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... es gibt Hoffnung : The Pretty Things in Hannover - und : The Fine Art Of Playing The Drums (VI)

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Jack Greenwood & George Perez with veterans Phil May, Dick Taylor and Frank Holland
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In dem Interview mit Midnight To Six sagt George Perez: I’d say me and Jack (Greenwood) share a role I guess. Rhythm sections can really make a band and I think we’re pretty locked in. I suppose our role is to do the band and its past members justice, as well as adding something. Punters and reviewers seem to think the band is in the best shape that it has been in many years. I’m not saying that its down to the line-up change, but I’m thrilled to be a part of it.

... und da kann man ihm nur zustimmen: Das ist unglaublich, welchen Druck die junge rhythm section macht, so dass die alten Klassiker den Druck haben, den sie damals hatten - und den sie zuletzt mit Skip Allen und Wally Waller zuweilen nicht mehr hatten und eher Oldies waren, was jetzt - so Rosa B. (17) - überhaupt nicht der Fall ist. Die fragt sich vielmehr, was sie eigentlich an Bands wie Greenday gut fand ...
Anyway, das war faszinierend, wie hier drei alte und zwei junge Männer - alle 5 auf der Bühne faszinierende Typen: vom 70- jährigen Dick Taylor, der zur Ur-Besetzung der Rolling Stones gehörte, und dem nun wirklich charismatischen Sänger Phil May zum Ausnahme-Drummer Jack Greenwood. Rosa B. hätte David Perez, der wirklich unglaubliche Bass-Lines spielt, gern für ihre eigene Band mitgenommen ... (und der sehr hübsch frisurenmäßig an den ersten PT-Bassisten John Stax erinnert) - Songs aus 50 Jahren Bandgeschichte ablieferten, als seien die alle von heute ...
Terrific drum solo from 22-year-old Jack Greenwood. Nice to see the lads then launch into a cover of Craig McLachlan's 'Mona'... - das ist zwar aus Melbourne vom 14.12.12, - aber genauso phantastisch war Greenwood am letzten Freitag auch!!.

Habemus anum, aber es gibt Hoffnung : Morgen spielen The Pretty Things in Hannover

Habemus anum ist Gremlizas Kolumne in der akutellen KONKRET überschrieben. Dort finden sich bemerkenswerte Formulierungen wie diese:
Insgesamt bietet der neue Papst das Bild eines ganz normalen Klerikalfaschisten, der sich seine guten Kontakte zu Argentiniens Generälen, die 30.000 Menschen gefoltert und ermodert haben, ... immer besorgt, dass man ihm so wenig werde nachweisen können wie seinem päpstlichen Vorgänger Pacelli (genannt Pius XII.), dessen Rattenlinie, auf der er NS-Mördern die Flucht nach Südamerika ermöglichte, seine Seligsprechung nicht stört ...

... und diese:
Die Mehrheit stellen in jedem Kollektiv die Arschlöcher, welches kein Schimpfwort ist, sondern eine ... sozilologische Kategorie ... - Was zweifellos zutrifft und gut zum Untertitel meines Blogs passt. Und weiter ausgeführt wird von Gerhard Henschel über Stefan Raab als Moderator des »Kanzlerduells«:

Und mit diesem Knallkopf, der sich in der Glotze sonst bei der »Wok-Weltmeisterschaft« und dem »Eisfußball-Pokal« sowie beim Pokern tummelt, wenn er sich nicht gerade wieder den Kopf darüber zerbricht, wie er kleine Mädchen in die Pfanne hauen kann – mit diesem Nichts, mit dieser Null, die ein jugendlicher Millionenpöbel umjubelt, weil sie allen beweist, daß man es auch als cleverer Vollidiot zu einer eigenen politischen Gagatalkshow bringen kann, wenn man nur ehrgeizig und skrupellos genug ist – mit diesem Sittenstrolch, der mehr vom Turmspringen versteht als von der Energiewirtschaft, dem Außenhandel und der internationalen Diplomatie – mit diesem Schafskopf wollen Angela Merkel und Peer Steinbrück sich vor unser aller Augen und Ohren befragen lassen? Von einem Pussy-Witzbold? Der obendrein noch Werbung für McDonald’s macht? Sowie für Erdnüsse und Lakritze?

Wir halten fest: Sowohl die Christdemokraten als auch die Sozialdemokraten haben sich dem Willen der vierten Gewalt unterworfen und akzeptieren als Gesprächspartner einen Trollo, der ihnen gute Quoten garantiert, weil er coole Klosettsprüche draufhat. Ist das nicht sonderbar?


Aber wie angekündigt: Es gibt Hoffnung, wenn auch nicht direkt in Hannover, so doch in Isernhagen (Sie wissen schon, in der Nähe von Wulffs Haus, aber das hat hiermit gar nichts zu tun ...) in der BluesGarage!

The Pretty Things ("We never made no money, but we always told the truth") sind seit 50 Jahren unterwegs, harder than the Stones ; - ich erwarte wieder Magic Moments.

Am 15. März haben sie im Grange a Musique, Creil, FRANCE gespielt; Aufnahmen davon gibt es hier (mit einem längeren Interview mit Phil May und Dick Taylor!).
Am 19. März haben sie im Gibus in Paris gespielt; Aufnahmen davon gibt es hier, eine Kostprobe:



Mehr zu den Pretty Things hier und da und hier eigentlich auch und hier auf jeden Fall: The Pretty Things - S.F. Sorrow (Live at Abbey Road 1998 with special guests Arthur Brown and David Gilmour):




Für Spezialisten: Dann gibt's da noch die xPTs; - xPTs came together in 2009 to remake the classic Pretty Things’ 1970 album Parachute. They are formed from the band members of The Pretty Things who recorded S.F Sorrow 1968, Parachute 1970, Freeway Madness 1972, Silk Torpedo 1974, , Savage Eye 1976, Crosstalk 1980:
Jon Povey - Vocals / Keyboards, Wally Waller - Bass Guitar / Vocals, Skip Alan - Drums and Pete Tolson - Guitar --> Sickle Clowns 2011 / Sickle Clowns 1971

Music & BookFinder - oder: How To Take A Good Chill Pill - oder: Chilly Connolly

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Kennen Sie Chilly Gonzales?
Sollten Sie kennen, wenn Sie ab und an Lust haben zu entdecken, was man mit herkömmlichen Musikinstrumenten Neues machen kann, ohne sie zu zertrümmern, gar nichts zu machen oder reinzupinkeln. Gonzales spielt einfach Klavier; - sein Album Solo Piano II sei zum anspruchsvollen Abchillen empfohlen:



Dazu könnten Sie John Connolly lesen: The Infernals, - u. a. weil die Haltung des Autors zu seiner Fantasy-Höllen-Geschichte gut zu Gonzales' Haltung zu seinem Klavierspiel im zweiten Teil des Clips passt:

infernals-175In einigen Hotels, wie zB hier, gibt es die schöne Einrichtung, dass Bücher, die Gäste ausgelesen haben und bei ihrer Abreise - absichtlich oder versehentlich - liegen lassen, in einer kleinen Bibliothek - neben den Bildbänden zur jeweiligen Umgebung und den üblichen Flyern der umliegenden Vergnügungs- und Wellnessbetriebe - anderen Gästen zugänglich gemacht werden. Ich bin nicht ganz sicher, ob das so gemeint ist, aber ich habe The Infernals nicht nur angefangen zu lesen, sondern auch mitgenommen (dafür aber selbstverständlich ein anderes, ausgelesenes Buch hinterlassen!).


