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CRISIS , WHAT CRISIS ? (X): Nahrungsmittelspekulation



via weed

Zusatz:
Dürre in Afrika "Hunger in Somalia ist von Menschen gemacht"
Ein Gespräch mit Jean Ziegler,
ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung und aktueller Vizepräsident des beratenden Ausschusses des UN-Menschenrechtsrates
drw 21.07.
Jean Ziegler: Nicht gehaltene Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele
Ursprünglich sollte der Schweizer Soziologe Jean Ziegler die Rede zur Eröffnung der diesjährigen Salzburger Festspiele halten - wegen seiner angeblichen Nähe zum libyschen Despoten Muammar al-Gaddafi wurde er dann aber wieder ausgeladen. Ziegler hat seine Rede trotzdem geschrieben. sueddeutsche.de dokumentiert sie im Wortlaut.

Nachtrag 18.08.:

"Europa fischt unser Meer leer" - Der senegalesische Kleinfischerfunktionär Gueye beklagt Piraterie durch europäische Fischkonzerne. Die Bevölkerung vor Ort habe nun nicht genug Nahrung --> taz

Hohe Nahrungspreise verschlimmern Hungersnot
Die Preise für lokal angebaute Grundnahrungsmittel sind am Horn von Afrika zuletzt dramatisch gestiegen. Damit wird sich die Hungerkatastrophe weiter verschlimmern, warnt die Weltbank. --> FR

Archäologie CVXVVXXXXIV: Jesus Christus Erlöser

Aus aktuellem Anlass (wg. Matussek und anderer Hurra-Katholiken) eine Geschichte aus dem Jahre 1971:



... Fast zehn Jahre lang war der Künstler, der ab 1952 vor allem durch seine Rezitationen von Rimbaud und François Villon berühmt geworden war, nicht mehr auf der Bühne aufgetreten. Der Jesus-Christus-Abend, der der Auftakt einer weltweiten Tournee sein sollte, wird zum Debakel. Linke Zuschauer provozieren den Schauspieler, Kinski beleidigt zurück, mehrmals verlässt er die Bühne, bevor er dann, nach Mitternacht, vor hundert Verbliebenen seinen Text glücklich zu Ende spricht...

Von seinem "wichtigsten Vortrag" (Kinski), der sich letztlich sechs Stunden hinzog, gibt es lediglich 134 Minuten Filmmaterial, die Peter Geyer hervorragend zu einem 84-Minuten-Film zusammengeschnitten hat. Ein großartiges Zeitdokument und seltsamerweise der einzige Bühnenauftritt von Kinski, der filmisch dokumentiert ist. Im Blümchenhemd mit schulterlangen Haaren präsentiert Kinski dabei nicht so sehr (oder erst am Ende) den sanften Versöhner, sondern den aufrührerischen, antiinstitutionellen Jesus, der sich mit denen verbündet, die als "Randgruppen" (Marcuse) oder "Patchwork der Minderheiten" (Lyotard) bei 68er-Theoretikern wie Marcuse und Lyotard die Rolle des Proletariats auf dem Weg zur Weltrevolution übernommen hatten. Also: Junkies, Kriegsdienstverweigerer, weinende Mütter in Vietnam, Huren, Trinker, Kriminelle. Deshalb ist es umso befremdlicher, dass er immer wieder mit beleidigenden Zwischenrufen - "du hast doch selbst nie gearbeitet", "der onaniert doch ständig in die Luft", "der hat doch schon seine Million" - unterbrochen wird oder dass Zuschauer auf die Bühne wollen, um zu "diskutieren". Die Zwischenrufe führen dazu, dass er seinen Vortrag gegen die Zuschauer richtet, die er mit biblischen Zitaten wie weiland der Erlöser als Schweine oder Säue, beschimpft; dass er sich immer besser in seine Rolle hineinsteigert.

"Jesus Christus Erlöser" dokumentiert nicht nur einen großartigen Auftritt Kinskis, sondern auch , die - nachdem Kinski zum x-ten Mal die Bühne verlassen hatte - im vielstimmigen Chor: "Kinski ist ein Faschist" skandieren.

