The top ranks of this year’s Failed States Index, prepared by the Fund for Peace and published by Foreign Policy, are depressingly familiar. Perennial stalwarts Chad, Afghanistan, and the Democratic Republic of the Congo have returned, while Somalia has the dubious honor of being the world’s No. 1 failed state for the sixth straight year. - Eventuell müssen Sie sich bei Foreign Policy anmelden, um die Postcards sehen zu können. Das sei hiermit empfohlen!
Spontane Skizze einer Unterrichtseinheit auf der Basis des Kerncurriculums Mathematik (Niedersachsen) mit Fächerübergriff und ausgewiesener Kompetenzorientierung (mE sogar als bundeseinheitliche Abituraufgabe geeignet!):
Probleme mathematisch lösen
Erkunden
einfache vorgegebene inner- und außermathematische
Problemstellungen erfassen, in eigenen Worten wieder-
geben, mathematische Fragen stellen und überflüssige
von relevanten Größen unterscheiden.
[KC Mathematik Niedersachsen Klasse 7 ... zitiert nach Klett]
Das Problem Für das Schlachten und Zerlegen eines Schweins in verkaufsfertige Portionen bekommen osteuropäische Kolonnen meist Summen zwischen 1,02 Euro bis 1,66 Euro in deutschen Schlachthöfen. 16 Arbeiter schaffen schätzungsweise 60 Schweine die Stunde. Da lässt sich der Stundenlohn leicht hochrechnen. Die belgische Konkurrenz, die 12,88 Euro Mindestlohn hat, zahlt rund 4,50 Euro pro Schwein.
Die Lösung:
Belgische Betriebe haben damit begonnen, die geschlachteten Tiere in Deutschland zu verarbeiten und dann das Fleisch zu importieren. Trotz der Transportkosten ist das ein Geschäft.
Die zu erkennende relevante Größe erfassen:
Das deutsche Lohndumping ist für einen Teil der Fleischbranche in Europa ein echtes Ärgernis geworden. Die deutsche Fleischindustrie hat einen Aufschwung hingelegt, weil die Unternehmen in der Regel niedrigere Löhne zahlen können als in Nachbarländern.
Das System der Werkverträge sollte mal helfen, Arbeitsspitzen oder spezielle Aufträge zu bewältigen. In der Fleischbranche ist es System geworden. Die zumeist osteuropäischen Arbeiter werden von Subunternehmen angestellt. Sie dürfen maximal nur für zwei Jahre verpflichtet werden, geben den Job kurz vor Ablauf der Frist auf, kehren dann wieder zurück oder werden durch andere Angestellte eines anderen Subunternehmens ersetzt.
In der Schlachtindustrie gehören nach Schätzungen des Vize der Gewerkschaft NGG, Claus-Harald Güster, 'im Schnitt mehr als 50Prozent der Beschäftigten nicht mehr zur Stammbelegschaft. In einzelnen Betrieben beträgt der Anteil der Werkvertragsleute bis zu 90 Prozent'.
Das komplizierte Geflecht der Eignerstrukturen der Subunternehmer hat viele Knoten, und es gibt immer wieder Indizien, dass Fleisch- oder Schlachtkonzerne selbst hinter den Strohmännern stecken. Neuerdings tummeln sich auch Rocker, die früher durch Geschäfte in der Rotlicht-und Türsteher-Szene auffielen, im Fleischgeschäft. In der Regel müssen sie nur erscheinen, um einzuschüchtern. In diesem Geschäft geht es um Gewalt und Angst.
Mehr außermathematische Problemstellungen erfassen :"Lohnsklaven in Deutschland" - Montag, 24.06.2013 22:45 Uhr im Ersten
Stundenlöhne von fünf Euro brutto, ungeregelte Einsatzzeiten und Jobs ohne Versicherung: In der deutschen Fleischindustrie werden zahlreiche osteuropäische Arbeiter ausgenutzt, von Betrieben und dubiosen Vermittlungsfirmen. Eine Reportage.
(Verstümmelte) Hörspielfassung der «Heiligen Johanna der Schlachthöfe» in der Aufnahme von Radio Berlin (1932), der Regisseur Alfred Braun wurde u.a. dafür 1933 im KZ Oranienburg inhaftiert.
Dann ist eine Kluft zwischen oben und unten*, größer als
Zwischen dem Berg Himalaja und dem Meer
Und was oben vorgeht
Erfährt man unten nicht
Und nicht oben, was unten vorgeht
Und es sind zwei Sprachen oben und unten
Und zwei Maße zu messen
Und was Menschengesicht trägt
Kennt sich nicht mehr.
Die aber unten sind, werden unten gehalten
Damit die oben sind, oben bleiben
Und der Oberen Niedrigkeit ist ohne Maß
Und auch wenn sie besser werden, so hülfe es
doch nichts, denn ohnegleichen ist
Das System, das sie gemacht haben
Ausbeutung und Unordnung, tierisch und also
Unverständlich.
Weitere Fragen stellen und noch mehr überflüssige von relevanten Größen unterscheiden: Angebot und Nachfrage - Setzen Sie für Reis einfach Fleisch ein!
"Und auch die, welche ihnen sagen, sie könnten sich erheben im Geiste
Und steckenbleiben im Schlamm, die soll man auch mit den Köpfen auf das
Pflaster schlagen. Sondern
Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht, und
Es helfen nur Menschen, wo Menschen sind.“[*]
Offener Brief des ehemaligen Nachrichten-Direktors der ERT, Giorgos Kogiannis, an den griechischen Premierminister - Auszüge:
Herr Premierminister,
Ich las mit besonderer Aufmerksamkeit Ihren Artikel in der Zeitung “Kathimerini” und fragte mich: Warum wurden Sie plötzlich dermaßen hart zu Ihren “eigenen Kindern”, denen sie seit einem Jahr “in blanko” die ERT überlassen haben?
Sie fragen, Herr Premierminister, “Kann man Reformen machen, ohne diejenigen zu stören, die es sich bequem gemacht haben?”
Ich nehme an, Sie beziehen sich auf jene, die entweder Sie selbst oder ihre Wegbegleiter und Regierungspartner untergebracht haben. Sie beziehen sich offensichtlich auf die 30 – in ihrer Mehrheit fürs Nichtstun bezahlten – Sonderberater und Bediensteten in Sonderpositionen, die Sie bereits ab dem ersten Tag Ihres Amtsantritts bei der ERT einstellten.