Warum? -


Vielleicht weil auf dem Backcover die Chicago Sun-Times mit einem Vergleich mit Douglas Adams zitiert wird oder weil schon die erste Kapitelüberschrift irgendwie sympathisch rüberkommt:


Chapter I - In Which We Find Ourselves in Hell, But Only Temporarily, So It's Not All Bad News (Leseprobe!)

Eine hastige, aber treffende Inhaltsangabe vom Autor selbst:


Sehr gelacht habe ich bei Connollys Fußnoten, mit denen er seine Theorie des scientists/demons-interface anreichert: Werner Heisenberg, the German physicist who formulated the principle, was convinced that it was correct, which makes him someone who was not uncertain about certain uncertainties ..., - oder da, wo es um die Schnittstelle zur Hölle geht, die der Large Hadron Collider beim CERN eröffnet: Eventually they decided that it might just be okay to turn on the Collider again, but the scientists had to be very careful, and if it looked like something bad involving creatures with claws and fangs and bad attitude was to occur, they were to turn off the Collider immediately and go and inform a responsible adult...

Ich weiß nicht warum, aber Mrs. Abernathy erscheint mir immer als Gertrud Höhler ..

Wie gesagt: just chill pills, aber nicht doof ...

Zuweilen (XV): Reinhard Lakomy

Zuweilen bemerkt man erst (wie ich schon häufiger feststellte), wenn man vom Tod eines Menschen erfährt, wie wichtig er einem war. Am 23. März ist Reinhard Lakomy gestorben ... Lungenkrebs ... erste Diagnose im Februar ...

Meine Töchter sind groß geworden mit seinem Traumzauberbaum, ich eigentlich auch, - auch wenn ich ihn schon früher entdeckt hatte, auf einer meiner Reisen in dieses seltsame Land namens DDR: Lacky und seine Geschichten habe ich 1974 mitgebracht, da kannte ihn hier (im Westen) keiner. Das ist wohl bis heute so. Schade eigentlich...



Ein schönes Lied von dieser LP: Das Haus, wo ich wohne lässt im übrigen noch einmal erkennen, dass die DDR so doof nicht gewesen sein kann, wenn Künstler wie Lakomy so wunderbar kleine Konflikte und große gesellschaftliche Widersprüche in einem Chanson ausstellen konnten:



Das Haus, wo ich wohne, das steht nicht mehr lang',
es gibt ja bekanntlich ein Neubauprogramm.
Bis 1990, so sagt die Partei,
sind wir alle wohnraumsorgenfrei.
Damit sowas wie diesmal nicht wieder passiert,
wird für Musiker gleich ein Block reserviert.
Dann können wir spielen, solange wir woll'n,
und keiner verlangt, daß wir leise sein soll'n.
Da seht ihr, ich mecker' nicht, wenn ich was sag'.
Ich mach' immer zugleich auch 'nen Verbesserungsvorschlag.


Lackys Vermächtnis:

Es gibt genug Leute - hier im Lande - die wissen, wie das alles gemacht wird, da muss man nicht das Rad neu erfinden ...

Osterspaziergänge

Andrer Bürger:
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

Dritter Bürger:
Herr Nachbar, ja! so laß ich's auch geschehn:
Sie mögen sich die Köpfe spalten,
Mag alles durcheinander gehn;
Doch nur zu Hause bleib's beim alten.

Faust:
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.


Da bin ich nicht so sicher! Das vorösterliche Bohei um den neuen Franz lässt mich arg zweifeln, wie's um die Aufklärung steht!


Faust 1 Teil, Deutsches Nationaltheater Weimar, Osterspaziergang,
Mit Wolfgang Dehler, Regie Fritz Bennewitz 1964

Irgendwie befreiter
: Fred Astaire and Ann Miller (auch wenn Judy böse dreinschaut) - aus Easter Parade


... und lebensfroher jedenfalls als
greco_franziskus_det
der Hl. Franziskus und Bruder Leo, über den Tod meditierend (El Greco).

Ich werde mal hinfahren und nachsehen, wie die Italiener diese höchst widersprüchliche Situation bewältigen ...
procide_eventi_venerdi_santo_02b
... und berichte dann ...

Vgl. The Easter Parade & Sex, Crimes And Vatican & Odenwald

Es gibt wirklich Hoffnung: Neue Alben von Sanseverino und Jacques Higelin!!

Stéphane Sanseverino (* 9. Oktober 1961 in Paris), alias Sanseverino, ist ein großartiger französischer Singer-Songwriter und Gitarrist. Seine Lieder sind voll von schrägem Humor und handeln von Themen wie Staus, dem Rauchen oder Krieg...
Außerdem kann er unglaublich schnell Französisch sprechen und (fast) so gut Gitarre spielen wie Django Reinhardt!


Sanseverino -- Swing 2012 - MyVideo vom neuen Album "Honky Tonk".

Vgl. auch LA CARAVANE PASSE Feat. Sanseverino & Stochelo Rosenberg

Eines meiner Lieblingslieder: Exactement


Es gibt Hoffnung: DAX erinnert an den 10. Jahrestag der Agenda 2010

Die Deutsche Börse (DAX) erinnert zum 12. und 14. März 2013 an die vier Jahre, vier Monate und vier Kalendertage anhaltende Hartz IV-Hausse (hartz-vier-ohs), alias “Agenda 2010-Blase”, die vor genau zehn Jahren nach einem Schlusskurs von 2.202,96 begann und am Vorabend des zweiten Geburtstages von Angela Merkel (CDU) als Bundeskanzlerin mit einem bisher unübertoffenen Schlusskurs von 8.105,69 (16. Juli 2007) endete. Zum 10. Jahrestag der Agenda 2010-Rede (14. März 2003) soll dieses bisherige Allzeithoch vom 16. Juli 2007 übertroffen werden.

