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Deutsche Eliten II - Oder: Leistungsträger-Netzwerke

Heute: Schwerpunkt Hamburg
In Hamburg tobt derzeit der Kampf einer Gruppe aus dem Bürgertum: Sie wehrt sich mit mit viel Macht und Geld gegen die Ablösung des bestehenden dreigliedrigen Schulsystems, das sich nach Meinung vieler führender Wissenschaftler selbst überholt hat.
Online seit: 18.02.10
Quelle: NDR

SchulreformHH2
SchulreformHH

Ein interessanter Beitrag von Panorama zur Soziologie der Eliten und ihrer Netzwerke - oder wie ich neulich bemerkte:
... Vorteile, Möglichkeiten und Chancen: die eigene Brut auf dem Gymnasium endlich von denen zu befreien, die da eigentlich nicht hingehören .... Unter ästhetischen Gesichtspunkten finde ich es nett, weil ihr eigentliches Niveau zum Vorschein kommen lassend, wenn sie ihre Demos mit Knallchargen wie Herrn Caetano Neven DuMont schmücken, aber der geht als FDP-Mitglied wahrscheinlich auch als Leistungsträger durch ...

Siehe auch: Sarrazin-Slaughterhouse III - Oder Archäologie LXXVI: Deutsche Eliten - mit Schwerpunkt Frankfurt

Sie sagen: "Nichts" (II)

... brauchen dafür aber eine Juniorprofessur für Reformkommunikation.
Wer genauer wissen will, was es mit diesem Begriff auf sich hat, der kann sich zum Beispiel in einem "Diskussionspapier" der als äußerst reformfreudig bekannten Bertelsmannstiftung mit dem Titel:
Politische Reformkommunikation. Veränderungsprozesse überzeugend vermitteln, informieren:


... Gerade bei Reformen, die zunächst schmerzliche Eingriffe in Besitzstände
relevanter Wählergruppen bringen, müssen Reformbedarf, Reformprozess
und Reformergebnis in der richtigen Weise und in der richtigen Gewichtung
vermittelt werden. Gefordert ist die Orientierungsleistung der Politik, Ziele und
Methoden des eingeschlagenen Reformkurses nicht nur technokratisch
(Alternativlosigkeit), sondern auch normativ (beste gangbare Alternative) zu
begründen. Besonders berücksichtigt werden müssen dabei vorhandene
gesellschaftliche Werte- und Einstellungsmuster – auch um sie gegebenenfalls
durch gezielte Kommunikationsstrategien zu verändern.
Daher sollte der Reformprozess mit der Schaffung von Problembewusstsein
für die Reformnotwendigkeit eingeleitet werden: Problem und Problemhintergrund
gilt es darzustellen, bisher nicht gesehene Zusammenhänge zu
erklären und die daraus resultierenden Fragen mit den Adressaten zu erörtern.
Positive Rhetorik hebt die attraktiven Seiten des künftigen Reformergebnisses
hervor und stärkt die Zuversicht, den Reformprozess meistern zu können.
Dabei muss das Gesagte verständlich sein und zur Wirklichkeit passen: Die
Bezeichnungen für die unter Rot-Grün eingeführten Arbeitsmarktinstrumente
dagegen standen in ihrer werbe- bzw. managementsprachlichen Konnotation
entweder nicht in Einklang mit den realen Inhalten der zu vermittelnden
Maßnamen oder wurden als inhuman und technokratisch empfunden
(„Arbeitslosengeld II“, „Ein-Euro-Job“).
Als gelungenes Gegenbeispiel lässt sich der Ansatz der britischen Labour
Regierung oder der US-amerikanischen Clinton-Administration anführen,
Reformmaßnahmen immer als „Modernisierung“ zu kommunizieren und mit
positiven Zielvisionen zu verknüpfen („Welfare to work“, Klassifizierung von
Regierungsausgaben als „Investments“)...


Stumberger bei tp: So wird der Begriff der Reform selbst quasi als Entität gebraucht, als ob es nicht höchst unterschiedliche "Reformen" gäbe. Rein vom Begriff her gesehen erscheint in der "Reformkommunikation" die Reform aber als politisches Neutrum, dem es – ganz technokratisch wertfrei – zur Durchsetzung zu verhelfen sei. Wohin eine Reform zielt, ist dabei völlig egal, in diesem Sinne waren auch die nationalsozialistischen Rassengesetze eine "Reform". ...

Vgl auch Nichts

Der Meister bei der Arbeit

Jeff Beck is to release his first new album in seven years in April.

jefflgCalled 'Emotion & Commotion', the album sees Beck team up with a number of musicians including Joss Stone. He also recorded tracks with a 64-piece orchestra, something he says he first experienced on his 2005 version of Gustav Mahler's Symphony No. 5.

"It turned out amazingly well," Beck explained of the album, which features covers of Jeff Buckley's interpretation of 'Corpus Christi' and a version of 'Somewhere Over The Rainbow' from the 'Wizard Of Oz'. "But I didn't want to commit to an entire album of classical music. What appealed to me instead was the idea of bringing together these seemingly contradictory sounds on different kinds of non-classical music.”

The tracklisting for 'Emotion & Commotion' is:

'Corpus Christi'
'Hammerhead'
'Never Alone'
'Somewhere Over The Rainbow'
'I Put A Spell On You' (featuring Joss Stone)
'Serene' (featuring Olivia Safe)
'Lilac Wine' (featuring Imelda May)
'Nessun Dorma'
'There’s No Other Me' (featuring Joss Stone)
'Elegy For Dunkirk' (featuring Olivia Safe)


Quelle: The Rock Doctor

jeff-beck-emotion-commotion

Bis dahin hier:

1. Februar 2010 — "How High The Moon" Les Paul Tribute Jeff Beck Imelda May on vocals grammys 2010
-> zur Gibson Les Paul hier!


