+ Ausschnitt aus der BPK vom 28. August 2015: Die Zahl der "rechtsextremen Gefährder" in Deutschland ist seit März um 33% gestiegen. Von 12 auf 16 Personen. Zum Vergleich: Es soll ca. 280 "islamistische Gefährder" im Land geben.
a. Es ist eine heterogene Gesamtheit, die potentiell alles
Erdenkliche, sei es sprachlich oder nichtsprachlich, einschließt:
Diskurse, Institutionen, Gebäude, Gesetze, polizeiliche
Maßnahmen, philosophische Lehrsätze usw.
Das Dispositiv selbst ist das Netz, das man zwischen
diesen Elementen herstellen kann.
b. Das Dispositiv hat immer eine konkrete strategische
Funktion und ist immer in ein Machtverhältnis eingeschrieben.
c. Als solches geht es aus einer Verschränkung von
Macht- und Wissensverhältnissen hervor.
Coming Sept 4, 2015! A brilliant new studio album titled "Find a Way to Care," produced by John Mayall and Eric Corne at the famed House of Blues Studios. See album trailor for Find A Way to Care here:
I've been living with the Bear
In a big house full of blues
Going back through the years
Hear any record you choose John Mayall 1968: Blues from Laurel Canyon (Decca)
Earlier this week, the European Commission 'released' very heavily redacted documents (see PDFs below) concerning their contacts with the tobacco industry on EU trade negotiations, including the ongoing EU-Japan and EU-US trade talks (TTIP). In all four documents (correspondence with and minutes of meetings with tobacco lobbyists) virtually all the content is removed (blacked out) including the names of all tobacco lobbyists and Commission officials involved. In a 14-page letter from British American Tobacco, for instance, less then 5% of the text is visible (a few fairly meaningless sentences about introductory and closing remarks ). In a one-page summary of a meeting with Philip Morris even the date of the meeting is removed and there is no mention of which trade negotiations were discussed. The Commission describes this as "partial access". Corporate Europe Observatory - Exposing the power of corporate lobbying in the EU
Dazu sehr schön: Tilo Jung hat nachgefragt: Wer von der Bundesregierung hat Einblick bei TTIP? - Ausschnitt aus der BPK vom 19. August 2015
Über die Zeitereignisse sage ich nichts; das ist Universalanarchie, Weltkuddelmuddel, sichtbar gewordener Gotteswahnsinn! Der Alte muß eingesperrt werden, wenn das so fortgeht.
These cities may change
But there always remains
My obsession
Through silken waters
My gondola glides
And the bridge - it sighs ...
I remember
All those moments
Lost in wonder
That we'll never
Find again
There's no more time for us
Nothing is there
For us to share
But yesterdays
Roxy Music At The Manchester Apollo, England, in 1979. Im Vergleich zur Aufnahme aus dem Jahre 2001, live in London, fällt auf, dass Bryan Ferry 1979 eigentlich gar nicht singen konnte. Dennoch hat diese Aufnahme mehr Charme (was nicht an seinem roten Lederanzug liegt), weil die technologische und personelle Aufrüstung der Folgejahre der Musik nicht gut bekommen ist.
Der journalistische Komplexitätsreduzierer Stefan Kornelius, Alpha- Mann der Süddeutschen Zeitung, hat wieder zugeschlagen. Es muss ihn furchtbar ärgern, dass offenbar andere, als eben nur seine eigenen Vereinfachungen, durchaus was zählen. Unter der Titelüberschrift Stunde der Großmäuler- Populisten in der Politik “, - ich nehme an, für die Kopfzeilen kann er nichts, auch wenn er verantwortlich ist -, warnt er vor Persönlichkeiten, die er aktuell für schreckliche Vereinfacher hält.
Es werden von ihm Yanis Varoufakis (Syriza und Grieche), Jeremy Corbyn (Labour und Brite) und Donald Trump (Republikaner und US-Amerikaner) namentlich genannt und gemeinsam an den medialen Marterpfahl gebunden... Ein Blog-Beitrag von Freitag-Community-Mitglied Columbus, - sprachlich/zeichensetzungsmäßig etwas verunglückt, aber lesenswert.
Ich fand Robin Williams nie besonders gut (u.a. weil er in vielen Filmen so etwas Heinz-Rühmann-haftes hat, insbesondere in dem fürchterlichen US-Remake des einzigartigen DEFA-Films von Frank Beyer, Jakob, der Lügner).
Den Stand-up-Comedian Williams kannte ich bisher nicht: Williams erzählt hier von einer deutschen Talkshow, in der er gefragt wurde, warum es in Deutschland so wenig (gute) Comedy gebe.
Seine Antwort: Haben Sie schonmal daran gedacht, dass es daran liegt, dass ihr alle lustigen Menschen umgebracht habt ...
Das versöhnt mit der Schändung von Jakob der Lügner.
Ganz großartig sind auch Williams' Obama/Bush-Nummer und sein Bono-Schotten-Witz:
Bono on stage in Scottland recently. Bono is clappin his hands over his head and says: everytime I clap my hands a child in Africa dies. And from the back of the Scottish audience somebody sreams: Then stop clappin your hands!!
in: We are most amused, - a gala event held at the New Wimbledon Theatre on 12 November 2008, in honour of the 60th birthday of Charles, Prince of Wales, in aid of The Prince's Trust. Diese Show, famos moderiert von John Cleese, müssen Sie sich komplett ansehen! Dann spätestens wissen Sie, was britische von deutscher Comedy unterscheidet und weshalb letztere nicht so genannt werden sollte (sondern vielleicht besser Der Herrenwitz)
Wie werden aus ganz normalen jungen Männern Massenmörder? Warum töten ehrbare Familienväter Frauen und Kinder? Warum verweigerten so wenige den Befehl, obwohl es ihnen freigestellt war?
Wie konnten systematische Erschießungen jüdischer Zivilisten durch deutsche Einsatzgruppen in Osteuropa möglich sein? Das preisgekrönte Nonfiction-Drama von Stefan Ruzowitzky sucht die Ursache des Bösen in einer stilistisch innovativen Herangehensweise.
Der vergessene Holocaust: Rund zwei Millionen jüdische Zivilisten sind von den sogenannten Einsatzgruppen und Polizeibataillonen ab 1941 ermordet worden. Dies geschah am helllichten Tag, öffentlich, zum Teil vor Zuschauern, mit Gewehren und Pistolen, von Angesicht zu Angesicht.