Forderungen nach einer Agenda 2020, die auch vom ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) unterstützt werden, sind verfrüht. Der 7. Bundeskanzler (während dessen Amtszeit Lance Armstrong sieben mal die Tour de France gewann!?) weiß das: Eine Agenda schreibt und veröffentlicht man nicht kurz vor sondern kurz nach einer Bundestagswahl! (vgl. die Wahlprogramme 2002 und die Agenda 2010)

Quelle: Büro für absurde Statistik beim Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) via nds

Dax_agenda2010

Vgl. auch Kunterbuntes aus deutschen Landen: "Warum die Agenda 2010 als Erfolg begriffen wird, ist mir ein Rätsel" - Interview mit Jürgen Borchert (Vorsitzender Richter des 6. Senats des Hessischen Landessozialgerichts in Darmstadt)

Nachtrag:
Große Freude in Frankfurt, weil krakelige Linie auf großer Tafel so hoch klettert wie nie zuvor
Frankfurt am Main (dpo) - Gute Nachrichten aus Frankfurt! Offenbar ist es einer krakeligen Linie gelungen, so hoch wie noch nie zuvor zu steigen und dabei kurzzeitig die unglaublich hohe Zahl 8154,76 auf der y-Achse zu erreichen. Damit übertraf die krakelige Linie ihre bisherige Bestleistung vom 13. Juli 2007 (8151,57) – ein Umstand der zahlreiche wohlhabende Männer und Frauen im Anzug in Ekstase versetzt.
"Ich beobachte schon lange aufmerksam, wie diese faszinierende krakelige Linie langsam nach rechts wandert, aber so hoch war sie noch nie", freut sich etwa der Krakelige-Linien-auf-großen-Tafeln-Experte Frank Landsknecht von der AG Privat Commerz. "Ich bin ganz aufgeregt! Klettert sie noch weiter oder fällt sie wieder? Sicher weiß man das nie bei diesen krakeligen Linien." ...
Der Postillon

Lesenswert: Merkelismus, die Blutspur des Geldes und die Agenda 2010

Georg Seeßlen fasst seine Überlegungen zu der Frage Was ist Merkelismus? (auf die hier immer mal wieder hingewiesen wurde) in seinen neuesten
Skizzen zu einem postdemokratischen Herrschaftssystem zusammen:
Das Herrschaftssystem des Merkelismus basiert auf einem Ineinander von Opportunismus und Dogmatismus; es geht um ständige Anpassungen bei gleichzeitiger unbeugsamer Zielrichtung. Die „marktkonforme Demokratie“ ist vorstellbar nur als eine Art des Kapitalismus, die mit stalinistischer Unbeirrbarkeit vorgeführt wird: Das System ist wichtiger als der Mensch, so wie auch Joachim Gaucks Idee von Freiheit eine Abstraktion ist, die jenseits des Menschen zu funktionieren scheint. ...
Lesebefehl!

Alexander Hagelüken fasst in der Süddeutschen Zeitung vom 10. März 2013 seine Erkenntnisse als leitender Redakteur des Wirtschaftsressorts über Profite der Banken in der Krise zusammen:
Die Blutspur des Geldes
Von Irland bis Spanien, von Großbritannien bis Zypern: Die Banken nehmen mit ihren Problemen ganz Europa in Geiselhaft. Die Steuerzahler blechen dafür - mit 1600.000.000.000 Euro. Die Politik muss sich von dieser modernen Pest befreien.
Ebenfalls Lesebefehl!

Heribert Prantl in derselben Ausgabe der SZ zum 10jährigen Jubiläum des Steinmeier-Papiers:
Die giftige Agenda (dankenswerterweise verlinkt vom SPD-Ortsverein Stuhr!!)
... Die Hartz-Gesetze waren kleinlich, schlampig, schikanös; sie haben auf ungute Weise pauschaliert. Sie haben Langzeitarbeitslose gezwungen, ihr kleines Vermögen zu verscherbeln, ihre Lebensversicherungen zu einem Spottpreis zu verkaufen, also das fürs Alter Ersparte aufzuzehren. Die Gerichte, das Bundesverfassungsgericht zuoberst, haben einen Teil des legislativen Wahnsinns korrigiert, Karlsruhe hat die Hartz-IV-Sätze für verfassungswidrig erklärt und ihre ordentliche Berechnung erzwungen. Die Energie, die die Politik verbrauchte, um das verfassungswidrige Hartz-Gesetz zu verteidigen, hätte besser genutzt werden können.
'Hartzer': Das ist nun der Name für die Armen in Deutschland; und 'IV': Das ist die Bezeichnung für die steile Rutsche, die in die Armut führt. Dieses Gerät hat das soziale Netz ersetzt. Es ist bezeichnend, dass sich die Zahl der Tafeln, an der Bedürftige Lebensmittel erhalten, seit der Agenda vervielfacht hat. Diese Agenda wird heute südeuropäischen Staaten als Gesundungsrezept angedient: Privatisierung, Deregulierung, Prekarisierung. Die Agenda nun also für Europa? Man soll aus Fehlern lernen; man soll sie nicht repetieren, potenzieren, europäisieren.

Noch ein Lesebefehl!

Und zusammenfassend nochmal Seeßlen:
1. Die marktkonforme Demokratie ist die Super-Idee hinter dieser Politik.

2. Eine Form des Staatskapitalismus, der auch die Außenpolitik bestimmt und eine Nation aus dem Wettbewerb definiert.
...
14. Solange Merkelismus erfolgreich ist, kann er Reste der Sozialstaatlichkeit „seinem“ Volk gewähren, er nimmt aber sofort, wenn der Markt es erfordert, und er kann sich darin als gnadenloser Vollstrecker des Schröderismus gebaren.

15. Merkelismus reproduziert die oligarche Struktur der Postdemokratie insofern er zum Machterhalt Ausschließungskriterien erzeugt. Der Merkelismus stellt sich selber nicht zur Wahl. Sein Inhalt ist unsichtbar, seine „Entscheidungen“ sind „alternativlos“, seine Ideologie ist Unterhaltung.

Sehens&Lesenswert: Krieg. Stell dir vor, er wäre hier - Und: Die Nöte des wahren Polizisten

Krieg. Stell dir vor, er wäre hier. Von Janne Teller. Ein Gedankenexperiment.
Schuldenkrise, Auseinanderbrechen der EU, Krieg in Europa.
Deutschland ist verfeindet mit Ländern wie Frankreich, Spanien und Griechenland. Der andauernde Krieg hat die Zivilbevölkerung stark in Mitleidenschaft gezogen. Hunger, Kälte, Wohnungsnot und ständige Angst bestimmen den Alltag. Wer kann, flieht in den Nahen Osten und nach Nordafrika. Doch wer keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Und fühlt sich als Außenseiter und sehnt sich nach Hause.


Zur Zeit zu sehen im Theater an der Glocksee in Hannover.

