We associate stateless territories with wilderness and backwardness. And this is a very strong instinct going back to the empires of Antiquity. The lands north of the Rhine, beyond the Roman Empire were the stateless lands of the Barbarians. Just like the lands north of the Danube were the lands of the barbarians for the Greeks. Or the lands north of the Oxus river or the Caucasus Mountains for the Persians.
The artificial straight lines in the sand we drew when we “granted independence” to these states serve only to perpetuate these civil wars"
Das scheint mir - für die politische Bildung, falls es die noch gibt - ein tragfähigerer Ansatz zu sein als Münklers Neue Kriege und die failing states. Lesen!
Ich habe keine Lust, mich mit dem Phrasenauswurf und der Wortkotze - syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern - des Vorsitzenden des Philologenverbands Sachsen-Anhalt auseinander zu setzen [auf den ich auch nicht verlinken werde]. Dazu wird schon mehr als genug veröffentlicht: Das wird man ja wohl noch verschweigen dürfen. (Ein Kommentar von Janko Tietz - SPON 09.11.2015)
Ich möchte dennoch auf drei Aspekte hinweisen, die in den Veröffentlichungen zu kurz kommen:
2. Wo wir gerade bei der Stellvertreterin sind: Die "bedauerte" [inzwischen] den Beitrag. "Der bei einigen entstandene Eindruck des Artikels, es könne sich um einen Aufruf zu Fremdenhass oder Hetze gegen Flüchtlinge handeln, weise ich entschieden zurück und ich möchte mich ausdrücklich von fremdenfeindlichen Äußerungen distanzieren", erklärte sie. "Sollte dieser Eindruck dennoch entstanden sein, so bitte ich um Entschuldigung." (SPON 09.11.2015)
Es fällt wieder auf, dass je mehr Phrasenauswurf und Wortkotze - syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern -, desto geringer die Kenntnisse der Grammatik! Was bitte ist Bedeutung von dieses: Der bei einigen entstandene Eindruck des Artikels ... weise ich entschieden zurück ??
Verkürzt, weil - s. o. - keine Lust: Einen Eindruck (akk.) kann man nicht zurückweisen, der ist nunmal in der Welt (Wortspiel!) Sollte dieser Eindruck dennoch entstanden sein, so bitte ich um Entschuldigung. Wofür? Dass er bei einigen entstanden ist? Billig.
Auch als verantwortungsbewusste Pädagogen stellen wir uns die Frage: Wie können wir unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren so aufklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen?
Die Verfasserin dazu sehr treffend:
Ich habe definitiv keine Angst vor Muslimen. Wovor ich jedoch Angst habe, sind verdeckt mit dem rechten Rand flirtende Lehrer wie Sie, die zudem irgendeinen sehr seltsamen und ungesunden Spleen für körperliche Vorgänge haben, während sie mein Kind unterrichten sollen. Und wenn ich etwas wirklich nicht möchte, dann ist das die Situation, dass Sie meiner Tochter erklären, mit wem sie Sex haben soll, mit wem nicht und wieso!
Auf den Punkt! - Welches Bild von seinen Schülerinnen im Alter ab 12 Jahren hat dieser Mann, dass er meint sie aufklären zu können/zu müssen (und welch widerliche Oswald-Kolle-mäßige Trivialisierung des Begriffs im Übrigen - )?
Die kleine geile Sachsen-Anhaltinerin, der sicher oft attraktive muslimische Mann (Es ist nur ganz natürlich, dass diese jungen, oft auch ungebildeten Männer auch ein Bedürfnis nach Sexualität haben.), der - so wird ja unterstellt, aufgrund irgendwelcher körperlicher Merkmale - dem möglicherweise ja auch ungebildeten männlichen Sachsen-Anhaltiner überlegen sein könnte ... Die Angst vor dem wilden Mann ... Widerlich. Schmuddelig.
... Migranten und Flüchtlinge, die aus dem arabischen Raum kommen, sind für Organisationen wie Pegida deswegen eine Bedrohung, weil sie angeblich unveränderliche, uns fremd bis feindlich gegenüberstehende Merkmale ihrer Herkunftsregion mitbringen wie die muslimische Religion, die als an sich schon uns fremd und gefährlich gilt, sowie ein angeblich nicht zum "deutschen Volkscharakter" passendes Wesen, das willkürlich bebildert wird: Mal ist es die Hautfarbe, dann sind es die Familienstrukturen, die fremde Sprache sowieso und so weiter...
Dass die Herkunft nichts über die einzelnen Menschen aussagt, gerade weil politisch-kulturelle Ansichten, soziale Werte und religiöse Positionen sich verändern und auch zurückgewiesen werden können, wird im rassistischen Gesamtbild vom "Araber" geleugnet. Ob es sich bei Zuwanderern um Religionslose, liberale Moslems oder islamistische Fanatiker handelt, ist aus deren schierer Herkunft aus einem arabischen Land doch überhaupt nicht zu erschließen; schon gleich gar nicht, wie sie sich hier unter den neuen Lebensumständen entwickeln, welche Ansichten sie übernehmen, welche nicht; ob ihnen die Mitgliedschaft zum Beispiel in einer Partei oder Gewerkschaft in ein paar Jahren wichtiger sein wird als ihre Religion und so weiter und so weiter....
