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When The Levee Breaks

If it keeps on rainin', levee's goin' to break,
When The Levee Breaks I'll have no place to stay.

Mean old levee taught me to weep and moan,
Got what it takes to make a mountain man leave his home,
Oh, well, oh, well, oh, well.

Don't it make you feel bad
When you're tryin' to find your way home,
You don't know which way to go?
If you're goin' down South
They go no work to do,
If you don't know about Chicago.

Cryin' won't help you, prayin' won't do you no good,
Now, cryin' won't help you, prayin' won't do you no good,
When the levee breaks, mama, you got to move.

All last night sat on the levee and moaned,
Thinkin' about me baby and my happy home.
Going, going to Chicago... Going to Chicago... Sorry but I can't take you...
Going down... going down now... going down...


“Oh all das Weinen und Beten wird dir nicht helfen", heißt es in dem Song “When The Levee Breaks", den die Bluesgitarristin Memphis Minnie 1929 aufgenommen hat, “Wenn der Deich bricht wirst du alles verlieren". Zwei Jahre zuvor war der Mississippi über seine Ufer getreten und hatte auch New Orleans überflutet. Die Schwarzen der Stadt wurden damals zusammengetrieben und während der Wasserspiegel stieg, hinderten bewaffnete Truppen die Eingepferchten, daran, sich in Sicherheit zu bringen. Der Historiker John M. Barry beschreibt in seinem Buch “The Rising Tide", dass die Kapelle eines Dampfschiffes beim Ablegen höhnisch “Bye Bye Blackbird" spielte. Auch die Flut von 1927 war auf Grund von Gier und menschlichem Versagen zur Katastrophe geworden, schreibt Barry. Zu viele Dämme im Oberland des Mississippi hatten zu einem instabilen Flusssystem geführt. Detailliert beschreibt Barry, wie die Flut von 1927 die gesamte amerikanische Gesellschaft veränderte. Über tausend starben. Fast 300.000 Schwarze wurden gezwungen in unzureichend versorgten Flüchtlingslagen zu hausen. Das führte zunächst zu Rassenunruhen, dann beschleunigten die Flutfolgen die massenhafte Abwanderung der Schwarzen in den Norden, de Machtmonopole der weißen Großgrund- und Plantagenbesitzer fielen und das beherzte Eingreifen der Bundesregierung gab eine erste Ahnung von den umwälzenden sozialen Veränderungen, des New Deal.

Andrian Kreye: Wenn die Dämme brechen. In den Fluten von New Orleans stößt die Zivilgesellschaft an ihre Grenzen.
http://www.andriankreye.com/Katrina01.html

Nachtrag:
Louisiana (1927) - Randy Newman
What has happened down here is the wind have changed
Clouds roll in from the north and it started to rain
Rained real hard and rained for a real long time
Six feet of water in the streets of Evangeline

The river rose all day
The river rose all night
Some people got lost in the flood
Some people got away alright
The river have busted through cleard down to Plaquemines
Six feet of water in the streets of Evangeline

Louisiana, Louisiana
They're tyrin' to wash us away
They're tryin' to wash us away
Louisiana, Louisiana
They're tryin' to wash us away
They're tryin' to wash us away

President Coolidge came down in a railroad train
With a little fat man with a note-pad in his hand
The President say, "Little fat man isn't it a shame what the river has
done
To this poor crackers land

download link : http://rockdesiempre.blogspot.com/

Bretto und nutto

Otto Köhler im Freitag (32/05):
Brutto ist Angela Merkel die Kanzlerkandidatin aus dem Osten - netto kommt Schönbohm dabei heraus.

Moondog

moondog_grafikWhen Machines were mice and men were lions it was once upon a time. But now it is the opposite -it's twice upon a time.
Moondog - Stomping Ground - vielleicht erinnert sich die eine oder der andere an den CBS-Sampler Fill your head with rock von 1970: Nachfolger dieser psychodelischbuntgepressten That's Underground und Pop Revolution-Sampler: meine erste Begegnung mit Moondog (den ich hier schon längst lobpreisempfehlen wollte. Nun hat saidthegramophone kürzlich dazu geschrieben): strange words and strange sounds. Etwa 10 Jahre später fielen mir zwei Alben (als cutouts für eine Mark) in die Hände: Moondog in Europe und H'Art Songs; beide Ende der 70er in Bochum aufgenommen:

MOONDOG SINGING MOONDOG? REALLY! EVEN GOODNESS KNOWS THAT MOONDOG DOESN'T SING A SONG; HE SHOWS YOU HOW IT GOES.

Louis T. Hardin aka Moondog

Wüsste ich mehr über Musik, würde ich gern beweisen, dasss Moondog einer der größten Komponisten des 20. Jahrhunderts war. Seine schönsten Lieder sind für mich Choo-Choo Lullaby (von H'Art Songs) und Paris (von Sax Pax For A Sax) - Hörproben bei Amazon, ein Interview von 98 hier, und die beste Seite = Tom's Moondog Website: Moondog's Corner (in Deutsch und Englisch). Dort auch dieser Überblick über Hardins faszinierende Biographie:

Once in a blue Moon(dog) ...

Am 26.05.1916 wurde Louis Thomas Hardin in Maryville, Kansas, geboren. Seine Jugend verlebte er in verschiedenen Teilen des Mittleren Westens. Im Alter von 16 Jahren verlor er das Augenlicht bei einer Explosion, als er mit einer Dynamitkapsel hantierte. Auf einer Blindenschule in Iowa kam er mit klassischer Musik in Berührung und erhielt seine erste musikalische Ausbildung. Er lernte Violine, Viola, Piano, Orgel, Chorgesang und Harmonielehre, studierte autodidaktisch weiter, indem er las, was ihm zum Thema Musik in Blindenschrift zugänglich war. Und natürlich trommelte er weiter. Seine Gehörbildung perfektionierte er so sehr, dass er musikalische Ideen direkt aus dem Kopf in Blindenschrift umsetzen konnte. So gut wie alle seine Kompositionen entstanden ohne Instrument. Den Namen "Moondog" legte er sich 1947 zu - nach seinem Blindenhund, der, so Hardin, "mehr als jeder andere Hund, den ich kannte, den Mond anheulte ".
1943 zog es Hardin in den "Big Apple", wo er "street life" als dichtender und musizierender Clochard führte. Bis in die frühen 70er Jahre war er meist an der Ecke der 6th Avenue und 54th Street anzutreffen, trug kleine Gedichte und Kompositionen zur Trommel oder auf einer Zither vor und verkaufte sie an Passanten. Fasziniert von der Lektüre der "Edda", legte er sich eine Wikingerkluft zu. Alte Fotos zeigen den Verehrer nordischer Mythologie mit wallendem Bart, weitem Umhang, langem Speer und gehörntem Helm - etwa so, wie man sich den Großvater von Hägar dem Schrecklichen vorstellen würde. Von manchen Passanten wohl als exzentrischer Sonderling oder gar als Scharlatan beargwöhnt, von zahlreichen Künstlern aber hoch geachtet, wurde Moondog bald zu einer Art Institution im Straßenbild von Manhattan. Zu den schönsten Anekdoten, die um ihn kursieren, gehört wohl jene, wonach das Hilton Hotel in der "New York Times" Anzeigen schaltete, in denen es seine Adresse mit "gegenüber von Moondog" angab. Wenn Hardin auch die Straße zu seinem Zuhause machte, ein sozialer Drop-out, ein verwahrloster Berber war er nie. Auf der Straße lernte er Musiker der New Yorker Philharmonie kennen, die ihn ihrem Dirigenten Artur Rodzinski vorstellten. Der lud ihn ein, den Orchesterproben in der Carnegie Hall beizuwohnen, wo Moondog dann auch jahrelang ein und aus ging und eine Menge über Orchestrierung lernte. Dort machte er die Bekanntschaft von Arturo Toscanini, Igor Strawinski und Leonard Bernstein. Nach Rodzinskis Weggang 1947 freilich war der skurrile Wahlwikinger in der Carnegie Hall nicht mehr ganz so gern gesehen. An seinen Straßenecken traf er mit Charlie Parker zusammen, der ihm vorschlug: "You and I should make a record together". Durch Parkers plötzlichen Tod blieb der Musikwelt jedoch eine "Bird Meets Moondog" - Scheibe vorenthalten. Das hätte spannend werden können.
Dagegen kam es zu anderen, wenn auch weniger spektakulären künstlerischen Begegnungen. Mit Julie Andrews veröffentlichte Moondog 1955 bei Angel Records eine sehr erfolgreiche Platte mit Kinderliedern. Mit Charles Mingus bestritt er irgendwann ein Konzert im Whitney Museum, mit Allen Ginsberg eine Dichterlesung. Janis Joplin nahm 1968 eines seiner Madrigale, "All Is Lonelines" auf. "Damit machte sie es kaputt", wie Moondog heute meint. Bei den Labels Mars, Prestige und Epic waren bereits Platten mit seiner Musik erschienen, als er in den späten 60er Jahren zwei Alben für CBS einspielte.
Dann plötzlich war Moondog aus New Yorks Straßen verschwunden. Als er nicht wieder auftauchte, hielten ihn manche für tot. In einer TV-Talkshow bedauerte Paul Simon, eines seiner großen musikalischen Vorbilder, Moondog, sei verstorben. Doch der Wikinger, der sich selbst gern als "Europäer im Exil" sah, weilte inzwischen im Land seiner großen musikalischen Vorbilder, der Klassiker: Moondog lebte in Deutschland - in Oer-Erkenschwick am Nordrand des Ruhrgebiets. Das Wikingerkostüm hatte er in den Schrank gelegt und gegen Wollmütze und Rollkragenpulli eingetauscht. Was war geschehen? Auf Vermittlung eines Freundes, des Organisten Paul Jordan, war Moondog 1974 vom Hessischen Rundfunk zu zwei Konzerten nach Frankfurt eingeladen worden und einfach in Deutschland, seiner eigentlichen musikalischen Heimat, geblieben. In Hamburg, Hannover und wenig später in Recklinghausen setzte er fürs erste sein Straßenmusikleben fort, trommelte in den Fußgängerzonen und verkaufte seine Gedichte. Bis er von der Studentin Ilona Göbel angesprochen und, zunächst nur für ein paar Tage, ins elterliche Haus nach Oer-Erkenschwick eingeladen wurde."Mein zehn Jahre alter Bruder" erzählte sie, "wollte ihn zu Weihnachten zum Essen nach Hause einladen, weil er ihm so leid tat. Aber keiner aus der Familie traute sich, ihn zu fragen. Und dann sah ich eine Platte mit seiner Musik - Orchesterstücke, gespielt von 45 Musikern, mit einer Menge Solisten. Die kaufte ich. Als ich seine Musik zum ersten Mal hörte, war ich ergriffen. Ich konnte nicht glauben, dass jemand, der solche Musik schreiben kann, so leben muß wie er. Da lud ich ihn nach Hause ein".
Ilona Göbel redete ihm die Wikingerkluft aus (O-Ton: "Was bist du eigentlich - Modedesigner oder Komponist?") und brachte ihn auf den Geschmack an einem mehr bürgerlichen Leben. Sie gab ihr Studium auf, nahm Moondog in ihre Obhut und machte das Haus zum "Komponistenparadies" für Louis Hardin. Sie lernte, seine Kompositionen aus der Blinden- in normale Notenschrift zu übertragen und gründete den Musikverlag Managarm, in dem seither alle Moondog-Werke gemeinsam mit ROOF Music verlegt sind.
ROOF Music brachte auf seinem Label Kopf-Records in den späten 70ern drei Moondog-LPs heraus. Danach wurde es in puncto Veröffentlichungen still um den Ex-Wikinger. Der freilich komponierte unermüdlich weiter. Auf fünfzig Symphonien und zahllose kleinere Stücke ist sein Oevre mittlerweile angewachsen.
