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Abschreckend: Grilled Cubs In The Cub - Oder: Wie kommen 49 ooo Küken in eine Antonow-AN 12? - Planespotting: Flugtransporte von Tieren für die Lebensmittelproduktion

Gestern in der Rubrik "Welt im Spiegel" meiner Lieblings-HAZ die dpa-Meldung "49 000 Küken sterben bei Flugzeugbrand", nachzulesen auch in der Leipziger Internet Zeitung in der Rubrik "Leben. Fälle und Unfälle oder sonstwo.

Mir stellte sich die Frage (die i.Ü. in den Veröffentlichungen dazu kaum gestellt wird) Wie kommen eigentlich 49 ooo Küken in eine Antonow-AN 12?

SPON zitiert einen, der es für normal hält: Tiertransporte per Luftfracht sind keine Seltenheit. Die Lufthansa Cargo etwa transportiere im Jahr mehr als hundert Millionen Tiere, sagte Unternehmenssprecher Michael Göntgens ... Auch Flugtransporte von Tieren für die Lebensmittelproduktion seien üblich - neben Küken beispielsweise bestimmte Rinder aus Amerika.
Wenig Erhellendes also, da muss man selbst ran, will man mehr wissen über den alltäglichen

Irrsinn der herrschenden Produktionsweise:

SPON verweist in der Meldung auf den Branchendienst "The Aviation Herald", der recherchiert hat: An Ukraine Air Alliance Antonov AN-12BP, registration UR-CAG performing a freight flight from Leipzig (Germany) to Mineralny Vody (Russia) with 7 crew, was preparing for departure after being loaded with almost 49,000 live chicks (chicken) at Leipzig Airport, engines 1 and 4 were already running, when at 02:08L (00:08Z) fire broke out. The crew was able to leave the aircraft in time before the aircraft burned down completely, all chicks perished in the accident.

--> Die Antonow An-12 (NATO-Codename: Cub = Flegel, Tollpatsch, junges Tier) ist ein militärisches Transportflugzeug mit vier Propellerturbinentriebwerken, das aus der An-10, einem Passagierflugzeug mit Druckkabine entwickelt wurde. Der Erstflug fand am 16. Dezember 1957 statt. Bekannter ist die Antonow An-124 Ruslan (NATO-Codename: Condor) - Ende der 1970er von den Antonow-Werken als großes Transportflugzeug für die Sowjetarmee der UdSSR konzipiert ...
    --> Bereits seit 2006 seien zwei Antonow AN-124 am Flughafen Leipzig/Halle fest stationiert, die im Rahmen des sogenannten Salis-Projektes für EU- und Nato-Staaten zu friedenserhaltenden und humanitären Einsätzen weltweit unterwegs sind, erklärte Iliyasov. Eingesetzt würden die Maschinen von der Ruslan Salis GmbH, einer Tochter der russischen Volga-Dnepr-Gruppe und der ukrainischen "Antonov Airlines". "Ruslan Salis hat bisher für die Bundeswehr rund 700 Flüge absolviert und dabei 40 000 Tonnen Fracht transportiert", so Iliyasov. Neben den etwa 100 Flügen im Rahmen des Salis-Projektes pro Jahr werden laut Iliyasov inzwischen auch 150 bis 200 kommerzielle Flüge mit der AN-124 von Leipzig/Halle aus durchgeführt. Das kommerzielle Luftfrachtgeschäft mit Unternehmen soll in den nächsten Jahren ausgeweitet werden. (Mitteldeutsche Zeitung: Wirtschaft/Luftfahrt Russische Gesellschaft eröffnet große Wartungsbasis am Flughafen Leipzig/Halle)
Das hat jetzt nichts mit den Hühnern zu tun, ist aber auch interessant, weil u.a. der BW-Rückzug aus Afghanistan mit den Antonows der Ruslan Salis agbewickelt wird. [Verträglich für die deutschen Geschäftspartner heißt das Unternehmen also "Condor. Zwischenlösung für den strategischen Lufttransport]

--> Zurück zur ausgebrannten An‑12BP der Ukraine Air Alliance - an airline based in Kiev, Ukraine. It operates cargo and passenger charters as well as services to Asia, Africa and Europe. Its main bases are Boryspil International Airport (KBP) and Zhulyany International Airport (IEV) - mit Zielflughafen Mineralny Vody, - ein großer Verkehrsknotenpunkt und ein Zentrum der Industrie. Es gibt in der Stadt neben der bereits erwähnten Glasfabrik Betriebe zur Lebensmittelproduktion (darunter Butter, Gelatine, Spirituosen, Fleischverpackung), ein Kabelwerk, eine Baustofffabrik, ein Flugzeugreparaturwerk sowie Eisenbahnwerkstätten.
In der Region um Mineralnyje Wody wird auch in hohem Maße Landwirtschaft betrieben, unter anderem werden Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Mais, Buchweizen, Sonnenblumen, Sojabohnen (zur Gewinnung von Sojaöl) und Koriander angebaut.


--> So vermuten wir mal, dass die 49000 Küken hier gemästet und ggfs auch verpackt werden sollten, wobei wir noch nicht wisssen, wohin die gemetzgerten Reste anschließend geflogen werden sollten ...

--> Dann gibt es noch die UTAir-Cargo: a cargo airline based in Plekhanov, Tyumen which carries out ariel survey work, forest fire observation, paratrooper and charter passenger transport, and mail deliveries on behalf of DHL (!!), unter deren destinations sich auch Nordholz (Germany) befindet. Gibt man "Küken" und "Antonow" in eine Suchmaschine ein, findet man Verweise auf spotterblog.de, wo auch Planespotter ihre Fotos und Beobachtungen veröffentlichen, u.a. auch Eike, der am 19.10.2009 schrieb:
    Wenn ich ein Spotter wäre der darauf aus ist, alle Flugzeuge einer Airline auf Bildern zu besitzen, dann war heute ein guter Tag. Denn heute war wieder eine Antonov 26B der Airline UTair Cargo in Nordholz. Am 01 Oktober war das auch schon der Fall, damals war man mit der RA-26010 hier und heute war es die RA-26102. Damit habe ich alle Antonov 26B der Airline “im Kasten” und gleichzeitig 66% der gesamten Airline. Bei dem dritten Flugzeug handelt es sich um eine An-26 mit der Kennung RA-26662. Zu der heutigen RA-26102 bleibt noch zu sagen das die Maschine die Seriennummer 11909 trägt, vor 28 Jahren (1981) gebaut wurde und zuerst als CCCP-26102 für Aeroflot flog. Nun wird sie dafür verwendet um Küken von Nordholz nach Russland? zu fliegen.
Da lag Eike wohl gar nicht so falsch; und er hat - am 10.06.2012 - noch mehr gesehen: Eine ATR-42 als Kükenflieger:
Heute war mal ein besonderer Kükenflieger in Nordholz. Zumindest gehe ich davon aus das die ATR-42 als Kükentransport in Nordholz war. Es handelte sich um eine ATR 42-321F mit dem Kennzeichen LY-ETM. Die Maschine ist eine der 11 Maschinen der litauischen Airline DOT LT.

Und so sind wir via Leipzig in Nordholz als Knotenpunkt der Kükenverschickung gelandet:

Nordholz wird außerdem angeflogen von der Kirov Air Enterprise, - hier deren RA-26086 (gesehen am 21. März 2013 - Kükenflieger auf dem Seaairport), die jetzt für die PSKOVAVIA fliegt (Pskovavia is a passenger and cargo airline based in Pskov, Russia. It operates international and domestic charter passenger and cargo services as well as regular scheduled flights between Pskov and Moscow. Its main base is Pskov Airport)
RA-26086
und deren letzte von den Planespottern dokumentierte Flugbewegungen man hier bei airliners.net verfolgen kann, - einmal mit der Bemerkung "chicken flight to Russia"!!

--> Der Sea-Airpark Nordholz verfügt ... über ein herausragendes Angebot für den internationalen Luftfrachtverkehr sowie ansiedlungswillige luftfahrtaffine Unternehmen. Dabei sind die Bereiche AirCargo, MRO, Produktion und Zuliefererbetriebe gleichermaßen angesprochen...
Geeignet für intermodale Transporte liegt der Sea-Airport ideal an der A 27/Anschlussstelle Nordholz, im direkten Einzugsbereich der Seehäfen Cuxhaven und Bremerhaven.
In Nordholz hat die Luftfahrt schon seit den Tagen des Zeppelins Tradition. In Nachbarschaft zum Sea-Airport liegt der Marinefliegerstützpunkt Nordholz. Dank eines Mitbenutzungsvertrages über zentrale Elemente der Flughafen-Infrastruktur realisiert der Sea-Airport eine günstige Kostenposition. Hiervon können Ansieldungsprojekte mit eigenem Flugverkehr direkt profitieren. Herausragendes Asset des Sea-Airports ist die 2.429 Meter lange Start- und Landebahn (zzgl. Overruns). So ist selbst die Abfertigung großer Maschinen vom Typ AN 124 kein Problem.


Niedersachsen ist das Bundesland mit der größten Geflügeldichte. Allein hier stehen mehr als die Hälfte der Hühnermastbetriebe in Deutschland, schwerpunktmäig im Nordwesten des Landes: Oldenburg - Cloppenburg - Vechta - Emsland, - vgl. diese Maststallkarte für Hähnchen / Geflügel Norddeutschland von pro M.U.T.
Nicht weit nach Nordholz ... und von da dann weiter mit der Antonow!

Nun weiß ich immer noch nicht, wie die 49000 Küken ausgerechnet in Leipzig ins Flugzeug kamen und wie hoch insgesamt das Aufkommen per Luftfracht transportierter lebender Tiere ist und auf welchen Routen die lebenden Fleischmassen hin- und wohl auch her bewegt werden (ein Kommentar bei Aviation Herald: ... Lufthansa Cargo moves more live chicken a year then Lufhansa moves Pax. Lots of eggs are hatched in Egypt and the young chicks are flown to Europe.) ...
Dabei gehen mir immer die Interviews mit den russisch-ukrainischen Piloten der Frachtmaschinen in Darwins Alptraum durch den Kopf ...



Aber ich habe ein neues Hobby: Planespotting!
Hier ein schönes Spotting des des kompletten Starts der Antonov 225 in Hamburg-Foolsbüttel in HD-Qualität !! Die Kiste gibt's nur einmal und dies einzige Exemplar ist auch schon 25 Jahre alt, hat aber eine max. Zuladung von 250 Tonnen bei einem Frachtraumvolumen von 1.220 m³, so dass LHCargo damit alle Küken auf einmal 2.500 km weit fliegen könnte ...

Was machen wir eigentlich: Hatching dinosaurs

hatching-dinosaurs

Abschreckend!

Abschreckend : Heike Schmoll über Christian Kracht. Edgar Wibeau und Friedrich Karl Kaul hohnlachen: "Die quantitative Übergewichtigkeit der Zentralfigur führt zur qualitativen Begrenztheit des realistischen Wirklichkeitsgehalts"

Das Zitat stammt von Rainer Kerndl: Junger Werther in Blue Jeans. Zur Uraufführung von Ulrich Plenzdorfs »Die neuen Leiden des jungen W.« im Landestheater Halle. In: Neues Deutschland, 8.Juni 1972. S. 4,- zitiert nach Georg Jäger: Ein Werther der DDR - Plenzdorfs Neue Leiden des jungen W. im gespaltenen Deutschland:
Friedrich Karl Kaul, der mit massiven Anwürfen die Diskussion um Plenzdorf in der Akademie der Künste (31.Okt. 1972) und in der führenden Literaturzeitschrift Sinn und Form auslöste, vermißte das »sozial-politische Gegengewicht« in Gestalt einer positiven Figur und lastete dem Werk eine »gewichtsmäßige Verfälschung« des »sozialistischen Seins und Werdens« der DDR an, die einhergehe mit einer Art Verhunzung der überlieferten klassischen Kultur ... vor allem in Gestalt eines Fäkalienvokabulars (in: Sinn und Form 25 (1973), H. 1, S. 220)

Wie der Kaul, so das Mietmaul, das die Schmoll da bemüht

Sie merken: Es geht um Literaturkritik. Heike Schmoll (verantwortlich für die Seite „Bildungswelten“ der FAZ), die das Gymnasium liebt, sich dabei allerdings metaphernmäßig zuweilen voll in die Ruine setzt, hat kürzlich einen gefunden, der als früherer Deutschlehrer und Didaktiker durchgeht und der ihr dem Kracht sein Faserland einer abstrusen Kritik unterzieht, die letztlich nur beweisen soll - weil "Faserland" in Niedersachsen heuer Abiturthema war - , dass die Nordländer kein ordentliches Abitur können (vgl. die Debatte dazu auch in der Süddeutschen Zeitung).
Was der an "Faserland" auszusetzen hat, können Sie hier nachlesen: Schmähkritik (544): “Faserland” von Christian Kracht; interessante Anmerkungen zu dem Artikel finden Sie auch bei den Gleisbauarbeiten: Kanon-Bildung: ABSCHRECKEND .

Abschreckend-Schmoll

Abgesehen von den recht durchsichtigen unmittelbar politischen Hintergründen (dazu müsste man etwas sagen über die Hildesheim-Connection in der niedersächsischen Bildungspolitik und darüber, wem hier ans Bein gepinkelt werden soll - was aber hier nicht so interessant ist), stellt sich die Frage nach dem Niveau der Auseinandersetzung:

Wenn man die unsägliche Popliteratur der 90er Jahre kritisieren will, kann man das machen auf dem Niveau eines Georg Seeßlen: Bedeutis und Wixis - Was kann die Popliteratur, und was meint sie zu können - oder man sollte es lassen, sonst muss man sich gefallen lassen (siehe oben) mit der Literaturkritik des Neuen Deutschland à la Kerndl in einem Boot zu sitzen. Darüber hinaus wäre ja auch noch zu fragen, für wie blöde man eigentlich Schülerinnen und Schüler hält, wenn man ihnen nicht zutraut, sich kritisch mit einem Protagonisten auseinanderzusetzen, der ein nicht gerade menschenfreundlicher Zyniker mit einer Vorliebe für fäkalsprachliche Ausdrücke und abartige Phantasien ist. Haben die in den (verbleibenden) zwei Jahren gymnasialen Deutschunterrichts nicht gelernt, zwischen Verfasser und Erzähler zu unterscheiden und - wenn sie denn unterschieden haben - nicht nur die Erzählfigur, sondern auch einen Verfasser-Flachkopf wie Kracht mit seiner und anderer schnöseliger "Tristesse Royale" kritisch wahrzunehmen?

