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Notiz: Liminalität

Herr Rau berichtet, dass er die liminale Phase der letzten Schulwochen mag:
Liminale Phase: Schwellenzustand, in dem sich Individuen oder Gruppen befinden, nachdem sie sich rituell von der herrschenden Sozialordnung gelöst haben. (Wikipedia)

Ich mag liminale Phasen auch, aber ich beobachte auch, dass Liminalität nicht nur ein Phänomen der letzten Schulwochen ist!
Es lohnte, das Konzept zur Interpretation von Desintegrationsprozessen (nicht nur) in der Schule fruchtbar zu machen.

Weiter zu verfolgen ....

Der Meister

... war wieder am Werk:
1. Jeff Beck and Tal Wilkenfeld play a bass duet at The Fillmore New York at Irving Plaza April 10 2009. At one point early in the piece, Tal Wilkenfeld moves Jeff Beck's fingers out of the way as they both reach for the same note.



2. Jeff Beck, David Gilmour - Jerusalem - Royal Albert Hall - July 4th 2009
I don't like the song, aber wenn der Meister ihn mit Commander Gilmour spielt ...



Eine gute Aufnahme gibt es auch noch vom Vortag in Southhampton.

A Sideman's Journey - Klaus Voormann


via WogBlog

Der Kerl am Bass - ein schöner Artikel über Klaus Voormann von Willi Winkler in der SZ.

KV-Sig_Bass

Ich könnte noch dies anbieten - aus: Star-Club News Ausgabe 10, Oktober 1965, Post-Verlagsort Hamburg, Einzelpreis 50 Pfennig:

Klaus-Voormann

Ich vermute, das Foto hat Astrid Kirchherr gemacht; - von ihr noch ein wunderbares Foto mit Stuart Sutcliffe, das ich hier gefunden habe:

astrid02

Revisited: Der Frettchen-Cayenne-Krimi

Nach der Rückkehr aus aktuellem Anlass hier noch einmal mein Beitrag vom November 2007 - mit einigen Neuigkeiten:
frettchen
Er hat seinem Ruf als profitabelster Autohersteller der Welt mal wieder alle Ehre gemacht: Der Sportwagenbauer Porsche hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Vorsteuergewinn auf 5,857 Milliarden Euro nach 2,110 Milliarden Euro im Vorjahr gesteigert. Das teilte das Unternehmen heute nach einer Aufsichtsratssitzung in Stuttgart mit.
Dazu beigetragen haben vor allem die Aktionsoptionsgeschäfte und der erfolgreiche Einstieg bei Volkswagen , die allein rund 3,6 Milliarden Euro vom Vorsteuerergebnis ausmachten. Porsche ist aktuell mit knapp 31 Prozent größter Einzelaktionär von Volkswagen. Es wird erwartet, dass Porsche seinen Anteil an Europas größtem Fahrzeughersteller aufstocken wird. Der Europäische Gerichtshof hatte vor kurzem wichtige Teile des VW-Gesetzes gekippt.
Der Konzernjahresüberschuss verdreifachte sich auf rund 4,2 Milliarden Euro (Vorjahr rund 1,4 Milliarden Euro). Porsche hatte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 7,4 Milliarden Euro erzielt - damit lagen Umsatz und Gewinn diesmal nicht mehr weit auseinander.
Morgen will Porsche nun die neue Porsche Holding SE in das Handelsregister eintragen lassen, die neben dem Sportwagengeschäft auch den Anteil an VW hält. Sie ist umstritten, weil sich die VW-Betriebsräte für den Fall einer Übernahme von VW durch Porsche im Aufsichtsrat der Holding unterrepräsentiert fühlen. Obwohl wesentlich größer, sollen VW-Arbeitnehmervertreter dann wie Porsche-Arbeitnehmervertreter jeweils drei Aufsichtsräte stellen. Dagegen hatte der VW-Betriebsrat geklagt, war aber zunächst unterlegen.
kuebelwagen-2Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück hatte sich laut der Mitteilung von Porsche in der Aufsichtsratssitzung vom Montag dafür bedankt, dass sich alle Anteilseigner klar für die umstrittene Mitbestimmungsvereinbarung der künftigen Holding ausgesprochen hatten - also auch VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch. "Dieses eindeutige Bekenntnis zeigt mir, dass die Vereinbarung den vollen Rückhalt der Familiengesellschafter Porsche und Piëch hat."

SPIEGEL ONLINE

Zur Vorgeschichte:
18.08.2007
"Die Porsche-Holding"
"Die Familien Piech und Porsche bündeln ihre Unternehmensbeteiligungen in der Porsche-Holding, die den Clans zu 100 Prozent gehört. Formal ist die Porsche-Holding ein Fahrzeughändler mit Sitz im österreichischen Salzburg. Inzwischen haben die Familien auch ihre VW-Beteiligungen in die Holding integriert. Gewerkschafter befürchten, dass auf diesem Umweg eines Tages die deutsche Mitbestimmung bei Volkswagen ausgehebelt werden könnte."
RP vom 18. August 2007


18.08.2007
"Das Phänomen Porsche - Rund fünf Milliarden Euro hat der Sportwagenbauer sich die Machtübernahme beim Wolfsburger VW-Konzern kosten lassen. Wie kann Porsche einen fünfzehnmal größeren Konzern in die Knie zwingen? Eine Analyse."
Für ihren Anteil von jetzt über 30 Prozent an Volkswagen hat Porsche insgesamt fünf Milliarden Euro auf den Tisch gelegt. Dafür dürfen die Familien Piech und Porsche, denen der Sportwagenbauer gehört, als größter Einzelaktionär jetzt auch in Wolfsburg nach Belieben schalten und walten.
Woher nimmt ein Stuttgarter Familienunternehmen eigentlich das Geld, einen fünfzehnmal größeren Konzern zu kontrollieren? Die Antwort heißt Wendling Wiedeking. Der Vorstandschef hat aus dem einstigen Sanierungsfall Porsche in den vergangenen 15 Jahren den profitabelsten Autobauer der Welt gemacht.
kdf_wagenDas Rückgrat von Wiedekings Erfolg ist seine äußerst disziplinierte Markenstrategie. …
Porsche kreiert aus bemerkenswert wenigen Zutaten Modellpaletten, für die andere Hersteller ganze Heere von Entwicklern bezahlen.
Beispiel Porsche 911: Zwei Karosserievarianten (Coupé und Cabrio), zwei Antriebsachsen (Heck und Allrad), vier Performance-Varianten (Carrera, Carrera S, Turbo, Turbo S) ergeben zwölf Modelle, die Porsche zwischen 80 000 und über 150 000 Euro verkaufen kann.
Betriebswirtschaftlich brillierte Wiedeking, indem er als einer der ersten Kapazitätsrisiken systematisch an Zuliefer-Firmen ausgelagert hat. Denn nichts ruiniert einen Autohersteller schneller als Überkapazitäten: Die teuren Bänder müssen vollständig rollen. Also baut Porsche vereinfacht gesagt nur das selbst zusammen, was so gut wie immer gebraucht wird. Die meist ausländischen Partner „atmen“ hingegen die Kapazität. Geht die Nachfrage nach einem Fahrzeug einmal zurück, bleiben die Partner auf ihren Fixkosten sitzen – nicht aber Porsche. Der Cayenne zum Beispiel wird zu zwei Dritteln im Ausland gebaut. Im Leipziger Porsche-Werk erfolgt praktisch nur die Endmontage. Mit dieser internationalen Arbeitsteilung – dort die Produktion, hier die Veredelung – kann Porsche zudem die Kostenvorteile der Produktionsverlagerung ins Ausland nutzen. …
RP vom 18. August 2007

Herr Dudenhöfer hat das mal genau ausgrechnet, sagt aber über den Cayenne-Deal auch nichts. Von dem weiß der ehemalige Chef der Salzgitter-AG, Herr Selenz, was, aber der verklagt immer den Piech und den Wulff und war auch mal bei Schills PRO. Und Schill ist ja auch wieder da, während Marrakesch-Wolfgang längst weg ist (Ende Januar 2007 verließ Bernhard den VW-Vorstand und arbeitet seitdem als Berater für Cerberus Capital Management, das sich im Mai eine 80-Prozent-Mehrheit bei Chrysler sicherte), und Volkerts und Gabriel sind auch weg, während Osterloh noch da ist. Jedenfalls behauptet der Selenz, das Ganze hinge mit dem Cayenne-Deal zusammen:
Osterloh weiß inzwischen, das Geld, mit dem Porsche VW kauft, stammt von VW. Von den VW-Werkern selbst erarbeitet. VW baut für den Konkurrenten Porsche den Geländewagen Cayenne. Für Porsche war dies technologisches Neuland. Neben dem Wissen fehlten 1999 auch
die finanziellen Mittel für ein solches SUV-Projekt
. Das gibt Hück offen zu. Der Porsche- Cayenne basiert auf der Plattform des VW-Touareg. Gebaut wird er in Bratislava. Selbstverständlich auf einer VW-Anlage. Nur Reifen und Motor installiert man in Leipzig. Ein gigantisches Täuschungsmanöver - nicht nur für die Porsche-Kunden. Aber extrem profitabel. In der Slowakei zahlt Porsche nur 1/6 der deutschen Löhne. Bei einem Cayenne Turbo S verbleiben somit bis zu 50.000 Euro Profit in der Porsche-Kasse. Osterloh weiß, dass es für VW strategisch sinnvoller und außerdem sehr viel profitabler gewesen wäre, den hochpreisigeren SUV ebenfalls im VW- Konzern zu belassen. Z. B. bei der VW-Tochter Audi. Die Milliardengewinne wären so bei VW geblieben. Nun kauft sich Konkurrent Porsche mit den Milliarden, die von VW stammen, nicht nur bei VW ein. Das Weltunternehmen VW wird sogar zur Porsche-Filiale degradiert. ... Im Aufsichtsrat begleiteten auch die jeweiligen Ministerpräsidenten den für den Konzern extrem schädlichen Cayenne-Deal. Bar jeder Managementerfahrung dürfen sie dort dilettieren.


Find ich spannend: vielleicht kriegt ja noch mal jemand raus, wie die Re-Privatisierung des KdF-Konzerns gelaufen ist und wer alles daran beteiligt war. Immerhin weiß man so schon mal, dass ein mit einem Preis von 61 000 € ausgezeichneter Durchschnitts-Cayenne nach gängigen Kalkulationsmethoden zu Fertigungskosten von 34 000 € hergestellt wird. Da Porsche einen Fertigungsanteil von 12% nennt, kommen also 30 000 € des Cayennes aus Bratislava und 4 000 € aus Leipzig.
Hat Dudenhöfer ausgerechnet, aber wie stellten wir kürzlich fest:
Die Werte der Waren sind direkt proportional den auf ihre Produktion angewandten Arbeitszeiten und umgekehrt proportional der Produktivkraft der angewandten Arbeit: Karl Marx: Lohn, Preis und Profit ...

Aktuell 15.11.:
Volkert sagt im Prozess, was auch schon in der ARD-Dokumentation dazu (wen es interessiert: dort anzufordern: das Sendemanuskript als .pdf!) zu hören war: Piech war's ...

Update 2008:

Die VW-Porsche-Ehe

Im Leipziger Porsche-Werk produzieren die Angestellten nach FOCUS-Informationen für einen Hungerlohn den Luxusgeländewagen Cayenne. Ein Porsche-Manager fürchtet um das Image der Nobelkarossen.

Nach FOCUS-Informationen verdienen die rund 140 Mitarbeiter, die die Luxusgeländewagen herstellen, zwischen 750 und 1000 Euro netto im Monat. Sie sind unter anderem für die Logistik in der Fabrik zuständig und unterstehen der Schnellecke-Unternehmensgruppe, die dem Wolfsburger Oberbürgermeister Rolf Schnellecke gehört. Porsche will nun gegen die Firma des CDU-Politikers vorgehen. Der Sportwagenhersteller befürchtet massive Imageverluste durch die Schnellecke-Gruppe, deren Hauptkunde Volkswagen ist und die von Porsche den Logistik-Auftrag für Leipzig erhielt. In Stuttgart ist von „Dumpinglöhnen“ und „Knebelverträgen“ die Rede. Porsche gilt als ein beliebter Arbeitgeber mit den höchsten Gehältern und Erfolgsprämien in der Branche.

Aufgeschreckt wurden die Stuttgarter durch einen Brief der Schnellecke-Betriebsräte aus Leipzig, die sich über „gravierende Probleme hinsichtlich der Mitarbeitermotivation“ beklagten. In dem Schreiben an Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück hieß es: „Ausschlaggebender Punkt ist die geringe Bezahlung durch die Schnellecke GmbH Leipzig.“ Festangestellte bei Schnellecke bekämen monatlich zwischen 900 und 1000 Euro, Leiharbeiter zwischen 750 und 850 Euro netto bei einer 38-Stunden-Woche. Einem FOCUS vorliegenden Arbeitsvertrag zufolge beträgt der Stundenlohn für einen Leiharbeitnehmer 5,77 Euro brutto. Durch eine Zulage von 0,84 Euro kommt er auf 6,61 Euro pro Stunde.

via arbeit3000.blog

Und:
Porsche stärkt Schnellecke den Rücken

11. Dezember 2008

Die Vorwürfe gegen die Wolfsburger Unternehmensgruppe Schnellecke, die in einem Magazinbericht über Zeitarbeiter im Porsche-Werk Leipzig erhoben wurden, werden von den betroffenen Unternehmen zurückgewiesen. In einem Gespräch mit Rolf Schnellecke, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg und Gesellschafter des gleichnamigen Unternehmens, konnten Porsche-Vorstandsvorsitzende Dr. Wendelin Wiedeking und Konzernbetriebsratsvorsitzender Uwe Hück die Missverständnisse ausräumen.

Wiedeking erklärte, dass die Schnellecke bei Porsche einen guten Ruf genieße und ein verlässlicher Partner sei. Das Vertrauen in die Wolfsburger Logistikfirma sei ungebrochen, weshalb man sich auch von der öffentlichen Diskreditierung des Gesellschafters und Oberbürgermeisters Schnellecke distanziere. Selbstverständlich würden sämtliche Verträge erfüllt.

Der Wolfsburger Oberbürgermeister hat Vorstand und Aufsichtsrat von Porsche eingeladen, die Stadt zu besuchen, um die historische Verbundenheit zwischen Porsche und Volkswagen vor Ort zu demonstrieren.


2009:
Na dann, mal sehen, wer am 23.07. noch alles kommt ....
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24.07.09
OKW-Fanfare: Der Konzern, wie der Führer ihn sich vorgestellt hat, ist geschmiedet! Fuck GM and Toyota!

Nachtrag:
Die Porsche-Saga - bei dctp.tv

Bescheidenes Zwischenfazit

vuecassis

Vor der Abreise ein bescheidenes Zwischenfazit:
Ich will ja gar nicht Recht haben, aber meine Ideen zu Schaeffler, Schickedanz, Opel und Porsche waren so daneben nicht .... Keep an Eye on Summer!!!!

Der Prophet

Katastrophe Weltmarkt

Was die Apologeten der kapitalistischen Weltordnung kalt erwischte, wußte einer ihrer prominentesten Gegner schon zu Beginn unseres Jahrtausends - nachzulesen in KONKRET 01/00:

"Die heute auf unserem Planeten vorherrschende Wirtschaftsordnung wird zusammenbrechen. Das kann sogar ein Schüler begreifen, der gut genug addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren kann, um im Fach Rechnen die Note "Ausreichend" zu erhalten. Aber viele sind derartig infantil, daß sie jene als Skeptikerbezeichnen, die diese Themen ansprechen. Das gegenwärtige System ist unhaltbar, denn es fußt auf blinden, chaotischen, verderblichen und destruktiven Gesetzen der Gesellschaft und der Natur.

Selbst die Theoretiker der neoliberalen Globalisierung, ihre besten Leute, Verkünder und Verfechter des Systems, zeigen sich unsicher, schwankend, widerspruchsvoll. Es gibt tausend Fragen, auf die man keine Antwort hat. Es ist heuchlerisch, wenn gesagt wird, daß die Freiheit des Menschen und die absolute Freiheit des Marktes untrennbare Begriffe sind, so als ob die Gesetze des letzteren, die die egoistischsten, ungleichsten und erbarmungslosesten Sozialordnungen hervorgebracht und den Menschen zu einer bloßen Ware herabgestempelt haben, mit der Freiheit des Menschen korrespondieren würden. Die Millionen Kinder auf der Welt, die gezwungen sind, für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten, sich zu prostituieren, Organe zu spenden und Drogen zu verkaufen; die Abermillionen Beschäftigungslosen, die Armut, der Handel mit Drogen und Immigranten sind, wie der Kolonialismus von gestern und seine dramatische Folgeerscheinung heutiger Unterentwicklung, das Produkt von Systemen, deren Fundament die Gesetze des Marktes waren. Es ist unmöglich zu vergessen, daß der Kampf um die Märkte die Ursache für das schreckliche Massenmorden beider Weltkriege dieses Jahrhunderts war.

Die heutige Weltordnung ist aus vielen Gründen unhaltbar. Neue und unerwartete Phänomene treten auf, die sich jeglicher Kontrolle seitens der Regierungen und internationalen Finanzorgane entziehen. Es geht bereits nicht mehr nur um die künstliche Schaffung unermeßlichen Reichtums ohne jegliches Verhältnis zur realen Wirtschaft. Allein die Finanzkrise Rußlands, auf das nur zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes aller Länder der Welt fallen, bewirkte ein Sinken des Dow-Jones-Index an der New Yorker Wertpapierbörse um 512 Punkte an nur einem Tag. Panik brach aus, es drohte eine Art Südostasien in Lateinamerika und damit ein großes Risiko für die nordamerikanische Wirtschaft. Mit Mühe und Not konnte bislang die Katastrophe abgewendet werden.

Alle Welt spricht von einer internationalen Finanzkrise. Die einzigen, die noch nichts darüber erfahren haben, sind die nordamerikanischen Bürger. Sie haben mehr denn je ausgegeben und schreiben bereits rote Zahlen. Doch das macht nichts. Ihre transnationalen Konzerne investieren das Geld der anderen. Da der Binnenmarkt groß ist und hier mehr ausgegeben wird, hält sich die Wirtschaft anscheinend gut, wenngleich die Gewinne der Konzerne gesunken sind. Mega-Fusionen, Euphorie: Die Aktienpreise steigen erneut. Noch einmal wird russisches Roulett gespielt. Die Theoretiker des Systems haben den Stein der Weisen entdeckt. Sämtliche Zugänge werden überwacht, damit keine den Traum störenden Gespenster eindringen können. Schon wird das Unmögliche möglich. Krise? Niemals!

Ein Phänomen, das Tag für Tag riesige und unkontrollierbare Ausmaße annimmt, sind die Spekulationsgeschäfte mit Währungen. Sie belaufen sich auf mindestens eine Billion Dollar täglich. Einige behaupten, es seien 1,5 Billionen. Vor knapp vierzehn Jahren betrug diese Spekulationssumme noch 150 Milliarden im Jahr. All das bezahlt die immense Mehrheit der Völker der Welt mit dem stetem Risiko ihres ökonomischen Zusammenbruchs. Bei der geringsten Unvorsichtigkeit entwertet der Ansturm der Spekulanten die Währung eines jeden ihrer Länder. Die Weltordnung hat dafür die Bedingungen geschaffen. Absolut niemand ist sicher oder kann es sein. Die Wölfe, in Rudeln und auf Computerprogramme gestützt, wissen, wo, wann und warum sie angreifen.

Ein Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften schlug vor vierzehn Jahren vor, als die Spekulationen ein Zweitausendstel der heutigen betrugen, jedes Spekulationsgeschäft dieser Art mit einem Prozent zu besteuern. Heute wäre dieses eine Prozent ausreichend für die Entwicklung sämtlicher Länder der Dritten Welt. Es wäre eine Form der Regulierung und Eindämmung der schädlichen Folgen der Spekulation. Doch regulieren? Das kollidiert mit der fundamentalistischen Doktrin und stört den idyllischen Traum vom Paradies des freien Marktes und des privaten Unternehmertums. Im Gegenteil gibt's noch allerhand zu deregulieren, sogar den Arbeitskräftemarkt. Die Arbeitslosenunterstützung ist auf ein Mindestmaß zu reduzieren, um nicht für "Bummelanten" und "Faulenzer" zu sorgen. Das Rentensystem ist zu privatisieren. Der Staat hat sich nur mit Polizei und Armee zu befassen, um für Ordnung zu sorgen, Protestaktionen zu unterdrücken und Krieg zu führen. Es ist nicht einmal zulässig, daß er an der Währungspolitik der Zentralbank teilhat. Diese hat absolut unabhängig zu sein.

Daß die gegenwärtige Wirtschaftsordnung unhaltbar ist, zeigt die Verletzlichkeit und Schwäche des Systems, das unseren Planeten in ein gigantisches Kasino, Millionen Menschen und gelegentlich sogar ganze Gesellschaften in Glücksspieler verwandelt und die Funktion des Geldes und der Investitionen verfälscht hat, denn ihr Streben ist weder auf die Produktion noch auf das Anwachsen der Güter der Welt gerichtet, sondern darauf, um jeden Preis Geld mit Geld zu gewinnen. Eine derartige Deformation führt die Weltwirtschaft unvermeidlich zum Desaster.

Es gibt viele andere Probleme der Weltwirtschaft. Die vorherrschende Ordnung hat zu kämpfen mit Inflation, Rezession, Deflation, möglichen Überproduktionskrisen, einem anhaltenden Sinken der Produkte des Grundbedarfs.
So unendlich reiche Länder wie Saudi Arabien haben bereits Haushalts- und Handelsbilanzdefizite, obwohl sie acht Millionen Barrels Erdöl pro Tag exportieren. Die optimistischen Wachstumsprognosen lösen sich in Rauch auf. Es gibt nicht die geringste Vorstellung, wie die Probleme der Dritten Welt zu lösen sind. Welches Kapitalvermögen, welche Technologien, Vertriebsnetze, Exportkredite stehen den unterentwickelten Ländern zur Verfügung, mit denen sie sich Zutritt zu Märkten verschaffen, konkurrieren und exportieren könnten? Wo sind die Verbraucher ihrer Produkte? Wie können die Mittel für das Gesundheitswesen in Afrika bereitgestellt werden, wo 22 Millionen Menschen HIV-positiv sind und die Bekämpfung nur dieser einen Krankheit nach dem heutigen Preisniveau 200 Milliarden Dollar jährlich kosten würde? Wie viele werden noch sterben müssen, bis ein schützender Impfstoff oder ein die Krankheit heilendes Medikament zur Verfügung steht?

Sechs Milliarden Menschen leben auf diesem Planeten. Es ist fast sicher, daß es in nur fünfzig Jahren 9,5 Milliarden sein werden. Die Gewährleistung von Nahrungsmitteln, Gesundheit, Bildung, Beschäftigung, Kleidung, Schuhwerk, Wohnraum, Trinkwasser, Elektrizität und Transport für eine derart große Anzahl von Menschen, die ausgerechnet in den ärmsten Ländern leben werden, wird eine kolossale Herausforderung sein. Man wird zuerst die Konsumptionsmuster definieren müssen, denn wir dürfen nicht weiterhin den Geschmack und den Lebensstil des Verschwendungsmodells der Industriegesellschaften nachahmen wollen. Das wäre Selbstmord. Die Entwicklung der Welt darf nicht den transnationalen Konzernen und den chaotischen Gesetzen des Marktes überlassen werden."

102396S- Auszüge aus der Rede des Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz anläßlich der Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag des Sieges der Revolution in Santiago de Cuba am 1. Januar 1999 -




















Aus aktuellem Anlass bei konkret-online!

Im April 99 versucht es der Commandante nochmal einem zu erklären, aber der hört nicht zu oder versteht mal wieder nichts:
102411S

Projekt Deutsche Lyrik

Das Fräulein stand am Meere

Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.

Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.

Heinrich Heine


Den Hinweis auf Fritz Stavenhagens Seite verdanke ich norberto42, dem zuzustimmen ist : ein ausgezeichneter Sprecher (Rezitator), hörenswert und Gedichte im Sprechen/Hören erschließend.

Über das Heinrich Heine Portal kann man übrigens sich in allen Heine-Ausgaben wunderbar verlieren .... und z. B. folgenden Brief finden:

Ew. Excellenz

bitte ich, mir das Glück zu gewähren einige Minuten vor Ihnen zu stehen. Ich will gar nicht beschwerlich fallen, will nur Ihre Hand küssen und wieder fort gehen. Ich heiße H. Heine, bin Rheinländer, verweile seit kurzem in Göttingen, und lebte vorher einige Jahre in Berlin, wo ich mit mehreren Ihrer alten Bekann-ten und Verehrern (dem seel Wolf, Varnhagens &c) umging, und Sie täglich mehr lieben lernte. Ich bin auch ein Poet, und war so frey Ihnen vor 3 Jahren meine „Gedichte“ und vor anderthalb Jahren meine „Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo“ (Ratkliff u Almansor) zuzusenden.
Außerdem bin ich auch krank, machte deßhalb vor 3 Wochen eine Gesund-
heitsreise nach dem Harze, und auf dem Brocken ergriff mich das Verlangen
zur Verehrung Göthes nach Weimar zu pilgern. Im wahren Sinne des Wortes
bin ich nun hergepilgert, nemlich zu Fuße und in verwitterten Kleidern, und erwarte die Gewährung meiner Bitte, und verharre

mit Begeistrung und Ergebenheit

H. Heine.
Weimar d 1' Oktobr 1824.


Der Besuch dauerte in der Tat nicht lange, weil Harry den Goethe, wenn die Anekdote denn stimmt, schwer verstimmt hat: Und womit beschäftigen Sie sich jetzt, junger Mann? – Mit einem „Faust“.

„Il n’y a plus d’après …“ - Zuweilen ...

... bemerkt man erst später wieder, dass einem etwas fehlt, z. B. wenn ein 50. Todestag zu melden ist. Boris Vians Le Déserteur lernte ich erst nach dem Abi bei den französischen Freunden in Aix kennen, aber das Lied begründete nachträglich nochmal meine Kriegsdienstverweigerung. Die Platte habe ich mir gebraucht in Aix auf dem Markt gekauft; ich habe sie immer noch. Und dann: Die Ameisen ...



in AISTHESIS Texte zur Ästhetik, Philosophie und Kunstkritik findet sich ein sehr schöner Überblick über Leben und Werk des Boris Vian:

Da hat also einer Todestag, und keiner merkt es so richtig (na ja, doch, wir Eingeweihten, wir Adepten und scheuen Liebhaber schon. Mal sehen, welche Zeitung heute etwas bringt). Dieses Vergessenwerden hätte ihn vielleicht sogar ein wenig amüsiert, daß keiner mehr weiß; nein, und er hätte gewiß nichts dagegen gehabt, wenn ein wenig gefeiert und dem Alkohol sowie den Zigaretten zugesprochen würde (aber nur von den Eingeweihten), so wie es vielleicht auf einer der wilden Surprise-Partys, die er grandios-witzig in „Drehwurm, Swing und Plankton“ beschrieb, ohne größere Umstände und Hemmungen betrieben wurde und wie es zu Boris Vians Zeiten im Pariser Quartier Latin, am Saint- Germain-des-Près (und nicht nur dort) in den Vierzigern üblich war zu feiern. All die Tricks, wie man auf Partys die besten Frauen abgreift.

Wer aber war Boris Vian?, werden einige fragen, denn die Informationen über ihn sind nicht sehr breit gestreut. ..


Unbedingt weiterlesen!
Vgl. auch Archäologie CLXXVI: Bulles de Vian

Archäologie LXIII: Home

Wir leben in einer alles-entscheidenden Zeit. Wissenschaftler sagen uns, wir hätten nur 10 Jahre um unsere Lebensweise zu ändern, um das Aufzehren von Rohstoffen zu verhindern und um eine katastrophale Entwicklung des Weltklimas zu verhindern.
Jeder Einzelne muss an dieser gemeinsamen Anstrengung teilnehmen ; und um so viele Leute wie möglich darauf aufmerksam zu machen, habe ich den Film HOME gedreht.
Damit der Film die größt-mögliche Verbreitung erhält, muss er um sonst sein ; unser Sponsor, die PPR Gruppe hat dies ermöglicht. EuropaCorp, der den Vertrieb sicherstellt, hat sich bereiterklärt, keinen Gewinn aus HOME erwirtschaften zu wollen, weil der Film nicht auf wirtschaftlichen Erfolg angelegt ist.
Ich hätte gerne, dass HOME auch Ihr Film wird. Verteilen Sie ihn weiter. Und handeln Sie.


Yann Arthus-Bertrand

Home-1
Dank an Jo.Pabst für den Hinweis!

Nicht kalkulierbarer Einfluss auf die Evolution

Manche mögen sich fragen: Was sind schon die Kosten des Klimawandels gegenüber den Milliarden, die dem Steuerzahler in Rechnung gestellt werden, um Banken vor dem Kollaps zu retten? Diese Rechnung hat einen Haken. Ökologische Schäden sind etwas anderes als ungerecht verteilte monetäre Verluste – es handelt sich um irreversible Schädigungen der Natur mit einem nicht kalkulierbaren Einfluss auf die Evolution. Wir wissen nicht, was wir tun, wenn wir die Aufheizung der Erdatmosphäre fortsetzen.

Vor der UN-Vollversammlung haben die kleinen pazifischen Inselstaaten Palau und Nauru Anfang Juni deutlich gemacht, bei ihnen sei die Katastrophe bereits angekommen. Schon jetzt beantragen die Bewohner Asyl auf festem Land, weil die Inseln in den Fluten zu verschwinden drohen. Es handelt sich vorerst um weniger als 40.000 Menschen. Es könnten mehr werden, wenn der Meeresspiegel infolge des Klimawandels in den nächsten Jahrzehnten um bis zu sechs Meter steigt. Was ist dann mit Millionen Menschen in Bangladesh, dem Niger-Delta, Manhattan oder Hamburg, Amsterdam und Buenos Aires? Vorsorge gegen den Klimawandel, um ein Inferno zu vermeiden, ist also ein kategorischer Imperativ. Aber schon das Ziel, den Temperaturanstieg auf dem Planeten Erde auf zwei Grad Celsius bis 2050 zu beschränken, ist kaum einzuhalten. Die Emissionen von Kohlendioxid müssten in den nächsten Jahrzehnten radikal gesenkt werden, ab 2015 um jährlich etwa drei bis vier Prozent. Doch was passiert heute? Der Anstieg der CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre ist mit 3,6 Prozent etwa vier Mal höher als nach Verträgen zum Klimaschutz zulässig. Wenn weniger CO2 ausgestoßen werden soll, müssen weniger fossile Energieträger verbrannt werden. Diese sind aber unverzichtbar – so das Mantra –, um im globalen Wettbewerb satisfaktionsfähig zu sein.


Elmar Altvater im Freitag

Siehe auch: krisennews und -gedanken (37)

Archäologie LXII: Marx und Engels - aus dem unzensierten Briefwechsel

Archäologie LXI: Hellzapoppin

Hellzapoppin (1941)
In der Hölle ist der Teufel los

Ein einmaliges Filmerlebnis, - jetzt auf DVD erschienen (siehe GBlog&watch). Irgendwann in den frühen 70ern im Apollo (wo damals Herr Flebbe begann, ein Programmkino in Hannover zu entwickeln), als Herr F. hinten im Zuschauerraum ganz laut lachte, als Stinky Miller nach Hause gehen musste, weil seine Mutter das wollte, und ich mich freute, dass Herr F. auch da war ....



Probably the greatest Lindy hop sequence ever filmed. Whitey's Lindy Hoppers:

Archäologie LX: Historische Karten

Eine wunderbare Kartensammlung (20 000 historische Karten), technisch hervorragend aufbereitet, findet sich bei David Rumsey:

10100231

Empfehlenswert zum Stöbern! Via c't 13/09, S. 196

Hötensleben revisited - Oder: That's where they belong

Eine meiner Lieblingszeitschriften, die ADAC-Motorwelt, kündigt in der aktuellen (nicht Kamera sondern) Ausgabe ein Konzert an:
60 Jahre Deutsches Grundgesetz (??, der Verf.) und 20 Jahre Wiedervereinigung - zwei Gründe, um ... an der ehemaligen Mauer (??, der Verf.) in Hötensleben bei Helmstedt zu feiern. Bei dem Open-Air-Konzert treten unter andem die Scorpions, ... Slade und Sweet auf ...
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Dass die Scorpions da spielen, wo sie hingehören, gefällt mir gut, noch besser fast die Liste derer, die da GG und DE feiern: - schade, dass Brian Connolly schon tot ist, der hätte sicher gern mitgemacht und mit Eppelmann einen gehoben...
Noch besser gefiele es mir, wenn die Scorpions im weiteren Programm - evtl. mit ihrem Freund Grobatschow zusammen - auftreten würden ...

03.10.2009 Zum Tag der Deutchen Einheit am Grenzdenkmal Hötensleben Führungen mit Turmbesichtigung und Rundfahrten mit Fahrzeugen DDR Grenztruppen
18.11.2009 Händelkonzert in der evangelischen Kirche mit anschließendem Gedenkmarsch zum Grenzdenkmal und dem Aufstellen von Kerzen
19.-21.11.2009 Festveranstaltungen zum 20. Jahrestag des Mauerfalls und der Grenzöffnung Hötensleben/Schöningen


... z.B. bei den Rundfahrten zur Deutcheneinheit mit Fahrzeugen der DDR Grenztruppen mit Klaus Meine und Rudolf Gorbatschow oder so ähnlich ....
0-1020-926222-00

The FineArt of Playing the Guitar (IX)

T-Bone Walker & BB King


This is the Monterey fairgrounds.
BB must have thought he died and went to heaven!
Both the most influential figures in electric blues guitar.

via Rock y Blues

Zur Wahl: Der europäische Durchschnittsarbeiter und der Zusammenbruch der Demokratiesimulation


Mindestlohn
via nds


... ansonsten: Trash zur Europawahl hier.