Jeff Beck's performance at the O2 Arena, London on February 13th 2010

Zugabe I
DER MEISTER UND IMELDA


grammy05

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Zugabe II
DER MEISTER und andere Gitarrenspieler



22. April 2009 — Rock and Roll Hall Of Fame 2009 Vinnie Colaiuta - Drums Tal Wilkenfeld - Bass Jason Rebello - Keys


13. Februar 2010 — 'Moon River' Eric Clapton and Jeff Beck, The O2 London, - Moon River, wider than a mile...

Zugabe III
Der andere, tote Meister bei der Arbeit, kürzlich erschienen:
Jimi Hendrix - Valleys Of Neptune

Archäologie XCI: Something In The Air

Wiedergefunden: Ein wunderbarer Song (und ein tolles Video!) aus dem Jahre 1969 - mehr dazu im Geezer Music Club!

The Times, They are a Changin - Do They?

PBS Video via Never Get Out Of The Boat
"In Performance at the White House: A Celebration of Music from the Civil Rights Movement" features songs from the Civil Rights Movement performed by top entertainers, as well as readings from famous Civil Rights speeches and writings.
Duration: (56:51)
Premiere Date: 02/10/2010

Bob Dylan "The Times, They are a Changin"



Aus den Kommentaren:
... A beautiful version of the song, he sings it with the wisdom of his years , it is almost a lament for the last 40 odd years...
Simple & eloquent from his Bobness. Laugh at his voice all you want (& I'm still laughing at his Christmas album), but the man has written some truly masterful songs & sounds like he's travelled that weary road a time or two. Be thankful Obama was hip enough to invite Dylan to play. Palin couldn't spell 'Dylan' if it was written on both her fucking hands...
unfortunately, he's wrong... in DC, it's the same old song, with a different face since Bush has been gone. but things never change, do they? ...


___________________________________________________________________
PBS is made up of more than 350 local public noncommercial TV stations and reaches more than 115 million people each month through on-air and online content, and, increasingly, in other platforms.

Archäologie XC: Fela Anikulapo Kuti

fela-kuti

Knitting Factory is rolling out re-issues of the great Fela Kuti.
If you like Afrobeat - 40 minutes of great music below:








Boogie Woogie

Ben Waters, Axel Zwingenberger and Charlie Watts


via Rock&Blues

so ähnlich ... wishful thinking
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Schloemann! Setzen! Ungenügend!

Nur kurz zu einem Artikel im "Wochenende" der Süddeutschen, der viel Zustimmung bei Lehrern und anderen Bestwissern gefunden haben wird: Johan Schloemanns mit einigen richtigen Beobachtungen, aber völlig untauglicher Diagnose zum status praesens des deutschen Gymnasiums mit dem slaughterhousemäßig provokanten Titel "Klassenbewusstsein" (sz vom 6./7. Februar) versehene Klage über den drohenden Untergang desselben.
Schloemann will gegen die, die meinen, man müsse wegen der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im globalen Bla (so sagt er das natürlich nicht) noch mehr Jugendliche das Abitur machen und sie studieren lassen, die Leistung des Gymnasiums bei der Rekrutierung von (guten!) Funktionseliten in Stellung bringen und aktiviert dazu allerlei recht hübsche bildungsbürgerliche Affekte. Geschickt vereinnahmt er auch oppositionellen Geist, indem er als Beispiele für nicht so gut gymnasial gebildete Funktionseliten "Vorstandvorsitzende, ... die kaum einen klaren deutschen Satz formulieren können", und den Herrn zu Guttenberg einführt, dem "jeder gute Deutschlehrer ... vieles als schwülstig, redundant und nichtssagend anstreichen müsste". Oyoyoy!

Der vermeintlich kritische Gestus erweist sich aber als dümmliche Überheblichkeit, denn "nichtsagend und redundant" kann Schloemann selbst ziemlich gut daherreden, "schwülstig" eigentlich auch ... :
Er deliriert ein Gymnasium, das es nie gegeben hat; die angeblich demokratische Tradition des deutschen Gymnasiums ist eine Schimäre, es sei denn, man begreift Demokratie slaughterhousemäßig als Gönnertum ("... aber das Gymnasium des 19. Jahrhunderts ließ durchaus schon das Kleinbürgertum und Handwerkersöhne herein ..."): Wann hat denn das deutsche Gymnasium die guten, d.h. gebildeten Funktionseliten hervorgebracht, die dort "genaue Analyse, differenzierte Interpretation und kritisches Denken eingeübt (hätten), mit der Absicht eine souveräne Persönlichkeit zur Entfaltung zu bringen, die sich auch dem Schwierigen und dem Unbekannten erfolgreich stellen kann." ??

Im 19. Jahrhundert? In der Weimarer Republik, deren Funktionseliten - soweit nicht ausgebürgert oder ermordet - so geschmeidig Ausbürgerung und Massenmord exekutierten? Dann muss es wohl in den frühen 50er Jahren gewesen sein, als das Gymnasium so funktionierte, wie Schloemann meint, denn schon "im Laufe der Nachkriegszeit ließ man es geschehen - teils ideologisch gewollt, teils vom wachsenden Wohlstand verführt [das versteht jetzt gar keiner mehr ...], dass das Gymnasium zusehends zum Opfer seines eigenen Erfolges wurde. Man ließ Schritt für Schritt immer mehr Schüler aufs Gymnasium und reduzierte, damit einhergehend, den Anspruch ..." Also in den 60ern ff.