DETLEF KUHLBRODT in der taz vom 12.08.2008



Schade, die Dummheit und selbstzufriedene Kulturfeindschaft eines Teils der 68er - insbesondere ihres maoistischen Teils - bei dieser Gelegenheit demonstriert zu haben, war der damalige oder etwasspätere Maoist Matussek wohl etwas zu jung und 1971 noch auf dem Aloisiuskolleg (wo im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen in den 60er Jahren insgesamt 23 Personen von Aussagen der Betroffenen belastet wurden, darunter 18 Ordensmitglieder und 5 Mitarbeiter. Ich erwähne das nur, weil Matussek weiß, dass lediglich 0,1 Prozent der Missbrauchstäter aus den Reihen der katholischen Kirche stammen...). - Hätte alles so schön gepasst!

Update 25.07.
Vor dem Hintergrund erster seriöser Analysen des 1500-Seiten-Manifests des Anders Behring Breivik (wie heute etwa von Hans Leyendecker und Nicolas Richter in der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel "Psycho") liest sich die Geschichte noch einmal ganz anders:
Auch der aufrührerische, antiinstitutionelle Jesus, der sich mit denen verbündet, die als "Randgruppen" (Marcuse) oder "Patchwork der Minderheiten" (Lyotard) ... die Rolle des Proletariats auf dem Weg zur Weltrevolution übernommen hatten, erweist sich als nicht zu retten, als "totes Pferd", wenn die von einem haluzinierten herrschenden multikulturalistischen Marxismus sich zu Randgruppen oder Patchwork der Minderheiten wahnhaft (selbst) Marginalisierten sich als Erlöser gerieren, die nun diesen aufrührerischen Christus für sich reklamieren und - jetzt leider zurück zu Kinski - mehr als die Peistsche herausholen.
Es ist wohl an der Zeit festzustellen, dass nur die radikale Kritik jeder Religion (weiter) zu denken lohnt. Dass hätte man 1971 - zu hoffnungsfrohen Zeiten der Theologie der Befreiung - auch wissen können, aber nicht wissen müssen ...
Heute muss man wissen, dass die wohlfeile Krtitk des Gutmenschentums der evangelischen Kirchentage der Matussek, Broder etc. ebenso vordergründig richtig wie widerlich und falsch ist, weil sie alle in der selben Denkschleife gefangen sind:
... erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.


Es gibt keine Erlösung: there's no Heaven, above us only sky ...
Intros: Religionskritik
Veranstaltung mit Erik Kuhlenkamp vom 14. Juni 2011 und vierter Teil der Intros-Reihe aus dem Hamburger Centro Sociale (Podcast-Version via Audioarchiv kritischer Theorie & Praxis)

autismuskritik: assoziation: zum massaker in norwegen

Im Übrigen: Der Moslem war's!

Archäologie CVXVVXXXXII: Das beste Kalifornien, das es nie gab: Natürliche Mängel


Inherent Vice - Thomas Pynchon's New Novel

... „It’s kinda groovy“ verspricht die Trailerstimme, die vielleicht die des Autors ist, vielleicht auch die von einem „Big Lebowski“. So wie Pynchon von Szene zu Szene, von verrückten Namen zu den üblichen Szenen mit korrupten Polizisten, schmierigen Politikern, skrupellosen Immobillionären hüpft, die eine oder andre perverse Sexszene keineswegs verschmäht, ist beste Unterhaltung garantiert. Das allein wäre aber bloß traurig langweilig. Pynchon ist aber einer der wenigen amerikanischen Autoren mit Geschichts- und damit einem politischen Bewusstsein. Schließlich hat er schon 1966 in der New York Times über den Aufstand der Schwarzen im Stadtteil Watts in Los Angeles geschrieben und sich später in bester Thoreau-Tradition geweigert, Steuern für den Vietnamkrieg zu zahlen. Vielleicht nicht Doc Sportello, aber seinem Erfinder blutet das Herz, wenn er nachzeichnet, wie die Gegenkultur nach dem langen kalifornischen Sommer vorzeitig verschied, wie das FBI Hippies umdrehte und als Informanten bezahlte, wie sich im Hintergrund ein quasifaschistischer Machthaber spreizt...
Willi Winkler: Wenn auf dem Surfmobil die Neonlettern blinken - Gegen Nixon war kein noch so gutes Kraut gewachsen: Thomas Pynchon entschlüsselt in seinem neuen Roman die DNS des kalifornischen Paradieses (suedeutsche 5.10.10)

