Archäologie (CCXXXVI) zum Fest: Die schönsten Geschenke aller Zeiten
Mitten in der Nacht klingelte das Telefon bei Jörg Asmussen. Der Anrufer aus New York, ein Angestellter der Investmentbank Goldman Sachs, wollte von dem Referenten des deutschen Finanzministers wissen, ob er die Mitteilungen aus Berlin richtig verstanden habe. Ob es stimme, dass deutsche Kapitalgesellschaften künftig keine Steuern mehr auf die Gewinne zahlen müssten, die sie beim Verkauf von Aktienpaketen oder ganzen Tochterunternehmen erzielen. Der Beamte bestätigte die Information.
Die Banker aus Amerika waren die Ersten, die dem Coup der Bundesregierung auf die Spur kamen. Sie hatten das tags zuvor in Berlin verteilte Pressematerial sorgfältig analysiert und später ihre Kunden informiert. Über Nachrichtenagenturen kam die Meldung zurück nach Deutschland – und löste dort einen Börsenboom aus. Der Aktienindex Dax stieg allein an einem Tag um 4,5 Prozent. Vor allem die Kurse von Banken und Versicherungen schossen in die Höhe. Börsianer im Freudentaumel.
Die Überraschung war perfekt. Ausgerechnet eine SPD-geführte Regierung erfüllte die Wünsche der Wirtschaft in einem Maße, wie es sich die Manager kaum je erträumt hatten. Kein Wunder, dass Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle und Deutsche-Bank-Sprecher Rolf E. Breuer voll des Lobes für Rot-Grün waren. Allein in ihren Bilanzen steckten hohe zweistellige Milliardensummen an stillen Reserven. Sie hofften, nun diese Schätze steuerfrei heben zu können. Selbst die Urheber des Kursfeuerwerks waren perplex: Die Regierung hatte die Wirkung ihres Tuns vollkommen verkannt.
Das war aber noch die harmloseste Fehleinschätzung bei der Unternehmensteuerreform, wie sich später herausstellte. Vor allem bei den Steuerausfällen hatten sich Finanzminister Hans Eichel und seine Beamten völlig verkalkuliert. Noch im Jahr 2000 kassierte der Staat 23,6 Milliarden Euro Körperschaftsteuer von den Kapitalgesellschaften. Im Jahr darauf, nach dem Inkrafttreten des Reformwerks, brachen diese Einnahmen vollkommen weg. Per saldo mussten die Finanzämter sogar fast eine halbe Milliarde Euro an die Firmen auszahlen ... Weiterlesen, auch wenn Sie einen der Täter schon kennen:
Wilfried Herz - ZEIT-Online 08.09.2005
... crime sells - Blödheit auch:
Jörg Asmussen bei lobbypedia.de
Gerhard Schröderbei lobbypedia.de
Vgl. auch Milliarden-Deals der Großen in Politik und (Finanz-) Wirtschaft bei nds
Vgl. auch Ein Hedgefonds verdient mit Griechenland-Wette 500 Millionen - und kann sich bei Angela Merkel bedanken. Erst eines ihrer seltenen Machworte sicherte für "Third Point" diesen unglaublichen Gewinn (FR)
Nachtrag 24.12.2012
Golfplatz-Privileg fällt
Düsseldorf: Das Bundeswirtschaftsministerium will die umstrittene Netzentgeltbefreiung für Golfplätze kippen. Die Bundesnetzagentur sei „um Prüfung gebeten, wie die bestehenden Kriterien geändert werden können“, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums, die der „Rheinischen Post“ vorliegt. Die mögliche Ausnahmeregelung für Golfplätze hatte immer wieder für Kritik gesorgt. Das Wirtschaftsministerium verwies darauf, dass die Ausnahmeregelung auf ein Gesetz der SPD/Grüne-Regierung von 2005 zurückgehe. „Rot-Grün hat für Golfplätze die Möglichkeit geschaffen, sich von den Stromnetzentgelten befreien zu lassen. Das machen wir jetzt rückgängig.“
24.12.2012 / HAZ Seite 4 Ressort: POLI
In diesem Sinne: Wenn ich in dem in den nächsten Tagen beginnenden Wahlkampf hier in Niedersachensen in einer Fußgängerzone einem Grünen- oder SPD-Wahlkämpfer begegne, der mir etwas erzählen will über den kleinen Rösler, der die Interessen vertritt, dann stecke schnell ich die Hände in die Tasche ...
Die Banker aus Amerika waren die Ersten, die dem Coup der Bundesregierung auf die Spur kamen. Sie hatten das tags zuvor in Berlin verteilte Pressematerial sorgfältig analysiert und später ihre Kunden informiert. Über Nachrichtenagenturen kam die Meldung zurück nach Deutschland – und löste dort einen Börsenboom aus. Der Aktienindex Dax stieg allein an einem Tag um 4,5 Prozent. Vor allem die Kurse von Banken und Versicherungen schossen in die Höhe. Börsianer im Freudentaumel.
Die Überraschung war perfekt. Ausgerechnet eine SPD-geführte Regierung erfüllte die Wünsche der Wirtschaft in einem Maße, wie es sich die Manager kaum je erträumt hatten. Kein Wunder, dass Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle und Deutsche-Bank-Sprecher Rolf E. Breuer voll des Lobes für Rot-Grün waren. Allein in ihren Bilanzen steckten hohe zweistellige Milliardensummen an stillen Reserven. Sie hofften, nun diese Schätze steuerfrei heben zu können. Selbst die Urheber des Kursfeuerwerks waren perplex: Die Regierung hatte die Wirkung ihres Tuns vollkommen verkannt.
Das war aber noch die harmloseste Fehleinschätzung bei der Unternehmensteuerreform, wie sich später herausstellte. Vor allem bei den Steuerausfällen hatten sich Finanzminister Hans Eichel und seine Beamten völlig verkalkuliert. Noch im Jahr 2000 kassierte der Staat 23,6 Milliarden Euro Körperschaftsteuer von den Kapitalgesellschaften. Im Jahr darauf, nach dem Inkrafttreten des Reformwerks, brachen diese Einnahmen vollkommen weg. Per saldo mussten die Finanzämter sogar fast eine halbe Milliarde Euro an die Firmen auszahlen ... Weiterlesen, auch wenn Sie einen der Täter schon kennen:
Wilfried Herz - ZEIT-Online 08.09.2005
... crime sells - Blödheit auch:
Jörg Asmussen bei lobbypedia.de
Gerhard Schröderbei lobbypedia.de
Vgl. auch Milliarden-Deals der Großen in Politik und (Finanz-) Wirtschaft bei nds
Vgl. auch Ein Hedgefonds verdient mit Griechenland-Wette 500 Millionen - und kann sich bei Angela Merkel bedanken. Erst eines ihrer seltenen Machworte sicherte für "Third Point" diesen unglaublichen Gewinn (FR)
Nachtrag 24.12.2012
Golfplatz-Privileg fällt
Düsseldorf: Das Bundeswirtschaftsministerium will die umstrittene Netzentgeltbefreiung für Golfplätze kippen. Die Bundesnetzagentur sei „um Prüfung gebeten, wie die bestehenden Kriterien geändert werden können“, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums, die der „Rheinischen Post“ vorliegt. Die mögliche Ausnahmeregelung für Golfplätze hatte immer wieder für Kritik gesorgt. Das Wirtschaftsministerium verwies darauf, dass die Ausnahmeregelung auf ein Gesetz der SPD/Grüne-Regierung von 2005 zurückgehe. „Rot-Grün hat für Golfplätze die Möglichkeit geschaffen, sich von den Stromnetzentgelten befreien zu lassen. Das machen wir jetzt rückgängig.“
24.12.2012 / HAZ Seite 4 Ressort: POLI
In diesem Sinne: Wenn ich in dem in den nächsten Tagen beginnenden Wahlkampf hier in Niedersachensen in einer Fußgängerzone einem Grünen- oder SPD-Wahlkämpfer begegne, der mir etwas erzählen will über den kleinen Rösler, der die Interessen vertritt, dann stecke schnell ich die Hände in die Tasche ...
gebattmer - 2012/12/20 19:17
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