Würde man Goethes Werther mit dem verkniffenen Blick des von Frau Schmoll bemühten Rezensenten lesen, müsste man das Werk wohl als ungeeignet für die Schullektüre verwerfen. Ich habe - das gebe ich zu - in Deutschkursen sogar ein Werk behandelt, in dem ein offensichtlich Verwirrter sich mit Gustaf Gründgens einlässt, eine Minderjährige vögelt (um es mal auf den Schmollpunkt zu bringen!), die er verlässt, als sie schwanger und daran irre wird, und in dem der Autor die Figuren sich so äußern lässt:

Faust (mit der Jungen tanzend):

Einst hatt ich einen schönen Traum
Da sah ich einen Apfelbaum,
Zwei schöne Äpfel glänzten dran,
Sie reizten mich, ich stieg hinan.

Die Schöne:

Der Äpfelchen begehrt ihr sehr,
Und schon vom Paradiese her.
Von Freuden fühl ich mich bewegt,
Daß auch mein Garten solche trägt.

Mephistopheles (mit der Alten):

Einst hatt ich einen wüsten Traum
Da sah ich einen gespaltnen Baum,
Der hatt ein ungeheures Loch;
So groß es war, gefiel mir's doch.

Die Alte:

Ich biete meinen besten Gruß
Dem Ritter mit dem Pferdefuß!
Halt Er einen rechten Pfropf bereit,
Wenn Er das große Loch nicht scheut.


....

Ganz offensichtlich ist [zumindest einer] der Protagonist[en] ein nicht gerade menschenfreundlicher Zyniker mit einer Vorliebe für fäkalsprachliche Ausdrücke und abartige Phantasien ...
.

Abschreckend!

The Signal And The Noise

Asian Dub Foundation - The Signal And The Noise (taken from forthcoming album)



Mehr vom neuen Album hier: Asian Dub Foundation: Official Channel; - empfohlen seien:
Asian Dub Foundation Ft. LSK - RADIO BUBBLEGUM
Asian Dub Foundation x Flutebox - 'Hovering' | BHTB Featurette

Vgl. auch Les Métèques morts: Fortress Europe und http://www.asiandubfoundation.com/

Moral

    „Kurz, also was Moral heute vielleicht überhaupt noch heißen darf, das geht über an die Frage nach der Einrichtung der Welt – man könnte sagen: die Frage nach dem richtigen Leben wäre die Frage nach der richtigen Politik, wenn eine solche richtige Politik selber heute im Bereich des zu Verwirklichenden gelegen wäre.“
(Th. W. Adorno, Probleme der Moralphilosophie. Vorlesungen 1963)

AISTHESIS: Tugendlehre als Form der Moralphilosophie und der Gesellschaftskritik?

Geschmack

Das Audioarchiv kritischer Theorie & Praxis veröffentlichte jüngst interessante Beiträge über ästhetische, sensualistische und soziologische Aspekte des Geschmacksbegriffs,
- darunter den des von mir sehr geschätzten Nikolai E. Bersarin: »Über die Geschmacksbildung in der Kunst - Zum Verhältnis von Schmecken und Geschmack« (nachzulesen hier und nachzuhören hier),
- sowie Hinweise auf Detlev Claussens »Kleine Frankfurter Schule des Essens und Trinkens« und
- Gedanken der klassischen Soziologie über die Kultivierung des Geschmacks und die Sitte der Mahlzeit (Elias, Simmel, Bourdieu), nachzuhören hier: Download via RS (zip; pw: Skorbut)

Bon appétit

Archäologie CCXLXIV : People Are Strange / Joel Brodsky

Keine Frage des Geschmacks; was hier folgt ist ein Beispiel des objektiv klassisch Schönen:


People are strange when you're a stranger
Faces look ugly when you're alone ...

When you're strange
Faces come out of the rain
When you're strange
No one remembers your name
When you're strange


Fantastisches Video von 1967! Der Titel findet sich auf dem zweiten Album der Doors "Strange Days", dessen Cover ebenfalls als klassisch schön gelten kann. This album cover was a photo that Joel Brodsky took in a small residential street in New York City after Jim Morrison refused to be photographed for the cover. Inspired by Fellinis 1954's circus film "La Strada - Das Lied der Straße" (u.a. mit Anthony Quinn und Giulietta Masina) the photographer decided to shoot a circus like photograph for the cover image. Von Joel Brodsky stammt übrigens auch the iconic "Young Lion" photograph of Jim Morrison, das Sie alle kennen.

The_Doors_-_Strange_Days-Front

Vgl. auch When you're strange - written and directed by Tom DiCillo (“Johnny Suede,” “Living in Oblivion”). Narrated by Johnny Depp. (Archäologie CVII: The Soft Parade)

Ziviler Ungehorsam

    Ziviler Ungehorsam entsteht, wenn eine bedeutende Anzahl von Staatsbürgern zu der Überzeugung gelangt ist, dass entweder die herkömmlichen Wege der Veränderung nicht mehr offen stehen bzw. auf Beschwerden nicht gehört und eingegangen wird oder dass im Gegenteil die Regierung dabei ist, ihrerseits Änderungen anzustreben, und dann beharrlich auf einem Kurs bleibt, dessen Gesetz- und Verfassungsmäßigkeit schwerwiegende Zweifel aufwirft.
Arendt, Hannah (1986 [1970]): „Ziviler Ungehorsam“. In: Zur Zeit. Politische Essays. Berlin: Rotbuch. S. 119-160 (zuerst 1970 im New Yorker).

