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Klassenkämpfe: Wenn nicht, dann gibt's nichts ...

Meine Lieblings-HAZ hat heute ganz hinten im Lokalteil, also auf S. 18, herausgefunden:

Logistik-Unternehmen zahlen nicht nach Tarif
13.000 Beschäftigte zählt die Logistik- und Speditionsbranche in der Region Hannover. Ein Drittel der Angestellten wird nicht nach Tarif bezahlt.

[Da die HAZ seit ihrem relaunch Geld für das Lesen der Artikel nimmt, will ich vorsichtshalber daraus nicht zitierten.] Herausgefunden hat sie - bzw. eigentlich ver.di - dass Löhne von 6 € und weniger, Auslagerungen an selbständige Subunternehmer, fehlende Betriebsräte usw. eher die Regel als die Ausnahme sind - in einer Branche, für deren Ansiedlung in und um Hannover gerade viel TamTam gemacht wird (die Amazon-Netrada-Farce).

Eine Erklärung, warum das so ist, findet sich in einer Randspalte weiter vorn im Wirtschaftsteil versteckt:
Lohnunterschiede
Der desorientierend vermanschte Satz: Auch Minijobverträge und eine nachlassende Organisation von Arbeitgebern in Verbänden begünstigten diese Entwicklung. verbirgt eine tiefe Wahrheit: Wenn die Organisation der Arbeitgeber in Verbänden nachlässt und, was wohl nicht zu bestreiten ist, die Organisation der Arbeitnehmer in Verbänden ebenso, dann stehen sich - ganz einfach - auf den mittlerweile allseits geradezu geliebten Märkten Käufer und Verkäufer der Ware Arbeitskraft wieder vereinzelt gegenüber und die Kräfteverhältnisse am Markt treten wieder nackt hervor. Ein bekannter deutscher Sozialforscher und Politikberater des 19. Jahrhunderts hat untersucht, wie der Handel dann aussieht und wer die besseren Karten hat:
    Der Arbeitslohn ist, wie wir gesehn haben, der Preis einer bestimmten Ware, der Arbeitskraft. Der Arbeitslohn wird also durch dieselben Gesetze bestimmt, die den Preis jeder andern Ware bestimmen.
    Es fragt sich also, wie wird der Preis einer Ware bestimmt?

    Durch die Konkurrenz zwischen Käufern und Verkäufern, durch das Verhältnis der Nachfrage zur Zufuhr, des Begehrs zum Angebot. Die Konkurrenz, wodurch der Preis einer Ware bestimmt wird, ist dreiseitig.

    Dieselbe Ware wird von verschiednen Verkäufern angeboten. Wer Waren von derselben Güte am wohlfeilsten verkauft, ist sicher, die übrigen Verkäufer aus dem Felde zu schlagen und sich den größten Absatz zu sichern. Die Verkäufer machen sich also wechselseitig den Absatz, den Markt streitig. Jeder von ihnen will verkaufen, möglichst viel verkaufen, und womöglich allein verkaufen mit Ausschluß der übrigen Verkäufer. Der eine verkauft daher wohlfeiler als der andre. Es findet also eine Konkurrenz unter den Verkäufern statt, die den Preis der von ihnen angebotnen Waren herabdrückt.

    Es findet aber auch eine Konkurrenz unter den Käufern statt, die ihrerseits den Preis der angebotnen Waren steigen macht.

    Es findet endlich eine Konkurrenz unter den Käufern und Verkäufern statt; die einen wollen möglichst wohlfeil kaufen, die andern wollen möglichst teuer verkaufen. Das Resultat dieser Konkurrenz zwischen Käufern und Verkäufern wird davon abhängen, wie sich die beiden früher angegebnen Seiten der Konkurrenz verhalten, d.h. ob die Konkurrenz in dem Heer der Käufer oder die Konkurrenz in dem Heer der Verkäufer stärker ist. Die Industrie führt zwei Heeresmassen gegeneinander ins Feld, wovon eine jede in ihren eignen Reihen zwischen ihren eignen Truppen wieder eine Schlacht liefert. Die Heeresmasse, unter deren Truppen die geringste Prügelei stattfindet, trägt den Sieg über die entgegenstehende davon....

    Wie aber wirken diese Umstände, die von dem Wachstum des produktiven Kapitals unzertrennlich sind, auf die Bestimmung des Arbeitslohns ein?

    Die größere Teilung der Arbeit befähigt einen Arbeiter, die Arbeit von 5, 10, 20 zu tun: Sie vermehrt also die Konkurrenz unter den Arbeitern um das 5-, 10- und 20fache. Die Arbeiter machen sich nicht nur Konkurrenz, indem einer sich wohlfeiler verkauft als der andre; sie machen sich Konkurrenz, indem einer die Arbeit von 5, 10, 20 verrichtet; und die vom Kapital eingeführte und stets vergrößerte Teilung der Arbeit zwingt die Arbeiter, sich diese Art von Konkurrenz zu machen.

    Ferner: In demselben Maße, wie die Teilung der Arbeit zunimmt, vereinfacht sich die Arbeit. Die besondre Geschicklichkeit des Arbeiters wird wertlos. Er wird in eine einfache, eintönige Produktivkraft verwandelt, die weder körperliche noch geistige Spannkräfte ins Spiel zu setzen hat. Seine Arbeit wird allen zugängliche Arbeit. Es drängen daher Konkurrenten von allen Seiten auf ihn ein, und überdem erinnern wir, daß, je einfacher, je leichter erlernbar die Arbeit ist, je weniger Produktionskosten es bedarf, um sich dieselbe anzueignen, desto tiefer der Arbeitslohn sinkt, denn wie der Preis jeder andern Ware ist er durch die Produktionskosten bestimmt.

    In demselben Maße also, worin die Arbeit unbefriedigender, ekelhafter wird, in demselben Maße nimmt die Konkurrenz zu und der {98} Arbeitslohn ab. Der Arbeiter sucht die Masse seines Arbeitslohns zu behaupten, indem er mehr arbeitet, sei es, daß er mehr Stunden arbeitet, sei es, daß er mehr in der <421> selben Stunde liefert. Durch die Not getrieben, vermehrt er also noch die unheilvollen Wirkungen der Teilung der Arbeit. Das Resultat ist: Je mehr er arbeitet, um so weniger Lohn erhält er, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil er in demselben Maß seinen Mitarbeitern Konkurrenz macht, sich daher ebensoviel Konkurrenten aus seinen Mitarbeitern macht, die sich zu ebenso schlechten Bedingungen anbieten wie er selbst, weil er also in letzter Instanz sich selbst Konkurrenz macht, sich selbst als Mitglied der Arbeiterklasse.
Nach: "Lohnarbeit und Kapital" von Karl Marx,
Separat-Abdruck aus der "Neuen Rheinischen Zeitung" aus dem Jahre 1849


Die grundlegenden Einsichten, die sich daraus ergeben, werden von den verbliebenen Organsiationen derer, die früher als Arbeiterklasse bezeichnet wurden, nur noch postmodern im Wortspiel "Mehrwert" zitiert, - das die Einsicht aber sofort zurücknimmt und eigentlich zur Bitte verkommen lässt: doch bitte bitte anzuerkennen, dass die "Mitarbeiter" Arbeit leisten.... Wow!

verdi

Zugabe:
Eine sehr gelunge Formulierung aus dem Wirtschafteil der HAZ vom 10.07.:
Audi macht auf BMW Boden gut

... und was ist Bedeutung von dieses?

Trackback URL:
https://gebattmer.twoday.net/stories/109329247/modTrackback

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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