Jahresendfiguren III: Season's Greetings and thank you for the fish


Mit Lennons Zeichnung und dem Faksimile verabschiede ich mich für dieses Jahr, wenn nicht für länger...
Eigentlich ist dies mehr ein (Internet-Lese-)Tagebuch für mich selbst als eine Veröffentlichung (gewesen?). Ob ich das noch brauche, weiß ich nicht nicht mehr so genau...
Wenn es außer mir selbst noch jemand gelesen hat: Season's Greetings and thank you for the fish ...

Jahresendfiguren II: Fatale Sarrazin&Assange-Melange
Da oben sitzen, wie man immer wieder feststellen kann, keine Leuchten.
Auch der Biosprit ist so ein Oberschwachsinn. Statt sparsame Autos zu bauen, wird der Urwald vernichtet, und man kann sich gegen diesen absoluten Blödsinn nicht wehren.
Und Deutscher Biosprit ist auch nicht besser.
Schafft diese Oberleuchten ab.
Früher nannte man solche Tölpel Schildbürger.
Sarrazin (wenn ich auch nicht alles akzeptiere)und Wikileaks an die Macht. (User „derletztdemokrat)
Das scheint mir den Wutbürger treffend zu charakterisieren: Ein dumpfes Ressentiment gegen "oben", ein urwaldmäßiges Umweltbewusstsein, entschuldigender Nationalismus gepaart mit einer latenten Gewaltbereitschaft und eine Sympathie für einerseits xenophobe Arschdenker (mit pflichtgemäß-partieller Distanzierung) und andererseits diffuse Öffentlichkeits-wenn-das Volk-alles-weiß-wird-es-schon richtig-entscheiden-Wahnvorstellungen ...
... wie ich schon zitierte: Kieseritzky - Anatomie für Künstler
Politische Motive, hörte man auf Umwegen wieder von Ardisson, ließen sich nicht ausmachen, nichts als fremdbestimmte Wahnideen, manische Verfolgungswahnstimmungen und ein irrationales Verhältnis zur Realität. Auf wen träfe diese vorzügliche Definition nicht zu, bei Lichte betrachtet. >S. 189<
Kein Einzeldenk: da wächst zusammen, was zusammen gehört und schon immer die Grünen oder zuletzt die FDP (und auch die NPD?) gewählt hat ... Vor der möglichen neuen Mehrheit graust es mir wie vor der bisherigen ...
Jahresendfiguren I: Satan Claus
J.X. Williams (193? - Present) Numerous critics have proclaimed J.X. Williams (birthname unknown) as one of the most influential figures in American avant-garde cinema (along with Stan Brakhage and Kenneth Anger) as well as an innovative cult director for several notorious exploitation films produced in the 1960's and 1970's. Tarantino, Scorsese, Waters and other directors acknowledge a huge creative debt to Mr. Williams yet his films are rarely exhibited today, due to legal issues and the poor condition of surviving prints.
Words of J.X. Williams about this film:
"In the mid-Seventies, I was working as a projectionist for this crummy movie theatre in downtown LA. The owner owed me six weeks back wages and when I ask him for the money, the scumbag has the gall to inform me that I'm getting laid off Christmas week.
If he'd known my reputation for mischief, he might have thought twice about it.
On my last day of work, I had to project a Christmas matinee for kids. Before the main feature, I added an unannounced opener to the program called "Satan Claus". I fled the theatre right after my film ended but I heard the owner had to refund the entire box office. Even then, several outraged parents filed a lawsuit against the theatre.
Merry Christmas, you cheap bastard!"
- J.X. Williams
Satan Claus (neé Schickelgruber) is the patron saint of greedy department store owners and bratty spoiled li'l rich kids. Unlike St. Nicholas, whose mission was to ensure that the poor would not have to go without at Christmas, Satan Claus caters to the spoiled rich who always want more, more, more. Satan Claus has also been known to ensnare unsuspecting dyslexics looking for Santa. ...
The Uncyclopedia
Archäologie CVXVIV: Van Morrison - Under Review 1964-1974 (Rockumentary)


Fundstück, geschmacklos: Der traurige König
Manchmal dachte ich, frag jetzt nicht weiter, Maischberger. Tu ihm nicht weh. Frag den traurigen König nicht, wie er trauert – denn man sah es ja.
Die Augen rot unterlaufen, der Blick meist gesenkt. Es vergehen Minuten, bis er antwortet. Sein Haar ist nicht gekämmt. Er sieht aus wie ein Witwer ohne Frau. Wenn Frau Maischberger über die aktuelle Politik redet, dann wachte der Witwer auf. Dann hat er Geistesblitze.
Helmut Schmidt sagt: „Das war Lokis Meinung und es ist meine Meinung. Wir leben weiter. Kein Molekül, keine Energie ist verloren.“
Zu einem großen Interview gehörten immer zwei. Sandra Maischberger hat ein großes Interview geführt. Note 1, großer Respekt.
Herzlichst

Widerlich wie immer, der Wagner, und Frau Maischberger kann einem leid tun ob dieses Lobs. Die Geistesblitze des Weltökonomen bewegen sich wie immer auf dem Niveau von Wasserstandsmeldungen.
Der Hauptmann der Reserve, ab Juni 1962 Innensenator der Freien und Hansestadt Hamburg erlangte vor allem als Krisenmanager bei der Sturmflut 1962 an der deutschen Nordseeküste in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 Popularität und sehr hohes Ansehen... Ohne dazu durch gesetzliche Grundlagen legimitiert zu sein, nutzte Schmidt bestehende Kontakte zur Bundeswehr und NATO, um auch mit Soldaten, Hilfsgütern, Hubschraubern und Pioniergerät von Bundeswehr und Alliierten schnelle und umfassende Hilfe zu ermöglichen... Er wird hierzu mit den Worten zitiert: „Ich habe das Grundgesetz nicht angeguckt in jenen Tagen“. wikibla
Für 83 Prozent der Bundesbürger verkörpert Helmut Schmidt das Deutschland, das sie sich wünschen. Und er genießt die höchste Achtung als moralische Instanz. SpOn
Michael Schilling
Nachruf voraus
Warum Helmut Schmidt nicht sterben darf.
Hannelore Schmidt scheint, gleichlautenden Nachrufen zum Trotz, eine ganz nette Frau gewesen zu sein. Der Schachtelhalm segne ihr Andenken. Nun jedoch, da der Wunsch der Schmidts, zusammen zu sterben, wie eine hinterbliebene Redakteurin des Norddeutschen Rundfunks trauerte, "leider nicht in Erfüllung gegangen ist", müssen wir stark sein. Denn lang kann es nicht mehr hin sein bis zu den Nachrufen auf den der Loki nunmehr als Single folgenden Altkanzler, den größten Staatsmann aller Zeiten, den tiefsten Denker und mutigsten Lenker, den klügsten Pragmatiker und weisesten Philosophen, den Freund der Künstler und der Künste, den Anwalt der kleinen wie der größten Männer, von den mittleren nicht zu reden.
Keine dumme Kuh wäre groß genug, daß auf ihre Haut ginge, was der Leitartikel, das Feuilleton, der Funk und das Fernsehen über den gerade verblichenen Helmut Schmidt sich zusammenhudeln werden. Maulwerker werden seinen Sarg tragen, die Geistlichen aller Kirchen ihn begleiten. Auf dem Weg zur letzten Ruh' wird ein Trara sein, in dem jede Frage danach untergehen wird, was der Schmidt, außer entschlossen in die Gegend zu gucken und mit sich selbst um die Wette zu paffen, im sogenannten Berichtszeitraum eigentlich Berichtenswertes vollbracht hat.
Nach Abzug seiner Reden über Gott, Kant, Barlach und die Welt, die bei näherem Hinsehen nichts provozieren als Fremdscham (siehe dazu Gremlizas "Rechts, wo der Blinddarm ist" in dem von Ulrich Sonnemann herausgegebenen Wie frei sind unsere Politiker?, 1968, sowie ders. "Schmidt vs. Schmidt" in Literatur Konkret 1988), bleiben von Schmidts Gesammelten Werken nicht mehr als zwei. Die erste Großtat vollbrachte er 1962, indem er als Innensenator von Hamburg die Wasser der Sturmflut eigenhändig über die Deiche zurück ins Flußbett der Elbe schippte, wobei er einen Kommandoton anstimmte, der seinen Bürgermeister Nevermann fragen ließ: "Aber Helmut, die Hamburgische Verfassung gilt doch noch?" Sie galt nicht mehr. Das zweite Opus magnum war, den gelernten SS-Führer Hanns Martin Schleyer der RAF zu überlassen, nicht, freilich, damit sie nachhole, was das Nürnberger Tribunal versäumt hatte, sondern damit der Staat und sein Staatsmann sich als unbeugsam erwiesen.
Seit Jahren frage ich jeden, der den Niedergang der Welt mit dem Seufzer "Ja, früher, als Schmidt noch Kanzler war" begreint, welchen Taten Schmidts seine Bewunderung gelte. Keiner wußte mehr als die angeführten zwei zu nennen, die meisten nicht einmal die. Und so bleibt Schmidts Vita ein neuerliches Attest der Weisheit der beiden Sprüche, mit denen mein Vater mich einst in den Ernst des Lebens hinausgeschickt hat: Wer angibt, hat's nötig. Und: Wer angibt, hat mehr vom Leben.
konkret 01/11
Fragiles System - Zur Psychopathologie einer Ding-Gesellschaft
Ein Gedankenspiel:
In den letzten Tagen drängte sich mir zuweilen die Frage auf, wie es eigentlich kommt, dass ein System, dass sich selbst als "eines der reichsten Länder der Erde"; "Exportweltmeister" usw. charakterisiert, das meint, Weltwirtschafts- und Finanzkrisen erfolgreich mit Schirmen managen zu können, um danach sofort einen "Aufschwung" zu zeigen, sich in vielen Subsystemen als fragil erweist, wenn es durch so etwas wie "Winter" empfindlich gestört werden kann.
Hilfreich fand ich den heutigen ARD-Brennpunkt:
Offenbar wurde diese Sendung aktuell ins Programm genommen , weil man meinte, den Menschen erklären zu müssen, was Winter ist und wie man sich im Winter verhalten sollte. Dass die Annahme, solche Erklärung sei notwendig, nicht ganz blöde ist, zeigten in der Tat einige der eingespielten Clips: Da sind Menschen ausgerutscht und haben sich etwas gebrochen ("Glatteis-Opfer"), da müssen Versicherungsvertreter (in 4erGruppe) versuchen mit der Bahn zu fahren, weil die A7 vereist ist und der Flieger nicht fliegen kann, weil er vereist ist; da steigen offenbar Menschen in T-Shirt und Turschuhen in ihre Autos und Rettungskräfte müssen sie auf der vereisten Autobahn wärmen und die Bahn bleibt stehen, weil die Weichen eingefroren sind!
Erstaunlich: Auf Glatteis kann man ausrutschen, Weichen können einfrieren, im Winter kann es kalt werden? Der Mensch braucht einen (medialen) Life-Coach, um dieses Chaos, gar die Kathastrophe bewätigen zu können?
Das ist offenbar so, weil man annehmen muss, dass da irgendwas verloren gegangen ist, so dass massenhaft Menschen verkindern: ein irrationales Verhältnis zur Realität sich breit macht.
Könnte es sein, dass im „Steigerungsspiel der Moderne“ (Gerhard Schulze) der Just-in-time-Imperativ der Ökonomie und die auf Perfektionierung, Vermehrung, Intensivierung und die Zyklen des Erlebnis- und Warendurchlaufs immer mehr verkürzende permanente Erweiterung der Ding-Welt mittlerweile so auch in die Psyche der Subjekte eingesickert ist, dass System wie Subjekte (als selbstreferentielle Systeme) offenbar von selbst nicht mehr in der Lage zu struktureller Koppelung mit anderen Systemen - hier: der Natur = Winter - sind, um Informationen aus der Umwelt zu entnehmen und zu verarbeiten??
Die Natur, gern erlebt als Gegenpol zum Konsumdasein, bricht da störend in eine Sphäre ein, die doch gar nichts mit ihr zu tun haben soll. Andererseits sind wir nicht ganz sicher, ob es wirklich noch die gute alte Natur ist mit einem Winter, wie ein Winter nun mal ist, oder nicht doch die Zunahme extremer Wetterlagen aufgrund von uns verursachter Klimaveränderung...
Zur Erhellung können zwei Texte hilfreich sein, die zusammengelesen werden müssten:
Georg Seeßlen - Abschied aus dem Paradies - Vielleicht kann man von den drei großen Kränkungen der Natur sprechen – es wären die von uns Menschen selbst
und
Andrea Roedig - Sisyphos ist Konsument - Zur Weihnachtszeit wird deutlich, was sowieso der Fall ist: Die Dinge nehmen überhand.
Nachtrag:
Die Erfindung des Wetters - ad sinistram
Archäologie CVXVIII: Ode To Billy Joe - The Long Take
03 Ode To Billy Joe by Mindbender
Henry Kaiser macht übrigens auch Filme:
An eerie long take filmed by Henry Kaiser on the supercool sea-floor of McMurdo Sound and set to his own music. I find it most unheimlich and despite having watched it a few times over now, it never seems anymore familiar. The diversity of the subtidal fauna is astonishing. Something distinctly unexpected happens around the six-minute mark which is worth waiting for...
via Total Assault On Culture
Nachtrag via The Henry Kaiser Collection:
One of Henry Kaiser's most rewarding musical projects has been his collaboration with trumpeter Wadada Leo Smith (and dozens of friends), re-interpreting the music of Miles Davis - the early 70s electric period of Bitches Brew ...
Given the depth of talent and diversity of instrumentation, it's interesting to note that it's bassist Michael Manring that proves to be the anchor... and driving force. His sinister sounding, heartbeat bass provides the grounding for the band's endless fights. Kaiser's encyclopedic guitar technique mutates at every turn - synchronizing with Smith's rising trumpet lines one minute, locking onto the groove the next. He'll accent with wah-wah & spacey effects, then chunky outbursts, only to eventually take off with searing improv. Following HK's direction-prompting transitions are a treat. Give a listen to the 16 minute plus "Bitches Brew," below. Fantastic.
2-02 Bitches Brew by HKaiser
Moral Education III
Spitzenreiter bei den Investitionen in Streubombenhersteller zur riestergeförderten Alterssicherung ist laut facing finance die Deutsche Bank Group mit einem Anlagevolumen von 975 Millionen Euro; Financial Weapons Of Mass Destruction.
Siehe auch bei test.de
Moral Education I II
Update 01/2011:
Tödliche Rendite - Die verborgenen Geschäfte mit Streubomben
Seit August 2010 ist das Streubomben-Verbotsabkommen von Oslo in Kraft. Doch diese Waffen sind gefragt wie eh und je. In Nichtunterzeichnerstaaten wie den USA, Südkorea oder auch Singapur wird Streumunition weiterhin produziert. Die Aktien sind lukrative Anlagen und auch viele Finanzinstitute in der EU greifen zu: Sie investieren in "tödliche Renditen". Wie kann es sein, dass dies in EU-Staaten geschieht, die das Völkerrechtsabkommen zur Ächtung von Streubomben unterzeichnet und ratifiziert haben? Wie kann es sein, dass deutsche Banken und Versicherungen dabei sogar zu den führenden Investoren gehören? Eine Recherchereise über Berlin, Amsterdam, Den Haag, Brüssel und Oslo verschafft Einblicke in die Intransparenz der Finanzmärkte und die Unwissenheit von Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft.
wdr5, 23.01.2011 Das Manuskript hier.
Update:
Die gefährlichste Bank der Welt:
Ein nicht für die Öffentlichkeit gedachtes Ranking führt die Deutsche Bank als das Geldinstitut mit der höchsten Systemrelevanz weltweit. Das ist nicht unbedingt eine positive Auszeichnung...
03.02.2011 Josef Ackermann im Gespräch mit Anja Kohl
A propos Systemrelevanz:
Großbanken haben jeden Schweizer potentiell mit einem Risiko von 4.500.000 CHF exponiert
2. Georg Seeßlen: Journalismus als Rückversicherung
Was für eine wundervolle Welt! Die F.A.Z. vom 8. Januar bringt das Bild von Flüchtlingen vor der Überschwemmungskatastrophe im August dieses Jahres. Ist das ein Grund zur Besorgnis? Aber nein. Denn die Überschrift dazu lautet: „Rückversicherer holen an der Börse auf“. Und die Unterschrift zum Bild lautet „Hohe Schäden, kaum versichert“. Na seht ihr, kein Verlust. Nur zur Erinnerung: Bei diesen Überschwemmungen kamen nach offiziellen Angaben mehr als 1.700 Menschen ums Leben. Und was erfahren wir von der F.A.Z.: „Eine Dividende von 2,20 Euro je Aktie, wie sie Analyst Huttner erwartet, entspricht einer Rendite von 5,3 Prozent“. Lechz! Was scheren uns denn die Toten, wenn es um die Rendite geht!
Die Menschen und der Terror
Adel III: Stephanie zu Guttenberg-Gambolputty in Kundus - im Holzfällerhemd