Ziviler Ungehorsam. Von Anna-Lena Dießelmann & Clemens Knobloch - nds
Vgl. auch die Spalte rechts: Ideenskizze für ein Projekt zur theoretischen Begründung des zivilen Ungehorsams gegenüber der Abschaffung von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität durch Finanzkapitalismus und Postdemokratie - von Georg Seeßlen

Wie der NDR sich in die Jauche setzt: Antifa in Bad Nenndorf

Wo meine Lieblings-HAZ durchaus ausgeswogen-sachlich (Heinrich Thies) berichtet (immerhin war ja auch massiv SPD-Prominenz vor Ort!)
    Bad Nenndorfer bremsen Nazis aus
    Bad Nenndorf hat sich erfolgreich gegen den „Trauermarsch“ der Rechtsextremen gewehrt. 2000 Menschen demonstrierten am Sonnabend. Viele von ihnen versperrten den Weg zum Wincklerbad mit einer Sitzblockade. Bis zum Abend gelang keine vollständige Räumung. Die Neonazis zogen ab...
... und nicht der Versuchung erliegt, nach links scharf abgrenzen zu müssen, setzt sich der NDR (Hallo Niedersachsen - 03.08.2013 19:30 Uhr), - der noch so textet:
    Bad Nenndorf gibt Nazis keine Chance
    Es sei gelungen, den Neonazis eine herbe Niederlage zu bescheren, sagte Steffen Holz, Sekretär beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Hannover, am Samstagabend. Rechtsextreme hatten ihren sogenannten "Trauermarsch" in Bad Nenndorf gegen 19.15 Uhr vorzeitig für beendet erklärt, weil sie den Platz vor dem Wincklerbad, an dem sie eine Kundgebung abhalten wollten, nicht erreichen konnten. Die Polizei hatte die meisten Gegendemonstranten zwar weggetragen, doch neun Aktivisten hatten sich dort bis zuletzt angekettet und so den geplanten Verlauf der Nazi-Demo verhindert. Der DGB und das Bürgerbündnis "Bad Nenndorf ist bunt" ziehen eine positive Bilanz, obgleich sie zu friedlichen Protesten aufgerufen und keine Blockade geplant hatten...
... dann aber mit einem Filmbericht voll in die Jauche, der die Demo mit der zur Identifikationsfigur für kleinbürgerlichen Protest aufgesexten Sportvereinsfunktionärin zur Party macht, die blöderweise wegen der Nazis stattfinden muss und ohne die schöner wäre, die aber eigentlich von den Linken gestört wird, die den Friedlichen richtig Angst machen! Die dann aber mit dem Schütteltanz beruhigt werden. Vorbildlich dann auch: Erst hinsetzen, aber dann doch lieber aufstehen ...
silke
= Öffentlich-rechtes Fernsehen. Einübung in gemehm-kleinbürgerliches Protestverhalten, garniert mit RTL-human-touch. Fuck me running ...

Eine Fotostrecke und einen etwas polizeikritischeren Bericht finden Sie hier: Fotostream von PM Cheung (in dem i. Ü. im Unterschied zu den HAZ-Fotos die Gesichter der Demonstranten unkenntlich gemacht wurden!).

Archäologie CCXLXIII : Abel Meeropol "Strange Fruit". Geschichte eines Liedes

Ich hatte das Album frühzeitig angekündigt: Beth Hart & Joe Bonamassa -Seesaw:
Mein Lieblingslied auf dem Album: "Strange Fruit", - dem ich aber eben erst auf die Spur gekommen bin. Auf der Spurensuche habe ich eine interessante Persönlichkeit kennengelernt:

meeropol"Strange Fruit" is a song performed most famously by Billie Holiday, who first sang and recorded it in 1939. Written by the teacher Abel Meeropol as a poem, it exposed American racism, particularly the lynching of African Americans. Such lynchings had occurred chiefly in the South but also in other regions of the United States ...
Abel Meeropol (February 10, 1903 - October 30, 1986) was an American writer, teacher and song-writer, best known under his pseudonym Lewis Allan.
Meeropol wrote the anti-lynching poem "Strange Fruit", which was first published in the Marxist publication The New Masses and was subsequently set to music. The song's best known recordings and performances were by Billie Holiday and Josh White. Billie Holiday claimed in Lady Sings the Blues, that she cowrote the music to the song with Meeropol and Sonny White, but in fact, Meeropol was the sole writer of both the lyrics and melody.
Meeropol was the writer of countless poems and songs, including the Frank Sinatra and Josh White hit "The House I Live In" (*) and the libretto of Robert Kurka's opera "The Good Soldier Schweik". Meeropol chose to write as "Lewis Allan" in memory of the names of his two stillborn children. Later, he and his wife Anne adopted Julius and Ethel Rosenberg's two sons, Michael and Robert, after their parents' executions.



Southern trees bear strange fruit,
Blood on the leaves and blood at the root,
Black bodies swinging in the southern breeze,
Strange fruit hanging from the poplar trees.

Pastoral scene of the gallant south,
The bulging eyes and the twisted mouth,
Scent of magnolias, sweet and fresh,
Then the sudden smell of burning flesh.

Here is fruit for the crows to pluck,
For the rain to gather, for the wind to suck,
For the sun to rot, for the trees to drop,
Here is a strange and bitter crop.


Jetzt wo Sie das wissen, sollten Sie sich diese ganz große Interpretation mal anhören!



Beth & Joe - Strange Fruit OFFICIAL Music Video
Beth Hart - Live At Paradiso (2004) (Full Concert)
Joe Bonamassa with Beth Hart - I'll Take Care of You. 2012 Live at the New York Beacon Theatre.
--> Beth Hart & Band - HAMBURG - Fabrik - 01.12.13, 20:00 Uhr


_________________________________
* "The House I Live In" was a 1945 short film written by Albert Maltz and made by producer Frank Ross and actor Frank Sinatra, words by Lewis Allan (s. o.) to oppose anti-Semitism and prejudice at the end of World War II.



Diese Seite des Francis Albert Sinatra kannte ich bisher nicht! Toll: So habe ich ihn noch nie gesehen ...
Oder: Gut gemachte Propaganda: Wie man stilvoll einen Staatssender abschaltet (II): No More Pomp and Circumstance

Re-A-sozialisierung: Hartz V - Law and Order sind sozialdemokratische Werte

Schlecht gemachte Propaganda: Die Bundesrepublik Deutschland zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass sie ihre Sozialgesetze nach einem wegen Untreue und Begünstigung rechtskräftig Verurteilten benennt. Der Erfinder der Hartz-Reformen sorgt sich um Europa. In einem Interview mit dem französischen Magazin “Le Point” tritt er für ein neues EU-Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit ein. Das klingt gut – doch auch bei “Hartz V” stehen die Unternehmen im Mittelpunkt. Die Jugendlichen werden auf “big data” reduziert. (Lost in EUrope, via Die roten Schuhe)

Die Bundesrepublik Deutschland zeichnet sich auch dadurch aus, dass einer, der als Innenminister den biometrischen Pass, den ePerso und die elektronische Ausländerkarte einführte und daran möglicherweise mitverdiente (: Weil er die Auskunft verweigert hat, für welche Dienste er SAFE ID Solutions und von Siemens bezahlt wurde, verhängte ihm das Bundestagspräsidium ein Ordnungsgeld in Höhe von 22.000 Euro), sich weiterhin zu Grundwerten öffentlich äußern darf. (Konstantin Wecker über Otto Schily)

Man sollte statt über elektronische Fußfesseln für Serientäter eher über ein unbefristetetes Redeverbot diskutieren:
Die Einführung von Hartz4 durch Schröder - Regierungserklärung zur Agenda 2010

XKeyscore: "Wir sagen ihnen nicht alles, was wir machen oder wie wir es machen - aber jetzt wissen sie es"

... so der NSA-Chef Keith Alexander auf einem Sicherheitsforum in Aspen.
Es ist schön, aber auch schauerlich zu beobachten, wie die Wirklichkeit die Daten-Deppen (Freiheitsgefühl: Gesetze können wir vergessen ??) täglich, wenn nicht stündlich blamiert (ad sinistram: Idioten oder Lügner?).

