LaufzeitenExportWeltmeister






Strahlendes Sibirien
"Euer Atommüll verrottet bei uns"
Alptraum Atommüll - (Frankreich, 2009, 98mn) ARTE F - Regie: Eric Guéret
Schönen Abend noch in D'yer Ma'ker!
gebattmer - 2009/10/15 20:14






It's the end of the Summer Season and so time for DO or DIY to unplug the ethernet cable, give the ol' modem a bit of a dust and take the next season off. But before we go we haven't forgotten that it's somewhat a tradition to make a downloadable collection of the best of all things avant retard for your ears and eye-pods, you lucky people - complete with downloadable artwork. So here it is. I always say there's nothing like art, and this is nothing like art.
Do or DIY - "Awful Fun" (zip file: MP3s and artwork)

Wenn also der Name Sarrazin auf die sarazenische Herkunft des Trägers verweist, dann haben wir es hier mit einem interessanten Fall von kultureller Obsthändler-Identitätsdiffusion zu tun. Das muss ähnlich wehtun wie die Obsessionen eines Mr Liwek “Lionheart” Ozog aus Tombstone, AZ 85638, USA, der den Chef macht bei Fact - Fiction (a transatlantic press network based in the USA: ... widmet sich vornehmlich der Politik, der Wirtschaft, den Medien, der Geschichte und Zeitgeschichte. Es ist konservativ, politisch-inkorrekt, kapitalistisch, religiös neutral, anti-islamistisch, anti-ideologisch, vertritt aber die christlichen Wurzeln des Abendlandes und deutsche Interessen... - ein ähnlich bräunliches Gemisch also wie PI -), dessen deutscher Ableger mit viel islamophober Zustimmung die schönsten Passagen des Sarrazin-Interviews im Netz verbreitet.
Leistungsdruck ist jedoch keine Selbstverständlichkeit von Lernprozessen. Lernen braucht Zeit, aber eine Durchschnittszeit fürs Lernen so festzulegen, dass immer einige nicht mitkommen, schafft erst den Leistungsdruck, an dem man scheitert. Aus der Wissensvermittlung folgt dieser se-lektive Umgang nicht, denn sie hätte ihr Maß am Verstehen des jeweiligen Inhalts - was mal länger, mal kürzer dauert. Wissen legt nicht fest, in welcher Zeit es verstanden werden will und muss. Dies erfahren in unserem Schulsystem nur die Schüler und Schülerinnen im Anfangsunterricht und das ist von den Lehrpersonen gewusst, wenn sie dann mit der realistischen Benotung beginnen, die sie leider nicht nur als gesetzliche Festlegung zur Sortierung, sondern als Hilfe zur Selbsteinschätzung des Kindes verstehen. Wissen in ein Pensum zu verwandeln macht die vorherrschende Form der Wissensaneignung erst zum Lerndruck. Lernen in einer vorher festgelegten Zeit hat nichts damit zu tun, dass jeder seine Fähigkeiten entwickelt. Es wird benutzt, um eine Verteilung von Berechtigun-gen für die Hierarchie der Berufswelt vorzunehmen. Für die Beteiligten erscheint dieser Zusam-menhang in verkehrter Form – nicht so, dass er die individuelle Laufbahn bestimmt, sondern als zur Verfügung gestellte Bedingung für die Entwicklung der Lernenden. So werden die lernhemmenden Bedingungen im Gegensatz zu ihrer praktischen Zweckbestimmung als Angebote und Möglichkei-ten verstanden, die man nun ergreifen muss, um weiter zu kommen. Und wo einer scheitert, da hat er eben die Chancen nicht wahrgenommen...
St. Andreasberg. Andreas Töpfer aus Hann. Münden hat die neunten Hirschrufmeisterschaften im Harz gewonnen. Der Betriebsschlosser siegte vor St. Andreasbergs Bürgermeister Hans-Günter Schärf (SPD). Bei den Harzer Hirschrufmeisterschaften versuchen die Teilnehmer, die Rufe der Rothirsche mithilfe von Weizenbiergläsern, Küchenrollen oder Muscheln zu imitieren. Die Wettbewerber waren in den Disziplinen "Suchender Hirsch", "Kampfschrei" und "Sprengruf" gegeneinander angetreten. Den Sprengruf brüllt ein Rothirsch einem männlichen Hirsch hinterher, wenn er diesen im Geweihkampf besiegt hat. Dieses Projekt des Ex-Bundeskanzlers Gerhard Schröder hatte implizit das Schreddern der alten Volkspartei SPD zum Ziel. Die Mittel dazu waren politische Entscheidungen, die den Interessen der Mehrheit der SPD-Wähler entgegengesetzt waren: Deregulierungen (der Finanzmärkte), Privatisierungen (der Bahn), Hartz IV und die Agenda 2010, die Einführung der Praxisgebühr, schließlich die Rente mit 67 durch Müntefering. Seit 2003 sind für die SPD die Folgen ihrer Politik klar: Der Verlust von hunderttausenden Parteimitgliedern und die Abwanderung von Millionen Wählern. Die Partei verlor Wahl nach Wahl und rettete sich in die Große Koalition. Und auch im gegenwärtigen Wahlkampf stand die SPD mit ihrem Personal, allen voran Steinmeier und Müntefering, für diese desaströse Politik.