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Sehr empfehlenswert. Fand auch meine Lieblings-HAZ. Selten hat sich Herr Meyer-Arlt so enthusiamiert gezeigt:
»Beifall im Stehen – das gibt es im Freien Theater in Hannover nicht so oft. Aber hier gab es ihn, und er war absolut berechtigt. (...) Das, was Tausende von Menschen in Deutschland erleben, erlebt hier der Theaterzuschauer. Wie es ist, ein Flüchtling zu sein. Janne Teller will, dass sich der Leser das intensiv vorstellt. Diese Einbeziehung, diese direkte Konfrontation sucht auch Lena Kussmann, die das Stück im Theater an der Glocksee inszeniert hat. (...) Man spürt (ein bisschen), wie es ist, ein Fremder zu sein.
Die Schauspieler (Helga Lauenstein und Jonas Vietzke) mischen sich unters Publikum, geben Anweisungen, führen die Besucher durchs aufwändig gestaltete Theaterlabyrinth (Bühne Ulrike Glandorf). Lauenstein und Vietzke spielen ohne große Emotionalität, aber gerade dieses distanziert Erzählerische macht den Text so eindringlich. Dazu kommt eine Sprechkultur, die im freien Theater nicht immer so vorhanden ist. Es ist ganz erstaunlich, was hier geleistet wird.
Sind in Hannover noch Preise fürs Freie Theater zu vergeben? Ist noch ein bisschen Geld in den Fördertöpfen? Das Theater an der Glocksee wäre auf jeden Fall ein würdiger Empfänger.«

Hannoversche Allgemeine Zeitung, Ronald Meyer-Arlt, 01.03.2013

13. / 20. / 22. / 23. März
um 20 Uhr


Roberto Bolano
Die Nöte des wahren Polizisten

Es ist fast, als wäre Roberto Bolaño noch lebendig, findet Ralph Hammerthaler, immer wieder erscheinen neue Romane oder kleinere Schriften aus dem Nachlass und einige dünnere Büchlein warten noch auf ihre Übersetzung ins Deutsche. Der Rezensent hat "Die Nöte des wahren Polizisten" wieder einmal "bolañotrunken und glückstaumelnd" gelesen. Oscar Amalfitano ist Professor für Literatur und Witwer, berichtet der Rezensent. Nachdem er seine Stelle an der Universität in Barcelona verloren hat, weil diese ihm eine Affäre mit einem seiner Studenten nicht durchgehen lassen wollte, ist er mit seiner Tochter nach Mexiko gezogen, wo er wieder unterrichten kann, fasst Hammerthaler zusammen. Aus einem Brief Bolaños von 1995 erfährt der Rezensent, was es mit dem Titel auf sich hat: "Der Polizist ist der Leser, der vergeblich versucht, Ordnung in diesen vermaledeiten Roman zu bringen", zitiert er den Autor. So schwierig sei das aber gar nicht, verspricht Hammerthaler, gewohnt beunruhigend sei das Buch aber trotzdem. perlentaucher.de

Bücher sind Wege, die nirgendwohin führen, auf die man sich aber dennoch begeben muss ...

Diagnostik: The Proper Education: Heimerziehung in der BRD



Ohne weitere Worte: aus dem höchst lehrreichen Film Man Friday / Freitag und Robinson von Jack Gold aus dem Jahre 1975!

Nachtrag:
Das IPP hat von Mai 2011 bis Februar 2013 die individuellen Folgen und organisatorisch-strukturellen Hintergründe der Missbrauchs- und Misshandlungensvorfälle im Internat des Benediktinerklosters Ettal untersucht. IPP Bericht als PDF-Download

Demnach bestätigt auch dieser Untersuchungsbericht die Systematik des Terrors, dem Schüler im Internat "bis in die achtziger Jahre hinein" ausgesetzt waren. Wörtlich ist von einem "ein System der Unterdrückung" die Rede, von gezielt eingesetzter "Gewalt" als "pädagogisches Mittel". "Sexuelle Übergriffe" werden als Teil dieses Gewaltsystems beschrieben und die Schule in Ettal als "totale Institution, aus der es kein Entrinnen gab". Thomas Pany, tp 07.03.

Sehr auffällig, schreibt Marcel Malachowski (Eure Armut kotzt uns an!, tp 11.03.), ist auch das Missverhältnis der Aufmerksamkeit im Heim- und Missbrauchsskandal: Der zahlenmäßig relativ geringe sexuelle Missbrauch in katholischen Einrichtungen wurde wochenlang zum medialen Top-Thema, umgehend wurden Hilfsfonds, Opferberatungen etc. eingerichtet. Betroffen vom Missbrauch waren vor allem Internatsschüler aus wohlhabenderen Familien. Die systematische Ausbeutung und Misshandlung von hunderttausenden Heimkindern in den Nachkriegsjahren dagegen fand erst mit jahrzehntelanger Verspätung den vereinzelten Weg in die Berichterstattung der großen Medien, obgleich der körperliche Schaden erheblich größere Ausmaße hatte und spätere Erwerbstätigkeit verhinderte. Diese Heimkinder entstammten fast ausnahmslos den unteren Schichten, hatten "gefallene" Mütter. Bis heute wurden zumeist gar keine, teils allenfalls symbolische Entschädigungen gezahlt.

Und alle haben geschwiegen - Über das Leid der Heimkinder
Nicht für alle waren die 50er und 60er Jahre in der Bundesrepublik eine Zeit des Aufbruchs. In kirchlichen und in staatlichen Heimen wurden etwa 800.000 Kinder jahrelang unter heute unvorstellbaren Bedingungen gedemütigt, geschlagen, ausgebeutet und eingesperrt.
Es waren meist nichtige Gründe, die zur Einweisung in die Erziehungsanstalten führten – Gründe, die ein gesellschaftliches Kartell bestimmte, zu dem Jugendbehörden, Gerichte, Lehrer, Nachbarn, Eltern und vor allem die damals noch einflussreichen Kirchen gehörten.

Umfangreiches Hintergrundmaterial sowie Film und Dokumentation in der Mediathek des ZDF!!

Ich finde es, solche Nachrichten und Darstellungen wahrnehmend, immer wieder faszinierend - vulgo: zum Kotzen - mit welcher Überheblichkeit und Dummbatzigkeit die "ehemalige BRD" ganz selbstverständlich als modern, liberal, demokratrisch, rheinisch-kapitalistisches Paradies der Sozialpartnerschaft und was weiß ich noch alles (insbesondere im Vergleich zur DDR) angesehen wird. Da ist ein Geschichtsbild konstruiert und durchgesetzt worden, das jeglicher Grundlage entbehrt ... Interessant ist eine Szene in der ZDF-Dokumentation zum Film (ab 24:20): Ein Sonderpädagoge, der Gespräche mit Insassen von Erziehungsheimen führen konnte, übergibt sein Material einer Journalistin: Ulrike Meinhof! -
321361
Es gibt ja nicht wenige Hinweise darauf, dass die Radikalisierung der Meinhof, Baader, Enslin nur zu begreifen ist im Zusammenhang mit ihrem Engagement für Heimzöglinge - und dass die zweite Generation der RAF sich rekrutierte u.a. aus ehemaligen Heimzöglingen.