Bis heute verbinden die meisten Menschen mit dem Holocaust vor allem Gaskammern und Konzentrationslager, die grauenhaften "Neuerungen" der Nazimörder. Dass dem ein konventioneller, aber um nichts weniger grausamer Genozid vorangegangen war, mit unglaublichen zwei Millionen Opfern, ist kaum ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen. Ein Grund für die geringe Bekanntheit dieser Verbrechen war die Gründlichkeit der Mörder. In dem kleinen Städtchen Bibrka, das Stefan Ruzowitzky und sein Team als einen beispielhaften Ort besuchten, sagte der ehemalige Bürgermeister auf die Frage, wie viele Juden von den Nazis ermordet worden seien: "Genau so viele, wie laut Aufzeichnungen hier gelebt hatten." Keine Überlebenden, keine Zeugen, niemand der der Opfer gedenkt.
Das radikal Böse
Dokumentarfilm von Stefan Ruzowitzky, Deutschland 2012
Länge: 93 Minuten 3Sat Mediathek
Aktuelle Hinweise des Auswärtigen Amtes
Am 20.08.2015 wurde für Teile der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (EJR Mazedonien) der Ausnahmezustand ausgerufen. Betroffen sind im Süden die Gebiete an der Grenze zu Griechenland und im Norden die Gebiete an der Grenze zu Serbien. Die mazedonische Regierung setzt militärische Kräfte ein, um den Flüchtlingsstrom entlang der sogenannten grünen Grenze zu Griechenland und am Bahnhof Gevgelija zu regulieren. Die regulären Grenzübergänge und der normale Reiseverkehr sind nach Auskunft der Grenzbehörden hiervon nicht betroffen. Aufgrund der besonderen Situation und des Sommerreiseverkehrs muss jedoch mit längeren Wartezeiten gerechnet werden.
[Auswärtiges Amt: Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien: Reise- und Sicherheitshinweise]
„Wir sind gekommen, doch wir sind gar nicht da“, sagt der Chor in Elfriede Jelineks Die Schutzbefohlenen. Obwohl sie in jüngster Zeit überall präsent sind, die Bilder von Flüchtlingsmengen, die sich auf Booten drängen und die Festung Europa zu erobern suchen, oder von aufbegehrenden Asylbewerbern in deutschen Städten, die auf öffentlichen Plätzen in den Hungerstreik treten; Stimmen haben diese Menschen selten. Anders in Jelineks Text: Hier meldet sich ein Chor aus Flüchtlingen und Asylsuchenden in einer lautstarken Litanei zu Wort und wird doch ungehört bleiben von den Angerufenen. Geschrieben als Reaktion auf jüngste Asylproteste in Wien, wo eine Gruppe von Flüchtlingen die Votivkirche besetzte, und später durch Zusatztexte zur Flüchtlingssituation auf Lampedusa erweitert, überführt Elfriede Jelinek in Die Schutzbefohlenen das Tagespolitische ins uralte Menschheitsdrama von Flucht und Abweisung: Die nur puzzleartig aufscheinenden aktuellen Ereignisse verweben sich mit anderen Texten und Diskursen, unter anderem mit Die Schutzflehenden des Aischylos. Aus den Schutzflehenden in der ältesten bekannten griechischen Tragödie werden aber vor dem Hintergrund von aufgeklärter westlicher Welt und vermeintlich allgemein gültigen humanistischen Werten die Schutzbefohlenen: also diejenigen, denen man verpflichtet ist, Schutz zu geben. Und es wird die Verweigerung dieses Schutzes nicht weniger als zum Verrat am Menschenrechtsgedanken selbst. ...
1. In der Nacht vom 22. auf den 23. August 1927 wurden im Staatsgefängnis von Charlestown, Massachusetts die beiden aus Italien in die USA eingewanderten Arbeiter Ferdinando „Nicola“ Sacco und Bartolomeo Vanzetti, die sich der anarchistischen Arbeiterbewegung angeschlossen hatten, hingerichtet. (via trueten.de)
„Ich habe nicht nur mein ganzes Leben lang kein wirkliches Verbrechen begangen, wohl einige Sünden, aber keine Verbrechen, sondern auch das Verbrechen bekämpft, das die offizielle Moral und das offizielle Gesetz billigen und heiligen: Die Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen. Wenn es einen Grund gibt, warum Sie mich in wenigen Minuten vernichten können, dann ist dies der Grund und kein anderer.“
Bartolomeo Vanzetti
Vgl. Erich Mühsam: Staatsräson. Ein Denkmal für Sacco und Vanzetti
Erich Mühsam: Ausgewählte Werke, Bd.1: Gedichte. Prosa. Stücke, Berlin 1978.
Erstdruck: Berlin (Gilde freiheitlicher Bücherfreunde) 1928. Uraufführung im April 1929 im »Novemberstudio«, Berlin.
2. Vom 22. bis zum 26. August 1992 griffen mehrere hundert junge Rechtsradikale die Flüchtlingsunterkunft und ein von vietnamesischen VertragsarbeiterInnen bewohntes Haus im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen an. Unterstützt wurde der Mob von über tausend "ganz normalen" Deutschen, die Polizei griff kaum ein. Es handelte sich um die massivsten rassistischen Ausschreitungen der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Der von Mark Saunders und Siobhan Cleary produzierte Dokumentarfilm „The truth lies in Rostock“ dokumentiert die Ereignisse. Er entstand 1993 unter maßgeblicher Beteiligung von Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Geschehnisse im attackierten Wohnheim befanden. Deshalb zeichnet sich die Produktion nicht nur durch einen authentischen Charakter aus, sondern versteht sich auch Jahre danach als schonungslose Kritik an einer Grundstimmung in der bundesrepublikanischen Gesellschaft, die Pogrome gegen Migranten oder einfach nur „anders aussehende“ überhaupt erst möglich macht. Nicht umsonst sorgte der Film auch in der Linken für eine heiße Debatte um die Frage, in wieweit die rassistischen Übergriffe mit der „Wiedervereinigung“ Deutschlands und dem darauf folgenden nationalistischen Taumel zu tun hatten. (trueten.de)
Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) erklärte, dass das für Sachsen keine gute Reklame sei:
"Hasstiraden wie jetzt wieder in Heidenau vor der Ankunft der Flüchtlinge sind abscheulich und schaden dem Ansehen von Sachsen. Ausländerfeindliche Aktionen dieser Art schrecken nicht nur Flüchtlinge ab, sondern auch Wissenschaftler und Künstler. Soweit denken aber offenbar die Hetzer und Krawallmacher nicht."
Das ist erstaunlich, dass Hetzer und Krawallmacher nicht soweit denken, dass ihre Aktionen auch Wissenschaftler und Künstler abschrecken! Wenn ich Frau Dr. Stanges Äußerung richtig verstehe, ist das das eigentliche Problem. Der zweite Satz präzisiert die Aussage des ersten, der bereits den möglichen Schaden, den das Ansehen Sachsens nehmen könnte (und nicht den, den die Flüchtlinge nehmen könnten) ins Zentrum rückt, dahingehend, dass das Abschrecken von Flüchtlingen im Hinblick auf das Ansehen von Sachsen nicht das zentrale Problem ist, sondern eher das des Nicht-Weiterdenkens, weil dadurch Wissenschaftler und Künstler abgechreckt werden. Womit offenbar nicht flüchtige Wissenschaftler und Künstler gemeint sind; sonst wären die ja unter dem Oberbegriff Flüchtlinge schon mitgemeint.... - Oder habe ich da etwas falsch verstanden? Stange war von 1981 bis 1988 Mitglied der SED, ist seit 1998 Mitglied der SPD und war von 1997 bis 2005 Bundesvorsitzende der GEW.
Inzwischen hat sich auch ihr Chef, der Tillich zu Wort gemeldet:
"Mich erschüttern die Ereignisse zutiefst. Das ist Menschenhass mit erschreckender Gewalt gegen Polizisten und gegen Flüchtlinge, die bei uns Schutz suchen. Wir lassen uns das nicht bieten, wir werden mit aller Macht dagegen vorgehen. Das ist nicht unser Sachsen. Hier verstößt eine Minderheit brutal gegen Werte und Gesetze Deutschlands."
Auch das eine interessante Äußerung, insofern als zuerst die Polizisten genannt werden, wenn es um die geht, gegen die sich die Gewalt richtet (was zwar faktisch korrekt ist, aber dennoch das Ziel der Gewalt verschiebt), und vor allem deshalb, weil mit dem Einschub Das ist nicht unser Sachsen vor der Feststellung, dass hier gegen Werte und Gesetze verstoßen wird, eine völkische Definition von nicht-abweichendem Verhalten eingezogen wird, die die eingemeinden soll, die nicht gegen Werte und Gesetze verstoßen, weil sie Sachsen sind, und die Minderheit derer ausschließt, die gegen Werte und Gesetze verstößt. Das kann man ja so sagen, wenn man meint, den Sachsen in Schutz nehmen zu müssen, - das Problem ist nur, dass man damit den Verstoß gegen Gesetze hinter der Abweichung vom Sachsentum plaziert und so auf der völkischen Argumentationsschiene derer landet, die Das ist nicht unser Sachsen bereits anders besetzt haben. Oder habe ich da schon wieder etwas falsch verstanden?
Die Strategie der neuen Rechten heißt Diskurshoheit, - so heute Morgen in einer Rezension von NDRinfo (zu "Gefährliche Bürger" von Liane Bednarz und Christoph Giesa) . Sicherlich ein interessantes Buch, - niedlich ist da, wie der Autor zum Begriff Diskurshoheit zitiert wird:
"Das kommt ursprünglich von einem Kommunistenführer aus Italien, Anfang des 20. Jahrhunderts. (...) Da geht es darum, bevor man eine Revolution machen kann, das Gedankengut in eine Gesellschaft einsickern zu lassen, Diskurse zu dominieren (...). Also, die wollen gezielt Leute, die sich vielleicht gar nicht als rechts empfinden würden (...), dazu bringen (...) menschenfeindliche Impulse zu verbreiten."
So kann man Gramscis Begriff kultureller Hegemonie natürlich auch verwursten, aber die Frage ist, wie weit ein Begriff die Analyse tragen kann und ob nicht Diskurshoheit im Vergleich zu kultureller Hegemonie zu kurz springt. - Es ist immerhin ein gewisser Niveauverlust zu konstatieren, zB im Vergleich zu Wolfgang Fritz Haug : Gramsci und die Politik des Kulturellen
Auf deutsch zuerst in: Das Argument 167, 30. Jg., 1988, H. 1, 32-48; überarb. Fassung in: LAKS (Hg.), Kulturarbeit und Ästhetik, Pforzheim 1992, 62-80.
Auf ihrem neuen Album pflegen die Sleaford Mods aus Nottingham etwas, das hierzulande seit langem verschwunden ist: Klassenbewusstsein (Oliver Tepel im FREITAG 3015)
Entschuldigung bei den Pleite-Griechen. Die schwere Finanzkrise in Griechenland – jetzt schreibt Bundestagspräsident Norbert Lammert an den griechischen Parlamentspräsidenten Philippos Petsalnikos. BILD.de dokumentiert den Brief im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Präsident, die Folgen der internationalen Finanzkrise und die damit verbundenen Verwerfungen auf den Kapitalmärkten stellen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bei ihren jeweiligen Bemühungen um nationale Strukturanpassungen an globale Veränderungen vor immense Herausforderungen. Dies gilt insbesondere für die Republik Griechenland.
Die Entscheidungen, die Ihr Parlament und der griechische Ministerrat in den letzten Tagen zur Überwindung der Krise gefällt haben, verdienen dabei großen Respekt. Mir imponiert der Ernst und der Mut, mit dem verantwortliche Politiker in ihrem Land nun an jahrelang verschobene und verdrängte Probleme herangehen, und die Deutlichkeit, mit der sie ihren Landsleuten vermitteln, für eigene Fehler und Versäumnisse selbst die Verantwortung übernehmen zu müssen. Die drastischen Korrekturen im Staatshaushalt mit einschneidenden Kürzungen von Gehältern und Renten im öffentlichen Dienst sowie gleichzeitigen Steuererhöhungen machen dies deutlich.
Mancher hämische Kommentar in deutschen Medien wäre sicher ebenso unterblieben wie manche hochmütige Aufforderung deutscher Politiker zur Kurskorrektur, wenn man bei unserem etwa zehnfachen Sozialprodukt den deutschen Wählern ähnliche Sanierungsmaßnahmen in einer vergleichbaren Größenordnung von ca. 50 Milliarden Euro zugemutet hätte...
Macht der Mitte - Je länger die Eurokrise dauert, umso anziehender wird für Deutschland das Modell „Kerneuropa“
Die Kanzlerin hört es wahrscheinlich nicht gern, wenn der Boulevard sie als „mächtigste Frau der Welt“ hinausposaunt. Sie kennt Liz Mohn (Bertelsmann), Friede Springer, und Susanne Klatten (Quandt-Gruppe) und weiß, wo die Macht wirklich sitzt. Das ihr zugeschriebene Wort von der „marktkonformen Demokratie“ trifft die Realität ganz gut. Auf den Märkten, die hier gemeint sind, wird nicht mit Tomaten gehandelt, sondern mit Investitionen und Nicht-Investitionen.
Ein Europa als Markt möglichst ohne Schutzrechte für Schwächere ist der Aktionsraum der ökonomischen Eliten, wenngleich nicht nur der deutschen. Kerneuropa ändert daran nichts. Es wäre ein verstärkter institutioneller Arm der wirtschaftlichen Macht, irgendwann auch mit der angemessenen militärischen Ausstattung.
Die Alternative von Status quo und neuer Zentralisierung erscheint wie eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Gibt es keine andere Lösung?
Ja und nein. Vor über einem Jahr hat der französische Ökonom Thomas Piketty die Schaffung eines europäischen Budgetparlaments vorgeschlagen, in dem alle 19 Euro-länder gleichberechtigt vertreten wären. Zu seinen Aufgaben sollte eine Steuergesetzgebung gehören, die darauf zielt, die ungleiche Verteilung des Reichtums – zwischen oben und unten und regional – zu beheben. Pikettys Werk Das Kapital im 21. Jahrhundert war ein Riesenerfolg in den Feuilletons und auf dem Buchmarkt. Politisch war es ein totaler Flop. Seine Europa-Überlegungen wurden weithin totgeschwiegen. Sie passen nicht zum aktuellen Design der EU.
Dann kamen zwei Schlüsselerlebnisse, die mein Hören bis heute verändert haben: Auf einem alten Fahrrad in der Umgebung von Hilligsfeld unterwegs, am Lenker ein kleines Radio, aus dem - es muss wohl ein Donnerstag Nachmittag gewesen sein – aus der Deutschlandfunk-Hitparade das Riff von „Satisfaction“ in die Landschaft und mein Ohr eindrang, beide vermutlich für immer verändernd. Das gleiche nochmal etwas später, auch in Hilligsfeld mit einem pink Transistor-Radio, das meiner Mutter gehörte und an einem Samstag – per BFBS – „A Whiter Shade Of Pale“ offenbarte....
Interessanter Gedanke: Hätte mir jemand am 20. August 1965 von einem fünfzig Jahre alten Musikstück erzählt, wäre das 1915 erschienen. Wenn meine Töchter in fünfzig Jahren ihren Enkeln von Satisfaction erzählen, dann wird das Lied hundert Jahre alt sein. - Im Übrigen sieht der Filmmitschnitt jetzt schon aus wie von vor dem Krieg. Da weiß man aber immer nicht so genau von vor welchem. Ich kann mir vorstellen, dass das für junge Menschen schwer zu unterscheiden ist, ob da Goebbels im Sportpalast oder Jagger sonstwo grobpixelig-scharzweiß für die Wochenschau gefilmt wurde ...
So ein Gletscher hat etwas Erhabenes. Man muss Demut empfinden angesichts dessen, was nicht Schöpfung, sondern Natur hervorgebracht hat. Dennoch - oder gerade deshalb - beschleicht mich da oben immer dieses Prometheus-Gefühl, - aber ich weiß auch, dass die Glut meines Herdes in meiner Hütte einen Dreck macht, der die Gletscher schmelzen lässt ... Wenn Gletscher schmelzen, brummen sie.
Zur Ästhetik der stärkeren Rolle Deutschlands in der WeltI und II
Die politischen und ästhetischen Wonnen der Verkrampfung?
Die Blumfeld-Kafka-Montage finde ich großartig. Ich wollte mich immer schonmal outen als Kafka-Skeptiker (Wenn ich den Brief an den Vater lese, stellt sich mir immer der Wunsch ein, diesem Ableider-Sohn einfach eine zu hauen!). Bei der Gelegenheit kann ich auch noch bekennen, dass ich Thomas Mann für den grotesk-überschätztesten Autor des 20. Jahrhunderts halte. Sehr schön kürzlich in der Titanic (Versager der Geschichte (XX) - eine Rubrik, die ich auch gern anlegen würde):
Vor fast auf den Tag genau 60 Jahren verstarb Deutschlands Literaturaushängeschild, The Last Großbürger Standing und Erfinder der dreifach quadrierten Hypotaxe, (Paul) Thomas Mann. Bereits in jungen Jahren sah der ständig vor sich hin kränkelnde Kaufmannssohn und Schulversager sich gezwungen, seine Seele in einem Pakt mit dem Teufel zu verkaufen, um überhaupt ein normales Leben als weltbekannter Autor mit Frau und Lustknaben bestreiten zu können. Dafür zahlte er einen hohen Preis: Der Teufel verwandelte alle seine Liebsten ausnahmslos in leblose Schriftsteller. Thomas Mann beeinflußte eine ganze Generation von bisexuellen Autoren, von Thomas Anders bis Thomas Gottschalk, sein Werk war Quell der Inspiration für Hochstapler wie Karl-Theodor zu Guttenberg und Günther Jauch und legte den Grundstein für eine ganze Flut von im höheren Bürgertum angesiedelten, zeitgenössischen Familienromanen wie "Die Geißens – Verfall einer Familie" oder der Gesellschaftssatire "Sturm der Liebe". Zeitlebens zerrissen von den Gegensätzen von Bürgertum und Kunst, ging der stets etwas jenseitig angehauchte Thomas Mann zuletzt und unerwartet einen gänzlich anderen Weg und starb. Er entschied sich auf einer Reise in Venedig den Schriftstellertod zu sterben und einer Sehnenscheidenentzündung zu erliegen. Noch heute wird Thomas Mann weltweit geschätzt, seinen Tod aber werden ihm viele wohl nie verzeihen.
Ein grundsätzliches Ja für Fraport meldet die Tagesschau :
Die griechische Regierung hat genehmigt, dass der deutsche Flughafenbetreiber Fraport den Zuschlag für den Betrieb von 14 Regionalflughäfen erhält - zum Preis von 1,23 Milliarden Euro. Die grundsätzliche Entscheidung wurde im Amtsblatt bestätigt, allerdings sind die Verträge noch nicht unterschrieben...
Eine Forderung der internationalen Geldgeber an Griechenland ist die Privatisierung der zahllosen Staatsbetriebe. Der Erlös soll in den griechischen Privatisierungsfonds fließen, der insgesamt 50 Milliarden Euro erwirtschaften soll. Damit soll der griechische Staat einen Teil seiner Schulden begleichen. Noch unter der alten griechischen Regierung hat die Frankfurter Fraport AG den Zuschlag für 14 griechische Flughäfen erhalten. Unter ihnen befinden sich die beliebtesten Touristenziele des Landes.
"Bei dieser Privatisierung soll der griechische Staat 14 gewinnbringende Flughäfen verkaufen, und die anderen 30 Flughäfen, die keinen Gewinn machen und subventioniert werden müssen, bleiben beim griechischen Staat," sagte der zuständige griechische Infrastrukturminister Christos Spirtzis gegenüber dem ARD-Magazin Monitor. "Das ist ein Modell, das so noch nirgendwo in Europa angewandt wurde. Das passt eher zu einer Kolonie als zu einem EU-Mitgliedsland."
Die Lufthansa Consulting, die den griechischen Privatisierungsfonds HRADF im Bieterprozess beraten hat, bestätigte gegenüber Monitor, dass bei dem Geschäft "sicherlich von einer wirtschaftlichen Lukrativität ausgegangen werden" kann. Dafür sprechen auch die jüngsten Flug- und Passagierzahlen: So stieg die Zahl der Flüge an den 14 Flughäfen im letzten Jahr um knapp 14 Prozent, die der Passagiere um fast 20 Prozent auf über 22 Millionen.
Die wichtigste Frage im gegebenen Fall ist die Frage des Verhältnisses zur Europäischen Union. Genau an dieser Stelle kann man noch eine methodologische Wurzel des Zusammenbruchs der "Eurolinken" ausfindig machen. Die EU ist nichts anderes als eine institutionalisierte Verkörperung des Neoliberalismus. Es ist unmöglich, gegen den Neoliberalismus und für die Europäische Union zu sein, sogar wenn sie "reformiert" wird, denn der systemische Sinn dieser Organisation besteht gerade in der Verhinderung jeglicher progressiver Reformen. Das wäre dasselbe wie ein Eintreten für die Reformierung der Heiligen Allianz im Interesse der Demokratie im Jahre 1848.
Letztlich ist die tiefe methodologische Wurzel der ideellen Krise die Übernahme der libertären (neoliberalen) Logik durch einen signifikanten Teil der westlichen Linken (und ihrer russischen Imitatoren) vor dem Hintergrund ihrer öffentlichen Verleugnung. "There is no such thing as society", sagte Mrs. Thatcher. Es gibt keine Gesellschaft.
Pentagon Fears It’s Not Ready for a War With Putin
The U.S. military has run the numbers on a sustained fight with Moscow, and they do not look good for the American side.
A series of classified exercises over the summer has raised concerns inside the Defense Department that its forces are not prepared for a sustained military campaign against Russia, two defense officials told The Daily Beast.
Many within the military believe that 15 years of counter-terrorism warfare has left the ground troops ill prepared to maintain logistics or troop levels should Russia make an advance on NATO allies, the officials said... (The Daily Beast 08.14.15)
Schon wieder ein schöner Abgrund an Landesverrat aka Einladung an Putin, sofort zuzuschlagen....
Im Übrigen ist mir hier ein großartiger Übergang zum folgenden Eintrag gelungen:
Kurz zum Hintergrund: 2012 hat Wilko Johnson die Diagnose bekommen: unheilbarer Schilddrüsenkrebs: Chemo? Nee, hat Wilko gesagt, dann mach ich lieber eine große letzte Tournee. Er spielt immer noch.
[- Solch eine Möglichkeit wünschte ich mir, wenn ich sie bräuchte (- aber als Drummer wird mich keiner mehr haben wollen ...). Dann aber wenigstens das Motto: 'Too busy living life to think about fucking dying!' Mal sehen ...]
A film directed by Julien Temple that confronts our worst nightmares of impending death, confounding expectations and turning them upside down. It tells the extraordinary, yet universal story of legendary musician Wilko Johnson, who diagnosed with incurable pancreatic cancer and given a few months to live, managed to accept his fate with uplifting positivity and defy the death sentence handed down to him.
“Bloody hell, man, I’m supposed to be dead!” Following the recent London premiere of Julien Temple’s latest kaleidoscopic documentary, Wilko Johnson played a sweat-streaked gig at the 100 Club on Oxford Street, strutting up and down the small stage like a berserker, swapping gleeful looks with the great Blockheads bassist, Norman Watt-Roy, machine-gunning the audience with the staccato strumming of his black Telecaster. It was an extraordinary show, made all the more remarkable by the fact that Johnson wasn’t supposed to be there at all. Indeed, Temple’s unexpectedly celebratory film began life as a chronicle of a death foretold, doctors having given Wilko less than a year to live following a diagnosis of pancreatic cancer in 2012. Yet here he was – larger than life, stranger than fiction, and cooler than Canvey Island on a rainswept afternoon... (Mark Kermode, theguardian)
Die Tendenz zur Privatisierung/Bertelsmannisierung des öffentlichen Schulwesens ist bekannt und unübersehbar; umso wichtiger immer wieder der Nachweis; - zur Warnung insbesondere an die Kolleg/innen des Faches Politik/Wirtschaft. Sehr aufschlussreich:
Die neueste Ausgabe der Zeitschrift „Deutschland und Europa“, herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg*, setzt sich mit der Frage „Bricht Europa auseinander? Reichtum und Armut in Europa“ auseinander.
Till van Treeck beschäftigt sich in seinem Artikel mit der Debatte um die Ursachen der Eurokrise, der Rolle, die zunehmende Ungleichheit hierbei gespielt hat – sowie der Einseitigkeit, die manche Unterichtsmaterialien in der Auseinandersetzung mit diesem Thema an den Tag legen. Darüber hinaus werden konkrete Vorschläge für Unterrichtsmaterialien geliefert.
Das gesamte Heft 69 von „Deutschland und Europa“ – u. .a. auch mit einem Beitrag des bekannten Eliten-Forschers Michael Hartmann – können Sie hier herunterladen.
Voodoo Economics - "diese nüchternen, beanzugten, ernsten Menschen, die sich selbst als die einzigen Erwachsenen im Raum betrachten, und die doch in Wahrheit verrückte utopische Fantasten sind, die einem fanatischen ökonomischen Kult anhängen"
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* Schön übrigens, dass Baden-Württemberg sich eine Landeszentrale für politische Bildung leistet. Die Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung (Abkürzung: NLpB) war eine niedersächsische Bildungseinrichtung mit Sitz in Hannover. Sie wurde durch einen Kabinettsbeschluss unter Führung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff zum 31. Dezember 2004 aufgelöst. In der 16. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages forderte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in ihrem Antrag (Bundestagsdrucksache 16/11201), dass die Bundesregierung auf die niedersächsische Landesregierung einwirken solle, damit wieder eine Landeszentrale für politische Bildung in Niedersachsen errichtet wird.
Im Koalitionsvertrag von 2013 wurde daraus:
„Um der zunehmenden Vielfalt in unserer Gesellschaft gerecht zu werden, braucht die politische Bildung adäquate Instrumente. Insofern war die Abschaffung der Landeszentrale für politische Bildung falsch. Die rot-grüne Koalition wird im Geschäftsbereich des MK eine Koordinierungsstelle für politische Bildung und Medienkompetenz in Niedersachsen schaffen.“ (Koalitionsvertrag, S. 47)
In einer gemeinsamen Entschließung der Fraktionen der SPD und der Grünen zum Verfassungsschutz vom 15.09.2014 heißt es:
Nach der Abschaffung der Landeszentrale für politische Bildung in Niedersachsen - ein bun-desweit einmaliger Vorgang - hat der Verfassungsschutz in Teilen diese Aufgaben übernom-men. Diese Entwicklung war ein gravierender politischer Fehler. Es gehört nicht zu den Aufga-ben eines Nachrichtendienstes, in Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen einen gesell-schaftlichen Bildungsauftrag zu übernehmen. Deshalb wurde dieses Handeln durch die neue Landesregierung von SPD und Grünen korrigiert. Niedersachsen benötigt eine unabhängige politische Bildungseinrichtung, die pluralistische Darstellungen gesellschaftlicher Wirklichkeiten ermöglicht. Die fachlichen Kompetenzen des Verfassungsschutzes sollen auch weiterhin genutzt und auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden können. Was weiter geschah: Offenbar nichts! Die Seite zur Politischen Bildung des niedersächsischen Kultusministeriums wurde offenbar länger nicht überarbeitet. Die Publikationen der ehemaligen Nds. Landeszentrale für Politische Bildung, auf die verwiesen wird, vermitteln eher den Eindruck, als stammten sie von der Niedersächsischen Landeszentrale für Heimatdienst (1955)!?
Die Webseite des FREITAG verstehe ich nicht: Ich würde gern hinweisen auf: Wie man den Spieß umdreht. Rhetorische Katastrophe - In der Asyl-Debatte werden oft Naturmetaphern bemüht. Plötzlich sind nicht Flüchtlinge, sondern die Städte in Not. Und die Rechte wird mobilisiert. Von Ulrike Baureithel
Lesenswert, aber nicht zu verlinken ... Ich weiß auch nicht, wo Sie den FREiTAG 31/15 jetzt noch bekommen; - vielleicht bei Freunden ...
Sonst müssen Sie bei Herrn Augstein-Walser den digitalen Freitag kaufen. Das ist mir die Sache - ehrlich gesagt - nicht wert.
Schade, dass man so viele der guten alten FREITAG-Autoren online nicht mehr lesen kann,- stattdessen die der Community, die vieles absondern, das einer Redaktion bedürfte ... Aber das ist ja nicht das Konzept eines 'Meinungsmediums' - was immer das seyn mag!
So ist das wohl gekommen. Früher als gedacht. Aber vorhergesehen. Geahnt. Genial in Bilder gesetzt. Ansehbefehl!
Am Rande des Rollfelds (Originaltitel: La Jetée) ist ein preisgekrönter Science-Fiction-Kurzfilm des französischen Filmemachers Chris Marker aus dem Jahr 1962. Er besteht mit der Ausnahme eines sekundenlangen bewegten Bildes nur aus Standbildern – in Eigenbezeichnung ein „Photoroman“ – und benutzt anstatt Dialogen einen Erzähler; allein die im Film dargestellten Wissenschaftler hört man im Off sprechen ...
Der Film erlangte Mitte der 1990er-Jahre größere Bekanntheit ..., nachdem er als Vorlage für das Drehbuch zu Terry Gilliams "12 Monkeys" mit Bruce Willis und Brad Pitt gedient hatte.
Depending on how you classify it, this is Emitt Rhodes first record release (under his own name, anyway) in around four decades. How fitting, then, that it’s a vinyl 45.
Diese LP habe ich meiner Sammlung: Matthew Greenwald, a reviewer for All Music Guide, had this to say about the album:
"Following the critical success of his debut solo album, Emitt Rhodes, the one man Beatles, entered his home studio for the follow-up, and he did not disappoint. Although not as cohesive as his last record, Mirror is home to some of his finest material. 'Birthday Lady' and 'Really Wanted You' are almost Stones-like in their attack, aggression, and feel, and Rhodes pulls them off with fantastic results. 'Golden Child of God' is also one of his finest compositions — it also would have easily been at home on Paul McCartney's Ram. All in all, this album is not a disappointment, coming off his self-titled debut, Emitt Rhodes, which can easily be described as one of the classics of the period."
The US didn’t interfere with the rise of anti-government jihadist groups in Syria that finally degenerated into Islamic State, claims the former head of America’s Defense Intelligence Agency, backing a secret 2012 memo predicting their rise.
An interview with retired Lieutenant General Michael Flynn, former head of the Defense Intelligence Agency (DIA), given to Al Jazeera’s Mehdi Hasan, confirms earlier suspicions that Washington was monitoring jihadist groups emerging as opposition in Syria. General Flynn dismissed Al Jazeera’s supposition that the US administration “turned a blind eye” to the DIA’s analysis... The document recently declassified through the Freedom of Information Act (FOIA), analyses the situation in Syria in the summer of 2012 and predicts: “If the situation unravels, there is the possibility of establishing a declared or undeclared Salafist principality in eastern Syria… and this is exactly what the supporting powers to the opposition want, in order to isolate the Syrian regime.”
Flynn believes the US government didn’t listen to his agency on purpose.
“I think it was a decision. I think it was a willful decision,” the former DIA chief said... (RT 11 Aug, 2015)
Auch ein schöner Abgrund von Landesverrat! - Und was wird jetzt aus Michael T Flynn? Darf der das einfach so sagen beim Feindsender?
Auch dies via fefe, der ja bekanntlich schöne Verschwörungslinks sammelt. - Sonst wird man wohl kaum etwas davon lesen/hören in den Qualitätsmedien:
Hatte DER SPIEGEL die 1956 zum Bundesnachrichtendienst legalisierte Org (siehe unten Besser erst die SS fragen) verhältnismäßig geschont, erschien über die mäßig schlagkräftige Bundeswehr 1962 der legendäre Artikel "Bedingt abwehrbereit", der in die SPIEGEL-Affäre mündete und damit den Mythos eines politisch "links stehenden" Magazins begründete. Augstein und Becker, die für die Pressefreiheit PR-wirksam ins Gefängnis gingen, standen jedoch etwa dem rechtslastigen BND nicht fern.
Mancher wähnte gar ein Komplott Augstein/Gehlen gegen Strauß; während der SPIEGEL-Affäre durchsuchte das BKA auch die Villa Gehlens. Der von Verteidigungsminister Strauß als "Abgrund von Landesverrat" bewertete Beitrag festigte erstaunlicherweise die Beziehung des Nachrichtenmagazins zum Nachrichtendienst...
(nochmal der Hinweis auf Markus Kompa, tp 28.04.2011: Im SPIEGEL des BND)
Und wie ist das heute? Ich meine, damals sind die Jungs vom Spiegel für "Bedingt abwehrbereit" im Knast gelandet! - Von wegen "Abgrund von Landesverrat"! Und was ist das jetzt? - Wenn der Putin das gestern gelesen hat, fühlt der sich doch geradezu eingeladen, die baltischen Staaten anzugreifen, oder was?! Welches Spiel spielt der SPIEGEL da gerade?
Oder war das ein “ready-to-publish”-Produkt von dpa-infocom –Innovative Lösungen rund um die Nachricht?
Vgl. >b's weblog: Zur Gleichschaltung
Anders als vom Bundeskanzleramt behauptet, hat das Weiße Haus der Bundesregierung nicht untersagt, den Geheimdienstausschüssen des Bundestags die sogenannte Selektorenliste des US-Nachrichtendienstes NSA zur Einsicht vorzulegen. Wie die Wochenzeitung DIE ZEIT in ihrer neuesten Ausgabe berichtet, äußerte das Weiße Haus zwar Bedenken, habe jedoch die letzte Entscheidung über eine Freigabe der Liste der Bundesregierung überlassen: "Könnten wir davon ausgehen, dass alles, was geheim bleiben soll, auch geheim bleibt, dann hätten wir weniger Bedenken. Die Erfahrung lehrt allerdings, dass bei euch am nächsten Tag alles in der Zeitung steht", so vertrauliche Auskünfte von Mitarbeitern der Obama-Regierung gegenüber der ZEIT.
Jean de La Fontaine: Die Grille und die Ameise
Die Grille, die den Sommer lang
zirpt' und sang,
litt, da nun der Winter droht',
harte Zeit und bittre Not:
Nicht das kleinste Würmchen nur,
und von Fliegen eine Spur!
Und vor Hunger weinend leise,
schlich sie zur Nachbarin Ameise,
und fleht' sie an in ihrer Not,
ihr zu leihn ein Stückchen Brot,
bis der Sommer wiederkehre.
»Hör'«, sagt sie, »auf Grillenehre,
vor der Ernte noch bezahl'
Zins ich dir und Kapital.«
Die Ameise, die wie manche lieben
Leut' ihr Geld nicht gern verleiht,
fragt' die Borgerin: »Zur Sommerzeit,
sag doch, was hast du da getrieben?«
»Tag und Nacht hab' ich ergötzt
durch mein Singen alle Leut'.«
»Durch dein Singen? Sehr erfreut!
Weißt du was? Dann tanze jetzt!«
Die Lösung: Libertarian Paradise - Das somalische Entwicklungsmodell
Wir hatten gerade eine Diskussion darüber, ob dies Lied traurig oder optimistisch klingt. Ich bleibe dabei: Es hat eine ungeheure Wucht nach vorn; etwas, das viele Songs der späten 60er ausmacht (und das der Rockmusik später - notwendiger Weise - verloren gehen musste. Wo es zu erhalten versucht wurde, verkam es zu Pop-Rock, Kitsch = falsches Gefühl).
Noch ein schönes Beispiel für die optimistischen Harmonien dieser Zeit, - auch wenn es um ein verlorenes Paradies geht = echtes Gefühl (aber vielleicht täuscht mich ja die Erinnerung - oder ich möchte mich täuschen lassen, - weil's so schön ist):
Wow, thanks to Mr. +Guillermo D'ector for finding this rarity.
Just too many greats to list off, but those whom I can make out are Nick Cave, great Charlie Haden on the bass, legendary Toots Thielesmans on harmonica, David Sandborn, Don Alias on the percussion, and Hiram Bullock on the electric guitar.
Ich finde den Text, den Herr G. zum Foto eingesandt hat, besser als den von der Reaktion ausgewählten (- auch wenn er hier und da ein wenig holpert). Deshalb sei er Ihnen nicht vorenthalten, zumal er dem großartigen Martin Jürgens gewidmet ist:
Da gibt es einen, der
monatlich mein Herz erquickt,
da er der Bilder Kern enthüllt,
um Wesentliches aufzuzeigen.
Sein Name: Martin Jürgens.
Ihn zu lobpreisen, war mir
schon oft ein Herzenswunsch,
versuch ich nun,
dem Zauberlehrling gleich,
das Offensichtliche zu übersehen
am vorgegebenen Exempel.
So offensichtlich wie dies offne Zelt
ist dieses Lachen, das Mutti
trotz angestrengt gebückter Haltung zeigt.
Ganz angesteckt davon
der Bursche rechts,
ein dreckig lustiges Gesicht,
dem Opa ist dies Lachen noch
vergangen.
Der hatte auch nicht
weiß behost und kumpelig
an seiner Seit
den Friedensengel.
Um ihn herum kontrastreich das Graugrün,
so auch getarnt am Waldesrand
in Ursels Garten?
Fürs Shooting steht das kleine Zelt
und nicht,
um eng zu zweit darin zu übernachten.
Nach links die Zeltbahn aufgeschlagen,
nicht rechts,
wo Muttis Hand so tut als ob.
Entlang der Schnur läuft nun
der Blick ins Innere
der Camouflage
zu deutsch beflaggten Kameraden.
Und dann
von unten links nach oben rechts
zu Muttis schöner Maske.
Zeltumriss, Muttis Arm und Rücken
betonen noch ein großes M.
Das doch wohl kaum für
Mord und Mörder
stehen soll?
Es geht voran mit der PrivatisierungsFiletierungsOrgie - die ja eine Lösung des Problems und nicht das Problem sein soll, das sie aber wohl ist und weiterhin sein wird, - was offensichtlich nicht am Griechen liegt, hat der doch schon vor einiger Zeit Fraport, einem mehrheitlich deutschen Staatsunternehmen (31,37 % Land Hessen - schwarz-grün-regiert) , die lukrativsten Flughäfen überlassen (müssen). Ein weiteres schönes Beispiel für den Privatisierungsirrsinn.
Eine Forderung der internationalen Geldgeber an Griechenland ist die Privatisierung der zahllosen Staatsbetriebe. Der Erlös soll in den griechischen Privatisierungsfonds fließen, der insgesamt 50 Milliarden Euro erwirtschaften soll. Damit soll der griechische Staat einen Teil seiner Schulden begleichen. Noch unter der alten griechischen Regierung hat die Frankfurter Fraport AG den Zuschlag für 14 griechische Flughäfen erhalten. Unter ihnen befinden sich die beliebtesten Touristenziele des Landes.
"Bei dieser Privatisierung soll der griechische Staat 14 gewinnbringende Flughäfen verkaufen, und die anderen 30 Flughäfen, die keinen Gewinn machen und subventioniert werden müssen, bleiben beim griechischen Staat," sagte der zuständige griechische Infrastrukturminister Christos Spirtzis gegenüber dem ARD-Magazin Monitor. "Das ist ein Modell, das so noch nirgendwo in Europa angewandt wurde. Das passt eher zu einer Kolonie als zu einem EU-Mitgliedsland."
Die Lufthansa Consulting, die den griechischen Privatisierungsfonds HRADF im Bieterprozess beraten hat, bestätigte gegenüber Monitor, dass bei dem Geschäft "sicherlich von einer wirtschaftlichen Lukrativität ausgegangen werden" kann. Dafür sprechen auch die jüngsten Flug- und Passagierzahlen: So stieg die Zahl der Flüge an den 14 Flughäfen im letzten Jahr um knapp 14 Prozent, die der Passagiere um fast 20 Prozent auf über 22 Millionen.
Der maltesische EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg will den Griechen das Rauchen abgewöhnen - so eine schöne Meldung von heute.
„Ich fahre demnächst nach Griechenland, wo 40 Prozent der Menschen rauchen. Das ist ein Kostenfaktor, über den gesprochen werden muss“, sagte Borg im Interview mit der WirtschaftsWoche.
Laut Borg besteht ein Zusammenhang zwischen der schwachen Konjunktur und der Vielzahl der Raucher im Land. Borg: „Rauchen senkt die Produktivität, das schadet der Volkswirtschaft.“
Das sieht Philip Morris anders: In another sign of confidence in the Greek economy global tobacco giant Philip Morris International is planning to transfer some of its production from other plants in Europe to the unit of its Greek subsidiary Papastratos at Aspropyrgos, western Attica.
The news was announced on Tuesday by the chairman and chief executive officer of Papastratos, Nikitas Theofilopoulos, who heads Greece’s biggest tobacco industry. He was speaking on the occasion of the opening of a new production line, conducted by Deputy Development Minister Notis Mitarakis.
Philip Morris is the second multinational firm to shift part of its production to Greece, after Unilever, in a move that also serves to boost the local subsidiary considerably... ekathimerini.com , Tuesday December 11, 2012
Interessant ist dabei zum einen: ... From the article it all fits together nicely with the Greek tobacco industry’s decision to “restructure its distribution network in [the most populated parts of Greece]…in order to secure the optimum presence of its products at the points of sale and the sustainability of the traditional retail trade, which has been suffering in the last few years.”
In other words, smoking has been declining in Greece and big tobacco sees this as an opportunity to get Greeks back to puffing away even more, and in these days of financial crisis be applauded for the effort... Greece Goes Up In a Puff of Smoke - Jeffrey Siger erzählt den Morris-Deal als Krimi bei MURDER IS ERVERYWHERE
... beschlagnahmten die Besatzungsbehörden die gesamte griechische Tabakernte aus den Jahren 1939 und 1940 im Wert von 175 Millionen Reichsmark, aus denen 80 Milliarden Zigaretten für deutsche Verbraucher hergestellt werden konnten. Allein durch die Tabaksteuer von 1,75 Pfennig pro Zigarette bedeutete das einen Gewinn von 1,4 Milliarden Reichsmark...*
... Für den Nachschub während des Krieges sorgten Reemtsma-Manager, die im Windschatten der Wehrmacht*** in die besetzten Gebiete einrückten und die Ausplünderung organisierten - erst etwa in Griechenland, dann auf der Krim.
[Bildunterschrift zum Foto: Die Zigaretten Papastratos No. 1 (Assos) und No. 15 wurden in Südosteuropa an SS-Angehörige als Bezahlung ausgegeben.]
Bemerkenswert ist auch, wie niedlich und geschichtsvergessen der harte Kampf der global tobacco giants auf dem Global tobacco market z.B. in dem oben zitierten Wikipedia-Artikel dargestellt wird: In Griechenland führte Papastratos 1957 die Filterzigarette ein. Eine Zusammenarbeit mit Reemtsma begann (Na gut, - wenn das 1941 ff. keine echte Zusammenarbeit war ... d. Verf.), die 1975 zugunsten einer Zusammenarbeit mit Philip Morris aufgegeben wurde. 2003 übernahm Philip Morris die Firma.
Es gibt nicht Hässlicheres als Kofferwörter in der Alltagssprache, also Wörter wie nichtsdestotrotz oder Denglisch oder Demokratur oder: Grexit. Die Frechheit, zwei Wörtern, ohne Rücksicht auf Sinn und Morphematik, beliebige Laute zu entnehmen und sie zu einem neuen Wort zu verbinden, sollte als Straftatbestand bewertet und entsprechend geahndet werden. Wer nicht Heinrich Heine, Lewis Carroll oder James Joyce heißt, sollte es einfach sein lassen.
Carrolls Gedicht »Jabberwocky« bietet neben zahlreichen Sprachspielereien auch Kofferwörter (der Titel ist eines), die ihren Sinn aus dem Kontext einer Nonsens- und verkehrten Welt beziehen und schön sind. Eine semantische Bedeutung haben sie als Nonsens nicht. Karl Kraus hingegen waren Bedeutung und Gegenbedeutung immer wichtig. Dieser Meister des Sprachspiels hätte niemals dem Morphem griech oder greek zwei Laute entnommen (gr), um daraus einen Neologismus zu schmieden. Morpheme sind Sinnträger. Und wenn man den Sinn zerstört und einen Neologismus erklären muss, ist er tot. Und wer weiß schon, was ein Frexit, Spexit oder Grexit ist, wenn die freie Presse es ihm nicht erläutert...
Kein Glück hatte der Ökonom Ebrahim Rahbari, der 2011, vermutlich im Vollrausch, die Haplologie Grexit herausgerülpst hat. Medien und Politik nahmen sich des Rülpsers an, und er ist nun (wie die Variation Grexident resp. Graccident oder auch Brexit für einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der EU) aus Sprache und Welt nicht mehr wegzudenken. Lange Zeit hatte ich Mitleid mit dem Ökonomen. Bis ich in der »Welt« las, dass Rahbari ein neues Wort kreiert hat. Das künftige Verhältnis von Griechenland und Euro-Staaten »bezeichnet er als Grimbo – eine Verschmelzung von Griechenland und Limbo als Ausdruck für etwas, das in der Schwebe ist«.
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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