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Baby That is Rock 'n' Roll

Beim Hören alter Platten bin ich mal wieder auf die Faces gestoßen: wahrscheinlich eine der besten Rockbands überhaupt. Warum? Weil sie das Geheimnis des Rock verraten: Auf das Wesentliche reduzieren und das mit Druck rauslassen! Hier sehr schön zu sehen und zu hören, wenn sie " I'm Losin You" von den Temptations shreddern:


Update 0509:
Gerade gefunden: Maybe I'm Amazed, - das ist nun nicht geschreddert, sondern, weil härter, viel schöner als Pauls Original:

Peak-Oil in Karlsruhe

Das Bundesverfassungsgericht und die deutschen Interessen am Hindukusch

Unter Peak-Oil" bezeichnet man in der Fachsprache das
Ölfördermaximum, also jenen Zeitpunkt, an dem die
Gesamtförderung mehrerer Ölfelder einer bestimmten Region ihr
Maximum erreicht hat. Das klingt eigentlich ganz gut, bedeutet aber
genau das Gegenteil. Ist die Förderhöchstmenge einer
Ölquelle erreicht, sinken die Fördermengen rapide ab,
schließlich stehen Aufwand und Nutzen nicht mehr im
Verhältnis und die Quelle gilt als erschöpft. Dieses Szenario
ist für den überwiegenden Teil der weltweiten
Erdölvorräte bereits Realität und genau deswegen haben
die Verteilungskämpfe um die verbliebenen Ölreserven und
Ölförderwege längst begonnen. Die [extern] Entscheidung
des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zur Vereinbarkeit der
Tornado-Einsätze der Bundeswehr in Afghanistan mit dem Grundgesetz
vom Dienstag lässt die strategische Wende hin zum
ressourcensichernden Interventionalismus in der Außen- und
Verteidigungspolitik mehr als deutlich werden.

Selten hat das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) so offen Politik
gemacht wie in dieser Entscheidung. Es war keine gestalterische
Politik, sondern eine Nichteinmischungspolitik. Weitgehend gelöst
von verfassungsrechtlicher Dogmatik verlieren sich die Erwägungen
in floskelhaften Wiederholungen von Regierungs- und
NATO-Erklärungen, wie sie vielleicht im Eilverfahren angemessen
sein mögen, für eine Entscheidung, gegen die es keine
Rechtsmittel mehr gibt, jedoch schlicht unzureichend sind.

Das mag zum Teil auch daran liegen, dass das Völkerrecht von jeher
eher durch politische Erklärungen und vage Übereinkünfte
geprägt ist denn von feingliedriger Gesetzesdogmatik.
Nichtsdestotrotz bescheinigt Heribert Prantl der richterlichen
Begründung in der gestrigen Ausgabe der [extern] Süddeutschen Zeitung "frivole Substanzlosigkeit". Und er hat Recht!

[...]


Michael Plöse bei tp

Das wäre ein Abgang

Günter Amendt: Dylan was here
A never ending story: Eindrücke rund um Bob Dylans jüngste Europatournee

Bob... Wenn ich das Konzert in Mailand zu einem meiner Favoriten erkläre, dann hat das mit Denny Freeman an der Lead guitar zu tun. Denn die leichten Qualitätsschwankungen zwischen den verschiedenen Shows hängen - neben der Songauswahl - eng mit Freemans Tages- beziehungsweise Abendform zusammen. Oft hat man das Gefühl, Freeman suche nach seinen Soli, so als wisse er nicht genau, wie weit er gehen darf. In Mailand hatte er alle Scheu abgeworfen. Er ging sehr weit. Tony Garnier am Baß hält den Laden mit seinem ständig wechselnden Personal noch immer zusammen. Und George Recile an den Drums treibt die Band mit Peitschenhieben voran. Der Mann ist großartig. Raffiniert ist auch die Setdramaturgie, die Dylan über die ganze Tour hinweg beibehält. Songs, die er einwechselt, bringt und singt er "in the mood" ihrer Vorgänger. Der ständige Rhythmus- und Stimmungswechsel schafft ein Erregungsniveau, das sich schon nach wenigen Stücken auf das Publikum überträgt. In Mailand fiel ein Mann, so um die Vierzig, bei "Like a Rollin' Stone" in Ohnmacht. Nachdem wir ihn rausgeschafft hatten, schoß mir durch den Kopf: Das wäre ein Abgang...

via KONKRET

Update 11/08
Günter Amendt
Keep On Keepin' On
Anders als ihre Vorgänger ist "Tell Tale Signs", die achte Ausgabe von Bob Dylans "Bootleg Series", von hier und jetzt ... wieder in KONKRET

Kurt Beck aus Sofakissen nachgebaut



Die Lobby Control-Studie mit dem Titel „Schaubühne für die Einflussreichen und Meinungsmacher - Der neoliberal geprägte Reformdiskurs bei ‚Sabine Christiansen’“ liefert eine umfangreiche Analyse der Zusammensetzung der Gäste und Themen der Sendungen von Januar 2005 bis Juni 2006. -> als pdf (535 kb).

siehe auch: Trash Beck - Beck Trash - Backlash

Singing For The Lonely

For whatever reason, I woke up with Roy Orbison's voice in my head. There isn't a better voice to wake up to.
The clip is from Roy's 1987 comeback special featuring a veritable "I've died and gone to heaven band," featuring ...??