Das müssen Sie lesen! Ein unglaubliches Lesevergnügen!
Zwei Sätze zum Beweis der Genialität des Schreibers:
1. Der Kürzeste:
"Sie seufzte didaktisch." (S. 162)
2. Einer der längsten:
"Glücklicherweise fanden sie Docs Wagen genau an der Stelle, wo sie ihn geparkt hatten ... An der Canyonstraße riss Doc das Steuer nach links herum, sodass sie sich beinahe überschlagen hätten und ein-, zweimal schlingerten, ehe der Wagen sich wieder fing und sie nach Malibu hinunterfuhren, auf einer Straße, die damals noch nicht die mehrspurige vorstädtische Annehmlichkeit späterer Zeiten, sondern eher so etwas wie ein lebensbedrohlicher Albraum voller blinder Ausfahrten und enger Haarnadelkurven war, wo Doc, wie er bald feststellte, von seinen Auffrischungskursen bei der Tex Wiener École de Pilotage profitierte und mit mehr Powerslides und dreipedaligem Zwischengasgeben operierte, als die Konstrukteure bei Chrysler Motors hatten absehen können, während das Radio Here come the Hodads von den Marketts spielte." (S. 176 f.)
Im Übrigen kongenial übersetzt! Die schönere Ausgabe gibt's eigentlich immer bei der Büchergilde!

Nachtrag: Für nur 10 € konnte man bei Konkret die CD mit den kompletten Ausgaben 1974 - 2006 erstehen (ausverkauft!): Eine unglaubliche Fundgrube. Beim Stöbern traf ich auf dieses hier passende Dokument:
Charles Manson
„Was Ihr braucht, ist ein Teufel!"
Schlußwort des Angeklagten Manson vor Gericht, Kalifornien 1970
7602_030_Manson (html, 25 KB)
Manson - The Notorious Crime And Trial


Unfreiwillig passendes Nachwort von David Lee Roth: Das Paradies endgültig im Arsch ... :

Heimatkunde auf dem Boulevard: die HAZ

Für Eingeweihte war es spannend: Wann und in welcher Form würde die HAZ dem geneigten Leser den Wechsel in der Chefredaktion mitteilen? Welche Begründung würde man finden? Am Tag des Wechsels konnte man dann auf Seite 16 in geschönter Form die Neuerungen erfahren.
Fest steht: Der bisherige Chefredakteur Neufert wird nach nur sechsjähriger Amtszeit mit jungen 58 Jahren auf`s Altenteil geschoben. Dass für die wichtige Zukunftsaufgabe (Nachrichten für Tablet-PC) kein geeigneterer zu finden gewesen wäre als der bisherige Chefredakteur der HAZ, glaubt im Hause nicht einmal die Putzfrau.
Warum hat Madsack-Chef Flecken Ulrich Neufert abserviert? Offiziell wird man`s nicht erfahren. Ein möglicher Grund könnte die Koordinierung aller Chefredaktionen der Madsack-Blätter von der Küste bis nach Sachsen durch den neuberufenen und Flecken direkt unterstehenden Redaktionskoordinator von Thien sein...
pressekommentar: Koch und Brandt: Redaktion in neuer Hand

