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The 911 Operators

WFMU's BEWARE OF THE BLOG stellt alles zusammen, was in den USA über 9-11 diskutiert wird. Seriöse Links, keine Verschwörungstheorie!

So, in this lengthy post I’ve offered no absolute proof that Bush officials either directed the events of September 11, 2001, or deliberately let them occur. And while there is not a good case for criminal prosecution of anyone in the administration at this time, it doesn’t mean they're all innocent either. Powerful people get away with powerful crimes. And as is the case with any full-blown conspiracy theory, there’s plenty of wild and wooly disinformation out there too. The internet is a great way to get news, information, AND unmitigated bullshit. But I do invite you (if you haven’t already) to take look at all the known and provable details of that day and see if it all makes sense to you. Because, on the chance that the Bush Administration really did conduct an “Operation Northwoods” type operation on America that day, or if the suspicions of some that the 9/11 attacks have frightening parallels to the Reichstag Fire in Nazi Germany are someday proven true, we may be in for much more trouble than we've already been through.

Symbolpolitik und Gitarrenbands

kinkslowbudgetcoverEigentlich wollte ich statt über Rosa Grünlich lieber etwas über Gitarrenbands schreiben. (Jetzt fehlt wieder die Zeit.) Gute Gitarrenbands sind seit den späten 60er Jahren selten geworden. Von den alten gibt es eigentlich keine mehr, seit Ray Davies die Kinks aufgelöst hat (ich meine nicht die, die auf Heizdeckenverkaufsfahrten spielen oder im ZDF-Frühstücksgarten oder wie das heißt ... Wär auch mal ein schönes Thema: dicker alter Tremoloe in Lederhose im Vollplayback von Silence is golden ...). b0007us8es.01._sclzzzzzzz_ Seit einiger Zeit gibt es wieder welche: The Features, The Killers, Kaiser Chiefs - und: HotHotHeat! Gitarre, Bass, Schlagzeug und ein hübscher Sänger mit Roger-Daltrey-Korkenzieherlocken, Carnaby-Street-Jacke und einer Stimme wie Ray Davies: so sophisticated näselnd manchmal leicht angetrunken (Running Out Of Time). Das neue Album Elevator (reinhören!) erinnert an die Low-Budget-Kinks, - aber nicht platt garagenbandmäßig gecovert: Die Jungs haben die Alten schon recht studiert! Schönes Video (Middle Of Nowhere) bei 'boards - The creative edge in commercial production.
In'boards screeningroom gibt es weitere Videos von Beck, Coldplay, White Stripes usw. und darüber hinaus zig creative commercials (alle als schnell ledende Quicktime-streams). Es fällt auf, was man schon wusste: wie weit sich die Warenästhetik von den Waren entfernt hat und wie wenig sich Musikvideos von commercials unterscheiden und umgekehrt: Ob Paris Hilton am Ende Carl's Burger nimmt oder weiter tanzt, ob City joggers find a beachlike zen thanks to their Nikes oder ob's ein Vangelis-Video ist, ist erst klar, wenn die Marke erscheint: Corporate Branding. Neu ist, dass auch Politik immer professioneller so gemanagt wird:
Von Osteuropa bis Asien organisieren sich junge Politaktivisten, um für Demokratie zu kämpfen. Aber wer profitiert von ihrem Einsatz? Sie heißen Otpor, Pora, Kmara oder Yokh – in ganz Osteuropa haben sich neue politische Jugendorganisationen den Kampf für Demokratie auf die Fahnen geschrieben. Anfang Juni trafen sich diese Aktivisten erstmals in der albanischen Hauptstadt Tirana, um ihre Erfahrungen aus der politischen Arbeit auszutauschen. Eingeladen hatte die albanische Bewegung MJAFT (Genug). Ian Traynor, ein Mitarbeiter der britischen Tageszeitung The Guardian, verfolgte das Ereignis und lieferte einen ersten umfassenden Bericht über eine Politbewegung, deren Finanzquellen mindestens ebenso unklar ist wie ihre Ziele. Neuber in TELEPOLIS verweist auf Soros' Rolle bei der samtenen Revolution in Tiflis (und anderer bei der orangenen in Kiew): The Open Society Institute - A Soros Foundations Network.
Oder auch: Kulturelle Modernisierung, siehe unten.
Run barefoot! Think ass!
Der überaus empfehlenswerte RecordBrother hingegen bietet Anschauliches zur Frage, wie das früher war:
freakout_coversOh Yea it's a Freak Out Baby way way back there in 66-67 The Hippie/Flower Power Culture jumped the rails a bit and was in full effect as Fashion and Faux lifestyle choice words like Groovy, Outta Sight and Freak Out started to appear on everything from Cameras to Potato Chips.
I found this magazine while wandering the streets late one night and recently pulled it out of a stack of Mag's that i brought home from storage it's a interesting artifact. Half Tiger Beat and Half watered down East Village Other, it has the "establishment" bands of the day like the Monkees and Paul Revere and the Raiders right in there with totally underground Fugs (of "Kill For Peace" fame) and forever original alt. rocker, until Valley Girl [the song not the movie]Frank Zappa & The Mothers of Invention (Suzy Creamcheese where are you, today?)