Im schleswig-holsteinischen Glückstadt gab es in der Nacht vom 7. zum 8. Mai 1969 einen Aufstand von Heimzöglingen, der möglicherweise sogar mit Hilfe von Marinesoldaten niedergeschlagen wurde. Unter den rebellierenden Jugendlichen, die als Strafe teilweise KZ-Kleidung tragen mussten, war auch der spätere RAF-Terrorist Peter-Jürgen Boock...
Die in Haus 1 und 2 untergebrachten 80 Heimzöglinge zündeten Matratzen und Kleidungsstücke an, rissen sanitäre Anlagen aus den Wänden, zertrümmerten Fenster wie Möbel und attackierten das Heimpersonal. Einer der Rebellierenden war der damals 17-jährige Peter-Jürgen Boock, der nach der Heimrevolte in das hessische Jugendhaus von Rengshausen verlegt wurde. Dort kam er unter anderem mit Andreas Baader und Gudrun Ensslin in Kontakt, die sich wie Meinhof für die Interessen von Heiminsassen einsetzten, und fand kurze Zeit später Unterschlupf in deren WG, ehe er selbst zum Terroristen der zweiten Generation wurde...

Dieter Hanisch: Aufstand der Heimkinder; Freitag 08.05.2009

Vgl. Archäologie CXCIV: Bambule
Meinhofs Film von 1970 kritisiert die autoritären Methoden der Heimerziehung (Fürsorgeerziehung) in einem Mädchenheim. Im Verlauf der Handlung kommt es zu einer Revolte der Heiminsassinnen gegen die unterdrückenden Strukturen. Die Handlung des Films wird oft auch als Parabel auf die gesellschaftlichen Zustände der Zeit verstanden, denen eine neue, verschärfte Form des Klassenkampfes entgegengesetzt werden müsse.

Man darf es wohl bemerkenswert nennen, dass man das, was heute aufgearbeitet wird, schon 1970 wissen konnte - wenn man denn wissen wollte. Aber man tue bitte nicht so, als hätte man nicht wissen können!!

Märzenbecher

Am letzten Wochenende im Schweineberg bei Hameln: Die Märzenbecher kommen durch!!
Das in einem Laubmischwald auf 200 bis 280 m Seehöhe gelegene Areal im Stadtforst Hameln umfasst ca. 3,60 km² und zählt damit zu den größten Vorkommen Deutschlands
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Ich weiß, ich wiederhole mich jährlich: Andi Brauers Spring Flowers. Macht nichts, - kann man / muss man immer wieder hören ...

Diagnostik für lernwirksamen Unterricht: What Dubs Can But Data Can't Do - Oder: Die Kompetenzkatastrophe (II)

Oldenburg Ende Februar kann sehr neblig und kalt sein. Statistische Daten ebenso. Vielleicht daher mein Unbehagen an dem, was viele der Vorträge auf der Tagung Diagnostik für lernwirksamen Unterricht (28.02.-01.03) als Ergebnisse empirischer Bildungsforschung zu bieten hatten. Nun fiel das auch noch zusammen mit der Lektüre von David Brooks' Kolumne (in der NYT International Weekly - Süddeutsche vom 01.03.) mit dem Titel What Data Can't Do , in der die Aporien empirischer (Bildungs-)Forschung selten klar formuliert werden:
    The big novelty of this historic moment is that our lives are now mediated through data-collecting computers. In this world, data can be used to make sense of mind-bogglingly complex situations. Data can help compensate for our overconfidence in our own intuitions and can help reduce the extent to which our desires distort our perceptions.

    But there are many things big data does poorly. Let’s note a few in rapid-fire fashion:


    Data struggles with the social.
    Your brain is pretty bad at math (quick, what’s the square root of 437), but it’s excellent at social cognition. People are really good at mirroring each other’s emotional states, at detecting uncooperative behavior and at assigning value to things through emotion.
    Computer-driven data analysis, on the other hand, excels at measuring the quantity of social interactions but not the quality. Network scientists can map your interactions with the six co-workers you see during 76 percent of your days, but they can’t capture your devotion to the childhood friends you see twice a year, let alone Dante’s love for Beatrice, whom he met twice.
    Therefore, when making decisions about social relationships, it’s foolish to swap the amazing machine in your skull for the crude machine on your desk.

    Data struggles with context.
    Human decisions are not discrete events. They are embedded in sequences and contexts. The human brain has evolved to account for this reality. People are really good at telling stories that weave together multiple causes and multiple contexts. Data analysis is pretty bad at narrative and emergent thinking, and it cannot match the explanatory suppleness of even a mediocre novel.

    Data creates bigger haystacks. This is a point Nassim Taleb, the author of “Antifragile,” has made. As we acquire more data, we have the ability to find many, many more statistically significant correlations. Most of these correlations are spurious and deceive us when we’re trying to understand a situation. Falsity grows exponentially the more data we collect. The haystack gets bigger, but the needle we are looking for is still buried deep inside.
    One of the features of the era of big data is the number of “significant” findings that don’t replicate the expansion, as Nate Silver would say, of noise to signal.
    Big data has trouble with big problems. If you are trying to figure out which e-mail produces the most campaign contributions, you can do a randomized control experiment. But let’s say you are trying to stimulate an economy in a recession. You don’t have an alternate society to use as a control group. For example, we’ve had huge debates over the best economic stimulus, with mountains of data, and as far as I know not a single major player in this debate has been persuaded by data to switch sides. ...

    Data obscures values. I recently saw an academic book with the excellent title, “ ‘Raw Data’ Is an Oxymoron.” One of the points was that data is never raw; it’s always structured according to somebody’s predispositions and values. The end result looks disinterested, but, in reality, there are value choices all the way through, from construction to interpretation.
Das trifft sehr gut, was als Problem hinter den Versuchen steckte, die diagnostische Kompetenz von Lehrerinnen und Lehrern zu professionalisieren (wogegen ja erstmal nichts zu sagen ist!): aus einer impliziten Alltags-Diagnostik (geleitet allenfalls von Alltagstheorie) eine explizite, wissenschaftliche Diagnostik zu machen (wogegen ja auch noch nichts zu sagen ist, weil ja unstrittig ist, dass das Lehrer-Alltags-Vor-Urteil höchst problematisch ist!).
Problematisch aber wird die postulierte Verwissenschaftlichung auf dem fast durchgängig propagierten Weg, pädagogische Fragestellungen im Kontext von Erziehung und Bildung mit den Mess-Methoden der Psychologie bzw. der empirischen Bildungsforschung "akkurat" beantworten zu wollen.
Und zu meinen, dass sei dann Diagnose, - womit als Diagnosekompetenz dann übrig bleibt die Fähigkeit (= Kompetenz??), die passenden Diagnosetools aus dem Diagnosepool auszuwählen und anzuwenden, und nicht die Fähigkeit, Lernvoraussetzungen, -potentiale und -schwierigkeiten von Schülerinnen und Schülern selbst differenzierter wahrzunehmen und theoriegeleitet zu interpretieren,
  • u.a. durch Weiterentwicklung der eigenen social cognition (s. o. Brooks: People are really good at mirroring each other’s emotional states, at detecting uncooperative behavior and at assigning value to things through emotion.)
  • und der eigenen Fähigkeit, Kontexte strukturiert zu erfassen und zu deuten (s. o. Brooks: People are really good at telling stories that weave together multiple causes and multiple contexts. Data analysis is pretty bad at narrative and emergent thinking, and it cannot match the explanatory suppleness of even a mediocre novel. )!
Die Frage, die nicht gestellt wurde, war die, ob Computer-driven data analysis geeinet ist, diese Fähigkeiten weiter zu entwickeln:
In einem Vortrag zur Diagnostik experimenteller Kompetenz: Testverfahren und prozessorientierte Auswertungsmedthoden wurde der Versuch geschildert, eben die experimentelle Kompetenz von Neuntklässlern im Fach Physik so zu modellieren, dass sie - prozessorientiert - messbar werde. Wenn ich das richtig verstanden habe, geht das nicht oder führt nur zu Aussagen sehr begrenzter Reichweite. Das liegt daran, dass sich der beobachtete Versuchsaufbau eines Schülers wohl in Handlungssequenzen zerlegen lässt, in deren Analyse und Modellierung das Produkt und sogar die fachliche und Arbeitsqualität der jeweiligen Handlungsschritte eingehen können, nicht aber das narrative and emergent thinking, das das beobachtete Subjekt zu den beobachteten Handlungen veranlasst! Um Aufschluss daüber zu erlangen, müsste man das handelnde Subjekt wohl mal befragen: gespannt auf die Erzählung that weaves together multiple causes and multiple contexts.

