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Zwischen Rütli und Pisa

Schulzaun
Welche Änderungen sind an den allgemeinbildenden Schulen für die kommenden Jahre zu erwarten?

Alle die, die gerade in Gang gesetzt werden: Schnellerer Durchlauf für die Schulgewinner, dafür frühzeitiger Ausschluß derjenigen Schüler von weiterführender Bildung, die weitere Bildung am nötigsten haben. Standardisierung der Leistungsbewertung, um Deutschland im PISA-Ranking nach oben zu bringen; darüber erstens Konzentration des Unterrichts auf den PISA-Stoff, alles andere fallt raus, und zweitens Anheizung der Konkurrenz zwischen Schulklassen, zwischen Schulen, zwischen Ländern; darüber Sortierung der Schulen nach »guten« und »schlechten«, eben »Rütli-Schulen«, was durch freie Schulwahl der Eltern forciert wird; dazu Zusatzmaßnahmen für den aussortierten Rest, der keine Chance hat, aber weder in der Schule noch außerhalb Ärger machen soll - als da wären: Fördermaßnahmen, damit der 25prozentige Anteil der Quasi-Analphabeten zurückgeht, der für nichts zu gebrauchen ist; Ganztagsschulen, damit die Kids von der Straße kommen und Mutti bzw. Vati ihren zweiten oder dritten Teilzeitjob erledigen können, ohne daß der Nachwuchs Lidl ausraubt oder die Bude auf den Kopf stellt; Polizei(werte)pädagogik, Verschärfung des Jugendstrafrechts ... Und vielleicht hier und da fürs pädagogische Ge- wissen ein ganz tolles Schulexperiment.

Freerk Huisken, Erziehungswissenschaftler, fasst - in Konkret 6/2006 - zusammen, was über die Entwicklung unseres Schulwesens derzeit zu sagen ist. Die Kollegen (Verzeihung: Kolleginnen und ...), die sich auf innere Schulreform konzentrieren, werden's nicht gern hören. Die anderen sowieso nicht ...

Update 29.05.: Eine passende Ergänzung (im letzten Freitag) von Ursula Enderle: Verloren im Assessmentcenter.
Wenn selbst ihre Vermittler nicht mehr an das Überschießende glauben, das Bildung innewohnt, sind wir in der der Schule wohl als einem andauernden Assessmentchenter gelandet.
Die Frage ist, ob Schule - das deutsche Gymnasium - je der Ort der Subjektwerdung durch überschießende Bildung war. Meine These wäre, dass das Überschießende der Schule immer abgezwungen werden musste; geboten wurde selten mehr als ein Haufen toten Stoffs.

Nachtrag: Zu PISA-Stoff und Konkurrenz kommt Werte-Erziehung!
Dazu kürzlich Wieland Elfferding (Moral im Container - Wo Arbeit war, sollen Werte wachsen. Zur Konjunktur falscher Begriffe) im Freitag:
Ohne Regeln können Menschen nicht zusammenleben. Aber wieso aus Regeln "Werte" machen? Die ersten Artikel des Grundgesetzes beispielsweise beschreiben Normen, die eine mehrhundertjährige geschichtliche Erfahrung zusammenfassen und sich als Orientierungen im Alltag bewähren. Aber "Werte"? Man versuche einmal, in Kants kategorischen Imperativ den Begriff des Werts hineinzuschmuggeln - es wäre vergebens. Der Witz ist gerade, dass sich die Imperative durch ihre pure Notwendigkeit im menschlichen Zusammenleben durchsetzen und daher dessen nicht bedürfen, dass sie als "Werte" gepredigt werden. Kant argumentiert etwa, die Regeln des Völkerrechts seien so gebaut, dass selbst ein Teufel sich letztlich an sie halten muss. Denn kein höherer "Wert" oder irgendein Glaube daran könnte ihn mehr überzeugen als die zwingende Notwendigkeit des Friedens. Aufgeplustert, ideologisch überhöht, als eine höhere Macht dargestellt, taugen die menschlichen Regeln, nach Kant wie nach Marx, lediglich zur Legitimation selbsternannter Moralapostel, die auf Rhetorik mehr geben als auf die Vernunft, die grundsätzlich jeder und jedem zuteil ist.

Nur für Fans

1.
Schöner Dialog heute am Rande von swinging hannover:
Die Herren von der Blues Band signieren nach ihrem Auftritt CDs:

Fan (nachdem er schon die Autogramme von Tom McGuiness und Paul Jones hat, zu Dave Kelly): Where is Hughie? *
Dave Kelly: Oh, he left the band in 1981.

[*Hughie Flint, ex-Bluesbreakers' drummer und Gründungsmitglied der Blues Band]

Die Blues Band spielt übrigens immer noch begnadet relaxten Boogieblues und Paul Jones eine unglaubliche harmonica. Er macht eine sehr gute wöchentliche Sendung auf BBC2 Classic rhythm and blues and the cream of new releases, - zu hören über den BBC Radio Player.

2.
Bedazzled hat einen Ausschnitt aus dem Film Top Gear (1965), in dem Jimmy Saville die aktuelle Szene präsentiert, - u.a. The Honeycombs mit Have I the Right (# 1 in '64, produziert von Joe Meek). Richtig, die mit der Schlagzeugerin Honey Lantree!
honey-3
honeycombs-2

Backmasking

Years ago someone told me that if you played Led Zeppelin's Stairway to Heaven song backwards that you could make out "satanic messages". It is not my opinion that Led Zeppelin and the other artists here were given some kind of evil power to make these backwards sounds have a satanic message. And, no, I did not create this to show the evils of Rock and Roll.