... und bietet ein 67er Heft von Freak Out USA als pdf zum download (14,5 MB).

Soldaten sind ... und Schröder war ... Symbolpolitik

Herr Struck wiederholt seit meinem Eintrag hier das mit dem Herzen und der Soldatengrube in jedem Interview. Wahrscheinlich meinen sowas die Feuilletonisten, die seit dem absehbaren Ende von Rosa Grünlich (Gremliza) deren Beitrag zur kulturellen Modernisierung Deutschlands debattieren, - wie Harry Nutt in der FR:
Abschied vom rot-grünen Projekt genommen. Wird dessen wirtschafts- und sozialpolitisches Scheitern unumwunden eingestanden, so ist man geneigt, im Bereich der Symbolpolitik eine positive Bilanz zu ziehen. Das Gespann Schröder/Fischer habe außenpolitisch eine gute Figur gemacht, während deren Vorgänger bei den intellektuellen Kadern immer wieder auch Schamgefühle und Unbehagen evozierten. Trotz permanenter politischer Improvisation und einer sich nie einstellenden handwerklichen Routine wirkte Rot-Grün im habituellen Feld überraschend stilsicher. Im Moment des politischen Scheiterns erweist sich die rot-grüne Phase so als eine kulturell notwendige in der Geschichte des Bundesrepublik.
Mathias Wedel stellt richtig (in KONKRET 7/2005):
Tatsächlich ist mit Gerhard Schröder und den grünen Besserverdienenden etwas erreicht worden, was es seit Ludwig dem XVI. nicht mehr gab - die Auflösung aller Politik in Stilfragen. In der "Berliner Republik" und der "neuen Mitte" wurde ausdifferenziert, was in und was out war: Prosecco, Sushi, Streik, Irakkrieg und braune Sandalen. Das ist anziehend für Leute, die diesem Problemfeld ihre berufliche Existenz gewidmet haben.
Wer meint eine seriösere Quelle zu brauchen:
Im Aufmacher der SZ am Wochenende zieht der einstige Grünen-Politiker und jetzige Professor für Politikwissenschaft Hubert Kleinert eine kritische Bilanz der rot-grünen Jahre: "Rot-Grün spielte nicht den Bremsklotz, sondern die Lokomotive beim Wandel von der Parteien- zur Mediendemokratie. Von der Leipziger Krönungsmesse für den Kanzlerkandidaten Schröder im April 1998 bis zur rot-grünen Wahlkampfführung heute: So viel personalisiertes Inszenierungstheater, so viel Geschiele auf Wirkung, Umfrage- und Popularitätswerte war nie. Und nie so wenig substanzielle öffentliche Debatte jenseits des Talk-Show-Politainments."