Anderthalb Jahrzehnte nach seinem Weggang erlebte Moondog jetzt in New York ein vielbeachtetes Comeback. So plötzlich, wie er damals verschwunden war, tauchte er Ende ´89 wieder aus der Versenkung auf, wenn auch nur für wenige Tage. Das 10. New Music America Festival hatte ihn eingeladen, einige seiner Kompositionen aufzuführen. Bei dem Konzert, das am 16.November unter dem Motto "Meet The Moderns" in der Brooklyn Academy of Music stattfand, standen u.a. auch Uraufführungen symphonischer Werke von Butch Morris und John Zorn auf dem Programm. In einer Folge von musikalischen Widmungen an Musiker, die er einst kannte (Benny Goodman, Lester Young, Charlie Parker, Artur Rodzinski), sowie an die Städte New York und Paris dirigierte Moondog selbst das Philharmonische Kammerorchester Brooklyn.
Als ebenso ungewöhnlich wie seine Musik wurde dabei sein Dirigierstil aufgenommen. Moondog spielte nicht die traditionelle Rolle der dirigierenden Autoritätsfigur, sondern saß seitlich des Orchesters und gab auf einer Pauke den Beat vor. In einem Interview nahm er dazu Stellung: "Ich verstehe mich als Erster unter Gleichen. Es gibt quasi 40 Dirigenten, und jeder ist sowohl für seinen eigenen Part verantwortlich als auch für die gesamte Aufführung. Orchestermusiker reagieren durchaus positiv auf diese Idee. In meiner Musik gibt es keine Taktwechsel. Wenn ich in 4/4 anfange, höre ich auch in 4/4 auf. Sie brauchen bloß gerade durchzuzählen. Nur wenn unbedingt nötig, gebe ich mal einen Wink mit der Hand. Aber durchweg will ich, wenn sie einmal angefangen haben, gar nicht, daß sie mich ansehen. Sie sollen sich auf ihren Part konzentrieren".
Das Medienecho auf Moondogs Rückkehr hätte kaum überschwenglicher sein können. Die "New York Times" etwa und "People Magazine" begrüßten ihn in ausführlichen Beiträgen; zahlreiche Zeitungen hoben ihn per Foto aus dem restlichen Programmangebot hervor. Und in einer Rezension des Konzertes in "New Yorks Newsday" hieß es: "Nur neun kurze Nummern des blinden, gabelbärtigen Moondog machten den Abend lebendig. Für den 75-jährigen könnte das New Yorker Comeback erst den Anfang einer neuen Karriere bedeuten." CBS und ROOF Music wiederveröffentlichten seine früheren Platten als CDs.
Der Pop-Chansonnier Stephan Eicher zog ihn, bei seinem Album "My Place" (Phonogram), für ein Instrumentalarrangement des "Guggisbergliedes" heran, und Musiker der Guildhall School of Music führten anläßlich Moondogs 75. Geburtstages im Mai in London und Dartington eine Reihe seiner Saxophonwerke auf.
Im Januar 1992 führte das American Ballet Theatre Orchesterwerke Moondogs in Hollywood, Washington (Kennedy Center) und in der New Yorker Metropolitan Opera auf.
1994 legte der unermüdlich schaffende damals 78jährige Amerikaner wieder ein Album vor. "SAX PAX FOR A SAX". Eingespielt im englischen Bath mit dem LONDON SAXOPHONIC Ensemble, das in GB und in Deutschland wahre Begeisterungsstürme auslöste, u.a. auf der DOCUMENTA in Kassel, beim STUTTGARTER JAZZGIPFEL und beim MOERS NEW JAZZ FESTIVAL 1994. Bei der Produktion waren neben DAVID LORD als Produzent (u.a. PETER GABRIEL) mit DANNY THOMPSON und PETER HAMMILL weitere Größen der englischen Musikwelt beteiligt.
1997 wird das Album "Sax Pax For A SAX" in den USA veröffentlicht (Atlantic Records).
Moondog sieht sich als Klassizist. Sein kompositorisches Ideal ist der Kontrapunkt. Was aber auch moderne Musiker jedweder Colour (E, U oder Jazz) nicht davon abhält, von ihm beeindruckt zu sein. Von Philip Glass freilich fühlt Hardin sich nur halbrichtig verstanden, wenn der ihn als "the leader of the pack" bezeichnet; Glass selbst, aber auch Steve Reich und Terry Riley seien von Moondog beeinflußt. Tatsächlich arbeitet Moondog, ähnlich wie die Minimalisten, mit repetitiven Patterns, doch folgt er stets den Gesetzen des Kontrapunktes. Ein wenig schelmisch erhebt er deren Einhaltung gar zum Nonplusultra der Musik überhaupt. Daß ihm die Tendenzen der Neuen Musik zur Atonalität und zur Elektronik ein kompositorisches Greuel sind, versteht sich schon fast von selbst. Doch Moondog geht, nicht ohne augenzwinkernde Übertreibung, auch mit seinen klassischen Vorbildern streng ins Gericht. Mit geradezu diebischem Spaß "überführt" er selbst Bach oder Palestrina der Abweichung von den Kontrapunktregeln. Und doch klingt seine Musik nicht eben klassisch.
Klassische Techniken führen bei ihm zu einem unklassischen Resultat. Der Meister des Kontrapunkts komponiert so konsequent konservativ, daß es schon fast wieder revolutionär wirkt. In der formalen Strenge findet er seine musikalische Freiheit. Einen Hinweis zum Verständnis dieses scheinbaren Widerspruchs gibt Moondog selbst: "Mir kommt es so vor, als ob ich mit einem Fuß in Amerika und mit dem anderen in Europa stehe, oder mit dem einen in der Gegenwart und mit dem anderen in der Vergangenheit. Rhythmisch könnte man mich der Gegenwart, ja, der Avantgarde zurechnen; melodisch und harmonisch stehe ich dagegen sehr weit in der Vergangenheit".
Ob Songs oder Orchesterstücke, Kanons oder Madrigale, Werke für Orgel oder für Kammerensemble - fast immer ist seine zeitlos schöne Musik mit eigentümlichen Perkussionsrhythmen unterlegt, die Moondog selbst durchweg auf einer dreieckigen Trommel schlägt. Bisweilen entsteht sogar ein zwar eher "zickiger" als swingender, aber doch immerhin entfernt jazz-ähnlicher Beat. Tatsächlich bezieht Moondog sich auf traditionelle indianische Rhythmen, wie er sie als Kind in den Indianerreservaten von Wyoming kennenlernte, wohin ihn sein wanderpredigender Vater bei Missionsbesuchen gelegentlich mitnahm. Noch heute erzählt er gern davon, wie er auf Häuptling Yellow Calfs Schoß sitzen und die große Sonnentanztrommel schlagen durfte. Die Vorliebe für Perkussion ließ ihn nicht wieder los. Die "Indian Beats" wurden zu einer Art Herzschlag in Moondogs Musik.


Globalisierung

Wenn eine Firma Waren oder Rohstoffe billig im Ausland kaufen kann, dann ist das Globalisierung. Wenn eine Firma ihre Werke im Inland schliesst und billig im Ausland produzieren lässt, dann ist das Globalisierung. Wenn ein Bürger Musik billig im Ausland kauft, dann ist das illegal.
... schreibt netlib.weblog.

Bodycount

Irak
Iraq Coalition Casualty Count
Bundesrepublik Deutschland
Kein Kommentar.

The 911 Operators

WFMU's BEWARE OF THE BLOG stellt alles zusammen, was in den USA über 9-11 diskutiert wird. Seriöse Links, keine Verschwörungstheorie!

So, in this lengthy post I’ve offered no absolute proof that Bush officials either directed the events of September 11, 2001, or deliberately let them occur. And while there is not a good case for criminal prosecution of anyone in the administration at this time, it doesn’t mean they're all innocent either. Powerful people get away with powerful crimes. And as is the case with any full-blown conspiracy theory, there’s plenty of wild and wooly disinformation out there too. The internet is a great way to get news, information, AND unmitigated bullshit. But I do invite you (if you haven’t already) to take look at all the known and provable details of that day and see if it all makes sense to you. Because, on the chance that the Bush Administration really did conduct an “Operation Northwoods” type operation on America that day, or if the suspicions of some that the 9/11 attacks have frightening parallels to the Reichstag Fire in Nazi Germany are someday proven true, we may be in for much more trouble than we've already been through.

Symbolpolitik und Gitarrenbands

kinkslowbudgetcoverEigentlich wollte ich statt über Rosa Grünlich lieber etwas über Gitarrenbands schreiben. (Jetzt fehlt wieder die Zeit.) Gute Gitarrenbands sind seit den späten 60er Jahren selten geworden. Von den alten gibt es eigentlich keine mehr, seit Ray Davies die Kinks aufgelöst hat (ich meine nicht die, die auf Heizdeckenverkaufsfahrten spielen oder im ZDF-Frühstücksgarten oder wie das heißt ... Wär auch mal ein schönes Thema: dicker alter Tremoloe in Lederhose im Vollplayback von Silence is golden ...). b0007us8es.01._sclzzzzzzz_ Seit einiger Zeit gibt es wieder welche: The Features, The Killers, Kaiser Chiefs - und: HotHotHeat! Gitarre, Bass, Schlagzeug und ein hübscher Sänger mit Roger-Daltrey-Korkenzieherlocken, Carnaby-Street-Jacke und einer Stimme wie Ray Davies: so sophisticated näselnd manchmal leicht angetrunken (Running Out Of Time). Das neue Album Elevator (reinhören!) erinnert an die Low-Budget-Kinks, - aber nicht platt garagenbandmäßig gecovert: Die Jungs haben die Alten schon recht studiert! Schönes Video (Middle Of Nowhere) bei 'boards - The creative edge in commercial production.
In'boards screeningroom gibt es weitere Videos von Beck, Coldplay, White Stripes usw. und darüber hinaus zig creative commercials (alle als schnell ledende Quicktime-streams). Es fällt auf, was man schon wusste: wie weit sich die Warenästhetik von den Waren entfernt hat und wie wenig sich Musikvideos von commercials unterscheiden und umgekehrt: Ob Paris Hilton am Ende Carl's Burger nimmt oder weiter tanzt, ob City joggers find a beachlike zen thanks to their Nikes oder ob's ein Vangelis-Video ist, ist erst klar, wenn die Marke erscheint: Corporate Branding. Neu ist, dass auch Politik immer professioneller so gemanagt wird:
Von Osteuropa bis Asien organisieren sich junge Politaktivisten, um für Demokratie zu kämpfen. Aber wer profitiert von ihrem Einsatz? Sie heißen Otpor, Pora, Kmara oder Yokh – in ganz Osteuropa haben sich neue politische Jugendorganisationen den Kampf für Demokratie auf die Fahnen geschrieben. Anfang Juni trafen sich diese Aktivisten erstmals in der albanischen Hauptstadt Tirana, um ihre Erfahrungen aus der politischen Arbeit auszutauschen. Eingeladen hatte die albanische Bewegung MJAFT (Genug). Ian Traynor, ein Mitarbeiter der britischen Tageszeitung The Guardian, verfolgte das Ereignis und lieferte einen ersten umfassenden Bericht über eine Politbewegung, deren Finanzquellen mindestens ebenso unklar ist wie ihre Ziele. Neuber in TELEPOLIS verweist auf Soros' Rolle bei der samtenen Revolution in Tiflis (und anderer bei der orangenen in Kiew): The Open Society Institute - A Soros Foundations Network.
Oder auch: Kulturelle Modernisierung, siehe unten.
Run barefoot! Think ass!
Der überaus empfehlenswerte RecordBrother hingegen bietet Anschauliches zur Frage, wie das früher war:
freakout_coversOh Yea it's a Freak Out Baby way way back there in 66-67 The Hippie/Flower Power Culture jumped the rails a bit and was in full effect as Fashion and Faux lifestyle choice words like Groovy, Outta Sight and Freak Out started to appear on everything from Cameras to Potato Chips.
I found this magazine while wandering the streets late one night and recently pulled it out of a stack of Mag's that i brought home from storage it's a interesting artifact. Half Tiger Beat and Half watered down East Village Other, it has the "establishment" bands of the day like the Monkees and Paul Revere and the Raiders right in there with totally underground Fugs (of "Kill For Peace" fame) and forever original alt. rocker, until Valley Girl [the song not the movie]Frank Zappa & The Mothers of Invention (Suzy Creamcheese where are you, today?)

... und bietet ein 67er Heft von Freak Out USA als pdf zum download (14,5 MB).

Soldaten sind ... und Schröder war ... Symbolpolitik

Herr Struck wiederholt seit meinem Eintrag hier das mit dem Herzen und der Soldatengrube in jedem Interview. Wahrscheinlich meinen sowas die Feuilletonisten, die seit dem absehbaren Ende von Rosa Grünlich (Gremliza) deren Beitrag zur kulturellen Modernisierung Deutschlands debattieren, - wie Harry Nutt in der FR:
Abschied vom rot-grünen Projekt genommen. Wird dessen wirtschafts- und sozialpolitisches Scheitern unumwunden eingestanden, so ist man geneigt, im Bereich der Symbolpolitik eine positive Bilanz zu ziehen. Das Gespann Schröder/Fischer habe außenpolitisch eine gute Figur gemacht, während deren Vorgänger bei den intellektuellen Kadern immer wieder auch Schamgefühle und Unbehagen evozierten. Trotz permanenter politischer Improvisation und einer sich nie einstellenden handwerklichen Routine wirkte Rot-Grün im habituellen Feld überraschend stilsicher. Im Moment des politischen Scheiterns erweist sich die rot-grüne Phase so als eine kulturell notwendige in der Geschichte des Bundesrepublik.
Mathias Wedel stellt richtig (in KONKRET 7/2005):
Tatsächlich ist mit Gerhard Schröder und den grünen Besserverdienenden etwas erreicht worden, was es seit Ludwig dem XVI. nicht mehr gab - die Auflösung aller Politik in Stilfragen. In der "Berliner Republik" und der "neuen Mitte" wurde ausdifferenziert, was in und was out war: Prosecco, Sushi, Streik, Irakkrieg und braune Sandalen. Das ist anziehend für Leute, die diesem Problemfeld ihre berufliche Existenz gewidmet haben.
Wer meint eine seriösere Quelle zu brauchen:
Im Aufmacher der SZ am Wochenende zieht der einstige Grünen-Politiker und jetzige Professor für Politikwissenschaft Hubert Kleinert eine kritische Bilanz der rot-grünen Jahre: "Rot-Grün spielte nicht den Bremsklotz, sondern die Lokomotive beim Wandel von der Parteien- zur Mediendemokratie. Von der Leipziger Krönungsmesse für den Kanzlerkandidaten Schröder im April 1998 bis zur rot-grünen Wahlkampfführung heute: So viel personalisiertes Inszenierungstheater, so viel Geschiele auf Wirkung, Umfrage- und Popularitätswerte war nie. Und nie so wenig substanzielle öffentliche Debatte jenseits des Talk-Show-Politainments."

