Komisch: Ich sehe gegenwärtig häufig Edwardian Males in Edwardian Male Bathing Suits hier in der Öffentlichkeit rumlaufen.
Interessant, welche Styles warum immer mal wieder aufgegriffen werden.
Vgl. Archäologie CLVI: The story of the Chelsea Boot
Apropos Style: Wiedergefunden: Bryan Ferry. "The Way You Look Tonight" "Love Me Or Leave Me" "Smoke Gets In Your Eyes"
Dass davon, wie auch von dem Krieg gegen die kurdische Bevölkerung in der aktuellen Auseinandersetzung nicht - oder nur sehr am Rande - die Rede ist, hat auch damit zu tun, dass Böhmermanns Zugriff letztlich unpolitisch ist. All seine - wie dieser - gut gemachten Scoops/Medienhypes bleiben selbstreferentiell. Im Medium gefangen. Also schon aufklärerisch, aber sie beschreiben halt nur das „Kratzen aber nicht das Jucken“ (Understanding Media: The Extensions of Man, Marshall McLuhan).
So kommt man denn in der Redaktion, wenn man den - guten - Einfall hat, auf den eher harmlosen Extra3-Beitrag eins drauf zu setzen, auf die Schmähkritik-Idee. Die geht aber am - politischen - Kern des Problems vorbei, weil es bei der Einbestellung des deutschen Botschafters nicht nur um den Extra3-Beitrag ging, sondern wohl wesentlicher um die Anwesenheit ausländischer Diplomaten beim Prozessauftakt gegen die beiden regierungskritischen Journalisten Can Dündar und Erdem Gül. (SPON 29.03.2016) Dann ginge es also darum, was die aufgedeckt haben und nicht um die Personalie Erdogan:
Die regierungskritischen Journalisten sollen mit Berichten über Waffenlieferungen des türkischen Geheimdiensts MIT an islamistische Rebellen in Syrien Staatsgeheimnisse verraten haben. Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für das Duo- in der Türkei bedeutet das 30 oder mehr Jahre Gefängnis. (SPON, 25.03.2016)
Klar, man kann dann die Ziegenficker-Nummer machen und - wie gesagt - ist die ja auch begrenzt aufklärerisch, aber eben letztlich unpolitisch, weil sie am politischen Kern der Auseinandersetzung um die Pressefreiheit in der Türkei vorbeigeht (vgl. dazu etwa Gezwitscher am Bosporus, The European, 03.05.2013)
Wenn dann aber einer wie Hilmar Klutedas in einem sogenannten Essay in der Süddeutschen Zeitung (zahlungspflichtig) abfeiert als Triumph der Satire: Von der Wirkung, wie sie Böhmermanns Schmähgedicht verursacht hat, können andere Fernsehkabarettisten nur träumen und das zur Schmähkritik an zB der Anstalt nutzt, wird mir ein bisschen bang um das Niveau der Debatte. Max Uthoff und Claus von Wagner könnten mit ihrem Ansatz aufklärender Satire von der Redaktion geprüfte, im Mainstream unterdrückte Fakten (wie die oben zitierten Recherchen von Seymour Hersh) raushauen und damit genormte Wahrnehmung - mit Inhalten und nicht nur im Spiel mit der Form - stören ... Das als Gewerkschaftsseminar der 70er Jahre zu schmähen zeugt nur von eigener Borniertheit: gefangen im Medienzirkus ...
Nachtrag zur Kenntnis: „Wo immer man hinterfotzige Arschlöcher, Magazinfritzen, Diebe, Hanswurste und Hinternkriecher sieht, sind es alles die Allah-Männer.“
So in etwa lautete einer der Tweets von Fazil Say, einem türkischen Komponisten und Schriftsteller, dessen orchestrale Stücke die New Yorker Philharmoniker und das Berliner Sinfonie-Orchester vorführten. Aufgrund seiner Tweets wurde Say nach Paragraf 216/3 des türkischen Strafgesetzbuches zu zehn Monaten Haft verurteilt, mit der Begründung, „religiöse Werte und Menschen mit religiösen Empfindlichkeiten öffentlich beleidigt und herabgewürdigt zu haben“.
Nachtrag 08.04.: Doch noch Worte
"Auch wenn wir jetzt einige Wochen ein paar harte Bilder aushalten müssen, unser Ansatz ist richtig". Thomas de Maizière, zitiert bei SPON 08.04.
Ich verkneife mir jetzt den Verweis auf eine verwandte Formulierung, weil die zu zitieren wahrscheinlich eine Schmähung wäre, wie Böhmermann sie über Erdogan nicht formuliert hat; - Sie wissen aber vermutlich, dass ich die Posener Rede meine: "Dies durchgehalten zu haben, und dabei [...] anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht."
Warum merkt der das nicht, warum sagt ihm das keiner, dass man das so nicht sagen kann, ohne dass diese Verbindung hergestellt wird? Oder weiß das keiner mehr? Bin ich da allein?
Zitiert wird weiter, er - also de Maizière - erwarte, "dass alle, die hier leben wollen, die deutsche Kultur kennen und unsere Grundwerte akzeptieren. Jeder sollte wissen, was in Auschwitz passiert ist und jeder sollte das Existenzrecht Israels akzeptieren", sagte er weiter. "Jeder sollte unsere Kultur, unsere großen Dichter, unsere Architektur kennen." Zur deutschen Leitkultur zählt der CDU-Politiker drei weitere Eigenschaften: "Von jedem erwarte ich Respekt, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft".
Schon eine schöne Chuzpe (aus dem jiddischen חוצפה) des Hugenotten, den CDU/CSU-Wählern und der zur AfD abdriftenden eigenen Klientel Auschwitz und das Existenzrecht Israels unterzujubeln. Chapeau! ... Ansonsten ließe sich über diese Definition deutscher Leitkultur trefflich streiten ...
2007 versuchte ich hier schon einmal, etwas über The Singing Detective zu schreiben. Damals gab es kaum Videomaterial dazu. Das ist jetzt glücklicherweise anders. Ich schrieb seinerzeit:
Weil über das, was auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen noch sendet, kaum mehr sinnvoll zu streiten ist, muss erinnert werden an Standards, die das Fernsehen schon mal erreicht hat. Z.B. Dennis Potter in der BBC, dessen Werke z.T. auch hier gezeigt wurden:
The Singing Detective lief irgendwann in den 80er Jahren in den 3. Programmen:
The Singing Detective (1986) is a six-part serial by one of British television's great experimental dramatists, Dennis Potter. Produced for the BBC by Kenith Trodd and directed by Jon Amiel, it revolves around the personal entanglements--real, remembered, and imagined--of the thriller author, Philip Marlow (played by Michael Gambon), who is suffering from acute psoriasis and from the side-effects associated with its treatment. The result is a complex, multi-layered text which weaves together, in heightened, anti-realist form, the varied interests and themes of the detective thriller, the hospital drama, the musical and the autobiography. The six episodes were "Skin", "Heat", "Lovely Days", "Clues", "Pitter Patter" and "Who Done It".
Wie gesagt, eine völlig wirre Story, in der Potter mit seiner besonderen Montage-Technik nicht nur Handlungs-, sondern auch Wahrnehmungs -und Denkebenen miteinander vernetzt, dass man beim Sehen schlauer wird (und nicht blöder) - wie hier: Wie werden Patienten in Krankenhäusern bis heute behandelt: als unmündige Objekte ...