Das kann man alles überall nachlesen; - hier nur der Hinweis auf einen Beitrag im dradio von heute Nachmittag:
Keine Sicherheit im VPN
NSA soll auch Virtuelle Private Netzwerke knacken können

Die Neugier der US-Geheimdienste kennt offenbar kaum technische Grenzen. Die britische Zeitung "The Guardian" machte jetzt eine Präsentation der NSA über das Programm "XKeyscore" publik, in der der US-Dienst aufzeigt, wie er Virtuelle Private Netzwerke (VPN) knackt. (Von Netzpolitik.org hier gespiegelt) Der Wissenschaftsjournalist Peter Welchering verrät im Gespräch mit Ralf Krauter Einzelheiten.

--> Hier nachhören! Hörbefehl!!

XKeyscore-map-010

Auf Peter Welcherings Blog findet sich i. Ü. ein interessanter Hinweis auf eine ARD-Veröffentlichung von 2004:
Die Hintertür der NSA in Verschlüsselungsprogrammen

Nachdem dieser Bericht im Sommer 2004, also vor 9 Jahren, in der ARD gelaufen war, brach ein Sturm der Entrüstung los. Die Regierung warf mir Panikmache vor, selbsternannte Kryptospezialisten hielten es für reine Verschwörungstheorie, dass die NSA hier etwas überwacht ...

Vermutlich ist es so wie immer: Man hätte es wissen können ...

Prism, Tempora & Freiheitsgefühl: Gesetze können wir vergessen ?

Es wird berichtet, der Bundespräsident habe sich in die Debatte um die "NSA-Spähaffäre" eingeschaltet. Er zeige sich sehr beunruhigt und warne vor Gefahren für die Freiheit. Die USA müssten akzeptieren, dass Deutschland beim Datenschutz sehr sensibel reagiere, so die Tagesschau.

Herr Gauck spricht aber doch nur von einem Freiheitsgefühl, dessen Einschränkung die Freiheit an sich beschädigen könne:

Die Angst, unsere Telefonate oder Mails würden von ausländischen Nachrichtendiensten erfasst und gespeichert, die schränke das Freiheitsgefühl der Deutschen ein, warnt der Bundespräsident in der "Passauer Neuen Presse". Damit bestehe die Gefahr, dass die Freiheit an sich beschädigt werde. Er selbst habe schon überlegt, ob er noch offen telefonieren oder mailen könne, tue dies aber weiterhin.

Gefahren für "die Freiheit" (an sich?) gehen also offenbar davon aus, dass die sensiblen Deutschen in ihrem Freiheitsgefühl berührt werden könnten, - was ja etwas anderes ist als die Feststellung, sie würden in Ihren (grundgesetzlich garantierten) Freiheiten eingeschränkt! Dem Volk also wird ein Gefühl zugebilligt: Freiheit als etwas, das uns in einer bestimmten Weise subjektiv erscheine; - die Eliten müssten sich dann Gedanken machen, ob dadurch "Freiheit an sich" beschädigt werde, als etwas, das unabhängig vom Bewusstsein einer Person existiert, - was immer das dann sein mag (... oder wie sonst soll die Wortkotze, syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern, verstanden werden?).

Das Volk, möchte man mit Brecht einwenden, ist nicht tümlich und auch nicht fühlig ... (siehe auch rechts: Wise Man Says II)

Der fatalistische wie fatale Schluss, der in dieser Angelegenheit öffentlich überall angeboten und gleich mit Handreichungen zur Verschlüsselung bedient wird: "Wenn ich meine Daten dem Internet anvertraut habe, ist die Sache gelaufen. Dann kann jeder diese Daten einsammeln." - ist das Eingeständnis eines groteksen Mangels an Grundkenntnissen von Demokratie und Grundrechten!

Da bin ich ganz bei Dirk von Gehlen: Wer als Reaktion auf Prism und Tempora zu Datensparsamkeit aufruft, irrt. Der Rat zum Geiz mit persönlichen Informationen wälzt die Schuld auf den Einzelnen ab. Staatliche Überwachung ist aber kein persönliches Problem der Internetnutzer - sondern ein politisches. [SZ vom 26.07.2013]
    Das ist so, als würde man jemandem, der seinen Postboten dabei erwischt, wie er seine Briefe liest, den Vorwurf machen, dass er ja auch die falschen Umschläge benutzt. In seinem Appell gegen die Ideologie des Datenkonsums legte Evgeny Morozov in dieser Woche mit ausgiebigem Anlauf nach und erklärte mit Blick auf die Schlussfolgerungen auf den Überwachungsskandal: "Gesetze können wir vergessen."

    Dieses Narrativ, das nicht nur von Uhl und Morozov bedient wird, entbindet den Staat aus der Pflicht, die Grundrechte seiner Bürger selbst dort zu schützen, wo mancher ein Neuland vermutet. Prism und Tempora sind keine Internetprobleme, sondern Grundrechtseingriffe, die lediglich zuerst auf der einen Seite des digitalen Grabens zu spüren sind. Dieser Seite dafür die Schuld zu geben, ist ein Wahl- und Marketingtrick, dem man nicht auf den Leim gehen darf. Hier geht es um mehr als um die digitale Skepsis einiger weniger, hier geht es um die Grundrechte der ganzen Gesellschaft...


    Die digitale Kopie ermöglicht das Verprassen von Daten - aber unter politischen Vorgaben. In der Hackerethik des Chaos Computer Club (CCC) kann man schon seit Jahrzehnten die Prämisse lesen: "Private Daten schützen, öffentliche Daten nützen." Alle Vorkämpfer der Datensparsamkeit scheinen diese Unterscheidung nicht mal zu kennen, geschweige denn in Betracht zu ziehen.

    Und spätestens hier muss man zurückkommen zu dem wenig fassbaren Begriff der Daten. Wer verstehen will, warum diese Daten nun zum Kern eines Skandals wurden, muss deren digitale Beschaffenheit verstehen, statt diese lediglich zu beklagen. Eine solche reine Klage hilft lediglich einer Regierung, die sich weigert, Grundrechte im Neuland durchzusetzen.

Erziehung und Bildung wozu?

Mal wieder ein wunderschönes Photo gefunden bei The World is Only One:

Bildung-und-Erziehung

Befreite Gebiete: München - Kein RTL mehr für DVB-T-Zuschauer

Die Tagesschau meldet soeben:
Kein RTL mehr für DVB-T-Zuschauer

Sender der RTL-Mediengruppe - RTL, RTL2, Super RTL und Vox - sind von morgen an im Raum München nicht mehr terrestrisch zu empfangen. Der größte deutsche Privatsender setzt um, was er bereits zu Jahresbeginn angekündigt hatte. Er zieht sich aus der Verbreitung per DVB-T (Digital Video Broadcasting-Terrestrial) zurück - und zwar bis Ende 2014 sogar bundesweit. Das bestätigte die Sprecherin der Mediengruppe, Bettina Klauser.