Das sind die beiden Figuren, mit denen Schloemann - redundant wie nochwas - operiert:
1. Der "Anspruch" wird (weiter) gesenkt bis hin zum "Nicht-Anspruch" ...
Anspruch, hoher - auf der einen Seite und Bereitschaft, sich dem Anspruch zu unterwerfen, mit der Perspektive "einen jener höheren Berufe zu ergreifen" - auf der anderen Seite; - eine doch wohl etwas unterkomplexe Modellierung schulischen Lernens!

Schlleistungsdeterminanten-Weinert_Helmke

2. "Man" = das Subjekt: entweder - wie oben - das Gymnasium selbst - oder hier: ideologisch Verblendete ... weiter unten wird er scheinbar genauer, wenn er "diese Entkernung hinter der schönen backsteinernen Gymnasialfassade" [Schwulst!] zum "gemeinsame(n) Projekt von linken Egalitaristen und rechten Technokraten" hochjazzt, um schließlich nicht "nur Politik und Lehrer und hereindrängende Einwandererfamilien", sondern auch "die angeblich bildungsbeflissenen Mittelschichten" als Schuldige auszumachen.

All dem liegt eine dritte Denkfigur zugrunde, die verquast formuliert, aber nicht ausgeführt, geschweige denn empirisch unterfüttert wird:
"So viele Abiturienten, das liegt unmittelbar auf der Hand, können weder selbst alle geeignet sein, höhere Berufe auszuüben, noch können ihnen dafür ausreichend Stellen zur Verfügung stehen."

BildungSelektion11

Klassenbewusstsein heute ist, wenn man behaupten kann, was nicht zu belegen ist, dass also etwa der Anteil der Studierfähigen in einer Gesellschaft nicht erhöht werden kann, also wohl als biologische Konstante angenommen werden muss, und das mit einer Argumentation vorträgt, die keiner Prüfung standhält, die sich aber, da sie mit den Versatzstücken des neueren Elitediskurses spielt, sicher wähnt, dass die eigene Unbildung nicht bemerkt wird.

Nun kann man ja angesichts seiner Vita nicht sagen, dass Herr Schloemann, der sich auskennt mit den Gedichten der Sappho, ungebildet sei, aber vielleicht ging es seinem Gymnasium ja am Ende wie dem Tithonus , der sich, vermittelt von seiner neuen Frau, der göttlichen Morgenröte, von den Göttern Unsterblichkeit gewünscht, aber vergessen hatte, ewige Jugend dazuzubestellen, so dass er immer älter und gebrechlicher wurde, ohne je zu sterben.
Oder das Erstellen von Pressemappen für die Initiative neue Soziale Marktwirtschaft hat ihm, also Schloemann und nicht Tithonus, zu diesem fatalen Klassenbewusstsein verholfen...

Die von Schloemann ja richtig wahrgenommenen Probleme des Gymnasiums (siehe auch Abitur in Deutschland - Falsch Gm8) werden z.B. im Pädagogischen Journal denn doch differenzierer diskutiert; empfohlen seien
- Ulrich Herrmann -- Das dreigliedrige Schulsystem darf keine Zukunft haben!
- Hermann Lange, Staatsrat a.D. -- Welches Steuerungswissen liefern Schulleistungsstudien für Bildung
denen die obigen Abbildungen entnommen wurden; sowie
- Heike Solga / Rosine Dombrowski -- Soziale Ungleichheiten in schulischer und außerschulischer Bildung - Arbeitspapier 171 (März 2009), hrsg. von der Hans-Böckler-Stiftung
oder auch:
Jürgen Oelkers; Gymnasialpädagogik: Erwartungen und Chancen einer Adressaten bezogenen Disziplin

Und - wahrscheinlich doch nicht abschließend, aber weil es not-wendig ist - noch einmal

Vier unabweisbare Fragen

(1.) Wie kann durch Bildung die nachwachsende Generation zu Urteil und Kritik, zu Selbständigkeit, Selbstverantwortung und Individualität, aber auch zu gesellschaftlicher Funktionalität und Solidarität befähigt werden?

(2.) Wie kann durch Erziehung erreicht werden, dass die Kinder nicht ihrer Freude, ihrer Neugier, ihrer Phantasie und ihrer Selbstachtung beraubt, sondern in ihren Kräften gestärkt werden und sich erfolgreich in der Gesellschaft bewegen lernen?

(3.) Wie kann durch Didaktik den Lernenden geholfen werden, in möglichst produktiv genutzter Zeit möglichst viel zu lernen, wie kann mit ihr möglichst viel an Einsichten und Kompetenzen vermittelt werden, und zwar insbesondere denen, die auf Hilfe und deswegen auf Didaktik angewiesen sind, weil sie noch nicht selbständig lernen können?

(4.) Wie kann das öffentliche Schulwesen und der Unterricht gerechte Chancen zur Bildung und Erziehung eröffnen, so dass jeder lernen kann, was er lernen könnte und will, und zugleich die Bedürfnisse der arbeitsteiligen Gesellschaft erfüllt werden?

Die so formulierten Problemstellungen dürften weitgehend Konsens finden, dennoch ist strittig, welche Pädagogik praktisch aus ihnen folgen sollte, oder genauer: wie sie durch geeignete curriculare Bildungsangebote, Verkehrsformen zwischen Lehrern und Schülern, didaktische Verfahrensweisen und Schulorganisationsformen ausbuchstabiert und konsequent gehandhabt werden sollten.



Andreas Gruschka, Bürgerliche Kälte und Pädagogik – Moral in Gesellschaft und Erziehung
Wetzlar: Büchse der Pandora, 1994, S. 144

Schloemann und die Folgen - oder: Die CD / spam

... wahrscheinlich von einem Abiturienten des Null-Anspruch-Gymnasiums. Rechtschreibung und Zeichensetzung nicht so doll, aber geschäftstüchtig isser!

Hallo,

Wir verkaufen rund 7 Millionen deutsche Email-Adressen aus Deutschland und der Schweiz 100% alle gültig (keine Rückläufer)
Die Email-Adressen setzen sich wie folgt zusammen

Rund 2,5 Millionen @t-online.de Emails
Rund 1,9 Millionen @web.de Emails
Rund 600`000 @bluewin.ch Emails
Rund 500`000 @freenet.de Emails
Rund 400`000 @gmx.de Emails
Rund 400`000 @hotmail.com Emails

Dazu noch rund 700`000 Emails von anderen deutschen Email-Providern (mixed)
Die Emails sind in folgende Kategorien sortiert: ...

Alle Emails wurden im douple-opt-in Verfahren gesammelt nach den strengen Regeln des Datenschutzes.Die Empfänger haben der Zusendung von Emails durch dritte zugestimmt daher erwerben sie die Emails völlig legal.Sie erhalten zu jeder Email auch den Vornamen,Nachnamen,Adresse,Geschlecht,Telefonnnummer. und sie bekommen auch eine Lizenz im .pdf Format geliefert das sie die Emails benutzen dürfen.

Der Preis beträgt 1000 Euro inkl. Mwst

Bezahlung ist per Überweisung und mit Paypal möglich.

Die Emails bekommen sie auf einer DVD mit der Post geliefert nach dem sie bezahlt haben (Vorkasse).

Die Emails sind eher für solche Leute oder Firmen gedacht die etwas verkaufen und neue deutsche Kunden gewinnen wollen.

Wenn sie interessiert sind die Emails zu kaufen senden sie eine Email an folgende Email-Adresse:

XXXXXXXXXmail.com (at) durch @ ersetzen

Bitte geben sie Ihre Lieferadresse bekannt wohin wir die DVD verschicken solllen und wie Sie bezahlen möchten (Überweisung oder Paypal)

Mit besten Grüssen
Alexander A.

Archäologie LXXXIX: Doin' The Yam With Fred Astaire

Wunderbar im Geezer Music Club: Ein Beitrag zu "The Yam".
Ich meine mich zu erinnern, dass Gremliza vor Jahren mal ungefähr so formuliert hat: Im Vergleich zum allseits eingeschränkten europäischen Menschen, der bei Rot an der Ampel stehen bleibt, kann Fred Astaire als Beispiel einer allseits gebildeten sozialistischen Persönlichkeit gelten (vielleicht hat er oder jemand anders aber auch was anderes gesagt, - aber so ähnlich war's und das trifft immer noch, weil die allseits durchtrainierten Unpersonen der Jetztzeit nicht die Leichtigkeit der Bewegung Astaires haben- und weil ihnen der Swing fehlt):


... unglaubliche Choreographie in der Schlussszene ab 5'40! ... Und sehen Sie unten rechts mal nach, was yt noch anzubieten hat zu Fred Astaire: lohnend!

Einmalig: Fred Astaires famous Ceiling Dance

Sie sagen: (Alles oder) Nichts (?)

oettinger_urheber

Na gut, ... The Center of Capitalism finden Sie hier (; schön dass es endlich ein Bekennerschreiben gibt!), das Original jetzt hier:


Hier also auch nicht mehr! Ich habe jetzt keine Lust mehr, dem Clip im Netz hinterherzulaufen. Sie werden ihn schon irgendwo finden. Wenn nicht: auch egal: Oettingers Nicht-Englisch ist doch nur ein Nebenkriegschauplatz. Schön finde ich allerdings, dass das Zentrum des Kapitalismus sich solche Mühe macht, seines Mietmauls gegoutante Spuren zu vernichten ....

Herr K., der mir den (ersten) Link übermittelte, ist beleidigt. Er meint, es sei ein Zeichen unerträglicher Arroganz der Herrschenden, einem solche Leute vorzusetzen. Georg Seeßlen sieht darin eher ein Wesensmerkmal der Postdemokratie:

Der Außenminister der schwarz/gelben Koalition, Guido Westerwelle, ist zweifellos der Idiot der Familie an Angela Merkels Tisch. Beim „Dreikönigstreffen“ der Liberalen hieß es in seiner Rede: „Die Zeit, wo wir uns im Gestrüpp der Tagespolitik verheddert haben in den letzten zehn Jahren, sie muss ein Ende haben. Es geht um die langen, die großen Linien. Und deswegen wollen wir eine geistig-politische Wende in diesem Land.“ (nach tagesschau.de)

Natürlich musste es zunächst scheinen, der Außenminister wolle beweisen, dass er nicht nur englisch nicht kann, sondern auch bereit ist, die Sprache Goethes und Heines auf Veronica Pooth-Niveau zu senken. Aber sobald man das Bild dazu hat, erkennt man in Sätzen wie diesen die Impulsgeste. Es sind Sätze, die keineswegs nichts sagen. Sie sagen: „Nichts“. Wir werden aufhören zu sprechen, Diskurse und Debatten waren gestern, Sätze mit Aussagen: Pffffft! Die Redegeste ist nicht anders als eine Selbstermächtigung. Wenn es nach der FDP geht, braucht Macht keinen Sinn und kein Ziel mehr. Man redet einfach irgendwas. Und erklärt damit, dass es in der Postdemokratie zwischen den Regierenden und den Regierten wahrhaft nichts zu sagen gibt.


Seeßlen in seinem sehr empfehlenswerten Blog DAS SCHÖNSTE AN DEUTSCHLAND IST DIE AUTOBAHN

Andererseits: Könnte man nicht auch feststellen, dass in Oettingers Rede und Westerwelles Impulsgeste der Inhalt zur ihm einzig gemäßen Form drängt?