Holzfällerhemd, Jeans und Stiefel – Stephanie zu Guttenberg bei der Bundeswehr in Afghanistan

Karl-Theodor zu Guttenberg und seine Frau Stephanie in Kunduz

Ein Bundeswehr-Soldat erklärt Stephanie zu Guttenberg den Alltag

Die Soldaten zeigen Stephanie zu Guttenberg die neuen Kampffahrzeuge
Die Texte aus der o.g. Kriegsberichtserstattung der BILD, die Bilder vom Museumsfrühling 2007 im Museum für Zeitgeschichte - Stammheim!
„Vom bunten Rock zum Feldgrau“ ….lautete das Motto zum Museumsfrühling 2007. Auf der Grundlage einer seltenen Chronik aus der Zeit 1914 – 1918 stützte sich das Thema der Veranstaltung. Uniformen verschiedener Regimenter aus der Kaiserzeit, so genannte bunte Röcke, und den Wandel des Soldatenkleides in Feldgrau zeigte eine Sonderausstellung.
Auf der Grundlage einer seltenen Chronik zu Innocence in Danger stützt sich heute das Thema der Frontberichterstattung:
Vgl. auch Weissgarnix: Die Bambivalenz des Politischen :
Die Bilder der Afghanistanbesuche des Bundesverteidigungsministers erzählen eine Putschgeschichte. Als hätte der Benneton-Photograph Toscani Regie geführt – mit dem diabolischen Ziel, den Zeichen den Sinn zu rauben und die Symbole durcheinander zu würfeln...
Vgl. auch Adel I
... und Georg Seeßlen wünscht alles Gute zum neuen Jahrzehnt:
Berlin, 01.01.2020: Kriegskanzler zu Guttenberg wies „Superministerin“ von der Leyen, zuständig für Familienplanung, Arbeitsplatzlotterie und Privatfernsehen, heute an, die Redaktionen der beiden halbamtlichen Unterhaltungszeitungen „BILD“ und „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in Berlin unter einem Dach zusammen zulegen. Damit wird die Regierungsnähe auch räumlich ausgedrückt, meinte der Kriegskanzler vor einer illustren Runde seiner Talkshow-Moderatoren schmunzelnd. Das neue Unternehmen wird den Namen B.A.Z.I. tragen (für „Berliner Allgemeine Zeitungs Illustrierte“); für die koordinierende Schriftleitung hat sich Sexual- und Fototerminministerin Stephanie zu Guttenberg uneigennützig zur Verfügung gestellt. Die beliebte Serie „Ihr Nachbar, der Kinderschänder“ wird auf Seite 3 täglich fortgesetzt. Chefredakteur Johannes B. Kerner wird auch weiterhin das Wunschgespräch der Woche von den beliebtesten Einsatzgebieten unserer Truppe live moderieren. Und hier die Verlustliste vom 30. Dezember.
Das Leck der Anderen - oder : Adel II: IM Freiherr, Onkel Henkel & Horst August vs JA. Der Film
Interessanter fände ich i. Ü. die Depeschen der Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes an den Chef, in denen Einschätzungen über den Neger im Weißen Haus oder die Alte von dem, der mal im Oral Office ertappt wurde, geliefert werden.
Das alles wäre ein schöner Stoff für den Onkel, der augenblicklich Tourist-mäßig etwas in der Jauche sitzt ...

und der in einem neuen Projekt gleich mit verarbeiten könnte, wie in seiner Sippe die Goethe-Zeichnungen vertickt wurden:
Nach Informationen des MDR THÜRINGEN (!!) hat Nicolas Graf Henckel von Donnersmarck die Bilder verkauft, obwohl nicht abschließend geklärt ist, dass er der rechtmäßige Eigentümer der Goethe-Zeichungen war. Entgegen der Informationen der Klassikstiftung Weimar vom 14. Oktober ist das Restitutionsverfahren für die Familie bis heute nicht abgeschlossen. Wie Norbert Münch vom Landesamt für offene Vermögensfragen dem MDR sagte, ist dem Amt für die Mobilien "kein Rückgabebescheid bekannt". Das betrifft auch die Goethezeichnungen.
Die Familie von Donnersmarck hatte nach MDR-Recherchen im Oktober 1990 die Rückübertragung von Grundbesitz, Gemälden, Möbel und Goethezeichnungen beantragt. Im Januar 1998 lehnte das Landesamt für offene Vermögensfragen die Rückgabe von Schloss Hirschhügel, Gutshof Kuhfraß und Ländereien ab, weil sie nach 1945 "von der sowjetischen Militäradministration" enteignet worden waren…
Wenn ich das Skript schreiben dürfte, würde ich das Ganze auf dem Gutshof Kuhfraß beginnen lassen,