Ich nehme an, Sie beziehen sich auf Ihren Trauzeugen Herrn Giorgos Antoniou, dem Sie eine Stelle mit monatlichen Bezügen von 3.500 Euro verschafften.
Ich nehme an, Sie beziehen sich ebenfalls auf den Trauzeugen des Direktors Ihrer Pressestelle Herrn Giorgos Mouroutis, den Herrn Menelaos Sevastiadis, der ebenfalls 3.500 Euro im Monat erhält.
Ich nehme an, Sie beziehen sich auch auf die Landsmännin ihres für die Presse zuständigen Ministers Herrn Simos Kedikoglou und Kandidatin – mal mit der PASOK-Partei und mal mit der ND – Frau Matina Retsa, die mit 3.000 Euro im Monat entlohnt wird. Die in Rede stehende Dame ist bei der ERT, von der sie bezahlt wird, niemals aufgetaucht und hebt einfach nur das persönliche Telefon des Herrn Kedokoglou ab, wenn man ihn anruft.
Ich nehme an, dass Sie sich ebenfalls auf den – zufälligerweise? – aus Messinien stammenden Herrn Stavros Ikonomopoulos, der mit 3.500 Euro pro Monat entlohnt wird.
Ich nehme sich an, Sie beziehen sich auf den Herrn Manousos Kampanelis, von Beruf Sportlehrer, – ebenfalls zufälligerweise? – aus Euböa stammend und Parteifunktionär des Herrn Kedikoglou, den Sie als Leiter des Büros des geschäftsführenden Vorstands der ERT mit einem monatlichen Gehalt von 3.500 Euro einsetzten. Offensichtlich wurde jemand benötigt, der das “Auge” und das “Ohr” des Ministers in der Unternehmensleitung ist … .
Sie fragen, Herr Premierminister, ob “man von den Menschen verlangen kann, zuzuschauen wie die um ihn herum Bollwerke der Intransparenz und der Korruption unbehelligt bleiben?”.
Ich denke, Sie beziehen sich auf die Meldungen, welche Kollegen von mir – als “Beschäftigte der ERT” unterzeichnend – bei dem Staatsanwalt und dem Inspektor der öffentlichen Verwaltung bezüglich der Handlungen der von Ihnen bei der ERT eingesetzten Leitung einreichten. [...]
Ihre Antworten, Herr Premierminister, zu all diesem wären von besonderem Interesse.
Giorgos Kogiannis
Journalist
ehemaliger Nachrichten-Direktor der ERT
Den vollständigen Brief können Sie lesen im Griechenland-Blog!!
Interessant dort auch: Selbstkritik einer Beschäftigten des Staatsfernsehens in Griechenland
Eine Beschäftigte der geschlossenen öffentlichen Rundfunk- und Fernsehanstalt ERT geht mit sich ins Gericht, weil sie 150 Euro mehr als vergleichbare Arbeitnehmer verdiente (= 620 Euro netto).
Nach der aktuellen Attac-Studie sind 77 Prozent der so genannten "Griechenland-Hilfe" in den Finanzsektor geflossen.
Man kann sich mit den Ergebnissen, die von den EU-Verantwortlichen Kern bestätig wurden, gut munitionieren für Debatten (...möchte ich das nicht nennen: in Klassenräumen, im Bekanntenkreis wo auch immer ...). Eine Zusammenfasssung hier:
Seit März 2010 haben die Europäische Union (EU) und der Internationale Währungsfonds (IWF) in 23 Tranchen 206,9 Milliarden Euro für die sogenannte “Griechenland-Rettung” eingesetzt. Wofür diese große Summe öffentlicher Gelder im Detail verwendet wird, dokumentieren die Verantwortlichen jedoch so gut wie gar nicht. Attac hat daher nachrecherchiert: Mindestens 77 Prozent der Hilfsgelder lassen sich direkt oder indirekt dem Finanzsektor zuordnen.
Die Ergebnisse im Detail:
58,2 Milliarden (28,1 Prozent) wurden für die Rekapitalisierung griechischer Banken verwendet – anstatt den zu großen und maroden Sektor nachhaltig umzustrukturieren und die Eigentümer der Banken für deren Verluste haften zu lassen.
101,3 Milliarden (49 Prozent) kamen Gläubigern des griechischen Staats zugute. Davon wurden 55,44 Milliarden verwendet, um auslaufende Staatsanleihen zu bedienen – anstatt die Gläubiger das Risiko tragen zu lassen, für das sie zuvor hohe Zinsen kassiert hatten. Weitere 34,6 Milliarden dienten dazu, die Gläubiger für den Schuldenschnitt im März 2012 zu gewinnen. 11,29 Milliarden wurden im Dezember 2012 für einen Schuldenrückkauf eingesetzt, bei dem der griechische Staat Gläubiger beinahe wertlose Anleihen abkaufte.
46,6 Milliarden (22,5 Prozent) flossen in den griechischen Staatshaushalt oder konnten nicht eindeutig zugeordnet werden.
0,9 Milliarden (0,4 Prozent) gingen als griechischer Beitrag an den neuen Rettungsschirm ESM.
“Das Ziel der politischen Eliten ist nicht die Rettung der griechischen Bevölkerung, sondern die Rettung des Finanzsektors”, fasst Lisa Mittendrein von Attac die Ergebnisse zusammen: “Sie haben Hunderte Milliarden an öffentlichen Geldern eingesetzt, um Banken und andere Finanzakteure und vor allem deren Eigentümer vor den Folgen der von ihnen verursachten Finanzkrise zu retten.”
Politik stellt "Rettungspakete" falsch dar
Die weit verbreitete und von europäischen Politikern öffentlich vertretene Position, dass das Geld der sogenannten „Rettungspakete“ den Menschen in Griechenland zugutekommen würde, ist damit widerlegt. Die griechische Bevölkerung muss die Rettung von Banken und Gläubigen vielmehr mit einer brutalen Kürzungspolitik bezahlen, die die bekannten katastrophalen sozialen Folgen hat. ...