In seinem aktuellen Buch "Religion, Volk, Identität" analysiert der Soziologe Rainer Schreiber den Israel-Palästina-Konflikt und entwickelt daraus eine Kritik "identitären Denkens", das über einen fiktiven eigenen Nationalcharakter zu Abgrenzung, Feindbildern und Sündenbock-Konstruktionen neigt (via Reinhard Jellen, tp 09.11.2015)
Wer zB ist das? Nationalität? Religion? Politische und sexuelle Präferenzen? - Ein sicherlich attraktiver (muslimischer?) Mann, mit dem sich unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren auf ein nicht oberflächliches sexuelles Abenteuer einlassen könnten?
Und wer zB ist das? Nationalität? Religion? Politische und sexuelle Präferenzen? - Ein sicherlich attraktiver (muslimischer?) Mann, mit dem sich ebenfalls unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren auf ein nicht oberflächliches sexuelles Abenteuer einlassen könnten?
Ein faszinierendes Gespräch mit Meryl Streep über Brechts Mutter Courage:
Brecht spricht in seiner "Mutter Courage" vom Krieg. Das Stück beginnt im Krieg und endet im Krieg. Nur einmal war Frieden, aber nur scheinbar. In Wirklichkeit mußte der Krieg sich nur verschnaufen. Er brauchte nicht lange dazu. Die Menschen können wieder in den alten Trott fallen. Mutter Courage kann wieder ihren Wagen quer durch Mitteleuropa ziehen und Branntwein, Salz, Spezereien, Schnallen verkaufen.
Die Courage ist eine "Hyäne des Schlachtfeldes". So nennt sie der Feldprediger. Sie verdient durch den Krieg, ein elendes Brot. Sie will den Krieg nicht, kann ihn aber nicht verdammen, ihre "Wut" ist nicht lang genug. Sie verfällt ihm immer wieder. Und was nachher kommt, weiß sie auch nicht. Helene Weigel war die Courage: sparsam und bedrängend echt, mit Witz, Treffsicherheit, Härte und Mütterlichkeit. DER SPIEGEL 3/1949
In den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts verfasste der Nobelpreisträger Pablo Neruda, während er auf der Flucht war oder im Gefängnis saß, den umfangreichen Gedichtszyklus Canto General.
Yo no voy a morirme. Salgo ahora
en este día lleno de volcanes
hacia la multitud, hacia la vida.
Aquí dejo arregladas estas cosas
hoy que los pistoleros se pasean
con la “cultura occidental" en brazos,
con las manos que matan en España
y las horcas que oscilan en Atenas
y la deshonra que gobierna a Chile
y paro de contar.
Aquí me quedo
con palabras y pueblos y caminos
que me esperan de nuevo, y que golpean
con manos consteladas en mi puerta.
Ich werde leben
Ich werde nicht sterben. In diesen Tagen
voller Vulkane gehe ich fort,
neuen Möglichkeiten entgegen, dem Leben zu.
Ich lasse alles geordnet zurück,
heute, da Banditen sich herumtreiben
mit der "westlichen Kultur" im Arm,
mit Händen, die in Spanien morden,
und den Galgen, die schwanken in Athen,
und der Schande, die Chile regiert,
und ich schweige.
Ich bin bereit,
mich auf die neuen Worte, Menschen und Wege
einzulassen, die mich erwarten,
die mit Bangen an meine Tür klopfen.
Die atemraubende Vertonung durch den griechischen Komponisten Mikis Theodorakis (1973/ 1974) beinhaltet 12 Lieder, dazu kommt das Requiem, das Theodorakis seinem Freund Pablo Neruda widmete, der am 23. September 1973, wenige Tage nach dem Militärputsch in Chile und unmittelbar vor der geplanten Uraufführung gestorben war.
Die Militärdiktatur in Chile war keine Einzelveranstaltung eines sadistischen Generals, dem als nun senilem Greis das Patent des Kriminellen verliehen wird. Es war dies in Wahrheit das Pilotprojekt für die folgende Einführung neoliberalen Wirtschaftens auf dem Globus. Mit viel Applaus von vielen Seiten: Dem Rackett der »Chicago Boys« um Milton Friedman, von Lady Thatcher und der CDU und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Es war dies aber auch noch etwas anderes – unvergessen: die mörderische Intervention gegen ein sozialistisches Experiment auf dem südamerikanischen Subkontinent. Vielen, die heute Pinochet verurteilen, war er damals grade recht. Erst dieser Blick auf die Vergangenheit erlaubt das historische Urteil.
Erst dieser Blick auf die Vergangenheit erlaubt das historische Urteil.
Es gibt Deutsche, die protestieren vor dem Flüchtlingsheim, wünschen die Ausweisung der Geflohenen und drohen unter Berufung auf die Parole »Wir sind das Volk«, für ihre Nation selbst Hand anzulegen. Und es gibt Deutsche, die empfangen Flüchtlinge am Bahnhof mit Applaus und Sachspenden und sind dann stolz auf Deutschland, weil Deutschland so barmherzig hilft. In den aktuellen politischen Wirrungen wird auf seltsame Weise besonders deutlich, wie unhinterfragt der Bezug auf die Nation in den meisten politischen Lagern ist. Grund genug, einige Vorträge zur Einführung in die Kritik des Nationalismus zusammenzustellen.