Das ist doof, dass man hier in Hannover noch bis Ende 2014 darauf warten muss!

Andererseits:
Der RTL-Ausstieg setzt auch die öffentlich-rechtlichen Sender unter Druck. "Wir sind in großer Sorge", sagte die WDR-Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi. "Und zwar deshalb, weil die Kosten für die terrestrische Verbreitung nach dem RTL-Ausstieg an denen hängen bleiben, die noch bleiben."

So ist zu vermuten, dass das als nicht Befreiung der noch nicht verkabelten Bevölkerung vom Bratz-Content (zuletzt z.B. der RTL-Afrika-Trash "Wild Girls") der RTL-Group ("Creativity meets Entrepreneurship") gedacht ist, sondern eher ein strategischer Coup, der in Richtung Privatisierung sämtlicher Empfangsmöglichkeiten des Fernsehens geht (Vgl. RTL-Group: Shareholding structure). Und den geplanten Vodafone-KabelDeutschland-Deal!

Shareholders' bevorzugter content: Fuck me running ...

CRISIS , WHAT CRISIS ? (LXXVI): Die Lösung: Export - Und Beinkleider werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht

Es ist immer wieder erstaunlich, was die Lektüre der WELTBÜHNE Erhellendes zum Verständnis der Gegenwart zu bieten hat:

die-weltbuehne
Theobald Tiger -
Die Lösung


Wenn was nicht klappt, wenn was nicht klappt,
dann wird vor allem mal nicht berappt.
Wir setzen frisch und munter
die Löhne, die Löhne herunter –
immer runter!
Wir haben bis über die Ohren
bei unsern Geschäften verloren ...
Unser Geld ist in allen Welten:
Kapital und Zinsen und Zubehör.
So lassen wir denn unser großes Malheur
nur einen, nur einen entgelten:
Den, der sich nicht mehr wehren kann,
Den Angestellten, den Arbeitsmann;
den Hund, den Moskau verhetzte,
dem nehmen wir nun das Letzte.

Arbeiterblut muß man keltern.
Wir sparen an den Gehältern –
immer runter!
Unsre Inserate sind nur noch ein Hohn.
Was braucht denn auch die deutsche Nation
sich Hemden und Stiefel zu kaufen?
Soll sie doch barfuß laufen!

Wir haben im Schädel nur ein Wort:
Export! Export!
Was braucht ihr eignen Hausstand?
Unsre Kunden wohnen im Ausland!
Für euch gibts keine Waren.
Für euch heißts: sparen! sparen!


Nicht wahr, ein richtiger Kapitalist
hat verdient, als es gut gegangen ist.
Er hat einen guten Magen,
Wir mußten das Risiko tragen ...
Wir geben das Risiko traurig und schlapp
inzwischen in der Garderobe ab.


Was macht man mit Arbeitermassen?
Entlassen! Entlassen! Entlassen!
Wir haben die Lösung gefunden:
Krieg den eignen Kunden!
Dieweil der deutsche Kapitalist
Gemüt hat und Exportkaufmann ist.

Wußten Sie das nicht schon früher –?
Gott segne die Wirtschaftsverführer!


Die Weltbühne, 25.08.1931, Nr. 34, S. 293
Die Weltbühne Online im Internet Archive
The entire back catalogue (1918-1933) of Die Weltbühne, one of the most important forums for leftist intellectuals in the Weimar Republic, has been uploaded to the Internet Archive. It can be viewed online or downloaded as PDF under the Creative Commons license. - Nach dem Tode Jacobsohns im Dezember 1926 übernahm Kurt Tucholsky die Leitung des Blattes, die er im Mai 1927 an Carl von Ossietzky weitergab.

Vgl. Jürgen Rose: Der Tod ist ein Meister aus Deutschland. Eine Rezension - in Ossietzky 15/2013 - zu:
Jürgen Grässlin: »Schwarzbuch Waffenhandel. Wie Deutschland am Krieg verdient«, Heyne, 624 Seiten, 14,99 €.

Oder auch:

Kaufen, was einem die Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben; glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht. - Kurt Tucholsky

Mit "Freiheit" meint Tucholsky wohl etwas anderes als der gegenwärtige Bundespräsident.
Siehe oben Freiheitsgefühl

Archäologie CCXLXII: As Time Goes By

This song is so indelibly stamped by Dooley Wilson's fine interpretation in Bogart's "Casablanca" that earlier renditions have been mostly forgotten.

Here's a performance by Liverpool music hall star Binnie Hale worth hauling out of the mothballs--she's joined here by the Savoy Orpheans and Carroll Gibbons, piano. More on the tune from Wiki:

"As Time Goes By" is a song written by Herman Hupfeld for the 1931 Broadway musical Everybody's Welcome. Frances Williams sang the song in the original show.

It was recorded by several artists in 1931 including Rudy Vallee. The song was re-introduced in 1942 in the film Casablanca in which it was sung by Dooley Wilson. Wilson never released a single of the song because of a musicians' strike at the time of the film's release. A re-issue of Rudy Vallee's 1931 recording became a major seller in that year.



via Zona de Jazz

Nachtrag: Auf der neuen Platte von Paul Kuhn -"The L.A. Session"- findet sich eine sehr schöne Version; hier können Sie mal reinhören!
paulkuhn100_v-TeaserAufmacher

CRISIS , WHAT CRISIS ? (LXXV): Das Auto – Nur noch ein barbarisches Relikt?

a19raeumung32949283

(von Bankhaus Rott) Der Automarkt in Europa liegt brach. In der Eurozone fielen die Absatzzahlen auf ein neues Tief. Neben dem steigenden Margendruck fällt das sehr unterschiedliche Kaufverhalten der einzelnen Altersgruppen auf. Nicht nur bei jüngeren Menschen in Großstädten sinkt die Nachfrage deutlich. ...

Auf eine Wende des Konsumverhaltens bei den jüngeren Käufern zu setzen ist eine riskante Strategie, möglicherweise ist es sogar nur die vage Hoffnung einer alteingesessenen Industrie, es möge sich nicht grundlegend ändern. Die strukturellen Veränderungen zeigen sich jedoch bereits vor allem in den gesättigten Märkten, woran auch zyklische Spitzen, wie sie derzeit in den USA zu beobachten sind, nichts ändern
... Unbedingt weiterlesen!!

Vgl. auch: Mit 900 PS und 300 km/h in die Planke - Wer bremst, verliert! - und
Widersprüche des Systems : Die Krise der Automobilindustrie

CRISIS , WHAT CRISIS ? (LXXIV): How To Squeeze Greece V - Nebst einer Bemerkung zur Ästhetik des Widerstands

Mrs. Mop (Die roten Schuhe) kommentiert Nachrichten aus Griechenland:
Die Straße frei den braunen Bataillonen
Leseempfehlung!!

Das griechische Parlament hat das umstrittene Gesetz zur “Freisetzung” von 4200 Staatsbediensteten abgenickt. Damit ist der Weg für die nächste Kredittranche frei.
Nach Angaben der Internetseite Ekathemerini setzten die Abgeordneten zudem ein Gesetz außer Kraft, das behinderte und sozial Schwache Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes vor Entlassung schützen sollte. Zitat:
    The legislation passed on Thursday overrides a law passed last week that protects civil servants with postgraduate degrees and those with disabilities or other social needs from being forced into a labor reserve, where they have eight months to find other jobs in the public sector or face dismissal.
Offenbar geschah dies auf Druck der Eurogruppe, die in der Schutzklausel eine “Gefahr” für den geforderten Kahlschlag sah. Vor allem Deutschland hatte Druck gemacht und mit Hilfsentzug gedroht.


Meanwhile verteilt Golden Dawn "karitative Tüten" mit Lebensmitteln und Kleidung.
Parteimitglieder verteilten Nahrungspakete, nachdem sie die Ausweise der Empfänger kontrolliert hatten, um sicherzustellen, dass Nichtgriechen von der Aktion ausgeschlossen sein würden.
    Die Golden Dawn Partei hat es gefreut, dass es nicht gelungen war, ihre Aktion ... zu verbieten. Aus lauter Freude darüber spielte Golden Dawn während ihrer wohltätigen Aktion laute Musik. Mit Gesang. Voll aufgedreht, aus Lautsprecherboxen, die auf der Straße aufgestellt wurden.

    Essensausgabe zu den Klängen des Horst-Wessel-Liedes
    Eine griechische Version des deutschen Horst-Wessel-Liedes wurde aus Lautsprechern gespielt vor den Türen des Athener Büros der Partei, wo Parteimitglieder Tüten mit Essen und Kleidung aushändigten.
    Natürlich wurden die Lautsprecherboxen auch nicht verboten. Erst recht nicht das Horst-Wessel-Lied, nein, es war noch nicht einmal versucht worden, das Abspielen des Horst-Wessel-Liedes zu verbieten. Sie spielten es einfach, basta. Warum auch nicht? Ist ja nicht verboten, das Lied. In Griechenland. In Deutschland schon*. Aber Hauptsache, Griechenland ist auf einem guten Weg. Mehr noch, auf dem richtigen Weg. Den aus deutscher Sicht richtigen Weg. Mit dem passenden Soundtrack.
    Fast könnte man meinen, der Weg sei das Ziel.
Golden Dawn plays Nazi anthem at food handout
Food distributed to the tune of the Horst Wessel Song
Updated At: 12:34 Thursday 25 July 2013
Greek version of the Nazi German Horst-Wessel-Lied (Horst Wessel Song) played on loudspeakers outside a Golden Dawn office where members handed out bags of food and clothing

* Auf Ekathimerini sind drei Videos der gestrigen Veranstaltung eingebettet, inklusive des von Golden Dawn gewählten Soundtracks - "Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar", heißt es dort.
golden-dawn
Ich hätte gedacht, das wäre hier nicht verfügbar, weil BMG oder Ralph Siegel die Rechte daran hat...

Leider kann ich kein Griechisch und kann daher nicht beurteilen, nach welchen Kriterien bei youtube Videos von oder über Chrysi Avgi in Deutschland gesperrt sind. Ich würde schon gern wissen, wie das klingt, wenn das griechische Faschistenpack das Horst-Wessel-Lied grölt ... Ohne Sprachkenntnisse wird ein anderes Problem deutlich, nämlich eines der Ästhetik des Widerstands: Klickt man sich bei youtube von den bei Ekathimerini verlinkten und hier nicht zu sehenden Filmen weiter durch, stößt man auf Filme aus den 40er Jahren, von denen man auf den ersten Blick - und eben ohne Sprachkenntnis - nicht weiß, wes Geistes Kind sie sind: Wie diess zum Beispiel: ΨΗΛΑ ΣΤΟ ΜΕΤΩΠΟ - 28.10.1940 , unterlegt mit harter Rockmusik, so dass man zunächst annehmen möchte: Widerstand gegen die Deutschen! - Die waren aber noch gar nicht da und das Ding ist wohl eher Propaganda für den wohl auch faschistisch zu nennenden Diktator Ioannis Metaxas zum Ochi-Tag. So geht es einem, wenn man Bilder und Musik ohne Sprache entschlüsseln muss: Die sprachlosen Zeichen sind nicht eindeutig und schon gar nicht eindeutig Gut und Böse zuzuordnen ... (Aber das ist ja bei Wagner-Opern genauso! Wie dann die Zensur funktionieren will, würde mich wirklich interessieren!)
... Interessantes Gelände immerhin: Süden ohne Kompass ...


CRISIS , WHAT CRISIS ? > Greece

Art would be useless if the World were perfect: Andrej Tarkovskij

Tarkovski on Arts, Solitude and Life



Solaris by Andrej Tarkovskij - Levitation (full scene)
Сталкер 1 серия / Stalker film 1
Сталкер 2 серия / Stalker film 2


Archäologie CXCVII: Nostalghia

Neues (& Altes) vom Rechtsstaat & von mir

Dieser Titel stammt, wie man gleich sieht, von Arnfried Astel, dessen Sinn- und Stilübungen wieder mal zu lesen lohnt.
Astel_-Le-berufsverbot

Wenn es - wie jetzt gerade - um Überwachung geht und dann gern laut "Stasi" gerufen wird, damit man sich schaudernd abwende, sollte doch erinnert werden an Le Berufsverbot:
Der sogenannte Radikalenerlass wurde im Januar 1972 von den Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzler Willy Brandt beschlossen. Bis Ende der achtziger Jahre mussten sich 3,5 Millionen Bewerber für den öffentlichen Dienst auf ihre Gesinnung überprüfen lassen, rund 10.000 "Berufsverbote" wurden ausgesprochen...
[Hinweis für Nachgeborene: Die Rede ist hier von der alten Bundesrepublik = BRD, "Westdeutschland" oder nur "Deutschland" genannt. Ich hatte auf einem meiner frühen Käfer (1302 LS) ein BRD-Nationalitätenkennzeichen: Das war hier verboten!! - Eine Abbildung davon gibt's nicht mal mehr im allwissenden www!]

Zum sog. Radikalenerlass ist kürzlich ein interessantes Buch erschienen:
Dominik Rigoll
Staatsschutz in Westdeutschland
Von der Entnazifizierung zur Extremistenabwehr
    Bisher hatte man das Thema immer nur vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und des Konfliktes zwischen BRD und DDR betrachtet. Rigoll nun entschloss sich zu einer, wie er sagt, "Re-Lektüre" der Jahre 1945 bis 1972. Er nahm sich also die unmittelbare Nachkriegszeit vor – genauer die "Berufsverbote", die "im Zuge der Entnazifizierung gegen ehemalige Bedienstete des Dritten Reiches und andere NS-Funktionseliten ausgesprochen", aber bereits unter Adenauer wieder aufgehoben wurden – durch einen Erlass vom 19. September 1950. Rigolls Kunstgriff besteht darin, sich in die Perspektive der "45er" zu versetzen, die als ehemalige NS-Verfolgte oder Angehörige des Widerstands während der unmittelbaren Nachkriegszeit in Spitzenpositionen aufrückten. Nun mussten sie miterleben, wie sämtliche "Funktionseliten unterhalb der Reichsführer-Ebene" rehabilitiert wurden. Im Handumdrehen verdrängten diese "49er" die "45er".

