GBlog&search

 

GBlog&count



GBlog&listen


Van Morrison
Roll with the Punches


Chilly Gonzales und Jarvis Cocker
Room 29


Blackfield (Aviv Geffen & Steven Wilson)
Blackfield V


Jeff Beck
Loud Hailer




Daniel Hope
Escape to Paradise


Daniel Hope
Spheres


Jonathan Rudess
Explorations


Animals As Leaders
The Joy Of Motion


Colosseum
Valentyne Suite


Jack Bruce
Harmony Row


Spooky Tooth
Spooky Two



Utopia
Ra


Richie Havens
Nobody Left to Crown




Dimitri Schostakowitsch, Mariss Jansons
Sinfonien 1-15


Moondog & the London Saxophoni
Sax Pax for a Sax

GBlog&read - Nutzen Sie die Hinweise zur Orientierung und kaufen Sie dann beim Buchhändler um die Ecke



Uwe Timm
Ikarien



Christoph Ransmayr:
Cox oder Der Lauf der Zeit





Steffen Kopetzky
Risiko


José Saramago
Kain


Eva Menasse
Quasikristalle


Roberto Bolaño
2666


Tschingis Aitmatow
Der erste Lehrer


Uwe Timm
Rot


Leonardo Padura
Adiós Hemingway


Antonio Skarmeta
Mit brennender Geduld


Jose Saramago
Die Stadt der Blinden


Edgar Hilsenrath
Nacht: Roman



Rolf Dubs
Lehrerverhalten

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Mai Tipp

gustav2_gr
GUSTAV KOMPONIERT UND PRODUZIERT SONGS AM LAPTOP, SPIELT ALLE ERDENKLICHEN INSTRUMENTE UND "SINGT MIT DERART UNNACHAHMLICHER KRAFT, WELCHER MAN SICH ALS ZUHÖRER SCHLICHT NICHT ENTZIEHEN KANN". IHRE SONGS SINGT GUSTAV IN VERSCHIEDENEN SPRACHEN - MANCHMAL ENGLISCH, MANCHMAL FRANZÖSISCH, MANCHMAL DEUTSCH - "ABER DER APPEAL IST ABSOLUT UNIVERSELL".

HINTER GUSTAV: EVA JANTSCHITSCH LEBT UND ARBEITET IN WIEN ALS KÜNSTLERIN; KOMPONIERT & PRODUZIERT MUSIK FÜR THEATER, FILM UND IPODS; IM MOMENT ARBEITET SIE AN IHREM ZWEITEN ALBUM UND HAT EINE NEUE KARRIERE GESTARTET: ALS CHORUS GRRRL. GUSTAV PERFORMT SOLO SHOWS - UND TRITT ZUSAMMEN MIT MARVELLOUS OLIVER STOTZ (FENDER) UND PHANTASMAGORIC ELISE MORY (BÖSENDORFER) ALS GUSTAV+BAND AUF.


GUSTAV ALBUM ”VERLASS DIE STADT” - OUT ON MAY 2ND 2008 ON CHICKS ON SPEED RECORDS!
Unbedingt anhören: hier!

Spreeblick schreibt:
Man kann GUSTAV gar nicht oft genug dafür loben, mit welcher Leichtigkeit die neu(e)n Lieder auf „Verlass die Stadt“ daherkommen. In der deutschen Sprache zu texten und zu singen und dabei weder den Schlager zu streifen noch anders peinlich zu werden, dabei auch noch politisch zu sein – das ist eine Kunst, die nur Wenige beherrschen. Und nicht zuletzt trägt die Eleganz, mit der Eva Jantschitsch jede inhaltliche und stimmliche Koketterie vermeidet, dazu bei, dass dieses Album Spaß macht, ohne banal zu sein und dass man sich die Songs sowohl auf einer Party als auch in kopfhöriger Einsamkeit im Wald vorstellen kann.

Obwohl „Verlass die Stadt“ wie der Vorgänger eine feine Mischung aus modernsten Klängen und Samples sowie traditioneller Instrumentierung ist, die man am ehesten und frei von Ironie als „zeitgemäßen Liedermacher-Sound“ bezeichnen kann, lauert unter der Oberfläche der größtenteils fast vorsichtigen Stücke eine Art „romantische Aggression“. Wenn GUSTAVs Songs im Café an der Ecke laufen (was sie in den kommenden Wochen in einigen Bezirken garantiert tun werden), dann dürfte der ein oder andere Gast aufhorchen, wenn Eva Jantschitsch fragt: „Bist du Soldatin oder Veteran?“.

Ich habe beschlossen, ich gehe konform
ich stelle mich richtig und entspreche der Norm

So singt Jantschitsch in „Abgesang“ und lässt diesen Zeilen ein geradezu twitterhaftes „Tschiep, tschiep“ folgen. Es ist der erste Track auf dem Album und er scheint allein dafür gemacht zu sein, als zartes Vögelchen in der Hand des Hörers Platz nehmen zu dürfen. Um ihm danach, fast zufällig und scheinbar unbeabsichtigt, hin und wieder in die Finger zu hacken.

Doch keine Bange: „Alles renkt sich wieder ein“, weiß Eva Jantschitsch, ein Optimismus-befreites Album ist „Verlass die Stadt“ also keineswegs. Ganz im Gegenteil:

Wut und Mut reimen sich nicht nur, sie passen bei GUSTAV auch ansonsten wunderbar zusammen.

H.A.M.S.T.E.R.

Nachdem Wirtschaftsminister Glos jüngster Vorschlag,
die Zwangsarbeit wieder
einzuführen, auf große Zustimmung
stieß, stellten heute Glos und sein innig verbundener Kollege aus
dem Umweltressort Sigmar Gabriel ein bahnbrechendes Konzept vor, mit
dem die Regierung einerseits den Endsieg über die Arbeitslosigkeit
besiegeln will, um Deutschland immerwährende
Vollbeschäftigung zu bringen, und gleichzeitig Deutschlands
Energiepolitik nachhaltig revolutionieren wird. Das Konzept trägt
den eher sperrigen Namen „
Human Assignment Manifesto for Sustainable Transformation of Energy Resources“ – kurz HAMSTER – und wurde von der Bertelsmann-Stiftung entwickelt.

Forschungsgrundlage war die thermodynamische Energieverwertung des
menschlichen Organismus. Ein untätiger Mensch nimmt immerhin rund
2.000 kcal pro Tag zu sich – thermodynamisch umgewandelt sind
dies immerhin 3 kWh, addiert man die elektrische Energie hinzu, die der
untätige Mensch durch das Anschauen des Fernsehprogramms oder das
Hören zu lauter Musik vergeudet, kommt man auf einen
beträchtlichen Wert. In Zeiten des globalen Klimawandels, der
Verteuerung von Energie und der sinkenden Energiesicherheit ist diese
Verschwendung – so die HAMSTER-Forscher – kaum mehr vor
unseren Kindern zu rechtfertigen. Untätige Sozialschmarotzer
verschwenden jeden Tag gigantische Mengen an Energie und sind damit
direkt für den Klimawandel und die damit verbundenen Todesopfer
verantwortlich. Der Ansatz, sie zu gemeinnütziger Arbeit
heranzuziehen, sei deshalb nicht nur vertretbar, sondern sogar
dringlich geboten, will man etwas für die Umwelt tun....

Jens Berger bei Spielgelfechter (via NDS) -Weiterlesen! Schade, dass einem dabei das Lachen sonstwo stecken bleibt!

Moral Education

DB-Agrarfondswerbung
Werbekampagne der Deutschen Bank für die Spekulation mit Getreide - auf Brötchentüten einer Frankfurter Bäckerei-Kette

Am Telefon bin ich nun verbunden mit Jean Ziegler. Er ist
Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen für das Recht auf
Nahrung und Autor des Buches "Das Imperium der Schande". Und als
solcher begrüße ich ihn nun. Guten Tag, Herr Ziegler!