Zum Ergebnis sehr treffend als-ob-leben ?:

notiz: splitterparteien - oder wenn die demokratiesimulation zusammenbricht


ob sich das ergebnis gestern auch schon als bodenbildung sehen lässt?

"Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis haben sich am
Sonntag 56,7 Prozent der Wahlberechtigten nicht an den Wahlen zum
Europaparlament in Deutschland beteiligt.

Für CDU und CSU zusammengenommen entschieden sich 16 Prozent der
zur Stimmabgabe Aufgerufenen. Die SPD kommt nach dieser Zählweise
auf 8,8 Prozent. Von den Grünen möchten 5,1, von der FDP 4,6
und von der Linken 3,1 Prozent der Wahlberechtigten im Brüsseler
Parlament vertreten werden."


ich finde, da ist noch platz nach unten. und generell verweise ich bei
anlässen wie diesen immer gerne wieder auf diesen alten
beitrag, in dem es um den unsinn der einbildung geht, dass sog. "wahlen" irgendetwas verändern würden.


blogwürdig hat eine Grafik daraus gemacht:
eu_2009-06-07_nw1

Die Anwendung wahlatlas.net erlaubt die kartographische Darstellung von Wahlergebnissen mit einem Webbrowser. Mit diesem Atlas können Karten interaktiv gestaltet und analysiert werden. Damit wird die politische Situation in den unterschiedlichen Regionen sichtbar.

Krise interaktiv

NRC International hat eine hochinteressante interaktive Landkarte über die Wirtschaftskrise in der EU veröffentlicht: Economic crisis in European Union. Die Karte zeigt

the figures for all the member states by year and
quarter and lets you compare budget deficit, unemployment rate,
national debt and economic contraction.

Sie können die einzelnen Länder anklicken und sich detailliert zeigen lassen, was Sache ist.

via interessante zeiten

Ähnlichkeit und Ästhetik II: Herr A. aka Herr H. auf dem Klo


GBlog empfiehlt:
16. Juni 2009 - 20:00
Große Ur-Lesung mit Betonung und Hut aus dem neuen Roman
von Kurt Appaz

Mit
Helga Lauenstein, Claire Lütcke, Laetitia Mazzotti, Mark
Eichenseher, Wolfram Hänel, Christoph Linder, Frank "Flaco"
Matzke, Peter Przychodniak, Harald Schandry, Richie Thurlow.
Dramaturgie: Ulrike Gerold, Hilkje Hänel
Eine Kooperation von Kurt Appaz, dem Theater an der Glocksee und dem Kleckstheater / hannoversche Kammerspiele.
Gefördert vom Kulturbüro der Stadt Hannover.
Büchertisch: Lehmanns Buchhandlung, Hannover.
Ein Mann mit einem Beil im Kopf kommt frühmorgens aus der U-Bahn
gewankt, ein anderer bringt seine Beate Uhse-Puppe zur Tankstelle, um
Luft aufzufüllen, im Luxusschrebergarten serviert eine Sternekoch
Bratwürstchen für den Ex-Kanzler - und Appaz und Kerschkamp
fahren 33 Jahre nach dem Abitur auf ein Klassentreffen ins Landheim des
Gottfried-Wilhelm-Gymnasiums. Aber während die ehemaligen
Mitschüler zunehmend belanglose Anekdoten aus der gemeinsamen Zeit
zwischen 1966 und 1975 erzählen, haben Appaz und Kerschkamp mit
der Schule noch eine Rechnung offen, die sie gerne begleichen
würden. Als dann plötzlich jemand auftaucht, an den sich
keiner mehr erinnern kann, gerät die Auseinandersetzung mit der
Vergangenheit unerwartet außer Kontrolle.
"Ein großer Generationenroman zwischen Witz und Melancholie, der
mit erfrischender 'Political Incorrectness' auch die Konfrontation mit
den vorgeblichen Helden von heute nicht scheut. Ein Stück
deutscher Geschichte, das '1968' noch einmal aus dem Blickwinkel des
damals Zwölfjährigen lebendig werden lässt: Es geht um
den Ausbruch aus der häuslichen Spießigkeit, um 'Beatmusik',
lange Haare, das erste Moped, den ersten Joint, den ersten Sex und den
Traum von der Revolution – und es geht um die Generation der
Eltern und Lehrer, deren hilflose Überforderung nur allzu oft in
Ignoranz und Repression umschlug ... Gleichzeitig eine dramatische
Schülergeschichte, die sich unter veränderten Vorzeichen auch
heute noch oder wieder genau so ereignen könnte!" (R. Sikora)
www.haenel-buecher.de
www.kurt-appaz.de

Zuweilen (X)

bemerkt man, dass etwas einem früher etwas bedeutet hat: Das Ostzonen-Fernsehen in meiner Kindheit - mit Meister Nadelöhr und Pittiplatsch: Nun sind alle tot, wie Ostberlin Beatet Besseres meldet:

pittiplatsch

Pittiplatsch der Liebe ist, wie gerade bekannt wurde, am 22. April 2009 gestorben. Im Gedenken an Puppenspieler Heinz Schröder, der Stimme von “Pittiplatsch” ...

nadeloehr

... hier ein Foto mit Meister Nadelöhr (leider auch gestorben), Schnatterinchen und Mischka oder Bummi dem Bär.

Titel:

  1. Pittiplatsch: Märchen vom Springbrunnen

Kleinsamkeit


Der Schriftsteller Peter Glaser (der seinerzeit - 2002 - in Klagenfurt mit dem wunderbaren Text "Geschichte von Nichts" reüssierte, in dem sich so gr0ßartige Sätze finden wie dieser: "Das Universum ist wie Liz Taylor.") rezensiert in Technology Review regelmäßig zweifelhafte Produkte. Im jüngsten Verriss finden sich kluge Anmerkungen zum ökonomischen Sinn des Individualiserungswahns:

Heute gibt es den Bihänder unter den Verrissen: zwei Produkte – ein und derselbe falsche Gedanke.