Eigentlich hatte (schon wieder) Wiglaf Droste zu beidem (Krieg und kulturelle Modernisierung) in der taz vom 31.3.1999 schon alles gesagt:
"I found Schröder such a nightmare when I met him", berichtet Jane Kramer, die famose Reporterin des New Yorker. "This man has no culture at all. Absolutely none." Schröder, erzählt sie, habe den New Yorker für ein Frauenmagazin gehalten und sie in einem aufgedonnerten Spesenritterlokal mit Bonvivant-Gehabe zu beeindrukken und von seinem savoir vivre zu überzeugen versucht. Auf jede ihrer Fragen habe er nur mit "Eat! Eat!" geantwortet. Man kann es sich lebhaft vorstellen; wenn man sieht, wie sich Schröder eine Havanna in den Hals steckt, dann trauert man über diese Verschwendung von soviel gutem Tabak an sowenig Mensch, an einen aggressiven Parvenü, der mit Statussymbolen jeglicher Art das Loch zwischen seinen Ohren zu kaschieren sucht. Gegen Schröder, das kann man ohne Übertreibung sagen, war Helmut Kohl in all seiner Grauenhaftigkeit ein Restsozialdemokrat und Sozialpolitiker.
Es ist kein Zufall, daß Gerhard Schröder mit Klaus Meine befreundet ist, dem Sänger der Leopardenunterhosenband Scorpions - das ist sein
geistiger Zuschnitt, und die ästhetische Liga, in der Schröder spielt, heißt Dieter Bohlen - zwei Gewinnervisagen von ununterbietbarer Banalität.
Zur Seite steht Schröder ein Außenminister, der vom selben Schlag ist wie er: Einer, der sich aus dem Kleinbürgermief hochgebrüllt und -geprügelt hat und der, nachdem er die Seiten gewechselt hat, den feinen Mann markiert. Und der, um in dieser Position zu bleiben oder sie auszubauen, im Wortsinn alles tut - auch Leute über die Klinge springen lassen, im Koso- oder sonstvo.
Es ist aber eher zwecklos, das an dieser Stelle zu schreiben. Denn erstens
haben Sie, die Sie das lesen, diese Männer gewählt (jedenfalls die meisten von Ihnen) und möchten sie schon allein deshalb auch weiterhin zumindest halbwegs dufte finden, und zweitens sind Sie gar nicht bei diesem Text oder bei sich, jedenfalls nicht mit dem Herzen. Denn "mit den Herzen", das mußte man in den letzten Tagen vieldutzendfach hören und lesen, sind die Deutschen in diesen
schweren Zeiten ausschließlich "bei unseren Soldaten und ihren Familien".

Wie gesagt: 1999 - schon im Krieg. Jetzt ist nach dem Krieg. Und nach dem Krieg, sagt Herr Struck ....

zwei augen sehen mehr als zweihunderttausend

WIGLAF DROSTE über JÖRG FAUSER:
Schlecht ist Fauser immer da, wo er sich stilisiert und sein Verlierertum heroisiert. Aber wenn er sich zwingt, genau zu beobachten, wird er richtig gut. Vier Augen sehen manchmal wirklich mehr als zwei - wenn Liebe ihren Blick für das Wesentliche schärft. Aber immer sehen zwei Augen mehr und besser als zweihunderttausend. Fauser wusste das: Der Mensch taugt vielleicht nicht viel, aber er taugt allemal mehr als die Meute.

taz Nr. 7686 vom 10.6.2005

Der alltägliche Irrsinn

Der Verteidigungsminister der Bundesrepublik Deutschland, ein Herr Struck, Sozialdemokrat, am Sonntag Vormittag im Deutschlandfunk:

Auf dem europäischen Kontinent sehe ich eine Verantwortung für unser Land ohnehin. Das klassische Beispiel ist der Balkan. Dann sehe ich auch eine Verantwortung im geografischen Bereich für Afrika. Das liegt vor unserer Haustür. Auch Sudan liegt vor unserer Haustür, wenngleich der Sudan inmitten dieses Kontinents liegt.
Und darum soll jeder auch mit seinem Herzen an die Bundeswehr denken, wenn sie in einer schwierigen Situation ist.

Dabei soll man doch aus seinem Herzen keine Mördergrube machen!

irak1Herzdenken an Soldaten in schwierigen Situationen; da könnte Prof. Trommsdorff helfen: „Die reine Information ist gar nicht mehr gewollt“, sagt Prof. Volker Trommsdorff von der Technischen Universität Berlin. „Die Menschen kaufen heute ein emotionales Gefühl“, beobachtet Stefan Kolle von der Hamburger Agentur KolleRebbe. Seine Firma hat bereits zweimal einen Goldenen Löwen in Cannes gewonnen. Traditionelle Muster werden auf Dauer keinen Erfolg haben, meint Kolle. „Diese Erkenntnis setzt sich zunehmend auch bei den Kunden durch.“ Ein wichtiger Trend ist nach Ansicht Kolles die Bildersprache. Immer mehr Anzeigen und Filme verzichteten ganz auf Texte. „Die Botschaft muss heute visuell gedacht werden, in einer Sekunde muss die Botschaft vermittelt werden.“ Trommsdorff, der auch Studien zur Werbewirkung erstellt hat, weiß, dass auf den Verbraucher heute immer mehr Werbung einprasselt. So verweilt ein Zeitschriftenleser heute maximal ein bis zwei Sekunden auf einer Anzeige. „In dieser Zeit muss etwas passieren“, sagt er. - So die HAZ von heute unter der Überschrift Am Sonntag beginnt das Werbefestival in Cannes – und die deutschen Kreativen sind plötzlich vorne mit dabei