Nachtrag 16.02.: Das gilt doch wohl auch für Westerwelles neueste Haider-Impulsgeste: Es ist doch völlig egal, ob der historische Bezug auch nur annähernd zutreffend ist oder nach hinten losgeht und die Hartz-IV-Realität auf den Kopf gestellt wird. Brauchbarer Westerwelle-Faktencheck bei stern.de und interessante Anmerkungen zur Psychopathologie der Leistungsträger bei Als-ob-leben ...

Nachtrag 12.03.:
unbedingt lesen : Auf dem Weg zur Verhaiderung der FDP, oder Jenseits der Staatsräson (und jenseits des Westerwelle-Bashings als Tagesaufgabe) von Georg Seeßlen!


... Problematisch finde ich beim Westerwelle-Bashing als Tagesaufgabe die Klage über Klassenkampf von oben, z.B. hier oder noch problematischer hier:
Die Linkspartei wirft FDP-Chef Guido Westerwelle wegen seiner Sozialstaatsschelte eine Gefährdung des sozialen Friedens in Deutschland vor.
Das ist m. E. eine dümmlich sozialdemokratisch-populistische Argumentation: Bräuchten wir nicht gerade eine robuste Gefährdung welchen sozialen Friedens überhaupt: ich kann den nicht erkennen. Auch dazu Als-ob-leben ... I.Ü. hat das Bundesverfassungsgericht nicht festgestellt, dass die Regelsätze zu niedrig sind. Es hat im Gegenteil eindeutig festgestellt:: “Da nicht festgestellt werden kann, dass die gesetzlich festgesetzten Regelleistungsbeträge evident unzureichend sind, ist der Gesetzgeber nicht unmittelbar von Verfassungs wegen verpflichtet, höhere Leistungen festzusetzen”.
Diese Feststellung bezieht sich auch auf die Kinderregelsätze. via nds

... Anregungen zum Nachdenken über sozialen Frieden vielleicht hier:

Empfehlung:
Bei Lesen was klüger macht finden Sie u. a. ein Textarchiv mit Texten u. a. von Georg Seeßlen und Wenzel Storch, u. a. des letzteren wunderbare Hommage an Topors Tierleben (“Marquis”). - Der Film lief neulich nachts auf Arte.

Arte-marquis1

... na gut; weil das Personal so gut getroffen ist und zuweilen an Oettinger und andere erinnert, ein längerer Ausschnitt. Oder: Wie man bei der Postdemokratie anfängt und am Vorabend der französischen Revolution landet!

Marquis 1/5
Hochgeladen von edgarette, - wo sich noch mehr interessante Filmausschnitte finden ...

... und wieder zur Postdemokratie zurückfindet:

Von Demokratie zur Postdemokratie
Eine Sendung von Markus Metz und Georg Seeßlen
gesendet: Sonntag, 31. Januar 2010, 22:05 Uhr, auf Bayern 2

Nachzuhören hier !

Alles ist durchleuchtet

sf.tv: "Der vereitelte Terroranschlag auf ein Flugzeug in Detroit hat erneut eine Diskussion um unsere Sicherheit ausgelöst. Sogenannte Nacktscanner, mehr Überwachungskameras, weitere Sicherheitskontrollen für Menschen aus «Risikoländern» werden gefordert. Ständig werden Bürgerrechte an Kontrollsysteme abgegeben. Aber sind wir tatsächlich sicherer, wenn wir unsere Freiheit einschränken? Oder laufen wir vielleicht doch Gefahr, den demokratischen Rechtsstaat gegen einen autoritären Präventionsstaat einzutauschen?

Über Sicherheit, Kontrollwahn und bürgerliche Freiheit sprechen Juli Zeh und Ilija Trojanow mit Nathalie Wappler." Weiter

- Das Gespräch als M4V Video oder MP3 File

via Swen's Weblog

And now for something completely different ...
Durchleuchten:
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Dort auch
: Geheimnisse einer Seele
(Secrets of a Soul)
(Georg Wilhelm Pabst; 1926)
secretsofasoul

Kreative Selbstmobilisierung in die Zweiklassengesellschaft

Der Tagesspiegel hat Dirk von Lowtzow anlässlich des neuen Albums von Tocotronic interviewt. Sehr lesenswert, nicht nur dieser Ausschnitt:

Rockmusik soll ehrlich und unverfälscht sein. Trotzdem wehren Sie sich gegen Authentizität?

Früher erschien es mir unnötig, mich dagegen zu wenden. Aber mittlerweile geht mir diese perfide Ideologie, dieses permanente Gefühl, sich selber sein und vervollkommnen zu müssen, auf die Nerven. Das ist eine kreative Selbstmobilisierung, die uns zwingt, uns ständig auf uns selbst zu beziehen. Selbstverbesserung ist zum biopolitischen Imperativ geworden und durchsickert den gesamten Körper. Beginnen tut das relativ harmlos mit dem Glauben an die unbedingte Authentizität, aber es endet in der Zweiklassengesellschaft, bestehend aus denen, die über das kulturelle und das vorhandene Kapital verfügen, um die eigene Vervollkommnung voranzutreiben und “exzellent” zu werden, und allen anderen, die solche Voraussetzungen nicht haben.

Mehr dazu auch bei Bersarin.

So bei Exportabel

S. u. : Bourdieu!!

- oder hier: Seeßlen im Freitag: Schwurbelsound

... Der Rock’n’Roll ist beim Teufel (beziehungsweise eben genau da nicht mehr) und muss daher, was wiederum ausgesprochen kreativ sein kann, beständig neu er- und gefunden werden. Eine Band wie Tocotronic muss daher mit jedem neuen Album „eine Wende vollziehen“ und sich (darin) eben genau „selber treu bleiben“. Donaldistisch sozialisierte Menschen nennen so etwas einen „Schwurbel“. Tocotronic machen perfekte Schwurbel-Musik...

"Der moderne Staat, was auch seine Form sei ...

"... , ist eine wesentlich kapitalistische Maschine, Staat der Kapitalisten, der ideelle Gesamtkapitalist." - Friedrich Engels: Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft. MEW 19, S.222, 1880

Wenn das politische Personal zu blöde ist selbst rauszufinden, was des ideellen Gesamtkapitalisten aktuell zu bewältigende Aufgabe ist, muss es für einzelne Aufgaben bezahlt werden:

Eine übersichtliche Liste der zu vertretenden Lobbyinteressen hat der Regierung die süddeutsche-zeitung spendiert. Nicht dass die, die Übersicht verliert - die Regierung.

Als da wären: Apotheker, Arbeitgeber, Atomkraft, Busunternehmen, Finanzwirtschaft, Großgrundbesitzer, Immobilienwirtschaft, Krankenversicherung, Lebensmittelindustrie, Steuerberater und Vermieter.
Vollständig ist die Aufzählung freilich nicht. Für die Pharmalobby müsste doch mindestens der Herr Sawicki entsorgt werden. Aber das soll ja dieser Tage noch erledigt werden.

Update: Die Solar-Industrie ist auch dabei.

chefarztfraulicher:beobachter

Update:
Nur wenige Tage nach der Bundestagswahl haben außerdem die BMW-Großaktionäre Johanna Quandt und ihre Kinder Stefan Quandt und Susanne Klatten der CDU am 1. Oktober je 150.000 Euro gespendet. Bevor die Zahlungen am 17. November 2009 vom Bundestag veröffentlicht wurden, hatten Union und FDP einen neuen Rabatt bei der Besteuerung von Jahreswagen für Mitarbeiter und einen weiteren Steuerrabatt für die Privatnutzung von Firmenwagen vereinbart. SpOn
... um in der Krise der Automobilindustrie den Neuzulassungsmarkt - nach der SPD-IG Metall-Nummer mit der Abwrackprämie zugunsten der Hersteller von masseneinkommenstauglichen Kleinwagen - wieder ein bisschen zugunsten der Gechäftskunden im mittleren Premiumsegment (oder wie das heißen mag) zu verschieben ...

finck_03Das Prinzip der politischen Landschaftspflege
Von Hans Leyendecker


Der alte Mann und die FDP
Sehr interessanter Artikel im Spiegelfechter über die Tradition der politischen Lanschaftspflege der Barone von Finck.

Man kann erkennen: es finden Verteilungskämpfe statt, auch wenn sie nicht so genannt werden (sollen), weil der Deutsche offenbar dazu neigt, das lieber in der Volksgemeinschaft zu regeln und es nicht auszukämpfen. Man nimmt es Parteien übel, wenn sie Interessen vertreten, und tut beleidigt, wenn sie es einen merken lassen (- wo man sie doch gerade noch gewählt hat).
Die Aufregung hat so etwas Albernes, weil man wissen könnte, dass die realen Kräfteverhältnisse in einer Gesellschaft abhängig sind von der Stärke der jeweiligen Akteure. Man muss das nicht Kampf der Klassen nennen, sondern vielleicht erstmal nur der Ehrlichkeit halber von unterschiedlichen Interessen sprechen, die mit unterschiedlichen (Macht*-)Mitteln durchgesetzt werden können; - oder eben nicht. Man möge aber mit diesem merkelanistischen Volksgemeinschaftsbeleidigtsein aufhören!

Von Pierre Bourdieu wurden die Erfahrungen dieses Klassenkampfes auf die einprägsame Formel gebracht: „Von der nur auf dem Papier existierenden Klasse zur ‚realen’ Klasse kommt man nur um den Preis einer politischen Mobilisierungsarbeit. Die ‚reale’ Klasse … ist immer nur die realisierte, d. h. mobilisierte Klasse“. (Praktische Vernunft, Zur Theorie des Handelns, Frankfurt/M 1998, S. 25)
... Die herrschende Klasse ist offenbar gut mobilisiert!
Siehe auch: Klassenkampf von oben - Jetzt heißt es betteln lernen - sogar in der ZEIT
Dazu sehr treffend Feynsinn!

1021-fdpspenden_01
via Spiegelfechter

Interessant auch die Frage: Wie geht's weiter?
Merkel kündigt Gesamtkonzept für Afghanistan an
Die interne Abstimmung im Kanzleramt dient der Vorbereitung der internationalen Afghanistan-Konferenz am Donnerstag in London. Endgültig über die Afghanistan-Strategie entscheiden will die Bundesregierung jedoch erst nach dem Spitzentreffen in Großbritannien. "Deutschland wird mit einer gemeinsam abgestimmten Haltung nach London gehen. Entscheidungen wird die Bundesregierung letztlich aber erst im Lichte der Ergebnisse der Konferenz treffen", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Christoph Steegmans.
Das Auswärtige Amt geht davon aus, dass in London auch Beschlüsse zur Reintegration von radikalislamischen Taliban und zur Versöhnung in dem Land fallen werden. Menschen, die zu Mitläufern der Taliban geworden seien, solle eine wirtschaftliche und soziale Perspektive geboten werden, um sie von diesem Weg abzubringen, sagte Ministeriumssprecher Andreas Peschke.