It's great fun, wrote herr k.:
Da hat er recht!

When Legends Gather

2 schöne Beispiele der exzellenten Fotosammlung von If Charie Parker was a Gunslinger...: "It's the way to educate your eyes. Stare. Pry, listen, eavesdrop. Die knowing something. You are not here long."

DietrichWongRiefenstahl
Marlene Dietrich, Anna May Wong and Leni Riefenstahl in Berlin, 1928

einst_chap1
Charles Chaplin and Albert Einstein

... 0 langhaariger Zauberer, komm zurück ...

friendsofchile
Tom Sutpen and Stephen Cooke's außerordentlich empfehlenswerter blog
If Charlie Parker Was a Gunslinger,
There'd Be a Whole Lot of Dead Copycats

dokumentiert ein Konzert aus der Zeit, als die Künstler noch etwas zu sagen hatten: In the Spring of 1974, the late singer and songwriter Phil Ochs organized a concert to benefit the Friends of Chile. Chile, of course, was a country in peril; one that badly needed friends after their democratically-elected President, Salvador Isabelino del Sagrado Corazón de Jesús Allende Gossens, was Suicided by his own millitary (with an assist from our own Central Intelligence Agency) in Santiago on September 11, 1973.
As I say, Chile needed friends . . . and on May 9, 1974, this is what Ochs came up with.
To call this line-up eclectic is hardly adequate, but what milder euphemism could there be for an evening at the Felt Forum in New York's Madison Square Garden with the likes of Pete Seeger, Melanie, Arlo Guthrie, Mike Love, Dave Van Ronk, Dennis Hopper, Phil Ochs, Dennis Wilson and . . . oh, yeah . . . Bob Dylan...


And now . . . the Friends of Chile Benefit Concert:

Act I:
01. Introduction/Guantanamera (Phil Ochs/Pete Seeger & Arlo Guthrie)
02. Estadio Chile (Pete Seeger)
03. Oh, Mary Don't You Weep (Pete Seeger & Arlo Guthrie)
04. He Was a Friend of Mine (Dave van Ronk)
05. Recitation (Dennis Hopper)
06. Try Me One More Time (Arlo Guthrie)
07. Deportees (Plane Wreck at Los Gatos) (Arlo Guthrie)
08. Presidential Rag (Arlo Guthrie)
09. California Girls (Mike Love & Dennis Wilson)
10. Ring The Living Bell (Melanie)
11. My Rainbow Race (Melanie)

Act II:
01. Victor Jara (Arlo Guthrie)
02. Allende's Last Speech (Dennis Hopper)
03. Deportees (Plane Wreck at Los Gatos) (Arlo Guthrie & Bob Dylan)
04. Pablo Neruda Poem (Dennis Hopper)
05. North Country Blues (Bob Dylan)
06. Spanish is the Loving Tongue (Bob Dylan)
07. Blowin' in the Wind (The Cast)

Die letzten drei Titel sind in der Tat verzichtbar; die Dylanologen bestätigen, dass dies dar schlechteste Auftritt aller Zeiten ist (hackevoll, der Mann). Eindrucksvoll hingegen: Pete Seeger (Victor Jaras Estadio de Chile) und Dennis Hopper!
>> Hören Sie hier die Rede Allendes im Originalton (Arte-Archiv)

Anm 1:
Die Militärdiktatur in Chile war aber keine Einzelveranstaltung eines sadistischen Generals, dem als nun senilem Greis das Patent des Kriminellen verliehen wird. Es war dies in Wahrheit das Pilotprojekt für die folgende Einführung neoliberalen Wirtschaftens auf dem Globus. Mit viel Applaus von vielen Seiten: Dem Rackett der »Chicago Boys« um Milton Friedman, von Lady Thatcher und der CDU und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Es war dies aber auch noch etwas anderes – unvergessen: die mörderische Intervention gegen ein sozialistisches Experiment auf dem südamerikanischen Subkontinent. Vielen, die heute Pinochet verurteilen, war er damals grade recht. Erst dieser Blick auf die Vergangenheit erlaubt das historische Urteil.

Anm 2:
Bei dieser Gelegenheit sei der neue Roman von Antonio Skármeta empfohlen: Der Dieb und die Tänzerin!!
D.h. eigentlich müssen alle seine Romane empfohlen werden: eine Auswahl.

diese ganze schwarze sprache

Wiedergefunden:
Wo ist Vietnam? 89 Amerikanische Dichter gegen den Krieg in Vietnam. Herausgegeben von Walter Lowenfels
Melzer Verlag 1968
Übersetzungen von Renate Sami und Horst Tomayer (!)

Seltsam; nehme ich das Buch nach Jahren wieder in die Hand, schlägt es sich selbst auf - auf dieser Seite:

ALLEN GINSBERG
AUS Wichita Vortex Sutra
Der Amerikanische Adler schlägt seine Flügel über Asien
für Millionen Dollars Hubschrauber
im Wert von Milliarden Ledernacken
die nichts als Tante Betty liebten
weggezerrt von Aktien und von den Bauernhöfen geweht
von den Gymnasien auf die Landungsboote
Plustern sich auf vor Angst
im Life und im Television
Stell es so hin im Radio
Stell es so hin in der Sprache der Television
Benutz die Wörter
Sprache, Sprache,
"Ein fauler Tip"
Stell es so hin in Schlagzeilen
Omaha World Herald-
Rusk fordert Härte
Notwendig für den Frieden
Stell es so hin
Lincoln Nebraska Morning Star -
Krieg in Vietnam schafft Prosperität
Stell es so hin
Erklärte McNamara, Sprache sprechend
Behauptete Maxwell Taylor
General, Berater des Weißen Hauses
Vietcong Verluste pendeln sich, ansteigend, ein
drei fünf null null im Monat. . .
Sprache der schwarzen Magie
Formeln für die Wirklichkeit
Kommunismus hat elf Buchstaben
so gesehen von minderwertigen Magiern
zusammen mit der falschen Formel für die Verwandlung
von Dreck in Gold
- dienstbare Krieger arbeiten mit Vermutungen
abgetragene Alraunenbegriffe
die nicht einmal 1956 liefen für Grauhaupt Dulles,
der im State Departement darüber brütete,
die für Ike nichts taugten, der kniend aus Dulles
Hand die magische Oblate
sich in den Mund legen ließ
in der Kirche zu
Washington:
Kommission lumpiger Magier
Kongress der Fehlschläge von Kansas und Missouri
arbeitend mit falschen Gleichungen
Zauberers Lehrlinge, die die Kontrolle verloren haben
über den einfachsten Besenstiel der Welt:
Sprache
0 langhaariger Zauberer, komm zurück und paß auf deine Einfaltspinsel auf
bevor die radioaktive Sintflut deine gute Stube überschwemmt
dein zaubernder Laufbursche
hat sich wieder einmal überschätzt
was für ein ganzes Jahrzehnt gereicht hat...
Daß der Rest der Erde ungesehen blieb
das weitere Universum unsichtbar,
Unbekannt außer durch Sprache
Flugspuren
Zauberbilder
oder Prophezeiung des Geheimen
Herzens, dasselbe
in Waterville wie in Saigon eine menschliche Form:
Wenn das Herz einer Frau bricht in Waterville schreit dafür eine Frau in Hanoi
Auf nach Wichita zur Ketzerei! 0 grauenhafter Barde!
im Herz der Vortex
wo Angst läutet
die Universität unterm Druck der Millionäre
einsame, irre Stimmen aus dem Telephon,
seufzend vor Furcht, und Studenten wachen zitternd auf in ihren Betten
mit Träumen einer neuen Wahrheit, warm wie Fleisch
kleine Mädchen verdächtigen ihre Eltern des Mordes
der durch Automaten begangen wurde,
Knaben mit aufgepumpten Sexbäuchen
gefriert das Herz weil der Postbote
den Brief eines alternden weißhaarigen Generals bringt
Chef der Auswahl in Sachen
Totenkrieg
O hilflose Väter und
Lehrer
in Hué
kennt auch ihr
dasselbe Leid?
diese ganze schwarze Sprache
maschinengeschrieben! . . .

GinsbergMacca
Allen performing an early version of his poem "Ballad of the Skeletons" with Paul McCartney at the Royal Albert Hall, London. The event was a celebration of the 30th anniversary of the International Poetry Convocation at the same location, June 1965.

Zugabe:
Horst Tomayer: Als Ernst Jünger einmal der Sexualtrieb überkam

An einem Abend anno 1941 ging der Großschriftsteller Ernst Jünger
Im Dunkel eines Pariser Lichtspieltheaters der neben ihm platzierten
Kinderärztin Sophie Ravoux an deren beide Dinger
Er ging ihr aber an die beiden Dinger nicht wie'n Proll im Karnevalsjackett,
mit Gummiadler in der Aktentasche, sowie hackevoll des Biers
Sondern als Homme de lettres, nüchtern, und in der ästhetisch
einwandfreien Ausgehuniform des Nazioffiziers
Nach dem Kino hatte Ernst Jünger Geschlechtsverkehr mit Sophie Ravoux
Dann wandte er sich, den konkreten Geschlechtsverkehr quasi
verallgemeinernd, seinem Tagebuch mit folgendem (erst jetzt entdeckten) Eintrag zu:
"In der Umarmung hält der Mann die Frau so wie der Tiger das Lamm, und sie ihn, wie die Spinne die Fliege hält"
Wir lesen dies, und wissend wohl, dass er uns nicht mehr hören kann
Rufen wir Ernst Jünger zu, beziehungsweise schreien wir ihn an:
Ernst Jünger! Wir lasen schon viel krauses Zeug von Großschriftstellern,
doch noch nie
Stießen hiebei wir auf eine die Grenze des Nackenhaarsichsträubens
übertretende Analogie
Was für eine Schwäche des Gedankens, Herr Großschriftsteller und
Offizier
Die sich aus freiem Willen und per Übereinkunft vollziehende libidinöse
Interaktion beim Menschen gleichzustell'n dem unbewussten Nahrungstrieb beim Tier
Was für ein Unfug, die vom Mann mit zweckgebundnem Streicheln
eingedeckte Frau in eins zu setzen mit vom Tiger alles and're als
"gehalt'nem", nämlich an der Kehle aufgeriss'nem Lamm
Und was für'n Humbug, die des Mannes zweckgebund'nes Streicheln dankbar
returnier'nde Frau mit der die totgestoch'ne Fliege im Kokon
bevorratenden Spinn' zu scheren über einen Kamm
Machen wir's kurz, Ernst Jünger: Die Große Strafkammer der literarischen Welt
Verurteilt sie zufolge dess postum zu nicht geringem Leseschmerzensgeld

2. Versuch: Wovon man möglichst einen Begriff haben sollte ...

zum Versuch: Wovon man möglichst einen Begriff haben sollte ...

... wenn man das Fach Politik (in Nds. jetzt PolitikWirtschaft) unterrichtet. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Pflichtthema Europa kann es nicht schaden, grundlegende Kategorien wie die der Souveränität zu bearbeiten.
Die Sackgasse, in der sich die Problematik der Souveränität in Europa befindet, macht sich alltäglich bemerkbar. All ihre Symptome verweisen letztlich darauf, dass die Frage des Volkes völlig verstellt ist - nicht des Volkes als ethnos oder "Gemeinschaftsidentität", sondern des Volkes als demos oder "konstitutive politische Macht".
Etienne Balibar, Nous, citoyens d'Europe? Les frontières, l'État, le peuple - Der deutsche Titel gibt nicht mehr her als "Sind wir Bürger Europas?"
joe_shopping_md_wht- jetzt als Lizenzausgabe erschienen bei der Bundeszentrale für Politische Bildung (gegen eine Bereitstellungspauschale von nur € 4,oo)!!!
Hier ein Einblick in Balibars Argumentation.

Lothar and the Hand People

LOTHAR
Abgesehen davon, dass man unter style- oder code-Gesichtspunkten nochmal klären könnte, warum die 70er nie wiederkommen werden, ist "presenting" erstens ein Mythos des progressive rock (nicht: Prog) und zweitens - wiederentdeckt - immer noch ein erstaunliches Album: Von typisch amerkanischem R&B-Rock (Have Mercy) über mehr britischen Psycodelic Rock mit Beatles Harmonien (That's another story, Comic Strip - s.u.) bis hin zu völlig abgefahrenen Zappaeseken Teilen.
Lothar war übrigens kein Mensch, sondern ein Theremin!
Zur Bandgeschichte hier; 4 Titel als mp3 downloads hier.

... und morgen die ganze Welt

Jetzt erst entdeckt (war irgendwie an mir vorbeigegangen). Muss man schon sagen: sauber argumentiert!

§ 80 Abs. 1 StGB lautet wie folgt:

"Wer einen Angriffskrieg (Artikel 26 Abs. 1 des Grundgesetzes), an dem die Bundesrepublik Deutschland beteiligt sein soll, vorbereitet und dadurch die Gefahr eines Krieges für die Bundesrepublik Deutschland herbeiführt, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft".

Nach dem eindeutigen Wortlaut der Vorschrift ist nur die Vorbereitung an einem Angriffskrieg und nicht der Angriffskrieg selbst strafbar, so dass auch die Beteiligung an einem von anderen vorbereiteten Angriffskrieg nicht strafbar ist (Tröndle/Fischer StGB 53. Aufl. § 80 Rn 13).

Ein Analogieschluss dahingehend, dass dann, wenn schon die Vorbereitung eines Angriffskrieges strafbar ist, dies erst recht für dessen Durchführung gelten müsse, ist im Strafrecht unzulässig (BVerfGE 26, 41, 42; 47,109,121 ff.). Auch kann Art. 26 Abs. 1 GG, der über den Anwendungsbereich des § 80 StGB hinausreicht, nicht zur Auslegung herangezogen werden. Denn Art. 103 Abs. 2 GG verbietet die Anwendung einer Strafvorschrift über ihren eindeutigen Wortlaut hinaus.

Folglich scheidet als möglicher Täter aus, wer sich erst bei oder nach Kriegsausbruch in das kriegerische Unternehmen einschaltet (LK-Laufhütte StGB 11. Aufl. § 80 Rn 7).


aus einem Schreiben des General Bundesanwalts an die Friedenskooperative Bonn - siehe auch hier!

Und was ist das?
22628_1
Vorbereitung an einem Freundschaftstreffen ...

Bunte Flecken

Hirn_animatedManfred Spitzer erklärt in seinem Vortrag "Wie lernt das Gehirn" die Vorgänge im Gehirn, die inzwischen dank bildgebender Verfahren beim Lernen, Denken, Fühlen sichtbar gemacht werden können. Immer, wenn im Gehirn etwas los ist, gibt es "bunte Flecken". Das Gehirn lernt eigentlich immer, daher plädiert Manfred Spitzer dafür, genau zu überlegen, was man ihm zu lernen gibt.

MP3, 108.4 MB, Dauer: 00:47:22 - download:
http://www.mediaculture-online.de/Vortraege.814+M5eede7e7615.0.html

political-compass

... zu diesem bunten Fleck (und was er mit Lernen zu tun hat): hier

Die Frage

Nolek, Pilsemuth und Labrahorst kommen spätabends aus einer Kneipe. Sie sind eigentlich nicht angetrunken, keiner schiebt ein Fahrrad. Nolek, der eigentlich Nieleg-Nolek hieß, sich aber, seit Doppelnamen aus der Mode gekommen waren und vor allem seit er in einem Anflug von PPP seine Beine an einen US-Investor verkauft und per CrossBorderLeasing zurückgemietet hatte, ehrlicherweise nur noch Nolek nannte, nimmt den Gesprächsfaden von drinnen wieder auf, hat aber immer noch keine Lösung. Es ist jetzt auch nicht mehr feststellbar, wer die Frage aufgebracht hat. Sie musste irgendwann nach der Geschichte mit Rosie aufgekommen sein; also nachdem Labrahorst behauptet hatte, RayRay habe Don’t Forget to Dance nicht für Chrissie Hynde, sondern für seine Schwester Rosie geschrieben, er wisse das genau (aus X-Ray), und Pilsemuth ergänzt hatte, dass Rosie jetzt wohl 74 sein müsse (weil Ray doch am Mittwoch erzählt hatte, dass er immer mit Rosie ins Kino durfte – sie 18, er 6 Jahre alt -, was ihn dann zu Oklahoma U.S.A. inspirierte, das er dann ja auch spielte. – Sonst hätte er das ja auch nicht erzählen müssen!). Das war aber eigentlich schon gegen Ende der großen Lobrede der drei auf das Konzert insgesamt und Rays Professionalität als Sänger, Gitarrist und Entertainer, wobei im Hinblick auf letzteres besonders seine gleichermaßen ironischen wie weisen Zwischenreden zu rezitieren versucht und gehörig gewürdigt wurden. Es wird wohl so gewesen sein, dass zwei Gesprächsstränge zu der Frage führten: zum einen der zu den schon erwähnten Zwischenreden und zum anderen der, der noch mal aufarbeitete, dass Rays Band zu Anfang die Kinks-Titel nicht optimal hingekriegt hat; na ja vielleicht ist das auch zu hart gesagt, - man hat halt noch den ungeheuren Schub der Kinks-Rhythmusgruppe (Robert Henritt und Jim Rodford) im Ohr bzw. in den Knochen, wiewohl man die neue Band nicht genug loben kann, wenn’s um die neuen Titel von Other People’s Lives geht – da waren sich Nolek, Pilsemuth und Labrahorst mit den anderen Zuschauern in der Musikhalle einig gewesen, die auch alle schon zum Teil weit über 50 waren (und zu 90% männlich), den Schub aber auch noch im Ohr bzw. in den Knochen hatten. Nolek hatte vorsichtshalber nochmals klargestellt, dass es sich auf keinen Fall um ein Oldie-Konzert à la Tremoloes feat. Suzie Quattro live auf dem Schützenfest in Böckelmömme gehandelt habe, auch wenn der Applaus nach den Kinks-Titeln doch noch etwas heftiger war als nach den neuen Titeln und auch wenn es ein schönes Erlebnis war, mit all den anderen zusammen Sunny Afternoon zu singen und dabei von Ray auf der Gitarre begleitet zu werden. Anyway: Entweder hatten sie sich dann an die andere Spielweise der ausgewählten Kinks-Pretiosen gewöhnt, vielleicht hatte auch Gitarrist Mark Johns inzwischen (besonders bei den ausgestöpselten Arrangements und mit der wunderbaren Arbeit in Set Me Free) überzeugt, jedenfalls bretterte und stotterte er All Day And All OF The Night so Dave-Davies-mäßig , dass es Pilsemuth fast Tränen in die Augen trieb. Das lag aber auch daran, dass Ray vorher von Dave gesprochen hatte und angekündigt hatte, dass man sich bemühen wollte, dessen bellende Gitarre quasi tribute-mäßig zu featuren. Da mussten dann alle daran denken, was sie wussten über die Geschichte von Ray und dem kleinen Arschloch, dass Ray ihn lächerlich gemacht hat, weil er auf der Gitarre stottere, - und an den little green amplifier! Labrahorst verwies – mit Hinweis auf aus diesem Anlass wiedergehörte Dave-Davies-Alben – auf dessen auch in Metal-Kreisen unbestrittene Fähigkeiten, und es war wohl Nolek, der den interessanten Versuch eines Perspektivenwechsels anregte: doch mal zu überlegen, dass es wahrscheinlich auch nicht leicht gewesen sei für Dave. Na ja, und da stand dann plötzlich die Frage im Raum, die Nolek jetzt wieder aufgreift: Wenn Dave irgendwann einfach hingeschmissen hätte, in welcher Band hätte er dann spielen können?
Nolek, Pilsemuth und Labrahorst hatten alle Einfälle eigentlich sofort wieder verworfen (Humble Pie, Van Halen, Mott The Hoople); es gab keine gute Lösung. Wahrscheinlich ist es wie bei dieser Deutschlehrer-Geschichte, die sich auch immer auf dem allerbesten Wege in den Arsch befindet, wenn Schüler Werther vom Selbstmord oder Faber vom Inzest abhalten sollen. Literarischen Figuren ist nicht zu helfen. Rockstars wahrscheinlich auch nicht ...
Aber darauf kommen Nolek, Pilsemuth und Labrahorst im Augenblick nicht. Und so schweigt jetzt selbst Labrahorst.
Aber so ist es ja häufig: man kommt nicht auf trostreiche Gedanken, wenn man sie braucht, und anderntags überzuckern sie einen förmlich, aber dann braucht man eigentlich keinen Trost. Die Mayonnaise kommt noch.

Vielleicht hat ja hier einer die Idee, in welcher Band Dave hätte spielen können.

Foto und Setlist von http://raydavies.blog.de/2006/04/26/hamburg~758709
I'm Not Like Everybody Else/ Where Have Alll The Good Times Gone/ After The Fall/ All She Wrote/ 20th Century Man/ Oklahoma USA/ Village Green/ Sunny Afternoon/ Dead End Street/ Next Door Neighbour/ Creatures Of Little Faith/ Over My Head/ The Tourist/ Till The End Of The Day/ Pause/ This Is Where I Belong/ Autumn Almanac/ Other People's Lives/ Stand Up Comic/ Things Are Gonna Change (The Morning After)/ Days/ The Getaway/ Tired Of Waiting/ Set Me Free/ All Day And All Of The Night/ Zugabe: Lola

Showdown

Dass der Name Dirty Pretty Things etwas arg aufdringlich an die Pretty Things erinnert, hat Barat offenbar schon häufiger gehört: "Ich glaube, die haben sich letztes Jahr wieder zusammengefunden, nachdem sie sich eine Weile verpisst hatten. Sieht also aus, als würde es einen Showdown geben." ...
Rolling Stone Mai 06

Blonde Blauäugige haben es im Leben einfacher

London (dpa) - Blonde Blauäugige mit vollen Lippen und kindhaften Gesichtszügen haben es im Leben einfacher als ihre Mitmenschen. das berichtete die britische Zeitung «Daily Telegraph» am unter Berufung auf jüngste Forschungsergebnisse.

Wissenschaftler erstellten auf der Basis einer Umfrage unter mehr als 1000 Erwachsenen im Vereinigten Königreich den Idealtyp des glaubwürdigen Menschen. Dieser habe in Bewerbungsgesprächen oder vor Gericht auf Grund seines Aussehens bessere Chancen.

Wichtig für die Glaubwürdigkeit sei außerdem ständiges Lächeln; Personen, die Augenkontakt vermeiden und schwitzen, würden hingegen als unzuverlassig eingestuft, hieß es weiter. Insgesamt hielten die Befragten den Angaben zufolge Frauen für vertrauenswürdiger als Männer. Wichtig für das Auftreten generell seien geputzte Schuhe, gewaschene Haare und bei Frauen noch Make-up. Volle Lippen würden immer positiv verbucht, während Schmallippige und Menschen mit kleinen Mündern als unglaubwürdig und hinterhältig eingeschätzt würden.


http://www.gmx.net/de/themen/lifestyle/liebe/sex/2878.html

Dass ausgerechnet der Jude Law dem Bild des glaubwürdigen Menschen entspricht, wie die Forscher meinen, wird dem schmallippigen Schäuble gar nicht gefallen.

Siehe auch:
Die Integrationsunfähigkeit der deutschen Minister

2

schöne Fundstücke im Spreeblick:

Math teacher arrested
Associated Press


At New York's Kennedy airport today, an individual later discovered to be a public school teacher was arrested trying to board a flight while in possession of a ruler, a protractor, a setsquare, a slide rule, and a calculator.

At a morning press conference, US Attorney General Alberto Gonzales said he believes the man is a member of the notorious al-gebra movement. He is being charged by the FBI with carrying weapons of math's instruction.

“Al-gebra is a fearsome cult,” Gonzales said. “They desire average solutions by means and extremes, and sometimes go off on tangents in a search of absolute value. They use secret code names like 'x' and 'y' and refer to themselves as 'unknowns', but we have determined they belong to a common denominator of the axis of medieval with coordinates in every country. As the Greek philanderer Isosceles used to say, 'there are 3 sides to every triangle'.”

When asked to comment on the arrest, President Bush said, “If God had wanted us to have better weapons of math's instruction, He would have given us more fingers and toes.”



Lernen mit Iron Maiden

Ein junger Mann, der im Geschichtsunterricht der 10. Klasse mit einer seiner Ansicht nach zu schlechten Note bewertet wurde, schlägt zurück.

Everything I need to know I’ve learned from Iron Maiden ist ein offener Brief von Ricky Travis an seinen Lehrer Principal Stevens und macht klar: Maiden beats PISA!

Übersetzter Auszug:

Der erste Song von „Number Of The Beast“ schildert das Grauen eines Wikinger-Überfalls auf die britischen Inseln. Die Wikinger waren skandinavische Krieger, die vom neunten bis zum elften Jahrhundert die europäischen Küsten terrorisierten. Keiner weiß so Recht, warum die Wikinger so angepisst waren, aber die meisten Historiker glauben, dass es daran lag, dass sie Röcke tragen mussten und nach einem beschissenen Football-Team aus Minnesota benannt wurden.

Beiträge zur Politischen Bildung

1.
... Nur 44% Wahlbeteiligung – das sei eine echte Bedrohung für die Demokratie in der Bundesrepublik meinten Politiker kurz nach Bekanntgabe der Daten. Selbst jetzt wundert man sich über das geringe Interesse der Wahlberechtigten an der Landtagswahl. Dass Sachsen-Anhalt überhaupt erst auf diesen Prozentsatz gekommen ist, verdankt es einzig und allein den über 45-Jährigen, die in der DDR gelernt haben, dass man wählt und wen man wählt. Bei den Jüngeren liegen die Dinge noch viel dramatischer. Schaut man nämlich genauer hin, dann sieht man, dass bei der aktuellen Landtagswahl die Altersgruppe der 60-69-Jährigen etwa dreimal so häufig zur Wahl gegangen sind wie die 18-24-Jährigen – obwohl es selbst im Osten heute noch nicht dreimal so viele Alte wie Junge gibt. Deren Wahlbeteiligung dürfte also deutlich unterhalb der 44%-Marke gelegen haben, schätzungsweise unter 20%. ...

Die niedrige Wahlbeteiligung, die Gefährdung der Demokratie und die Mentalität der jugendlichen Nichtwähler - bei telepolis


2.
Industrielle Gesellschaften produzieren nicht nur Waren und ihre Umschlagplätze, nicht nur Architekturen und Straßen, Wissenschaften und Technologien, sie bringen auch ein psychisches Gesamtprodukt hervor. Ich meine damit den Output an Verhaltensweisen, Denkweisen, Gefühlslagen, Lebensformen, die in den Regeln des Zusammenlebens irgendwie "geordnet" sind, für die es aber keinen Begriff gibt, der dem "Bruttosozialprodukt" für den Output einer nationalen Ökonomie entspräche. Zu dieser begrifflich unerfassten Produktion eines Landes gehört auch die Erzeugung gesellschaftlicher Gewalt. Dass bestimmte Wohnformen unter dem Begriff "Gewalt gegen die Körper der Bewohner" beschrieben werden müssten, haben verschiedene Schriftsteller bemerkt. Dass Arbeitsverhältnisse primär eine Zerstörung der Körper der Arbeitenden sein können, ist aus dem Frühkapitalismus, aus kolonialen und Sklavenarbeiten, aus Kinderarbeitsformen und anderen Ausbeutungsverhältnissen bekannt. Dass die Formen des Zusammenlebens, Ehen und andere, Gewalt produzieren können, wissen nicht nur die geschädigten Kinder. ...

Klaus Theweleit: Sieg und Frieden - im Freitag

3.
Wie das Sponsoring im öffentlich-rechtlichen Fernsehen die Inhalte der Sendungen beeinflusst. Der Finanzdienstleister MLP sponsert Harald Schmidt, Harald Schmidt lobt Lobbyisten der Finanzdienstleister.
Als ich zum ersten Mal gesehen habe, dass der „Frinanzdienstleister für anspruchsvolle Kunden“ die ARD-Sendung von Harald Schmidt sponsert, habe ich gedacht, nun hat MLP neben Raffelshüschen und Rürup eben auch noch Harald Schmidt als Werbeträger gewonnen.
Keine Sorge, sagten die Rundfunkmächtigen auf Anfrage, die Sponsoren haben keinen Einfluss auf den Inhalt der Sendungen. Am 29. März wurde ich eines „Schlechteren“ belehrt. Harald Schmidt lobte in hohen Tönen Meinhard Miegel und empfahl seine Bücher. Natürlich kein Wort darüber, dass Miegel seit vielen Jahren einer der Hauptprotagonisten für die Privatvorsorge ist. Da bleibt einem das Lachen im Halse stecken.

Albrecht Müller

Die Schönheit des Senfkleckses

24-03-06_2115

Als Herrn P. gestern Abend eine Frikadelle mit Bratkartoffeln serviert wurde, waren alle am Tisch (Herr G., Herr H. und ich) einen Augenblick lang berührt von der Schönheit, vom Erhabenen dieses Senfkleckses.
Das Wesen des Schönen: dass es den Schaffensprozess, die Zuwendung des Subjekts zum Objekt, mit vermittelt und dass es ist, was es nicht ist (hier: Senf in banalem Plastekissen).

Deutschland - das Quiz II

1. Wie hoch ist in Deutschland die relative Wahrscheinlichkeit eines Gymnasialbesuchs für ein Akademikerkind im Vergleich zu einem Facharbeiterkind (bzw. einem Kind aus dem "tradiditonslosen Arbeitermilieu" - wer immer sich diese Kategorie ausgedacht haben mag)?

Antwort: Die relative Wahrscheinlichkeit eines Gymnasialbesuchs ist für ein Akademikerkind in Deutschland 6,9 (18!) mal so hoch wie jene eines Facharbeiterkindes. Und, wohl gemerkt: Selbst bei gleicher individueller Lese- und Mathematikkompetenz beträgt dieses Verhältnis noch 4 (6) zu 1.
Zur Vorbereitung auf diese Frage: ein kritischer Überblick zu PISA bei studis-online.

2. Wer oder was geht in Deutschland als Rentenexperte durch?

Antwort: Professor Dr. Bernd Raffelhüschen, Direktor des Instituts für Finanzwissenschaft an der Universität Freiburg, ist nicht nur bekannt als wissenschaftliches Sprachrohr für die Privatisierung der Sozialversicherungen und gefragter Interviewpartner in Talkshows, sondern auch sogenannter Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Außerdem ist er wissenschaftlicher Berater des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und der Victoria Versicherung AG. Raffelhüschen ist auch im Aufsichtsrat der ERGO Versicherungsgruppe, zu deren Gesellschaften Victoria, Hamburg-Mannheimer, DKV Deutsche Krankenversicherung, D.A.S. und die KarstadtQuelle Versicherungen gehören. Zudem hält er unentwegt Vorträge, etwa für den Finanzdienstleister MLP. Raffelhüschen verbindet mit Professorin Beatrice Weder di Mauro, Mitglied des Sachverständigenrats und dort ausgewiesene Anhängerin der Reform der Sozialsysteme, dass beide im Aufsichtsrat der ERGO-Versicherungsgruppe sitzen. Das ist die »Freiheit der Wissenschaft«, die wir meinen. Professor Raffelhüschen teilt auch mit Professor Bert Rürup so manches Arbeitsfeld. Auf jeden Fall sind beide für Privatversicherer tätig, wie die Homepage des Finanzdienstleisters MLP zeigt (siehe Abbildung 20, S. 266). Beide haben sich auch sofort anerkennend zu Wort gemeldet, als Franz Müntefering durchsetzte, jetzt schon die Anhebung des Renteneintritts-alters auf 67 Jahre anzukündigen.