Featuring? Wen haben Sie erkannt?
Auflösung hier!

Karikaturen-Streit 2.0

Klaus Stuttmann war früher ein kritischer Karikaturist. Neuerdings macht er dumpfdummes Zeug und verkauft das an den Tagesspiegel (leider auch weiterhin an den Freitag). Im neuen Karikaturenwettbewerb zwischen Tagesspiegel und Wprost fallen Schamgrenzen: hier!- und nicht in der von Springer bereits journalistisch runtergewirtschafteten polnischen Presse:
...
sueddeutsche.de: Wird der antideutsche und antieuropäische Kurs von allen polnischen Medien gestützt?

Urban: Es gab darüber keineswegs einen Konsens in den polnischen Medien. Ich nenne als Beispiel Gazeta Wyborcza oder Polityka. Beide haben sehr kritisch über den Konfrontationskurs der Kaczynskis berichtet. Hier wurde eher die Auffassung vertreten, dass die Polen irgendwann für diese Politik werden bezahlen müssen.

sueddeutsche.de: In Polen sind Blätter aus dem Springer-Verlag - wie Fakt, Newsweek oder die an der Welt orientierte Tageszeitung Dziennik - sehr erfolgreich. Es heißt, zumindest das Boulevardblatt Fakt mische in der antideutschen Berichterstattung heftig mit.

Urban: Das traf zu, als Fakt im Herbst 2003 auf den Markt gekommen ist. Damals brachte das Blatt, wohl um den Beweis zu erbringen, von den Deutschen unabhängig zu sein, ein halbes Jahr lang eine antideutsche Geschichte nach der anderen. Das hat im Sommer 2004 aufgehört und ist auch nicht zurückgekommen. Newsweek und Dziennik treten gemäßigt auf. Sie haben ganz offensichtlich die Anweisung bekommen, deutsch-polnische Fragen nicht zuzuspitzen. Nichtsdestotrotz ist Fakt wesentlich härter als die Bild-Zeitung in Deutschland. Sie hat die Grenzen des guten Geschmacks weit nach unten verschoben.


Fakt ist, dass der Deutsche sich aufführt wie der Moslem im Karikaturenstreit 1.0 und - s.o. - dass einer wie Stuttmann nun offenbar auch meint, mit dem Tabubruch schön rauszukommen.
Zur Illustration des zunehmenden Verkommens der ehemals kritischen Stimmen (Federn) das schamlose Ding, das nun wirklich alles verkennt / verzeichnet, was an dem Kompromiss karikierenswert wäre und nur noch den dumpfen Reflex bedient:
stuttmann_quadratwurzel_ks_63x32
Neulich hat er - im Freitag - schonmal so ein dumpfes Ding abgeliefert, das Herr G. in einem Leserbrief kritisch würdigte, der dann aber seltsam sinnentstellend gekürzt veröffentlicht wurde, weshalb hier der ungekürzte Text zum Bild erscheint, der sehr schön deutlich macht, was einer wie Stuttmann offenbar nicht mehr mitdenkt - oder nicht mehr mitdenken will:
Stuttmann_Israel
"was soll diese karikatur von stuttmann in freitag 19?
meint er, leute, die antisemiten als solche bezeichnen, sind idioten? das passte natürlich zur berichterstattung des freitag der letzten jahre, in dem ja bevorzugt israel-kritische autoren zu wort kommen, die man natürlich gegen den antisemitismus-vorwurf schützen muss.
das geht hier aber ebenso gründlich daneben, wie öttingers reinwaschung des filbinger vom nazismus. der hätte sich genauso im grabe gedreht bei dem vorwurf, kein nazi gewesen zu sein, wie die frau in der karikatur von sich weisen würde, etwas für juden oder israel übrig zu haben. denn was für eine szenerie ist hier abgebildet? das verwendete ambiente ist kleinbürgerlich bis miefig deutsch. wie verdreht ist dann die aussage einer frau im morgenmantel mit dauerwelle und pantoffeln? also einer frau, die laut umfrage unter deutschen mit einer hohen wahrscheinlichkeit (zwei drittel der bundesbürger denken so) antisemitisch eingestellt ist?
auch diese form der zeitung passt nicht ins "bild", aber vielleicht sieht stuttmann so ja die klientel des freitag und ist der zeit bereits ein wenig voraus.
aktuell wäre es schon besser gewesen, den dynamischen "linken" palästinenserfreund ins bild zu setzen, also eine gründeutsche ikea-küchen-szenerie abzubilden, um der freitäglichen linie im blick auf israel treu zu bleiben."

Wenn Hirnforschung Sozialwissenschaft ist

Es stand zu lesen
unter dem Titel
VON MÄUSEN UND MENSCHEN
ein Artikel von
Matthias Greffrath
in der TAZ

Vor einigen Wochen hörte ich einen Vortrag des Gehirnforschers Gerald Hüther. Auch er projizierte Gehirn-Scans, die zeigten, wie irrwitzig wenige unserer zerebralen Möglichkeiten wir nutzen, wie formbar und verletzlich unsere Intelligenz ist, wie abhängig unser mentales Wachstum von Erfahrungen. Das alles unterschied ihn nicht von seinen Kollegen. Aber dann kam der Satz, der den Horizont verschob: “Die Gehirnforschung ist eine Sozialwissenschaft!”

