Der Körper als Speicher
Interview mit Klaus Theweleit über Hirnforschung, das Unbewusste und die Realität bei tp:
... Ich weiß gar nicht, was Realität sein soll
Die Analyse von Hirn- und Denkstrukturen hat Sie aber noch auf eine andere Fährte gestoßen. Nicht nur in unserem Gehirn finden Transformationsprozesse statt, sondern Sie sagen, es gibt durch neue Eindrücke und Bilder auch eine körperliche Veränderung. Was meinen Sie damit?
Klaus Theweleit: Wenn ich jemanden wie Robert Jourdain zitieren darf, einen Gehirnforscher und Musikwissenschaftler, der viel über das Speichersystem geschrieben hat, nicht nur im Gehirn, sondern auch im Kortex und im Limbischen System und eben auch im Körper. Er sagt dass mit jeder Aufnahme von Tönen auch ein körperlicher Reflex einhergeht. Das trifft sich mit einer Vermutung oder Beobachtung von mir, wenn ich sage, der Körper speichert. Ich habe das bei meinen eigenen Texten gesehen, den Texten über den soldatischen Mann oder über Literaten oder Schriftsteller. Dort hat sich bei mir der Eindruck gestärkt, hier drückt sich auch eine ganz bestimmte Körperlichkeit aus. In meinem Buch Männerphantasien habe ich gezeigt, dass dieses ganze faschistische Denk- und Handlungssystem nicht primär aus einer Denksystematik kommt, sondern aus körperlichen Reflexen oder körperlichen Zwängen muss man sogar sagen.
Diese ganze faschistische Art und Weise, sich gegenüber der Welt zu verhalten, also Realität zu produzieren, das ist nicht Ausdruck einer Ideologie, die man die "faschistische" nennen kann, der man gewissermaßen beitritt, sondern das basiert auf körperlichen Zwängen. Ich habe die körperliche Zurichtung dieser Leute beschrieben, also Drill, Prügel und Strafen, und gezeigt, welche Sorte Ängste daraus entstehen, welche Sorte Besetzungen des eigenen Körpers, welche Möglichkeiten von Liebe und Nichtliebe, welche Zwänge zum Hass und Töten.
Und wenn das durch körperliche Zwänge ausgedrückt wird, dann muss es ja irgendwie in den Körper hineingekommen sein, durch die Behandlung, die er erfahren hat. Daraus habe ich dann sozusagen geschlossen, dass der Körper diese Behandlung gespeichert haben muss, die er später ausdrückt. Und genau das finde ich in Büchern von Hirnforschern wieder, die diesen Prozess auch experimentell nachzuweisen versuchen, dass nicht Hirn und Bewusstsein – der sogenannte Geist, der früher immer dem Körper gegenüber gestellt wurde, was mir immer schon sehr suspekt erschien –, sondern dass der Körper selbst diese letzte Speicherinstanz ist, in seinen Organen, im Gewebe, in der Muskulatur, beziehungsweise, was annähernd in dem Wort Psyche oder Seele benannt wird.
Das ist ja auch ein Ort, den man chirurgisch nicht finden kann, da dies aus dem Zusammenspiel zwischen Körper und Geist passiert. Meiner Meinung nach arbeiten Körper und Geist in diesen Prozessen immer zusammen, aber der Körper ist nach wie vor offenbar das Primäre - also sowohl Speichermedium, als auch das, was den Menschen zum Handeln antreibt, zusammen mit dem Unbewussten, den gespeicherten Aufnahmen, also bestimmte Eindrücke, die so stark in der Person sind, dass sie immer weiter wirken.
Dass das so ist und dass diese unbewussten Prozesse unser Handeln mehr bestimmen, als das bewusste Handeln selber, auch das ist eine Bestätigung von Freud, die von den Hirnforschern heute gemacht und unterstrichen wird. Und weil das so ist, und weil das genau die Dinge berührt die ich schon immer "gedacht" oder "gewusst" oder "gespürt" habe und nun diese Belege aus der Hirnforschungsliteratur dazu stoßen, ist das für mich eine unheimlich brauchbare und vor allem fruchtbare Quelle.
Was bedeutet das für den Realitätsbegriff?