Über von Thien schrieb schon m Januar Ingeburg Peters (bzw. der Kress-Report)

epaper2... Die Geschäftsführung des Medienhauses aus Hannover werde ein Projekt starten, " in dessen Verlauf die redaktionellen Strukturen aller Zeitungstitel im Mittelpunkt stehen", heißt es in einer Madsack-Pressemitteilung. Dazu gehörten "die Optimierung der inhaltlichen Zusammenarbeit, eine verbesserte organisatorische Vernetzung der Redaktionen und die zentrale Bearbeitung überregionaler und internationaler Themen". Herbert Flecken, 60, Vorsitzender der Geschäftsführung, schreibt: "Unser Ziel ist es, Synergien zu definieren und nach sorgfältiger Analyse zu nutzen. Wir wollen die redaktionelle Qualität unserer Tageszeitungen weiter steigern." Manfred von Thien solle diesen Prozess einleiten, ihn begleiten und in enger Zusammenarbeit mit den Chefredakteuren aller Zeitungen der Mediengruppe Madsack vorantreiben. Er berichtet direkt an den Vorsitzenden der Geschäftsführung.

Von Thien hat sich bei Madsack in Sachen Synergien bereits Meriten verdient: Die RSG produziert seit 2008 Teile des Mantels und Serviceinhalte für "Lübecker Nachrichten" und "Ostsee-Zeitung". Die Zusammenarbeit hat das Madsack-Management offenbar so sehr beeindruckt, dass es von Thien jetzt zum Redaktionskoordinator macht. Einige weitere Schritte zu einer verstärkten Zusammenarbeit ist das Medienhaus in den vergangenen Monaten bereits gegangen: Im März fasste es die Berliner Korrespondenten aller Madsack-Zeitungen zusammen, einige Monate später kündigte Flecken an, dass die Serviceredaktionen des Hauses sich jeweils auf bestimmte Kompetenzen konzentrieren sollen...


Die HAZ hat unter der neuen Chefredaktion offenbar die Boulevard- und Schmierblatt-Kompetenz übernommen: Mit der Ausweitung der Rubik "Welt im Spiegel" auf zwei Seiten mit Null-Meldungen ist man jetzt auf diesem Niveau angekommen: Ich schlage vor, das so weiterzutreiben: Bushidos Mutter gibt ihn zur Adoption frei, Kachelmann und Stone (beide 53) heiraten und adoptieren Bushido (32), - dann kann der mit Mutter und Vater zuhause Gangbang-Koks-Parties feiern und muss seine Mädels nicht mehr zwischen 4.30 und 5.20 rausschmeißen, weil seine neue Mutter ja bestimmt - von Papa noch gefesselt - nicht so früh aufsteht ...

... derweil das Schwesterblatt Neue Presse klarmacht, in welcher Liga das poltitische Personal in Zeiten boulevardisierter Postdemokratie wirklich spielt, nämlich in einer mit Salsakönig Emile Moise!

HAZ_HP_06

CRISIS , WHAT CRISIS ? (IX): Aus der Geschichte lernen - DDR/BRD 1989

Aus dem Bericht der Deutschen Bundesbank:
Die Zahlungsbilanz der ehemaligen DDR 1975 - 1989, Frankfurt/Main 1999, S. 58f.

zahlungsbilanz_ddr
Zahlungsbilanz2

1989 beliefen sich die inneren BRD-Schulden (aller Gebietskörperschaften) auf 923,5 Mrd. DM und waren damit mehr als doppelt so hoch wie die Netto-Auslandsguthaben. Die Neuverschuldung des Staates betrug 1989 mit 42 Mrd. DM immerhin 28,6 % der privaten Ersparnisse des Jahres von 147 Mrd. DM.
Die westdeutsche Unternehmensverschuldung lag bei 1.169,6 Mrd. DM, die private
Verschuldung für Wohnungsbau 729,4 Mrd. DM. 1989 belief sich der Stand der
Konsumentenkredite an Privatpersonen auf 109,3 Mrd. DM.
Die Subventionen an Unternehmen beliefen sich 1989 auf 75,6 Mrd.DM. Das Staatsdefizit betrug 1989 26,3 Mrd. DM und das Kapitalbilanzsaldo -136,2 Mrd. DM.
Ausländische Anleger hielten 1990 DM-Forderungen gegenüber den öffentlichen Institutionen in der BRD in Höhe von 220 Mrd. DM, die als Brutto-Auslandskapitalschulden zu werten sind.
Saldiert mit den Guthaben ausländischer Notenbanken und internationaler Institutionen bei der Bundesbank, belief sich die so errechnete Netto Auslandskapitalverschuldung auf 168,5 Mrd. DM.

Quelle: Wie marode war die DDR 1989 ? Karl Mai Halle, 30.9.99; Karl Mai, geboren 1932, ist Ökonom und lebt in Halle/Saale, Mitglied der AG Alternative Wirtschaftspolitik und der AG Perspektiven für Ostdeutschland.

„Die SED ist nicht wegen ihrer Schulden gekippt, sondern weil das System moralisch
diskreditiert war und Gorbatschow die Hand weggezogen hat“, bemerkte der
vormalige Bundesbankpräsident Karl-Otto Pöhl in einem Interview. (zitiert nach Luft, 1999, S. 33)

Vorschlag für alternatives Rating: Die Pöhl-Kriterien:
  • Moralische Diskreditierung des Systems
  • Weggezogene Hand

CRISIS , WHAT CRISIS ? (VIII): Aus der Geschichte lernen - Polen 1981

Konkret 02/82, S. 11
Winfried Wolf
Pleite und Moral - Polen ist zahlungsunfähig, die polnischen Arbeiter hungern für die westlichen Banken.


1981_welt_kriegsrechtt_polenGEMESSEN an den Maßstäben einer politischen Moral, die bei anderen (passenderen) Gelegenheiten hervorgekramt wird, hat die Partei- und Staatsbürokratie der Volksrepublik Polen mit dem Militärputsch vom 13. Dezember 1981 ihren politischen Bankrott erklärt. Gemessen an den einschlägigen Bestimmungen des internationalen Handelsrechts erlitt die VR Polen mit der Nichtbegleichung ausstehender Zinszahlungen am 31. Dezember den wirtschaftlichen Bankrott.
Doch Moral hin, Handelsrecht her - beides wird in Kapital-Kreisen im Westen anders gesehen. Daß dabei das Sein das Bewußtsein, Handel die Moral bestimmt, dürfte spätestens dann deutlich werden, wenn hinzugefügt wird: es geht um 28.500.000 US-Dollar, um runde 65 Milliarden Mark*, mit denen die VR Polen bei den Westbanken in der Kreide steht; es geht um Soll oder Haben solch riesiger Summen und für einige dieser Banken möglicherweise auch um Sein oder Nichtsein. Dieses 28-Mrd.-Dollar-Argument läßt den 13. und den 3 1. Dezember 1981 in einem völlig anderen Licht erscheinen.
Natürlich, wir reden nicht von den Fassadenklebern und - streichern; nicht von »Bild«, auch nicht von den halbwegs allgemein zugänglichen ersten Seiten der bürgerlichen und liberalen Blätter. Hier ist Polen der Vorwand, um die antikommunistische Sau rauszulassen. Wir reden von den feineren Blättern und den weniger zugänglichen Wirtschaftsseiten der bürgerlichen Zeitungen:
»Niemand im Westen kann jetzt ein Interesse daran haben, die Hilfsmöglichkeiten (für das Polen unter der Militärregierung) drastisch zu beschneiden.« Befand das »Handelsblatt«. »Obwohl man Jaruzelskis Militärputsch nicht zuzustimmen braucht«, so war in der »Zeit« zu lesen, »muß man ihm doch Erfolg wünschen.« Das New Yorker »Wall Street Journal« äußerte sich eine Spur direkter: »Die Mehrheit der Banker ist der Ansicht, daß autoritäre Regierungen eine gute Sache sind, da sie zur Disziplin zwingen. « Und die Londoner »Financial Times« wurde ausgesprochen lyrisch: »Es ist eine Tatsache, daß die « westlichen Regierungen die Ereignisse in Osteuropa nicht bestimmen können und nicht versuchen sollten, dies zu tun. « In den unsterblichen Worten von Fats Waller: »I'll sigh for you (yeah), I'll cry for you (yeah) / I tear the stars down from the sky for you / What more can I say? You want me to rob a bank? / Well, I won't do it! / If this ain't love, it'll have to do ...«
Am 31. Dezember 1981, 24 Uhr, war die Volksrepublik Polen bankrott. Denn sie konnte im letzten Jahr nicht nur die Tilgungsraten der Westschulden nicht begleichen - sie blieb auch den größten Teil der Zinszahlungen schuldig. Die volle Begleichung aller Zinsen war jedoch Voraussetzung dafür, daß die Umschuldungsvereinbarungen von Mitte 1981 Gültigkeit erlangen; der entsprechende Vertrag sollte am 29. Dezember 1981 unterzeichnet werden. Daraus wurde nichts - wenige Tage nach dem Militärputsch ließen die neuen polnischen Machthaber die Westbanker wissen, daß sie auch die ausstehenden 350 Millionen Dollar Zinsen für 1981 nicht begleichen konnten. Damit hätten die Polenkredite, da keine neuen Abmachungen erfolgten, nach internationalem Wirtschaftsrecht, als »notleidend«, die VR Polen als zahlungsunfähig erklärt werden müssen.
Die kapitalistischen Gläubiger zitterten und zittern, daß auch nur eines der 460 am Polen-Kredit-Geschäft beteiligten Institute die Nerven verliert
, seine Kredite für verloren erklärt (abschreibt) und damit Polen offiziell »in Verzug« setzt. Die am Kredit-Clearing beteiligte Wiener Creditanstalt Bankverein erließ eigens ein Fernschreiben an die Banker-Kollegen und appellierte an die Solidarität mit den beteiligten Banken, um eine »Kette von Kreditausfällen« zu vermeiden. Da paßt es dann ins Bild, wenn der erste Westemissär der polnischen Putschisten, Rakowski, in der BRD, dem Land mit den größten Osthandelsinteressen und dem stärksten Engagement bei den Polen-Krediten empfangen wird und mit Otto Wolff von Amerongen eine Art TV-Silvesteransprache hält. Man wundert sich auch kaum, daß Dresdner Bank-Chef Friderichs als erste westliche VIP das Polen des Militärrats besucht und man ahnt, daß seine hochnotpeinlichen Fragen dort nicht den Internierten gelten. Schon möglich, daß er gemeint war, als der »Spiegel« einen »Frankfurter Großbankier« wie folgt zu Worte kommen ließ: »So sehr uns Demokraten das Herz blutet, durch den Ausnahmezustand können unsere Kredite nur sicherer und besser werden.«