Eigentlich hatte (schon wieder) Wiglaf Droste zu beidem (Krieg und kulturelle Modernisierung) in der taz vom 31.3.1999 schon alles gesagt:
"I found Schröder such a nightmare when I met him", berichtet Jane Kramer, die famose Reporterin des New Yorker. "This man has no culture at all. Absolutely none." Schröder, erzählt sie, habe den New Yorker für ein Frauenmagazin gehalten und sie in einem aufgedonnerten Spesenritterlokal mit Bonvivant-Gehabe zu beeindrukken und von seinem savoir vivre zu überzeugen versucht. Auf jede ihrer Fragen habe er nur mit "Eat! Eat!" geantwortet. Man kann es sich lebhaft vorstellen; wenn man sieht, wie sich Schröder eine Havanna in den Hals steckt, dann trauert man über diese Verschwendung von soviel gutem Tabak an sowenig Mensch, an einen aggressiven Parvenü, der mit Statussymbolen jeglicher Art das Loch zwischen seinen Ohren zu kaschieren sucht. Gegen Schröder, das kann man ohne Übertreibung sagen, war Helmut Kohl in all seiner Grauenhaftigkeit ein Restsozialdemokrat und Sozialpolitiker.
Es ist kein Zufall, daß Gerhard Schröder mit Klaus Meine befreundet ist, dem Sänger der Leopardenunterhosenband Scorpions - das ist sein
geistiger Zuschnitt, und die ästhetische Liga, in der Schröder spielt, heißt Dieter Bohlen - zwei Gewinnervisagen von ununterbietbarer Banalität.
Zur Seite steht Schröder ein Außenminister, der vom selben Schlag ist wie er: Einer, der sich aus dem Kleinbürgermief hochgebrüllt und -geprügelt hat und der, nachdem er die Seiten gewechselt hat, den feinen Mann markiert. Und der, um in dieser Position zu bleiben oder sie auszubauen, im Wortsinn alles tut - auch Leute über die Klinge springen lassen, im Koso- oder sonstvo.
Es ist aber eher zwecklos, das an dieser Stelle zu schreiben. Denn erstens
haben Sie, die Sie das lesen, diese Männer gewählt (jedenfalls die meisten von Ihnen) und möchten sie schon allein deshalb auch weiterhin zumindest halbwegs dufte finden, und zweitens sind Sie gar nicht bei diesem Text oder bei sich, jedenfalls nicht mit dem Herzen. Denn "mit den Herzen", das mußte man in den letzten Tagen vieldutzendfach hören und lesen, sind die Deutschen in diesen
schweren Zeiten ausschließlich "bei unseren Soldaten und ihren Familien".

Wie gesagt: 1999 - schon im Krieg. Jetzt ist nach dem Krieg. Und nach dem Krieg, sagt Herr Struck ....

zwei augen sehen mehr als zweihunderttausend

WIGLAF DROSTE über JÖRG FAUSER:
Schlecht ist Fauser immer da, wo er sich stilisiert und sein Verlierertum heroisiert. Aber wenn er sich zwingt, genau zu beobachten, wird er richtig gut. Vier Augen sehen manchmal wirklich mehr als zwei - wenn Liebe ihren Blick für das Wesentliche schärft. Aber immer sehen zwei Augen mehr und besser als zweihunderttausend. Fauser wusste das: Der Mensch taugt vielleicht nicht viel, aber er taugt allemal mehr als die Meute.

taz Nr. 7686 vom 10.6.2005

Der alltägliche Irrsinn

Der Verteidigungsminister der Bundesrepublik Deutschland, ein Herr Struck, Sozialdemokrat, am Sonntag Vormittag im Deutschlandfunk:

Auf dem europäischen Kontinent sehe ich eine Verantwortung für unser Land ohnehin. Das klassische Beispiel ist der Balkan. Dann sehe ich auch eine Verantwortung im geografischen Bereich für Afrika. Das liegt vor unserer Haustür. Auch Sudan liegt vor unserer Haustür, wenngleich der Sudan inmitten dieses Kontinents liegt.
Und darum soll jeder auch mit seinem Herzen an die Bundeswehr denken, wenn sie in einer schwierigen Situation ist.

Dabei soll man doch aus seinem Herzen keine Mördergrube machen!

irak1Herzdenken an Soldaten in schwierigen Situationen; da könnte Prof. Trommsdorff helfen: „Die reine Information ist gar nicht mehr gewollt“, sagt Prof. Volker Trommsdorff von der Technischen Universität Berlin. „Die Menschen kaufen heute ein emotionales Gefühl“, beobachtet Stefan Kolle von der Hamburger Agentur KolleRebbe. Seine Firma hat bereits zweimal einen Goldenen Löwen in Cannes gewonnen. Traditionelle Muster werden auf Dauer keinen Erfolg haben, meint Kolle. „Diese Erkenntnis setzt sich zunehmend auch bei den Kunden durch.“ Ein wichtiger Trend ist nach Ansicht Kolles die Bildersprache. Immer mehr Anzeigen und Filme verzichteten ganz auf Texte. „Die Botschaft muss heute visuell gedacht werden, in einer Sekunde muss die Botschaft vermittelt werden.“ Trommsdorff, der auch Studien zur Werbewirkung erstellt hat, weiß, dass auf den Verbraucher heute immer mehr Werbung einprasselt. So verweilt ein Zeitschriftenleser heute maximal ein bis zwei Sekunden auf einer Anzeige. „In dieser Zeit muss etwas passieren“, sagt er. - So die HAZ von heute unter der Überschrift Am Sonntag beginnt das Werbefestival in Cannes – und die deutschen Kreativen sind plötzlich vorne mit dabei

Wahrscheinlich so ähnlich wie Black Sabbath in der Rockmusik:
Unter Kennern der Geschichte dieser Band, über die Osbourne urteilte, sie habe sich aus "vier Typen" rekrutiert, "die nicht mal ihren eigenen Namen schreiben konnten und laute Bumsmusik spielten", zirkulierten nach der überraschenden Bekanntgabe der wenigen Konzerttermine recht einhellig Überlegungen wie: Treten sie mit Doubles auf? Fällt Bill Ward erst nach elf Minuten vom Schlagzeughocker? Wie viele Musikanten sitzen auf der Ersatzbank? Denn im aktuellen Rockzirkus dürfte keine körperlich demoliertere Besetzung als jene zugange sein, die dann tatsächlich eine gute Stunde durchhält und zum Glück nicht physisch kollabiert, sondern konsequent noch die geringsten Ansätze von mikroskopischen Songstrukturen zerschreddert.
... und es rührt beinahe zu Tränen, wenn John Ozzy Osbourne, dieser gebeutelte Mensch, täppisch am Bühnenrand herumstapft, sein automatisiertes "Come on, I see a fuckin' crazy crowd tonight!" herausbellt, in die Hände patscht, als sei er in der Landdisko gestrandet, und headbangend linguistisch nicht näher kategorisierbare Lautreihen über die verkleisterten, verhoppelten Läufe und ewig gleichen, zähen Akkordpickings seines Gitarristen rülpst.