El músico brasileño Gilberto Gil, que asegura que la lucha ha sido la contraparte de su exitosa carrera musical, hace un viaje en la película "Viramundo" para buscar sus orígenes musicales en Brasil, África y Australia. El documental del cineasta suizo Pierre-Yves Borgeaud, que usa la lente de las comunidades indígenas que luchan para preservar su identidad cultural después de los gobiernos coloniales, se estrenó el sábado por la noche en el festival internacional de documentales "Visions du Reel", en Nyon (Suiza).
Wenn Sie Gilberto Gil noch nicht kannten, empfehle ich hier mal reinzuhören: Gilberto Gil - Drão oder ins aktuelle Album: Estrela von Gilberto Gil oder Piece of Land von Miriam Mekeba (!)
Guantanamo zu schliessen war eines der Wahlversprechen von Barack Obama. In dem auf einem Militärstützpunkt auf Kuba gelegenen Gefängnis sitzen seit 2002 sogenannte “kämpfende Feinde” der USA ein, wie sie George Bush nach den Attentaten vom 11. September 2001 in seinem ‘Krieg gegen den Terrorismus’ genannt hat.
Usbeken, Syrer oder Algerier. Alle verhaftet aufgrund von Verdächtigungen oder Verleumdungen. Unter ihnen auch pakistanische und afghanische Hirten, die man einfach irrtümlich eingesperrt hat. Mehrere Jahre nun haben diese Männer im Gefängnis auf Cuba verbracht. Umsonst und vergeblich. Auch unter Folter – kein Geständnis. Sie haben nichts, was sie gestehen könnten. Einer nach dem anderen wurden sie in die Freiheit entlassen, ohne Prozess, ohne grosses Aufhebens. Offiziell will Amerika seine Irrtümer nicht eingestehen…
Aber auch heute noch, 11 Jahre nach ihrer Überstellung, warten zig Unschuldige hinter Stacheldraht. Sie sind zu Parias geworden, gebrandmarkt durch ihren Aufenthalt in Guantanamo und müssen in ihren Heimatländern um ihr Leben fürchten. Immer öfter kommt es zu Hungerstreiks in der Haftanlage. Inzwischen sollen 60% der Gefangenen die Nahrung verweigern – um so auf ihre willkürliche Gefangennahme aufmerksam zu machen.
Nach langer Recherche konnten unsere Reporter in Guantanamo drehen und mit Zeugen aus dem amerikanischen Gefangenenlager auf Kuba sprechen.
Nur noch bis zum 24.06. zu sehen bei Arte+7 (ab Min 14:46). Unbedingt ansehen !! - und vgl. auch : Vergessene Kriege und die Meldung von heute: Das US-Verteidigungsministerium beugt sich dem öffentlichen Druck. Erstmals hat das Pentagon eine Liste aller Namen der Gefangenen von Guantanamo vorgelegt. Darunter sind auch 46 sogenannte unbefristete Häftlinge. (SPON)
Wem gehört eigentlich Guantanamo Bay?
Man kann ja der Partido Comunista de Cuba sicherlich so manches vorwerfen. Den Vorwurf, nichts gegen die fortdauernden schweren Menschenrechtsverletzungen in der Guantanamo Bay Naval Base unternommen zu haben, habe ich noch nicht gehört. Immerhin könnte man eine Mitverantwortung annehmen, denn
In Artikel 1 des Vertrags von 1903 gewährte Kuba tatsächlich die Pacht "für die Zeit, die für die Zwecke einer Bunkerstation und Marinebasis erforderlich ist". Doch in Artikel 3 heißt es: "Während die Vereinigten Staaten die fortdauernde Oberhoheit der Republik Kuba über die oben beschriebenen Land- und Wasserflächen anerkennen, gesteht die Republik Kuba zu, daß die Vereinigten Staaten während der gesamten Zeit der nach den Bestimmungen dieses Vertrags erfolgenden Besetzung der besagten Flächen die vollständige Jurisdiktion und Kontrolle über besagte Flächen und innerhalb dieses Gebiets ausüben."
Wem also gehört Guantanamo Bay, - wer hat die Oberhoheit?
Am 23. Februar 1903 wurde von der verfassunggebenden Versammlung Kubas aufgrund des Platt-Amendments ein Leihvertrag mit den USA vereinbart. Kuba trat das Gebiet für 99 Jahre ab, wobei es das Recht für die freie Durchfahrt kubanischer Handelsschiffe eingeräumt bekam. Das gepachtete Gebiet ist 117,6 km² groß und heute mit Flughafen und Befestigungsanlagen ausgestattet. Ebenfalls in diesem Vertrag enthalten war ein weiterer Hafen in Bahía Honda, der aber schon 1912 an Kuba zurückgegeben wurde. Bis 1934 bezahlten die USA 2000 US-Dollar pro Jahr als Pachtgebühr.
Im Jahr 1934 wurde der kubanische Präsident Ramón Grau San Martín abgesetzt, der Vertrag wurde aufgehoben. Nach einer Erneuerung des Vertrages im selben Jahr blieb nur Abschnitt 7 über das Recht der Nutzung der Bucht als Marinestützpunkt erhalten. Weiterhin wurde der Pachtvertrag nachträglich auf unbestimmte Zeit verlängert. Ab dem Jahre 1938 wurde die Pachtgebühr auf 4085 US-Dollar erhöht.
Seit der Revolution 1959 und der Machtergreifung Fidel Castros akzeptiert Kuba die amerikanische Präsenz auf kubanischem Boden nicht mehr und fordert die Rückgabe der Bucht. Die Pachtzahlungen der USA werden jährlich in Form eines Schecks im Juli zugestellt. Im Jahr 1959 wurde dieser einmal eingelöst. Kuba bestreitet seither die Gültigkeit des geänderten Vertrages, da er durch militärischen Druck zustande gekommen sei, während die USA die einmalige Scheckeinlösung als Bestätigung der Fortsetzung der Pacht ansehen....
