"Doch sollte man nicht aus den Augen verlieren, daß auch die israelische Staatsgründung in formaler Hinsicht ein antiimperialistischer und antikolonialistischer Akt war."
Ich glaube Du redest Dir den Staat Israel und den Zionismus ein wenig zu gut.
De facto war war die israelische Staatsgründung ein nationalistischer Akt. Und die Staatsgründung mag ein antikolonialistischer Akt gegenüber Britten und Co gewesen sein – durch die expansive Politik auf Kosten der arabischen/palästinensischen Bevölkerung wurde der Kolonialismus auf zionistische Art repliziert. Selbst wenn man akzeptiert das die Nakba von Ägypten/Syrien/Jordanien/whoever provoziert wurde, so wurde sie von Israel durchgeführt.
Doch der Nationalismus ist nicht das Hauptproblem des zionistischen Projektes Israel. Was immer für fortschrittliche/linke/sozialistische Ansätze zweifellos im Zionismus vorhanden waren, diese wurden durch die letztlich rassistischen und religiös durchtränke zionistische Ideologie ("Israel den Israelis"???) zunichte gemacht. Selbst ein nationalistisches Projekt wäre in der Lage gewesen Rassismus positiv aufzuheben, wenn es den darauf ausgerichtet gewesen wäre. Doch es wurde nicht Seit an Seit mit den Arabern/Palästinensern gegen die Britten gekämpft – der Zionismus richtet sich schon immer gegen Kolonial-Herren *und* gegen die arabische/palästinensische Bevölkerung. Die zionistischen Attentäter (ein Interessante Liste, BTW) des Anschlages auf das King David Hotel – das ich mal als prägnantestes Symbol herauspicken möchte – tarnten sich mit arabische/palästinensischer Kleidung.
Deine Analyse ist einseitig und leidet darunter das sie das Unrecht und Terror der frühen Jahre Israels ausblendet (und ich bin mir sicher das man noch mehr Punkte finden kann, die eine unpräzise Sicht auf die Geschichte wiedergeben). Von daher werde ich der Schlussfolgerung das Herr A. ein Anti-Semit sei nicht folgen, da ich annehmen muss das die Analyse der Position des Herrn A. genauso einseitig ist.
Denn das Israel ein regionaler Proxy des US-Imperialismus ist, das Israel eine aggressive, expansive, nationalistische und rassistische Politik betreibt und das die israelische Lobby in den USA recht stark ist (siehe die Besuche von US-Präsidentschafts-Kandidaten bei der AIPAC), denn das sind kein anti-semitische Verschwörungstheorien sondern Tatsachen. Falls Du zeigen kannst das Herr A. behauptet Israel sei die einzige Nation auf dieser Welt die dieses oder jenes macht (für viele dieser Punkte kann man ähnliches für andere Nationen finden – die britische, deutsche oder auch türkische Lobby soll auch nicht ohne sein in den USA), dann wäre ich geneigt zur Schlussfolgerung zu kommen das Herr A. ein Anti-Semit sei.
Ansonsten ist Israel nicht sakrosankt und muss sich auch Kritik stellen, die manchmal den Nagel nicht richtig auf den Kopf trifft – eine Kritik an Israel die nicht absolut 100% richtig ist, ist automatisch antisemitisch. Ich würde sogar soweit gehen das Israel erst in die heutige Lage gekommen ist dadurch das berechtigte Kritik am Vorgehen Israels mit der "Antisemitismus Keule" niedergemacht wurde – ein Staat der sich seiner Kritik stellt sieht anders aus.
Wise Man Says
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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Naja
Ich glaube Du redest Dir den Staat Israel und den Zionismus ein wenig zu gut.
De facto war war die israelische Staatsgründung ein nationalistischer Akt. Und die Staatsgründung mag ein antikolonialistischer Akt gegenüber Britten und Co gewesen sein – durch die expansive Politik auf Kosten der arabischen/palästinensischen Bevölkerung wurde der Kolonialismus auf zionistische Art repliziert. Selbst wenn man akzeptiert das die Nakba von Ägypten/Syrien/Jordanien/whoever provoziert wurde, so wurde sie von Israel durchgeführt.
Doch der Nationalismus ist nicht das Hauptproblem des zionistischen Projektes Israel. Was immer für fortschrittliche/linke/sozialistische Ansätze zweifellos im Zionismus vorhanden waren, diese wurden durch die letztlich rassistischen und religiös durchtränke zionistische Ideologie ("Israel den Israelis"???) zunichte gemacht. Selbst ein nationalistisches Projekt wäre in der Lage gewesen Rassismus positiv aufzuheben, wenn es den darauf ausgerichtet gewesen wäre. Doch es wurde nicht Seit an Seit mit den Arabern/Palästinensern gegen die Britten gekämpft – der Zionismus richtet sich schon immer gegen Kolonial-Herren *und* gegen die arabische/palästinensische Bevölkerung. Die zionistischen Attentäter (ein Interessante Liste, BTW) des Anschlages auf das King David Hotel – das ich mal als prägnantestes Symbol herauspicken möchte – tarnten sich mit arabische/palästinensischer Kleidung.
Deine Analyse ist einseitig und leidet darunter das sie das Unrecht und Terror der frühen Jahre Israels ausblendet (und ich bin mir sicher das man noch mehr Punkte finden kann, die eine unpräzise Sicht auf die Geschichte wiedergeben). Von daher werde ich der Schlussfolgerung das Herr A. ein Anti-Semit sei nicht folgen, da ich annehmen muss das die Analyse der Position des Herrn A. genauso einseitig ist.
Denn das Israel ein regionaler Proxy des US-Imperialismus ist, das Israel eine aggressive, expansive, nationalistische und rassistische Politik betreibt und das die israelische Lobby in den USA recht stark ist (siehe die Besuche von US-Präsidentschafts-Kandidaten bei der AIPAC), denn das sind kein anti-semitische Verschwörungstheorien sondern Tatsachen. Falls Du zeigen kannst das Herr A. behauptet Israel sei die einzige Nation auf dieser Welt die dieses oder jenes macht (für viele dieser Punkte kann man ähnliches für andere Nationen finden – die britische, deutsche oder auch türkische Lobby soll auch nicht ohne sein in den USA), dann wäre ich geneigt zur Schlussfolgerung zu kommen das Herr A. ein Anti-Semit sei.
Ansonsten ist Israel nicht sakrosankt und muss sich auch Kritik stellen, die manchmal den Nagel nicht richtig auf den Kopf trifft – eine Kritik an Israel die nicht absolut 100% richtig ist, ist automatisch antisemitisch. Ich würde sogar soweit gehen das Israel erst in die heutige Lage gekommen ist dadurch das berechtigte Kritik am Vorgehen Israels mit der "Antisemitismus Keule" niedergemacht wurde – ein Staat der sich seiner Kritik stellt sieht anders aus.