Alltäglicher Rassimus und Sexismus

alberspeters Versuch einer altmodischen Fernsehkritik: gerade gesehen: Voxtours präsentiert zusammen mit Schauspieler und Comedystar Christian Tramitz und seiner Frau Anette einen Streifzug durch die abwechslungsreichen Landstriche Südafrikas und Mosambiks.
Was war zu sehen? Schauspieler (bekannt aus tuntiger deutscher Westernklamotte) auf Safari, präsentiert werden Elefantenscheiße (Tramitz: "Oh, Scheiße!" Weißer Führer: "Ja, Elefantenscheiße. " Tramitz: "Noch warm." Führer: "Das war ein Bulle." - Weiterfahrt. Im Bild der Elefant: Bulle. Zum Beweis: Zoom auf Elefantenpimmel. Schnitt: Frau Tramitz. Nächste Episode: Kontextualisierung:) und Läufige Löwinnen (Führer: "Die wollen bis zu zwanzig Mal." Schnitt: Löwe. Schnitt: Frau Tramitz. Subtext: Wenn wir doch auch so willige Weibchen hätten!!). Weiterreise nach Mosambik. Führung durch Luxussuite/Strandhotel. Tramitz: "Scheiße." Bezug: eigene Bar - kein Barkeeper. Tramitz ruft die Rezeption an. Tramitz: "In 5 Minuten." Gemeint: .... kommt der Bimbo. Schnitt: Im Bild: 1 Neger (Scampigrillen am Strand: Grillerin: weiß; Bedienung: s.o. der 1 Neger in dem Film).
Wer's gern noch deutlicher hätte, allerdings schwarz-weiß: Hans Albers in "Carl Peters" (Ufa, 1940).
Sendetermine
So., 05.06.05, 18:15 Uhr
So., 05.06.05, 03:10 Uhr
Mi., 08.06.05, 03:40 Uhr
Auf der Voxtours-Servicewebsite Land und Leute: Keine Angaben wie diese:
Population: 19,406,703
note: estimates for this country explicitly take into account the effects of excess mortality due to AIDS; this can result in lower life expectancy, higher infant mortality and death rates, lower population and growth rates, and changes in the distribution of population by age and sex than would otherwise be expected; the 1997 Mozambican census reported a population of 16,099,246 (July 2005 est.)

The mother of all smokescreens

Video: Galloway v The US Senate
George Galloway, Respect MP for Bethnal Green and Bow, delivered this statement to US Senators today (05/17/05) who have accused him of corruption

British MP George Galloway has told US senators who accused him of profiting from Iraq oil dealings their claims were the "mother of all smokescreens".

Full testimony 47 Minutes

Bröckers berichtet bei telepolis:
"100.000 Tote für einen Haufen Lügen"

Miszellen

... sind nicht etwa Wucherungen ... Eigentlich wollte ich, um mal wieder etwas reinzustellen, über ein tragisch schlechtes Konzert von Robin Trower schreiben, aber es fehlt mir der Antrieb. Er kann ja für sein Alter und sein Aussehen nichts; - die Frage ist nur, ob man nicht wenigstens verantwortlich ist für den Stil, den Code, den man als Künstler kommuniziert (siehe irgendwo unten: Keuner und King Crimson): Augen zu und Gesicht wie sterbender Lurch zu permanenter Bratzgitarre hat was Tragisches ...

Im Zuge der Vorbereitung der mündlichen Abiturprüfungen (Grundkurz Politik) eine interessante Passage von Mario Scalla gefunden (für die Prüfung nicht verwendbar: 1. zu hoch angesetzt 2. kommt Marx vor) in einer Rezension von Rifkins Access. Könnte erklären helfen, worum es eigentlich geht, wenn Deppen wie Müntefering von Kapitalismus reden (oder so tun als redeten sie ...)

Michael Hardt und Antonio Negri etwa erklären in ihrem Buch Empire, dass die Modernisierungen des Kapitalismus lediglich durch eine Plünderung alternativer, an sich systemfeindlicher Arbeits- und Lebensformen möglich werden, das heißt, dass die Innovationen und kreativen Energien unabhängig von Kapitalverhältnissen existieren und das an sich unkreative System sie lediglich assimiliert. Jeremy Rifkin liefert hier ein schönes Beispiel. Die US-amerikanische Firma Cadillac taxiert den "Lebenszeitwert" jedes Kunden, der eines ihrer Geschäfte betritt, auf 322 000 Dollar. Diesen Betrag möchte das Unternehmen von seinen Käufern haben. Käufer kann man aber nicht kaufen wie Arbeitskräfte. Für den ganzen, sinnlichen Menschen, über den der junge Marx so gerne geschrieben hat, und der zum Leitbild des Spätkapitalismus geworden ist, braucht man die Kultur.