Da Kuba den US-Stützpunkt in den 1960er Jahren vom Strom- und Wassernetz abkoppelte, wird dieser seither von den USA aus mit Schiffen und Flugzeugen versorgt. Um den Verbrauch der Dieselgeneratoren zu senken, wurden im Jahre 2005 vier Windkraftanlagen installiert, die bei Betrieb unter Volllast in der Lage sind, ein Viertel des Spitzenverbrauchs des gesamten Stützpunkts zu decken.[4] Eine eigene Meerwasserentsalzungsanlage produziert Trinkwasser. Ein 28 Kilometer langer Grenzzaun mit 44 Türmen sowie ein Minenfeld umschließen die Bucht.
Die ursprüngliche militärische Bedeutung des Stützpunktes für die USA als Nachschubbasis für den Kohle-, Wasser- und Munitionsbedarf der Dampfschiffe der US-Flotte ist mit Ende der Dampfschifffahrt nicht mehr gegeben. Die jüngste Nutzung von kleinen Teilen der Basis seit 2002 als Gefangenenlager hängt damit zusammen, dass die zivile Gerichtsbarkeit der USA auf das vom Militärrecht bestimmte Gelände außerhalb des US-Territoriums keinen unmittelbaren Zugriff hat....
Zwischen 1962 und 1999 wurden 8.262 Verletzungen des kubanischen Hoheitsgebietes und 5.236 "provocaciones" durch "US-Bürger" registriert. Das Militärgebiet war bis Ende 2001 durch einen Vorhang stacheliger Kaktusstauden geschützt. Mitte Januar 2002 wurde ein starker Stacheldrahtverhau gebaut, 28 Kilometer lang, mit 44 Wachtürmen. Rund 4.000 zusätzliche Soldaten schützen diesen neuen Zaun: Offiziell hieß es: "The most recent addition to the base is the Southern Command Joint Task Force Guantanamo. Following the attacks on New York and Washington on September 11, 2001, Joint Task Force 160 returned to Guantanamo Bay to stand up the War on Terrorism Detainee Mission. JTF 160 was later joined by JTF 170 and recently the two forces and their related missions were merged into the current Joint Task Force Guantanamo." (zitiert aus: www.usgtmo.navy.mil)
Die Rechtslage um den Stützpunkt der Vereinigten Staaten / Alfred de Zayas (der - das muss erwähnt werden - nicht unumstritten ist ob seiner obskuren Positionen zu Flucht und Vertreibung im Umfeld des Zweiten Weltkriegs; der aber andererseits bei den Vereinten Nationen als Völkerrechtsexperte anerkannt ist) dazu in einem Artikel für die FAZ (!!) aus dem Jahre 2003:
Seit 1959 behauptet Kuba im bilateralen Verhältnis und vor den Vereinten Nationen, daß die Pachtverträge von 1903 und 1934 nach dem modernen Völkerrecht nichtig seien und Guantánamo "illegal und gegen den Willen des kubanischen Volkes besetzt gehalten" werde. Natürlich hat Kuba keine Möglichkeit, die Vereinigten Staaten aus Guantánamo zu vertreiben. Es kann nur protestieren, und diese Proteste haben völkerrechtlich die Funktion, die Vereinigten Staaten daran zu hindern, den Kubanern eine stillschweigende Zustimmung zu unterstellen. Dadurch ist es den Vereinigten Staaten unmöglich, die Hoheit über das Gebiet mit dem Hinweis auf die Besetzung und ein altbewährtes Recht zu beanspruchen.
Kuba argumentiert weiter, der Pachtvertrag sei nichtig, weil die Vereinigten Staaten einen schwerwiegenden Verstoß gegen dessen Bestimmungen begangen hätten. In Artikel 1 und 2 des Vertrags ist eindeutig bestimmt, zu welchen Zwecken das Pachtobjekt genutzt werden darf, nämlich "als Bunkerstation und Marinebasis und zu keinem anderen Zweck". Nach Artikel 60 der Wiener Konvention über das Vertragsrecht ist ein Vertrag bei schwerwiegenden Verstößen gegen seine Bestimmungen nichtig. Eine Verwendung des Territoriums als Internierungslager (für knapp vierzigtausend haitianische Flüchtlinge von 1991 bis 1994, später für gut zwanzigtausend kubanische Bootsflüchtlinge) oder als Kriegsgefangenenlager und Verhörzentrum, in dem möglicherweise Prozesse und Hinrichtungen durchgeführt werden sollen, ist offensichtlich unvereinbar mit Ziel und Zweck des Vertrages und stellt einen schwerwiegenden Verstoß dar, der eine einseitige Beendigung des Vertragsverhältnisses durch Kuba rechtfertigt.
Will man auf der offiziellen Seite der Guantanamo Bay Naval Base Näheres erfahren, wird man freundlicherweise vom Firefox gewarnt. Das finde ich ganz nett in PRISM-Zeiten; - man weiß ja gar nicht, was die andere Seite einer https-Verbindung bei einem ausliest, wenn der Commander des Navy Installations Command nicht mal ein gültiges Sicherheitszertifikat hat, weil er keine Zertifikatsausstellerkette angibt! Man sollte annehmen, " pw: obama" wäre als Angabe für das Ende der Kette hinreichend vertrauenswürdig gewesen, aber womöglich traut der Commander dem Oberkommandierenden schon nicht mehr:
The entire moral edifice on which Obama built up his presidency and the values he espoused at the core of his "audacity of hope" when he began his long march to the White House five years ago - transparency, accountability, legitimacy, multilateralism, consensus - lie exposed today as a pack of lies. (Asia Times)
Die dominierende Charakteristik jenes Tages vor sechs Jahrzehnten lautet: Volksaufstand gegen das diktatorische SED-Regime in der Ostzone. Die Hauptbegründung: 701 Städte und Gemeinden waren seinerzeit Schauplatz der Proteste. Das klingt gut. Auch dass 1,2 Millionen Menschen auf den Straßen demonstrierten. Allerdings waren das nur etwa sechs Prozent der damals 18,2 Millionen DDR-Bewohner. In annähernd 1.000 Betrieben wurde am 17. und 18. Juni gestreikt! Sicher beachtlich, aber in den übrigen 19.000 Industriebetrieben ging offenbar alles seinen gewohnten Gang. ...