Zur Vorbereitung auf diese Frage: ein Auszug aus Albrecht Müllers neuem Buch "Machtwahn".
Oder ein Auszug aus Monitor vom 16.03.:

Prof. Bernd Raffelhüschen, Ökonom, Universität Freiburg:
"Man muss sich ganz klar machen, dass es andererseits natürlich schlicht eine Falschmeldung ist, wenn man die Bedingungen für die Aussagen, nämlich dass es nur dann Nullrunden gibt, wenn die Bruttolöhne nicht, sagen wir mal, signifikant steigen würden. Dass diese Bedingung nicht da gewesen ist in der Schlagzeile ist klar, und insofern war es natürlich keine wirkliche Meldung und richtige Meldung. Dennoch muss man eines sagen, die Kampagne hat natürlich eine gewisse Aufmerksamkeit für private Altersvorsorge geweckt und ... oder betriebliche Altersvorsorge geweckt und genau das ist das, was wir brauchen."

Wir, die Bürger des Landes? Oder die Versicherungsbranche, für die er im Nebenjob tätig ist? Als Aufsichtsratmitglied, Berater und Referent.

Reporter:
"Die Frage war doch, ob es problematisch ist, dass Sie dann gleichzeitig für die Versicherungswirtschaft tätig sind?"

Prof. Bernd Raffelhüschen, Ökonom, Universität Freiburg:
"Ich bin nicht für die Versicherungswirtschaft tätig, ich bin staatlicher Professor."

Reporter:
"Aber Sie sind gleichzeitig im Aufsichtsrat und ..."

Prof. Bernd Raffelhüschen, Ökonom, Universität Freiburg:
"Jetzt muss ich ... nein. Also jetzt wollen wir ... wollen wir ... Sie wollen eine Frage stellen zur Rente und darum geht es doch letztlich, oder?"

Reporter:
"Die haben wir ja alle abgehakt. Jetzt würde ich ganz gern zu der Problematik ... der müssen Sie sich ja auch stellen."

Prof. äBernd Raffelhüschen, Ökonom, Universität Freiburg:
"Nein, der Problematik stelle ich mich doch nicht, das will ich jetzt nicht!"

Deutschland - das Quiz

Hartz4all dokumentiert eine Auswahl der in neun Kapitel gegliederten 100 Fragen des hessischen ”Leitfaden Wissen & Werte in Deutschland und Europa“ inklusive optimaler Antworten [dank Herrn zaf, der sich todesmutig auf hessische Seiten gewagt hat, nun mit vielen weiteren tollen Fragen]:

1. Nennen Sie drei deutsche Mittelgebirge.
“Erzgebirge, Schwarzwald, Hindukusch.”
...

...

Mein Zähler ist weg. Und er war doch schon bei 4500! Mit einem neuen von vorn anfangen will ich nicht.

Jetzt läuft gerade Harald Schmidt. Mag ich auch nicht mehr sehen. Seit er im großen Studio ist (und seit Ausbruch der Großen Koalition) und wieder Gäste hat, ist er schlechter als bei Sat1. Harmlose Dieter-Nuhr-Comedy.

Alles andere, das ich in den letzten Tagen hier unterbringen wollte, habe ich weggeschmissen. Lohnt nicht (z.B. die Meldung meiner Lieblings-HAZ (mit Foto!!), dass zur WM eine Veranstaltung mit hannoverschen Musikern wie der Leopardenfellunterhosenband und Heinz-Rudolf droht: "Hannovers Musiker geben Gratis-Konzert" --- letzter Satz: "Umsonst waren die Musiker nicht zu haben, aber die Stadt kann das Ereignis nach ihren Angaben über Sponsoren gegenfinanzieren." ... Jetzt habe ich es doch nochmal rausgesucht ...
Oder neulich der schöne Hinweis auf Seite1 : Fabelhaft: Hannovers City-Händler verdienen am offenen Sonntag / S. 10 ...)


Die Atmosphäre dieses Hauses hat mich krank gemacht, und ich mußte an mir selbst starken Tremor, Ausfälle des Kurzzeitgedächtnisses, Blut im Urin, Absencen und Kopfschmerzen diagnostizieren, und gewisse Wortblindheiten auf der Suche nach dem mot juste. Lassen sie uns weiter kapitulieren.
Kieseritzky - Kleiner Reiseführer ins Nichts

Hilfe gibt es noch:
2 wunderbare Wiederentdeckungen:

Pete Brown & Piblokto - Thousands On A Raft (1970)
... this album was remembered as much for its cover as anything else -- a picture of a model Titanic and a model Concorde sinking in a puddle, as rafts of toast ferry thousands of baked beans to the shore. Musically it was some good jazz-rock, with the emphasis not always on Brown's vocals and elliptical lyrics, as Jim Mullen's "Highland Song" offered an inventive, lengthy instrumental as the disc's centerpiece. The title cut has a Pink Floyd edge, surprising given Brown's predilection for jazz and blues, but it works well in the context. Guitarist Mullen is co-writer throughout, while the rhythm section of Rob Tait and Steve Glover swing rather than plod. "Station Song Platform Two" employs Mellotron to full prog rock effect, while "Got a Letter from a Computer" seems eerily ahead of its time for the early '70s. This was the last gasp of this incarnation of Piblokto!, but there's no doubt they went out on a high note. allmusic

Aynsley Dunbar Retaliation - Dr Dunbar's Prescription (1969)
Rock journeyman Aynsley Dunbar has proven himself one of the finest drummers in the business for over twenty years, whether as a member of several bands or as a session musician.
Dunbar began his career on the British blues-rock scene, playing with Champion Jack Dupree and Eddie Boyd before becoming the drummer for John Mayall's Bluesbreakers in 1967; he was influenced by jazz and the Who's Keith Moon as well. During this time, Dunbar also played on ... Read More
...

Siehe auch die amazon-cover unten links (mit den verhunzten Namen).

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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