Update Ukraine (XXII): Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan - „Separatisten“
Jens Berger (NachDenkSeiten 24.07.) wirft einen näheren Blick auf die „Separatisten“, ihre Hintermänner und Vordenker, der zeigt, dass auch hier Differenzierung angebracht wäre. Im Donezbecken hat auf „prorussischer“ Seite vor allem eine ultranationalistische Soldateska die Fäden in der Hand, von der eine direkte Linie zu den Vordenkern der neuen Rechten in Russland führt. Der Einfluss von Putin auf diese Gruppe ist ziemlich gering. Gestärkt werden ihre Ideologen vor allem von der Konfrontationspolitik des Westens und dem massiven Militäreinsatz der Kiewer Machthaber.
... Die Separatisten im Donbass sind ein Spielball der Ultranationalisten rund um den Isborsky Club, der erst vor wenigen Tagen in Donezk seine erste „Außenstelle“ eingeweiht hat. Putin selbst hat auf sie keinen nennenswerten Einfluss, ihr Einfluss auf Putin ist umgekehrt jedoch auch marginal. Genährt werden die Ultranationalisten vor allem durch die Konfrontationspolitik des Westens. Wenn man sich den Kampf zwischen den Ultranationalisten und den Nationalliberalen wie ein Pendel vorstellt, dann bewirkt jede Sanktion, jede einseitige Schuldzuweisung und jede konfrontative Geste, dass das Pendel stärker zu den Ultranationalisten ausschlägt. Sie sind die eigentlichen Nutznießer der Konfrontationspolitik. Nun haben die Ultranationalisten den „Beweis“ dafür, dass der Westen Russland aggressiv unterjochen will, Verträge nicht eingehalten werden und Russland alleine dasteht – zumindest sehen dies viele Russen so. Das Kunststück, das nun von Nöten ist, wäre ein Ende der Eskalations- und Konfrontationsspirale. In Moskau wird dieser Wunsch bei allen, die den Ultranationalisten nicht nahe stehen, auf offene Ohren stoßen. Es ist allerdings am Westen, dieses Signal auszusenden. Bleibt es aus, droht eine weitere Stärkung der Ultranationalisten. Fragt sich, ob wir die Geister, die wir riefen, dann noch einmal loswerden?
Lesebefehl!!
Lesebefehl auch für die letzten Artikel von Pepe Escobar (Asia Times - Hongkong):
A chessboard drenched in blood
The MH17 tragedy may have been a horrendous mistake, but it may also have been a desperate gambit by the Kiev minions of the Empire of Chaos. Washington has been quick off the blocks to ignite and in theory win the spin war to persuade the world that Russia's hand was wittingly or otherwise behind the downing of the civilian aircraft. Moscow, more rationally, is seeking the facts first, before pointing fingers of blame. - Pepe Escobar (Jul 23, '14)
It was Putin's missile!
Here's the spin war verdict on the latest Malaysia Airlines tragedy. It's "terrorism" perpetrated by "pro-Russian separatists" in Ukraine, and Russian President Vladimir Putin is the main culprit. End of story. Anyone who believes otherwise, shut up. Why? Because the CIA said so. Unlike the United States, Russia will take its time to know the basic facts of what, where, and who, and engage on proving the truth to Washington's spin. - Pepe Escobar (Jul 19, '14)
- »Update Ukraine«
- »Die anomische Herrschaft der Rackets«
- Die Suche nach »Pepe escobar« hat 21 Resultate geliefert.
... Die Separatisten im Donbass sind ein Spielball der Ultranationalisten rund um den Isborsky Club, der erst vor wenigen Tagen in Donezk seine erste „Außenstelle“ eingeweiht hat. Putin selbst hat auf sie keinen nennenswerten Einfluss, ihr Einfluss auf Putin ist umgekehrt jedoch auch marginal. Genährt werden die Ultranationalisten vor allem durch die Konfrontationspolitik des Westens. Wenn man sich den Kampf zwischen den Ultranationalisten und den Nationalliberalen wie ein Pendel vorstellt, dann bewirkt jede Sanktion, jede einseitige Schuldzuweisung und jede konfrontative Geste, dass das Pendel stärker zu den Ultranationalisten ausschlägt. Sie sind die eigentlichen Nutznießer der Konfrontationspolitik. Nun haben die Ultranationalisten den „Beweis“ dafür, dass der Westen Russland aggressiv unterjochen will, Verträge nicht eingehalten werden und Russland alleine dasteht – zumindest sehen dies viele Russen so. Das Kunststück, das nun von Nöten ist, wäre ein Ende der Eskalations- und Konfrontationsspirale. In Moskau wird dieser Wunsch bei allen, die den Ultranationalisten nicht nahe stehen, auf offene Ohren stoßen. Es ist allerdings am Westen, dieses Signal auszusenden. Bleibt es aus, droht eine weitere Stärkung der Ultranationalisten. Fragt sich, ob wir die Geister, die wir riefen, dann noch einmal loswerden?
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A chessboard drenched in blood
The MH17 tragedy may have been a horrendous mistake, but it may also have been a desperate gambit by the Kiev minions of the Empire of Chaos. Washington has been quick off the blocks to ignite and in theory win the spin war to persuade the world that Russia's hand was wittingly or otherwise behind the downing of the civilian aircraft. Moscow, more rationally, is seeking the facts first, before pointing fingers of blame. - Pepe Escobar (Jul 23, '14)
It was Putin's missile!
Here's the spin war verdict on the latest Malaysia Airlines tragedy. It's "terrorism" perpetrated by "pro-Russian separatists" in Ukraine, and Russian President Vladimir Putin is the main culprit. End of story. Anyone who believes otherwise, shut up. Why? Because the CIA said so. Unlike the United States, Russia will take its time to know the basic facts of what, where, and who, and engage on proving the truth to Washington's spin. - Pepe Escobar (Jul 19, '14)
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gebattmer - 2014/07/24 07:00
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