My Room II
von Yamaha sieht auf den ersten Blick aus wie Werkzeughüttchen
für den Garten, ist allerdings für das Wohnzimmer gedacht und
auch da nicht für Werkzeug: der holzverkleidete Würfel mit
zwei Metern Seitenlänge kostet 700.000 Yen (etwa 5.300 Euro),
verfügt über eine eigene Klimaanlage, ist fensterlos und hat
aber immerhin einen schmalen Glasstreifen in der Tür. Laut
Hersteller eignet sich das Mikrozimmer, das man in seinen eigentlichen
Wohnraum stellen kann, ideal für Dinge, die man im großen
Zimmer nicht tun würde – etwa Karaokesingen, studieren, laut
fernsehen und so weiter. Mich erinnert das ganze eher an einen
Grabkammernsimulator, bestenfalls an eine Trainingseinrichtung für
jemanden, der vorhat, sein Leben in den Legebatterien von
Großraumbüros zu verbringen. Auch wenn in japanischen
Ballungsräumen, vor allem im Großraum Tokio, Wohnraum extrem
knapp beziehungsweise teuer ist, bin ich sicher, dass das Geld besser
angelegt wäre, wenn man sich damit ein paar Rendezvous oder
Verabredungen mit potenziellen Freunden gönnt, die einem
später sein kleines Wohnzimmer lebenswerter machen können
(oder man lädt seine Nachbarn ein, die sich dann bestimmt nur noch
zurückhaltend beschweren, wenn man wieder einen
Elvis-Nachsing-Koller kriegt).

Das deutsche Pendant dieser Art von Innenarchitektur für Klaustrophobie-Aficionados ist das Inhouse-Zelt Piilo des Industriedesigners Markus Michalsky,
das als "private, insgeheime Rückzugsmöglichkeit" gedacht
ist. Der futuristische, faltbare Jalousie-Kokon soll "Gefühle der
Zugehörigkeit und Sinnlichkeit" hervorrufen. In sowas
reinzukriechen, wird aber eher an jene Gefühle anknüpfen, die
einen als Kind anwandelten, nachdem man sich ein Zelt aus Decken gebaut
hatte – nach kürzester Zeit wurde man darin von Langeweile
und der drängenden Frage "Und was jetzt?" überfallen.

Die fortschreitende Individualisierung, von der der Nachkriegszeit
an vor allem aus wirtschaftlichen Interessen betrieben, schuf immer
kleinere gesellschaftliche Einheiten. Aus der Großfamilie
schnürten sich Kleinfamilien ab, die ihr eigenes Haus und Auto und
Zeug besitzen wollten. Danach der einzellebende Mensch, ob in einem
Wohngemeinschaftszimmer oder als waschechter Single, dem man neuerlich
jeweils eine Haushaltsgrundausstattung undsoweiter verkaufen konnte.
Danach wurde es schwierig. Wie kann man das Individuum weiter
atomisieren, um ihm wieder neue Dinge anzubieten? Zwar konnte man dem
linken Arm nicht etwas anderes verkaufen wie dem rechten, aber man mit
verschiedenen Identifikationsmustern funktionierte es. So ließen
sich aus einem konsumierenden Subjekt virtuell mehrere machen –
was zudem nicht mehr als Verkleinerung der Gemeinschaftlichkeit
empfunden wurde.

Es gibt durchaus Vereinzelungsbedürfnisse, die man mit einer
gewissen Toleranz für andere Kulturformen als zwar sonderbare,
aber pragmatische Lösungen ansehen kann, etwa die Ein-Personen-Sauna für prüde Amerikaner oder verschämte Briten, öffentliche Glaskäfige für Raucher oder für notorisch nichtöffentliche Menschen wie etwa Geheimdienstler etwas wie den extrem abhörsicheren WhisperRoom.

Andere Verkleinerungsformen stießen an biologische Grenzen.
Mit der seit den siebziger Jahren rapide zunehmenden Miniaturisierung
wurde ein übermütiger Konstrukteursgeist geweckt, der
Armbanduhren mit eingebauten Superwinztastaturen hervorbrachte –
die sich allerdings von keinem Finger mehr bedienen ließen, weil
sie einfach zu klein waren. In einem jahrzehntelangen Hinundher wurden
Gebrauchsgegenstände oder ihre Bedienelemente kleiner (downsizing)
und wieder größer (rightsizing), während der
menschliche Körper sich als Maß aller Dinge
verhältnismäßig veränderungsresistent zeigte
(außer durch veränderte Konfektionsgrößen infolge
kollektiver Überernährung).

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Hart an der Grenze zum Zynismus sind Kunstprojekte wie das von Michael Rakowitz mit dem Namen ParaSITE,
im Zuge dessen er aufblasbare Großstadt-Biwaks für
Obdachlose entwickelt. Die ParaSITE-Zelte nutzen die Abwärme von
Gebäuden, um sich aufzublasen und die Wärme zu speichern. Die
Verkleinerungstendenz beim persönlichen Lebensraum
stößt schnell auf konservative Barrieren. Freiwillig
einpferchen lässt sich der wie alle Lebewesen äußerst
auf sein Revier bedachte Mensch nur zeitweise (Dusche, Toilette), bei
spezieller Veranlagung auch etwas länger (U-Boot-Matrose,
Kampfjägerpilot, Astronaut) oder wenn ihm besonderes
Vergnügen verheißen wird (Samadhi-Tank).

Den schaurigen Kern von My Room II und des Piilo-Kokons legte der australische Künstler Adam Norton frei. Seine Generic Escape Capsule
ist ein modifizierter Kleiderschrank, in dem ein Mensch nur noch auf
eine Weise existieren kann, die, wenn sie einem Kriegsgefangenen
zugemutet würde, die Vereinten Nationen in Gang setzen würde.





Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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