Ein schönes Beispiel für die Symptomatik war eben auf Pro7 zu sehen: hier kam die mediale Inszenierung der Bundestagswahl zu sich selbst: zuerst waren wirkliche Politiker zu Gast, die für den Fleischwarenfachverkäufer den Affen machten, dann wurden Jugendliche - auf widerlichste Weise - vorgeführt, deren politische Unkenntnisse das Ergebnis 1. genau dieser Art von Fernsehen, 2. dieser Art von Politik und 3. des von dieser Art von Politik verordneten Politikunterrichts in den Schulen sind. Herzlichen Glückwunsch. Etwas irritiert war man dann, dass die Linke in vielen Bundesländern die stärkste Partei war - und insgesamt die zweitstärkste (und die FDP die drittstärkste) -, was nun so gedeutet werden könnte: Das Prekariat glotzt Pro7, weiß aber trotzdem, wo die Lampe hängt - oder:
Ein Falke muss ein konkretes Einzelwesen anvisieren. Eine dichte Masse, die ständig die Form wechselt, sich ruckartig zusammenzieht, pulsiert oder Wellen bildet, überfordert ihn. In der Masse des Schwarms verschwimmen die Konturen der einzelnen Beutetiere zu einem großen Ganzen. Stare bewegen sich ganzjährig in teilweise riesigen Trupps und die ab Mitte Juni selbstständigen Jungvögel bilden ebenfalls sofort Schwärme.
Auf einer dreitägigen Fachtagung diskutieren 60 Fachleute der Bereiche Geschichte, Politik und kultur an der Universität Heidelberg über das Phänomen Arnold Schwarzenegger.
Einreiten: Josef Neckermann, geboren am 5. Juni 1912 in Würzburg, konnte, wie die meisten, nichts dafür. Ein junger, aufstrebender Kaufmannssohn, der der Reiter-SA beitrat ("allerdings ohne es recht zu bemerken", J.N.) und froh war, daß sein Schwiegervater "seine ursprüngliche Begeisterung für den Nationalsozialismus auf ein normaldeutsches Maß zurückschraubte". Glückliche Fügung, daß er zwi jüdische Kaufhäuser in Würzburg billig erwerben konnte, trotz des Protestes seiner Mutter (Musch: "Jüdische Warenhäuser, ich bitte Dich! Wie es da schon riecht!"). Nachdem die SA zwei Jahre lang Kunden angepöbelt und photografiert hat, verschiedene Warenkategorien verboten wurden und die Dresdner Bank plötzlich keinen Kredit mehr gewähren konnte, dafür auf Rückzahlung des alten Darlehens drängte, kam Neckermann zu Hilfe - er kaufte. 1935 "Ruschkewitz" und "Merkur", dann 1937 das gegenüberliegende Spezialgeschäft "Vetter", "das vom Vorbesitzer arisiert worden war. Ein guter Fischzug" (J.N.). Motto Neckermann: "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit."
Josef Neckermann: "Karl Amson Joels Unternehmen hatte nur zwei Haken: Er war Jude, und er hatte sich als Firmensitz ausgerechnet die Stadt Nürnberg ausgesucht, die Stadt des berüchtigten Julius Streicher." 1934 entschloß sich karl Joel, sein Unternehmen nach Berlin zu verlegen, die Näherei verblieb in Nürnberg. Das verschaffte ihm eine Gnadenfrist von vier Jahren, begünstigt durch die taktierende Wirtschaftspolitik Hermann Görings und die Fürsprache Fritz Tillmanns, Parteigenosse, Stadtrat, Chef des Wirtschaftsberatungsamts und Tuchfabrikant. Die Schikanen verschärften sich auch hier: Arier in die Geschäftsleitung, Boykott durch arische Zulieferfirmen, immer wieder Verhaftungen, Kennzeichnung der Pakete mit einem "J", Verbot, in Zeitungen zu inserieren. Als am 26. April 1938 eine "Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" über 5000 Reichsmark und die "Arisierung jüdischer Wirtschaftsbetriebe" beschlossen wird, gibt Karl Joel auf. Er will verkaufen.
1933 existieren in Deutschland 100 000 jüdische Betriebe, im April 1938 sind es noch 39 532. Anfang 1933 gibt es mehr als 500 000 jüdische Geschäfte im Juli 1938 noch 9000, davon 3637 in Berlin. Am 17.1.1939 ist die Arisierung abgeschlossen. Brief eines Münchner Kaufmanns, Nationalsozialist, SA-Mann, am 16. April 1938 an die Industrie- und Handelskammer München: Ich kann nicht mehr zusehen, "in welch schamloser Weise von vielen 'arischen' Geschäftsleuten, Unternehmern etc. versucht wird..., die jüdischen Geschäfte, Fabriken etc. möglichst wohlfeil und um einen Schundpreis zu erraffen. Die Leute kommen mir vor wie die Aasgeier, die sich mit triefenden Augen und heraushängender Zunge auf jüdische Kadaver stürzen." Josef Neckermann: "Unter den gegebenen Umständen hielt sich Joel tapfer."
* "1927 gründete Schickedanz das Versandhaus Quelle und orientierte sich dabei an der amerikanischen Idee des Versandhandels. Das Versandhaus modifizierte er den deutschen Verhältnissen entsprechend, um den Verbrauchergewohnheiten Rechnung zu tragen. Dabei setzte er von Anfang an auf die Maxime „Qualität zu einem angemessenen Preis“. 1935 erwarb Schickedanz die Rechte an der Marke Tempo und die Vereinigten Papierwerke in Nürnberg. 1939 erreichte das Versandhaus Quelle einen Umsatz von 40 Millionen Reichsmark...
Der Name Bejarano begegnete mir zum ersten Mal, als die von mir seit Mitte der 60er Jahre sehr geschätze Band "The Rattles" um 1970, als von der Urbesetzung schon längst keiner mehr dabei war, mit der Sängerin Edna auftrat (und mit einem Remake von "The Witch" nochmal - ein letztes Mal erfolgreich war - vgl. auch hier). 
1980 erschien im Röderberg-Verlag Fania Fénelons "Das Mädchenorchester in Auschwitz". Fania Fénelon war Pianistin und Sängerin des Orchesters, Esther Bejarano spielte Akkordeon und Alma Rosé, Violinvirtuosin, Tochter des jüdischen Konzertmeisters an der Wiener Hofoper Arnold Rosé und Nichte des Dirigenten und Komponisten Gustav Mahler, war eine der Dirigentinnen:
Der autobiographische Roman wurde 1980 in den USA für das Fernsehen mit Vanessa Redgrave in der Rolle der Fania Fénelon verfilmt (ist aber m. W. nicht mehr verfügbar).
Gemeinsam mit Tochter Edna und Sohn Joram gründete sie Anfang der 1980er Jahre die Gruppe 'Coincidence' mit Liedern aus dem Ghetto und jüdischen sowie antifaschistischen Liedern.

Der schwedische Rundfunksender Sveriges Radio P1 führt die Tradition des Radiotheaters fort. Am 14. August wurde dort "The Seduction Of Ingmar Bergman" von Ron Mael and Russell Mael gesendet. 