Wahrscheinlich so ähnlich wie Black Sabbath in der Rockmusik:
Unter Kennern der Geschichte dieser Band, über die Osbourne urteilte, sie habe sich aus "vier Typen" rekrutiert, "die nicht mal ihren eigenen Namen schreiben konnten und laute Bumsmusik spielten", zirkulierten nach der überraschenden Bekanntgabe der wenigen Konzerttermine recht einhellig Überlegungen wie: Treten sie mit Doubles auf? Fällt Bill Ward erst nach elf Minuten vom Schlagzeughocker? Wie viele Musikanten sitzen auf der Ersatzbank? Denn im aktuellen Rockzirkus dürfte keine körperlich demoliertere Besetzung als jene zugange sein, die dann tatsächlich eine gute Stunde durchhält und zum Glück nicht physisch kollabiert, sondern konsequent noch die geringsten Ansätze von mikroskopischen Songstrukturen zerschreddert.
... und es rührt beinahe zu Tränen, wenn John Ozzy Osbourne, dieser gebeutelte Mensch, täppisch am Bühnenrand herumstapft, sein automatisiertes "Come on, I see a fuckin' crazy crowd tonight!" herausbellt, in die Hände patscht, als sei er in der Landdisko gestrandet, und headbangend linguistisch nicht näher kategorisierbare Lautreihen über die verkleisterten, verhoppelten Läufe und ewig gleichen, zähen Akkordpickings seines Gitarristen rülpst.

Alltäglicher Rassimus und Sexismus

alberspeters Versuch einer altmodischen Fernsehkritik: gerade gesehen: Voxtours präsentiert zusammen mit Schauspieler und Comedystar Christian Tramitz und seiner Frau Anette einen Streifzug durch die abwechslungsreichen Landstriche Südafrikas und Mosambiks.
Was war zu sehen? Schauspieler (bekannt aus tuntiger deutscher Westernklamotte) auf Safari, präsentiert werden Elefantenscheiße (Tramitz: "Oh, Scheiße!" Weißer Führer: "Ja, Elefantenscheiße. " Tramitz: "Noch warm." Führer: "Das war ein Bulle." - Weiterfahrt. Im Bild der Elefant: Bulle. Zum Beweis: Zoom auf Elefantenpimmel. Schnitt: Frau Tramitz. Nächste Episode: Kontextualisierung:) und Läufige Löwinnen (Führer: "Die wollen bis zu zwanzig Mal." Schnitt: Löwe. Schnitt: Frau Tramitz. Subtext: Wenn wir doch auch so willige Weibchen hätten!!). Weiterreise nach Mosambik. Führung durch Luxussuite/Strandhotel. Tramitz: "Scheiße." Bezug: eigene Bar - kein Barkeeper. Tramitz ruft die Rezeption an. Tramitz: "In 5 Minuten." Gemeint: .... kommt der Bimbo. Schnitt: Im Bild: 1 Neger (Scampigrillen am Strand: Grillerin: weiß; Bedienung: s.o. der 1 Neger in dem Film).
Wer's gern noch deutlicher hätte, allerdings schwarz-weiß: Hans Albers in "Carl Peters" (Ufa, 1940).
Sendetermine
So., 05.06.05, 18:15 Uhr
So., 05.06.05, 03:10 Uhr
Mi., 08.06.05, 03:40 Uhr
Auf der Voxtours-Servicewebsite Land und Leute: Keine Angaben wie diese:
Population: 19,406,703
note: estimates for this country explicitly take into account the effects of excess mortality due to AIDS; this can result in lower life expectancy, higher infant mortality and death rates, lower population and growth rates, and changes in the distribution of population by age and sex than would otherwise be expected; the 1997 Mozambican census reported a population of 16,099,246 (July 2005 est.)

The mother of all smokescreens

Video: Galloway v The US Senate
George Galloway, Respect MP for Bethnal Green and Bow, delivered this statement to US Senators today (05/17/05) who have accused him of corruption

British MP George Galloway has told US senators who accused him of profiting from Iraq oil dealings their claims were the "mother of all smokescreens".

Full testimony 47 Minutes

Bröckers berichtet bei telepolis:
"100.000 Tote für einen Haufen Lügen"

Miszellen

... sind nicht etwa Wucherungen ... Eigentlich wollte ich, um mal wieder etwas reinzustellen, über ein tragisch schlechtes Konzert von Robin Trower schreiben, aber es fehlt mir der Antrieb. Er kann ja für sein Alter und sein Aussehen nichts; - die Frage ist nur, ob man nicht wenigstens verantwortlich ist für den Stil, den Code, den man als Künstler kommuniziert (siehe irgendwo unten: Keuner und King Crimson): Augen zu und Gesicht wie sterbender Lurch zu permanenter Bratzgitarre hat was Tragisches ...

Im Zuge der Vorbereitung der mündlichen Abiturprüfungen (Grundkurz Politik) eine interessante Passage von Mario Scalla gefunden (für die Prüfung nicht verwendbar: 1. zu hoch angesetzt 2. kommt Marx vor) in einer Rezension von Rifkins Access. Könnte erklären helfen, worum es eigentlich geht, wenn Deppen wie Müntefering von Kapitalismus reden (oder so tun als redeten sie ...)

Michael Hardt und Antonio Negri etwa erklären in ihrem Buch Empire, dass die Modernisierungen des Kapitalismus lediglich durch eine Plünderung alternativer, an sich systemfeindlicher Arbeits- und Lebensformen möglich werden, das heißt, dass die Innovationen und kreativen Energien unabhängig von Kapitalverhältnissen existieren und das an sich unkreative System sie lediglich assimiliert. Jeremy Rifkin liefert hier ein schönes Beispiel. Die US-amerikanische Firma Cadillac taxiert den "Lebenszeitwert" jedes Kunden, der eines ihrer Geschäfte betritt, auf 322 000 Dollar. Diesen Betrag möchte das Unternehmen von seinen Käufern haben. Käufer kann man aber nicht kaufen wie Arbeitskräfte. Für den ganzen, sinnlichen Menschen, über den der junge Marx so gerne geschrieben hat, und der zum Leitbild des Spätkapitalismus geworden ist, braucht man die Kultur.

In Alexander Kluges Chronik der Gefühle war zu lesen, dass die Menschen zweierlei Arten von Eigentum besitzen: Ihre Lebenszeit und ihren Eigensinn. Das Kapital will aus der Lebenszeit einen Tauschwert machen. Der Konsument verdrängt den Produzenten, die Lebenszeit verweist die Arbeitszeit auf den zweiten Rang. Der sinnliche, kulturbewusste Mensch muss sich entscheiden, ob er seine eigensinnige Kreativität systemkompatibel einsetzt oder sich verweigert. Ist also das als "Zugang" beschriebene System hinreichend attraktiv, um die kulturellen und kreativen Energien, die durch soziale Beziehungen geschaffen werden, zu assimilieren, oder lediglich alternativlos? Letzteres hätten die Eigentümer und ihre Pförtner gerne, allerdings gelang es bisher jedem Empire immer nur für begrenzte Zeit, glaubhaft diesen Anschein zu erwecken.

Das Phänomen der Attraktivität ist schwieriger zu verhandeln. Natürlich ist nach wie vor der Zwang ein wirksames Mittel, Alternativen zu verhindern. Die Privatisierung von Fernsehfrequenzen, die Patentierung (natürlichen und) kulturellen Eigentums sind nur zwei Beispiele dafür, wie die Exklusivität des Zugangs auf der politisch und juristisch abgesicherten Aneignung sozialer Ressourcen beruht.


Der komplette Text hier.

Danke Hermann ....

(und dann ist auch Schluss mit dem Thema!)