Die Frage ist, was die zahlen können für eine entsprechende Entscheidung der Regeierung der BRD (sollte Regierung heißen!) ... und ob nicht Dostum mehr gibt ...
Fahnder einer Spezialabteilung des britischen Finanzministriums, US-Drogenfahnder und Ermittler beider Staaten, die auf das organisierte Verbrechen spezialisiert sind, haben bei einer 19-tägigen Untersuchung des Transits am Flughafen Kabul mehrmals Koffer voller Geldbündel entdeckt - insgesamt wurden in diesem Zeitraum 119 Millionen Dollar bei der Ausreise erwischt, auf den einzelnen Tag umgerechnet also ungefähr 6 Millionen Dollar. "Eine neue Klasse von Superreichen in Afghanistan", tp

_________
* Max Weber: Nach dieser wohl bekanntesten Definition ist Macht „jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel, worauf diese Chance beruht.“

1



Story of 1
The story of the number one is the story of Western civilization. Terry Jones ("Monty Python's Flying Circus") goes on a humor-filled journey to recount the amazing tale behind the world's simplest number.

via Schockwellenreiter und eco

Braggism

Warum ich bis auf Weiteres keine Steuern zahlen werde
Der britische Sänger
Billy Bragg will so lange in den Steuerstreik treten, wie von seinem Geld Banker-Boni bezahlt werden – dagegen könnte der Schatzkanzler Veto einlegen

Billy_Bragg_at_Bestival_2008Wie konnte es dazu kommen? Gestern schimpfte mich während eines Live-Interviews im Radio eine Frau, die als Headhunterin nach Talenten für die Börse fahndet, einen Anarchisten. Warum? Hatte ich vorgeschlagen, das Machtmonopol des Staates zu brechen? Hatte ich zum Sturz des kapitalistischen Systems aufgerufen? Was genau hatte ich getan, das sie zu der Annahme veranlasste, ich wollte die Grundfesten der Gesellschaft einreißen?

Ich hatte ihr gesagt, ich würde so lange meine Steuer zurückhalten, bis der Schatzkanzler etwas unternehme, um die Bonuszahlungen an die Investmentbanker bei der Royal Bank of Scotland zu beschränken. „Wo kämen wir hin, wenn das jeder machen würde?“, schrie sie. „Das wäre ja die reinste Anarchie!“

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass viele meinem Beispiel folgen werden, schließlich wird den meisten Menschen die Steuer via PAYE direkt vom Lohn abgezogen. Einige von uns haben aber vor kurzem einen Brief vom Finanzministerium erhalten, in dem wir daran erinnert wurden, dass wir bis zum Ende des Monats unsere Steuerschuld zu begleichen haben. Am Tag, bevor diese Zahlungserinnerung mich erreichte, hatte ich im Fernsehen gesehen, wie Stephen Hester, der geschäftsführende Direktor der RBS, einem Sonderausschuss des britischen Unterhauses grinsend erklärte, er werde seinen Leuten im kommenden Monat Boni in Höhe von schätzungsweise 1,5 Milliarden Pfund Sterling auszahlen und dann für eine ganze Weile in den Urlaub verschwinden, um sich dem zu erwartenden Groll der Bevölkerung zu entziehen.

"Sollen sie doch Kuchen essen"

Was kümmert ihn, dass die RBS im vergangenen Jahr die größten Verluste in der Geschichte der britischen Finanzgeschichte eingefahren hat – die Steuerzahler haben ihm die Kassen wieder aufgefüllt und nun ist es an ihm, sich die Taschen vollzustopfen. Als ich Hesters „Sollen- sie-doch-Kuchen-essen“-Rede im Fernsehen sah, war ich empört und fühlte mich gleichzeitig ohnmächtig. Empört, weil wir die ganze vorangegangene Woche von Regierung und Opposition auf empfindliche Kürzungen im öffentlichen Dienst eingeschworen worden waren und ohnmächtig, weil mir klar war, dass keine Partei ernsthaft etwas gegen die exzessive Bonus-Kultur unternehmen will.

Über Google fand ich heraus, dass der Schatzkanzler aufgrund des Kredits, den die Regierung der Bank zur Verfügung gestellt hat, die Bonus-Zahlungen der Bank durch ein Veto verhindern könnte. Der Kredit machte alle Briten zu Shareholdern der RBS. Von Rechts wegen ist es folglich an uns, von diesem Veto Gebrauch zu machen. Also schrieb ich Alistair Darling, dass ich meine Steuern nicht bis zum 31. Januar zahlen werde, wenn er keinen Einspruch erhebt und die Bonus-Zahlungen beschränkt.

Was wäre, wenn das alle täten? Eine gewisse Anarchie wäre die Folge – ja, vielleicht. Aber wenn wir schon im Was-wäre-wenn-Modus sprechen: Was wäre, wenn wir in einer Gesellschaft lebten, in der nicht Banker, sondern Lehrer, Krankenschwestern und Soldaten mit finanziellen Belohungen überschüttet würden? Was wäre, wenn wir ein Finanzsystem hätten, das Fairness belohnt statt Gier? Das ist Ihnen zu utopisch? Nun, wie ist es damit: Was wäre, wenn wir eine politische Partei hätten, die in der Lage wäre, die anstehenden Wahlen zu gewinnen?


via FREITAG



Zu verweisen wäre noch auf zwei wunderbare Alben, die Billy Bragg mit Wilco gemacht hat:
Mermaid Avenue I & II
billy4

"Mermaid Avenue is the name of the street in Coney Island, Brooklyn, that was home to Woody Guthrie and his wife, Marjorie and their kids in the years that followed World War II.

Here he daydreamed about making love to Ingrid Bergman on the slopes of an Italian volcano and wondered to himself what he would do if, like left-wing songwriter Hanns Eisler, he was called before the house committee on un-American activities. And here he wrote songs.

Hundreds of them. Nonsense songs for his kids like Hoodoo Voodoo, visions of his own Oklahoma childhood like Way over yonder in the minor key, mid-century love songs like Hesitating Beauty* and work of personal self-exploration like Another Man's Done Gone that make him prime candidate as the first in a long line of singer songwriters.

Despite the fact that his recording career was more or less over by 1947, he carried on writing songs until he became too ill to hold a pencil. The last years of his life were spent in the Brooklyn State Hospital and when he died in 1967, the tunes that he had dreamt up for these hundreds of unrecorded songs, tunes he had carried in his head all his life were lost forever.

Woody's daughter Nora Guthrie approached me in the spring of 1995 with the idea of writing some new music to accompany these lost songs.

She runs the Woody Guthrie archive in New York city and offered me access to over a thousand complete lyrics of her father's that are in her care. Hand-written or typed, often bearing the date and place where they were written and sometimes accompanied by an insight into the process at work, they offer us a broader picture of a man who over the past sixty years has been vilified by the American Right whilst simultaneously being canonised by the American left In her original letter to me, Nora talked of breaking the mould, of working with her farther to give words a new sound and a new context.

The result is not a tribute album but a collaboration between Woody Guthrie and a new generation of songwriters who until now had only glimpsed him fleetingly, over the shoulder of Bob Dylan or somewhere in the distance of a Bruce Springsteen song."

Billy Bragg London 1998.


* Hesitating Beauty ist ein wunderschönes Lied, toll vertont von Jeff Tweedy

For your sparkling cocky smile
I have walked a million miles
Begging you to come wed me in the Spring
Why do you my dear delay,
What makes you laugh and turn away?
You're a hesitating beauty, Nora Lee

Well I know that you are itching to get married,
Nora Lee
And I know I am twitching for the same thing,
Nora Lee
By the stars and clouds above,
we can spend our lives in love
You're a hesitating beauty, Nora Lee

We can build a house and home
where the flowers come to bloom
Around our yard I'll nail a fence so high
That the boys with peeping eyes
cannot see that angel face
Of my hesitating beauty, Nora Lee

We can ramble hand in hand
across the grasses of our land
I'll kiss you for each leaf on every tree
we can bring our kids to play
where the dry winds blow today
If you'll quit your hesitating, Nora Lee

WORDS: Woody Guthrie 1949 - MUSIC: Jeff Tweedy

... vielleicht nicht ganz so schön wie dieses:


________________________________________________

Merkelianismus

besteht aus einfachen Grundzutaten: Erzeugung eines Nebels von Harmonie, egal wie erkauft, gelogen, geträumt. Darunter: Stärkung der staatlichen Gewalt, Polizei, Überwachung, Militär, Geheimdienst. Darunter: Abbau des Staates als fürsorgendes und beschützendes Instrument der Gemeinschaft, Übereignung des Geschehens an die großen Spieler des Marktes. Darunter (und da schließt sich der Kreis): Erzeugung eines neuen Wir-Gefühls, in dem die Politik des Neoliberalismus als Schicksal angesehen wird, dem gegenüber nur familiäre Wärme und gleichzeitig Härte helfen kann.



Seeßlens Definition in einem meiner Beiträge von 2006: anything new under the sun?

Archäologie LXXXVIII: IFA Wartburg

Wiedergefunden!
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Eines Tages kamen die beiden schwedischen Deutsch- und Musikstudenten Nils Lundwall und Magnus Michaeli, durch die Lektüre alter DDR-Schulbücher inspiriert, auf die Idee, ein quasi surrealsozialistisches Tanzkapellenduo zu gründen. Fortan nannte man sich Heinz Klinger und Rolf Kempinski, kleidete sich in Bundfaltenhose und Pullunder und klaubte sich aus deutschen Reimlexika und besagten DDR-Wörterbüchern wahllos Songtexte zusammen. Seinen Label-Heimathafen fand das nun unter dem Namen IFA Wartburg bekannte Zweierkollektiv passenderweise bei Plattenmeister, wo sie 1997 auf dem Sozialamt bezahlt doch.-Sampler erstmals vorstellig wurden. 1998 folgte dann der Longplayer mit dem programmatischen Titel "Im Dienste des Sozialismus" - auch erschienen als liebliche Picture-Disc mit Erich Honecker (!) auf der einen und Königin Silvia von Schweden (!!) auf der anderen Seite - mit Stücken wie Es ist nicht so schlimm auf der Insel Krim, Hallo, guter Kommunist oder Der alte böse Kapitalismus. Musikalisch zwischen Schlager, Jazz und Tanzmusik swingend, ist das Duo eine der bizarrsten Formationen im an solchen nicht gerade armen Plattenmeister-Roster, so dass man auch Jahre nach der letzten Veröffentlichung zwischen Kopfschütteln und Beinschwingen hin- und herschwankt.
indiepedia.de
Die meisten Songs finden Sie hier bei youtube.

Als Teaser hier DER ALTE BÖSE KAPITALISMUS, ein schönes Beispiel für den Ansatz eines quasi surrealsozialistischen Tanzkapellenduos.

Sollten Rechte an diesem surrealsozialistischen Stück durch diese Veröffentlichung verletzt werden, bitte ich um umgehende Benachrichtigung!

Bei dieser Gelegenheit noch ein Teaser zum alten schönen Kapitalismus mit einem der skurrilsten Titel dieser Zeit: von einem realkapitalistischen Tanzkapellenduo namens Jan & Dean:
The Anaheim, Azusa & Cucamonga Sewing Circle, Book Review & Timing Association


... passt irgendwie: waren auch 2 und gehört haben müssen die Schweden die Amis auch irgendwann mal ...

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

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