Zuweilen war ich bei diesen Vorträgen geneigt einzuwerfen, dass man das oder wenigstens einiges doch vorher hätte wissen können (vgl. z.B. Hans Aebli: Denken - Das Ordnen des Tuns) und nicht all die wertvolle Arbeitskraft und die Forschungsgelder in Vorhaben hätte stecken müssen, die letztlich nur dazu dienen that our lives are mediated through data-collecting computers (s. o. Brooks). Aber diese Kritik ginge wohl am Wissenschaftsbetrieb, wie er nun einmal ist, vorbei ...

I. Ü. bleibe ich dabei, dass man über Unterricht gar nichts rauskriegt, wenn man nicht Holzkamps Unterscheidung von defensiven und expansiven Lerngründen berücksichtigt!

Die Problematik, aus "Daten" Schlussfolgerungen für lernwirksamen Unterricht zu gewinnen, wurde i. Ü. in der kritischen Auseinandersetzung mit der allseits hochgejazzten Hattie-Studie : Visible Learning bereits formuliert; - vgl. etwa
- Georg Lind: Meta-Analysen als Wegweiser? Zur Rezeption der Studie von Hattie in der Politik
- Hans Brügelmann – Die Hattie-Studie
- Ewald Terhart: Hat John Hattie tatsächlich den Heiligen gral der Schul- und Unterrichtsforschung gefunden? Eine Auseinandersetzung mit “Visible Learning”
(alle via Forum Kritische Pädagogik)

So what?

- fragte Rolf Dubs in seinem Vortrag (den zu hören und zu sehen allein den Besuch der Tagung lohnte!), und es wurde - für mich - überzeugend deutlich, dass die Diagnose von Schwierigkeiten beim Lernen im alltäglichen Unterricht zuallererst diagnostischen Optimismus (Dubs) braucht =
- tägliche Sensibilität,
- die individuelle Beobachtung im täglichen Unterricht, -
freilich auf der Grundlage fundierten wissenschaftlichen Wissens über Lerntheorien, Fachdidaktiken und vor allem über Metakognition!
- Aber warum sollten Lehrerinnen und Lehrer sich das nicht aneignen können?! Anstatt s. o. lediglich qualifiziert zu werden tools aus pools zu nutzen!!

Dubs_OL
Da war dann keine Oldenburger Datenkälte mehr ... Auf hohem theoretischem Niveau reflektierte Erfahrung mit emphatischem Bezug zu pädagogischen Grundwerten (s. o. Brooks: ... data is never raw; it’s always structured according to somebody’s predispositions and values. The end result looks disinterested, but, in reality, there are value choices all the way through, from construction to interpretation.)!

Ich will nicht leugnen, dass das, was Dubs mit professionellem Lehrerhandeln meint, sehr viel schwieriger zu realisieren - und schwieriger auszubilden - ist als das, was aktuell als Diagnosekompetenz gehandelt wird, aber es lohnt sich, das in der Auseinandersetzung mit der herrschenden Kompetenzkatastrophe zu versuchen ...

Die Kompetenzkatastrophe (I) - Oder: Machtausübung durch Individualisierung: Pastoralmacht relaunched

Tell The World We're Not In (Archäologie CCXLIX: The Peddlers - und der unglaubliche Klang der Hammond B3)

Wenn ich zuweilen nichts mehr verstehe oder keinen Mut mehr habe, verstehen zu wollen, muss ich immer an diesen Song der Peddlers aus dem Jahr 1970 denken:


Hier auch als Video bei youtube - ohne Bläser, - die bessere Version im Verleich zur Single!!

The Peddlers waren eine britische Popjazz-Gruppe der 1960er und 1970er Jahre; sie bildete sich 1964 und blieb, personell unverändert, bis 1972 zusammen:
Roy Phillips (* 5. Mai 1943 in Parkstone, Dorset – Gesang, Keyboards), Tab Martin (* 24. Dezember 1944 in Liverpool – Bass) und Trevor Morais (* 16. Oktober 1943 in Liverpool – Schlagzeug). Die drei Musiker hatten vorher schon in unterschiedlichen Gruppen Erfahrungen gesammelt: Phillips als Gitarrist bei der von Joe Meek produzierten R&R-Gruppe The Dowlands, Martin bei den Tornados, ebenfalls einer Meek-Gruppe, und Morais bei Farron’s Flamingos ...

The Peddlers (deutsch: Hausierer, Fliegende Händler) spielten einen oft improvisierenden, cool-jazzigen Stil, der weit vom Rock ‘n’ Roll ihrer vorherigen Gruppen entfernt war. Martin und Morais bildeten eine eingespielte Rhythmussektion, die für Dynamik und Drive sorgte, wobei das Bassspiel mit langen Noten auch melodisch Akzente setzte, und Phillips sang mit einer „tiefschwarzen“ Stimme und beherrschte seine Orgel virtuos.


Das kann man wohl sagen! Wie gut diese Musiker waren, kann man z.B. hier sehen und hören:
From 1971, the great Peddlers with Elmer Bernstein & Hal David's 'Walk on the Wild Side':


Roy Phillps lebt seit Jahren in Neuseeland, auf seiner Homepage findet sich allerlei Interessantes, u. a. zur Bandgeschichte und dazu, was er jetzt so macht.
Bei youtube finden sich einige Songs taken from Roy's "An Evening With Roy Phillips" DVD aus dem Jahre 2007, die unbedingt hörenswert sind.

roy-phillips

Die Stimme ist so faszinierend wie damals und die Klänge, die er da Kurzweil-mäßig zaubert, sind wunderschön, kommen aber für mich nicht an das heran, was er aus der Hammond-B3 herausgeholt hat, die er früher gespielt hat.