Klaus Theweleit: Der herkömmliche Realitätsbegriff existiert für mich schon lange nicht mehr. Ich weiß gar nicht, was das sein soll....
Bei allem Respekt: Das ist zu billig, Herr Theweleit: müssten wir das nicht aushandeln?: Wenn alle ihre Wahrnehumungen in einem herrschaftsfreien Diskurs verhandeln würden, könnte doch etwas wie ein Begriff von Realität entstehen: Immerhin: Warum nicht? Die Konstruktivisten und die Hirnforscher denken in ihrer Faszination angesichts des neu Gedachten oder Entdeckten immer zu kurz ... (Wie das Weiterdenken zerstört wird, macht das Inteview mit dem Psycholinguisten Gerd Kegel bei tp gut deutlich: Er verweist u. a. auf die sowjetische Psychologie, deren Ergebnisse alles andere als überholt sind.
Zur Frage nach Wahrnehmung, Körper und Musik noch dies:
Continuer d'explorer de nouvelles
formes musicales peut être considéré
comme un acte révolutionnaire, car
c'est une manière de montrer qu'il y a
un autre choix que celui de l'argent,
de la futilité, ET de la manipulation
des esprits.
And now, in this - their 11th studio album - The Pretties have opened their deepest vein. The power, intensity, depth and passion of this record is unmatched by any of their contemporaries. The Stones, Van, The Who - none of the class of '64 has enough gas left in the tank to make a record like this. (Mark St John, und recht hat der Mann: Die Pretty Things waren seit ihren ersten beiden Alben nicht mehr so ehrlich und wahr wie auf diesem, - das allerdings nur in kleiner Auflage in den USA erschienen ist.)
“The road to “Balboa Island” has been a long and eventful journey... Littered with car crashes and catastrophe, and taking us all way back to the very beginnings of the band... En route, precious blood has definitely been spilt and the long years of friendship we shared, have been seriously tested. The record we started recording 3 years ago was train-wrecked 13 months into the project. We watched it crash & burn in eruptions of wounded pride and volcanic egos in torment... dark déjà vu: it always ends like this.
Confused casualties reeled away from the wreckage, sensing that this indeed could finally be terminal - with myself amongst them. But, of course, it wasn’t... Just another self-inflicted wound in the battered body of “The Pretty Things”.
When the smoke finally cleared, those of us left standing found ourselves back at the Station Hotel, Dartford, 1963 - our first paid gig... back at Sidcup Art School - cloakroom jamming with Keith Richards... back in Dick’s mum’s sitting room - first rehearsals (fed by the Jaffa cakes that Mick & Keith had sampled the previous year)... All sharp flashbacks that served as signposts.
So, for the next few months we soaked up hours and hours of the raw early archive blues, that had shaped our raucous beginnings...Slowly the rehab started to work. We took the time out to faithfully record a complete set of traditional delta blues tracks for possible future release - scratchy, scruffy, littered with mistakes, but dripping with truth & commitment.
And, somewhere in there, the blues found us again, and, more importantly, we found ourselves in the blues; the new material started to flow, and an old, deep vein was re-opened… the tapes were rolling again. The Boys from The Dartford Delta were back in town, back together & back in the studio, older, non the wiser, very bloody, but (still) unbowed. Eventually we put it to bed and, out of nowhere, finished this tortured record, which may just be the best thing we’ve ever done... Or maybe it’s not... Who knows any more? Not me, that’s for sure.
And when the night-train rolled to a dead stop at the end of the line - the destination board read: Balboa Island.But we wouldn’t have made it to journey’s end without the engineer and the driver… so, thanks a million Mark, (St John, that is) - Nemesis or Savior - We’ll never know? You too, Ross, new kid on the block, old head on young shoulders… And, last but not least, to all our new, extended family - our fellow Côte Basque artists, musicians & co-conspirators, but especially you, Scarlett, we’ve got a real soft spot for you. You breathed a little of your youthful innocence into our cynical souls – I think we needed that. And lastly, for anyone still listening. We’re very proud of this, it’s still
everything and it’s still the only life for an outlaw to live - even with the invidious cancer of Blair, Bush and reality TV eating away at our freedom... So, till the next time…” Phil May
Berlin. Wenige Tage vor Weihnachten sieht eine Studie die Religion in Deutschland nicht auf dem Rückzug. Die Deutschen seien sogar religiöser als angenommen. Dabei ist Religiosität aber vielfältiger als früher und nicht unbedingt an die Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft gebunden.