... drei unterschiedliche Gesichter wies der 17. Juni 1953 auf – Gesichter, die sich im Laufe des Tages ablösten und die zu drei unterschiedlichen Interpretationen der Geschehnisse führten. Die eine verschwand mit dem Ende der DDR, die zweite hat die vergrößerte Bundesrepublik unbesehen übernommen. Zu einer dritten – der von einer Arbeiterrevolte, aus der schon mangels politischer Führer und eines ausformulierten Programms keine Volksrevolution werden konnte – bekennen sich heute viele Zeithistoriker.
... Die deutsche Arbeiterklasse konnte als ebenso zuverlässiger Faktor des Antikommunismus gelten wie das Groß- und Kleinbürgertum. Auch das war Bestandteil der Amerikanisierung der fünfziger Jahre gewesen. Seit der neoliberalen Wende nach 1973 schien diese Klasse nicht mehr so wichtig. Dabei hat sie mehr zum Sturz der SED beigetragen als die Pfarrer und Künstler im Vordergrund: 1989 nicht durch einen Aufstand, sondern dadurch, dass viele Bau- und Fabrikarbeiter via Ungarn der DDR ihre Arbeitskraft entzogen. Der bürgerliche 3. Oktober in Entgegensetzung zum proletarischen 17. Juni lässt das vergessen. Siehe unten Europe’s Social Contract ...!!!
By DAVID C. UNGER, foreign affairs editorial writer for The New York Times, visiting Professor at Johns Hopkins University, Bologna and member of Council on Foreign Relations
Published: June 8, 2013
What began as a debt and currency crisis in the European Union risks becoming a crisis of liberal democracy itself. Four years of grinding austerity across much of the Continent has caused millions of middle- and working-class voters to lose faith in the ability of mainstream political parties to protect their basic interests. It would be a sad paradox if the European movement, conceived in the ruins of fascism and two world wars, and for decades democracy’s best advertisement to the Communist East, undermined its democratic achievements in pursuit of a perverse economic dogma. ...
The European Union’s recent offer to let Spain, France and five other hard-pressed nations extend their budget-cutting deadlines is not nearly enough. These countries need to stimulate their economies, not merely slow down their economic contraction. (And while it is refreshing that the International Monetary Fund now acknowledges that it underestimated the negative effects of Greece’s first bailout and austerity program, it shows no inclination to reduce the similarly negative effects of the successor program now in place.) ...
After World War II, Socialist and Christian Democratic parties jointly fashioned safety net programs that reduced poverty, enhanced living standards, reduced inequality and made European social policy the envy of much of the developed world. That social contract now appears to be shredded. ...
The Germans, too, should be nervous. They have benefited from the austerity policies in a temporary and narrow sense, by reducing the tax burden of bailouts and gaining an export edge from the rest of the euro zone’s weakness. But these policies are perhaps irrevocably changing the Europe that Germans live and trade in. While the debt crisis seems to be in temporary remission for now, the larger crisis of European governance and democracy is visibly deepening.
In the decades after the First World War, most continental European governments responded to economic crisis with variants of austerity and ended up losing liberal democracy. That is a history that Europe must take care not to repeat.
Via NYT International Weekly - Süddeutsche Zeitung 14.06.
Es ist ja nicht zu leugnen, dass das europäische Sozialstaatsmodell der Nachkriegszeit (- wieviel auch immer davon Ideologie war!!), über Integrationskräfte verfügte, deren Notwendigkeit zur Stabilisierung bürgerlich-kapitalistischer Ordnungen vor dem Hintergrund des Scheiterns der Weimarer Republik bzw. der Austeritätspolitiken der 30er/30er Jahre und der Katastrophe des vom faschistischen Deutschland organisierten WK II kaum bezweifelt wurde:
„Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen. Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. Durch eine gemeinschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren Frieden sichert.“ CDU: Ahlener Programm 1947
Das hatte sich dann in dieser (Verbal-) Radikalität schnell erledigt, aber das Problem ist weiterhin virulent, so dass Karl-Hermann Flach 1971 in seiner den Sozialliberalismus theoretisch fundierenden Streitschrift Noch eine Chance für die Liberalen - noch oder wieder - ähnlich argumentiert wie Unger und die CDU von 47; - letztlich in Anlehnung an Rousseau:
Worin besteht nun das höchste Wohl aller, das der Zweck ... der Gesetzgebung sein soll?
Es besteht in Freiheit und Gleichheit ...
Unter Gleichheit ist nicht zu verstehen, dass alle eine durchaus gleichgroße Kraft und einen genau ebenso großen Reichtum besitzen, sondern dass Gewalt nur Kraft Gesetz im Staat ausgeübt werden darf, dass ferner kein Staatsbürger so reich sein darf, um sich einen anderen kaufen zu können, noch so arm, um sich verkaufen zu müssen... Will man dem Staat Bestand verleihen, so darf man weder zu Reiche noch Bettler dulden.
Die sozial-liberalen Knabenblütenmorgenträume währten bekanntlich nicht lange; - Schmidts Immelmann-Turn zur Austeritätspolitik und des Grafen Papier beendet diesen - intellektuell immerhin redlichen - Versuch, Liberalismus im Sinne von Citoyennetée zu denken. Seitdem geben die Liberalen wieder den petit bougeois.
In dem von Unger aufgezeigten historischen Kontext erweist sich denn auch die historische Mission der Sozialdemokratie als accomplished (vgl. auch Wolfgang Streeck: Das Ende der Nachkriegsdemokratie) und insofern ist es nur konsequent, wenn diese sich nach 150 Jahren abschaltet mit diesen Herren und dem Herrn S., der einen Kandidaten macht, der aktuell von einem abgehalfterten BILD-Mann gecoacht wird, der bis zum letzten Sonntag noch Lobbyist bei der Firma Deutsche Annington war* .
Sie wollen doch aber nicht bestreiten, dass ein Test besser als eine Schulnote ist?
Wolfram Meyerhöfer: Doch. Nur ist der Testwert anders problematisch als eine Note und zudem kein bisschen aussagekräftiger. In Bezug aufs Menschenmessen stellt sich die Frage aber noch anders. So ist es die eine Sache, dass wir mit Noten Menschen selektieren, um Zukunftschancen nach den Kriterien der Institution Schule zu vergeben. Dafür hat man sich halt entschieden, wenn man Lehrer wird. Es ist aber eine völlig andere Sache, wenn wir alles Kognitive und Seelische auf eine Zahlenskala pressen wollen. Das gilt insbesondere, wenn Schüler keine Möglichkeit haben, sich diesem Vermessen zu entziehen. Letztlich degradieren wir unsere Kinder mit derlei Verfahren zu kognitiven Mastschweinen.