Zur Feier der B3, des neben dem Fender Rhodes wichtigsten Tasteninstruments in Jazz und Rock, hier Four Hammond B3's playing The Cat : Paul Shaffer, Joey DeFrancesco, Doug Riley, and Dr. Lonnie Smith - Musik ab 2'00:


Spuren der B3 bei GBlog: Sounds

Kaube setzen! Und: Sitzenbleiben!!

Jürgen Kaube setzt sich heute in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (S. 63) unter dem Titel "Milchmädchen, bleib sitzen" im Zusammenhang der Debatte um das Sitzenbleiben (die seine Kollegin Schmoll jüngst mit dem Beitrag befeuerte, dann könne man ja gleich die Schule abschaffen) mit der Studie: Klassen-Wiederholungen - teuer und unwirksam (Klaus Klemm im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung; Grafik hier) auseinander.
Der Studie des renommierten Bildungsforschers zufolge betragen die jährlichen Gesamtausgaben für Klassenwiederholungen in Deutschland 931 Millionen Euro. Diese Berechnung umfasst die zu­sätzlichen Personalausgaben für die Schulen und die Schulverwaltung, den laufenden Sachauf­wand sowie die Investitionsausgaben differenziert nach jedem einzelnen Bundesland. Die Studie berücksichtigt dabei auch die unterschiedlichen Verfahren der Zuweisung von Lehrerstellen (Klas­senbezug oder Schülerzahlenbezug) in den Bundesländern...

Kaube bemerkt nicht die feine Ironie, die darin liegt, dass ein Bildungsforscher mit solchen Berechnungen den Widersinn entlarvt, Bildung und Bildungs(irr)wege junger Menschen quantitiv erfassen zu wollen (und das auch noch bezahlt von der B-Stiftung!).
Kaube steigt vielmehr voll drauf ein, hält Klemm für ein Milchmädchen und macht seine eigene Rechnung auf, in der er eine niedliche kleine Schule mit drei Klassen modelliert, in der auf jeder Stufe zwei Schüler sitzenbleiben. ...Also sind sechs Schüler sitzengeblieben, aber die Schule hat nur zwei zusätzliche Schüler, die zusätzliche Kosten verursachen .... Abschließend fragt er: Oder haben wir jetzt etwas übersehen und müssen selbst nachsitzen?

Ich fürchte, mit Nachsitzen ist es nicht getan, denn Kaube hat wohl übersehen, dass wir hier bildungsmäßig zur Output-Steuerung übergegangen sind, während er noch von einem statischen Inside-Modell ausgeht. Output-Steuerung bedeutet, wenn ich das richtig verstehe, dass vom zu betrachtenden System Schule (S1) ein bestimmtes Quantum an Kompetenz (K) zu einem bestimmten Zeitpunkt (Z) zur Verfügung zu stellen ist, - und das zu einem bestimmten Preis (GK). Da nun Kompetenz blöderweise z. T. immer noch an stoffliche Träger (M) gebunden ist und dem nächsten System (S2) zum Zwecke der Produktion weiterer Kompetenz (K') oder gleich dem übernächsten System (Systemsystem = S'S) zum Zwecke der Vernutzung menschlicher Arbeitskraft denn doch deren stoffliche Träger, also Menschen (M), zugeführt werden müssen, scheint es sinnvoll, die Systeme S1 und S2 als Profitcenter zu betrachten und zu kalkulieren, zu welchem Preis (GK) diese die Ware AK (= K + K') produzieren. Da diese, wie bereits erwähnt, teilweise noch an stoffliche Träger gebunden ist, liegt es nahe, die Gesamtkosten (GK + GK') durch die Anzahl (X) der in bestimmten Zeiteinheiten (Z) hervorgebrachten stofflichen Träger (XM) zu teilen, um eine Idee von den Kosten p.P. (GKpP) zu haben; - was schon wichtig ist, damit der Gesamtprozess G - W(AK + PM) - W' - G' im Hinblick auf die Zuführung kompetenter AK kalkulierbar bleibt. Ich gebe allerdings zu, dass die Annahme, die ermittelte Größe (GKpP) sei von Interesse, nur gilt, wenn man davon ausgeht, dass der Inhaber von G' einen Teil von G' in Form von Steuern abführt und sich für deren effizienten Einsatz interessiert, worauf die einschlägigen Veröffentlichungen der INSM allerdings schließen lassen.
Ich fasse zusammen:

Formel
[- wobei der in der Klammer mathematisch modellierte Kostenfaktor sich selbstverständlich nur auf den Anteil der Bildungsausgaben an den wenn überhaupt entrichteten Steuern der G'-Eigentümer in ihrer Gesamtheit bezieht, ansonsten geht das zu Lasten aller anderen, bei denen der Staat (auch: G-Kapitalist) Steuern eintreibt]

Wo also liegt Kaubes Fehler? Er liegt auf der Hand: Kaube - immerhin Diplom-Volkswirt - lässt Z außen vor, also die Zeiteinheit, in der das benötigte Quantum an K (+ K') produziert wird, - ein Fehler, den er schon mit einem Blick auf den Systemwechsel von G9 auf G8 hätte bemerken können - und was i.Ü. nur unter der Prämisse zulässig wäre, dass
a. nicht alle stofflichen Träger (M) von K bzw. K' im Prozess G-W-G' benötigt werden, weil immer mehr K' bereits in PM inkorporiert ist, und/oder
b. das vom Gesamtsystem benötigte Quantum an K + K' dem Systemsystem (S'S) auch von außen zugeführt werden kann, z.B. durch Ausnutzung von krisenbedingten Wanderungsbewegungen, also Zufuhr von insbesondere K'EU, - was sich insofern rechnet, als die Produktionskosten von K' dann in GR,I, P, E anfallen und hier nur die Kosten zur Herstellung der nötigen Sprachkompetenz (KSp bzw KSp') zu kalkulieren wären, die aber sicherlich auch gern von den stofflichen Trägern der K'EU - im Interesse der Herstellung hiesiger Employability (ED) - selbst aufgebracht werden und insofern vernachlässigt werden können.

Aber Kaube sagt oder weiß ja nicht, dass er von dieser Prämisse ausgeht! Insofern wäre doch zu einer Wiederholung statt nur zu Nachhilfe zu raten: Keine Schule lässt heute noch leichtfertig einen Schüler sitzen, sie bespricht das offen mit den Eltern, sie sucht auch nach anderen Schulformen, die möglicherweise besser geeignet sein könnten ; - es wäre nett, Frau Schmoll, Sie würden in diesem Sinne mal mit den Eltern des Kollegen Kaube sprechen!

P.S.: Für die Formel hätte ich gern einen WiWi-Nobelpreis oder irgendwas in der Art!