Potter macht das - vor dem Hintergrund séiner eigenen Krankengechichte sinnfällig. Brillante Dialoge! In der besten Szene des Films -Marlow im Gespräch mit seinem Psychiater -weiß man igendwann nicht mehr, wer fragt und wer antwortet. Die habe ich jetzt gefunden und empfehle sie dringend zum Studium (ab '24:00)
Das war also Episode V - Pitter Patter; die anderen Episoden finden Sie hier: "Skin", "Heat", "Lovely Days", "Clues", "Pitter Patter" and "Who Done It". (oder hier bei den finch)
"Früher oder später wird das Asylrecht für politische Flüchtlinge abgeschafft. Es passt nicht in die Gegenwart. Als die bürgerliche Ideologie Freiheit und Gleichheit noch ernst nahm und die ungehemmte Entwicklung aller Individuen noch als Zweck der Politik erschien, mochte auch der politische Flüchtling als unantastbar gelten. Das neuere Asylrecht gehörte zum Kampf des dritten Standes gegen den Absolutismus, es beruhte auf der Solidarität des westeuropäischen Bürgertums und seinesgleichen in zurückgebliebenen Staaten. Heute, wo das in wenigen Händen konzentrierte Kapital zwar in sich gespalten, aber gegen das Proletariat zur solidarischen und reaktionären Weltmacht geworden ist, wird das Asylrecht immer störender. Es ist überholt. Soweit die politischen Grenzen Europas nicht gerade den Interessensdifferenzen von gegnerischen, mehrere Nationen umspannende Wirtschaftsgruppen entsprechen, fungieren sie fast bloß als allgemeines ideologisches Herrschaftsmittel und als Reklamemittel der Rüstungsindustrie."
Bien sûr il y a les guerres d'Irlande
Et les peuplades sans musique
Bien sûr tout ce manque de tendres
Il n'y a plus d'Amérique
Bien sûr l'argent n'a pas d'odeur
Mais pas d'odeur me monte au nez
Bien sûr on marche sur les fleurs
Mais voir un ami pleurer!
Bien sûr il y a nos défaites
Et puis la mort qui est tout au bout
Nos corps inclinent déjà la tête
Étonnés d'être encore debout
Bien sûr les femmes infidèles
Et les oiseaux assassinés
Bien sûr nos cœurs perdent leurs ailes
Mais mais voir un ami pleurer!
Bien sûr ces villes épuisées
Par ces enfants de cinquante ans
Notre impuissance à les aider
Et nos amours qui ont mal aux dents
Bien sûr le temps qui va trop vite
Ces métro remplis de noyés
La vérité qui nous évite
Mais voir un ami pleurer!
Bien sûr nos miroirs sont intègres
Ni le courage d'être juifs
Ni l'élégance d'être nègres
On se croit mèche on n'est que suif
Et tous ces hommes qui sont nos frères
Tellement qu'on n'est plus étonnés
Que par amour ils nous lacèrent
Mais voir un ami pleurer!
- Als neulich Ai Weiwei wie ein toter Wal in der Brandung lag und später erklärte, es gehe darum, die vielen Opfer nicht zu vergessen, ...
... schändete er, der hier als dissidenter Künstler durchgeht, als er da am Strand von Lesbos Anfang Februar das Foto des kleinen Jungen nachstellte, dessen Leiche in Bodrum ans Ufer gespült worden war, das Bild des ertrunkenen Flüchtlingsjungen Ailan Kurdi .
Während der Wal in Noderney einfach nur tot am Strand lag und gar nichts sagte und evtl. nur Ferienhaus-Biggi was einbringt, ist das Ai-Weiwei-Event Kunstmarkt und bringt offenbar richtig was ein:
Entstanden sei das Foto im Rahmen eines Interviewtermins auf der griechischen Insel Lesbos. Dort arbeitet Ai zurzeit an einem Projekt, für das er Fetzen der Gummiboote sammelt, mit denen Flüchtlinge am Strand anlanden.
Ai und sein Team hätten "aktiv geholfen, dieses Foto für uns zu arrangieren", so Chawla. "Ich bin sicher, es war nicht sehr bequem, sich so auf die Kieselsteine zu legen. Aber das weiche Abendlicht fiel auf sein Gesicht, als er sich niederlegte."
Dem Bericht zufolge sei das Foto ein Blickfang der Kunstmesse; Besucher würden sich drängen, um es zu sehen. "Es ist ein Foto von ikonischer Qualität, weil es sehr politisch, menschlich und ein unbeschreiblich wichtiger Künstler wie Ai Weiwei beteiligt ist", sagte Sandy Angus, Mitbesitzern der India Art Fair, der "Washington Post". (Die WELT: Ai Weiwei posiert als ertrunkener Flüchtlingsjunge)
Ich frage mich einmal mehr, was hier eigentlich los ist.
Man konnte Ai Weiwei nur schwer übersehen, weil er sehr groß und dick ist, außerdem schwirrten ständig ein paar seiner sehr dünnen Assistentinnen, etliche Kameraleute und ein ordentlicher Pulk Schaulustiger um ihn herum. Ai Weiwei stapfte mit großen Schritten und bedeutsamer Miene durch das Flüchtlingslager. Er legte Kindern seine fleischige Hand auf den Kopf, schloss Frauen, die sich vergeblich wehrten, in die Arme. Dann erblickte er ein kleines Zelt, in dem eine Flüchtlingsfamilie gerade beim Tee zusammensaß. Ai Weiwei beugte sich zu ihnen hinunter, wollte sich offenbar dazusetzen, verlor dabei aber das Gleichgewicht und stürzte in das Zelt, das dabei fast zusammenbrach.
Die Flüchtlingsfamilie betrachtete Ai Weiwei mit vor Schreck geweiteten Augen. Ich meine, man muss sich nur mal kurz in diese Leute hineinversetzen, die vor dem Krieg flüchteten, monatelang unterwegs waren, schließlich hier ankommen, und beinahe unter einem riesigen Chinesen begraben werden. Ai Weiwei bat um Verzeihung, zog dabei jedes einzelne Familienmitglied an seine mächtige Brust, was die Furcht der Flüchtlinge noch zu vergrößern schien. Dann zog Ai Weiwei weiter und sprach in eine Kamera, wie wichtig es für die Flüchtlinge sei, dass er hier bei ihnen weile.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Flüchtlinge von Idomeni mittlerweile ganz schön genervt sind von Ai Weiwei. Weil der fast jeden Tag kommt und immer so seltsame Dinge macht. So ließ er vor einer Woche einen weißen Flügel in das vom Regen aufgeweichte Lager bringen, auf dem eine 24 Jahre alte Syrerin spielen durfte. Die Aktion bedeute, sagte Ai Weiwei, dass Kunst den Krieg besiege.
An einem anderen Tag ließ er sich von einem Flüchtling die Haare schneiden. Die Aktion bedeute, sagte Ai Weiwei, dass er seine Haare an diesem Ort lasse und dass seine Haare niemals zu ihm zurückkehren werden...