Wir entmenschlichen sie also durch Verfahren, die ihren, man muss schon sagen, "gesellschaftlichen Wert" umso höher einstufen, umso weniger sie faktisch selbstständig, individuell, kreativ, ja, schlicht Kinder sind. Und das ist es, dieses Denken, was die PISA-Macher unserem Bildungssystem in Summe als neue Doktrin einverleiben und dabei euphemistisch "Qualität" oder ähnlich nennen, wobei sie im Hintergrund vor allem einen Bildungsmarkt im bisher noch staatlich geschützten Segment vorbereiten, also auf eine noch weitere Ökonomisierung von Bildung und Individuen abzielen. Umgekehrt muss man aber doch zugeben, dass PISA endlich die Debatte um die soziale Selektivität des Bildungssystems in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt hat.
Wolfram Meyerhöfer: Nein, das ist nichts weiter als ein Marketing-Märchen. Die soziale Selektivität des Bildungssystems ist seit Jahrzehnten bekannt, die hat man mit den im Schulsystem vorhanden Daten schon lange aufzeigen können. In der ersten PISA-Runde ging es auch nicht um soziale Selektivität, sondern um angeblich schlechte deutsche Schul-Leistungen. Diese wurden ertestet, indem man Tests mit in Deutschland völlig fremden Aufgaben konstruierte.
Nachdem man mit dieser Skandalisierungsstrategie PISA als bedeutsam konstruiert hatte, brauchte man für die zweite Runde dann einen neuen Skandal. Da hat man sich auf die soziale Selektivität gestürzt und alte Hüte als vermeintliche Neuigkeiten vermarktet. Die dritte Runde im Jahr 2009 wurde dann kaum noch zur Kenntnis genommen, denn alle verfügbaren Skandale waren bereits verbraucht. Zudem werden inzwischen auch die Testwerte besser, denn mittlerweile wird in Schulen zunehmend auf PISA-Aufgaben hin unterrichtet.
Sie bleiben also dabei, was Sie auch bereits zusammen mit dem Landesverband Hessen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erklärt haben: "PISA ist der falsche Weg!"? Zu welchen Konsequenzen aber führt das dann?
Wolfram Meyerhöfer:PISA konnte deshalb so viel Reformdruck in die falsche Richtung, nämlich jene von Ökonomisierung und Standardisierung von Bildung entfalten, weil es seit langem eine riesige Unzufriedenheit mit dem Schulwesen gab und gibt. Schule entkleidet die bildsamen Gegenstände von nahezu allem Bildsamen und unterrichtet das, was übrig bleibt. Mathematik, Literatur oder Geografie sind faszinierend, solange sie keinen Eingang in ein Klassenzimmer finden. Langeweile, Frust und die Wut des enttäuschten Geistes nähren daher jede Schulschelte. Entsprechend wurde die PISA-Beschämung begrüßt. Dabei wurde dann nur leider übersehen, dass PISA gar keinen Weg aufzeigt, um den bildsamen Gegenständen im Unterricht wirklich Raum zu verschaffen...
Dass man heutzutage einfach abschaltet, hat vermutlich mit einem Wechsel der Inszenierungsweise staatlicher Machtausübung zu tun. Die Technokraten der Troika brauchen und verlangen keine pomp-and-circumstance-Inszenierung, der kalte TINA-Marktlogik-Sachzwang reicht völlig aus:
Fahr' wohl, mein wiehernd Roß und schmetternd Erz,
Mutschwell'nde Trommel, muntrer Pfeifenklang,
Du königlich Panier, und aller Glanz,
Pracht, Pomp und Rüstung des glorreichen Kriegs! –
Und o du Mordgeschoß, des rauher Schlund
Des ew'gen Jovis Donner widerhallt,
Fahr' wohl! Othellos Tagwerk ist getan! –
Othello:
O farewell,
Farewell the neighing steed, and the shrill trump,
The spirit-stirring drum, th' ear-piercing fife;
The royal banner, and all quality,
Pride, pomp, and circumstance of glorious war!
And O you mortal engines, whose rude throats
Th' immortal Jove's dread clamors counterfeit,
Farewell! Othello's occupation's gone.
Othello Act 3, scene 3, 350–357
If there were one speech that revealed Othello's "tragic flaw," this would be it. The noble Moor, who has led a life of astounding exploits and military glory, has ultimately staked his self-image and peace of mind on his marriage to a Venetian woman of privilege. When the villain Iago craftily persuades Othello that his wife has been unfaithful—a highly improbable event—the general bids farewell not just to marital bliss, but to his livelihood ("occupation"). No longer, he cries, can he experience "all quality,/ Pride, pomp, and circumstance of glorious war!"
Othello obviously isn't talking about his high school graduation. "Pomp and circumstance" (and "quality" and "pride") are the glories and ceremonies of warfare. In war's splendid rituals, Othello has forged his identity. Although we often use "pomp and circumstance" negatively, to denote affectation and overwrought exhibitionism, the Renaissance would have been more generous: pomp and circumstance were considered inherent, positive duties of the exalted classes.
No more pomp and circumstance as inherent, positive duties der herrschenden Klassen: es reicht die schlichte Hosenanzug-Inszenierung des Merkelianismus.
Ein bisschen schade und fade ist das schon, weil die "Pomp and circumstance"-Inszenierung ja immer auch etwas Anrührendes hatte (- das Massenornament der deutschen Faschisten ausdrücklich ausgenommen!).
Ein schönes Beispiel ist Edward Elgars Pomp and Circumstance March no.1 in D major - hier von ihm selbst dirigiert at the opening of the Abbey Road Studios, London, on November 12 1931 (!!) - und bis heute gespielt bei der Last Night of the Proms ( ('Land of Hope and Glory')!!
Ein anderes schönes Beispiel ist die Hymne of the Soviet Union, original 1984 promotional version played by USSR TV for many years. (Fully restored, converted to stereo and widescreen.)