Der erstmals erstellte "Religionsmonitor", den die
Bertelsmann-Stiftung am Dienstag (18.12.2007) in Berlin vorlegen will, stuft rund 70 Prozent der Bevölkerung als religiös ein. Jeder
Fünfte gilt als sogar "hochreligiös"; für sein Leben haben Religion und Glaube einen enorm hohen Stellenwert. Dieser Anteil ist unter Katholiken annähernd doppelt so hoch wie unter evangelischen Christen. 28 Prozent der Deutschen weisen keine religiöse Dimension auf.
...
Ein Drittel derer, die sich selbst als konfessionslos bezeichnen,
haben laut Studie durchaus die Vorstellung von etwas Göttlichem
oder einer Unsterblichkeit der Seele, sie meditieren oder besuchen
religiöse Veranstaltungen. Jeder sechste, der einer Kirche
angehört, ist dagegen laut Studie nicht religiös. Gut 70 Prozent der Deutschen sind Mitglied einer Religionsgemeinschaft.
Allgemein gilt laut Untersuchung: Wer religiös ist, engagiert sich
in hohem Maße ehrenamtlich...
Mit Gott verbindet der religiöse Durchschnittsdeutsche demnach das Bild eines liebenden, gütigen Wesens. Ihm gegenüber empfinden die Gläubigen vor allem Gefühle der Dankbarkeit, der Hoffnung, Freude und Liebe. Nur jeder sechste derer, die religiös sind, nennt Angst beim Gedanken an Gott, jeder
zwölfte hat das Bild eines zornigen Gottes....
Das gesellschaftliche Klima für Langzeitarbeitslose wird rauer
Eine Studie bestätigt die wachsende gesellschaftliche Ablehnung der "Überflüssigen"
Das gesellschaftliche Klima für Langzeitarbeitslose wird
rauer, ist eine gerne bemühte Floskel. Doch das Ergebnis einer Studie des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konfliktforschung,
die kürzlich vom Leiter der Forschungsstelle Wilhelm Heitmeyer
veröffentlicht wurde, könnte man damit knapp zusammenfassen.
Demzufolge sind 40 Prozent der Bundesbürger der Meinung, dass man auf "Versager" keine Rücksicht nehmen dürfe.
56 % haben eine eher ablehnende Haltung gegenüber
Langzeitarbeitslosen. 60, 8 Prozent der Befragten identifizierten sich
mit der Aussage: "Ich finde es empörend, wenn sich die
Langzeitarbeitslosen auf Kosten der Gesellschaft ein bequemes Leben
machen". Mit 49,3 % ist fast die Hälfte der Befragten der Meinung,
dass "die meisten Langzeitarbeitslosen nicht wirklich daran
interessiert sind, einen Job zu finden". Auch der Wunsch nach harten
gesetzlichen Maßnahmen gegen die Armen findet mehr Zustimmung. So sind 34 % der Befragten der Meinung, dass bettelnde Obdachlose aus den Fußgängerzonen entfernt werden sollten".
Am 17.11. trat "Headmaster's Delight" nach langer Abwesenheit noch einmal auf - im Plümecke anlässlich der Feierlichkeiten zu Klaus Röhls 65. Geburtstag. Herr G. hat die Reunion dokumentiert:
Am 10.12. folgte die Reunion von Led Zeppelin in London:
Es gratulieren Jethro "Too Old to Rock 'n' Roll: Too Young to Die" Tull mit Lucia Micarelli:
.
Tobias! Nicht HeinzRudolf!
Tobias Kunze sah ich kürzlich im Kunstraum. Dort veranstaltet Herr K. regelmäßig Kleinkunstabende. Tobias Kunze sollte man sehen:
Wir unterscheiden sie als Beobachter 1. Ordnung. Die sind damit beschäftigt direkt und unmittelbar alles zu beobachten, was in ihrem Umfeld vorkommt und sie angeht. Und als Beobachter 2. Ordnung. Sie sind damit beschäftigt, gleichsam von oben herab oder von außen die Beobachter 1. Ordnung beim ihrem Beobachten zu beobachten.
Der Philosoph Hilary Putnam eröffnet sein Werk „Vernunft, Wahrheit und Geschichte“, mit folgendem Gedankenexperiment:
„Eine Ameise kriecht im Sand umher, und beim Kriechen zieht sie eine Linie in den Sand. Durch reinen Zufall verlaufen die Kurven und Überschneidungen der Linie derart, dass sie zum Schluss aussieht wie eine erkennbare Karikatur von Winston Churchill. Hat die Ameise, so fragt er, ein Bild von Winston Churchill gezeichnet? Ein Bild, das Churchill abbildet?“
Das kann der in 2. Ordnung beobachtende Philosoph nicht wissen. Denn was die Ameise beim Kriechen im Sand in 1. Ordnung beobachtet und tut, wird sich ihm niemals erschließen. Nicht einmal das, was er als Beobachter der Spuren der Ameise im Sand unmittelbar zu sehen und gar als wahr zu erkennen glaubt, kann er als sichere Erkenntnis werten. Er kann, was er sieht nur deuten.
aus:
Wulf Krause: Der zersplitterte Spiegel
Versuch einer Reflexion auf 125 Jahre Ricarda-Huch-Schule
Systemtheorie I
Jede Menge Anregungen zur Behebung von Ereknntnisproblemen bei Wolfram Pfreundschuhs Kulturkritik!
"In 1989 Brian Wilson began recording "Sweet Insanity", an album
that was due for release in 1991 but was rejected by Sire. The album
was made during one of Wilson's supposedly troubled periods when he was
under the influence of psychologist Eugene Landy (who was listed as a
co-producer) and included guest performances by both Bob Dylan and
Weird Al Yankovic. The album has long been available as a bootleg and
four of the songs were subsequently released on later albums.
"Smart Girls" was produced by Matt Dike,
the co-founder of Delicious Vinyl who was also part of the production
team behind hits by Tone Loc and Young MC. By varying accounts Dike was
at one time a member of the Dust Brothers and responsible for a some of
the production on The Beastie Boy's "Paul's Boutique" which was
recorded in 1989 (roughly the same time as Wilson's album). You can
actually hear some vague links as "Smart Girls" employs a similar
cut-and-paste sample aesthetic (to far worse effect) as bits of past
Beach Boy hits are chopped up and sprinkled throughout the song. "Smart
Girls" was supposedly released as a promo to radio stations and Wilson
played the song on the air during an interview on Dr. Demento's show in
1992. The LA Weekly dug up this "Brains and Genius" J-Card at a used record shop which may be the radio promo or something else entirely."
Makroökonomische Flankierung struktureller Reformen im Rahmen der Lissabon-Strategie,
lautet der Titel der Untersuchung, die von den Forschungsinstituten
Prognos, BAK Basel und IAW Tübingen im Auftrag des
Bundeswirtschaftsministeriums durchgeführt wurde. Ein Ergebnis:
Die Deregulierung der Gütermärkte - auf deutsch also zum
Beispiel die Privatisierung von Post und Bahn - zeigt nach einigen
Jahren positive Ergebnisse in Form von Wirtschaftswachstum. Ein
weiteres Ergebnis: Beim Arbeitsmarkt funktioniert das aber nicht.
"In der Regel sind mittelfristig weder positive noch negative
Beschäftigungseffekte einer Arbeitsmarktderegulierung zu
beobachten. Dieser überraschende Befund bestätigt sich auch
bei einer isolierten Betrachtung der verwendeten
Arbeitsmarktindikatoren", so das Fazit der Studie. Im Klartext: Zwar
seien im Zuge der Deregulierung in den untersuchten Ländern das
Arbeitslosengeld zusammengestrichen und die Zumutbarkeit von Arbeit
verschärft worden, womit sich die Position der auf
Lohnersatzleistungen Angewiesenen verschlechtert habe (wie durch Hartz
IV). Mehr Beschäftigung gebracht hat dies aber nicht.