Um den plot weiter aufzusexen, könnte man auch JA selbst (gespielt von Heino Ferch) und die Schwedin reinnehmen (Angelina Jolie?
- Ich kannte sie durch Brad. Er ist sehr an neuen Strömungen im Kino interessiert, wir treffen uns manchmal und sprechen über Projekte. Dabei hatte ich Angelina gegenüber auch irgendwann mal erwähnt, dass sie meiner Meinung nach noch nie richtig präsentiert wurde. Sie hatte noch nie die Gelegenheit, ihre unglaubliche Eleganz und Schönheit in einem glamourösen Setting so selbstverständlich wie eine Grace Kelly oder Rita Hayworth zu präsentieren.
- Wir haben in Deutschland wunderbare Schauspieler. Nur weil unser System nicht so stark ist, ist die Strahlkraft nicht so groß. Hätte Deutschland den Ersten Weltkrieg gewonnen, wären Sebastian Koch und Ulrich Tukur genauso große Stars wie George Clooney und Johnny Depp. Das hat mit politischen Zufälligkeiten zu tun.
Der Schweden-Handlungsstrang wird hier präsentiert von Glenn Beck, einem Fox-News-Kommentator, der eigentlich eine ganz üble Nummer ist, die Story aber schön rüberbringt und den man also vielleicht auch auf Gutshof Kuhfraß einladen sollte!
[an Donnersmarck und die Degeto: für ein erkleckliches Sümmchen bin ich bereit, das weiter auszuarbeiten. Sollte ich meinen Plot, ohne nochmal gefragt zu werden, übernächstes Jahr im Kino oder in der ARD wiedersehen, werde ich zornig! Glenn Beck via Rebellen ohne Markt]

Goethe: Die Solfatara vonPozzuoli - Beachten Sie die URL!!!
Ein ernsterer Kommentar bei Feynsinn und dies via autismuskritik:
von leaks, lügen, (falschen) verschwörungen und virtuellem widerstand (2)
... wobei die Frage unbeantwortet ist, ob wikileaks = journalism. Leyendecker sieht das kritisch: Enthüllungen und Ethik - Wikileaks und die Systemfrage. Ich bin geneigt, ihm da zu folgen ...
Le lundi on reste au lit
Arno: With his whiskey-and-cigarettes vocals, blues-inspired arrangements, and acerbic lyrics, Arno regularly earned comparison to gutter poets like Serge Gainsbourg and Tom Waits... Sein neues Album "Brussld" sei empfohlen ...
Hannover-Connection II
Ein Nachmittag im Steintorviertel
Frank Hanebuth ist der Präsident. Götz-Werner von Fromberg ist der Anwalt. Philip Eppelsheim ist der Reporter. Wer hält „das schönste Rotlichtviertel Deutschlands“ zusammen? Die Hells Angels. Mit Essen, Trinken und Frauen werden Millionen gemacht.
Von Philip Eppelsheim, Hannover
Am 11. August druckte die Frankfurter Allgemeine Zeitung auf der Seite 3 einen Artikel über die „Erbfreundschaften in Hannover“. Anlass war der Urlaub des Bundespräsidenten Christian Wulff und seiner Gattin Bettina in der Villa von Carsten Maschmeyer auf Mallorca. „Wo verlaufen die Grenzen zwischen Freundschaft und Kumpanei?“, fragte Robert von Lucius.
Zu den Erbfreunden zählte unser Autor den Gründer des Finanzdienstleisters AWD, Maschmeyer, Gerhard Schröder, Rechtsanwalt Götz-Werner von Fromberg, Christian Wulff, Sigmar Gabriel, prominente Ärzte, Musiker der „Scorpions“ und andere...
Einen Absatz seines Artikels widmete Lucius der „grauen Eminenz von Hannover“, Götz von Fromberg, und dessen Beziehung zu Frank Hanebuth, dem „Präsidenten“ der Hells Angels von Hannover, zugleich dem mutmaßlich einflussreichsten Hells Angel in Deutschland. Lucius' Stück berichtete von den legendären Herrenabenden bei von Fromberg und über die „Welt des Glamours“...
Der Artikel erregte Aufsehen noch an höchster Stelle. Einwendungen wurden erhoben. Gerhard Schröder bestand auf einer Richtigstellung *...
Ende August verschwand Gerhard Schröder von der Website der Kanzlei von Fromberg. Im Mai noch hatten die Medien selten versäumt, beide Namen zu erwähnen...
hier weiter zu Eppelsheims Recherchen am Steintor: FAS vom 30.11.2010
* niedlich: Die Richtigstellung liegt hinter einer Paywall!
Archäologie CVXVI: Next - Au Suivant