Dass sie nicht mehr gespielt wird vom USSR TV, liegt wohl erstmal daran, dass auch dieser Staatssender abgeschaltet wurde, zum anderen aber wohl auch daran, dass solche Inszenierung von Herrschaft obsolet geworden ist. Wo wir sie noch sehen, empfinden wir sie als albern und aus der Zeit gefallen. Das ist einerseits sicherlich gut, andererseits kann man fragen, welche Integrationskräfte Herrschaftsverbände überhaupt noch haben ...
Es lohnte, den Clip einmal genauer zu analysieren. Mein Eindruck: brillant gemacht im Hinblick auf das Wort-Ton-Bild-Verhältnis, -nicht zu vergleichen mit den hilflos-doofen Social-Marketing-Kampagnen wie "Du bist Deutschland" o. ä. - Das ist eben der Unterschied zwischen P&C und PR!
Im Übrigen ...
kann Georg Seeßlens vorzügliche Definition nicht oft genug wiederholt werden:
Merkelianismus besteht aus einfachen Grundzutaten: Erzeugung eines Nebels von Harmonie, egal wie erkauft, gelogen, geträumt. Darunter: Stärkung der staatlichen Gewalt, Polizei, Überwachung, Militär, Geheimdienst. Darunter: Abbau des Staates als fürsorgendes und beschützendes Instrument der Gemeinschaft, Übereignung des Geschehens an die großen Spieler des Marktes. Darunter (und da schließt sich der Kreis): Erzeugung eines neuen Wir-Gefühls, in dem die Politik des Neoliberalismus als Schicksal angesehen wird, dem gegenüber nur familiäre Wärme und gleichzeitig Härte helfen kann.
Die griechische Regierung hat überraschend beschlossen, den staatlichen Hörfunk sowie das Fernsehen in seiner jetzigen Form zu schließen. Die Sender der Rundfunkanstalt ERT (erstaunlich, wie schnell Wikipedia akutalisiert wird!) würden noch in der Nacht abgeschaltet, teilte Regierungssprecher Simos Kedikoglou mit.
"Es kann keine heiligen Kühe geben, die nicht geschlachtet werden können, wenn überall gespart wird", sagte der Sprecher - via Tagesschau
Mit der Schließung von ERT sollen offenbar Auflagen des Sparprogramms erfüllt werden. Griechenland hatte erst am Montag einen Rückschlag bei der Privatisierung von Unternehmen hinnehmen müssen: Niemand wollte die Gasfirma DEPA kaufen. Derzeit sind die Vertreter der Troika in Athen, um die Fortschritte des Landes bei der Umsetzung des Sparprogramms zu untersuchen.
PPP-mäßig Ziel erreicht: public is gone & private rules the market! Erstaunlich, wie klar uns hier vorgeführt wird, was noch geplant ist im neuen Europa!
Update:Das am Dienstag verkündete Dekret war bereits das 19. seiner Art, berichtet Errikos Finalis, Mitglied der außenpolitischen Kommission des Linksbündnisses Syriza. "Sie lösen die Institutionen der bürgerlichen Demokratie auf. Das Parlament hat nichts mehr zu sagen. Nach etwa drei Monaten, wenn so ein Dekret längst umgesetzt wurde, haben die Abgeordneten lediglich die Möglichkeit, es zu bestätigen oder nachträglich abzulehnen. Allerdings ohne Debatte."
Der Vorgang erinnert – wie übrigens auch die von der EU unter anderem auf Druck der Berliner Regierung durchgesetzte Austeritätspolitik – stark an die deutsche Notstandspolitik in den frühen 1930er Jahren vor der Machtergreifung der Nazis.
Finalis kritisiert auch andere Elemente, die den Rahmen der bürgerlichen Demokratie verlassen, zum Beispiel die Zwangsverpflichtung der Lehrer oder die Reaktivierung von Gesetzen aus der Bürgerkriegszeit in den 1950er Jahren. So könne jemand wegen der Anstachelung zur Rebellion zu einer Gefängnisstrafe verurteilt werden, wenn er zu Streiks oder zu Widerstand gegen Großprojekte wie den Goldbergbau in Chalkidiki im Norden des Landes aufruft. Es habe bereits verschiedene Festnahmen mit solcher Begründung gegeben.
Und auch die Symbolik stößt vielen auf. ERT war nach dem Sturz der Militärdiktatur in den 1970er Jahren gegründet worden. Der andere öffentliche Sender, der unangetastet bleibt, wurde hingegen vom Militär aufgebaut. Entsprechend lautete einer der am Dienstag von der Menge vor dem Sender skandieretn Slogans: "Brot, Bildung, Freiheit – die Diktatur endete nicht 1973." (Die griechische Militärdiktatur wurde 1973 von einem Volksaufstand gestürzt, dessen zentrale Parole "Brot, Bildung, Freiheit" war.) Wolfgang Pomrehn - Telepolis
Wie man stilvoller einen Staatssender abschaltet, hätte man von Deutschland lernen können:
Die letzten Sendeminuten des DFF am 31.12.1991
Das ist doch brillant inszeniert, - da hätte sich der Grieche mal bei Frau Merkel erkundigen sollen, welche Lieder man zu solch einer Abschaltung ins Medley nimmt, damit's dem Zuschauer leichter wird ums Herz .(Siehe oben: ... Grundzutaten: Erzeugung eines Nebels von Harmonie, egal wie erkauft, gelogen, geträumt ...). ZB Adieu, mein kleiner Gardeoffizier. Den Knaller von Robert Stolz hat schließlich Nana Mouskouri (!!!) auch mal gesungen; das hätte sich doch angeboten, sowas kurz vor 12 ins Programm zu nehmen. Aber möglicherweise war die Mouskouri dem Samaras verdächtig, weil sie gegen die Militärdiktatur und 20 Jahre im Exil war ...
Den letzten Song im Medley vor dem final countdown muss ein großer Ironiker - oder doch nur ein kleiner Ostalgiker? - eingeschleust haben: Auf Wiedersehn, auf Wiedersehn,
Bleib nicht so lange fort
Denn ohne dich ist's halb so schön,
Darauf hast du mein Wort.