Junge Huren - alte Betschwestern: so ist das Leben. Unappetitlich wird's, wenn alte Hurenböcke zu jugendlichen Betbrüdern mutieren, wenn abgefuckte Zeilenschinder "Gottes Sohn" und "Christi Stellvertreter" anhimmeln, wenn sie täglich zweidutzendmal im Blatt, im Funk, im Fernsehen vor dem "Heiligen Vater" in die Knie sinken und die Kundschaft zur Andacht rufen. ...
Karol Wojtyla hat die in ihn gesetzten Erwartungen nicht enttäuscht. Auf seinen Reisen durch Süd- und Mittelamerika verfluchte er die Priester der "Volkskirche", die "nicht hinnehmbare ideologische Kompromisse" mit den Befreiungsbewegungen schlössen und damit den jeweiligen Militärdiktatoren Schwierigkeiten machten. Zu den Opus Dei-Pfaffen, die im Sold der argentinischen Militärdiktatur wirken, fiel ihm das Wort nicht ein, das er gegenüber Ernesto Cardenal schnell fand: Er solle sein Verhältnis zur Kirche in Ordnung bringen, sich von den Sandinisten trennen und das Kulturministerium aufgeben. Neunzehn Priester, die mit der nicaraguanischen Regierung zusammenarbeiteten, wünschte der Papst nicht zu sehen. Dafür besuchte er den guatemaltekischen Diktator General Montt, der kurz zuvor zu einer protestantischen CIA-Sekte übergetreten war und drei Tage vor der Ankunft von Wojtyla noch sechs Freiheitskämpfer hatte erschießen lassen. In El Salvador schüttelte er die Hand des Majors D'Aubuisson, des Mörders von Erzbischof Romero, und warnte vor einer "revolutionären Haltung". Einzige Aufgabe der Priester sei es, sagte er in Managua, die Gläubigen auf das ewige Leben vorzubereiten.


Hermann L. Gremliza in Konkret (Wer überprüfen möchte, ob er mit der Datierung richtig liegt --> siehe Kommentar!). Hier der vollständige Text.

Sounds ... (2)

MonkeySARS war (ist jetzt eine ekelhafte Pornoseite!) eine wunderbare Fundgrube für außergewöhnliche Klänge. joe meekSo findet sich da auch ein Beitrag über Joe Meek. For those not in the know, Joe Meek was a revolutionary record producer who made Phil Spector look like a relatively normal bloke, and who went through a burst of rediscovery a coupla years ago. Meek’s fiercely independent, fiercely weird life and work have inspired books, music, stage plays, fan sites, and blogs – and you might find that he’ll inspire you, too. Telstar war, als ich anfing Musik zu hören, eine Offenbarung und das von Meek produzierte Have I The Right von The Honeycombs war nicht nur deshalb interessant, weil die eine Schlagzeugerin hatten (Honey Lantree - die müsste jetzt auch schon Mitte 60 sein, - freakytrigger is still in love with her!). Kurz gefasst: Joe Meek war der Klangzauberer der frühen 60er (Ritchie Blackmore hat z.B. auf einigen Aufnahmen gespielt)! Aus dem Internet Archive (und courtesy of Comfort Stand Records) hier zweimal Telstar:
Telstar (sung by Meek over backing track Try Once More)
Magic Star (sung by Meek over backing track)
Das komplette Album als Stream MP3 via M3U , aber das dürfte nur was für ganz harte Meek-Fans sein.
Ansonsten sei Bedazzled empfohlen, ein großer Meek-Bewunderer.

Danke, Herr Lehrer

tom_lehrer1967 Tom Lehrer schrieb nach "Vatican II", also Anfang der 60er Jahre, The Vatican Rag. -> scroll down Disk 3, Track 14 (kann man amazon's Anspieldinger nicht direkt verlinken?) oder gleich bei monkeySars: Lucky for me there's no hell! (Beware of God's Rottweiler!)
MonkeySARS featuret (- oder wie schreibt man das?) auch The New Leviathan Oriental Fox-Trot Orchestra - live from the Barbara Bush Auditorium aboard the nuclear submarine SS Leviathan, we present Irving Berlin’s 1931 mish-mosh of national anthems and absurd jingoism...

From the vaults

sydIndustrial Technology & Witchcraft zeigt ein Pink Floyd Video von 67: Jugband Blues mit Syd Barrett !!
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It was 35 years ago today

Industrial Technology & Witchcraft macht darauf aufmerksam, dass heute vor 35 Jahren Paul McCartney in einer Presseerklärung das Ende der Beatles bekanntgab und verweist aus diesem Anlass auf
• MP3: Rob Grayson's "Beatles A-Z" (16 minutes, 9.1MB), from December 13, 1980.
Five days after the assassination of John Lennon, radio engineer Rob Grayson compiled a montage of every Beatles song in alphabetical order and aired it following a ten minute period of silence. Bei WAXY.ORG kommt man dann noch weiter:
The Lennon tribute is a small part of Reel Radio, a massive archive of pre-1989 Top 40 Radio audio clips. Many are hour-long unedited radio broadcasts...
Unfortunately, the clips are all in RealPlayer format, so be sure to install Real Alternative before you go, so you don't have to deal with that bloated piece of crap.

