Archäologie CCLXXXI: 1914
Welche Zeitung man auch aufschlägt, "1914" wird überall hochgezogen. Zumeist wird die Gelegenheit genutzt, um in der Ursachenfrage zum ersten großen „Weltfest des Todes“ (Thomas Mann) endlich den Fischer und seine "Kriegsschuldthese" zu entsorgen.
Irgendwie kommt dabei aber - nach zugegeben oberflächlicher Lektüre - nicht mehr heraus als bei meines Geschichtslehrers Erklärung des Faschismus: "Es kam vieles zusammen." (H.F. 1969)
Empfehlenswert zur Orientierung:
+ Das Jahr 1913 - Geschichte. Frühere und aktuelle Forschung zum Beginn des Ersten Weltkrieges
Von Luciano Canfora (junge welt 31.12.2013)
+ Rosa Luxemburg: Die Krise der Sozialdemokratie [Die „Junius“-Broschüre 1916]; hier insbesondere die Analyse des Bagdadbahn-Komplexes: Das wichtigste Operationsfeld des deutschen Imperialismus wurde die Türkei, sein Schrittmacher hier die Deutsche Bank und ihre Riesengeschäfte in Asien, die im Mittelpunkt der deutschen Orientpolitik stehen.... O0ps!?!
+ 2014 – Nicht anders als vor einhundert Jahren ist die Unfähigkeit zum Dialog das prägende Zeichen unserer Zeit - 06. Jan 2014 l Heiner Flassbeck:
... Das alles lässt nicht viel Raum für Hoffnung auf Besserung im neuen Jahr. Der globale Konflikt über ein der internationalen Verflechtung angemessenes Wirtschaftsmodell der Einzelstaaten lässt sich offenbar mit rationalen Mitteln nicht lösen. Da er gelöst werden muss, werden irrationale Varianten wahrscheinlicher. Man mag es Handelskrieg nennen oder Abwertungs- und Lohnsenkungswettlauf, in jedem Fall werden die Kosten enorm sein. Auch hier nicht in einer Dimension, die mit 1914 vergleichbar wäre, aber groß genug, um vielen Menschen den Zugang zu einer sicheren Existenz in Frieden zu verwehren.
Was man jetzt in den Feuilletons so liest, ist ein bisschen wie World War I in Color. Es sieht halt in Farbe anders aus. Klarer wird das Bild durch die Colorierung nicht.
Irgendwie kommt dabei aber - nach zugegeben oberflächlicher Lektüre - nicht mehr heraus als bei meines Geschichtslehrers Erklärung des Faschismus: "Es kam vieles zusammen." (H.F. 1969)
Empfehlenswert zur Orientierung:
+ Das Jahr 1913 - Geschichte. Frühere und aktuelle Forschung zum Beginn des Ersten Weltkrieges
Von Luciano Canfora (junge welt 31.12.2013)
+ Rosa Luxemburg: Die Krise der Sozialdemokratie [Die „Junius“-Broschüre 1916]; hier insbesondere die Analyse des Bagdadbahn-Komplexes: Das wichtigste Operationsfeld des deutschen Imperialismus wurde die Türkei, sein Schrittmacher hier die Deutsche Bank und ihre Riesengeschäfte in Asien, die im Mittelpunkt der deutschen Orientpolitik stehen.... O0ps!?!
+ 2014 – Nicht anders als vor einhundert Jahren ist die Unfähigkeit zum Dialog das prägende Zeichen unserer Zeit - 06. Jan 2014 l Heiner Flassbeck:
... Das alles lässt nicht viel Raum für Hoffnung auf Besserung im neuen Jahr. Der globale Konflikt über ein der internationalen Verflechtung angemessenes Wirtschaftsmodell der Einzelstaaten lässt sich offenbar mit rationalen Mitteln nicht lösen. Da er gelöst werden muss, werden irrationale Varianten wahrscheinlicher. Man mag es Handelskrieg nennen oder Abwertungs- und Lohnsenkungswettlauf, in jedem Fall werden die Kosten enorm sein. Auch hier nicht in einer Dimension, die mit 1914 vergleichbar wäre, aber groß genug, um vielen Menschen den Zugang zu einer sicheren Existenz in Frieden zu verwehren.
Was man jetzt in den Feuilletons so liest, ist ein bisschen wie World War I in Color. Es sieht halt in Farbe anders aus. Klarer wird das Bild durch die Colorierung nicht.
gebattmer - 2014/01/06 19:49
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