DLF: "Aufstände der Verzweiflung", 11.04.2008

Download [mp3, 3,1 MB] via redblog
haiti
Billig dagegen: Köhlers Monster
- revisited
und Ackermann warnt vor Regulierungswut:
Der Chef der Deutschen Bank weist den Vorwurf zurück, die Finanzwelt sei alleine Schuld am aktuellen Debakel...
Sorgen bereiten Josef Ackermann derzeit nicht nur die immensen Kosten der Finanzkrise. Der Schweizer Vorzeigebanker und Chef der Deutschen Bank stellt derzeit eine abnehmende Akzeptanz des Kapitalismus fest. Nach Jahrzehnten der Liberalisierung habe sich das Blatt gewendet, der Ruf nach Regulierung nehme wieder zu, sagte er am 38. St. Gallen Symposium. Dem gelte es entgegenzuwirken. Angesichts der Finanzkrise sei es gerade jetzt immens wichtig, das Vertrauen in das kapitalistische System wieder zu stärken.


Na denn mal los!

Political Education: Il y a des juges III

Bundesverfassungsgericht - Pressestelle -

Pressemitteilung Nr. 52/2008 vom 7. Mai 2008

Urteil vom 7. Mai 2008 – 2 BvE 1/03

AwacsEinsatz deutscher Soldaten in AWACS-Flugzeugen über der Türkei bedurfte der Zustimmung des Bundestags
Für den Einsatz deutscher Soldaten in AWACS-Flugzeugen der NATO zur Luftraumüberwachung über dem Hoheitsgebiet der Türkei im Frühjahr 2003 hätte die Bundesregierung die Zustimmung des Deutschen Bundestags einholen müssen. Dies entschied der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts mit Urteil vom 7. Mai 2008. Der
wehrverfassungsrechtliche Parlamentsvorbehalt für den Einsatz
bewaffneter Streitkräfte greift ein, wenn nach dem jeweiligen
Einsatzzusammenhang und den einzelnen rechtlichen und tatsächlichen Umständen die Einbeziehung deutscher Soldaten in bewaffnete Auseinandersetzungen konkret zu erwarten ist. Diese Voraussetzungen lagen hier vor. Mit der Luftraumüberwachung der Türkei in AWACS- Flugzeugen der NATO haben sich deutsche Soldaten an einem Militäreinsatz beteiligt, bei dem greifbare tatsächliche Anhaltspunkte für eine drohende Verstrickung in bewaffnete Auseinandersetzungen bestanden.
(Zum Sachverhalt vgl. Pressemitteilung Nr. 4 vom 21. Januar 2008) ... und die interessante Frage: Kam die Klage wegen des AWACS-Einsatzes in Wirklichkeit aus der CDU?


So begrüßenswert dieses Urteil auch ist - es bleibt doch ein erhebliches Unbehagen, geraten die Konsequenzen in den Blick. Wer wird denn in welcher Form für diesen Verfassungsbruch zu Rechenschaft gezogen? Immerhin geht es hier um kein Kavaliersdelikt, sondern die verfassungswidrige Beihilfe zu einem zu Recht als "völkerrechtliches Verbrechen" gebrandmarkten Akt. Deutschland - lässt sich der Karlsruher Entscheidung entnehmen - war auf Geheiß der rot-grünen Bundesregierung Kriegspartei. Und jenes friedensverräterische Kabinett trägt demzufolge eine Mitschuld am hunderttausendfachen Sterben irakischer Männern, Frauen und Kinder. Ohne die eilfertige Gewähr umfassender Hilfsleistungen hätte sich die angloamerikanische Militärmacht kaum so entfalten lassen, wie das 2003 und danach geschehen ist. Mitschuld tragen aber auch die Friedensverräter im Generalsrock, die sich - ihren Diensteid brechend - nicht geweigert haben, mit Tausenden von Bundeswehrsoldaten willfährig den ihnen erteilten völkerrechts- und verfassungswidrigen Auftrag zu erfüllen. Dass sie von Anfang an wussten, was sie taten, ergibt sich unwiderlegbar aus einem im Verteidigungsministerium vor Kriegsbeginn selbst angefertigten Rechtsgutachten zur völkerrechtlichen Zulässigkeit der Bewachung von US-Einrichtungen in Deutschland durch die Bundeswehr. Aus diesem ging klar hervor, dass mit dem Einsatz deutscher Soldaten zur Unterstützung der USA und ihrer Alliierten die Bundesrepublik Deutschland selbst mit ihren Streitkräften zum legitimen militärischen Ziel im Sinne des Völkerrechts - also zur Kriegspartei - wurde.
Dipl. Päd. Jürgen Rose ist Oberstleutnant der Bundeswehr und aus disziplinarrechtlichen Gründen gezwungen, darauf hinzuweisen, dass er in diesem Beitrag nur seine persönlichen Auffassungen vertritt.
Irak-Opfer

Vgl. auch:
Il y a des juges II
L e i t s ä t z e zum Urteil des Ersten Senats vom 15. Februar 2006 - 1 BvR 357/05 - 1. Der Bund hat unmittelbar aus Art. 35 Abs. 2 Satz 2 und Abs. 3 Satz 1 GG das Recht zur Gesetzgebung für... ...


Il y a des juges à Leipzig

"Der Soldat musste nicht damit rechnen, dass die an Recht und Gesetz (Art. 20 Abs. 3 GG) und damit auch an das geltende Völkerrecht gebundene Regierung der Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang... ...

Sex Education

if charlie parker was a gunslinger hat mal wieder ein schönes Photo:
marilyn_monroe_earlyrszd

Siehe auch: Harold Lloyd had a great eye. And her original hair colour (more or less)

oder auch - um eine Verbindung zum vorigen Beitrag herzustellen -:
Je weniger künstliche Elemente ein Mensch aufweist, desto positiver wird er im allgemeinen beurteilt, man nimmt dann fälschlicherweise an, er könne so, mit der Natur auf seiner Seite, vorausgesetzt, die geht freiwillig mit!, welche für Bezahlungen jeder Art vollständig taub ist und nur Geschenke austeilt, keine entscheidenden Fehler begehen, die ihm für sein späteres Leben die Chancen rauben würden (fatal sich selbst im Wege sind dabei oft die Frau und ihr künstliches Wangenrot. Magentarote Schmiere an den falschen Stellen macht den entsetzten Betrachter, ob er will oder nicht, auf das Materielle aufmerksam, das ihn antreibt, ob er will oder nicht), und ähnlich, im positiven Sinn, ergeht es jeder Landschaft, die es gibt. Sie braucht keine Tünche, weil sie meist eine Naturschönheit ist, und wenn nicht, muß sie sich in den Schutz der Nacht begeben, damit sie nicht gesehen wird, außer beim namenlos wunderbaren Mondenschein oder beim Nachtslalom, doch da wird schon wieder das Licht aufgedreht. Oder sie kann sich schleichen, die Landschaft, falls sie soviel Natürlichkeit nicht aushält. Sie sollte sich überhaupt nicht dauernd so entsetzlich wichtig nehmen, denn sie hängt von unserer Wertschätzung ab....

Elfriede Jelinek - Neid, 3. Kapitel

Im Verlassenen

Österreich ist eine kleine Welt, in der die große ihre Probe hält. Im noch viel kleineren Kellerverlies von Amstetten findet die Aufführung statt, täglich, nächtlich. Es fällt keine Aufführung wegen irgendetwas aus. Auch die Geburten gehören zum Tagesablauf und zur Aufführung dazu. Es kann überhaupt nur Aufführungen geben. Kein Eiserner Vorhang, nicht einmal Gitterstäbe, Stäbe sind nicht nötig, wir haben ja die selbstgegossene Betontür zwischen Blechplatten geschaffen, dieser Verschluß ist dicht, der hält ewig, die elektronische Aussteuer hält auch lang vor, wenn man die Batterien immer schön wechselt (muß unten gegossen worden sein, dieser große Türstöpsel, man hätte ihn nicht hinunterschaffen können als ein einzelner Mensch), Stäbe sind nicht nötig, wo Betontüren eingebaut sind, Stäbe könnten einen Ausblick ermöglichen, der, ständig durchgestrichen, doch mehr wäre als gar kein Licht, also gilt auch nicht, eben genau nicht: zwischen tausend Stäben keine Welt. Hier gilt das Wort das Vaters, der sogar schon Großvater ist, nichts besonderes, es gibt Väter und Großväter sogar in einer Person, es gibt ja auch die hl. Dreifaltigkeit, einen in drei Personen, hier haben wir einen Gottvater, der alle Personen ist und alles Sprechen (mit Ausnahme des Fernsehapparats und des Radios, welche unten gestattet waren) erledigt. Keine Stäbe, keine Gitterstäbe hier vorhanden. Es ist also nicht einmal möglich, zwischen etwas, durch das man hindurchschauen kann, auch keine Welt zu sehen. Eine Welt zu sehen, ist von vorneherein unmöglich, man sieht nicht einmal tausend Streifen Welt, man sieht überhaupt keine....

Beeindruckend: Elfriede Jelinek; aber ich zitiere das wegen des Vermerks auf der Heimatseite der J lieber nicht mehr, kann ja jeder bei ihr zuhause lesen. via tp
Eine lesenswerte Kritik des Textes im Begleitschreiben:
...Und nun ein Text zu Amstetten. Jelinek setzt zu ihrem üblichen Parlando an. Aber diesmal geht es nicht um fiktive Figuren, die exemplarisch vorgeführt werden können. Diese Menschen gibt es. Hat sie das vergessen?
Und Jelinek schreibt mit dem Furor der Wissenden. Ihre Urteile stehen immer schon fest. Und auch für sie ist F. ein Monster (sie benutzt nur das Wort nicht)...
Die vollkommen berechtigte Frage, wie so etwas über diese lange Zeit unentdeckt bleiben konnte, wird heruntergebrochen, in dem nun das ganze Land zum Kumpan des Josef F. erklärt wird...

Archäologie XXV - 30. Oktober 1947

brecht

Brecht and the HUAC

Listen to an excerpt of Bertolt Brecht's testimony before the House Committee on Un-American Activities in 1947. Like the famous "Hollywood Ten," Brecht was later charged with contempt of Congress — but managed to avoid a jail sentence since he had already fled the country.

oder hier auch als mp3:
Internet-Archive








Leider fehlt in dieser Aufnahme Brechts "statement", mit dem er mehrmals auf die Frage nach der Mitgliedschaft in der KPD antwortet: My name is Bertolt Brecht. I was born in Augsburg ....

Paris, May 1968




On May 2, 1968, the administration shut down the Sorbonne, the university in the heart of Paris, locking out the students. Four days later, 20,000 students, teachers, and supporters marched on the Sorbonne. It was the first move in what became a near revolution fought out on the streets of Paris. Trains stopped running. Airports closed. Mail and telephone communications were cut. Barricades were erected. The Sorbonne was re-opened by the authorities, and was promptly occupied by students and declared an "autonomous People's University".
In Paris, on May 7, 1968., Some of the
worst fighting took place in the Latin Quarter. Students hurl paving
stones at police in the Rue St. Jacques. The police respond with yet
more tear gas. The fightings in Paris lasted for nearly four weeks.
Buses and cars were overturned and set ablaze, 422 people were
arrested. Over 600 were seriously injured.


via Beatlesite
Arno Münster
Als die Barrikaden Feuer fingen
FRANKREICH * Das Erbe des Pariser Mai ´68. Ein kritisches Resümee

PISA, die Testindustrie und der Leviathan II

Hätten Sie den Grundschultest bestanden?


Machen
Sie den Test: Hannovers Grundschullehrer haben scharfe Kritik an den
bundesweiten Vergleichsarbeiten für Drittklässler geübt
auf HAZ.de finden Sie den Mathe- und den Deutschtest zum
Herunterladen als PDF-Dateien. Sie haben pro Test eine Stunde Zeit.


Die Tests,
die die Universität Koblenz-Landau im Auftrag der
Kultusministerkonferenz für alle deutschen Grundschulen erdacht
hat, seien zu umfangreich und zu schwierig, meinen die Pädagogen.
Am Montag hatten die meist acht- bis neunjährigen Kinder eine
17-seitige Deutscharbeit zu bearbeiten, an diesem Dienstag folgt ein
Mathetest von 21 Seiten. Dafür bekommen die Schüler eine
knappe Stunde Zeit. „Was ihnen dort vorgelegt wird, ist einfach
zu viel“, sagt Barbara Biadacz-Hennig von der Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft (GEW).


Machen Sie den Test: Hier gibt's die PDF-Dokumente zum Herunterladen:


Dateiname : Deutschtest für Drittklässler
Dateigröße : 302,94 KBytes.
Datum : 06.05.2008 13:38
Download : Download NOW!





Dateiname : Mathetest für Drittklässler
Dateigröße : 277,75 KBytes.
Datum : 06.05.2008 13:37
Download : Download NOW!


1422_Deutschtest_04
Erste Ergebnisse:
Lösung eines Drittklässlers (ohne Mirgrationshintergrund, Vater Rechtsanwalt, Mutter Studienrätin am Gymnasialzweig einer Kooperativen Gesamtschule, beide Wähler der Grünen; konsumfreudige Citoyens; Stadtteil mit hohen Immobilienpreisen/ hohem Anteil von Eigentumswohnungen):
Das afrikanische Märchen, das an die deutsche Geschichte vom Hasen und vom Igel erinnert - ein Hinweis darauf, dass Märchen offenbar in unterschiedlichen Kulturen doch ähnliche menschliche Grunderfahrungen artikulieren -, kann einerseits gelesen werden als Kritik der direkten Demokratie: Die Basis - hier die Versammlung aller Tiere des Waldes - ist einfach zu beschränkt zu erkennen, dass ein Wettlauf zwischen Hase und Schildkröte nicht das geeignete Mittel sein kann, den Besten als Herrscher zu ermitteln. Sie treibt den Hasen geradezu in die Überheblichkeit, die ihn ausruhen lässt und damit um den verdienten Sieg bringt. Es kann aber anderereseits auch gelesen werden als Appell an die Leistungsträger nicht nachzulassen, nicht frühzeitig auszuruhen, weil sie so doch Gefahr laufen, von den Langsamen überholt zu werden, die dann das allgemeine Tempo bestimmen können. Hier droht die Herrschaft der Mittelmäßigkeit!
Björn-Emmanuel F. (7 J.)

Vgl. auch: PISA, die Testindustrie und der Leviathan

oder auch: Brügelmann zum Problem des Umgangs mit den Ergebnissen:
... Insbesondere das Versprechen, es werde kein Ranking geben, wird durch die Verpflichtung, allen Eltern nicht nur die Ergebnisse ihres Kindes, sondern ebenso die Durchschnittswerte seiner Klasse und der Schule mitzuteilen, faktisch wertlos. Wer in Ländern wie England und den USA beobachtet hat, welche Konsequenzen die Publikation von globalen Testdaten einzelner Schulen z. B. auf die Immobilienpreise von Stadtteilen hat, wird sich keine Illusionen machen, was den Umgang mit solchen Daten in der Öffentlichkeit betrifft. ...

Man könnte es auch umdrehen:
Gespräch mit Nobelpreisträger Heckman
"Die Mittelschicht soll Gebühren zahlen"
Der Ökonom und Nobelpreisträger James Heckman beschäftigt sich mit der Förderung von Minderheiten - und spricht über Bildung, Chancengleichheit und ein kleines Programm mit enormen Effekten.

Oder weiter im Privatisierungswahn:
Die NZZ berichtet über eine Studie zu Bildungsgutscheinen und Schulwettbewerb (via NDS):
Die Idee klingt ebenso genial wie einfach. Sie stammt vom neoliberalen amerikanischen Wirtschaftstheoretiker Milton Friedman und lautet so: Statt Schulen direkt zu finanzieren, gibt der Staat den Eltern für jedes Kind einen Bildungsgutschein (englisch Voucher) in die Hand. Diese wählen jene Schule, die sie für die beste halten – und bringen ihr mit dem Schüler auch die Finanzierung. Resultat: Aus machtlosen Eltern und Schülern werden finanzkräftige Kunden, was Schulen dazu zwingt, um sie zu werben und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Wodurch zwischen den einzelnen Schulen Wettbewerb entsteht, wodurch das Produkt – nämlich Bildung und Betreuung – besser wird.
...
Skeptisch stimmt ... das Fazit aus weltweit gesammelten Evaluationen zur Wirkung von Bildungsgutscheinen: Nahezu überall, auch in Schweden, haben Vouchers die sozioökonomische Segregation der Schülerschaft verstärkt und dadurch die Schulqualität ungleicher gemacht. Von der Wahlfreiheit profitieren vor allem besser gebildete Familien mit mittleren bis hohen Einkommen. Zudem haben Vouchers, wo immer sie realisiert wurden, die Bildungskosten keineswegs gesenkt. Doch der gravierendste Befund von Oelkers' Bericht: Eine Leistungssteigerung als direkte Folge von Schulwahl und Vouchers lässt sich nur für seltene Einzelfälle nachweisen.