Auf Wiedersehn, auf Wiedersehn,
Das eine glaube mir:
Nachher wird es nochmal so schön,
Das Wiedersehn mit dir. Rudi Schuricke Lyrics
Beach Boys legend Brian Wilson has returned to Capitol Music Group and he is currently recording and self-producing his 11th solo studio album at Hollywood’s Ocean Way Studios. Wilson has been joined in the studio by friends he personally invited to record with him, including guitar icon Jeff Beck.
Wilson has also asked his former Beach Boys bandmates Al Jardine and David Marks to join him in the studio, as well as session all-stars Don Was and Jim Keltner. He has brought in Vinnie Colaiuta and Tal Wilkenfeld, who for several years have toured and recorded as Jeff Beck’s rhythm section, and members of Wilson’s longtime touring band, including Jeffrey Foskett, Scott Bennett, Paul Mertens, Darian Sahanaja, and Probyn Gregory, have also participated in the sessions.... via Weirdomusic
Ein phantastisches Zusammentreffen: Wilson und Beck - zwei Soundgenies - mit den Wahnsinns-Musiker/innen ihrer Bands ...
When Legends Crumble: Jimmy Plagiarist
Man hätte es wissen können oder hat's geahnt: Many of Led Zeppelin’s signature tunes are shameless rip-off’s of other artist’s ideas. Hier wird es nachgewiesen: now that's what I call bullshit
Zu welchem LedZep-Klassiker haben sich Page&Plant hier von Randy California inspirieren lassen?
Muss man das Bild noch kommentieren? Es zeigt alles, was die Schröder-Fischer-Truppe so verachtenswert macht: Wir Parvenues haben jetzt hier was zu sagen! Und wenn wir was anschaffen lassen, dann ist das gut und nicht schlecht! Und wenn wir Krieg führen ... Wie Schröder, Scharping & Fischer einmal einen Angriffskrieg vorbereiteten
Der kleine Bruder hat ein - nach erstem Reinhören - sehr schönes neues Album fertig, das erste nach Fractured Mindz (2007), das wiederum das erste nach seinem Schlaganfall war.
Seitdem ist er ja spirituell ein bisschen abgedreht, aber wer weiß, wie wir nach dem Schlaganfall drauf sind, und gegen den Titel ist ja erstmal nichts zu sagen (Sag' ich auch immer, - mit dem Zusatz: hoffentlich) .
Außerdem kann er immer noch seine heavily destorted Kinks-Gitarre so wunderbar brettern lassen: The Little Green Amp!! - Die Geschichte muss man aus des großen BrudersX-Ray oder dessen Storyteller-Album kennen, sonst ist das nicht lustig ...
Zugabe: The Kinks' Dave Davies and The Band's Garth Hudson are among the many artists contributing to an upcoming compilation album that features new renditions of songs that date back to the 19th and early-20th century. Due out on June 4, The Beautiful Old offers 19 old-timey tunes, including standards like "I Love You Truly," "After the Ball" and "(The Daring Young Man) on the Flying Trapeze."
Davies lends his vocal talents to "After the Ball," which also features Hudson on accordion. Hudson also plays piano or accordion on nine more tracks on The Beautiful Old. Other noted musicians who contributed to the project are Graham Parker and lauded British folk-rocker Richard Thompson.
The album's songs date from 1805 ("The Last Rose of Summer") to 1918 ("Beautiful Ohio" and "Till We Meet Again"). The Beautiful Old was produced by Austin, Texas-based country-folk musician Gabriel Rhodes, who utilized only instrumentation that was available at the time when these tunes debuted.
Hören Sie mal bei Soundcloud rein, - das sind wunderbare alte Lieder und man bekommt eine Ahnung davon, aus welchen Quellen die populäre Musik bis heute schöpft ...
Ein - in vielerlei Hinsicht - wunderbares Fundstück:
This video is in the public domain. It's a clip of Jim Morrison that was discovered among films that WFSU (a PBS station operated by Florida State University) had donated to the state of Florida in 1989... The video was shot in 1964 (!!!).
In the FSU promotional film, Morrison is seen walking to a mailbox and opening a letter. He stops suddenly with his leg thrust forward as a voice-over says, "We regret to inform you that we are unable to accept your application."
A little while later, Morrison is in a university office, dressed in a jacket and tie and questioning authority.
"We would like to accept you," Morrison is told. "Indeed, we'd like to offer more courses, more sections, but we just don't have the space, that together with the lack of professors."
"But what happened?" Morrison asks. "How come my parents, and the state and the university didn't look ahead?"
James Morrison later dropped out of FSU to attend the University of California Los Angeles film school. And the rest, as they say, is history! :)
Gleichzeitig in einer anderen Gegend der Welt: GEORG PICHT alarmierte ... die bundesdeutsche Öffentlichkeit mit der Warnung vor einer Bildungskatastrophe": Wenn nicht sofort Notmaßnahmen ergriffen würden, könnte spätestens 1970 nur noch die Hälfte der Lehrerstellen an den Volksschulen besetzt werden. Auch die Zahl der Abiturienten und der Studienräte müsse verdoppelt werden, um - nach zwei Weltkriegen - den "dritten großen Zusammenbruch der deutschen Geschichte in diesem Jahrhundert" zu verhindern (SPIEGEL 31/1964). DER SPIEGEL 34/1965
Deutsche Rüstungsunternehmen verdienen so gut am Export von Kleinwaffen wie nie in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten. Der Wert der im Jahr 2012 genehmigten Ausfuhren war doppelt so hoch wie im Vorjahr. So wurden Genehmigungen für die Ausfuhr von Kleinwaffen und Kleinwaffenteilen im Wert von 76,15 Millionen Euro erteilt. Der Betrag liegt höher als alle Vergleichswerte seit Beginn der Erfassung in den Exportberichten der Bundesregierung Ende der Neunzigerjahre. Dies geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
"Kleinwaffen sind die Massenvernichtungswaffen des 21. Jahrhunderts", sagte der Linken-Bundestagsabgeordnete Jan van Aken der SZ. "Einmal exportiert, werden sie völlig unkontrolliert von Krieg zu Krieg weitergereicht." Die Regierung solle den Export von Kleinwaffen "nicht verdoppeln, sondern verbieten". In jedem aktuellen Konflikt tauchten auch deutsche Kleinwaffen auf, "selbst in Afghanistan schießen die Taliban mit deutschen Waffen auf deutsche Soldaten", so van Aken.
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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