Vielmehr, so Michael Schlesinger, Chefökonom von
Prognos, sind jene Studien, die einen Zusammenhang zwischen
Daumenschrauben für Arbeitslose und einem Zuwachs an
Beschäftigung nachweisen wollen, "bei weitem nicht so stabil und
sicher", wie sie dargestellt werden. Einige wenige kritische Blicke auf
derartige Studien zeige, dass eine Kluft zwischen deren Qualität
und den politischen Schlussfolgerungen, die daraus gezogen werden,
besteht.... mehr bei tp
Darf Pisa-Koordinator Andreas Schleicher seine Daten überhaupt interpretieren? Die Daten der verschiedenen PISA-Erhebungen sind nicht vergleichbar, weil sie auf unterschiedlichen Fragebögen und Auswertungskriterien beruhten, sagt er angesichts der Euphorie über den deutschen 13. Platz im Pisa-Ranking. Vor zwei Jahren haben die CDU-Kultusminister mit genau diesem Argument Schleichers Vorwurf entkräften wollen, die soziale Auslese in deutschen Schulen sei schärfer geworden. Hinter der Empörung der Kultusminister steckt etwas anderes.
Ein Beitrag von Karl-Heinz Heinemann auf den Nachdenkseiten: Die OECD als PISA-Veranstalter soll die Daten liefern, aber die
Interpretationshoheit möchten die Kultusminister selbst behalten. Andreas Schleicher, der personifizierte PISA-Test, erklärt
dagegen, er liefere nur Statistiken und Bildungsindikatoren, jede
politische Einmischung sei ihm fremd. In dieser Auseinandersetzung geht es nicht nur darum, ob denn die Reförmchen der Kultusminister
Wirkung zeigen oder ob, wie Schleicher nahe legt, ein radikalerer Umbau des deutschen Bildungswesens noch aussteht – es geht um die alte und die neue Art der politischen Steuerung.
Pisa steht für die scheinbare Entpolitisierung der
Bildungspolitik: da geht es um objektive und unangreifbare Rankings und um Outputsteuerung. Welches Land, welche Schule, welcher
Unterrichtsmethode hat die höchsten Outcomes? Das wird dann zum
Maßstab. Doch wer legt fest, welche Ergebnisse zählen? Die
OECD als die Veranstalterin von PISA , also eine Organisation zur
Steigerung der Wirtschaftskraft? Die ist nur die letzte Instanz.
Tatsächlich ist PISA ein von großen internationalen
Assessment- und Testing-Firmen betriebenes Unternehmen.
Geleitet wird PISA von ACER, einem privatwirtschaftlich arbeitenden australischen Forschungs- und Test-Institut, das weltweit operiert, mit Schwerpunkt in Indien und in der arabischen Welt. Es entwickelt Reports und Testinstrumente für Regierungen und internationale Organisationen. Mit im Boot sitzt ETS, der US-amerikanische Educational Testing Service, in den USA der Marktführer in der Test-Branche.
ETS verwaltet den SAT, den scolastic Aptitude Test, der an allen
namhaften US-Hochschulen als Eingangstest verwendet wird. Ein weiteres PISA-Unternehmen ist CITO, das holländische Testing-Institut, das auch in Deutschland eine Filiale hat und Tests vom Vorschulkind bis zum Erwachsenen verkauft.
PISA war der Einstieg. Mittlerweile hat die Steuerung über
Tests die Schulen massiv verändert: von den Sprachtests für
Vierjährige über die regelmäßigen Vergleichsarbeiten, zentrale Abschlussprüfungen, das Zentralabitur bis hin zu Hochschulengangstests bestimmen Rankings und Tests die deutschen Bildungslandschaft. Damit wird von den drittmittelabhängigen deutschen Forschern Geld verdient: Gerade hat das Bundesbildungsministerium zusätzliche 120 Millionen Euro
für die Bildungsforscher bereitgestellt. Und in den Hochschulen
wird auch schon kräftig abkassiert: von den Akkreditierungsagenturen, die für eine Begutachtung rund 12 000
(und häufig erheblich mehr) Euro einnehmen, und künftig
müssen Studierwillige für einen vom ITB, einem privaten Institut entwickelten Hochschuleingangstest rund 90 Euro bezahlen, um überhaupt in die Auswahl um einen Studienplatz zu kommen. Tests geben Auskunft, welcher Student gut ist, welcher Schüler, welche Schule, welches Schulsystem. Die Kultusminister treiben scheinbar diese Testindustrie voran. Doch ihre Aufregung über den PISA-Koordinator Andreas Schleicher zeigt: In Wirklichkeit sind sie die getriebenen, die sich diesem neuen, sagen wir es ruhig, neoliberalen Politikstil nicht entziehen können. Das Fatale ist aber: Sie
wollen auch von der staatlichen Eingriffspolitik nicht lassen. Heraus
kommen nominell selbstständige Schulen und Hochschulen, denen sie
de facto einen noch größeren Wust von bürokratischen
Steuerungen auferlegen, und eben scheinbar objektive PISA-Daten, die
aber die Kultusminister mit Sperrfristen, mit Geheimhaltung und
Interpretationsverboten autoritär verwalten wollen.