In Alexander Kluges Chronik der Gefühle war zu lesen, dass die Menschen zweierlei Arten von Eigentum besitzen: Ihre Lebenszeit und ihren Eigensinn. Das Kapital will aus der Lebenszeit einen Tauschwert machen. Der Konsument verdrängt den Produzenten, die Lebenszeit verweist die Arbeitszeit auf den zweiten Rang. Der sinnliche, kulturbewusste Mensch muss sich entscheiden, ob er seine eigensinnige Kreativität systemkompatibel einsetzt oder sich verweigert. Ist also das als "Zugang" beschriebene System hinreichend attraktiv, um die kulturellen und kreativen Energien, die durch soziale Beziehungen geschaffen werden, zu assimilieren, oder lediglich alternativlos? Letzteres hätten die Eigentümer und ihre Pförtner gerne, allerdings gelang es bisher jedem Empire immer nur für begrenzte Zeit, glaubhaft diesen Anschein zu erwecken.

Das Phänomen der Attraktivität ist schwieriger zu verhandeln. Natürlich ist nach wie vor der Zwang ein wirksames Mittel, Alternativen zu verhindern. Die Privatisierung von Fernsehfrequenzen, die Patentierung (natürlichen und) kulturellen Eigentums sind nur zwei Beispiele dafür, wie die Exklusivität des Zugangs auf der politisch und juristisch abgesicherten Aneignung sozialer Ressourcen beruht.


Der komplette Text hier.

Danke Hermann ....

(und dann ist auch Schluss mit dem Thema!)

Junge Huren - alte Betschwestern: so ist das Leben. Unappetitlich wird's, wenn alte Hurenböcke zu jugendlichen Betbrüdern mutieren, wenn abgefuckte Zeilenschinder "Gottes Sohn" und "Christi Stellvertreter" anhimmeln, wenn sie täglich zweidutzendmal im Blatt, im Funk, im Fernsehen vor dem "Heiligen Vater" in die Knie sinken und die Kundschaft zur Andacht rufen. ...
Karol Wojtyla hat die in ihn gesetzten Erwartungen nicht enttäuscht. Auf seinen Reisen durch Süd- und Mittelamerika verfluchte er die Priester der "Volkskirche", die "nicht hinnehmbare ideologische Kompromisse" mit den Befreiungsbewegungen schlössen und damit den jeweiligen Militärdiktatoren Schwierigkeiten machten. Zu den Opus Dei-Pfaffen, die im Sold der argentinischen Militärdiktatur wirken, fiel ihm das Wort nicht ein, das er gegenüber Ernesto Cardenal schnell fand: Er solle sein Verhältnis zur Kirche in Ordnung bringen, sich von den Sandinisten trennen und das Kulturministerium aufgeben. Neunzehn Priester, die mit der nicaraguanischen Regierung zusammenarbeiteten, wünschte der Papst nicht zu sehen. Dafür besuchte er den guatemaltekischen Diktator General Montt, der kurz zuvor zu einer protestantischen CIA-Sekte übergetreten war und drei Tage vor der Ankunft von Wojtyla noch sechs Freiheitskämpfer hatte erschießen lassen. In El Salvador schüttelte er die Hand des Majors D'Aubuisson, des Mörders von Erzbischof Romero, und warnte vor einer "revolutionären Haltung". Einzige Aufgabe der Priester sei es, sagte er in Managua, die Gläubigen auf das ewige Leben vorzubereiten.


Hermann L. Gremliza in Konkret (Wer überprüfen möchte, ob er mit der Datierung richtig liegt --> siehe Kommentar!). Hier der vollständige Text.

Sounds ... (2)

MonkeySARS war (ist jetzt eine ekelhafte Pornoseite!) eine wunderbare Fundgrube für außergewöhnliche Klänge. joe meekSo findet sich da auch ein Beitrag über Joe Meek. For those not in the know, Joe Meek was a revolutionary record producer who made Phil Spector look like a relatively normal bloke, and who went through a burst of rediscovery a coupla years ago. Meek’s fiercely independent, fiercely weird life and work have inspired books, music, stage plays, fan sites, and blogs – and you might find that he’ll inspire you, too. Telstar war, als ich anfing Musik zu hören, eine Offenbarung und das von Meek produzierte Have I The Right von The Honeycombs war nicht nur deshalb interessant, weil die eine Schlagzeugerin hatten (Honey Lantree - die müsste jetzt auch schon Mitte 60 sein, - freakytrigger is still in love with her!). Kurz gefasst: Joe Meek war der Klangzauberer der frühen 60er (Ritchie Blackmore hat z.B. auf einigen Aufnahmen gespielt)! Aus dem Internet Archive (und courtesy of Comfort Stand Records) hier zweimal Telstar:
Telstar (sung by Meek over backing track Try Once More)
Magic Star (sung by Meek over backing track)
Das komplette Album als Stream MP3 via M3U , aber das dürfte nur was für ganz harte Meek-Fans sein.
Ansonsten sei Bedazzled empfohlen, ein großer Meek-Bewunderer.

Danke, Herr Lehrer

tom_lehrer1967 Tom Lehrer schrieb nach "Vatican II", also Anfang der 60er Jahre, The Vatican Rag. -> scroll down Disk 3, Track 14 (kann man amazon's Anspieldinger nicht direkt verlinken?) oder gleich bei monkeySars: Lucky for me there's no hell! (Beware of God's Rottweiler!)
MonkeySARS featuret (- oder wie schreibt man das?) auch The New Leviathan Oriental Fox-Trot Orchestra - live from the Barbara Bush Auditorium aboard the nuclear submarine SS Leviathan, we present Irving Berlin’s 1931 mish-mosh of national anthems and absurd jingoism...

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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