Alex Harvey starb während einer Tournee in Belgien an einem doppelten Herzinfarkt, einen Tag vor seinem 47. Geburtstag. Der „The Faith Healer“ betitelte Nachruf im New Musical Express von Charles Maar Murray brachte noch einmal die Projektion von Alex Harvey als dem „Godfather Of Punk“. Der aber äußerte sich 1977 in einer Pressestellungnahme zur Auflösung der SAHB wie folgt:
„Ich dachte einfach ans Wesentliche. Es gibt nichts Schlimmeres als ein altes Pferd zu Tode zu prügeln. … Ich fand zu meiner Überraschung heraus, dass ich nach all den Jahren an der Spitze und dem Verkauf von Millionen von Schallplatten derzeit Schulden habe. Aber das wirkt nicht zurück auf meine Entscheidung, das Geschäft zu verlassen. Alles, was ich dieser Tage bekomme, sind Anfragen, Punk Rock Sachen zu machen, aber … ich bin daraus herausgewachsen. Ich bin auf niemanden zornig außer mich selbst. Ich hätte es nicht so lange laufen lassen sollen. Ich wollte nie ein Superstar sein …. " - wikipedia
Aus Privatbesitz (1964):

Next ist übrigens von Jaques Brel:
Lyrics | - NEXT lyrics
Eine tolle Version gibt es von Scott Walker - anzuspielen hier -
und - zweifellos unvergleichlich - hier das Original:
Archäologie CVXV: Planet Galata – Eine Brücke in Istanbul
Seit 2000 entwickelt Florian Thalhofer sein sogenanntes Korsakow-System und die dazugehörige Software, um audiovisuelles Erzählen auf non-lineare Weise zu ermöglichen. Thalhofer setzt auf diese neuartige Erzählweise: „In der Wirklichkeit ereignen sich die Geschichten auch nicht planvoll nacheinander, sondern gleichzeitig. Der Computer ist das ideale Medium dafür“.
Ein typischer Korsakow-Film eröffnet dem User die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Clips (genannt SNUs = smallest narrative unit) den weiteren Verlauf des Films auszuwählen.
Ein Korsakow-Bildschirm besteht aus einem Splitscreen mit aktuell ausgewähltem Hauptclip und parallel angebotenen weiteren Videos. Indem der User mit dem Cursor über die verschiedenen kleinen Screens wandert, bekommt er visuell oder auch akustisch einen Eindruck, wovon diese Sequenz handelt und kann so je nach Interesse den weiteren Verlauf bestimmen. Zu jedem Moment kann er sich für einen anderen Clip entscheiden. Durch das Korsakow-Prinzip werden verschiedenste Clips bzw. SNUs miteinander in Beziehung gesetzt. Für den Betrachter eröffnet sich ein vielschichtiges Mosaik eines Themas mit einer Vielzahl an Assoziationen.
ARTE Istambul