So ähnlich wie bei der neuseeländischen Eisenbahn oder bei Angebot, Nachfrage und Wirkungen von Nachhilfe

Archäologie XXIV - 25.05.1958

Auf den Seiten der University of Texas at Austin, und dort bei den Contents des Harry Ransom Center, finden sich die Mitschnitte der Interviews von Mike Wallace in Night Beat, einer 1956 bis 1958 ausgestrahlten Reihe von Gesprächen mit interessanten Köpfen der damaligen USA. (Die dazugehörigen Körper sind auch dabei, bleiben aber ein wenig unbeachtet).

61 Gespräche davon existieren im Original (16 mm) und stehen als Online-Video in voller Länge bereit. Die Mischung der Gäste ist...eklektisch. Eldon Edwards erklärt die "Position" des Ku Klux Klan und hat dabei ein fesches Zipfelmützchen auf. Kirk Douglas berichtet von den Dreharbeiten zu seinen Filmen. Mafia-Anwalt Edward Bennett Williams (der auch Senator McCarthy vertrat) erklärt das Rechtssystem des Landes. Meine persönlichen Favoriten sind Peter Ustinov und Erich Fromm, aber auch der zwölf Jahre alte Quizshow-Gewinner Leonard Ross, der sich über die Gefahren von Quizshows für Jugendliche äussert....

via tp

Fromm

Erich Fromm vor 50 Jahren u.a.:
...
WALLACE: Well, that's the point. At the same time you make this apparently contradictory statement, because you also said, earlier this week: "If the United States goes on in the direction it is taking, it is in serious danger of destroying itself." Now how? In what ways?

FROMM: Well, Mr. Wallace, I would say, if I would put it generally, because in our enthusiasm to dominate nature and to produce more material good - goods - we have transformed means into ends. We've wanted to produce more in the 19th century and the 20th century in order to give man the possibility for more dignified human life; but actually what has happened is that production and consumption have become means-- have ceased to be means and have become ends, and we are production crazy and consumption crazy.

WALLACE: Well, I would like to get your views, with that as a background. I'd like to get your views as a psychoanalyst on specific instances - on what is happening to us as individuals. For instance, what would you say is happening to man, American man, in relationship to his work?

FROMM: I think his work is to a large extent, meaningless, because he is not related to it. He is increasingly part of a big machinery, social machinery, governed by a big bureaucracy......and I think American man unconsciously hates his work very often, because he feels trapped by it...imprisoned by it... because he feels that he is spending most of his energy for something which has no meaning in itself.
...


Erstaunlich, was vor 50 Jahren im US-TV zu sehen und zu hören war!
The history of man so far is nothing to brag about, from the standpoint of our ideas--

Update 11/08:
Liebe im Kapitalismus

Bewußtsein ohne Gehirn?

Nicht erst im Jahr 2008 sonnen sich deutsche Spitzenpolitiker im Glanz seiner Heiligkeit, des Dalai Lama. Colin Goldner beschrieb das Phänomen bereits in KONKRET 9/2000:
dalai_lamaZugegeben, der Mann ist ein Phänomen. Dutzende von Büchern sind über ihn geschrieben und Filme gedreht worden, ganzen Generationen und Kontinenten gilt er als Inbegriff von Friedfertigkeit, Güte und in stoischem Gleichmut ruhender Erkenntnis. Er rage, wie es in einer der zahllosen Hymnen über ihn heißt, über die Menschheit hinaus "wie der Himalaya über alle anderen Gipfel unseres Planeten: zeitlos, gigantisch, respektvoll, tolerant, geduldig, bescheiden, schlicht, humorvoll, herzlich, sanft, geschmeidig, erdhaft, harmonisch, transparent, rein und immer wieder lachend und lächelnd". Die Rede geht, unschwer zu raten, um den Dalai Lama, Gottkönig Tibets, der, wie es weiter heißt, "in einer Welt der Böswilligkeit, des Materialismus und der Korruption den guten Willen, die Sphäre des Geistes und die Lotosblume der Reinheit" repräsentiere, "im Wirbel der Nichtigkeiten und der Hektik den Sinn und die Ruhe und die Festigkeit". Und so fort, ohne Ende.
weiter ...

Dalai-skop

Update 0708:
Berthold Seliger
Wir sind alle Tibeter

Update später 0708:
Leo Fischer
Tibet - Die verbotene Stadt
Geheimnisse eines Mysteriums

Tibet, rätselhafter Enigmastaat im ewigen Eis! Ein Land, in dem geheimnisvolles Elend und zauber­hafte Armut sich die Hand in den Mund geben; ein Land, in dem schon Vorschul­kinder die Chance haben, von ihren Eltern an verdrehte Mönche verkauft zu werden; ein Land schließlich, das man sehr leicht mit Nepal verwechseln kann, besonders wenn man eine westliche Nachrichtenagentur ist. Tibet, Dach der Welt oder Dachschaden der Weltgesellschaft?

Auf in den Krieg

Der Dokumentarfilm "Leading to War" beschreibt, ohne selber zu
kommentieren. Gezeigt werden Ausschnitte aus dem Fernsehen und von Reden, die deutlich machen, welche rhetorische Mittel die Regierung von George W. Bush benutzte, um die Menschen von der Richtigkeit einer Invasion im Irak zu überzeugen.

Der Film ist mit Untertiteln in 19 Sprachen verfügbar: Arabisch,
Bahasa, Englisch, Französisch, Deutsch, Hindi, Italienisch,
Japanisch, Koreanisch, Mandarin (traditionell/vereinfacht), Polnisch,
Portugiesisch, Russisch, Spanisch (Lateinamerika/Kastilisch), Thai,
Türkisch und Vietnamesisch und kann kostenlos heruntergeladen
werden.

Links:
- "Leading to War" - Filmseite
- Downloadseite

via Redblog

Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind

Die Subventionen der EU fabrizieren
den Hunger in Afrika, der Zynismus der Kommissare in Brüssel ist
bodenlos. Eine solche Weltordnung muss radikal bekämpft werden,
meint Jean Ziegler.

Es war eine stockfinstere, mondlose Nacht. Der Wind fegte
mit mehr als hundert Stundenkilometern über das Meer. Er peitschte
zehn Meter hohe Wellen hoch, die mit einem schrecklichen Tosen auf das
leichte Boot herabstürzten. Es war vor zehn Tagen von einer
kleinen Bucht an der mauretanischen Küste aufgebrochen, an Bord
101 afrikanische Flüchtlinge. Wie durch ein Wunder warf der Sturm
das Boot gegen ein Riff am Strand von El Médano, einer kleinen
Insel im Archipel der Kanarischen Inseln. Im Boot fand die spanische
Guardia Civil unter den verstörten Überlebenden die Leichen
von einer Frau und drei Jugendlichen, die an Hunger und Durst gestorben
waren.

Zur selben Zeit spielte sich, diesmal im Mittelmeer, ein anderes
Drama ab: 150 Kilometer südlich von Malta entdeckte ein
Beobachtungsflugzeug der Organisation Frontex ein mit 53 Personen stark
überladenes Schlauchboot, das – wahrscheinlich aufgrund
einer Motorpanne – auf den Wellen dahintrieb. Die Kameras des
Flugzeugs konnten an Bord Frauen und Kleinkinder ausmachen. Der Pilot
informierte sofort die maltesischen Behörden. Diese weigerten sich
einzugreifen unter dem Vorwand, dass sich die Flüchtlinge in einer
„libyschen Such- und Rettungszone“ befanden. Laura Boldini,
die Vertreterin des Hochkommissariats für Flüchtlinge der
Vereinten Nationen in La Valetta, intervenierte und bat die Malteser,
ein Schiff zur Rettung der in Seenot geratenen Menschen auszusenden. Es
war nichts zu machen. Europa rührte keinen Finger. Man verlor jede
Spur von den Flüchtlingen.