Heute, 04.12., bei tp: Die Zahlen sind eindeutig, doch ihre Interpretation steht jedem frei
...
Tatsächlich erreichten die Schüler in Mathematik 504 Punkte und damit nur einen mehr als bei Pisa 2003, während die Spitzenreiter aus Finnland und Korea auf 548 beziehungsweise 547 Punkte kamen. (Chinesisch Taipeh mit 549 und Hongkong (China) mit 547 wurden separat ausgewiesen.) Der wichtige Test "Reading Literacy" fiel noch bescheidener aus. Hier erreichten die Deutschen nach 484 Punkten bei Pisa 2000 und 491 bei Pisa 2003 nun 495 Punkte. Sie weisen gegenüber Korea (556) und Finnland (547) damit einen Rückstand von knapp zwei Lernjahren auf.
...
Aus Sicht der Pisa-Kritiker gibt es nicht nur wissenschaftliche Rückendeckung für die Zweifel am Gesamtverfahren, sondern auch tragfähige Alternativen. So präferiert Kultusminister Busemann etwa Studien wie den Bildungsmonitor der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft", die ihm politisch sehr viel näher steht als der renitente OECD-Koordinator oder auch die Arbeiten des "Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen", dessen Leiter Olaf Köller scheinbar diplomatischer veranlagt ist.
Das Verdienst eines anderen schwarzen Riesen, des von Kopf bis Fuß aus Sitzfleisch bestehenden Helmut Kohl, war es, den Leuten die Ehrfurcht vor den auf hohen Rössern regierenden Politikern zu nehmen, indem er bewies, daß schon ein einfach gestrickter dicker Onkel den Laden schmeißen kann. Dem bayerischen Goliath Edmund Stoiber aber gelang es zu zeigen, daß auch der Typ des kühlen Technokraten und Bescheidwissers, des Strebers und Arbeitspferds eine Witzfigur ist. Mehr kann man nicht verlangen, und für diese subversive Wühlarbeit an den Grundfesten des Staates gebührt dem heimlichen Anarchisten und Piratenhäuptling Edmund Stoiber Dank und Lob.
Peter Köhler hat zusammen mit Jürgen Roth das Buch "Edmund G. Stoiber. Weltstaatsmann und Freund des Volkes" (Eichborn) verfaßt
Jerry Schatzberg, metteur en scène de Panique à Needle Park , rencontre Dylan en 1965, alors que ce dernier enregistre Highway 61 Revisited. "Les séances duraient deux ou trois heures, raconte Schatzberg. Certaines photos correspondent à des moments privés, des gestes que j'ai surpris, comme celui-ci, où il cache son visage avec sa main." L'EXPRESS
Diese Woche 65 Jahre alt - ein Foto von Jerry Schatzberg:
We are the other people
We are the other people
We are the other people
You're the other people too
Found a way to get to you...
Do you think that I'm crazy?
Out of my mind?
Do you think that I creep in the night
And sleep in a phone booth?
Lemme take a minute & tell you my plan
Lemme take a minute & tell who I am
If it doesn't show
Think you better know
I'm another person
Do you think that my pants are too tight
Do you think that I'm creepy?
Better look around before you say you don't care
Shut your fuckin' mouth about the length of my hair
How would you survive
If you were alive
Shitty little person?
We are the other people
We are the other people
We are the other people
You're the other people too
Found a way to get to you
We are the other people
We are the other people
We are the other people
You're the other people too
Found a way to get to you
Do you think that I love you...
Stupid & blind?
Do you think that I dream through the
night
Of holding you near me?
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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