Einführendes zur Kritik des Nationalismus - Audioarchiv kritischer Theorie & Praxis
Vintage photos show what Syria's capital city looked like 50 years ago
Syria has been the site of one of the worst conflicts on Earth for the past four and a half years. The most recognizable images of the country today depict bombed-out buildings, piles of rubble, and displaced citizens.
A collection of images taken fifty years ago by Charles W. Cushman, an avid traveler and amateur photographer, are a stark contrast.
Though Syria saw a number of coups d'état in the 1960s and in the decades before and after, Cushman's photos of downtown Damascus in 1965 paint a more mundane picture, showing families gathering, men riding donkeys, and shoppers in bustling bazaars...
(Business Insider UK, Oct. 24, 2015)
The immigrants
They wanna sing all night long
It could be anywhere
Most likely could be any frontier
Any hemisphere
No-man's-land
and there ain't no asylum here
King Solomon he never lived 'round here
Out in the streets today - so hatten die sich das nicht vorgestellt -: The NOV alleges that VW developed and installed a defeat device in certain VW, Audi and Porsche light duty diesel vehicles equipped with 3.0 liter engines for model years (MY) 2014 through 2016 that increases emissions of nitrogen oxide (NOx) up to nine times EPA’s standard.
Nun da es so aussieht, als habe es auch die dicken Dinger aus dem VW-Konzern erwischt, die Lieblingskinder des Patriarchen, die mit 3-Liter-TDI-Dieselmotoren getriebenen VW Touareg (2014), Porsche Cayenne (2015) sowie die Audi-Modelle A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L, and Q5 (2016), lohnt es den Blick noch einmal zurückzuwenden. Es spricht ja einiges für die Annahme, dass der fossil getriebene Fordismus schon länger am Ende ist, aber bis heute künstlich beatmet wird:
Auf der Suche nach Weichenstellungen = Augenblicken in der Geschichte, in denen Entwicklungsperspektiven wahrnehmbar sein können und wahrgenommen oder eben nicht wahrgenommen werden. Und was geschieht, wenn sie nicht wahrgenommen werden ...
Way back in 1992
DER SPIEGEL 9/1992:
Wie eine Hinrichtung - Kompromiß im Machtkampf um die VW-Spitze: Die beiden Kontrahenten sollen den Konzern gemeinsam führen
Unterschiedlicher können Menschen kaum sein. Der eine schwärmt von einem Auto mit 20 Zylindern, drei Turboladern und mehr als 1000 PS: "Das hat noch keiner gemacht."
Der andere findet es schrecklich, daß neue Autos "immer schneller und schwerer" werden, und könnte gar "mit einem Tempolimit leben".
Demnächst werden die beiden gegensätzlichen Typen eng zusammenarbeiten müssen. Audi-Chef Ferdinand Piech, 54, der PS-Begeisterte, und VW-Vorstand Daniel Goeudevert, 50, der Umwelt-Besorgte, sollen die Führung des VW-Konzerns übernehmen.
Aufsichtsratschef Klaus Liesen will noch vor der nächsten Hauptversammlung am 2. Juli das Gerangel um die Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden Carl Hahn, 65, beenden. Lange Zeit galt der Franzose Goeudevert als klarer Favorit. Zuletzt aber setzte sich Audi-Manager Piech durch, der kaum ein Mittel scheute, um an den begehrten Posten zu kommen...
DER SPIEGEL am 22.04.2015: Unterstützung vom Altkanzler: Gerhard Schröder schaltet sich in den Machtkampf bei VW ein - und spricht sich für den Verbleib von Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch aus...
Ich habe bereits 1993 bei Ford versucht, ein Modell mit Hybrid-Antrieb auf den Markt zu bringen. Ohne Chance. Manchmal bestraft das Leben auch denjenigen, der zu früh kommt.
Warum sind derartige Kurswechsel so schwer durchsetzbar? Wichtig ist der erste Schritt zur Veränderung. Der wird in der Regel durch drei Ereignisse ausgelöst. Es muss eine Katastrophe stattfinden. In den USA nahm sich die Bush-Administration des Umweltschutzes erst an, als New Orleans überschwemmt worden war. Oder der Staat greift ein, macht zum Beispiel technische Neuerungen wie den Katalysator zur Pflicht. Und drittens, die Konkurrenz treibt den Prozess voran, wie im Beispiel Toyota.
Welche Konsequenzen und Schlüsse sind aus der aktuellen Katastrophe auf den Finanz- und Wirtschaftsmärkten zu ziehen? Ich hoffe, auch wenn es zynisch klingt, dass die Krise länger dauert... (Berliner Zeitung, 04.04.2009)
Ex-Automanager Daniel Goeudevert über aktuelle Herausforderungen der Branche, warum er viel von Elektromobilität, aber wenig von Tesla hält, warum er autonomes Fahren als Fehlentwicklung geißelt und in Lobbyismus eine gefährliche Fortschrittsbremse sieht.