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Der vollständige Text hier: 8202_011_wolf (html, 14 KB)
[Ich erwähnte ja schon, dass die Konkret- CD mit den kompletten Ausgaben 1974 - 2006 (ausverkauft!) eine unglaubliche Fundgrube ist. Ich hoffe, Gremliza nimmt es mir nicht übel, dass ich da räubere, aber ich denke, das Interesse an Aufklärung geht hier vor Copyright !?]

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DDR-Schulden

AAA for Ceauşescu's Romania!!!

Archäologie CVXVVXXXXIII: Martin Walser - Kunstbericht

Literatur-Konkret 1981, S. 9

EINIGE reisen mit ihrer Verzweiflung von einer Gelegenheit zur anderen. Sie sind aber sehr künstlerisch und heikel. Bevor sie zusagen, ihre Verzweiflung zu dem und dem Zeitpunkt in einer bestimmten Stadt auszustellen, verlangen sie phantastische Garantiesummen. Würden ihnen die nicht gewährt, möchten sie sich mit ihrer Verzweiflung gar nicht mehr von der Stelle rühren. Aber die Summen werden garantiert, weil man ihre Verzweiflung endlich auch aus der Nähe erleben will. Dann hat man also diese wunderbare Verzweiflung in unserer Stadt. Man streichelt sie, die Verzweiflung. Man frägt ihn, den Besitzer, ob seine Verzweiflung auch uns streicheln könne. Nur einmal, bitte. Oder ob sie, die in der glanz- und elendsvollen, also unübertrefflich geschmackssicher entworfenen Koje kauert, wenigstens einmal die Augenlider heben könne zu einem einzigen Verbindlichkeitsblick. Aber während wir noch sprechen, verfinstert sich das Gesicht des Verzweiflungsbesitzers auf eine Weise, daß das Licht im Umkreis der 27-Kubikmeter-Koje einfach weggefressen wirkt. Wir haben eine Fehlbitte getan. Das sieht uns gleich. Bitte, antworten Sie uns nicht, Herr der Verzweiflung, wir nehmen die törichte Bitte zurück. Wir sehen schon, daß Ihre Verzweiflung mit uns nichts gemein haben will. Sie haben eine Verzweiflung, an die können wir nicht einmal hinriechen. Obwohl wir das gern täten. Aber gegen Ihre Verzweiflung sind wir einfach der letzte Dreck. Ja, ja, sagen Sie's uns nur immer wieder ins Gesicht, Sie höherer Mensch, Sie. Wir scheiden von Ihnen noch zerknirschter als wir gekommen sind. Rückwärts gehend verschwinden wir. Die Verzweiflung selber rührt sich natürlich nicht. Sie läßt sich nicht anmerken, ob sie uns überhaupt bemerkt hat. Sie sitzt einfach, Hände zwischen den Knien, ein Bild ihrer selbst. Man kann sie nicht erreichen, aber ehren. Lieben. Man möchte sie umarmen. Vielleicht hat sie paradiesische Ekzeme. Gerüche. Schwarze Unterhosen. Tätowierungen, die Erdteile zeigen, in denen noch niemand war. Nichts weiß man von ihr. Das will er so, der Besitzer. Wir grüßen. Wir gehen. Wir träumen. Als der Herr mit seiner Verzweiflung schon weitergereist ist, fangen wir an zu diskutieren. Hatte sie wirklich die Hände zwischen den Knien? Hatte sie nicht vielmehr die Beine übereinandergeschlagen? Und was wäre für eine so schöne Verzweiflung die richtige Haltung? Wir wissen es nicht. Uns muß es gesagt werden. Zum Glück gibt es Zeitungen, in denen alles steht, was wir über jene einmalig schöne Verzweiflung wissen müssen. Seit langem lesen wir nun in den besten Zeitungen, wie überall in der Welt jene herrliche Verzweiflung aufgenommen wird. Inzwischen ersetzt uns die Zeitung die Verzweiflung, gewissermaßen. Wenn wir uns genau prüften, würden wir wahrscheinlich feststellen: Zeitung und Verzweiflung, das ist eins. Der Herr der Verzweiflung ist der Herr der Zeitung. Es gibt nur eine Messe und das ist seine Messe. Und auf dieser Messe nur eine Koje und das ist seine Koje. Und in dieser Koje nur eine Verzweiflung und das ist seine Verzweiflung. Und die hat die Hände voller Zeitung, und das ist seine Zeitung, denn Zeitung und Verzweiflung, das ist eins. Das sollten wir, die Leute draußen im Land, eigentlich längst gelernt haben. Aber anstatt zu lernen, diskutieren wir, beugen uns in die Zeitung, beziehungsweise in die Verzweiflung.

BILD-Interview (12.07.2011) mit Schriftsteller Martin Walser (83) „Die Politik hat Sarrazin töricht schnell verurteilt“ -

Update:


via berlintürk.de

Verstehen lehren - Bildungsanstalt oder Zuchthaus

Eine Empfehlung (mittels einer sehr treffenden Rezension Im Freitag):

Gruschka... Kurz und prägnant wird das Reformgewitter analysiert. Es ging nicht mehr um "Strukturfragen", sondern um die Verbesserung der schulischen Ergebnisse, um Output-Steuerung - zur Freude nicht nur der Bildungsökonomen genannten Betriebswirtwschaftler. Die "Effizienz" kam auf den "Prüfstand". Und man stellte fest: Die "Qualitätsstandards" wurden nicht erreicht - bei weitem nicht. Also hat man an allen Problemstellen "Baustellen" aufgemacht. Der ideelle Reichtum der ministeriellen Ratgeber schien grenzenlos zu sein, schreibt Gruschka, Er konstatiert eine "entfremdete Getriebenheit" bis heute. Der Reformdiskurs, manchmal zaghaft kritisiert, ist bis heute ungebrochen, ein technokratischer Reformdiskurs, der mit Plastikwörtern und Leerformeln ausgefüllt.