Wie viele von Elend, Hunger und Verzweiflung geplagte Afrikaner
verlassen alljährlich ihr Land, um unter Lebensgefahr den Versuch
zu unternehmen, nach Europa zu gelangen? Laut der spanischen Regierung
sind 47 685 illegale afrikanische Migranten im Jahr 2006 an den
spanischen Küsten gelandet. Dazu muss man die 23 151 illegalen
Migranten hinzurechnen, die von Libyen oder von Tunesien aus auf
italienischen Inseln oder auf Malta gelandet sind. Andere versuchen,
über Ägypten, die Türkei und Griechenland die
italienische Adriaküste zu erreichen. Die Flucht der afrikanischen
Hungerflüchtlinge über das Meer wird durch einen besonderen
Umstand begünstigt: die rasch voranschreitende Zerstörung der
Fischergemeinden an den Atlantik- und Mittelmeerküsten des
Kontinents. Diese Zerstörung kommt daher, dass die meist hoch
verschuldeten afrikanischen Staaten die Fischereirechte an
ausländische Unternehmen verkaufen. Die riesigen Fang- und
Verarbeitungsschiffe aus Japan, Kanada, Portugal, Frankreich,
Dänemark usw. verwüsten die Hoheitsgewässer. Die
ruinierten, in auswegloses Elend gestürzten und machtlosen Fischer
verkaufen ihre Boote billig an verbrecherische Menschenhändler
oder versuchen sich selbst als Schlepper. Diese Boote, die für die
Küstenfischerei in den Hoheitsgewässern gebaut sind, sind
nicht hochseetauglich.

Knapp unter einer Milliarde Menschen wohnen in Afrika. Zwischen
1972 und 2002 ist die Zahl der schwerst und dauerhaft
unterernährten Afrikaner von 81 auf 203 Millionen angewachsen.
Warum? Es gibt mehrere Gründe für dieses Desaster. Der
wichtigste Grund: die Landwirtschaftspolitik der Europäischen
Union. Die Industriestaaten der OECD haben ihren Landwirten und
Viehzüchtern im Jahr 2007 mehr als 350 Milliarden Dollar an
Subventionen für Produktion und Export ausbezahlt. Insbesondere
die Europäische Union praktiziert in Afrika das Agrar-Dumping. Das
führt in erster Linie zur systematischen Zerstörung der
afrikanischen Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln. Nehmen wir als
Beispiel „Sandaga“, den größten Markt für
gängige Konsumgüter in Westafrika. Sandaga ist eine
lärmende, bunte, duftende, wunderbare Welt mitten in Dakar. Die
Konsumenten können dort je nach Jahreszeit Gemüse und Obst
aus Portugal, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland usw. kaufen
– und zwar zu einem Drittel oder zur Hälfte des Preises der
gleichwertigen einheimischen Produkte. Einige Kilometer entfernt
arbeitet der afrikanische Bauer mit seiner Frau und seinen Kindern bis
zu 15 Stunden pro Tag bei glühender Hitze – und hat nicht
die geringste Aussicht, dafür ein anständiges
Mindesteinkommen zu erhalten. Die Politik des landwirtschaftlichen
Dumpings, die von Europa praktiziert wird, zerstört ihr Leben und
das ihrer Kinder.

Der Zynismus der EU-Kommissare in Brüssel ist bodenlos. Sie
fabrizieren den Hunger in Afrika und organisieren auf den Meeren die
Jagd nach den Hungerflüchtlingen. Sie haben eine halb geheime
militärische Organisation auf die Beine gestellt, die oben
erwähnte Frontex. Diese Institution ist für die
„Verteidigung der Außengrenzen Europas“
zuständig. Sie verfügt über schnelle und bewaffnete
hochseetaugliche Abfangschiffe, über Kampfhubschrauber, eine
Flotte von Überwachungsflugzeugen, die mit hochempfindlichen
Nachtsichtkameras ausgestattet sind, über Radaranlagen, Satelliten
sowie über hochentwickelte Mittel zur elektronischen
Fernüberwachung.

Frontex unterhält auf afrikanischem Boden auch
„Auffanglager“, in denen die Hungerflüchtlinge
zusammengepfercht sind, die aus dem mittleren, dem westlichen und dem
südlichen Afrika kommen, aus Tschad, aus der Demokratischen
Republik Kongo, aus Burundi, Kamerun, Eritrea, Malawi, Simbabwe und so
weiter. Oft sind diese Flüchtlinge schon sieben, acht Jahre lang
durch den Kontinent unterwegs. Sie schlagen sich mühsam durch,
überqueren Grenzen und versuchen, nach und nach näher an eine
Küste heranzukommen. Dann werden sie von den Leuten der Frontex
oder ihren örtlichen Helfershelfern abgefangen, die den Auftrag
haben, sie daran zu hindern, die Häfen am Mittelmeer oder am
Atlantik zu erreichen. Ich betone: Die Heuchelei der Kommissare in
Brüssel ist abscheulich. Einerseits organisieren sie die
Hungersnot in Afrika, auf der anderen Seite kriminalisieren sie die
Hungerflüchtlinge.

Um zu überleben, muss der Hungernde Grenzen
überschreiten. Er tut es illegal. Die Illegalität wird durch
den Notstand aufgehoben. Vorläufig ermöglicht kein Instrument
des internationalen Rechts, den Hungerflüchtling zu
„entkriminalisieren“. Die Konvention der Vereinten Nationen
für den Schutz von Flüchtlingen aus dem Jahr 1951
gewährt das Asylrecht nur den Personen, die aus rassischen,
religiösen oder politischen Gründen verfolgt werden. Diese
Kriterien sind nicht ausreichend. Was das UN-Abkommen für den
internationalen Schutz der Migranten betrifft, dessen Anwendung der
internationalen Arbeitsorganisation (und nicht dem Hochkommissar der UN
für Flüchtlinge) obliegt, so gestattet es keine ihrer
Bestimmungen, die Hungerflüchtlinge zu entkriminalisieren. Die
einzige Instanz, die gesetzgeberisch handeln kann, ist der Rat für
Menschenrechte der Vereinten Nationen, bestehend aus 47
Mitgliedsstaaten, die von der Generalversammlung in New York im
Verhältnis zu den Kontinenten für eine (verlängerbare)
Dauer von drei Jahren gewählt werden.

Im Imperium der Schande, das von der organisierten Knappheit
regiert wird, ist der Krieg nicht mehr vorübergehend, sondern
permanent. Er ist nicht mehr eine Krise oder eine Pathologie, sondern
der Normalfall. Er ist nicht mehr die „Verfinsterung der
Vernunft“ – wie Horkheimer/Adorno es in der
„Dialektik der Aufklärung“ analysierten –,
sondern der eigentliche Daseinsgrund des Imperiums. Die Herren des
Wirtschaftskrieges plündern systematisch den Planeten. Sie
attackieren die normative Macht der Staaten, sie zerstören die
Volkssouveränität, untergraben die Demokratie, verheeren die
Natur und vernichten die Menschen und deren Freiheit. Die
Naturalisierung der Ökonomie, die „unsichtbare Hand des
Marktes“ ist ihre Kosmogonie, die Profitmaximierung ihre Praxis.
Ich bezeichne diese Kosmogonie und diese Praxis als strukturelle
Gewalt. Die Verschuldung und der Hunger sind die zwei
Massenvernichtungswaffen, die von den Herren der Welt eingesetzt
werden, um die Völker, ihre Arbeitskraft, ihre Rohstoffe und ihre
Träume zu versklaven.