(Das erste Mal, dass ich verlinke auf auto motor und sport, - vom 8. Januar 2014)
Demnach seien die Abgaswerte des beliebten Kult-Autos zwar desaströs hoch gewesen, aber stets korrekt und transparent ausgewiesen worden. Bei allen nachfolgenden VW-Modellen geht der Autobauer dagegen inzwischen von Manipulationen aus...
VW-intern soll es daher nun ernsthafte Bestrebungen geben, den Käfer kurzfristig neu aufzulegen und einige Jahre lang als einziges VW-Modell anzubieten, bis sich das Image der Marke erholt hat.
Die gestrige Jauch-Show kann als schönes Beispiel dafür gelten, wie das medial gestützte Kippen der Stimmung funktioniert, wenn eine Redaktion ein Thema immer weiter verengt, so dass für Teilnehmer und Zuschauer das Fenster zu dem, was man für Wirklichkeit hält, immer kleiner wird und einer wie Spreng, der sich da denn doch mal rauslehnt, als kritischer Geist erscheinen kann:
Stoiber interpretierte die Transitzonen als eine Rückkehr zu rechtsstaatlichen Verhältnissen. Wer aus einem sicheren Drittstaat kommt, hat keinen Anspruch auf politisches Asyl in der Bundesrepublik. Stoiber wies auf den Wortlaut des Grundgesetzes hin. Dort wird das in gleicher Weise formuliert wie in den Dublin-Vereinbarungen zum Asylrecht der EU. Es bedeutete, die Flüchtlinge an den deutschen Grenzen abzuschieben. Sie kommen nämlich alle über sichere Drittstaaten nach Deutschland. Von Griechenland bis Österreich. Es bedeutete eine Kettenabschiebung bis „zur Insel Lesbos“, so Michael Spreng, Journalist und früherer Wahlkampfmanager Stoibers..., - rezensiert Frank Lübberding. Wiesaussieht schließt der sich aber der Stoiber-Logik an, damit die Debatte über die Kontrolle über Deutschlands Grenzen und damit auch über die Zuwanderung - mit solch einer Drehung kann man das Fenster zur Realität natürlich auch schließen! - jetzt hoffentlich nicht mehr den Phantasten von links und den Fremdenfeinden von rechts überlassen bleibt. Ist das so gemeint, wenn Lübberdings endlich streitende Demokraten (so geht Ausgrenzung im Innern!!) nach außen ab-grenzen?
Da klar ist, dass die Flüchtlinge über Österreich kommen, geht nach unausgesprochener Vorstellung die CSU davon aus, dass mit dem zwischen Merkel und Seehofer geschlossenen Abkommen praktisch kein Flüchtling mehr nach Deutschland gelangen kann. Sie werden in den Transitzonen vor dem Betreten deutschen Bodens registriert und festgehalten und nach Österreich zurückgeschickt. In dem Papier ist das auch so ausgedrückt, dass Asylbewerber aus sicheren Herkunftsländern durch ein "beschleunigtes Asylverfahren" zurückgeführt werden sollen. Im Grunde müsste die Bundesregierung zur Durchführung einer solchen strikten Regelung noch vor der Sicherung der europäischen Außengrenzen einen Zaun um Deutschland nach dem Vorbild von Ungarn bauen. Hat Seehofer durch seine Einladung von Orban eben daran Geschmack gefunden?
Bei Jauch fragte Michael Spreng mehrmals nach, ob Stoiber es wisse, dass dies in Berlin zwischen Merkel und Seehofer beschlossen worden sei. Damit würden die Flüchtlinge nach Österreich abgeschoben, von dort würden sie dann wohl wieder nach Slowenien und die Balkanroute zurück nach Griechenland abgeschoben. Dazu wollte sich Stoiber nicht genauer äußern, sondern verwies nur darauf, dass der Rechtszustand nur durch die Transitzonen und die Abschiebung in sichere Herkunftsländer wiederhergestellt werden könne.
Auch Julia Klöckner (CDU) wurde mehrmals um konkrete Stellungnahme gebeten, sie blieb jedoch nebulös. Man hatte den Eindruck, sie sei von dem Vorstoß von Stoiber überrollt worden, aber dazu unfähig, Stellung zu nehmen - vielleicht weil sie nicht wusste, was wirklich beschlossen worden war? Oder wollte man die Transitzone erst einmal harmloser klingen lassen, um die SPD doch noch hinter die Idee zu bringen?