    Für Rigoll ist das die entscheidende Zäsur. Der Adenauer-Erlass von 1950 unterstellte, dass die alten Nazifunktionäre politisch und fachlich geeignet seien, ihren Dienst in der neuen Demokratie zu leisten. Fernzuhalten galt es von nun an stattdessen die KPD, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes sowie zwei neonazistische Splitterparteien. Wie aber konnte aus dem Blickfeld verschwinden, dass es ebenjene "49er" gewesen waren, die in den dreißiger Jahren geholfen hatten, "die Erste Republik in ein Drittes Reich zu verwandeln"?

    Ein "antitotalitäres Narrativ" habe das "antifaschistische Narrativ" von 1945 ersetzt, lautet Rigolls These. Die Rolle dieser beiden "Erzählungen" in den folgenden Jahrzehnten bildet den Kern seiner Untersuchung....
[Radikalenerlass von 1972 - Nazis rein, Linke raus; DIE ZEIT, 11.7.2013 Nr. 29]
Eine weitere Rezension hier: dradio kultur am 04.04.

Eine interessante Lesart der Geschichte der BRD! Dazu passt: Von Waldmichelbach nach Zwickau - via Ermreuth: Zur NS-Untergrundarmee »Technischer Dienst des BDJ«.
Könnte es sein, dass das "antitotalitäre Narrativ" gouvernementalité-mäßig so nachhaltig implementiert wurde, dass einem eher ungeübten Denker zu "Prism" tatsächlich nur noch "Stasi" einfällt?
Fuck me running ...

Um den Bogen zu schließen, noch ein Astel:

Der Flachkopf
mit seiner flatrate
ruft mich an.

Dauernd ruft er an,
findet kein Ende.


__________________________
& von mir kann in diesem Zusammenhang nur insofern die Rede sein, als ich im Jahre 1979 auf Nachfrage, wie es denn mit meiner Bewerbung sei - viele hätten doch schon Einstellungsbescheide, von einem Beamten der zuständigen Behörde die lapidare Antwort erhielt: Sie können sich doch denken, wo Ihre Akte ist ....

In Memoriam Michael Bloomfield

... der in diesen Tagen 70 jahre alt würde, wäre er nicht 1981 an einer Überdosis Heroin gestorben (eigentlich auch ein seltsamer Ausdruck: an einer Dosis - altgriechisch δόσις dósis ‚die Gabe - stirbt man nicht ...).
Für mich immer noch einer der ganz großen Gitaristen des vergangenen Jahrhunderts; - Bloomfield wurde in die Liste „Rolling Stone's List of the 100 Greatest Guitarists of All Time“ des Rolling Stone Magazins auf Platz 22 aufgenommen.

Mehr lesen hier ...

... und hier spielt er, ist aber nicht zu sehen. Es handelt sich um Dylans Auftritt beim Newport Jazz Festival 1965, der musikgeschichtlich insofern interessant ist, als er die Electric Dylan controversy auslöste ...


View on YouTube

CRISIS , WHAT CRISIS ? (LXXIII): The Body Economic

Alex Rühle: Wenn Sparen tötet
Prekärer Drogenkonsum, Millionen ohne Versicherungsschutz und Krankenhäuser, die an Drittewelthospitäler erinnern: Was derzeit in Griechenland zu beobachten ist, gilt auch für andere Länder und andere Zeiten. Sparprogramme kosten Menschenleben. Zwei Epidemiologen treten den Beweis an. [SZ vom 03.07.2013]

Was in Rühles Rezension und in den online verfügbaren Materialien der Forscher überzeugt:
"Recessions can hurt. But Austerity kills" - Rezessionen können schmerzhaft sein, aber die Austeritätspolitik tötet, so die Kernthese ihres Buchs "The Bodys Economic", in dem die beiden Gesundheitsökonomen und Statistiker ihre jahrelange Recherche zusammengefasst haben
"The Body Economic" ist deshalb so stark, weil es den Feind mit seinen eigenen Waffen schlägt: Die beiden Epidemiologen argumentieren nicht sozial oder verantwortungsethisch, sondern streng volkswirtschaftlich. Sie rechnen die ökonomischen Langzeitschäden durch, die durch all die Selbstmorde, Infektionen, Krankheiten, Depressionen und die Arbeitslosigkeit entstehen und entlarven die Austeritätspolitik, die ja stets im Gewand wissenschaftlich kühler Sachlogik daherkommt, als destruktive "Ideologie, die immer noch aus dem Glauben herrührt, dass ein schlanker Staat und freie Märkte automatisch besser sind als jede staatliche Intervention."
Zaubervariablen im vermeintlich glasklaren Kalkül

Besonders peinlich wird es immer dann, wenn sie nachweisen können, dass der IWF, der ja nur so um sich wirft mit vermeintlich unumstößlichen Zahlen, Quoten, Prozentangaben, immer wieder irgendwelche Zaubervariablen in sein vermeintlich glasklares Kalkül hineinmischt: Wer hat festgelegt, dass Griechenland nur noch sechs Prozent seines Bruttosozialprodukts für den Gesundheitssektor ausgeben darf? Die Zahl ist reine Willkür, kein Arzt, kein Gesundheitsexperte wurde vom IWF bei der Festlegung zu Rate gezogen.

"Hätte man an die Austeritätsprogramme dieselben strengen Standards angelegt, mit der klinische Studien betrieben werden, wären sie längst ausgesetzt worden", schreiben die beiden Autoren am Ende. "Die Nebenwirkungen der Behandlung sind katastrophal und oftmals tödlich. Es konnte kein positiver Nutzen festgestellt werden."
...


Vgl. auch : The Body Economic: Why Austerity Kills, The Irish Examiner Thursday, May 30, 2013
Healthcare cuts and unemployment cause a host of societal ills, yet Europe refuses to save its citizens, says Richard Fitzpatrick. Er berichtet die Geschichte vom Tod des Brian McArdle....

austerity_world_tour_greece

Ich frage mich allerdings immer, wenn ich solch gut recherchierte und hilfreiche Texte lese wie den oben zitierten von Rühle oder den mehrfach zitierten von Hagelüken (Die Blutspur des Geldes), wie die das aushalten, dass die Grundlinie ihrer Zeitung, was die Ökonomie angeht, von einem Beise vorgegeben wird. Shit I Dont Like ...

Beautiful Exuberance vs Shit I Dont Like

Wunderschöne Ausgelassenheit - so wäre der Kommentar zu dem Foto (bei If Charlie Parker ...) wohl zu übersezten.
Ausgelassenheit in dieser Form ist heute nicht mehr wahrnehmbar; wahrscheinlich war sie auch damals Ausdruck einer Täuschung. Aber schade ist es doch, dass es diese wunderschöne Art der Täuschung nicht mehr gibt ...

Rita-Fred

Rita Hayworth and Fred Astaire

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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