Da hat er recht: Real Alternative ist ein Plug in für den Media Player Classic.
Schönes Beispiel noch aus dem reelradio archive:
Steve Lundy, KILT Houston April 9, 1968 ... begins with a 20/20 News report by Bill Van Dyke. It's April 9, 1968 — the evening of the Martin Luther King, Jr. funeral.
Lundy is pumped, loud and loose, with an absolutely stunning variety (not diversity) of Top40 music, featuring "Lundy Underground" rock, a hot dance R&B double-play and some "outasite" pop.

Danke, Herr Droste

Was rissen sie sich alle die Beine aus, um beim römischen Todesmarathon vorn mit dabei zu sein. Der Herrscher der Gläubischen katholischen Zuschnitts hatte seinen letzten Furz gelassen, die mediale Welt nahm ihn voll auf Lunge und behauptete stolz, es handele sich um Weihrauch. Beschmiert und stinkend vor Dummheit standen die Medientrompeter da und dachten, sie verströmten die Aura von Pietät und Würde. Da sie alle das Identische taten, hielten sie den Karneval mit Karol Wojtyla für ganz große Kondolenz. So funktioniert Massenhypnose. Wer seinen Kopf so zugerichtet hat, dass er die eigene Propaganda unerschütterlich für die Wahrheit hält, kann in den USA Präsident werden. In Deutschland wird er Journalist und spricht gern von Pressefreiheit, einem Konsumartikel zu Einsneunundneunzig.

Wiglaf Droste in der taz - weiter hier ....
The Pope has blood on his hands
Terry Eagleton im Guardian ....

Misheard Lyrics

Gerade bei Herrn Rau gefunden; - eine wunderbare Seite. Hier z.B. A Whiter Shade of Pale von Procol Harum: As the miller told his tale ... Bis heute war ich auch der Meinung, die Zeile laute As the mirror told its tale. Ist auch schöner; ich werde dabei bleiben, das zu hören (und mitzusingen). Bei den Höflichen Paparazzi (übrigens auch eine schöne Seite) könnte ich jetzt noch berichten, wie einmal alle von Procol Harum nach dem Konzert im Capitol (Hannover, nicht Rom) in den Irish Pub gegenüber kamen ...
Am besten hat mir unter stilistischen Gesichtspunkten gefallen, wenn Gary Brooker (feines graues Haar und rotes Jacket) neben Geoff Whitehorn (Matte, Muscleshirt und knallenge Jeans mit schlaffen Turnschuhen) an der Theke stand. Whitehorn ist übrigens größer als Brooker (und viel größer als Matthew Fisher, weil der auch noch so gebückt stand. Ist ja jetzt auch wieder weg von Procol Harum).
rattles

Die schönsten misheard lyrics finden sich übrigens auf den ersten Star-Club-Live-Aufnahmen von den Rattles (für Spezialisten: die Ariola -Star-Club-Shows und Singles geben da noch viel mehr her als die Philips-Veröffentlichungen). Am besten ist My Gal is Red Hot. Offenbar hat Achim Reichel den Text von Platte abgehört und dann etwas wie hagga matta hagga bumm gesungen.

Global IQ: 1950-2050

Das erklärt vieles (siehe unten: Walter - oder auch die Feinstaubdebatte, die unsere politische und wirtschaftliche Elite staubdummdreist nackt zeigt mit all ihrer kriminellen Energie: Gesetz? Wie? Seit wann? Wussten wir gar nicht! Filter hammwa nich, gipps nich, zu teuer. Lass doch die Kinder husten...).
Doesn't it seem like the world is getting dumber with every passing year? Well, maybe it is! Combining published data for the mean IQ of countries with historical and forecast population figures permits estimating the mean IQ for the entire world's population. Standing at 91.6 in 1950, global mean IQ is presently around 89 and can be expected to fall to about 86.3 by the year 2050. This document presents the analysis, provides access to the source data for your own investigation, and discusses the many uncertainties in any study of this kind.
Interessante Animation auf John Walkers Fourmilab-Seite.
Schön auch Walkers Internet-Slum-Metapher bei telepolis.

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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