Dass die Einführung der Transitzone mit der schnellen "Zurückführung" in die sicheren Herkunftsländer den Zweck hat, die anderen europäischen Länder zur zentralen Verteilung der Flüchtlinge zu zwingen, macht folgende Passage aus dem Positionspapier deutlich:
Dazu: Kommentar von Friedrich Küppersbusch: Wir tanzen dem Publikum in einer fein abgestimmten Choreo ganz großen Krach in der Koalition vor, weil wir die Deutungshoheit haben wollen. Ein Kommentar von Friedrich Küppersbusch (radioeins rbb)
Was die Hotspots in Griechenland und Italien (welch verkommene Sprache aus dem Wörterbuch des Unmenschen!) angeht:
Der Bürgermeister der griechischen Insel Lesbos hat verlangt, dass Fähren die Flüchtlinge direkt und sicher aus der Türkei nach Griechenland bringen sollen, um sie vor dem Ertrinken im Meer zu bewahren. Spyros Galinos sagte der Athener Zeitung Kathimerini, solange die EU nicht Druck auf die Türkei ausübe, den Zustrom zu kontrollieren, bleibe keine andere Möglichkeit, als die Menschen zur Registrierung mit Fähren nach Lesbos zu bringen. Die Leichenhallen der Insel seien voll mit Opfern. "Wir müssen dieses Verbrechen beenden", sagte Galinos. (ZEITOnline 31. Oktober 2015)
Lesbos: Kein Platz mehr für tote Flüchtlinge. Der Bürgermeister der griechischen Insel schlägt Alarm: Es gebe keinen Platz mehr für die Bestattung ertrunkener Menschen. (Süddeutsche Zeitung, 2. November 2015)
"Trotz himmelschreiender Grausamkeiten reagiert die Welt mit verstörendem Nichtstun", kritisierte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon in dem am Samstag in Genf veröffentlichten Appell. IKRK-Präsident Peter Maurer erklärte: "Kaum zuvor haben wir so viele Menschen auf der Flucht, so viel Instabilität, so viel Leid gesehen."
60 Millionen Menschen hätten ihre Heimatorte wegen Gewalt und Krieg verlassen müssen, so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. In Afghanistan, im Irak, in Nigeria, im Südsudan, im Jemen, in Syrien und anderswo beachteten die Kämpfer nicht einmal die fundamentalsten Prinzipien der Menschlichkeit, heißt es in dem Aufruf weiter. "Heute sprechen wir mit einer Stimme, um alle Staaten aufzufordern, sofortige Schritte zu unternehmen, das Los der Zivilisten zu erleichtern", erklärte Ban.
Das wird auch in den Qualitätsmedien nur noch in der dritten Randspalte auf Seite drei gemeldet und man fragt sich, wie eigentlich die Verabschiedung der UN aus den internationalen Beziehungen in den letzten Jahren funktioniert hat. Naiv gefragt: Brauchte es zur Intervention in Libyen noch einen (missbrauchten) Beschluss des UN-Sicherheitsrats, so ist heute - so weit ich sehe - in den Debatten zB um militärische Interventionen in greater middle east gar keine Rede mehr davon.
Und wie Fefe feststellt:
Es ging darum, dass Putin vor der versammelten UN u.a. mit der Sowjet-Vergangenheit hart ins Gericht geht und gleichzeitig die deutsche Presse kein einziges Wort über diesen Teil der Rede verliert, sondern ihm das Wort im Mund verdreht und ihn ausschließlich als sich selbst bejubelnden Kriegstreiber darstellt.
... eine Übung in Medienkompetenz:
Deutsche Transkripte in der großen Tagespresse gibt es nicht.
Sucht man anschließend nach deutscher *Berichterstattung* über die UN-Rede Putins (bspw. google "faz putin un rede"), erhält man exemplarisch dies: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/-13826687.html
Let Us Beat Swords into Plowshares, a sculpture by Evgeniy Vuchetich, given by the Soviet Union to the United Nations in 1959; picture taken from UN grounds showing sculpture in front of the East River. CC-Lizenz
"Wir, die Völker der Vereinten Nationen - fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat, unseren Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, an die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von allen Nationen, ob groß oder klein, erneut zu bekräftigen (...), den sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit zu fördern, und für diese Zwecke (...) unsere Kräfte zu vereinen, um den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren, Grundsätze anzunehmen und Verfahren einzuführen, die gewährleisten, dass Waffengewalt nur noch im gemeinsamen Interesse angewendet wird, und internationale Einrichtungen in Anspruch zu nehmen, um den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt aller Völker zu fördern - haben beschlossen, in unserem Bemühen um die Erreichung dieser Ziele zusammenzuwirken ..." Vereinte Nationen - Grundkurs 1
Zufällig stieß ich vor kurzem auf einen Hinweis auf die Star Club singles complete (12 vols.) und war erstaunt, dass selbst die CD-Veröffentlichung von 1990 z.T. mit um die 100 € gehandelt wird. Ich habe ja schon mehrfach bekannt, dass ich durch Achim Reichel und die Rattles musikalisch frühsozialisiert wurde, und es bleibt dabei: der eigentümlich rumpelige Charme der frühen Aufnahmen des Labels wurde beim Wiederhören ebenso lebendig wie die Erinnerung an die progressive Wende des Labels um 1967 ... Progress!
«Davon müssen wir Singles machen»
Die Geschichte der Star-Club-Records
Siegfried E. Loch war zweiundzwanzig, als er 1962 als Labelmanager zur Hamburger Plattenfirma Philips kam. Mit Musik hatte er schon länger zu tun gehabt: Als Dreizehnjähriger begann er, Schallplatten zu sammeln, vornehmlich Jazz und Blues. Dann gründete er in Hannover eine eigene Dixieland-Band, die Red Onions. Und mit zwanzig klapperte er als Auslands-Sonderdienst-Vertreter der EMI Hannovers Plattenläden ab ...
(Archiv Rock und Revolte - Der Star-Club Hamburg )
Zuerst (damals gab es noch sehr viele Label, - vgl. auch die Veröffentlichung von Beatles-Platten auf Parlophone, Odeon usw.) erschienen die Platten bei Ariola und die sahen so aus:
Dann erschienen sie bei Phillips und sahen so aus:
Und schließlich gab es das eigene Label, auf dem dann auch Künstler wie Ray Charles, Jerry Lee Lewis, The Pretty Things u.a. in der BRD veröffentlicht wurden:
Aus dem Katalog - legendär waren die Platten mit der Seriennummer 148 000 ff. - hier zwei Perlen:
1. The Faces - eine Hamburger Band (das Bild, das der Uploader verwendet, ist also ziemlich, wenn auch wegen des worldwide nicht komplett daneben) um den Sänger Frank Dostal, der später Achim Reichel bei den Rattles ersetzte und noch später mit ihm Wonderland machte:
"Six reasons why Syrians are fleeing to Europe in increasing numbers"
Melissa Fleming vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) nennt sechs Faktoren, die immer mehr Syrer nach Europa fliehen ließen. "1. The war in Syria shows no signs of ending. People continue to flee, and refugees in neighbouring countries are now losing hope that they can return (...) 2. Living as a refugee in neighbouring countries is untenable for many refugees, who are not permitted to work and are sliding deeper into poverty (...) 3. There is not enough international aid to help refugees in the region (...) 4. Children are going too long without an education (...) 5. Countries in the region hosting four million refugees, without commensurate international support, have imposed new restrictions (...) 6. The portrayal of a welcoming Europe on television and social media". (Guardian vom 25.10.2015)
... Die von weiten Teilen der deutschen Eliten, insbesondere auch den Medien, über Monate beteuerte und befeuerte Hilfsbereitschaft ohne Obergrenze gegenüber den heute aus fernen Ländern als Asylsuchende Kommenden steht also im Gegensatz zum jahrzehntelangen systematischen Zurückfahren der Solidarität und der Gemeinschaftsleistungen im eigenen Land aus angeblichen Kostengründen und auch zu den sichtbaren politischen Prioritäten in der EU seit den Neunzigern.
Es sind wegen dieses Gegensatzes Spekulationen über finstere kapitalistische Absichten hinter der offenherzigen Schutzsuchendenaufnahme (nach Überstehen eines Hindernisparcours) aufgekommen. Die offizielle und offiziöse Darstellung allerdings ist, dass die moralische Verpflichtung zur Menschlichkeit Grund für die Aufnahme sei. Daraus könnte man schließen, dass offenbar die Solidarität bei unseren Eliten wieder Vormacht gewinnt über Härte und Egoismus der Besitzenden.
Das muss sie allerdings auch. Will man nämlich jetzt den Frieden in der Gesellschaft bewahren, so müssen von dem plötzlich so offenen Herzen und Geldbeutel auch die profitieren, die schon hier sind und die neu Einwandernden als direkte Konkurrenten um Ressourcen erleben. Die immerhin von einem ultraliberalen Wirtschaftswissenschaftler erhobene Forderung nach Entschädigung und Schutz der Einwanderungsverlierer muss endlich aufgenommen werden.
Es gäbe Möglichkeiten, die geringer Verdienenden und prekär Arbeitenden der Post-Agenda-2010-Ära von ihren realen Nöten auf Wohnungs- und Arbeitsmarkt und begründeten Ängsten vor Abstieg oder Altersarmut zu entlasten. Will man solche Maßnahmen nicht, muss man sich allerdings fragen, ob man mit dieser so sehr medial sichtbar gemachten Asyl-Wanderungswelle (zusätzlich zu starker EU-Migration in die Ballungsräume!) den sozialen Frieden in Deutschland gezielt an die Wand fährt und/oder einen Vorwand sucht, die Grundsicherung nach dem Vorbild der südeuropäischen Ländern massiv zu beschneiden oder abzuschaffen....
Wir sehen gerade, wie ein Stück dieser Geschichte lebendig wird: der Faschismus. Nichts anderes ist es, wenn Enttäuschung, Lüge, Hass und Gewalt zu Politik werden: Faschismus. Wer dachte, Geschichte wiederhole sich nicht, der irrt.
Wie reagiert das liberale Deutschland? Die Rechten werden mit Abscheu betrachtet und als Idioten beschimpft. Der Verfall der bürgerlichen Kultur wird beklagt. Die Fähigkeit zum Gespräch wird vermisst. Das Internet wird beschuldigt. Oder die verfehlte Erziehung. Aber das sind nur die Symptome, nicht die Ursachen. Nach den Ursachen wird erstaunlich wenig gefragt. Das liegt daran, dass wir das Denken in sozioökonomischen Begriffen verlernt haben. Oder es nicht wagen.
Wer meint, der Hass komme aus dem Netz, von falscher Erziehung oder zu viel fernsehen, sollte Heinz Bude lesen. Im September hat der Soziologe in der „FAZ“ einen Text geschrieben, der Analyse an die Stelle von Appellen setzte.
Bude beschreibt eine neue gesellschaftliche Klasse: das Dienstleistungsproletariat. Es sind die Leute, die die Pakete packen, die in der Auslieferung arbeiten, die Häuser und Züge reinigen, in den Supermärkten die Regale füllen und an der Kasse sitzen. Sie arbeiten vierzig, fünfzig Stunden die Woche und haben dafür 900 Euro, vielleicht 1100 in der Tasche. In Deutschland sind das zwölf bis fünfzehn Prozent der Erwerbstätigen, fünf, sechs Millionen Menschen. Sie machen den anderen das Leben leichter, jenen, die in der globalisierten Wirtschaft mithalten können. Aber ihnen selbst nützt keine Globalisierung, kein Wirtschaftswachstum und kein Mindestlohn.
Für diese Menschen sind die Flüchtlinge, die jetzt zu Hunderttausenden nach Deutschland kommen, nicht nur eine ausgedachte Bedrohung sondern eine reale – eine Reservearmee, stets bereit, sie zu ersetzen...
Auf ihrer aktuellen Tour spielen die Zombies auch ihr legendäres AlbumOdyssey and Oracle, performed by Rod Argent, Colin Blunstone, Chris White and Hugh Grundy plus Jim Rodford, Chris White's wife and Darian Sahanaja to fill in backing vocals and mellotron:
3. Der andere Rod hat auch ein neues Album, das einige hübsche Weisen enthält, - jedenfalls nicht mehr so viel american-mainstream-Popel-Rock wie zuletzt:
Ich beneide ihn wegen seiner Haare, die Show mag ich nicht wegen der Hupfdohlen und des eingesperrten Drummers, aber bewundernswert ist, was er mit 70 raushaut und sympathisch ist er mir hier: Rod Stewart Looks Back On the Music Industry und es freut mich, dass er sich auf seinem neuen Album auf dies besinnt (- vgl. auch hier!):
Über die Zeitereignisse sage ich nichts; das ist Universalanarchie, Weltkuddelmuddel, sichtbar gewordener Gotteswahnsinn! Der Alte muß eingesperrt werden, wenn das so fortgeht.
Der Herbst machte sich in Form von sehr vielen fallenden Blättern und der Notwendigkeit, einen Mantel zu tragen unbeliebt. Herr Reiner faltete gerade nachdenklich seine Zeitung zusammen, als ihn sein Freund, Herr Kainer begrüßte. Sie gingen ein paar Schritte.
„Wissen Sie“, meinte dann Herr Reiner, „was ich an der ganzen Sache mit den Flüchtlingen nicht verstehe. Es ist doch so: Da kommen tausende von Menschen zu uns, die es mit einem Diktator und einem Terrorstaat nicht aushalten. Aber hier werden sie von Menschen erwartet, die unbedingt einen Diktator und einen Terrorstaat haben wollen.“
„Ironie der Geschichte“, seufzte Herr Kainer. Das Laub raschelte unter den Füßen und erinnerte ihn, zur Unzeit, an seine Kindheit.
„Jetzt, warum nehmen wir nicht die Leute, die vor den Diktatoren und dem Terror geflohen sind, bei uns auf, und schicken dafür die Leute, die bei uns wohnen, und die unbedingt einen Diktator und einen gescheiten Terror haben wollen, dafür zu denen hinüber? Dann wäre doch alles ausgeglichen.“
Wieder musste Herr Kainer seufzen. Was hatten sie als Kinder für eine Freude, sich in die großen Blätterhaufen zu werfen, die die freundlichen Männer von der Stadtreinigung zusammengerecht hatten. Ganz ohne diese Laubblasgeräte, die einen so infernalischen Lärm machen... Lesen!
Vorabend 1914: Wie kann man als Zeitgenosse wissen - ganz ohne diese Laubblasgeräte, die einen so infernalischen Lärm machen, - dass man gerade den Vorabend (einer Katastrophe, des Zusammenbrechens alter Ordnungen, des Hervorkommens neuer Ordnungen) erlebt?
We are very sad to say that JIM (DIAMOND) passed away on Thursday (october 8), unexpectedly, but peacefully in his sleep.
Eine wunderbare Stimme - und die Einsicht I should have known better kann nie schaden ... Danke Jim!
Ein großartiges Album: CITY OF SOUL (2011)
"Morning Glory" is video footage of the actual performance take used on the City Of Soul album. It is taken from the "City Of Soul" studio sessions recorded in Castlesound Studios, Scotland during April/May 2011. "City Of Soul" is an album project, exec. produced by Sir Tom Hunter, created to raise funds for the Cash For Kids charity in the UK.
Tolle Stimme, tolles Arrangement, toller Bläsersatz (Chicago-mäßig!)!
Dazu passt stimmlich akutell: "7 Years"- eine Ode an die Kindheit von Lukas Graham:
Russia’s intervention has made the complex pattern of alliances and enmities in Syria still more intricate. The Assad regime and its local opponents are backed to differing degrees and in different configurations by military powers from near and far the guardian, Friday 9 October 2015
Interaktive Karten, interessante Konstellationen: The Empire Of Chaos Vs. The Badass Djihadis in Black. Ansehen!
Der Text: Ihr Finanzpartner für Europa
Unser Netzwerk aus Experten steht bereit, um theoretische Möglichkeiten in echte Chancen für ihr Unternehmen zu verwandeln. Dafür sorgen in Europa unsere 116 Business Center sowie mehr als 145.000 Mitarbeiter in allen Gesellschaften. www.bnpparibas.de*
Da müssen gewiefte Flüchtlinge ja nur noch Unternehmen gründen (=Integration!!), zB. ein afghanisch-syrisches Joint-Venture (SyrianaShoeShine Ltd) oder ein kosovarisch-montenegrinisches (CigarettesLivers&Kidneys GmbH), und schon kümmern sich 145.000 Mitarbeiter in Business Centern um sie statt schlecht gelaunte reaktivierte Grenzschützer in Transitzonen. Wie zitierte ich unten so treffend:
Jahrzehntelang galt im Prozess der Globalisierung das ungeschriebene Gesetz, dass nationale Grenzen im Sinne einer möglichst freien Bewegung von Waren, Geld und Investitionskapital abzubauen sind, während sie die Bewegungsfreiheit der Menschen weiterhin beschränken sollen. Europa und die USA arbeiteten unermüdlich daran, mit Hilfe von Freihandels- und Investitionsabkommen die globale Mobilität des Kapitals zu erhöhen.
Gleichzeitig bauten sie Zäune, um an den Grenzen des globalen Nordens ein Kontrollregime durchzusetzen, das die Einwanderung auf wirtschaftlich erwünschte Arbeitskräfte begrenzen soll. Diese Ordnung bricht gerade zusammen.
Davon haben die Werbekulis, die die Kampagne für die bnp fahren (Startdatum: 12.10.2015) bzw. die, die bei bnp den Werbeetat verantworten, noch nichts mitbekommen. Oder: Das Kapital, seine Händler und deren Werbekulis sind sich verdammt sicher, dass sie den Klassenkampf gewinnen, wenn sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine solch arrogant-geschmack- und schamlose Kampagne fahren (lassen).
* Wie heißt es doch so schön unter Corporate & Social Responsibility (CSR):
Die Gruppe engagiert sich gegen soziale Ausgrenzung und unterstützt Bildung und Kultur mit einer Vielzahl von Initiativen und Projekten, die über das Bankgeschäft hinausgehen und der Gesellschaft zugutekommen. Dazu zählen die Hilfe in sozialen Brennpunkten, die Vergabe von Mikrokrediten sowie die Unterstützung karitativer Einrichtungen und sozial tätiger Unternehmen. Das gesellschaftliche Engagement ist auch Gegenstand der Stiftung der Bank, deren Aktivitäten sich auf die Bereiche Solidarität, Bildung, Kultur und Gesundheit konzentrieren.
Das war nicht gut
uns Pack zu schimpfen
Da traut sich einer
zu reservieren einen Galgen
für einen, der ganz oben
auf uns spuckt, wo wir doch
Audi-Kappen tragen
für's Vaterland - wie er
unseren Gott verehrt
und dient dem Wachstum und Export
und nicht hören will
dass wir verdienen
den gerechten Anteil
Stattdessen sich doch hier und da
wenn auch sich windend aber inmerhin
sich doch bereit zeigt
zu geben den fremden Horden
von dem, was uns gebührt
Respekt und Bares
Denn das ist
was wir fordern
nicht zu geben von dem
was uns gebührt
Respekt und Bares
weil wir den großen Audi bauen
möchten
wenn man uns denn bräuchte
den großen Audi
den exportiert der fahren wird
der die uns fremden Horden
aus dem ihm eignen Lande zutreibt
den großen Audi zu verteidigen
gegen die im eigenen Land
die doch alles zu tun bereit sind
den kleinen Audi zu besitzen
und nicht viel mehr
als laut sagen wollen
was sie sagen wollen
Weil das doch der gerechte Anteil wär.
Wie wir.
"... Man muss sich klarmachen, was ein solcher Galgen in der kollektiven Bildgeschichte bedeutet." Leggewie verweist unter anderem auf bildliche Darstellungen der Hinrichtung des Stuttgarter Juden Joseph Süß Oppenheimer 1738, die von den Nazis in dem Propagandafilm "Jud Süß" aufgegriffen wurden.
Schon der Apostel Paulus wusste, wie provozierend das Kreuz wirkt. Den Juden sei es "ein Ärgernis", den Griechen "eine Torheit", schrieb er im ersten Brief an die Korinther.
"Dieser gewaltsame Tod am Kreuz ist eine absolute Unverständlichkeit, weil sich Muslime nicht vorstellen können, dass Gott einen seiner Propheten so bestraft hat, dass er am Kreuz sterben musste. Und dass ein einzelner Mensch die Sünden der gesamten Menschheit auf sich nimmt und durch sein Leid und Tod die Menschen erlöst, ist ebenso völlig abwegig."
Claudia Preckel, Islamwissenschaftlerin, via mdr figaro
God Only Knows Revisited: "Ich denke, also bin ich kein Christ." - Moslem, Jude oder Grieche allerdings auch nicht. Mein Name ist Mensch.
Als solchem scheint mir das Abklappkreuz eine gute Lösung des Kreuz-Problems zu sein.
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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