Nicht mehr ganz aktuell, aber wert festgehalten zu werden:
1. Milliardenfehler bei Bad Bank?
Zehn Milliarden Euro verlor die HRE-Bad-Bank im Zuge des griechischen Schuldenschnitts. Bitter - aber unvermeidlich, so schien es damals. FAZ-Recherchen legen nun jedoch nahe, dass ein beträchtlicher Teil der Verluste hätte vermieden werden können.
Von Heinz-Roger Dohms, tagesschau.de, 12.09.2014
2. Deutschland schenkt Griechenland Milliarden
Die Bad Bank der Hypo Real Estate hatte mehr griechische Anleihen als alle deutschen Banken zusammen. Als es zum Schuldenschnitt kam, verlor sie 8 Milliarden Euro. Hedgefonds profitierten. Warum bloß?
FAZ, 12.09.2014, von Hanno Mußler
3. Deutschland schenkt Griechenland bewusst Milliarden
Die Bad Bank der Hypo Real Estate hat mit dem griechischen Schuldenschnitt Milliarden verloren. Ein Teil davon hätte vermieden werden können. Nun rechtfertigt sie ihr Vorgehen. Berlin ist in Aufregung.
FAZ, 12.09.2014, von Hanno Mussler und Manfred Schäfers
4. Bad Bank mutiert zur Gewinnmaschine
Die Bad Bank der in der Finanzkrise kollabierten Hypo Real Estate (HRE) mutiert zur Gewinnmaschine. Viele einst toxische Kredite und Wertpapiere ließen sich inzwischen wieder gut verkaufen, teilte die FMS Wertmanagement (so der offizielle Name der Bad Bank) mit. So stand zum Halbjahr ein operativer Gewinn von 376 Millionen Euro zu Buche - nach Steuern waren es 331 Millionen.
Tagesschau.de, 11.09.2014 17:15 Uhr
Wenn die
Tagesschau Recht hat, dann sieht das so aus:
Weil Athen die Anleihen weiterhin bedient, kassieren dem Bericht zufolge nun die Hedgefonds jene Zinsen, die eigentlich den deutschen Steuerzahlern zugestanden hätten. Und nicht nur das: Sollte Griechenland zahlungsfähig bleiben, winkt den Investoren bei Auslaufen der Papiere der volle 100er-Nennwert (was bei einem Kaufpreis von 30 eine nominale Rendite von fast 250 Prozent ergibt).
[... und dann ist der FAZ-Titel "Deutschland schenkt Griechenland Milliarden" eine bewusste Irreführung bzw. widerlichstes "Club Med-Bashing" - oder Qualitätsjournalismus (
FAZ streicht bis zu 200 Stellen, SPON) - vgl.
Titanic]
In diesem Zusammenhang sollte man nicht vergessen, was der
Tagespiegel am 13.09.2009 veröffentlichte (auch schon wieder fünf Jahre her!, - man vergisst ja so schnell!):
Die Geretteten - Von Harald Schumann
Für die Sanierung der Pleitebank HRE fließen zweistellige Milliardensummen aus Steuergeldern. Aber die Regierung hält die Namen der Kreditgeber geheim, die auf Staatskosten freigekauft wurden. Die Bürger müssen zahlen, aber für wen, das sollen sie nicht wissen. Wir dokumentieren die Liste der Geretteten – die bisher keinen Cent zur Rettung beitragen müssen...
Die "Geretteten" hatten alle
eines gemeinsam: Sie hatten ohne Prüfung und „unbesichert“, also ohne Rückgriff auf andere Wertpapiere oder Immobilien für den Fall der Insolvenz, ihr Geld zu guten Zinsen an die HRE verliehen. Weit mehr als 100 Milliarden Euro, davon 83 Milliarden nur für Tage und Wochen, hatte die HRE so bei Finanzinstitutionen aller Art eingesammelt....
Lesen Sie mal nach: Ihre Sparkasse oder Lebensversicherung ist möglicherweise auch dabei gewesen :
Unbesicherte Geldmarktaufnahmen und Schuldscheindarlehen der Hypo-Real-Estate-Gruppe zum Stichtag 26.9.2008 (Laufzeit kürzer als ein Jahr, Angaben in Millionen Euro)
Sparkassen 1 311
...
Inhaber unbesicherter Namensschuldverschreibungen der HRE-Gruppe zum Stichtag 26. September 2008 („Registered Notes”, 10–40 Jahre Laufzeit, in Mio. Euro).
Debeka Lebensversicherungsverein 235
Debeka Krankenversicherungsverein 205
AXA Leben 210
Deutsche Ärzteversicherung 136,5
HDI Gerling Lebensversicherung 85
DBV Winterthur Lebensversicherung 80
...
Heißt doch offenbar kurz zusammengefasst: Dass Ihre Lebensversicherung nicht abgekackt ist, wurde von Ihren Steuern bezahlt. Auch ein gutes Geschäft.
Nullsummenspiel ? Und wofür zahlen in dem Spiel dann die, die keine Lebensversicherung haben? - Offenbar für die, die eine haben ...
Fragen Sie doch bei Ihrem freundlichen Sparkasssen-/Lebensversicherungs-Berater im grauen Business-Anzug bei Gelegenheit mal nach, was es sich mit diesem HRE-Investment auf sich hatte ...