Das Gehirn ist ein soziales Organ. Und Leben ist Lernen. Schon lange vor der Geburt. Und nicht erst beim Menschen.

So verblasst der Glanz der Gene im Licht der Entwicklungsbiologie. Vielleicht wird von ihrer determinierenden Rolle nur die Form unserer Nasen bleiben und die Länge unserer Beine.

Wenn der Mensch von den Umständen gebildet wird, dann kommt es darauf an, die Umstände menschlich zu bilden. Das ist ein Gemeinplatz. Interessant ist nur, dass nun die isolierende Naturwissenschaft vom Menschen uns mit Fotos aus dem Inneren unserer Seelenapparate “beweisen” kann, dass der Humanismus - und seine Normen - ein Fundament in unserer Natur finden. Und da geht es um weit mehr als um Intelligenz. Kinder der Liebe, von Eltern ohne Zukunftsangst, werden gesünder und kräftiger - so steht es in Kleists “Brief an einen jungen Maler”. Das ist Poesie. Und nun kommt aus dem Magnetresonanztomografen die Bestätigung: Es stimmt.

Der Vortrag des Neurobiologen erinnert mich an einen anderen, den ich vor Jahren hörte. Der Molekularbiologe Gottfried Schatz (sagte), die “Gnade unseres großen Genoms” erlaube es uns, zu lernen, unsere Möglichkeiten auszuschöpfen. Darin läge die Menschenwürde.

Oder: die Würde des Lebens überhaupt. Und seine Schönheit.

In unserer Zivilisation werden diese Erkenntnisse zum Bau immer neuer chemischer Krücken benutzt, die uns helfen, in der Welt, wie sie nun einmal ist, zurechtzukommen.

Sie könnten aber auch ganz anders wirken:
Eine Embryologie, die nicht die Retortenzeugung perfektioniert, sondern mit Technik und Fantasie die vorgeburtlichen Erfahrungswelten nachvollziehbar macht; eine Biochemie, die uns nicht Oxytozinpräparate gegen Bindungsangst beschert, sondern auch etwas über Verhältnisse sagt, die Vertrauen in Menschen produzieren; eine Molekularbiologie, die uns erzählt, dass wir von weit kommen und noch weit gehen könnten, und damit den “mystischen Gefühlen” der Religion eine reale Basis gibt.

Wir haben zwei Wissenskulturen, heißt es immer. Das stimmt, aber ich vermute, die Grenze verläuft nicht zwischen Geistes- und Naturwissenschaften, sondern hängt davon ab, was wir wissen wollen von den gesellschaftlichen Verhältnissen, unter denen wir wissen wollen.

via michael.schmidt @ Tagesspiegel Weblogs
Da in der Nähe auch:
Hirnforscher Manfred Spitzer: "Kinder lernen besser ohne Computer"
... könnte ja was dran sein! Lesen (am Computer)!

Raider heißt jetzt Twix

... und wie damals die Titanic meinte:
Haider heißt jetzt Wix,
so heißt die Europäische Verfassung jetzt "Grundlagenvertrag"!



Der Ablauf der Geschehnisse war ein Musterbeispiel für ein perfektes Ablenkungsmanöver: Die Berichterstattung konzentrierte sich auf das banale, auf "Human Interest". Zeitungsartikel und Fernsehberichte wirkten wie eine Soap oder ein Fernsehspiel - mit allem was dazu gehört: von den [extern] osteuropäischen "Bösewichten" bis zum Friday-Night-Cliffhanger. Am Samstag früh, nicht um 5 Uhr 45, sondern um 4 Uhr 24, kam schließlich die "Erfolgsmeldung", dass sich die EU-Staats- und Regierungschefs auf den "Kompromissvorschlag" der Ratspräsidentin Angela Merkel geeinigt hätten, der vorsieht, eine Regierungskonferenz einzuberufen. Mit ihr soll der vom Volk abgelehnte Verfassungsvertrag doch noch oktroyiert werden.
Mühlbauer bei tp - - - Dort auch das niedliche Video der polnischen Zwillinge.

A propos Polen:
1. Wenn ich Pole wäre, würde ich mir auch Gedanken machen über die deutsche Rolle im europäischen Großraum.
2. Als ich vor Ostern gefragt wurde, was ich in den Osterferien machen würde, und darauf antwortete, dass ich nach Polen fahren wolle, gab es durchgängig zwei erstaunte Nachfragen - und zwar nicht von Unterschichtsendernutzern:
1. Nach Polen? Was willst du denn da?
2. Mit dem Auto?
Das zu der Frage, wie leicht man hier - auf übeltief verankerten Vorurteilen und Denkbarrieren - mit den tumben Twins eine üble Propaganda aufsetzen kann; - während alle trotz des betrunkenen Kärchers weiterhin die französische Lebensart schätzen.

Meine Empfehlung: Mal nach Krakau fahren:
Polen-April-07-013


31-03-07_2137 Dort findet man in der ul. Florianska 3 ''U Muniaka'', - eine typische Kraukauer Kellerkneipe. Der Besitzer Janusz Muniak ist ein international renommierter Saxophonist und hat mit vielen Jazzgrößen gespielt. Dass er von der Musik nie leben konnte, ist typisch für Krakauer Künstler seiner Generation. Muniak lebt von den Touristen, die den Club besuchen. Am Wochenende steht er dann persönlich auf der Bühne. Wenn er mit dem genialen Pianisten Paweł Kaczmarczyk auftritt, wird es Jazz vom feinsten - wie es ihn sonst nicht oft gibt!
Und einer der besten Italiener in Europa ist die Trattoria Soprano.

Update:
Etliche Haus- und Hofbesitzer in der polnischen Wojowodschaft Warmia i Masury, dem ehemaligen Ostpreußen, plagt derzeit wieder die polnische Urangst vor dem deutschen "Drang nach Osten". Die deutschen Vorbesitzer ihrer Grundstücke und Immobilien gehen in letzter Zeit dazu über, ihr ehemaliges Eigentum vor polnischen Gerichten einzuklagen – und sie erhalten recht. Im polnischen Dörfchen Narty müssen die ersten polnischen Familien ihre Häuser verlassen, weil ein Gericht den vormaligen Besitzern die Immobilien wieder übertrug. Inzwischen sind fünf Familien akut von einer Hausräumung bedroht.
Tomasz Konicz tp 09.07.2007
Wie deutsche Spätaussiedler um ihre ehemaligen Grundstücke in Mausren kämpfen und damit der extremen polnischen Rechten zuarbeiten

Update 19.07.07
Die deutsch-polnischen Beziehungen werden durch Vorurteile über den bösen Nachbarn und der Verstärkung in den Medien aufgeheizt
Die deutsch-polnische politisch-mediale Soap Opera geht in die nächste Runde. Doch das Schmierentheater vernebelt mehr oder weniger absichtlich die wahren Hintergründe eines politischen Machtkampfes. Sensationslüsterne Medien und rechtsnationale Scharfmacher auf beiden Seiten reiben sich die Hände. Doch was hat Kanzlerin Merkel und der ewige Hitler damit zu tun?

Was haben Merkel und Hitler gemeinsam?

Rückblick auf einen Tag in einer Bananenrepublik

Manchmal ist Albrecht Müller richtig gut:

"Wieder ein Tag voller Zumutungen. Ich habe drei Meldungen ausgesucht:
  1. Bundeswehr vernichtete Geheimberichte über Auslandseinsätze
  2. Koalition legt bei Private Equity nach
  3. “Beck kann morgen Kanzler sein” Spiegel-Fragen an Lafontaine



Zu 1.:

Spiegel Online nennt das folgende eine DATENPANNE. Ich glaube nicht
daran. Und es wäre gut, die Medien würden sich nicht so
leicht einen Bären aufbinden lassen:

Bundeswehr vernichtete Geheimberichte über Auslandseinsätze
Es wäre ein brisanter Datenverlust gigantischen Ausmaßes:
Einem ARD-Bericht zufolge hat die Bundeswehr sämtliche
Geheimberichte aus vier Jahren Auslandseinsätzen vernichtet.
Begründung: ein “technischer Defekt”. Auch wichtige
Daten zum Fall Kurnaz sollen für immer verloren sein.
Quelle: SPIEGEL Online

Zu 2.:

Wer die Debatte um Hedgefonds und Private Equity einigermaßen
wach verfolgt, konnte und kann nur fordern, dass in einem ersten
Schritt endlich die steuerlichen Privilegien zurückgenommen
werden, die diesen Unternehmen zum 1.1.2002 mit der Steuerbefreiung der
Gewinne der Unternehmensverkäufen gewährt worden sind. Jetzt
passiert das Gegenteil. Offenbar ist der Einfluss der Finanzindustrie
auf die Koalitionäre unermesslich hoch.
Genaueres über die neuen Privilegien erfährt man im Bericht
des Handelsblatt nicht. Die Verhandlungen der Koalitionäre sind
lautlos geführt worden. Typisch:

Koalition legt bei Private Equity nach
Ein Spitzengespräch zwischen Bundesfinanzministerium und Union
bringt eine grundsätzliche Einigung über Steuervorteile
für Private-Equity-Gesellschaften. Der Steuerausfall soll deutlich
unter einer Mrd. Euro liegen. Das Gesetz soll zu Beginn des
nächsten Jahres in Kraft treten.
Quelle: Handelsblatt

Zu 3.:

Der jämmerliche Zustand unserer Republik hat viel mit dem
Zustand unserer Medien zu tun. In welchem trostlosen Zustand sie sind,
das können Sie am Beispiel der Fragen dieses Spiegel-Interviews
mit Oskar Lafontaine studieren. Er sind oft keine Fragen sondern
Aussagen, Unterstellungen, Elemente der großen Propagandakampagne
zu diesem Sujet:

“Beck kann morgen Kanzler sein”
Der neue Chef der Partei “Die Linke”, Oskar Lafontaine, 63,
über seinen Machtanspruch, die Zukunft des Sozialismus und sein
Verhältnis zu den Sozialdemokraten
Quelle: SPIEGEL Online"



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Georg Danzer: Frieden (1981):

Stimmt doch alles, Recht hatte er.
Warum klingt das aus heutiger Sicht so naiv hilflos ? Weil wir uns damit abgefunden haben? Könnte es sein, dass die naive Hilflosigkeit die des heutigen Hörers/Lesers ist und nicht die des Sängers, der am letzten Donnerstag an Lungenkrebs gestorben ist?


Georg Danzer: Frieden (1981):

"Ned nur I hab so a Angst
ned nur I hab so an Hass auf Euch
die ihr uns regiert’s - tyrannisiert’s
in Kriege fuert’s
wir san nur Dreck fuer Euch.
Vier Milliarden Menschen - vier Milliarden Traeume
über die ihr lacht’s.
Vier Milliarden Hoffnungen
die ihr mit einem Schlag zunichte macht’s.
Und ihr baut’s Raketen und Atomkraftwerke
und dann Bunker - wo ihr Euch versteckt’s.
Aber diesmal meine Herren koennt’s Euch sicher sein
dass ihr mit uns verreckt’s.
Vier Milliarden Leben, vier Milliarden Tode
doch des is euch gleich.
Hoert’s ihr Wissenschaftler, ihr Politiker
ihr Maechtigen - wir fordern jetzt von Euch:
Gebt’s uns endlich Frieden!

Soziale Auslese für Fortgeschrittene

Nach der Veröffentlichung der 18. Sozialerhebung des Deutschen
Studentenwerkes ist die Diskussion um die beispiellose
Selektivität des Bildungs- und Hochschulsystems
neu entbrannt.

Niemand hätte ernsthaft damit gerechnet, dass die [extern] 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes (PDF-Datei)), die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde, eine positive Entwicklung des maroden Bildungs- und Hochschulsystems aufzeigen würde. Doch die Zahlen, die nun ungeschönt vor dem Betrachter liegen, beschreiben Sachverhalte, die grundsätzlich bekannt sind, eben doch mit besonderer Deutlichkeit.

Die Umfragen, die vom Hochschul-Informations-System ([extern] HIS)
im Sommersemester 2006 mit rund 17.000 Teilnehmern durchgeführt
wurden, zeigen einmal mehr, dass die deutschen Hochschulen vornehmlich im Hinblick auf die soziale Auslese ihrer Studierenden eine
internationale Spitzenposition beanspruchen können.

Von 100 Akademikerkindern können immerhin 83 ein
Hochschulstudium aufnehmen. Von 100 Kindern aus den sogenannten
bildungsfernen Familien schaffen es nur 23. Wer aus einer
Beamtenfamilie stammt, in der mindestens ein Elternteil eine
akademische Ausbildung genossen hat, bekommt demnach eine
fünfeinhalb Mal so hohe Bildungschance wie gleichaltrige und
vielleicht talentiertere Kinder aus Arbeiterfamilien.
...

Thorsten Stegemann bei tp



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The Art of Cinema

BlowUp-JapanesePoster-TomSutpen-IfC
Blow-Up
(Michelangelo Antonioni; 1966)

Mal wieder was von if charlie parker was a gunslinger, there'd be a whole lot of dead copycats

... und dies:
RomyScheider-IfCharlierParker
The introspective Romy Schneider

und dies:
jenkinshecuba_l
The Royal Shakespeare Company’s powerful production of Euripides’ Hecuba starring Vanessa Redgrave
Zu Redgrave fällt mir noch ein:
http://www.imdb.com/title/tt0081344/ -
http://www.dtv.de/_google/titel/titel13291.htm

Trash Beck - Beck Trash - Backlash

"Wo früher der Gewinn zwischen Kapital und Arbeit mehr oder weniger fair aufgeteilt wurde, erwarten die internationalen Finanzmärkte nun eine Maximalrendite auf eingesetztes Kapital und nehmen auf prekäre Löhne oder Arbeitsbedingungen kaum Rücksicht."

So schreibt Herr Beck, der Vorsitzende der sozialdemokratischen Partei Deutschlands in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ein interessanter Ansatz, Geschichte zu betrachten: Welch idyllische Zeiten mag er im Sinn haben: die der Deutschen Arbeitsfront, fortgeführt in NordhoffPorschePiechs VW-IGM-SPD-Puff-Korporatimus (by the way: 1959 heiratete Ernst Piëch, einer der Enkel Ferdinand Porsches, des ehemaligen Wehrwirtschaftsführers Heinrich Nordhoff jüngste Tochter Elisabeth.)???

Es sei ihm eine Artikelserie aus der "Neuen Rheinischen Zeitung" vom 5. 6. 7. 8. und 11. April 1849 empfohlen, die seinerzeit zwei Politikberater, die der Sozialdemokratie nahestanden, veröffentlichten: Lohnarbeit und Kapital. Auch allen anderen LeserInnen empfohlen!

Albrecht Müller kommentiert Beck: Dieser Beitrag enthält nahezu keinen eigenständigen Gedanken, logisch nachvollziehbare sowieso nicht, aber dafür eine Unzahl von geliehenen Gedanken, Versatzstücken und Klischees. - und Lafontaines Rede vom 16.6.2007.

Robert Kurz ordnet ein - im Freitag:
Wenn die defensive Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn notwendig wird, ist das ein buchstäbliches Armutszeugnis für die herrschende Gesellschaftsordnung - Kampf um Mindeststandards kennzeichnete den Frühkapitalismus. Nach 150 Jahren sozialer und politischer Regulation haben die Krisenprozesse von Dritter Industrieller Revolution und Globalisierung Teile der Lohnabhängigen auf das Niveau des 19. Jahrhunderts zurückversetzt. Blamiert hat sich dabei jetzt schon die Gegenüberstellung eines angeblich sozialen "rheinischen" und eines neoliberalen "angelsächsischen" Kapitalismus. Tatsächlich ist die marktradikale Prekarisierung der Arbeit in Westeuropa nirgends so weit fortgeschritten wie hierzulande....

Oder auch: Schockwellenreiters Zitat zum Wochenende.

Fotos dazu?

Herr Beck von der sozialdemokratischen Partei:
img989141
und Herr Sattelberger, der über einen Herrn Schröder von verdi lacht:
img989262
Update 25.06.
Brüder, zur Sonne, zur Nichtigkeit - Ver.di erkämpft ein Debakel und geht mit festem Schritt auf die Selbstabschaffung zu .... als Illustration des demonstrativen Endes der Beck'schen Sozialpartnerschaftsbratze ....

Update 01.07.07:
EINE HISTORISCHE NIEDERLAGE * Robert Kurz: Nun sind auch Post und Bahn sturmreif - Das Lehrstück Telekom wird Schule machen

Sarkozy, breit

Er kommt ganz ausser Atem nach einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin (auf dem G8 Gipfel), zu seiner Pressekonferenz getorkelt und sagt:

"Meine Damen und Herren,
Ich bitte sie meine Verspätung zu entschuldigen,
(grossen Grinsen)
welche auf Grund der Länge des Gespräches,
(schelmisches Grinsen)
welches ich mit Monsieur Putin hatte, zustande kam.
(tiefes Luftholen)
Was möchten Sie das ich mache?
(leichtes torkeln)
Soll ich auf Fragen antworten?
(leicht betrunkener Gesichtsausdruck)
Also…
(breites, wankendes Grinsen)
…gibt es denn Fragen?
(Grinsen über beide Ohren + wankender Körper),
Na Fangen Sie an..
(tiefes Luftholen + schnaufen)
Tja, ja, ja
(wird wieder seriös)


via Auslandsjahr
Orthographie und Zeichensetzung übernommen. Ist so ähnlich wie bei vielen Schülern: Komma wenn man Luft holt ... I.Ü.: Eigentlich nicht wert verbreitet zu werden, um sich darüber zu empören, dass ein Mitglied der politischen Klasse im Dienst einen in der Mütze hat. Was erwartet man: Dass er sich ordentlich benimmt? Na schön, wenn wir damit zufrieden sein wollen ...
Ich finde, er kuckt so niedlich, wenn er breit ist ... daher hier:

Scham heute - der allgegenwärtige Pannwitz-Blick

Till Bastian entwickelt in einem hoch interessanten Artikel im heutigen Freitag die These:
Scham ist ... durchaus ein Problem der Moderne, und der "Pannwitz-Blick" ist gerade heute allgegenwärtig. Dieser die Grundfesten der Existenz bedrohende Affekt ist kein Aschenbrödel, sondern eher ein allgegenwärtiges Phantom: in immer neuer Gestalt sorgt er dafür, dass sich hilflose und ohnmächtige Menschen im Kern getroffen fühlen müssen, heute nicht weniger als vor tausend Jahren. Und manche Wunden der Scham heilen nie.

Die Ableitung der These kann den Leser schon mitnehmen:
schamWie aber steht es heute um Beschämung und Scham? Viele glauben, wir lebten in "schamlosen Zeiten". Diese Ansicht hat zum Beispiel der Ethnologe Hans-Peter Duerr in seiner Kritik an Norbert Elias (Der Mythos vom Zivilisationsprozess) vertreten, und ein Blick ins Fernsehprogramm, etwa in den Big-Brother-Container, scheint ihm recht zu geben. Es ist offenkundig, dass in der modernen westlichen Gesellschaft die Sexualscham von der Statusscham fast völlig verdrängt worden ist. Noch für Freud war die Scham ein Damm gegen sexuell motivierte Schaulust. In einer Zeit indes, in der Jugendliche sich auf dem Schulhof via Handy Sex- und Gewaltdarstellungen betrachten können, leben wir offenkundig unter anderen Bedingungen als einst in der viktorianischen Ära. Natürlich hat es auch früher Statusscham gegeben, aber sie bezog sich auf den Ehrenkodex privilegierter Schichten, etwa der homerischen Helden. Heute ist die Statusscham demokratisiert und infolgedessen allgegenwärtig; sie heftet sich vor allem auf die Verfügbarkeit über Gebrauchsgüter und Verhaltensoptionen. Ein Freund wurde etwa von seiner pubertierenden Tochter erbost zur Rede gestellt, weil er während des Schulfestes telefoniert hatte: "Wie kannst du mich nur so blamieren! Mit so einem alten Handy!" Das Wort "peinlich" fällt nicht ohne Grund in der Jugendsprache äußerst häufig. Die Scham ist der Unfähigkeit geschuldet, Dockers-Schuhe und Diesel-Jeans zu tragen. Die Bedeutung der visuellen Sphäre ist deutlich: Man schämt sich jetzt wie einst für den Anblick, den man bietet - aber nicht nackt und bloß, sondern uncool und ohne Markenware.

shame-marten-bigEine rituelle Beschämung findet aber auch statt in der weitgehenden öffentlichen Ächtung ausgegrenzter Bevölkerungsgruppen, etwa der "Hartz-IV-Empfänger", von Menschen also, die ein ehemaliger Spitzenmanager ungestraft als "Wohlstandsmüll" hat bezeichnen können. Wohin es führen kann, wenn große, ohnehin benachteiligte Randgruppen der Gesellschaft durch provokante Äußerungen schamfreier Politiker verhöhnt und beleidigt, also öffentlich beschämt werden, wie jugendliche Immigranten durch den damaligen Innenminister und heutigen Staatspräsidenten Sarkozy, ließ sich im Herbst 2005 in den Vorstädten unseres Nachbarlandes beobachten wie in einem sozialpsychologischen Experiment.


Interessant ist, wie Bastian die Verbindung zum Pannwitz-Blick herstellt ( einem Phänomen, das ich neulich in anderem Zusammenhang erwähnte Der entleerte Blick hinter der Kamera), den Primo Levi in seinen Erinnerungen an Auschwitz so eindringlich beschrieben hat. Dieser Blick des IG-Farben-Direktors Pannwitz richtet sich im Nebenlager Monowitz auf Häftling 174 517, auf Levi: "Mir ist, als müsste ich überall, wo ich hinkomme, Schmutzflecken hinterlassen", so erlebt sich der hilflose Auschwitz-Häftling unter dem Blick des übermächtigen Ariers, der - so Levi - "fürchterlich hinter einem wuchtigen Schreibtisch" thront *.

Die Spiegelung im Auge des Anderen
Das Gemeinschaftstier Mensch ist nun einmal dazu verurteilt, sich in den Augen der anderen zu spiegeln, auch dann, wenn diese Augen unbarmherzig sind. Wobei es für die tiefste Beschämung schon genügt, wenn wir sie für unbarmherzig halten, weil wir den abschätzigen Betrachter verinnerlicht haben. Bernard Williams hat auch dieses Thema erörtert: "Auch wenn sich die Scham und ihre Motivation in der einen oder anderen Weise immer auf den Blick des anderen beziehen, ist es wichtig, festzuhalten, dass für viele ihrer Operationen der imaginierte Blick eines imaginierten anderen ausreicht".

AmericanShame_Tz1xsLdNdYQhDie Spiegelung im Auge der anderen, ob imaginiert oder nicht, erhält jedoch eine neue Qualität durch die technische Reproduzierbarkeit der Abbildung und durch die damit mögliche zigtausendfache, auch weltweite Verbreitung ...




Den Artikel unbedingt lesen!



* Primo Levi - Ist das ein Mensch? Erinnerungen an Auschwitz, 1947:
Wie Pannwitz mit dem Schreiben fertig ist, hebt er die Augen und sieht mich an. Zwischen Menschen hat es einen solchen Blick nie gegeben. … der wie durch die Glaswand eines Aquariums zwischen zwei Lebewesen getauscht wurde, die verschiedene Elemente bewohnen … Der jene blauen Augen und gepflegten Hände beherrschende Verstand sprach: 'Dieses Dingsda vor mir, gehört einer Spezies an, die auszurotten selbstverständlich zweckmäßig ist. In diesem besonderen Fall gilt es festzustellen, ob nicht ein verwertbarer Faktor in ihm vorhanden ist.

Ray Davies - X-Ray:
Perhaps everyone exists half in somebody else’s imagination. No one is totally human. We are all facets of someone else’s internalization. Visions of what they want us to be.
What if ....

Update 2010:
Georg Seeßlen über die Gründe für die neue soziale Praxis des Fremdschämens:

1. Kann sich in einer medienpopulistischen Gesellschaft niemand mehr für sich selber schämen. Schamlosigkeit ist vielmehr die Voraussetzung für jede Karriere. Wer Erfolg haben will, und wollen wir das nicht alle, darf keinesfalls verschämt daherkommen. Haben Sie vielleicht schon einmal einen Finanzberater, einen Fernsehmoderator oder einen Wirtschaftsminister gesehen, der sich schämt? Das lassen die von anderen machen. Denn damit, dass man sich seiner selbst nicht mehr schämen darf, soll und kann, ist ein gewisses Scham-Bedürfnis des Menschen ja nicht vollständig aus der Welt geschafft. Die Lösung: Fremdscham.

2. Kann man umgekehrt in einer medienpopulistischen Gesellschaft auch niemanden einfach so verachten, bloß weil er oder sie brunzdumm, obszön, peinlich, aufdringlich oder sonstwie unerträglich ist. Das wäre nämlich arrogant und elitär. Die Lösung auch hier: Zeigt sich der Mitmensch als mehr oder weniger gewöhnliches Arschloch, dann verachten wir ihn nicht, wir schämen uns für ihn. Und zwar am besten so, dass er oder sie persönlich gar nichts davon merken. Eben das nennt man Fremdscham.

The FineArt of Playing with The Bass

Kate Bush - Babooshka, feat. John Giblin on bass



Ah yes, the one where she bumps the double-bass with her hips in the video. Typical of the sort of complex storytelling that Kate is prone to, about a woman who gives her wandering-eye husband some lame little letter-writing litmus test. You keep thinking this is one of Kate’s lesser songs, then you get caught singing “Babooshka, Babooshka, Babooshka, ya ya!” at the salad bar in the cafeteria at lunch by your co-workers. Probably spawned thousands of aspiring, misguided fretless bass players in the early 80s.

plus association man ray:
VIOLIN-Man-Ray

Zuweilen (V)

merkt man (wie ich schon häufiger feststellte) erst spät, dass einem etwas fehlt:
a_LU_todesanzeige2schon 2003 starb Lu Lafayette -Jochen Peters-.

Vielleicht erinnern sich einige an seine Band Wolfsmond:
Mit das Beste, was es an deutschsprachiger Rockmusik oder meinetwegen auch Popmusik gibt, JJCale-laid back, Brian Wilson würdigend, mit z.T. wirklich schönen Texten.
Als alter Rattles-Fan habe ich ihn damals bei The RATTLES #14 kennen gelernt.

Wer noch etwas über ihn wissen will, kann den Nachruf von George B. Miller lesen.
folder





Da ist einer, der wirklich gut war, einfach so gegangen...
Hat kaum einer gemerkt ...

UB 40 B4 U No

pepper_people
note: the top picture is the never before seen original inner sleeve,rediscovered in the home of an unnamed fan/friend
it was made by the Fool Collective,of dutch painter Simon Posthuma,He also made a highly acclaimed album, together with his girlfriend Marijke.
this blog is he first one worldwide to show it, and I am pretty proud of it.


Ich halte es übrigens für völlig angemessen, mehrmals im Leben seine Ansichten zu ändern. Häufig wird das ja mit diesem "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern"-Spruch denunziert. Es ist doch ganz offensichtlich so, dass man häufiger feststellen muss, dass Aussagen von gestern auf dem besten Weg in den Arsch sind bzw. schon immer da waren: man hatte es nur nicht bemerkt. Nun müsste man klassifizieren, was Aussagen dieser Art sind, um sie zu unterscheiden von Prinzipien, deren Aufgabe ganz anderen Kriterien genügen muss als nur dem der Nichtmehr-Bewährung an Lebenswirklichkeit (vgl. auch das geschundene Wort vom richtigen Leben im Falschen*). Eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich damals die Beatles doof fand und entsprechend auch das jetzt zu feiernde Album und selbstverständlich das grausame Their Satanic Majesty's Request besser, dass ich das dann vor einigen Jahren korrigierte (beeinflusst durch George Martins Summer of Love und durch Brian Wilsons Aussage, dass das nun wirklich überzeitlich geniale Pet Sounds Album von den Beatles beeinflusst sei) und dass ich das jetzt wieder zu korrigieren geneigt bin, weil mir dies ganze Beatles-Oevre wie Kindergeburtstagsmusik vorkommt ...

* Zum zitierten Diktum Adornos:
Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen.
Auch ihn treibt ein Traum von Glück an – und dieser klingt seltsam idylisch, nicht etwa intellektuell oder politisch anspruchsvoll:
Rien faire comme une bête, auf dem Wasser liegen und friedlich in den Himmel schauen, »sein, sonst nichts, ohne alle weitere Bestimmung und Erfüllung« könnte an Stelle von Prozeß, Tun, Erfüllen treten. – Und daneben seine durchaus materialistisch-humane Vision: Zart wäre einzig das Gröbste: daß keiner mehr hungern soll.
Und schließlich am Ende der Minima Moralia ein fast religiöser Satz – eine Religiösität ohne Gott
– und damit will ich schließen:
Philosophie, wie sie im Angesicht der Verzweiflung einzig noch zu verantworten ist, wäre der Versuch, alle Dinge so zu betrachten, wie sie vom Standpunkt der Erlösung aus sich darstellten. Erkenntnis hat kein Licht, als das von der Erlösung her auf die Welt scheint: alles andere erschöpft sich in der Nachkonstruktion und bleibt ein Stück Technik.

Das gilt wohl auch für die Musik.

Leider ist in der öffentlichen Wahrnehmung offenbar völlig verloren gegangen, dass Verzweiflung eine moralische Kategorie und nicht ein individuelles Defizit ist (dem mit Pillen begegenet werden muss). Dass also Erlösung nicht individuell zu denken ist, müsste erst wieder ins Bewusstsein gerückt werden. Die Wissenschaft dafür könnte u.a. Fülberths Kapitalistik sein. Der Satz über die Philosophie gilt i. Ü. für alle Wissenschaft: gerade Naturwissenschaft, die nur Technik ist, bleibt blind und wo sie meint, daraus auch noch Geltungsansprüche ableiten zu können, wird sie doof.

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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