Von den 192 Staaten des Planeten liegen 122 in der südlichen
Hemisphäre. Ihre Auslandsschuld beläuft sich insgesamt auf
mehr als 2100 Milliarden Dollar. Die Außenschuld wirkt wie eine
Würgschraube. Der Großteil der Devisen, die ein Land der
Dritten Welt durch seine Exporte verdient, dient dazu, die
Amortisationstranchen und die Zinsen der Schuld zu bezahlen. Die
Gläubigerbanken des Nordens handeln wie Vampire. Das Schuldnerland
wird ausgeblutet. Die Schuld verhindert jede konsequente
gesellschaftliche Investition in die Bewässerung, die
Straßen-, Schul- und Gesundheitsinfrastruktur, und erst recht in
einen Industriesektor, welchen auch immer. Das tägliche Massaker
des Hungers geht in eiskalter Normalität weiter. Alle fünf
Sekunden stirbt ein Kind unter zehn Jahren an Hunger. Alle vier Minuten
erblindet jemand aufgrund von Vitamin A-Mangel. Im Jahr 2007 waren 856
Millionen Menschen – jeder sechste auf unserem Planeten –
schwer und dauerhaft unterernährt. Im Jahr 2005 waren es noch 842
Millionen. Der World Food Report der FAO, der diese Zahlen angibt,
versichert, dass die weltweite Landwirtschaft im derzeitigen
Entwicklungsstand ihrer Produktivkräfte normalerweise (das
heißt mit 2700 Kalorien pro Tag und pro Erwachsenem) 12
Milliarden Menschen ernähren könnte. Wir sind heute 6,6
Milliarden Menschen auf dieser Erde. Konklusion: Es gibt kein
unabänderliches Schicksal. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird
ermordet. Die wirtschaftliche, soziale und politische Weltordnung, die
vom Raubtierkapitalismus errichtet wurde, ist nicht nur
mörderisch. Sie ist auch absurd. Sie tötet, aber sie
tötet ohne Notwendigkeit. Sie muss radikal bekämpft werden.

Wo ist Hoffnung? In der Weigerung des Menschen, eine Welt zu
akzeptieren, in der das Elend, die Verzweiflung, die Ausbeutung und der
Hunger einer Vielzahl den relativen Wohlstand einer gewöhnlich
weißen Minderheit gewährleistet. Der moralische Imperativ
lebt in jedem von uns. Es geht darum, ihn zu wecken, den Widerstand zu
mobilisieren und den Kampf zu organisieren. Ich bin der andere, der
andere ist ich. Die Unmenschlichkeit, die einem anderen angetan wird,
zerstört die Menschlichkeit in mir. Karl Marx: „Der
Revolutionär muss imstande sein, das Gras wachsen zu
hören.“

Vom 5. bis zum 7. Juni 2007 hat im Seebad Heiligendamm an der
Ostsee das Treffen der Staats- und Regierungschefs der acht
mächtigsten Staaten des Planeten stattgefunden. Ein riesiges
Metallnetz in der Ostsee, eine Mauer, Stacheldraht über zwölf
Kilometer, Kampfschwimmer, ein US-Kriegsschiff, schwarze
Apache-Hubschrauber, 16 000 Polizisten, Elitetruppen und
Scharfschützen auf allen Dächern in allen Nachbardörfern
mussten die Staats- und Regierungschefs schützen. 5000
Journalisten aus der ganzen Welt, die in dem Nachbarort
Kühlungsborn zusammengepfercht waren, berichteten über das
Ereignis. In Heiligendamm haben Wladimir Putin, Angela Merkel, George
W. Bush und Nicolas Sarkozy und ihre Kollegen versucht, als die Herren
der Welt aufzutreten. Ein rührender Versuch, der ans
Lächerliche grenzt, sind doch die meisten unter ihnen –
selbst wenn sie demokratisch gewählt sind – nichts anderes
als Söldner der real herrschenden Konzerne. Im Jahr 2007 haben die
500 mächtigsten transkontinentalen Privatgesellschaften mehr als
53 Prozent des Weltbruttosozialprodukts kontrolliert, das heißt
aller Reichtümer (Kapital, Dienstleistungen, Waren, Patente usw.),
die in einem Jahr auf dem Planeten geschaffen werden. Afrika stand im
Mittelpunkt der Debatten. Die zwei wichtigsten Punkte der Tagesordnung
betrafen zum einen die „Garantie für
Privatinvestitionen“ und zum andern die „Universalität
des Patentschutzes“. Das Wort „Hunger“ kam auf der
Agenda von Heiligendamm nicht vor.

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 27.04.2008)

Augen-Blick

elliott_erwitt_18
Der Photograph heißt Elliott Erwitt. Seine Fotos auch hierund hier.
Oder hier:
elliott_ewritt_281

Wirklichkeit III: Realität noch einmal gepatcht

Guten Tag! Als Nutzer der Realität möchten wir Sie darauf hinweisen, daß ein neuer Patch zum Download bereitsteht. Nur eine gepatchte Realität bietet Ihnen maximale Sicherheit vor Hackerangriffen aus Paralleluniversen oder Ihrer eigenen Phantasie. Dies ändert sich in Version 1.2a:

* Alle Ressourcen sind jetzt gleichmäßig über die gesamte Wirklichkeit verteilt. Die bisherige Aufteilung führte oft zu Streit unter den Nutzern. Die Kontinente sind jetzt ungefähr gleich groß und nutzen den vorhandenen Stauraum besser aus. Die Strände sind jetzt überall schön
* Sie können jetzt mit anderen Realitäts-Nutzern kommunizieren! Mit dem Voice-over-Stimmbänder-Plugin ist es nun ganz einfach, mit anderen Usern über neuen Realitätscontent zu diskutieren - vorausgesetzt, der andere Nutzer hat seinen Head gerade auf on gestellt
* Nachdem im letzten Patch ein Bug entfernt wurde, ging ein Schiff plötzlich unter; wir bedauern dies und haben den Passagieren noch einmal zwanzig Frei-SMS und ein Extraleben gutgeschrieben
* Es ist jetzt möglich, Geld von dieser Welt in die nächste mitzunehmen. Die alte "Letztes-Hemd-hat-keine-Taschen"-Doktrin wurde auf vielfachen Wunsch zurückgenommen
* Überall in der Realität sind jetzt Treueherzchen versteckt, die sie sammeln und an der Kasse gegen Bonusmeilen tauschen können. Der Wechselkurs "Bonusmeilen : Koffersets" wurde eingefroren, um der schleichenden Abwertung des Treueherzchens entgegenzusteuern
* Mit "Tibet" ist ein neuer Level dazugekommen, in dem hochstufige Charaktere bessere Beute erhalten können. Die beliebten PVP-Bereiche Afghanistan, Irak und Heidepark Soltau erhalten Support bis ins Jahr 2015 ...

Ganz witzig die Titanic schon am [24.03.2008]

Demografie

Sehr geehrter Herr Guido Bohsem (Süddeutsche Zeitung),

Sehr geehrter Herr Andreas Abs (Westdeutsche Allgemeine)

Als ein von der nun seit über einem Jahrzehnt trommelnden neoliberalen Propagandamaschinerie schwer geschädigter Mann, habe ich mir inzwischen eine Elefantenhaut zugelegt, um alle Fragen nach Plausibilität und Logik, so wie ich sie einst in Schule und Studium zu stellen gelernt habe, mühsam aus meinem Gehirnkästchen zu entfernen, damit ich in stoischer Ruhe diesen Unsinn ertragen kann und sich meine Magengeschwüre in Grenzen halten..

Ich habe inzwischen kapiert, dass mehr eingekauft wird, wenn die Läden länger auf sind, dass man nur die Unternehmenssteuern senken muss, um die Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen, dass alle bisher öffentlichen Dienstleistungen privat besser, kostengünstiger und servicefreundlicher erbracht werden, dass ein Prozent weniger Lohnnebenkosten 100tsd. Arbeitsplätze bringt, 1,5 % also 150tsd. und 1,06 % 106tausend, dass also der Zug kommt, weil die Schranke runter ist und nicht die Schranke runter ist, weil der Zug kommt (an sich ein klassischer „post hoc propter hoc“ - Fehlschluß). Ich weiß inzwischen, dass trotz zweier Totaldesaster am Finanzmarkt (in nur 8 Jahren), trotz Göttinger Gruppe, trotz Telecomaktien eine private kapitalgedeckte Rente immer besser, sicherer und demografiefester ist als eine umlagefinanzierte, und ich habe auch verstanden, dass die deutsche Hartz IV-Gesetzgebung in allen 30 OECD Staaten schlagartig einen „Boom“ ausgelöst hat. Dass 3,4 Mio. Arbeitslose die kommende Vollbeschäftigung signalisieren und dass „Reformgesetze“ nicht mehr den Menschen etwas bringen sollen, sondern nur dann so genannt werden dürfen, wenn sie den Bürgern etwas nehmen, zum Beispiel die soziale Sicherheit. Dies alles muß einfach stimmen, wird es mir doch von morgens früh durch die Zeitung am Frühstückstisch bis abends spät durch Herrn Kleber und Herrn Sinn in der Spätausgabe der Tagesthemen in die Ohren geblasen.

Doch bei einem Punkt streike ich und mobilisiere meine letzten Widerstandskräfte, und dies ausgerechnet bei einem scheinbar ewig jungen Standardargument der neoliberalen Scholastik: „Heute ernähren drei Erwerbstätige einen Rentner, 2030 werden es nur noch zwei sein“ (Andreas Abs in der WAZ vom 12/13.4.08, S. 2 und „Versorgen heute 100 Erwerbstätige rund 32 Senioren, werden sie im Jahre 2050 für 62 aufkommen müssen“ (Guido Bohsem, Süddeutsche Zeitung 12/13. 4.08, S.2.).

20,4 Mio. Rentner werden also von (1:3) von 61,2 Mio. Erwerbstätigen „ernährt“ bzw. „versorgt“ (Schon die Wortwahl ist putzig!). Nicht nur, dass es bei so viel Erwerbstätigen zur Rush-hour ziemlich eng würde auf deutschen Straßen, es gäbe in ganzen Land auch nur noch 800.000 Kinder und Jugendliche. Denn bei 82,4 Mio. Einwohnern ließen die Erwerbstätigen und Rentner mit ihren 81,6 Mio. (20,4 + 61,2) den jüngeren gar keinen Platz mehr. Der „demographische Orkan“(Bohsem nach Kotlikoff (wer das auch immer sein mag)) wäre wirklich einer!

Abgesehen von dem sachlichen Unsinn, der hinter einer solchen Relation 3:1 (in Ägypten übrigens 14:1) steht: Wie viel Beiträge zahlen drei Ingenieure und wie viel drei Gleitzonenbeschäftigte, sind es simple, überall nachlesbare Zahlen, die auch den dümmsten SZ- und WAZ Redakteur doch beeindrucken müßten.

Laut neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit gibt es Deutschland etwas über 27 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, davon haben noch etwas über 22 Mio. Menschen einen Vollzeitarbeitsplatz. Selbst wenn man – was methodisch fragwürdig ist - die 4,8 Mio. Teilzeitarbeitsplätze in Vollzeitäquivalente umrechnet, hätten wir noch rund 24,5 Mio. Vollzeitarbeitsplätze. Von deren Beiträgen werden die 20,4 Mio. Rentner „ernährt“ bzw. „versorgt“, also in einem Verhältnis von 1,2:1. Hinzu kommt ein Bundeszuschuß für die Rentner der ehemaligen DDR, für Aussiedler und familienpolitische Leistungen der Rentenversicherung von etwa 80 Mrd. Euro.

Doch genug des Versuches gegen verbohrte Ideologen der neoliberalen Schule mit rationalen Argumenten anzugehen, denn nicht erst seit Goethe wissen wir: „Gegen Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens“. Für mich stellt sich nur die eine Frage: Wie erbärmlich muß der Argumentationsköcher der neoliberalen Front bestückt sein, wenn unbeeindruckt von allen amtlichen Zahlen, von allen logischen Überlegungen und von jeder Plausibilitätsprüfung nun schon seit vielen Jahren mit einer Relation gearbeitet wird, die jeder Drittklässler einer Grundschule widerlegen kann? Vielleicht ist die Antwort ganz einfach: Das ganze Demografieargument ist völliger Unsinn. Es kommt gar nicht auf die Relation „jung zu alt“ an, sondern auf das Verhältnis von „sozialversicherungspflichtig Beschäftigten“ zu „älteren Menschen mit Rentenanspruch“ (aufgrund vorhergehender sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung). Und dieses Verhältnis hat nichts mit Demografie sondern nur etwas mit dem Arbeitsmarkt zu tun.

Hätte z. B. Herr Metzger in seinem Leben fünf Jahre lang in einen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis gearbeitet, stünde ihm später eine (kleine) Rente zu. Nun ist er seit seinem Studienabbruch Berufspolitiker. Folglich bekommt er keine Rente, dafür aber Altersbezüge, die um ein Vielfaches höher liegen als eine Rente jemals sein könnte. Aber das ist ein anderes Thema.

Mit freundlichen Grüßen und nichts für Ungut!


Ich hätte nie im Leben einen Leserbrief geschrieben, aber den finde ich gut ...

Archäologie XXIII - Stimmen: April 1968

Spiegel-April-68_Gollwitzer
Spiegel-April-68_Strauss

Carla del Ponte acusa de tráfico de órganos al líder de Kosovo

Un libro de la ex fiscal de la ONU
denuncia que la guerrilla kosovar de Thaçi arrancó
vísceras a presos serbios

RODRIGO CARRIZO - Ginebra - 13/04/2008 - El Pais

En el verano de 1999, entre 100 y 300 prisioneros serbios en manos de
la guerrilla del Ejército de Liberación de Kosovo (UÇK, en sus siglas
albanesas) fueron llevados en camiones a una casa de Burrel (Albania),
con la complicidad del actual primer ministro kosovar y ex líder
guerrillero Hashim Thaçi. Una vez allí, se les extirpaban diversos
órganos para ser utilizados en el tráfico internacional, hasta que los
prisioneros perdían la vida...

Carla del Ponte, ex fiscal del tribunal de la ONU para la ex Yugoslavia
Übersetzung von Ulrich Fischbach:
Unter Beihilfe des aktuellen Premierministers Hashim Taçi wurden im Sommer 1999 zwischen 100 und 300 serbische Gefangene in den Händen der Guerrilla-Befreiungsarmee des Kosovo (UÇK in albanesischen Buchstaben) mit Lastwagen zu einem Haus in Burrel (Albanien) gebracht. Dort angekommen, entfernte man ihnen diverse Organe, die für den internationalen Organhandel gebraucht wurden, bis die Gefangenen ihr Leben verloren.
Solche Behauptungen sind Teil des Buches Die Jagd. Ich und die Kriegsverbrecher, veröffentlicht in italienisch von Carla Del Ponte, Ex-Staatsanwältin des Internationalen Strafgerichtshofs für das Ex-Jugoslawien, der vom UNO-Sicherheitsrat eingerichtet worden war, um über die Verbrechen jenes Krieges zu richten.
Das Werk, das in Zusammenarbeit mit Chuck Sudetic entstand, dem ehemaligen, regionalen Korrespondenten der New York Times, wurde diese Woche in Mailand veröffentlicht und rief unmittelbar Polemiken hervor.
Del Ponte erzählt in dem Buch, dass das von ihr geleitete Büro des Gerichtshofs für Jugoslawien „erstmalig im Sommers 1999 Informationen über ca. 300 Personen erhielt, die in Lastwagen über die Grenze in Richtung Nord-Albanien transportiert worden seien (…) Die jüngsten, gesunden, starken und gut ernährten Gefangenen verschonte man mit Schlägen. Sie wurden von medizinischem Personal betreut und später in andere Haftbedingungen in Burrel überführt. Dort wurden sie in einem gelben Haus untergebracht, das als heimlicher Operationssaal diente, wo ihnen Organe entfernt wurden.“
Sobald sie entfernt waren, wurden diese Organe „ins Ausland verschickt, um sie Kliniken zu übergeben, wo zahlungskräftige Patienten auf sie warteten (…) Nachdem man ihnen eine Niere entfernt hatte, wurde einige Gefangene zurück ins Gefängnis gebracht bis zu dem Augenblick, in dem man ihnen andere lebenswichtige Organe entfernte, und man so schließlich den Tod herbeiführte.“
Die Autoren des Buches schreiben auch, dass „der Organhandel mit Wissen und aktiver Billigung der hochrangigen Offiziere der Befreiungsarmee des Kosovo (UÇK) betrieben wurde.“

... [weiter<a href="UCK-Organhandel (pdf, 79 KB)">]
UCK-1999

Ob Frau del Ponte den Prozess gegen Slobodan Milosevic nochmal überdenken müsste??? Siehe auch: Wie die albanische Mafia mit deutscher Hilfe zur UCK wurde ...

Lohnnebenkosten: Bretto und Nutto


Schon wieder via NDS: Volker Pispers erklärt, was Lohnnebenkosten sind (hier eine weitere Hörprobe). Gut sind auch Pispers Links, u. a. auf diese Seite eines ganz großen Satirikers (das ist der Unterschied zu Pispers, der eigentlich nur ein Erklärer mit eingestreuten Witzen ist - aber immerhin - wer kann heute schon noch erklären?!):
matthias-beltz-start
Moral auf der Bühne [1998]
Und jetzt etwas ganz anderes. Pro domo, contra malum. Für mich und gegen das Schlechte. Kabarett und Moral bilden keine Einheit, aber ein Thema.
Der Kabarettist ist ein vorwärtsgewandter Historiker. Mit dem Material der Gegenwart, in der sich die Geschichte zwischenlagert, gibt er Prognosen ab für die Zukunft. Dabei kommt es auf Genauigkeit an und nicht auf Werturteile. Die gehören zum Material und sind modeabhängig und gestaltbar. Also brauchen wir Märchen, Mythen und Gleichgültigkeit statt den unabdingbaren Wunsch zur Veränderung der Welt. Das tut die auch ohne unser Zutun. Kabarett will nicht beschleunigen, sondern legt eine Atempause ein.
Ein Werturteil ist bloß ein Ton in der Tanzmusik, ein Werturteil ist die Entscheidung des Freiers, überhaupt des Kunden. Bei Aldi werden zu Recht Werturteile gefällt, nicht auf der Bühne, da werden sie nur vorgeführt. Kabarett entspricht eher der Tragödie als der Komödie und beschäftigt sich mit Politik.
Politik ist der ewige Kampf um kulturelle Normen, die das Zusammenleben regeln sollen: Was ist gut, was böse, darf man Sterbewillige umbringen, welche Gewalt ist prima, welche pfui, wen darf man unter welchen Umständen verletzen, mit wem darf man sich wie vergnügen? Dieser Kampf wird vorübergehend durch Gesetze geregelt. Aber auch das Gesetz ist nur eine Übergangslösung. Jede Generation träumt sich ihre Kultur wieder neu, und die Überlieferung aus alten Zeiten ist nicht mehr heilig, sondern steht zur Disposition. So schräg sind die Zeiten.
Nicht dem Pathos und der Erhebung der politisch Handelnden in den Heldenstand dient das Kabarett, es benutzt Schadenfreude und Verachtung jeglicher Schwäche als Mittel, um in diesem Jahrhundert noch einmal herauszubekommen, was dran ist an den Menschen. Spießer und Massenmörder, Arschgesichter und Langweiler, Nachbarn und Verwandte – sie sind trotz alledem Menschen, und das gilt es immer wieder darzustellen.
Erst muß er fertiggemacht werden, der Mensch, und zur Sau, zerlegt in alle Einzelteile seiner historischen Überflüssigkeit, da soll kein gutes Haar dran bleiben, und wenn er dergestalt zerstört und auf den Hund gekommen ist, dann wird er schnell wieder neu zusammengesetzt, und übrig bleibt nach der intellektuellen Einsicht in die absolute Unmöglichkeit von Freiheit und Sozialismus, die gerade ad hominem demonstriert wurde, überraschend die frohe Erwartung auf die Verbesserung Gesamteuropas.
Doch vorher muß der ganze Humanismus und Idealismus zerstört werden und der Traum von Menschenrechten, da bleibt keine Moralvorstellung übrig. Denn nichts ist normaler, als daß Menschen sich Unrecht antun und Gemeinheit, die Welt ist ein Schlachthaus, wir lachen nicht trotz Auschwitz, sondern wegen des europäischen Massenmordes an den Juden. Wir lachen, weil der Mensch so komisch ist und zu jeder Schandtat bereit, selbst zu der, die wir uns noch gar nicht ausdenken können. Und wir finden die alten Nazis auf der Bühne und im Publikum, heute abend tarnen sie sich als zivilisierte Kulturmenschen, aber nur ein Ruck, der durchs Volk geht, ist nötig, um uns alle zu reißenden Wölfen oder SS-Männern zu machen. Das ist überhaupt nicht lustig, aber enorm komisch. Komisch ist es, wenn Heinrich Himmler einmal zum Lobe seiner vom Staate angestellten Mörder gesagt hat: »Von euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen zusammenliegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben und dabei ... anständig geblieben zu sein« – das sei »ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte.«
Die Komödie grenzt so was aus, das Kabarett aber hat nur ein Thema: Lachen nach Auschwitz.
Daher kann es kein Niveau geben, unter dem das Publikum lacht. Es sind die Armen im Geiste, die sich nach einer Vorstellung beklagen, sie hätten sich unter ihrem Niveau amüsiert. Da liegt ein Irrtum vor. Unter diesen Menschen ist kein Niveau, nur der Fußboden, auf dem sie zu stehen vermeinen. Die beherrschenden Figuren des 20. Jahrhunderts, Kleinbürger und Kleinbürgerin, aber rufen nach Instanzen, nach Autoritäten, die Moral vermitteln sollen. »Werte, wir wollen Werte«, rufen die Leute, was nichts anderes heißt, als: »Wir wollen nicht wertlos sein.«
Da steht der Kleinbürger vor seinesgleichen, erkennt sich in den anderen, und weiß nicht, ob er weinen soll aus Mitleid oder Schamgefühl.
Beides falsch. Geh ins Kabarett, du Lump, damit du nicht versinkst in Selbstbeweihräucherung und ziellosen Anklagen gegen die anderen, die immer schuld sind.
Kabarett ist also ein Abbruchunternehmen mit eingebauter Wiederaufbauleistung.

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

Archiv

Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
April 2014
März 2014
Februar 2014
Januar 2014
Dezember 2013
November 2013
Oktober 2013
September 2013
August 2013
Juli 2013
Juni 2013
Mai 2013
April 2013
März 2013
Februar 2013
Januar 2013
Dezember 2012
November 2012
Oktober 2012
September 2012
August 2012
Juli 2012
Juni 2012
Mai 2012
April 2012
März 2012
Februar 2012
Januar 2012
Dezember 2011
November 2011
Oktober 2011
September 2011
August 2011
Juli 2011
Juni 2011
Mai 2011
April 2011
März 2011
Februar 2011
Januar 2011
Dezember 2010
November 2010
Oktober 2010
September 2010
August 2010
Juli 2010
Juni 2010
Mai 2010
April 2010
März 2010
Februar 2010
Januar 2010
Dezember 2009
November 2009
Oktober 2009
September 2009
August 2009
Juli 2009
Juni 2009
Mai 2009
April 2009
März 2009
Februar 2009
Januar 2009
Dezember 2008
November 2008
Oktober 2008
September 2008
August 2008
Juli 2008
Juni 2008
Mai 2008
April 2008
März 2008
Februar 2008
Januar 2008
Dezember 2007
November 2007
Oktober 2007
Juli 2007
Juni 2007
Mai 2007
April 2007
März 2007
Februar 2007
Januar 2007
Dezember 2006
November 2006
Oktober 2006
September 2006
August 2006
Juli 2006
Juni 2006
Mai 2006
April 2006
März 2006
Februar 2006
Januar 2006
Dezember 2005
November 2005
Oktober 2005
September 2005
August 2005
Juli 2005
Juni 2005
Mai 2005
April 2005
März 2005
Februar 2005
Januar 2005

Credits


Aesthetik
Archäologie
Ästhetik des Widerstands
Aus der sozialen Überdruckkammer
Bildung
Futurologie
Kritische Psychologie
Lernen
Literatur unterrichten
Medial
Musik
Musikarchiv
Politik unterrichten
Trash
Unterrichten
Welterklaerung
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren