GBlog&search

 

GBlog&count



GBlog&listen


Van Morrison
Roll with the Punches


Chilly Gonzales und Jarvis Cocker
Room 29


Blackfield (Aviv Geffen & Steven Wilson)
Blackfield V


Jeff Beck
Loud Hailer




Daniel Hope
Escape to Paradise


Daniel Hope
Spheres


Jonathan Rudess
Explorations


Animals As Leaders
The Joy Of Motion


Colosseum
Valentyne Suite


Jack Bruce
Harmony Row


Spooky Tooth
Spooky Two



Utopia
Ra


Richie Havens
Nobody Left to Crown




Dimitri Schostakowitsch, Mariss Jansons
Sinfonien 1-15


Moondog & the London Saxophoni
Sax Pax for a Sax

GBlog&read - Nutzen Sie die Hinweise zur Orientierung und kaufen Sie dann beim Buchhändler um die Ecke



Uwe Timm
Ikarien



Christoph Ransmayr:
Cox oder Der Lauf der Zeit





Steffen Kopetzky
Risiko


José Saramago
Kain


Eva Menasse
Quasikristalle


Roberto Bolaño
2666


Tschingis Aitmatow
Der erste Lehrer


Uwe Timm
Rot


Leonardo Padura
Adiós Hemingway


Antonio Skarmeta
Mit brennender Geduld


Jose Saramago
Die Stadt der Blinden


Edgar Hilsenrath
Nacht: Roman



Rolf Dubs
Lehrerverhalten

User Status

Du bist nicht angemeldet.

I think we’re fucked: Alltägliche Menschenfeindlichkeit - hier im öffentlich-rechtlichen Fernsehen

Herr Lanz hatte in einer Sendung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen kürzlich Frau Wagenknecht zu Gast. Ich habe das nicht gesehen. Kann südtiroler Schmierlappen nicht ertragen (vgl. How I fell in Love with Katrin Sass).

Stefan Niggemeier hat dankenswerterweise mitgeschrieben
:
Es ging in der Sendung vom 16.01. in Lanz' Vorführung der Sarah W. offenbar irgendwann darum, wie die CSU die Probleme mit der Einwanderung aus Bulgarien und Rumänien instrumentalisiert, was Jörges falsch fand, aber richtig... Die beiden hatten sich offenbar vorab zu einem Wettbewerb verabredet, wer Wagenknecht schneller, lauter und dümmer über den Mund fährt.
    Wagenknecht: Indem man billige Ressentiments schürt, löst man das Problem nicht. Es gäbe andere Wege, das zu –

    Lanz: Aber das machen Sie doch auch, Frau Wagenknecht.

    Wagenknecht: Nein.

    Lanz:Doch. (zu Jörges und mit dem Finger auf Wagenknecht zeigend:) Aber das macht sie doch auch.

    Wagenknecht: Wo schüren wir billige Ressentiments?

    Lanz: Das machen Sie doch auch.

    Wagenknecht: Wenn wir zum Beispiel über Zuwanderung reden, dann müssen wir über niedrige Löhne reden. Dann müssen wir über Scheinselbständigkeit reden. Über all das. Das sind die eigentlichen Probleme.

    Lanz: Heißt das, …

    Wagenknecht: Und nicht 20.000 Menschen, die aus Bulgarien …

    Lanz: Da muss ich einmal einhaken.

    Wagenknecht: … die teilweise auch noch hochqualifiziert sind.

    Lanz: Da muss ich einmal einhaken. Das heißt, Sie unterstützen Europa uneingeschränkt? Das finden Sie gut?

    (Hier beim Lesen einmal kurz innehalten, um die Fragenschärfe von Lanz angemessen zu würdigen.)

    Wagenknecht: Ja, was ist Europa?

    Lanz: Ja, was ist denn Europa für Sie?

    Wagenknecht: Ich unterstütze …

    Lanz: Sagen Sie’s mal.

    Wagenknecht:… europäische Werte. Ich finde die europäische Kultur …

    Lanz: Die europäische Union.

    Wagenknecht: … großartig. Und ich finde die heutige Politik der Europäischen Union zutiefst falsch, weil es eine Politik ist, die vor allem große Unternehmen, große Konzerne, große Banken begünstigt und –

    Lanz: Raus aus dem Euro oder drinbleiben?

    Wagenknecht: Ja, das ist überhaupt nicht die Frage. Der Euro –

    Lanz: Raus oder rein?

    Wagenknecht: Der Euro ist jetzt — Na, rein können wir nicht, wir sind drin, und ob man ihn auflösen sollte ist, denke ich, jetzt aktuell nicht das Problem. Wir müssen nur gucken, wie wir die Europäische Krise —

    Lanz: Die Frage würde ich trotzdem nochmal gerne nochmal stellen. Euro — Ja oder Nein?

    Wagenknecht: Der Euro ist doch Realität. Wir …

    Lanz: Für Sie, Frau Wagenknecht.

    Wagenknecht: … entscheiden uns doch nicht, rauszugehen. Ich vermute …

    Lanz: Nein, aber Sie haben gesagt, Sie haben die besseren Ideen. Sie haben die besseren Ideen.

    Wagenknecht: Aber Sie müssen mich auch ausreden lassen …

    Lanz: Ja.

    Wagenknecht: … wenn Sie mir Fragen stellen und ich kann nicht antworten.


Abgesehen davon, dass dies den absoluten Nullpunkt des Journalismus markiert, was Lanz hier an Unprofessionalität (selbst gemessen am durchschnittlichen Talkshow-Niveau) vorführt, - was ja auch schon eine openPetition Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr! hervorgebracht hat [ Dazu lesenswert: Empörung und Widerstand - Von Andrian Kreye] -, und abgesehen davon, dass das auch erinnert daran, wie der der Sachverständige Kuczynski von den westdeutschen Richtern im Auschwitz-Prozeß ins Kreuzverhör genommen wird, und auch abgesehen davon, dass keiner der Anwesenden (Journalist Hans-Ulrich Jörges, Schauspieler Moritz Bleibtreu, Schauspieler Christian Kahrmann und Autor Philipp Möller) den Anstand zeigt, dem schleimig-ungehobelten Südtiroler einen Hinweis zu geben, dass man so mit Gästen nicht umgeht (anders als s.o. Katrin Sass und das Studiopublikum, das es wagte, Wagenknecht mehrfach zu applaudieren und von dem sich Lanz sofort distanzierte: Jaha, dafür bekomme man natürlich Beifall, wenn man so populistisch argumentiert), haben wir hier eigentlich ein ganz anderes Problem , das von dem ungezogenen Verhalten, auf das sich die Aufmerksamkeit richtet, verdeckt wird:

Die Rede soll sein von Einwanderung aus Bulgarien und Rumänien (was Herrn Lanz offenbar einen Dreck interessiert). Frau Wagenknecht versucht immerhin zu argmentieren:
    Wagenknecht: Wenn wir zum Beispiel über Zuwanderung reden, dann müssen wir über niedrige Löhne reden. Dann müssen wir über Scheinselbständigkeit reden. Über all das. Das sind die eigentlichen Probleme.
    Lanz: Heißt das, …
    Wagenknecht: Und nicht 20.000 Menschen, die aus Bulgarien …
    Lanz: Da muss ich einmal einhaken.
    Wagenknecht: … die teilweise auch noch hochqualifiziert sind.
    Lanz: Da muss ich einmal einhaken. Das heißt, Sie unterstützen Europa uneingeschränkt? Das finden Sie gut?
Was Lanz, der intellektuell noch unter einem CSU-Stammtisch sitzt, gar nicht wahrnehmen kann, ist das Dilemma, das in Wagenknechts Argumentation aufscheint:
Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien muss/kann akzeptiert werden, wenn die deutsche Wirtschaft profitieren kann (Migranten aus Rumänien und Bulgarien sind gut qualifiziert · In Deutschland tobt eine Debatte über Zuwanderung aus Südosteuropa. Migranten aus Bulgarien und Rumänien sind gut für die Wirtschaft, rechnen nun Wirtschaftsforscher des IW-Instituts vor. FAZ). Die Argumentation läuft darauf hinaus, dass wir den Rest unqualifizierter Zuwanderer akzeptieren müssen, um die Zufuhr Hochqualifizierter für die "Wirtschaft" nicht zu gefährden.

Was bitte ist diese Vernutzungslogik im Kern anderes als die der Rampe in Auschwitz? Ich weiß um die Problematik der Nazi-Vergleiche und selbstverständlich werden die „nicht arbeitsverwendungsfähigen“ nicht vernichtet, aber sie werden doch als solche in einer sog. Armutszuwanderungsdebatte nur abfällig (i. S. von Abfall) als politische Manövriermasse zur Erzeugung wahlweise dumpfer Stimmung oder kostenlosen Mitleids vernutzt; - oder sehe ich das falsch?

Wenn der Mensch zur Sache wird ...


Erich Fromm zur Ökonomisierung des Menschen:


"Die humane Qualität einer Gesellschaft erkennt man nicht an Ethikdebatten in Feuilletons meinungsbildender Printmedien oder in Talkshows, sondern am Umgang mit schwachen Gruppen." Heitmeyer

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

Ich muss da mal einhaken. Ist das gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, wenn Sie feststellen - und ich lasse die 1. Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE jetzt mal ausreden -, dass sich in Davos eine Parallelgesellschaft trifft, die die Grundsätze der Demokratie verachtet?
    „Wie die jüngsten Zahlen der Nichtregierungsorganisation Oxfam zur Reichtumsverteilung belegen, ist unser Wirtschaftssystem tödlich und mit den Grundsätzen einer Demokratie nicht vereinbar. Die 85 reichsten Menschen besitzen die halbe Welt beziehungsweise denselben Wohlstand wie die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung beziehungsweise dreieinhalb Milliarden Menschen. Diese perverse und nutzlose Anhäufung von Reichtum in den Händen einer Minderheit übertrifft die schlimmsten Zustände einer Oligarchie und ist sonst nur in Diktaturen anzutreffen.

    In Davos treffen sich Eliten aus Politik und Wirtschaft, die für diesen Raubzug verantwortlich sind. Daher ist es nur konsequent, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Weltwirtschaftsforum teilnimmt. Unter seiner Führung entgehen Deutschland jährlich 160 Milliarden Euro bzw. ein halber Staatshaushalt durch Steuerhinterziehung und -vermeidung. Es gilt: Wer betrügt, fliegt nach Davos.

    Allein das Vermögen der europäischen Millionäre und Multi-Millionäre übertrifft mit 17 Billionen Euro die Staatsverschuldung aller 28 EU-Staaten ... “
Ich muss da nochmal einhaken: Reducing inequality is usually the business of protesters at the World Economic Forum in Davos. This year, it’s the buzzword for the business elite worried about their bottom lines.As widening income disparity becomes a dominant theme at the annual meeting in the Swiss ski resort, business and financial leaders are making the case that a reversal of that multi-decade trend is needed as much for business and economic interests as for social and moral reasons. (Davos Finds Inequality Its Business as Backlash Seen )
Ist das System lernfähig?

Trackback URL:
https://gebattmer.twoday.net/stories/629754727/modTrackback

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

Archiv

Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
April 2014
März 2014
Februar 2014
Januar 2014
Dezember 2013
November 2013
Oktober 2013
September 2013
August 2013
Juli 2013
Juni 2013
Mai 2013
April 2013
März 2013
Februar 2013
Januar 2013
Dezember 2012
November 2012
Oktober 2012
September 2012
August 2012
Juli 2012
Juni 2012
Mai 2012
April 2012
März 2012
Februar 2012
Januar 2012
Dezember 2011
November 2011
Oktober 2011
September 2011
August 2011
Juli 2011
Juni 2011
Mai 2011
April 2011
März 2011
Februar 2011
Januar 2011
Dezember 2010
November 2010
Oktober 2010
September 2010
August 2010
Juli 2010
Juni 2010
Mai 2010
April 2010
März 2010
Februar 2010
Januar 2010
Dezember 2009
November 2009
Oktober 2009
September 2009
August 2009
Juli 2009
Juni 2009
Mai 2009
April 2009
März 2009
Februar 2009
Januar 2009
Dezember 2008
November 2008
Oktober 2008
September 2008
August 2008
Juli 2008
Juni 2008
Mai 2008
April 2008
März 2008
Februar 2008
Januar 2008
Dezember 2007
November 2007
Oktober 2007
Juli 2007
Juni 2007
Mai 2007
April 2007
März 2007
Februar 2007
Januar 2007
Dezember 2006
November 2006
Oktober 2006
September 2006
August 2006
Juli 2006
Juni 2006
Mai 2006
April 2006
März 2006
Februar 2006
Januar 2006
Dezember 2005
November 2005
Oktober 2005
September 2005
August 2005
Juli 2005
Juni 2005
Mai 2005
April 2005
März 2005
Februar 2005
Januar 2005

Credits


Aesthetik
Archäologie
Ästhetik des Widerstands
Aus der sozialen Überdruckkammer
Bildung
Futurologie
Kritische Psychologie
Lernen
Literatur unterrichten
Medial
Musik
Musikarchiv
Politik unterrichten
Trash
Unterrichten
Welterklaerung
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren