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Eine gnaue Betrachtung der äußeren Dinge: Heinrich Kley (1863-1945) Ein Meister der Zeichenfeder

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Was sind das für Zeiten, in denen der Besuch einer Kunstausstellung ein Verbrechen geheißen werden müsste, weil er das Absehen von so vielen Dingen beinhaltet? Aber so, wie jedes Gespräch über Bäume nun immer auch ein politisches Gespräch ist, so ist auch der Besuch einer Kunstausstellung sehr häufig ein Versuch, die Augen anders als von der Medienherrschaft erhofft, zu öffnen. Und wenn man die Bilder von Heinrich Kley, ausgestellt im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover (vom 22. Mai bis 21. August 2011) betrachtet, die in den ersten beiden Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts entstanden, kann man sich des Eindrucks eines Déja Vu nicht erwehren: Krisen, Katastrophen und Korruptionen des Jahres 1911 ähneln wahrhaft verteufelt den Krisen, Katastrophen und Korruptionen des Jahres 2011. Und wir könnten ebenso verteufelt gut den einen oder anderen Heinrich Kley unter unseren Bilderproduzenten brauchen. (Teufel sind, nebenbei gesagt, etwas, das Heinrich Kley einfach gern gemalt und gezeichnet hat.)
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Es ist die Zeit, in der der Bilderhunger der Menschen noch nicht vollständig von der Fotografie befriedigt werden kann, das Kino noch nach Formen und Orten sucht, das Kunstwerk seinen Schritt ins Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit selber noch nicht verarbeitet hat, das Sichtbare aber sich rasant ändert durch den neuen Schub der Industrialisierung, durch ökonomische und kulturelle Brüche, und wo man nach Bildern der Unruhe verlangt, oder nach „gefährlichen Grotesken“, wie das bei Heinrich Kley heißt. Bürgerliche Kunst, sagt
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man, verschloss die Augen vor dieser Welt der Maschinen, der Förderbänder, der Hochöfen und der Eisenbahnen, der politischen Ranküne und der alltäglichen Katastrophen durch die Tücken der neuen Objekte und noch mehr die Tücke der neuen Subjekte, träumte sich in Natur und Antike, in Mythos und Innenraum, modernisierte lieber den Blick als ihn auf das Modernisierte zu richten. So einfach ist es natürlich wieder einmal nicht; dennoch ist unübersehbar ein Bruch zwischen der „großen Kunst“ zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts und der Gebrauchsbilderproduktion, der Illustration, der Karikatur, dem phantastischen Zeit-Bild. Es ist, als würde man in verschiedene Richtungen blicken und hätte nur einen gemeinsamen Bezugspunkt: die innere wie äußere Zensur...

Georg Seeßlen, HEINRICH KLEY: EIN BILDPRODUZENT DES BEGINNENDEN 20. JAHRHUNDERTS IST ZU ENTDECKEN

Seeßlen lesen, Austellung besuchen!

Eine gnaue Betrachtung der äußeren Dinge führt leicht auf den betrachtenden Punkt ...

... uns selbst, zurück und umgekehrt wer sich selbst einmal erst recht gewahr wird gerät leicht auf die Betrachtung der Dinge um ihn. Sei aufmerksam, empfinde nichts umsonst, messe und vergleiche; dieses ist das ganze Gesetz der Philosophie. - sagt Lichtenberg (siehe gleich unten) :
Ostseestrandsand mit Spinne in der Hohwachter Bucht

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Was also ist "Strand"?
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c) strand ist in der poesie in romantischen und groszartigen szenerien beliebt, besonders bei nicht von der küste stammenden autoren; im allgemeinen sinn von 'meeresufer': das abendroth am strand hinzieht Bettine Cl. Brentanos frühlingskranz 16 Steig;

die meerfrau steigt aus den wellen
und setzt sich zu mir an den strand
Heine s. w. 1, 101 Elster;

erhalten wir dem kaiser thron und lande,
so kniest du nieder und empfängst
die lehn von gränzenlosem strande
Göthe I 15, 256 W.;
die wendung strand des meeres in junger zeit bei nicht vom meer stammenden autoren, vgl. dagegen die alten zeugnisse, o. sp. 835:

lasz mit der theuren frucht
uns an den strand des meeres zu den Coräern fliehen samml. v. schausp. (1764) 5, l. kom. 11;

wie der nixenbräutigam,
tot, mit sieben roten wunden,
hoch am strand des meeres schwamm
Mörike ges. schr. 1 (1905) 150 G.;

[Bd. 19, Sp. 838]

und an des abendmeeres strande
da weidet seiner lämmer schaar;
der treue hund liegt auf dem sande
und spielt mit einem blonden haar
W. Müller ged. 168 Hatfield;
besonders poetisch der öde strand:

verstosz mich! lasz mich fliehen zum unwirthbarsten strande theater der Deutschen 18 (1776) 249;

wer wird nach dem düstern strande
meines grames bote sein?
Schiller 11, 200 G.;
nein, ich will ausharren an dem öden strand Pückler briefw. u. tageb. (1873) 1, 187;

wo die sonne nicht wird tagen
an dem ewig finstern strand
Bettine Günderode (1840) 1, 99.
auf binnenländische autoren ist auch die anwendung von strand auf das ufer von binnenseen beschränkt: am strande (des Bodensees) spaziert er aber täglich eine stunde A. v. Droste-Hülshoff br. 1, 565 Schulte-K.

Deutscher Schulpreis und Ministerdenk

Meine LieblingsHAZ schafft es, in einem Artikel in der Wochenendausgabe zur Verleihung des Deutschen Schulpreises an die Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule 1/3 der knapp 50 Zeilen so zu füllen:

Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) beglückwünschte die Schule zu ihrem Sieg, sagte aber, dass mit dem von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung vergebenen Preis nichts über Gesamtschulen im Allgemeinen gesagt sei. „Hier wurde ein pädagogisches Konzept geehrt, nicht eine Schulform.“ Zudem sei die Zusammensetzung der Göttinger IGS eine für Gesamtschulen untypische. Überdurchschnittlich viele Schüler mit Gymnasialempfehlung besuchten die Lichtenberg-Gesamtschule. Die Landtagsfraktionen von SPD, Grünen und FDP dagegen forderten, das gemeinsame Lernen an Schulen zu stärken.

11.06.2011 / HAZ Seite 6 Ressort: NIED

Abgesehen davon, dass dem zuständigen Redaktuer (lass ich so) hätte auffallen können, dass die Gemeinsam-Lernen-Förderkompetenz der FDP doch eher begrenzt ist (man denke an die entsprechende Performanz in HH) und dass es offenbar doch die Fraktion der Linken war, die dies forderte (wie auch die Süddeutsche Zeitung meldete), - erlaubt die Äußerung des Ministers interessante Einblicke in das Denken eines Hauptmanns der Reserve (Spitzname: "Panzer"):
  • Ein Preis reicht nicht, - es muss schon ein Sieg sein ...
    - der aber auch eigentlich keiner ist, weil ja nur ein pädagogisches Konzept geehrt wurde und nicht die Schule = eine Gesamtschule, und dann noch eine untypische,
    - womit eigentlich gesagt wird, dass das Konzept allein deshalb preiswürdig sein konnte, weil es nur mit vielen Göttinger Akademikerkindern mit Gymnasialempfehlung funktioniert und nicht an typischen IGSn mit vielen hauptschulempfohlenen Proletenkindern, und eigentlich also auch nicht die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer der Schule preiswürdig sein kann, sondern die Begabung der Schülerinnen und Schüler, deren schulempfehlungsmäßiges Vorhandensein vorauszusetzen ist und also eigentlich auch nicht gefördert werden kann ...
... so dass LeserIn schließen kann:
  • Der Minister weiß etwas über die Validität von Schullaufbahnempfehlungen, das sonst keiner weiß.
    Der Minister ist wohl für Gruppenarbeit im Unterricht, aber anhaltend gegen Gesamtschulen, wenn die nicht eigentlich Gymnasien sind und dann doch auch lieber so heißen sollten, gratuliert aber trotzdem, wie es sich für einen Offizier gehört;
    und - soweit sie/er LehrerIn ist -: Der Minister hat nichts gegen pädagogische Konzepte, solange sie nicht die bestehenden Schulformen in Frage stellen bzw. da er das gerade selbst gemacht hat mit seiner Oberschule: solange sie nicht das Gymnasium in Frage stellen.
Also Gruppenarbeit - am besten 1x pro Jahr ein Methodentag mit auswärtigen Teamern, am besten aus der Wirtschaft, weil die für Teamfähigkeit ist, und anschließend Arbeit in Gruppen, was im Kontext behaviouristisch getakteter Curricula in der Praxis auf asoziales Lernen hinausläuft, und also doch lieber kein Team-Kleingruppen-Modell wie an der IGS Göttingen Geismar, weil das an Gymnasien eh' nicht geht ...
Auf der Suche nach weiteren Preisträgern aus Niedersachsen: Der Deutsche Schulpreis 2007 ging übrigens an die Robert-Bosch-Gesamtschule, Hildesheim.
Das ideelle Roland-Neßler-Gesamtgymnasium Niedersachsen blieb bisher ohne Sieg.

Und da nicht sein kann, was nicht sein darf, betitelt die HAZ den Artikel so:
Göttinger IGS zur "besten Schule" gekürt
Wenn Anführungszeichen zurücknehmen, was gemeldet wird... - oder wie weiland die DDR nicht anerkannt wurde, indem man sie ohne " " nicht erwähnen durfte ...

Skeptisch darf man freilich auch sein, was die Bereitschaft der allerneuesten rot-grünen Mitte angeht, sich für gemeinsames Lernen einzusetzen: Lern' nicht mit den Schmuddelkindern (im Freitag 23/11)
Es hat sich ein Jargon der Verachtung, der Legitimation sozialer Ungleichheit breit gemacht – in der Politik, den Medien, der Wirtschaft und auch der Wissenschaft. „Seien Sie doch ehrlich, Sie und ich würden auch alles dafür tun, dass unsere Kinder auf ein Gymnasium gehen und nicht mit den Schmuddelkindern spielen“, kann da der Leiter eines Instituts für Schulentwicklungsforschung öffentlich bekennen. „Und eine Partei, die das Ende des Gymnasiums fordert, würde nicht wiedergewählt werden. Deshalb wird es dazu nie kommen. So einfach ist das.“

Weil sie diese Verachtung, dieses Ressentiment, mit ihrer Arbeit praktisch widerlegen: Herzlichen Glückwunsch an Wolfgang Vogelsaenger und Kolleg/inn/en!


Lichtenberg sagt:
Ein Narr, der sich einbildet, ein Fürst zu sein, ist von dem Fürsten, der es in der Tat ist, durch nichts unterschieden, als daß jener ein negativer Fürst und dieser ein negativer Narr ist, ohne Zeichen betrachtet sind sie gleich. [A 117]

Der Bauer, welcher glaubt, der Mond sei nicht größer als ein Pflug-Rad, denkt niemals daran daß in einer Entfernung von einigen Meilen eine ganze Kirche nur wie ein weißer Fleck aussieht, und daß der Mond hingegen immer gleich groß scheint, was hemmt bei ihm diese Verbindung von Ideen, die er einzeln alle hat? Er verbindet in seinem gemeinen Leben auch wirklich Ideen vielleicht durch künstlichere Bande, als diese. Diese Betrachtung sollte den Philosophen aufmerksam machen, der vielleicht noch immer der Bauer in gewissen Verbindungen ist. Wir denken früh genug aber wir wissen nicht daß wir denken, so wenig als wir wissen daß wir wachsen oder verdauen, viele Menschen unter den Gemeinen erfahren es niemals. Eine gnaue Betrachtung der äußeren Dinge führt leicht auf den betrachtenden Punkt, uns selbst, zurück und umgekehrt wer sich selbst einmal erst recht gewahr wird gerät leicht auf die Betrachtung der Dinge um ihn. Sei aufmerksam, empfinde nichts umsonst, messe und vergleiche; dieses ist das ganze Gesetz der Philosophie. [A 130]

Vernunft und Einbildungskraft haben bei ihm in einer sehr unglücklichen Ehe gelebt. [B275]

... was man sich in Bezug auf Ministerdenk dr.Kutz-mäßig ungefähr so vorstellen muss:
Bildung
... eine wohl ungewollt brilliante Darstellung des status praesens dessen, was reserveoffiziersbildungsmanagementmäßig von Bildungsdebatten übrig geblieben ist: PISA ... BLACKBOX und OUTPUT!

Putt-Putt-Modelle ...

Einfach schön: Maß und Maßlosigkeit

Paolo Conte - Max [Live Arena di Verona - 2005]


Milonga de mis amores - Brigada Internazionale di Daniele Sepe


Daniele Sepe - Hasta Siempre


alle via SilverainTR
Nachtrag via FreeFall:
Astor Piazzolla: Milonga del Angel

Eine letzte Zigarette (II): Maß und Maßlosigkeit

greta-smoking

KulturSPIEGEL: Rauchen ist ungesund, auch für Passivraucher.

Pfaller: Statt zu fragen, wofür wir leben, fragen wir uns nur noch, wie wir möglichst lange leben. Wir mäßigen uns maßlos. Das ist das Merkmal unserer Epoche, ihr Krankheitssymptom. Die Leute werden dazu angehalten, ihr Leben als Sparguthaben zu betrachten und eifersüchtig darauf zu achten, dass ihnen niemand etwas abknapst. Das ist eine Vorsicht gegenüber dem Leben, die das Leben selber tötet. Sie führt zu einer vorzeitigen Leichenstarre.

KulturSPIEGEL: Wieso wird das Rauchen seit einigen Jahren verstärkt verteufelt?

Pfaller: Jedenfalls nicht, weil wir schlauer sind als frühere Generationen. Dass das Rauchen schädlich ist, wussten sie auch. Mehr noch: Wenn sie das nicht gewusst hätten, hätten sie niemals geraucht - weil es nämlich gerade ihre Schädlichkeit ist, die die Zigaretten erhaben macht. Heute hingegen ziehen wir den meisten Genüssen den Stachel: Bars ohne Tabakkultur, Bier ohne Alkohol, Kaffee ohne Koffein, Schlagsahne ohne Fett, virtueller Sex ohne Körperkontakt.

KulturSPIEGEL: Ohne den Stachel kein Genuss?

Pfaller: Absolut. Dinge, die uns Genuss verschaffen, sind immer mit einem Problem behaftet. Sie sind teuer wie Champagner, fett wie Sahnetorte, giftig wie Zigaretten. Das problematisch Lustvolle bricht die ökonomische Logik des Haushaltens - die Vernunft, mit unseren Kräften heute so umzugehen, dass wir morgen noch welche haben. Die unvernünftige Verausgabung beschert uns einen Triumph...




dradio: Wie steht es um unsere vermeintlich hedonistische Kultur, die aus lauter "Non-isms" besteht, wie es der slowenische Philosoph Slavoj Žižek scharfzüngig formuliert hat? Kaffee ohne Koffein, Bier ohne Alkohol, Cola ohne Kalorien, Sahne ohne Fett, Sex ohne Körperkontakt. Das Paradoxe ist: mit den "Non-isms" wird ein Glücksversprechen verkauft. Und so erfahren wir, was "oversexed und underfucked" wirklich meint: das Phantasma von Makellosigkeit und Schönheit, mit luxuriösen Verboten retouchiert. Robert Pfallers Diagnose: eine "neurotische Unlust" hat unsere Gesellschaft erfasst, die Komplexität, Mut zum Risiko und zutiefst Menschliches zu minimieren trachtet:

"Wenn Prioritäten wie Sicherheit, Gesundheit, Kosteneffizienz oder der sogenannte "europäische Hochschulraum" in der Kultur der Gegenwart als höchste Güter behandelt werden, dann geschieht es nicht selten, dass Lebensqualitäten wie Bürgerrechte, soziale Absicherung, Genuss, Würde, Eleganz und Intellektualität ohne Zögern und ohne jede Diskussion geopfert werden. Unbescholtene Menschen werden bei Sicherheitskontrollen wie Verbrecher behandelt. Auf Flughäfen müssen sie ihre Schuhe und Gürtel ausziehen. Regierungen verbieten uns das Rauchen, als ob wir Minderjährige wären. Die Universitäten Europas verwandelt man in repressive Obermittelschulen, die nur noch auf den Prinzipien des Zwangs und der Kontrolle beruhen, wodurch die Ressourcen der freiwilligen Motivation und des neugierigen Interesses verschleudert und die Universitäten als Ort der Forschung, des freien Gedankenaustauschs und der kritischen Selbstreflexion der Gesellschaft ruiniert werden. Ist es nicht erstaunlich, was wir uns gegenwärtig alles gefallen lassen? Daran zeigt sich, dass die reichsten Bevölkerungen der Welt verlernt haben, sich die Frage zu stellen, wofür es sich zu leben lohnt."

Robert Pfaller: "Wofür es sich zu leben lohnt" - Elemente materialistischer Philosophie. S. Fischer Wissenschaft
via Kritik und Kunst: Maß und Maßlosigkeit

Siehe auch:
Robert Pfaller: Pseudopolitik - WOZ
"Die Wahrheit ist hier, der Spaß in einer anderen Welt"
Der Philosoph Robert Pfaller über Hedonismus, die neue Lust an der Askese und die paranoid-narzisstische Gesellschaft - tp

GBlog: Eine letzte Zigarette

Powerpointlessness

ein interessanter Vortrag von Burkhard Spinnen zur Powerpointisierung des Alltags und des Präsentierens: „Denken mit Powerpoint – vom Niedergang der Vortragskultur“ in der Reihe Aula von swr2 (via Konsumpf; - nebenbei bemerkt: schön, dass es noch öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt! Jakob Augstein im Freitag über die Kritiker des örR bei faz und spon: Hier ist eine Generation am Werk, der beigebracht wurde, allem Öffentlichen zu misstrauen und das Heil im Privaten zu suchen. Aber entweder pfeifen die Kollegen dabei auf Grundgesetz und Verfassungsgericht. Oder sie verfolgen eigene Interessen. Man kann getrost davon ausgehen, dass beides der Fall ist.)

... Gründe dafür, dass man besser heute als morgen der gängigen Praxis des Powerpointens ein Ende machen sollte.
Erster Grund: Ein Programm formatiert das Denken und Reden.
... Formatierung des Denkens und Redens erfolgt nicht durch geheime Features des Programms, sondern – und ungleich stärker – über die fraglose Ineinssetzung von Kommunikationsakt und Programmgebrauch. Bald herrscht die Gleichung: Ich will etwas sagen – also werde Genau darin aber liegt ein Gutteil der Katastrophe Powerpoint: dass dieses Programm eine technische Möglichkeit zum Standard, eine Variante zur Regel erhoben hat....
Der zweite Grund: Powerpoint verführt zur Kopie.
... Powerpoint kreiert einen digitalen „Horror vacui“. Überlebensgroß an die Wand
gebeamt, ist die halb leere weiße Seite noch viel leerer als ihre kleine papierene
Schwester. Der Wunsch, alles noch bunter, noch üppiger, noch belebter zu machen,
verführt den Powerpointer zu einer permanenten Einkaufsreise durch die Weiten des
Netzes, bei der freilich der Einkaufskorb immer voller wird, während das
Portemonnaie geschlossen bleibt. Oder anders gesagt: Wer powerpointet, klinkt sich
mehr oder minder automatisch in ein Bewusstsein ein, für das Netzinhalte wie
selbstverständlich zur Instrumentierung der eigenen Kommunikation bereitstehen...
Und schließlich mein dritter und wichtigster Grund: Powerpoint treibt den Menschen aus seinem Sprechen.
Nun könnte man mir ja immer noch entgegenhalten, dass all das, was ich hier
beschworen habe, durchaus passieren kann, aber eben nicht passieren muss.
Menschen können das Programm Powerpoint doch auf eine individuelle und kreative
Art und Weise nutzen; sie können damit, wenn sie nur wollen, auch die
authentischen Produkte ihrer eigenen Kreativität vermitteln...
... ganz unabhängig davon, wie selbstbestimmt und kreativ
das Programm im Einzelfall genutzt wird und wie wertvoll seine Inhalte sein mögen –
es ist doch jede, aber auch jede Powerpoint-Präsentation ganz auf die
programmeigene Dramaturgie verpflichtet. Und in dieser Dramaturgie sehe ich vor
allem die Austreibung des Menschen aus seinem Sprechen realisiert. Denn was
passiert: Aus dem Redner wird der Kommentator einer digitalen Diaschau. Aus den
Zuhörern werden Zuschauer; ihre Blickrichtung ist nicht mehr am Sprechenden,
sondern an der Wand neben oder hinter ihm ausgerichtet....


Powerpointlessness

Das komplette Manuskript der Sendung hier und der Vortrag als mp3 hier!

The Revolution Will Not Be Televised

gil-scott-heron

The musician and poet Gil Scott-Heron – best known for his pioneering rap The Revolution Will Not Be Televised – has died at the age of 62. via Boogie Woogie Flu

Jamie Byng, publisher of Canongate Books, was a friend of Gil Scott-Heron for more than 20 years. During 2010 they recorded this interview in London where the rapper-poet talked about his life and work, interspersed with intimate performances of his music. A fuller version of the film is to be released later in 2011
Gil-Scott-Heron-video-Music-guardian-co

There will be no highlights on the eleven o'clock
news and no pictures of hairy armed women
liberationists and Jackie Onassis blowing her nose.
The theme song will not be written by Jim Webb,
Francis Scott Key, nor sung by Glen Campbell, Tom
Jones, Johnny Cash, Englebert Humperdink, or the Rare Earth.
The revolution will not be televised.

The revolution will not be right back after a message
bbout a white tornado, white lightning, or white people.
You will not have to worry about a dove in your
bedroom, a tiger in your tank, or the giant in your toilet bowl.
The revolution will not go better with Coke.
The revolution will not fight the germs that may cause bad breath.
The revolution will put you in the driver's seat.

The revolution will not be televised, will not be televised,
will not be televised, will not be televised.
The revolution will be no re-run brothers;
The revolution will be live.

... dann waren das, was wir in der letzten Zeit übertragen bekommen haben, wohl keine Revolutionen!
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Es spricht einiges dafür, dass Gil Scott-Heron uns eine große Wahrheit hinterlassen hat ...

Dennoch: Daniele Sepe feat. Shaone - Bulls on parade

via naturalema

Archäologie CVXVVXXXIX: Rice Krispies And Other Obscure Gems



The Rolling Stones sound like the "Greatest Rock and Roll Band in the World" on this one. Actually, Brian Jones co-wrote this jingle with the J. Walter Thompson ad agency (who had Rice Krispies as a client) for the princely sum of 400 pounds. It was only shown in the United Kingdom in '64.

I prefer Falstaf Beer:


All dies und mehr Commercials (u.a. mit Jefferson Airplane, Moody Blues ...) im Pychedelic Lion Music Archive; darüber hinaus eine schöne Sammlung von Portraits from the 60's.

Frank Zappa – 'Freak Out' & 'Absolutely Free' Promo Spot by oldshoe

And now for something completely different: Den legendären 1966 Plymouth Barracuda Radio Spot finden Sie hier bei der Jukeboxmafia!
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Barracuda Spot by oldshoe
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... erinnert mich an meinen Datsun 160 JSSS
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- meiner sah besser aus, aber es blieb und bleibt das Problem der Nachbauten unter Bedingungen der nachholenden Industrialierung, dass sie immer irgendwie gequetscht wirken, also unter hiesigen ästhetischen Gesichtspuntken unbefriedigend blieben und bleiben -wie die jüngsten chinesisichen Produkte zeigen. Das galt auch für meinen Datsun Laurel:
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... und eigentlich hätte ich statt der japanischen Kopien der Amischlitten z. B. lieber eine Corvette Sting Ray gehabt - wie die Beach Boys:

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... und so passt denn auch die Empfehlung: Neu im Psychedelic Lion Music Archive: Eine Brian Wilson Biographie von 1999

Abitur in Deutschland - Falsch Gm8 (VIII)

Als das bayerische Kultusministerium in der vergangenen Woche den Direktoren der Gymnasien die Weisung erteilte, man möge die Arbeiten zum schriftlichen Abitur noch einmal - und zwar sehr wohlwollend - prüfen, und außerdem die Maßstäbe für das Bestehen des Abiturs herabsetzte, blieb die Empörung zwar nicht aus: Die Lehrer beschwerten sich über die ihnen zusätzlich aufgebürdete Arbeit, der Philologenverband beklagte die knappe Vorbereitungszeit sowie die zu geringe Zahl der Unterrichtsstunden in den "Kernfächern", und viele, Eltern wie Lehrer, hielten wieder einmal die Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre für eine schlechte Idee.

Nur am Rande aber wurde bemerkt, dass die plötzliche und späte Änderung der Kriterien für das Abitur ein bizarres Licht auf eine der wichtigsten Prüfungen wirft, die man im Leben zu bestehen hat (oder auch nicht): Denn wenn sich die Maßstäbe für ein Abitur so leicht per ministerialem Dekret (und per verordnetem "Wohlwollen") verschieben lassen, kann es in dieser Prüfung allenfalls an untergeordneter Stelle darum gehen, was die Schüler tatsächlich wissen und können. Viel interessanter dagegen ist, wie sich dieses Wissen und Können zu den Leistungen der anderen Schüler verhält - sodass, am Ende, immer ungefähr dieselbe Quote von Zurückgewiesenen und Gescheiterten dabei herauskommt...

Wenn es aber auf Wissen und Können nicht ankommt - oder genauer: wenn Wissen und Können nur insofern von Belang sind, als sie sich in Kriterien für "Bestehen" oder "Durchfallen" übersetzen lassen: Was für ein Wissen, was für ein Können kommt dann dabei heraus? Eines, das dem Funktionalismus der Schulpolitik entspricht, ein Wissen also, dessen alle anderen Aufgaben zurücksetzender Zweck die Prüfung ist - diese gilt es zu bestehen, mit möglichst guten Noten, mit welchen Mitteln auch immer. Das Fragen nach Gründen, das freie Interesse an Gegenständen der Bildung, die Neugier und der Enthusiasmus - das alles kann nicht relevant sein, wenn das Ministerium das Abitur "feinjustiert", weil diese Motive nicht zu den Motiven der höheren Schulbildung zu gehören scheinen.

Was dann für Menschen aus dieser Schule hervorgehen, will man am Ende gar nicht mehr wissen - vielleicht hat man ja Glück und begegnet bloß den Opportunisten. Denn es könnten ja auch die beredten Ignoranten sein.


Scheitern muss sein, aber nicht zu oft - Ein Kommentar von Thomas Steinfeld in der sz

Abitur in Deutschland - Falsch Gm8 (VII)

EARSCHPLITTENLOUDENBOOMER



Zur Erklärung vgl. Archäologie XVIII: In Hannover nach dem Krieg

Splitter: -Parteien III (Nachtrag)

Roberto J. De Lapuente hat wieder nachgerechnet:

Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen entfielen...

... 44,1 Prozent aller möglichen Stimmen auf niemanden.
... 20,4 Prozent aller möglichen Stimmen auf die SPD.
... 11,9 Prozent aller möglichen Stimmen auf die Grünen.
... 10,8 Prozent aller möglichen Stimmen auf die CDU.
... 3,0 Prozent aller möglichen Stimmen auf die LINKE.
... 2,0 Prozent aller möglichen Stimmen auf die Bürger in Wut.
... 1,3 Prozent aller möglichen Stimmen auf die FDP.

Die rot-grüne Koalition, die ihre Politik fortsetzen kann, vereint 32,3 Prozent aller möglichen Stimmen auf sich. Das heißt, nicht mal ein Drittel der Stimmen "bestätigten" ihre Arbeit. Die im Senat vertretene Opposition setzt sich aus 15,8 Prozent aller möglichen Stimmen zusammen - mehr als eine Minderheitenopposition.


Ich wiederhole die notwendigen Kommentare:

"Der repräsentative parlamentarische Verfassungsstaat ist so raffiniert konstruiert, dass er dem vorgeblichen Volkssouverän ausgerechnet durch Wahlen die Macht entzieht und ihm damit den Weg zur Ausübung tatsächlicher Macht institutionell versperrt. " Johannes Agnoli: "Tansformation der Demokratie" 1990, Seite 200/201; - aus einem Kommentar zum o.g. Eintrag bei ad sinistram.

Die Geschichte der Demokratie ist dann zu Ende, wenn die Anzahl jener, die nicht mehr mitmachen, mehr oder weniger identisch mit der Anzahl der Wahlberechtigten in einer Gesellschaft ist (abzüglich von Mafia- und Parteimitgliedern). Lang kann das nicht mehr dauern. Dann muss eine demokratische Regierung wohl tatsächlich Brechts Vorschlag befolgen, das Volk auflösen und sich ein neues wählen. Naja, wenn es noch eines gibt jedenfalls.
(nochmals der Hinweis auf: "Komplexreduzierung daily" - Georg Seeßlen)


Vgl. auch: Demokratiesimulation

Im Übrigen:
Deutsches Wahlrecht wird zum 30. Juni 2011 verfassungswidrig
Der frühere Verfassungsgerichtspräsident Hans-Jürgen Papier hat vor einer "schweren Staatskrise" gewarnt, falls das Wahlrecht nicht fristgerecht reformiert wird. Sollte die nächste Bundestagswahl auf Grundlage des alten Wahlrechts stattfinden, dürfte Karlsruhe sie für ungültig erklären, sagte Papier der "Bild"-Zeitung (Samstag). "Nach einer annullierten Wahl gäbe es keinen Bundestag, der ein verfassungsmäßiges Wahlgesetz erlassen könnte, so dass man auch keine Neuwahl auf verfassungsmäßiger Grundlage abhalten könnte. Deutschland wäre politisch lahmgelegt."
Interessante Vorstellung!

Wissensgesellschaft

Ein alter Imker hat vom Unglück in Tschernobyl, das die staatlichen Stellen unterdrücken, auf eigene Weise erfahren. "Ich komme am Morgen in den Garten, und irgendetwas fehlt, ein vertrautes Geräusch. Keine einzige Biene? Keine einzige Biene war zu hören. Was war los? Hinterher erfuhren wir von der Havarie im Atomkraftwerk, und das ist ganz in der Nähe. Aber lange wussten wir nichts. Die Bienen wussten Bescheid, aber wir nicht."

Sehr zu empfehlen: Ulf Kadritzke - Vorwärts und stets vergessen
Die unbelehrbare Wissensgesellschaft nach Fukushima und Finanzkrise
Le Monde diplomatique Nr. 9494 vom 13.5.2011


Zwei Monate nach dem 11. März zieht sich der atomkritische Diskurs in die Feuilletons zurück. In der hastig gegründeten "Ethikkomission Atomkraft" flanieren Monsieur le Capital und Madame la Science schon wieder Hand in Hand; ein paar Kirchenvertreter, Elder Statesmen und Risikoforscher dürfen artig die Ethik vortragen. Schon gilt es wieder als schick, grün etikettierte Befürworter der Atomenergie wie Stewart Brand auf die Bühne zu bitten. Die Argumente, mit denen der in den Medien die Nukleartechnik als Retter vor dem Klimatod anpreist, würde man den Chefs von Eon oder RWE nicht mehr abnehmen - ein Fortschritt?

Die Politik des interessierten Nichtwissens geht im Grunde weiter, sie hat sich nur ein wenig Zeit gekauft. Die Wissensgesellschaft pflegt nach wie vor ihre Sprache der Beschönigung, die über die Machtverhältnisse schweigt. Das Vergessen ist auch in internationalen Institutionen verlässlich organisiert. Schon macht sich die OECD daran, Fukushima positiv aufzubereiten. Getreu dem Logo "Better Policies for Better Lives" versammelt sie Anfang Juni 2011 Nuklearexperten aus den OECD- und G-20-Ländern mit dem Ziel, "bessere Schutzmaßnahmen in den Kernkraftwerken für eine Post-Fukushima-Welt einzuführen".


R-U-R-

Wer regiert die Welt? Bilderberger?

In seinem Projekt Power Structure Research beschäftigt sich H. J. Krysmanski schon länger und unter immer neuen Gesichtspunkten mit dieser Frage, zuletzt in einem Interview:
Wenn es die Bilderberger nicht sind, wer regiert dann eigentlich wirklich die Welt?
Auszüge:
Immer wieder wurde in der letzten Krise ein Satz von Ex-Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer zitiert, den er schon 1996 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos von sich gab: „Ich habe bisweilen den Eindruck, dass sich die meisten Politiker immer noch nicht darüber im Klaren sind, wie sehr sie bereits heute unter der Kontrolle der Finanzmärkte stehen und sogar von diesen beherrscht werden."
Der Primat der Politik – so es ihn in der bürgerlichen Demokratie je gab – ist heute praktisch verschwunden. Aber unter welcher Kontrolle stehen dann die Finanzmärkte? Das ist doch die Frage. Wer wen? Märkte und andere Strukturen bedürfen der handelnden Subjekte. Wenn Geld in den letzten Jahrhunderten zur ‚Währung der Geschichte' (Niall Ferguson), zum einzig akzeptierten Medium der Macht geworden ist: wer hantiert dann eigentlich in und mit diesem Medium?

Erstaunlicherweise kommt bei den vielen Antwortversuchen auf diese Frage gerade eine Gruppe nur schemenhaft oder als Karikatur vor: die kleine Schicht der Superreichen. Das sind Personen, Familien, Clans mit einem Geldvermögen ab ungefähr 500 Millionen bis 60 Milliarden US-Dollar. Diese Gruppe umfasst weltweit zwar nur wenige Tausend. Aber sie hat große, bislang kaum ausreichend analysierte und definierte Macht. Und wie einst die Fürsten sind diese Milliardäre von einem Heer etwas weniger Reicher und von hochbezahlten Hilfseliten aus der Konzern- und Finanzwelt, aus der Politik, aus Wissenschaft, Kultur und Medien umgeben. Dieser ganze neo-feudale Machtkomplex einer global vernetzten Geldelite ist in den letzten Jahren trotz aller Krisen gewachsen und zählt inzwischen insgesamt mehrere Millionen. Wir wissen, dass aus diesen Kreisen der Rest der Menschheit sehr genau beobachtet und die Weltprobleme sehr genau analysiert werden, durch Think Tanks, Stiftungen, private Forschungseinrichtungen usw.
...
Schon Mitte des 19. Jahrhunderts sprachen nicht nur Marx und Engels, sondern auch Heinrich Heine dem neu geschaffenen Finanzsystem eine zutiefst revolutionäre Wirkung zu: Das ‚Staatspapierensystem', so Heine, gewähre Menschen wie den damaligen Herrschern der Finanzwelt, den Rothschilds, „die Freiheit, jeden beliebigen Aufenthalt zu wählen, überall können sie von den Zinsen ihrer Staatspapiere, ihres portativen Vermögens, geschäftslos leben, und sie ziehen sich zusammen und bilden die eigentliche Macht der Hauptstädte.“ Eine solche „Residenz der verschiedenartigsten Kräfte, eine solche Zentralisation der Intelligenzen und sozialen Autoritäten“ werde künftige Herrschaftsstrukturen begründen....
Ich würde eine weitere qualitative Bestimmung hinzufügen: Superreiche verfügen über so viel Geld, dass Luxusgüterkonsum auch in seiner extremsten Form irrelevant wird - ob es sich nun um einen privaten Airbus 380 oder ein 30 Mio. Dollar teures Picasso-Gemälde oder einen 26-stöckigen mitten in Mumbai stehenden Privatpalast für 1 Mrd. Dollar handelt. Nein, hier geht es letztendlich um den Konsum von Menschen und Menschlichkeit. Und zwar nicht nur im Sinne von ‚Leibeigenschaft' (wie im Feudalismus) oder von ‚Verwarenförmigung' menschlicher Arbeitskraft (wie im Kapitalismus), sondern im Sinne einer neo-kapitalistischen Biopolitik, die man als neuen Kannibalismus bezeichnen könnte. Ich will dieses Bild jetzt nicht strapazieren. Aber die (post)moderne informatisierte und globalisierte Welt neo-kapitalistischer ‚Wertschöpfung' verlangt immer rücksichtsloser den ‚ganzen' Menschen. Es gibt keine freie Stelle in den Köpfen, die nicht vom Verwertungsanspruch der Renditejäger betroffen wäre. Die Trennung von Arbeitszeit und Freizeit ist aufgehoben, die herrschenden Produktionsverhältnisse fressen den ganzen Menschen, dem jegliche Fluchtmöglichkeit außer der Hölle der totalen Ausgrenzung abgeschnitten ist....

Die-Bilderberger

2011: BILDERBERG TO MEET IN SWITZERLAND - AmericanFreePress.net

BilderbergDer heute in diesem Lande eher wie ein toter Hund behandelte Bernt Engelmann verarbeitete in seinem 1988 erschienenen Roman Hotel Bilderberg den Lockhead-Skandal und die Verstrickungen der Bilderberger. Immer noch lesenswert - wie vieles andere von Engelmann!




Ergänzungen:
Die Reichen wurden 2010 trotz Finanzkrise weltweit reicher - tp
Deutschland bei den Superreichen auf Platz zwei - WELT
Mehr, immer mehr! Junge Welt & Boston Consulting via nds

(Mehr oder weniger hilfreicher) Versuch einer grafischen Darstellung des Problems:
Capitalism
via chefarztfrau

Update:
Bilderberg Meetings
St. Moritz, Switzerland 9-12 June 2011
Final List of Participants
... die geladenen Deutschen: Steinbrück, Peer; Nass, Matthias, Chief International Correspondent, Die Zeit; Löscher, Peter President and CEO, Siemens AG; Enders, Thomas CEO, Airbus SAS; Ackermann, Josef Chairman of the Management Board and the Group Executive Committee, Deutsche Bank AG.

His Bobness zum 70sten

Bob-Dylan-passport



Art For Art's Sake schreibt:
Absolutely brilliant is his version of It's all over now, baby blue, which translated becomes Jeder's manchmol einsam, net nur du (Everyone is sometimes lonely, not just you). Sandwiched between some of the best sax playing this side of Baker Street, this sensitive ballad unfolds to great effect. A simple video, but worth playing just to explore this beautiful music. Happy birthday Bob!

Ist Dylan Gott?

Herr Kainer und Herr Reiner spazierten gemächlich die Isar entlang in Richtung auf den Biergarten ihres Vertrauens. Der Regen gestern war warm und weich gewesen, und die Frauen mit dem „Wachturm“ versuchten gute Miene zum blutigen Spiel ihres Herrn auf allen Spuren zu machen. Der Wind in den Bäumen hatte die Fragen vergessen zu den Antworten, die von ihm erwartet wurden. Im Untergrund war von Heimweh die Rede, und die Isar flüsterte von Steinen gegen die Einsamkeit.

„Tja“, sagte Herr Kainer. „Jetzt wird er also auch schon siebzig.“

„Wer?“ fragte Herr Reiner, der die Gedankensprünge seines Freundes kannte. (Denn gerade hatten sie noch von unsachgemäßen Füllungen von Waschmaschinen gesprochen.)

„Dylan. Bob Dylan.“

„Ach, der! Der ist eigentlich ganz in Ordnung, finden Sie nicht?“


Weiterlesen » Georg Seeßlen


... und eine schöne Zusammenstellung von Dylan-Covers bei Boogie Woogie Flu!

CRISIS , WHAT CRISIS ? (III): Merkelianismus für Griechen und Spanier

Heute macht meine LieblingsHAZ die Kanzlerin fertig:
merkel_spanier
Na, dann muss sie, die sie ihr eigenes Volk ja offenbar bereits länger arbeiten sieht, mal hinfahren und den Griechen und Spaniern beim Arbeiten zusehen; -
hier Fotos von jungen Spaniern bei der Arbeit auf dem Puerta-del-Sol-Platz! Sonst kommen die noch, zusammen mit den Tunesiern, um ihr hier mal was vorzuarbeiten:
griechen-spanier

In Spanien ist jeder fünfte Erwerbsfähige ohne Job, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei fast 45 Prozent ... Fassungslos sehen wir (zu), wie das politische Personal Deutschlands die Reste einer europäischen Idee und geltendes Recht wie die Europäische Sozialcharta in die Tonne tritt:

Volksverhetzung


Kontext TV: Griechenland in der Krise - Ursachen, Hintergründe, Auswege
Vollständige Sendung: http://www.kontext-tv.de/node/97
Mit Leonidas Vatikiotis (Athen) und Eric Toussaint (CADTM, Brüssel)

Vgl. auch: Griechenlandkrise: Deutsches Lohndumping mitverantwortlich; Sparmaßnahmen kontraproduktiv - Interview mit Heiner Flassbeck
kontext_logo
... empfehlenswert! Empfehlenswert auch - aus dem Kreis der Unterstützer -
Lunapark21
u.a. wegen der Rubrik Seziertisch: Fülberths ökonomische Analysen!

Vgl. auch: Niels Kadritzke - Die griechische Krise und das Dilemma der Privatisierungen (bei nds)
Ansonsten:
CRISIS , WHAT CRISIS ? (II)
Der Grieche - heute 1. in der FR und 2.: pervers

Im Übrigen ...
kann Georg Seeßlens vorzügliche Definition nicht oft genug wiederholt werden:

Merkelianismus besteht aus einfachen Grundzutaten: Erzeugung eines Nebels von Harmonie, egal wie erkauft, gelogen, geträumt. Darunter: Stärkung der staatlichen Gewalt, Polizei, Überwachung, Militär, Geheimdienst. Darunter: Abbau des Staates als fürsorgendes und beschützendes Instrument der Gemeinschaft, Übereignung des Geschehens an die großen Spieler des Marktes. Darunter (und da schließt sich der Kreis): Erzeugung eines neuen Wir-Gefühls, in dem die Politik des Neoliberalismus als Schicksal angesehen wird, dem gegenüber nur familiäre Wärme und gleichzeitig Härte helfen kann.

The Fine Art Of Playing The Drums V: Terry Bozzio vs. Chad Wackerman

There is no such thing as society - Das Elend der politisch-ökonomischen Bildung

Kürzlich schrieb ich hier: "im Fach Politik/Wirtschaft, das -so meinte ich als Politiklehrer jedenfalls lange Zeit- eigentlich über Theorien größerer Reichweite verfügt, ist es gelungen einen ähnlichen Tiefstand zu erreichen, wenn Schülerinnen und Schüler mit Simpeltheorien der parlamentarischen Demokratie bzw. der sozialen Marktwirtschaft, die sich sofort vor jeder Wirklichkeit blamieren (und daher auch so schwer zu unterrichten sind, weil sie Realitätsbezüge nicht aushalten und daher eigentlich nur gepredigt werden können), irgendein Problem umgehen sollen..."

Ein Erklärungsansatz für den vornehm wahrscheinlich Paradigmenwechsel genannten Niedergang der politischen Bildung:
Die Wirtschaftslobby und ihr nahestehende Initiativen, so die kürzlich veröffentlichte Studie der Initiative für eine bessere ökonomische Bildung mit dem Titel "Wem gehört die ökonomische Bildung?", bildeten zusammen mit einigen Wirtschaftsdidaktikern ein politisch-pädagogisches Netzwerk, das eng mit CDU und FDP und parteinahen Stiftungen verbunden sei.

In der ökonomischen Bildung an Schulen sähen die Verbände ihre Chance, für Positionen der privaten unternehmerischen Wirtschaft, des wirtschaftsliberal-konservativen Parteienspektrums und dazu passender wirtschaftswissenschaftlicher Konzepte zu werben. Das belegten Bildungskonzepte und Unterrichtsmaterialien, die die Lobbygruppen entwickelten und mit erheblichem Aufwand unter Kindern und Jugendlichen und an Schulen verbreiteten...


moeller_personenLucca Möller und Reinhold Hedtke (Universität Bielefeld) analysieren das Netzwerk und weisen die personellen u. a. Verflechtungen nach, - etwa die um das Institut für Ökonomische Bildung an der Uni Oldenburg*, das u. a. mit der Heinz-Nixdorf-Stiftung, der Ludwig-Erhard-Stiftung, den Kultusministerien Niedersachsens und Baden-Württembergs, dem norddeutschen Energieversorger EWE AG, der Stiftung der Deutschen Wirtschaft und der Bertelsmann Stiftung das Lehrerfortbildungsprojekt "Ökonomische Bildung online" betreibt (das dann Schulbücher bei Westermann hervorbringt, vgl. Magazin Mitbestimmung 05/2011) ...

Einige Überlegungen zu Alternativen hier: How to teach economics oder hier: Reinhold Hedtke;
Sozialwissenschaftliche ökonomische Bildung


________________________________________________________
  • Zur Förderung der ökonomischen Bildung als Allgemeinbildung in allen Schulformen existieren in Oldenburg gleich drei Einrichtungen die eng miteinander verwoben sind:

    IÖB gemeinnützige GmbH (An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
    IfÖB (Institut für Ökonomische Bildung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
    wigy e. V.
  • Der Aufbau des An-Instituts erfährt eine wesentliche Unterstützung durch das Land Niedersachsen sowie die Oldenburger und regionale Wirtschaft. Dafür gilt unser besonderer Dank.

    Präambel der Kooperationsvereinbarung mit der Carl von Ossietzky Universität

    "Die Gründung und Errichtung der IÖB gGmbH ist erfolgt, um anwendungsnahe Forschung und Entwicklung durchführen zu können und die ökonomische Bildung in allen Schulformen und Schulstufen des allgemein bildenden Schulwesens in der Bundesrepublik Deutschland sowie im Ausland, insbesondere in Mittel- und Osteuropa, zu fördern. Die universitäre Lehrerausbildung sowie Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen von Lehrkräften im Bereich der ökonomischen Bildung sollen regional, national und international weiter entwickelt werden."
Im Sinne der Erhaltung des Ansehens Carl von Ossietzkys wäre ich zunöchst für die Kündigung des Kooperationsvertrages durch die Universität Oldenburg, - oder sie möge seinen Namen ablegen!
"Aus der individualistischen Norm folgt auch, dass kein überindividuelles ,Gemeinwohl' begründbar ist" - so das o.g. Schulbuch des Westermann-Verlagsfür den Unterricht im Fach Politik-Wirtschaft. Ich muss mich wiederholen:

Weltbühne vom 16. Oktober 1929
Fusionen
Von Carl von Ossietzky

Nicht oft hat es so viele verdutzte Gesichter gegeben wie vor ein paar Tagen, als der Zusammenschluß der Deutschen Bank mit der Disconto-Gesellschaft bekannt wurde. Das gewiß schwierige Vorbereitungsstadium war in diskreteste Nachtfarbe gehüllt gewesen, und nicht ein Laut drang zu den findigen Finanzjournalisten, die sonst jedes wispernde Mäuschen im Keller eines Bankpalastes zu registrieren pflegen. Den größten Redaktionen blieb vor dieser Nachricht die Luft weg, und selbst in den längsten Kommentaren spürt man die noch nicht ganz wiedergewonnene Lungenkraft. Die Verblüffung ist berechtigt, denn mit dieser Vereinigung zweier ohnehin überragender Bankinstitute entsteht ein Finanzungetüm, ein Leviathan, dessen Pranken und Zähne bald fühlbar werden. Was ist daneben Vater Staat, in dem wir alle in rebellischen Momenten einen reißenden Oger zu sehen gewohnt sind? Eine Armenkasse, ein Klingelbeutel in der Kirche einer Hungergemeinde. Und, wenn nicht alles trügt, scheint grade der Staat von der neuen Geldübermacht als Trainingsobjekt für ein paar vorbereitende Exerzitien in Aussicht genommen zu sein. Auf der düsseldorfer Tagung des Reichsverbands der Deutschen Industrie hat neulich Herr Doktor Kehl, der Jüngste in der Gerusia der Deutschen Bank, mit jener frischen Vehemenz, über die Herr Hjalmar Schacht früher verfügte, als er noch nicht so viel Weihrauch inhaliert hatte, ein Programm vom Vorrang der Wirtschaft gegenüber dem Staat eingehend erörtert. Es ist wieder große Mode, auf die öffentliche Hand zu schimpfen, gegen die vom Staat auferlegten Soziallasten zu wettern. Lang ist es noch nicht her, da war der Staat gut genug, um Subventionen herzugeben, und die ach so sieche Wirtschaft ließ sich gern von ihm goldene Prothesen bezahlen. Das ist vorüber, und heute konzentriert sich alles, um den Staat da, wo er als Kapitalist und Unternehmer auftritt, zu enteignen und seine Betriebe in die private Hand zu bringen. Wir sind seit Thomas Morus an sozialistische Utopien gewöhnt, wir pflegten die Gesellschaft der Zukunft immer frei und heiter zu sehen, erlöst von dem Erbfluch der ungerechten Eigentumsverhältnisse. Nun, man kann sich auch kapitalistische Utopien denken. G. K. Chesterton hat eine geschrieben, »Der Napoleon von Nottinghill« heißt sie, eine nachdenkliche kleine Satire, die um 1970 spielt, in einer Zeit, die sich dadurch auszeichnet, daß alles, aber auch alles radikal entkommunalisiert ist; sogar Wasserwerke, Brücken und Straßenreinigung sind in die Privatwirtschaft übergegangen, der Staat, funktionslos geworden, wird vertreten von einem Bäckerdutzend Subalterner, die sich mangels Beschäftigung zu Tode langweilen und von denen einer den Titel König führt. »Die Sozialisierung marschiert«, sagten die Genossen Minister der Noskezeit, und vor ein paar Jahren waren die Kommunisten witzig genug, im preußischen Landtag einmal die Anfrage zu stellen, wohin die Sozialisierung denn marschiert sei. Niemals ist eine Antwort erfolgt.

Eines unterscheidet den Kapitalismus allerdings sehr gründlich von seinen Gegenspielern: er handelt nur nach den Geboten kältester Zweckmäßigkeit. Er kennt nicht Sentimentalität, nicht Tradition. Er würgt, wenn es sein muß, schnell und sicher den Verbündeten von gestern ab und fusioniert sich mit dem Feind. Die beiden Riesenbanken, die sich jetzt zu gemeinsamem Tun zusammengeschmolzen haben, waren intime Konkurrenten und standen sich herzlich schlecht. Abneigungsgefühle haben sie nicht gehindert, das Hausinteresse dem größern Gebilde zu opfern. Könnte dieser Vorgang nicht beispielhaft wirken? Der Kapitalismus erhöht und verstärkt seine Bollwerke, denn er hat alles zu verlieren, und seine einzelnen Glieder verzichten klug auf die Eigensüchte des Moments. Aber die Andern, die nichts zu verlieren haben als ihre Ketten und über nichts verfügen als über eine Reihe umstrittener Ideologien, die raufen sich um ihre Dogmatik, die spalten und splittern sich in kleinste Teile, so daß sie nicht einmal mehr durch Quantität zu wirken vermögen.
[...]

Nachtrag:
Man kann nicht lernen, nicht zu lernen
via dctp.tv

Adel (VII) + ESC revisited

Adel-xxx

Mitternachtsspitzen: "Überschätzte Paare der Weltgeschichte"
Adel I - VII

+ ESC revisited



Man beachte die Fortschritte im Lichtdesign! - Im Lichte der heutigen totalen shock'n'awe Kriegführung der Medien gegen die Zuschauer allerdings hier noch kaum wahrnehmbar ...

r2p IV: NATO bestätigt Angriffe in Brega, beteuert „nichts über Tote“ zu wissen

Seltsam - der NATO-Luftangriff auf Brega vom Freitag findet in den deutschen Medien kaum statt

Laut Berichten, die aus der umstrittenen Stadt herauskommen, hat die NATO mit einem Luftüberfall auf eine Friedensdelegation in Brega in Libyen elf muslimische Geistliche getötet, während sie schliefen. Bilder der ermordeten Imame wurden im staatlichen libyschen Fernsehen gezeigt.

Die staatlichen Medien berichteten, dass 16 Menschen umgebracht wurden, einschließlich der Imame, und 40 weitere verletzt, als ein Luftangriff das „Gästehaus“ der Regierung in der Stadt traf. Offenbar hat die Friedensdelegation dort übernachtet.

Die NATO teilte mit, sie wisse nicht, wer in Brega abgeschlachtet worden ist, bestätigte aber, eine Reihe von Luftschlägen gegen die Stadt geführt zu haben. Die NATO behauptete steif und fest, die Luftschläge hätten sich gegen „Kommando- und Kontrollzentralen“ gerichtet und dem Militär ernsthaften Schaden zugefügt.

Um die Kontrolle über Brega wird noch immer zwischen den Rebellen und der Regierung gekämpft, zur Zeit steht die Stadt hauptsächlich unter der Kontrolle der Regierung. Brega ist eine der wenigen Städte, um die noch immer gekämpft wird, während der Konflikt größtenteils in einer Pattsituation steckt.


erschienen am 13. Mai 2011 auf www.antiwar.com>Artikel

Die Weiterverbreitung des Textes ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!
via Radio Utopie

Depleted Uranium

Auch die Meldungen , dass in Libyen (wie schon im Irak und übrigens auch im illegalen NATO-Krieg gegen Serbien) panzerbrechende Geschosse mit Sprengköpfen aus abgereichertem Uran eingesetzt werden, finden kaum Widerhall... :

NATO-Flugzeuge sind routinemäßig mit panzerbrechenden Geschossen mit Sprengköpfen aus abgereichertem Uran ausgestattet. Es gibt bereits viele Berichte, nach denen die NATO hunderte dieser Geschosse in vielen Teilen Libyens abgefeuert hat, darunter auch in der nächsten Umgebung der libyschen Hauptstadt Tripoli. Das heißt, dass in den vergangenen Wochen in Lybien tausende Kilogramm abgereichertes Uran eingesetzt worden sind.

Abgereichertes Uran oder D.U. entzündet sich, wenn es auf gepanzerte Fahrzeuge trifft. Durch den Verbrennungsprozess verwandelt sich D.U. in ein mikroskopisch feines Pulver. Nach dem Aufprall entsteht in vielen Fällen ein Feuerball, der den Staub hoch in die Luft aufsteigen lässt, wo ihn der Wind über große Flächen verteilt.

D.U. ist ein sehr gefährliches, langfristig wirksames Gift. Es ist radioaktiv, und wenn es in den Körper gelangt, verursacht es seinen Opfern eine Reihe von Problemen. Es unterscheidet nicht zwischen Freund und Feind und seine schädlichen Auswirkungen reichen über viele Generationen in die Zukunft.

Bei dem Überfall auf den Irak 1991 und bei dem Einmarsch in den Irak 2003 wurden große Mengen D.U. eingesetzt. Der Schaden, der der irakischen Bevölkerung mit D.U. zugefügt wurde, ist gut dokumentiert und hält an...


erschienen am 14. Mai 2011 auf > www.foreignpolicyjournal.com > Artikel
Die Weiterverbreitung der Texte ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!

Neues vom Meister: Somewhere Jimi Is Smiling ...

Jimi_Smoking_Sepia_-_Rust__69919_zoom

JEFF BECK at the Orleans Jazz Fest April 29, 2011 : "LITTLE WING"



JEFF BECK Live in Concord, Calif. 9/16/1995 : " BLUE WIND"



via TruthInSchredding

Archäologie CVXVVXXXVIII: Der geteilte Himmel

Von den vielen Projekten, an denen Christa und Gerhard Wolf mit dem Regisseur Konrad Wolf arbeiteten, konnten sie nur ein einziges realisieren: Während die Verfilmung der "Moskauer Novelle" (1961) und weitere Projekte aus der Zeit nach 1965 an politischen Widerständen scheiterten, wurde "Der Geteilte Himmel" 1964 ein großer Erfolg. Darin setzt Konrad Wolf auf die Verfahren der französischen Nouvelle vague, indem er in kunstvoll gestaffelten Rückblenden die Geschichte der Studentin Rita erzählt, deren Freund Manfred sich nach Westberlin abgesetzt hat.

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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