Neues aus der sozialen Überdruckkammer II : Wetten dass Dolce Media und Audi ...
Es passe "nur zu gut ins Sponsoren-Konzept, dass der Student seine waghalsiges Salto-Akrobatik über fahrenden Autos inszeniert" habe und "nicht etwa beispielsweise über Heuwagen, wo sein Sturz wohl glimpflicher hätten enden können", heißt es bei Meedia. Audi unterstütze "Wetten, dass...?" mit insgesamt 1,8 Millionen Euro für zwei Shows. Außerdem unterhalte "Wetten, dass...?"-Moderator Thomas Gottschalks Vermarktungsfirma Dolce Media einen Vertrag mit dem Ingolstädter Konzern...
Anmerkung: Es gab eine Zeit, da gingen Studenten auf die Straße, ohne dabei den Versuch zu unternehmen, über Audis zu springen (das kam vielleicht als Nebenprodukt vor), sondern eher um dort gewisse Anliegen vorzutragen. Möglicherweise war das insgesamt und in jeder Hinsicht gesünder als sich medienmäßig zu prostituieren, selbst wenn Verletzungen durch Schlagstöcke und Wasserwerfer zu erwarten waren ...
Neues aus der sozialen Überdruckkammer : Entkultivierte Bürgerlichkeit und Depression
Nach den Zahlen der Forscherinnen und Forscher zeigt sich eine zunehmende Islamfeindlichkeit insbesondere bei höheren Einkommensgruppen: "Bildung wirkt in diesem Fall der Abwertung nicht entgegen", warnen die Sozialwissenschaftler, "Islamfeindlichkeit ist konsensfähig, auch bei jenen, bei denen es bisher nicht zu erwarten war." Die Umfrage belegt zugleich eine geradezu sprunghafte Zunahme rechtspopulistischer Einstellungen vor allem bei den Bürgerinnen und Bürgern mit höheren Einkommen (ab 2.598 Euro im Monat)...
Erich Fromm: Zur Ökonomisierung des Menschen (1961)
Seit 2008 deutet sich zudem ein erneuter Anstieg des Antisemitismus an, was vor allem beim israelbezogenen Antisemitismus zu sehen ist, also vor allem dann, wenn in Israelkritik antisemitische Abneigungen durchschimmern. So stimmten in diesem Jahr 38 Prozent der Befragten der Aussage zu: "Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat." Und 57 Prozent benutzen Weltkriegsvokabular, das eine Gleichstellung von Nazis und Juden unterstellt, wenn sie sagen: "Israel führt einen Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser."
= Islamophobie und Antisemitismus
- vgl. taz vom 4.12.10.Deutsche Zustände: Unruhige Zeiten
- Presseinformation zur Präsentation der Langzeituntersuchung Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit von Freitag, 03.12.2010
Eine kleine Entstehungsgeschichte der “verrohten und sozial vereisten gehobenen Mittelschicht” bei nds.
Sonntags höre ich gern Deutschlandfunk, z. B. die Zwischentöne. Da kann man Menschen kennenlernen, die man noch nicht kannte, die anders denken als man selbst, was zuweilen zum Abschalten, zuweilen aber auch zu genauerem Hinhören führt: Da ich mich für Sport nicht interessiere, kannte ich Ines Geipel nicht, wollte auch nichts Näheres wissen über Hintergründe des Selbstmords von Robert Enke, aber was sie dann (so ab der 10. Minute) über
Depression
sagte, fand ich interessant. Aufgehorcht habe ich bei dem Bildvon der sozialen Überdruckkammer
...Hier nachzuhören empfohlen:
28. Zwischentöne ohne Musik - mit Ines Geipel vom 5.12.2010, Teil 1
Sendezeit: 05.12.2010 13:30
Autor: Küchler, Sabine
Programm: Deutschlandfunk
Sendung: Zwischentöne
Länge: 21:22 Minuten
Dazu immer wieder hörenswert: Erich Fromm - Überdruß und Überfluß.
Sechs Vorträge im Süddeutschen Rundfunk Stuttgart, Dauer je zwischen 25 und 26'; insgesamt ca. 160'; Teil 1: Der passive Mensch; Erstsendung am 3. 1.1971; Teil 2: Die moderne Langeweile; Erstsendung am 6. 1. 1971:
Siehe auch den Aufruf zur psychosozialen Lage in Deutschland und dazu die Anmerkungen bei der Autismuskritik!
via Rhetorik-Blog
Nochmal: Der Meister und Imelda
Jeff Beck Honors Les Paul on PBS TV Sat. Nov. 27th, new albums, dvd and tours
Guitar hero Jeff Beck will be on a special PBS show in JEFF BECK HONORS LES PAUL.
This was filmed in June in NYC over two nights. Some of Beck's special guests are:
Gary U.S. Bonds, Trombone Shorty and Brian Setzer.
Eagle Rock Entertainment and ATCO will offer this one of a kind performance to purchase. ROCK AND ROLL PARTY TO HONOR LES PAUL will be available on DVD and CD February 22.
Der Meister bei der Arbeit
Les Paul bei der Arbeit
Aktuell: Der Meister ohne Imelda
Zugabe: gefunden
Jeff Beck,
Peter King (sax),
Jon Cleary (piano)
from Red White & Blues
Update:
Der Meister in Rio - 24.11.2010
Archäologie CVXIV: Johnny Hallyday meets The Rattles auf Kuba Musiktruhe: Lass die Leute doch reden


Aus Privatbesitz


Zugabe: Fundstück