Wenn Bilder die Welt erklären können: Vacation Skinner boxes oder anregende Lernumgebungen?

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If Charlie Parker Was a Gunslinger ... The Best of... Huh? #15
Was mag aus dem Bengel geworden sein? Kaube wiederholt die 4. Klasse???

Da wir gerade bei guten Photo-Blogs sind, hier noch via POUR 15 MINUTES D'AMOUR (schon mehrfach empfohlen!) die ultimative Illustration zur sog. Brüderle-Sexismus-Debatte, die ja medienmäßig eigentlich schon erledigt ist (das Problem damit offenbar auch):
- Plop !
Illustration de George Petty pour Esquire


via-oldroze-tumblr-com


Und noch ein Bild - und

wenn Bilder die Welt erklären können, dann dieses:

Abfahrt der Delegierten des 18. Parteitages der KP Chinas
KP-China

The Amazon-Foxconn-Fortune-Teller (II): Der Ledermantelmann von 1928

In seiner Dankrede zur Verleihung des Bertolt-Brecht-Preises erzählt Ingo Schulze - bzw. der von ihm zitierte Autor (der er selbst nicht sein will) eines Briefes an Bertolt Brecht - eine schöne Geschichte aus dem Mathematikunterricht der Tochter. Und er stellt Fragen. Und er stellt etwas fest.

brecht28
    Vor einigen Tagen korrigierte ich mit meiner achtjährigen Tochter deren Mathematikarbeit. Sie hatte eine drei geschrieben. Für die Zusatzaufgabe, deren Lösung ihr vielleicht die Note zwei eingebracht hätte, hatte sie null Punkte bekommen. Die Aufgabe lautete: „Marie macht eine Fahrradtour. Am Vormittag fährt sie 8 Kilometer, am Nachmittag doppelt so viel.“
    Die Kinder sollten nun: a) selbständig die Frage formulieren, b) den Lösungsweg zeigen und c) das Ergebnis ausrechnen. Unter b) schrieb sie: acht plus sechzehn, unter c) vierundzwanzig, a), ihre Frage allerdings lautete: „Wie lang hält sie durch?“
    Ich versuchte ihr zu erklären, warum sie grundsätzlich die richtige Frage gestellt habe, als mich ihre zwei Jahre ältere Schwester mit dem Hinweis unterbrach, das sei doch Mathematikunterricht und im Mathematikunterricht sei das eben falsch. Wie könne ich denn behaupten, das sei richtig?! Die jüngere war verwirrt und eingeschüchtert. Wir hatten eine lange Diskussion. Und ich weiß nicht, ob ich dabei so überzeugend war, dass ich ihre Einschüchterung nicht nur oberflächlich vertreiben konnte. Aber wäre das überhaupt wünschenswert? Vielleicht doch lieber eingeschüchtert als null Punkte?!

    Ich erzähle Ihnen diese Episode, weil wir eigentlich nur noch Mathematik betreiben. Und das für selbstverständlich und damit unideologisch gilt. Man muss auch gar nichts mehr entlarven, die Dinge werden in aller Öffentlichkeit verkündet. Schon im Jahr 2000 sprach Rolf E. Breuer in der Wochenzeitung „Die Zeit“ die Kriegserklärung aus, die bis heute Gültigkeit hat: „Politik muss (...) heute mehr denn je mit Blick auf die Finanzmärkte formuliert werden. (...) Offene Finanzmärkte erinnern die Politiker allerdings etwas häufiger und bisweilen etwas deutlicher an diese Zielsetzungen, als die Wähler dies vermögen. Wenn man so will, haben die Finanzmärkte quasi als ‚fünfte Gewalt‘ neben den Medien eine wichtige Wächterrolle übernommen. Wenn die Politik im 21. Jahrhundert in diesem Sinn im Schlepptau der Finanzmärkte stünde, wäre dies vielleicht so schlecht nicht.“

    Und Dr. Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, also ein Vertreter unseres Gemeinwesens, sagte auf einem Wirtschaftsforum im Juni 2012: „Für den Fall, dass sich ein Land nicht an die Haushaltsregeln hält, ginge nationale Souveränität automatisch in dem Ausmaß auf die europäische Ebene über, dass dadurch die Einhaltung der Ziele gewährleistet werden kann. (…) Denkbar wäre zum Beispiel das Recht, Steuererhöhungen oder proportionale Ausgabenkürzungen vornehmen – und nicht bloß verlangen – zu können. (…) In einem solchen Rahmen könnten Konsolidierungspfade durch die europäische Ebene sichergestellt werden, auch wenn sich hierfür keine Mehrheiten in dem jeweiligen nationalen Parlamenten finden sollten.“
    Sie zucken wahrscheinlich zusammen, lieber Herr Brecht, aber die Mehrheit stößt sich daran nicht. Solche Töne sind mehr als nur salonfähig, das ist de facto offizielles Regierungsprogramm, eben genau das, was die Kanzlerin der Deutschen, die zugleich den Titel der beliebtesten Politikerin des Landes führt, unter „marktkonformer Demokratie“ versteht. Warum überhaupt noch Demokratie? Warum überhaupt noch Wahlen? Warum soll ich denn zur Wahl gehen, wenn dann, wenn es hart auf hart kommt, die gewählten Vertreter nichts mehr zu sagen haben und die Kommissare übernehmen. Wem aber sind diese Kommissare überhaupt rechenschaftspflichtig? Ganz gewiss nicht dem Parlament in Straßburg, und auch nicht ihren Regierungen, die sie entsandt haben, denn deren Geschäft sollen sie ja jetzt übernehmen. Wem also dann? Niemandem? Oder vielleicht doch den Finanzmärkten, der fünften Gewalt? Sollte nicht mit Blick auf die Finanzmärkte Politik gemacht werden? Also, ab ins Schlepptau!
    Vom Standpunkt eines Mathematiklehrers hat Herr Dr. Weidmann sicher eine gute Note verdient. Die richtige Frage aber muss doch heißen: Wie lange halten wir noch durch? Oder:
    Wie lange halten wir noch still? Oder: Wäre es da nicht doch einfacher, die EU-Kommission löste die Völker auf und wählte andere?
    Sie lächeln nicht, sehr verehrter Herr Brecht, zu Recht. Denn wenn ich weiter variierte und etwas genauer sagte: „Wäre es da nicht doch besser, Herr Dr. Weidmann löste die Parlamente auf und wählte andere“, wiederhole ich ja tatsächlich nur, was er, ein Vertreter unseres
    Gemeinwesens, bereits gesagt und gefordert hat. Deshalb sollte es besser heißen: Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Logik einer Bank?
    Sehr verehrter Herr Brecht, es ist höchste Zeit, dass ich zum Schluss komme. Lassen Sie sich sagen: Sie fehlen uns. Aber das liegt nicht an Ihnen, sondern an uns....
Lesebefehl !! [via nds]


The Amazon-Foxconn-Fortune-Teller: Der Wildledermantelmann von 1977

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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