Ich habe mir mal - so 1986 - in Istambul die Haare schneiden lassen. Ich hatte versucht zu sagen, dass es nicht so kurz werden sollte, aber der örtliche Frisör hatte wohl nur kurz verstanden. Aus heutiger Sicht war das keine gute Idee, dort zum Frisör zu gehen, - so menschenrechtlich gesehen, also wegen der Bedenken, die man da haben kann. Andererseits sehe ich jetzt auch, dass das eine Aktion war, die bedeutete, dass ich meine Haare an diesem Ort gelassen habe und dass meine Haare niemals zu mir zurückkehren würden.
Das hat sich im Übrigen bestätigt: Die Haare sind nie zurück gekommen. Im Gegenteil: die damals verbliebenen sind heute auch nicht mehr da. Und Erdogan scheint meine damalige Aktion auch nicht so beeindruckt zu haben. Fuck me running!
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Simulacrum (2015)
John Medeski - organ
Matt Hollenberg - guitar
Kenny Grohowski - drums
John Zorn - composition, direction & production
Als Simulacrum oder Simulakrum (Plural: Simulacra oder Simulakren) bezeichnet man ein wirkliches oder vorgestelltes Ding, das mit etwas oder jemand anderem verwandt ist oder ihm ähnlich ist. Der lateinische Ausdruck simulacrum leitet sich über simulo („Bild, Abbild, Spiegelbild, Traumbild, Götzenbild, Trugbild“) von simul („ähnlich, gleich“) ab. Die Bedeutung kann abwertend gemeint sein im Sinne eines trügerischen Scheins, sie kann aber auch positiv verstanden werden im Rahmen eines Konzepts produktiver Phantasie.
Researching terrorism is admittedly difficult. It involves tough questions about who qualifies as a terrorist, or as a rebel or a soldier. Nelson Mandela? Palestinian suicide bombers? The Taliban of today? The Afghan mujahedeen when the C.I.A. supported them?
Der Politologe Rik Coolsaet von der Universität Gent ... unterscheidet zwei Gruppen der neuen Jihadisten. Die erste Gruppe ist bereits in kriminellen Netzwerken aktiv. Es sind insofern nicht strenggläubige Muslime, die sich radikalisieren, sondern Kriminelle, die sich islamisieren. Die zweite Gruppe besteht aus unauffälligen Einzelgängern und sozial isolierten Jugendlichen, die übers Internet mit der IS-Ideologie in Kontakt kommen. Beiden Gruppen ist laut dem Politologen gemeinsam, dass sie keine Zukunft sähen und im IS einen Weg aus der Perspektivenlosigkeit zu erkennen glaubten. Bei allen Jihadisten seien überdies psychologische und familiäre Probleme im Spiel.
(Neue Zürcher Zeitung vom 02.04.2016)
Wie Lobo .... zutreffend schreibt: Die Mehrheit der Attentäter ist vorher als Gewalttäter aufgefallen, war vorher im kriminellen Millieu beheimatet, also: Drogen nehmen, Drogen dealen, Gewaltinkasso, Diebstahl, Hehlerei, ggfls Zuhälterei, illegale Pornos gucken, halt der ganze Trara. Einen ideologisch durchgestylten und vollends aufmunitionierten Islamisten stell zumindest ich mir anders vor.
Natürlich gibt es Islamismus und Islamisten, natürlich gibt es islam-Faschismus; no doubts about that. Nur: Wie Ernst nehmen die sich selber? Die Führungsebene des IS? Ehemalige Täusch- und Tarnexperten Saddams; mehr oder weniger dessen Geheimdienst. (Die Baath-Partei war eine krude Mixtur aus “arabischem Sozialismus” inklusive Bodenreform und Frauenentschleierung plus massiv ausgelebter Gewalt gegen deren Gegner. Als “Saddam” in den 80ern gegen die Mullahs in Teheran militärisch vorging – trotz westlicher Hilfe nicht sehr erfolgreich übrigens -, galt noch: He is a son-of-a-bitch, but he’s our son-of-a-bitch) Ihre europäischen Handlanger: Kleinkriminelle mit Hang zur Gewalt, nicht zuletzt gegen sich selbst. Im Grunde sind alle Terroranschläge der letzten Jahre, Jahrzehnte, kriminologisch gedeutet, Amokläufe, hate crimes. (In gewisser Weise gilt das für alle Terroranschläge, die nicht ein bestimmtes politisches Ziel – König X, Ministerpräsident Y – treffen wollen, sondern Zufallsopfer aus der Bevölkerung.)
Im letzten Absatz landet Lobo dann einen Volltreffer. Zumindest fast:
Absurditäten des Überwachungszeitalters: Nie war Untertauchen leichter, dank strukturellen Staatsversagens. Man muss sich noch nicht einmal die unfassbare, schmerzhaft verstörende Geschichte der behördlichen Verstrickung beim Terror des NSU ansehen (wo absolut zufälligerweise kürzlich der fünfte mögliche Zeuge in Folge in jungem Alter zu Tode kam), um zu resignieren. Man muss nicht einmal Verschwörungstheorien bemühen, um zu schreien ohne Unterlass. Es reicht schon zu wissen, dass – während anlasslos immer mehr überwacht werden soll – längst bekannte Gefährder unterüberwacht werden. Oder nicht verhaftet. Der islamistische Faschismus bedankt sich herzlich.
Wenn es mal regnete
Und es begegnete
Ihnen 'ne neue Rasse'ne braune oder blasse
Da machen sie vielleicht daraus ihr Beefsteak Tartar
... oder sie eröffnen ein Internierungslager ...
Oder sie lassen Erik "Mackie Messer" Prince die Sache machen: >The Intercept< veröffentlichte am 24.3.2016 einen Artikel, der aufzeigt, wie der Blackwater-Gründer Erik Prince, auch bekannt als >König der Söldner<, seit 2013 versucht, an libysche Partner militärische Dienstleistungen und Ausstattungen wie Söldner, gepanzerte und bewaffnete Fahrzeuge, Helikopter, Boote und Aufklärungsflugzeuge zu verhökern. Er bietet an, libysches Personal auszubilden, die Schmugglerrouten zu überwachen, illegale Migranten zu stoppen – und dies alles mit dem Verweis, sich nicht an rechtliche Vorgaben halten zu müssen – man sei ja „privat“. Ein Plan namens „Lima“ ist so direkt auf die Flüchtlingskrise zugeschnitten worden...
(Angelika Gutsche, Der Freitag, 30.03.2016 )
Allerdings laufen gegen Erik Prince im Moment vom US-amerikanischen Justizministerium Ermittlungen, unter anderem wegen Geldwäsche. Und es fehlt das Geld, um die privaten Dienste von Erik Prince in Anspruch nehmen zu können. Dazu wären die noch vorhandenen Reste der auf europäischen Konten eingefrorenen Gelder des libyschen Staates aus der Gaddafi-Zeit nötig. Und diese Gelder gibt es eben nur, wenn das Tobruk-Parlament die „Einheits“-Marionetten-Regierung GNA anerkennt...
Noch hat Libyen drei Regierungen. Über den Seeweg ist der neue von der UN eingesetzte Regierungschef Faiez Serraj von Tunesien nach Tripolis gekommen und hat dort im Marinehafen eine Pressekonferenz abgehalten. Zu seinen ersten Ankündigungen gehörte, dass die neue Regierung Schritte unternehmen werde, um staatliche Institutionen wie die National Oil Corporation (NOC) und die Zentralbank Libyens (CBL) wiederzuvereinigen. (EU-Außengrenzenschutz: Neuer Regierungschef in Tripolis installiert - Thomas Pany, Telepolis 31.03.2016)
5. Coda: Karl-Eduard v. Schnitzler über Terrorismus - Der Schwarze Kanal vom 10.6.1974
Da ist nun einer schon der Satan selber
Der Metzger: er! und alle andern: Kälber!
Der frechste Hund! Der schlimmste Hurentreiber!
Wer kocht ihn ab, der alle abkocht? Weiber!
Das fragt nicht, ob er will — er ist bereit.
Das ist die sexuelle Hörigkeit.
Der glaubt nicht an die Bibel, nicht ans BGB.
Er meint, er ist der größte Egoist.
Weiß, daß wer’n Weib sieht, schon verschoben ist.
Und läßt kein Weib in seine Näh:
Er soll den Tag nicht vor dem Abend loben
Denn bevor es Nacht wird, liegt er wieder droben.
So mancher Mann sah manchen Mann verrecken
Ein großer Geist blieb in ‘ner Hure stecken!
Und die’s mit ansahn, was sie sich auch schwuren —
Als sie verreckten, wer brgrub sie? Huren!
Das fragt nicht, ob er will — er ist bereit.
Das ist die sexuelle Hörigkeit.
Der hält sich an die Bibel! Der ans BGB!
Er ist ein Christ und der ein Anarchist!
Am Mittag zwingt man sich, daß man nicht Sellerie frißt.
Nachmittags weiht man sich noch ‘ner Idee.
Am Abend sagt man: Mit mir geht’s nach oben.
Doch bevor es Nacht wird, liegt man wieder droben.
Da steht nun einer fast schon unterm Galgen
Der Kalk ist schon gekauft, ihn einzukalken.
Sein Leben hängt an einem brüch’gen Fädchen.
Und was hat er im Kopf, der Bursche? Mädchen!
Schon unterm Galgen, ist er noch bereit.
Das ist die sexuelle Hörigkeit.
Er ist schon sowieso verkauft mit Haut und Haar.
Bei ihr hat er den Judaslohn gesehn.
Und er beginnt nun zu verstehn
Daß ihm das Weibes Loch das Grabloch war.
Und er mag wüten gegen sich und toben —
Doch bevor es Nacht wird, liegt er wieder droben.
Aus Protest gegen den EU-Türkei-Pakt hat das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) seine Arbeit in mehreren Lagern in Griechenland eingestellt. Betroffen seien jene der als "Hotspots" bezeichneten Aufnahmelager, die aufgrund des Deals mit der Türkei seit dem Wochenende de facto in Internierungslager umgewandelt worden seien, erklärte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming in Genf. "Den Menschen wird nicht mehr erlaubt, die Lager zu verlassen, sie sind eingesperrt", sagte Fleming Reportern. "Das verstößt gegen Grundsätze des UNHCR." ...
Auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen will ihre Arbeit im Lager Moria noch an diesem Dienstag einstellen. "Frauen, Kinder, ganze Familien dürfen dort nun nicht mal mehr ihre Baracken verlassen. Wenn das keine Haftanstalt ist, was ist es dann?", fragte ein Sprecher der Organisation im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Bisher hatten die Teams von Ärzte ohne Grenzen in dem Auffanglager die hygienische und medizinische Versorgung übernommen.... (Deutsche Welle - ! - 22.03.2016 )
– Deutschland bietet in den nächsten 12 Monaten 500.000 syrischen Flüchtlingen, die in türkischen Lagern registriert sind, offiziell Asyl an und transportiert diese Flüchtlinge auf geordneten Wegen nach Deutschland.
– Im Gegenzug nimmt die Türkei sämtliche Flüchtlinge auf bzw. zurück, die Griechenland über die Ägäis erreichen.
– Deutschland kompensiert das türkische Entgegenkommen durch Finanzhilfen und politische Unterstützung bei der Erlangung der EU-Visafreiheit im Jahr 2016.
Wie hat man uns hier die ganze Zeit verarscht - und wie Recht haben UNHCR und MSF:
Wahrscheinlich sind ja unter den Flüchtlingen in den de facto Internierungslagern syrische Christen, Aramäer, - und das lässt uns an den Aramäer Jesus Christus denken. Könnte es nicht sein, dass es den Alten nach zweitausend Jahren einmal wieder gereizt hat, einen Sohn zu schicken, zu sehen, was ihm widerfahre auf Erden, - der Menschheit (oder wenigstens denen, die sich Christen nennen) noch eine Chance zu geben, diesmal im Menschen den Menschen zu erkennen? - Die Alternative: Über die Zeitereignisse sage ich nichts; das ist Universalanarchie, Weltkuddelmuddel, sichtbar gewordener Gotteswahnsinn! Der Alte muß eingesperrt werden, wenn das so fortgeht. - Heinrich Heine am 9. Juli 1848 (Brief an Campe)
Rudolf Dreßler über das Wahldesaster seiner Partei, die Nachwirkungen der Agenda-Politik und warum Arbeiter und Arbeitslose AfD wählen. MONITOR-Interview mit Rudolf Dreßler, SPD
John Peel's favourite ever song and not hard to understand why. Timeless teenage frustration in 2 and a half minutes of raucous pop punk heaven. "Teenage Kicks" was the debut single by Northern Irish punk rock/new wave band The Undertones, - die mit der tollen Stimme von Feargal Sharkey
Power in the darkness
Frightening lies from the other side
Power in the darkness
Stand up and fight for your rights
Freedom... we're talking bout your freedom
Freedom to choose what you do with your body
Freedom to believe what you like
Freedom for brothers to love one another
Freedom for black and white
Freedom from harassment, intimidation
Freedom for the mother and wife
Freedom from Big Brother's interrogation
Freedom to live your own life... I'm talking 'bout
Power in the darkness Frightening lies from the other side
Power in the darkness
Stand up and fight for your rights
Mag naiv klingen, ist aber alles nicht mehr selbstverständlich heute ... Spielen Sie die Songs von '78 nochmal. Das hilft, sich auf das Wesentliche zu besinnen.
Vor Jahren schrieb ich darüber, dass es einer Kulturleistung gleichkomme, sich im Alltag nicht in Vorurteile und ins Rechtsextreme zu verstricken. Jeder von uns ist grundsätzlich voller Ressentiments und Ansichten, die nur bedingt menschlich sind. In Gedanken würgen wir die Wichser, die uns über den Weg laufen; wir machen sie nieder, sind Helden unserer Phantasie, selbstgerechte Totschläger, sinnieren uns Strafen für diejenigen aus, die uns ärgern. Das ist menschlich und dies zu leugnen wäre nur unmenschlich und eine nicht normale Überethik. Ich schrieb damals, dass das Rechtsradikale in uns schlummert, es aber zu bändigen, das ist Zivilisationsauftrag und Kulturleistung ...
Von wegen "Vollpfosten" und "Abgehängte" - seit den Landtagswahlen heißt es, man solle sich offen mit der AfD auseinandersetzen. Fünf Strategien, die dabei falsch sind. Von Johan Schloemann, Südddeutsche Zeitung. Lesenswert:
... Der letzte Versuch sind Humor und Satire. Gewiss, es gibt genug, worüber man sich bei der AfD lustig machen und was man parodieren kann. Und wenn einem klugen Komiker wie Jan Böhmermann ein irrer Widerspruch, ein entlarvender Witz einfällt: nur zu. Bloß darf man nicht denken, dies sei ein wirksames Mittel in der politischen Kontroverse. Es dient eher der entlastenden Selbstbestätigung der gleichgesinnten liberalen Mittelklasse. "Wir schütten Hohn und Spott über diese Vollpfosten aus, wir posten ihre Rechtschreibfehler, ihren Rassismus, ihre krumme Logik und ihre kruden Verschwörungstheorien auf Facebook und beömmeln uns tüchtig darüber", schreibt der Jurist Maximilian Steinbeis auf seinem Verfassungsblog: "Wir liken und sharen uns wechselseitig und spenden uns so ein warmes Gefühl von geschlossenen Reihen und Nicht-tatenlos-Zuschauen, das kost' nicht viel und fühlt sich supergut an."
Das ist wohl so. Dennoch: Bei Jan Böhmermanns NEO MAGAZIN ROYALE von gestern/heute habe ich gelacht wie lange nicht mehr und das hilft ja auch, das Rechtsradikale, das in mir schlummert, zu bändigen, wirkt insofern zivilisierend und ist Kulturleistung. Ich empfehle die komplette Sendung, zumindest ab 26'30 = Auftritt Serdar Somuncu und insbesondere die Zeitreise ab 34'00. Böhmermann und Sermuncu ganz großartig in ihren Rollen!
Sehr schön ein zum Kommentieren einladender Kommentar dazu bei youtube:
Ein Rainer Langschwanz vor 6 Stunden:
Vorgeblich fand diese Aufzeichnung 1932 statt, jedoch wurde der TV-Betrieb erst 1935 durch die Nationalsozialisten augenommen. Ich schließe daraus, dass hier absichtsvoll entweder Geschichtsverfälschung betrieben wird, oder man den Zuschauer für dumm verkaufen will. #SloterdijksLügenÄther
Der Kommentar macht das Problem des Umgangs mit der Klientel der AfD noch einmal sehr schön deutlich:
Soll man sich nun darüber lustig machen, dass da einer sich nicht entblödet, seine Aversion gegen die 68iger in der Wahl seines Usernames aufzuladen mit eher widerlicher, chauvinistischer Konnotation und dass er zu blöd ist, die Inszenierung auch nur im Ansatz zu erfassen? Soll man den Versuch unternehmen, ihm zu erklären, dass es in diesem Zusammenhang völlig wumpe ist, wann der TV-Betrieb durch das NS-Regime aufgenommen wurde, weil es darum in dem Film nun überhaupt nicht geht?
Interessanter ist - im Sinne einer Diagnose - die Schlussfolgerung, dass hier absichtsvoll ... Geschichtsverfälschung betrieben wird: Abgesehen von der Unfähigkeit, eine Aussageabsicht erkennen zu können, müsste man eine fatale Einengung der Wahrnehmung diagnostizieren: Ausgehend vom Wahrnehmungsmuster Lügenpresse wird jede Unstimmigkeit im Detail, die erstens gar nichts zur Sache beiträgt und die zweitens feststellen zu können auf eine krankhafte Kenntnis der Wikipedia schließen lässt, zur Bestätigung des eigenen Wahnsystems missbraucht. Interessant ist die #Berufung auf #SloterdijksLügenÄther, weil die darauf hinweist, dass Langschwanz auch Intellektuelle kennt und dass die, sofern sie wie Sloterdijk und Safranski auf den antimodernen Diskurs zurückgreifen, im halbfaschistischen Sumpf stecken.
... Atoka County läge im Süden oder Südosten Deutschlands und eine junge Frau würde vergewaltigt und in dem Ort mit 10 000 Einwohnern sind 300 Asylbewerber aus wahlweise Syrien, Afghanistan, Nordafrika (soweit noch nicht abgeschoben) in einem ehemaligen Baumarkt untergebracht ...
Wenn es Sie aktuell interessiert, what happens to an African American man in a small town in the South after a young white woman (Linda Evans) is sexually assaulted and beaten, sollten Sie diesen Film ansehen: The Klansman, a 1974 American motion picture drama based on the book of the same name by William Bradford Huie. It was directed by Terence Young and starred Lee Marvin, Richard Burton, O.J. Simpson, Lola Falana and Linda Evans.
The great nations of Europe
Had gathered on the shore
They'd conquered what was behind them
And now they wanted more
So they looked to the mighty ocean
And took to the western sea
The great nations of Europe in the sixteenth century
Hide your wives and daughters
Hide the groceries too
Great nations of Europe coming through
The Grand Canary Islands
First land to which they came
They slaughtered all the canaries
Which gave the land its name
There were natives there called Guanches
Guanches by the score
Bullets, disease, the Portugese, and they weren't there anymore
Now they're gone, they're gone, they're really gone
You've never seen anyone so gone
They're a picture in a museum
Some lines written in a book
But you won't find a live one no matter where you look
Hide your wives and daughters
Hide the groceries too
Great nations of Europe coming through
Columbus sailed for India
Found Salvador instead
He shook hands with some Indians and soon they all were dead
They got TB and typhoid and athlete's foot
Diptheria and the flu
Excuse me, Great nations coming through
Balboa found the pacific
And on the trail one day
He met some friendly Indians
Whom he was told were gay
So he had them torn apart by dogs on religious grounds they say
The great nations of Europe were quite holy in their way
Now they're gone, they're gone, they're really gone
You've never seen anyone so gone
Some bones hidden in a canyon
Some paintings in a cave
There's no use trying to save them
There's nothing left to save
Hide your wives and daughters
Hide your sons as well
With the great nations of Europe you never can tell
From where you and I are standing
At the end of a century
Europes have sprung up everyone as even I can see
But there on the horizon as a possiblity
Some bug from out of Africa might come for you and me
Destroying everything in its path
From sea to shining sea
Like the great nations of Europe
In the sixteenth century
Die "Grundwasser-Speicherungsanomalie" nach GRACE. Braune Regionen haben 2015 in Vergleich mit der Periode 2002-2015 Wasser verloren. Regionen in Blau haben Wasser dazu gewonnen.
Food riots, revolutions, ethnic violence, urban health, fads and panics arise from collective actions. Complex systems science provides new opportunities to understand these collective behaviors by describing the patterns of behavior of individuals interacting through social networks. Predicting collective action is often easier than that of individuals because of the reduced role of individual choice. The role of individuals in the social context, as well as the role of organizational structures—governments, institutions, and corporations—can also be analyzed. NEW ENGLAND COMPLEX SYSTEMS INSTITUTE - Social Systems
The causes of rising global food prices (and the Syrian crisis) The disintegration of Syria and Europe’s refugee crisis are only the latest tragic consequences of two spikes in food prices in 2007/08 and 2010/11 that triggered waves of global unrest, including the Arab Spring. Researchers at the New England Complex Systems Institute (NECSI) have traced these spikes and spiraling crises to their root causes: deregulated commodity markets, financial speculation, and a misguided U.S. corn-to-ethanol fuel policy that removes nearly 5 billion bushels of corn from markets each year. With world food prices currently in retreat, now is the time to changes policies.
Bei uns sind es immer nur Assad und der Russe, nix mit complex systems.
P.S.:
Zur Unterkomplexität in aktuellen Debatten um Zuwanderung und Rassismus: AISTHESIS zitiert in einem Beitrag zu Volker Beck und was das mit Pauperismus zu tun hat Wolfgang Pohrt, der in „FAQ“ über die Jahre 2002/2003 (als Beck dem größten Sozialabbau, den die BRD je sah und der von den GRÜNEN mitinitiiert wurde, und der ungehemmten Deregulierung der Finanzmärkte wie auch der Privatisierung der Rentenversicherung zustimmte) schreibt:
Während die Arbeitslosen auf den Status von Almosenempfängern zurückgeworfen werden und die arbeitende Bevölkerung zwecks Altersvorsorge zum Kauf von Spekulationspapieren angehalten ist, welche dem Verkäufer einen Platz an der Sonne und dem Besitzer einen im Armenhaus sicheren, währenddessen also kennt diese Linke keine Klassen mehr, nur noch Rassen. Rassismus, Antisemitismus, nichts sonst...
Die Ablehnung von Zuwanderung zum Beispiel wird gern als rassistisch und fremdenfeindlich verfemt, obgleich ein Bauhelfer, welcher Zugangssperren eingerichtet wissen möchte, sich nicht anders verhält als die Agrarlobby, wenn sie Importrestriktionen für irgendwelche landwirtschaftlichen Erzeugnisse fordert. Was als Rassismus erscheint, ist nichts anderes als der Protektionismus von Menschen, die ihre eigene Arbeitskraft verkaufen müssen, und zwar Arbeitskraft von der Art, wie sie durch Zuwanderung eine Angebotsvermehrung erfahren würde. Das trifft selbstverständlich nicht für Ärzte, Sozialarbeiter oder Lehrer zu, für welche die Zuwanderung Umsatz und Einkommen bedeutet.
... und kommentiert:
Interessante Perspektive, die allerdings leicht in einem politischen Rechtsswitch benutzt werden kann. Insofern scheint es mir, wenn man denn diesen ökonomisch-politischen Blick der Kritik einnimmt, ratsam in dieser Argumentation nicht die einen gegen die anderen auszuspielen – denn Menschen, die ihre Haut zu Arbeitsmarkte tragen, sind beide gleichermaßen –, sondern diese Kräfte zu bündeln. Aber von einer schlagkräftigen linken Opposition in der BRD sind wir meilenweit entfernt. Stattdessen haben wir bei SpOn und anderswo kolumnisierende Mediennetzwerker_Innen.
Wolfgang Pohrts FAQ-Aufsatz ist immer noch lesenswert, weil immer noch aktuell.
Wolfgang Pohrt: FAQ, erschienen in der Edition Tiamat, 176 Seiten, 14,- EUR
„Wir wollen das Arbeitslosengeld I privatisieren.“
„Die AfD hält die gesetzliche Unfallversicherung für Arbeitnehmer nicht mehr für zeitgemäß.“
„Das Klima wandelt sich, solange die Erde existiert. Die Klimaschutzpolitik beruht auf untauglichen Computer-Modellen des IPCC („Weltklimarat“). Kohlendioxid (CO2) ist kein Schadstoff, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil allen Lebens.“
Alle „männlichen deutschen Staatsbürger im Alter zwischen 18 und 28 Jahren“ sollen „wieder einen Grundwehrdienst“ leisten. „Im Ergebnis benötigt Deutschland Streitkräfte, deren Führung, Stärke und Ausrüstung an den Herausforderungen künftiger Konflikte orientiert ist.“
Zu den Herausforderungen künftiger Konflikte please reread.
Erneut haben rund 200 angehende Abiturienten in Köln randaliert. Zwei Jugendliche wurden in der Nacht zum Dienstag schwer am Kopf verletzt, als Schüler in rivalisierenden Gruppen aufeinander losgingen, wie ein Polizeisprecher sagte. Ein weiterer Jugendlicher sei leicht verletzt worden. Die Schüler waren am Humboldt-Gymnasium in der Südstadt aneinandergeraten. Nach ersten Erkenntnissen bewarfen sie sich mit Gegenständen, ein Polizeisprecher sprach von Wasserbomben, Farbbeuteln und Eiern. Die Polizei ermittelt wegen Verstößen gegen das Waffengesetz, Körperverletzung und Landfriedensbruch.
Die Polizei prüft nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auch einen Zusammenhang zu einem weiteren Vorfall in der Nacht: Auf einer Straße in Rodenkirchen seien Molotowcocktails gezündet worden. Allerdings sollen weder Menschen noch Gebäude beworfen worden sein. Ein Tatverdächtiger sei festgenommen worden, weitere seien flüchtig.
Bereits in der Nacht zum Montag hatten mehrere Hundert Abiturienten insgesamt 15 Einsätze der Kölner Polizei ausgelöst und Sachbeschädigungen an sieben Gymnasien verursacht. Laut Polizei waren auch Anzeigen wegen teils gefährlicher Körperverletzung sowie Verstößen gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz geschrieben worden. Man habe Drogen sowie Baseballschläger und eine zur Schlagwaffe umgebaute Fahrradkette beschlagnahmt. (Der Tagesspiegel: heute 13:14 Uhr, Köln, vgl auch SPON: "Abi-Krieg" in Köln: Außer Kontrolle)
Bei den Tatverdächtigen soll es sich durchweg um dem Aussehen nach junge Menschen mit deutschem Hintergrund handeln; die Polizei will dazu zur Zeit keine genaueren Angaben machen. Es sind aber auf mehreren Fotos blonde junge Menschen ausgemacht worden. Dass es auch zu sexuellen Übergriffen gekommen ist, kann nicht ausgeschlossen werden. Einige der Tatverdächtigen hatten in sog. sozialen Medien angekündigt, einen gewissen Erich Kästner "ficken" zu wollen (#wirfickendenerich - wir verlinken hier nicht!). Da dort von "Entjungferung" die Rede ist, muss wohl von einer akuten Bedrohungslage ausgegegangen werden!
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) verurteilte die Vorfälle als „abscheulich und nicht hinnehmbar“; die offensichtliche Beteiligung von Menschen mit höherem Bildungshintergrund an den Taten dürfe aber „nicht dazu führen, dass nun Abiturienten gleich welcher Herkunft unter einen Generalverdacht gestellt werden“.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) sprach von einer „neue[n] Dimension der organisierten Kriminalität“. Gegenüber den Medien erklärte er: „Wenn zweihundert Abiturienten sich zu einer enthemmten Horde zusammen finden und das offenbar so geplant war, dann ist das nicht weniger als ein zeitweiliger Zivilisationsbruch“.
Die ehemalige Bundesministerin Kristina Schröder (CDU) forderte dazu auf, „gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen in der christlichen Kultur“ zu diskutieren. Man dürfe das Thema „der Gewaltbereitschaft vieler deutscher junger Männer, die das Abitur ablegen wollen, auf keinen Fall totschweigen.“ Auch Julia Klöckner (CDU) forderte eine Debatte über „christlich- abendländische Männlichkeitsnormen“.
De Maizière sprach sich dafür aus, die Abschiebung straffällig gewordener Abiturienten zu erleichtern und darüber zu reden, die Regel zu ändern, nach der nur eine Haftstrafe von drei Jahren oder mehr sich auf das Abiturzulassungsverfahren auswirke.
Der Verfassungsrechtler und frühere Bundesverteidigungsminister Rupert Scholz fordert mehr Prävention und eine Stärkung des Rechtsstaats. Scholz sieht ein wachsendes „Gefahrenpotenzial für die öffentliche Sicherheit“ durch die zunehmende Zahl von Abiturienten.
Der Philologenverband Niedersachsen kritisierte in diesem Zusammenhang erneut die geplante Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe in Niedersachsen als „leistungsfeindlich“.
So könnte man das hochjazzen. Tut man aber nicht. Sind ja deutsche Abiturienten, die nur spielen wollen.
Dass diese Erscheinungsform enthemmter Gewalt eher runtergespielt wird, kann man der Berichterstattung des Deutschlandfunks entnehmen: pikanterweise in Campus & Karriere wird heute kritisch berichtet - im Hinblick auf das Ausmaß der enthemmten Gewalt und das Versagen der zuständigen Behörden und der Polizei: Abi-Schlacht in Köln - Polizei ergreift Gegenmaßnahmen [AUDIO]
Eher dummes Zeug redet dort dann die Kulturwissenschaftlerin Katrin Bauer: Abitur-Rituale im Wandel - Interview mit [AUDIO]
Ich bin nicht für Skandalisierung - und vielleicht sind die Abiturienten ja auch nur Opfer der sozialen Übrerdruckkammer, in der es keine sinnvollen Protestformen mehr zu geben scheint - ; mir fiel nur auf,
- dass die mediale Präsentation der offenbar gewaltbereiten "Abiturienten" auf Inszenierungen sich bezieht, die auch der IS verwendet - ironische Distanz ist nicht erkennbar! - :
KKBN 2015 - Elite15 RDK : Zum Ende der Mottowoche 2015 bescheren wir euch mit einem kleinen, aber feinen Video, denn KKBN wäre nicht KKBN, wenn es nicht noch ein abschließendes Präsent geben würde. Viel Spaß damit, liebe Freunde, und passt gut auf euch und eure Schulen auf! ;)
- dass Krawalle medial doch recht unterschiedlich verhandelt werden.
Stellungnahmen zum Lehrerausbildungsgesetz NRW
– von Prof. Dr. Ursula Frost, Prof. Dr. Ulrich Heinen und Prof. Dr. Hans Peter Klein
Bei einer Expertenanhörung im Landtag NRW zur Novellierung des Lehrerausbildungsgesetzes wurden markante und denkwürdige Stellungnahmen vorgebracht. Diese mahnten eine grundsätzliche Revision der durch Bolognareform und Kompetenzorientierung zunehmend wissenschafts- und bildungsfeindlichen Lehramtsstudiengänge an. Nicht Bologna sei alternativlos: „Alternativlos ist nur Humanität“, so Ursula Frost von der Universität zu Köln. Tatsächlich habe die Bolognareform die selbst gesetzten Ziele nicht erreicht, sei rechtlich und theoretisch fragwürdig und praktisch schädlich. „Kompetenz“ widerspreche dem Anspruch universitärer Bildung, mit ihr würde eine Verhaltenssteuerung künftiger Lehrerinnen und Lehrer angestrebt, die sich so kritiklos den ministeriell gewünschten Vorgaben anpassen sollten... Veröffentlicht von der Gesellschaft für Bildung und Wissen e.V., dort auch Links auf die einzelnen Gutachten:
Kompetenz ist als pädagogische Leitkategorie ungeeignet.
Das Konzept der Kompetenz tendiert zur Betonung technologischer Funktionalität unabhängig von
inhaltlichen Ansprüchen und zu einer Anwendung je vorgegebener Methoden für je vorgegebene
Ziele. Kompetenz ist eine Erfüllungskategorie, die flexible Anpassung an das je Gewünschte
fordert, das über den ‚Test’ normierend vermittelt wird (vgl. Gelhard 2011). In diesem Sinne
widerspricht sie jeder auf sachliche Urteilskraft und Mündigkeit ausgerichteten Bildung –
und zugleich jeder für Demokratie unerlässlichen kritischen Auseinandersetzung mit den
Anforderungen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Mächte.
Kompetenzorientierung ist nicht angemessen für Lehrerbildung
Die pädagogische Hoffnung auf größere Handlungsorientierung durch das Kompetenzmodell hat
sich nicht erfüllt. Das Kompetenzmodell zielt auf Anpassung statt Verantwortung. Die kontrollierte
Output-Steuerung unter Ausklammerung persönlicher und interpersonaler Prozesse und Haltungen
trifft nicht den Kern der pädagogischen Aufgaben und verringert die Chancen, mit aktuellen
Herausforderungen angemessen umgehen zu können. Wo es um Bildung geht, sollte auch die
Bildung der Lehrerinnen und Lehrer im Vordergrund stehen, damit sie in der beruflichen Tätigkeit
des Lehrens als Vorbild und Handlungsgrundlage fruchtbar werden kann.
(Prof. Dr. Ursula Frost: Stellungnahme zum Gesetzentwurf der Landesregierung für ein „Gesetz zur Änderung des Lehrerausbildungsgesetzes“)
Das ist ja kein NRW-spezifisches Phänomen; - hier in Niedersachsen ist Ähnliches zu erwarten mit dem geplanten Lehrerbildungsgesetz (das aber offenbar nicht mehr vor den nächsten Landtagswahlen veröffentlicht werden soll; - wegen der zu erwartenden Debatten um das Stufenlehrer-Konzept, die die Ministerin wohl nicht überstehen würde).
Man mache sich nichts vor: an der Verhaltenssteuerung zur kritiklosen Anpassung an ministeriell gewünschte Vorgaben wird schon länger dilletantisch, aber dennoch recht erfolgreich gearbeitet. Der Bildungs-Rat der Gesellschaft für Bildung und Wissen :
Die kritische Unterrichtsforschung hat bereits erdrückende und bedrückende
Belege dafür geliefert, welches Ausmaß an Entsorgung des materialen Gehalts
die schulische Lehre schon erlitten hat, wie sehr Methodenkompetenz einher
geht mit wachsender Indifferenz gegenüber den Inhalten und wie sehr die
bloße Verbreitung von Meinungsvielfalt die Urteilsfähigkeit und tragfähige
Erkenntnisse zurückdrängt. Eine eloquente Schülerschaft vermag alles zu prä-
sentieren, über alles zu reden, weil und wo sie nicht vor die Herausforderung
gestellt wird, einen schulischen Inhalt wirklich sachverständig zu erarbeiten.
Mit informationeller Kompetenz weiß ein Schüler, wie er sich über „alles
Mögliche“ kundig zu machen vermag. Er „weiß Bescheid“, wo er nachzu-
schauen hat. Das Gedächtnis seines Gerätes arbeitet als Ersatz für ein eigenes.
So beherrscht er Lösungen für Aufgaben, aber beider Fraglichkeit bleibt in der
Regel ungeklärt. Den Schülern wird so abgewöhnt, überhaupt noch Fragen
zu stellen, die eine tiefere Berührung mit der Sache auslösen können. Dafür
lernen sie Antworten auf Fragen zu geben, die mit diesen bzw. dem hinzuge-
zogenen Material bereits geliefert worden sind. Diese Leistung gilt dann als
Ausdruck von Lesekompetenz.
Die Reaktionen der Schüler auf Fragen, mit denen sie sich subjektiv zu
einer Sache verhalten, werden durchweg als Ergebnisse von Unterricht positiv
sanktioniert, das gilt auch dann, wenn sie fachlich haltlos sind. Im Meinen
stecke – so soll man folgern – Gelerntes. In der gesprächsweisen methodisch
organisierten Erörterung verschwindet das Unverstandene. Sobald das mit diesen
Methoden erworbene Wissen auf seine Grundlagen geprüft wird, stürzt es
in sich zusammen. Die Krise des Verstehens, die einen der Ausgangspunkte für
Bildung als Befähigung zu Urteil und Kritik darstellt, wird nicht mehr erlebt
bzw. nicht mehr als Lehren bewusst herbeigeführt. Dafür bleibt bei nicht weni
-gen Schülern der schale Geschmack zurück, trotz aller gekonnter Operativität,
keine eigene produktive Haltung zu den fachlichen Inhalten aufgebaut zu haben.
Bei anderen paart sich Indifferenz mit cleverer Dienstbarkeit....
Die Probleme mit G8 sind ja seit Langem bekannt und die Landesregierungen haben die Reform bereits mannigfach nachjustiert: Lehrpläne entschlackt, den gestiegenen Druck wieder reduziert etc. Wogegen richtet sich da noch Ihre Kritik?
Das war im Grunde alles nur Kosmetik. Der Kern blieb unberührt: Die Errichtung eines zeitpolitischen Regimes über die Kindheit, das in hohem Maße zerstörerisch wirkt. Man könnte fast von symbolischem Kannibalismus sprechen: Das Auffressen kindlichen Mensch-Seins durch maximal intensive und extensive Bewirtschaftung von Lebenszeit: G8 komprimiert die Schulzeit und verdichtet dadurch Leistungsdruck, frisst sich aber zugleich auch immer mehr in die Nachmittage.
Dadurch entsteht eine besinnungslose Hetze in der Schule, die einem taylorisierten Arbeitsprozess – Stichwort Fließband – angepasst wird. Auf der anderen Seite fallen außerschulische Bildungsgelegenheiten weg: Freunde, Vereine, Brauchtum, politisches und soziales Engagement. Als Surrogat bietet sich den Kindern die Orwellsche Welt der sozialen Netzwerke, die sie aber wiederum nur stresst und vereinzelt.
Fatal ist ja, dass G8 die Kinder wie beschrieben einerseits quantitativ überfordert, andererseits qualitativ unterfordert, weil im Zuge der Kompetenzorientierungen fachliche Bewährungsmöglichkeiten abgebaut wurden.
Verständnisfrage: Sie meinen also, es geht womöglich im Kern darum, Kinder bewusst zu überfordern, damit Sie nicht mehr zu Reflexionen und kritischem Hinterfragen in der Lage sind? Sie ihrer sozialen Bindungen etc. zu berauben, damit Sie zu, ja, sagen wir, später besser verwertbarem Humankapital zu machen sind?
Der Eindruck entsteht tatsächlich, zumindest ist es ein Effekt in der Summe der Reformmaßnahmen: Vieles, was einmal zur Bildung gehörte und zur Humanisierung der Gesellschaft beitragen sollte, verkümmert heute: fundierte Sachkenntnisse, ein Können im Sinne des Sich-auf-etwas-Verstehens, Urteilskraft, Selbsterkenntnis, Gemeinschaftssinn…
Zwischen der anschwellenden Kraft der rechtspopulistischen, nationalistischen, rassistischen und anti-demokratischen Bewegungen und der demokratischen, engagierten und kritischen Zivilgesellschaft war eine Mehrheit von Menschen erzeugt werden, die man, missverständlicherweise, als „entpolitisiert“ beschrieben hat. Sie entsprachen weitgehend dem Schreckbild von Platos früher Kritik an der Demokratie: Menschen, die sich um ihre eigenen Angelegenheiten, die eigenen Vergnügungen, die eigenen Freiheiten kümmerten und die Demokratie eigentlich nur als „Mantel“ für ihren Egoismus ansahen. Der entpolitisierten Mehrheit, so sah es die Kritik, war die Demokratie bestenfalls „angenehm“. Würden diese entpolitisierten Hedonisten, sagte Plato, in ihrem Egoismus und ihrer Vergnügungssucht nicht mehr befriedigt, dann würden sie stehenden Fusses in das Lager eines neuen Tyrannen wechseln. Plato hat das übrigens vor ungefähr 2500 Jahren gesagt.
Ist die Demokratie also noch zu retten? Ist eine Zivilgesellschaft zu retten, die nicht nur von rechts unter Druck geraten ist, sondern auch von ihren politischen Repräsentanten, ihren Medien und ihren Intellektuellen im Stich gelassen wurde? Die sich im Kampf gegen ungehemmte Bösartigkeit, Gleichgültigkeit und Ausbeutung auf die eigene Erschöpfung zu bewegt? Hat die Aufklärung einer multiphonen Hysterisierung noch etwas entgegen zu setzen? Soll Europa, als politisch-kulturelles Projekt einer transnationalen Demokratie gescheitert, als hochgerüstete, nationalistisch verschachtelte Festung statt um Demokratie und Menschen- und BürgerInnenrechte um Ober- und Außengrenzen organisiert werden?
Sein letztes großes Projekt - noch einmal aufgeführt im Juli 2015 im Barbican: THREE FATES
"Three Fates" is the symphonic truth about the composer Keith Emerson, which shows the potential in his music. Finally, he is realizing the projects of his dreams in a close collaboration with the Norwegian conductor Terje Mikkelsen and American guitarist Marc Bonilla. Great works can be heard with a four piece band and a full symphony orchestra for the very first time. Guitar phenomenon Marc Bonilla leads the brilliant band and maestro Terje Mikkelsen really fires up the Munich Radio Orchestra in these luscious orchestrations.
But "Three Fates" is about much more than simply music. It is about making Emerson's music resound in a symphonic scale. Conductor Terje Mikkelsen has the rock-and-roll approach needed, as well as total control over the symphony orchestra in break-neck ensemble with the Keith Emerson Band. In many ways, "Three Fates" completes the circle: Emerson brought classics into rock - now it is Emerson's own music being performed by a classical orchestra.
Keith Emerson says: "Although I have been involved with orchestras and also jazz, blues and rock since the sixties, without doubt I consider this to be the most important album since the ELP days."
Zum ersten Mal habe ich ihn 1969 - mit The Nice - hier gesehen:
Wenn man bedenkt, wie viele von den Musikern, die an den drei Abenden des International Pop & Blues Festival 1969 in der Gruga-Halle in Essen auftraten, bereits verstorben sind, ist es wohl so: Die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts gehen zu Ende ...
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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