Das Ergebnis kann nur kontraproduktiv sein. Schule ist eine Bildungsanstalt - oder ein Zuchthaus. Eine bittere Feststellung. Inhalte werden entsorgt, die Schüler werden - um die Sinnhaftigkeit des Bildungserwerbs betrogen - nur noch gedrillt. Sie werden - möchte ich ergänzen - zu Kompetenzträgern portfoliorisiert. Sie werden Objekte der hegemonialen Didaktisierung, die nur noch vereinfacht, schematisiert, aktualisiert, analogisiert und präsentiert.

Doch schafft diese schöne neue Welt der Erziehung (wie soll es bei Zauberlehrlingen anders sein?) neue Probleme: Es gilt bei inhaltlicher Leere die Arbeitsdisziplin aufrechtzuerhalten. Gruschka analysiert luzide die warenästhetisch produzierten Leitbilder ("Menschen achten, Verantwortung für sich und andere übernehmen, Leistung ermöglichen" u.ä.), Rituale, die wie ein verhaltenstherapeutisch sozialtechnisches Setting wirken, Verträge (wie abgeschrieben von Hausordnungen in Mietshäusern) und die allseits beliebte Streitschlichtung. Besonders verbreitet (fast ausnahmlos sogar) und trotz Kritik wohl unabschaffbar ist das Methodentraining. Sarkastisch charakterisiert Gruschka die beliebten methodischen Rezepte eines Heinz Klippert, der buchstäblich "Schule macht". In den Hochschulen, schreibt Gruschka, ist er mittlerweile angekommen - der Arbeitstyp des Unterstreichers...

Es geht um das "Verstehen lernen", ja richtig: Verstehen. Denn das mechanische Einüben ist in der Schule nur ein Ausnahmefall. Verstehen kann aber nur an den Inhalten ansetzen. Die Methode wird nur gewählt, wenn sie den Inhalt aufschließt. Erziehen "speist sich", so Gruschka ebenso links wie konservativ, aus der humboldtschen "Hingabe an die Sache" - durch Neugier und Streben nach Sinn. Kognitive Dissonanz im Unterricht produziert Anstrengung auf Seiten des Schülers. Es braucht Unzufriedenheit mit dem Zufriedensein mit dem Ungefähren dem Rückzug auf die eigene Meinung, dem vermeintlich fehlenden eigenen Talent. Gruschka beschreibt im weitgehenden Sinne das, was man problemorientierten Unterricht nennen könnte. Er meint allerdings keine Scheinprobleme...

Der Freitag, 20.06.2011

Mal reinschauen:

Gruschka, Andreas: Verstehen lehren. Ein Plädoyer für guten Unterricht
190 S. - ISBN: 978-3-15-018840-8, 5,00 €
Eine Fundgrube zur vertiefenden Auseinandersetzung mit "Unterricht" : Gruschkas ApaeK

Über die (lesenswerten) Kommentare zu der Rezension im Freitag bin ich auf des Kollegen Chryselers Blog "Ach, was soll ich sagen..." gestoßen, wo sich Interessantes über Lehrerbildung findet. Auch Herr Rau, den ich lange nicht in seinem Lehrerzimmer besucht hatte, macht sich Gedanken über die Qualität der Lehrerbildung.

Und in wie immer in diesem Zusammenhang der obligatorische Hinweis auf Holzkamp: Lehren als Lernbehinderung

Nachtrag zum 7. Juli: Ringos 71. Geburtstag



Ringo Starr feierte am Donnerstag seinen 71. Geburtstag mit einem Konzert im Hamburger Stadtpark.



The Fine Art Of Playing The Drums
The Fine Art Of Playing The Drums II ff.

beatles-senior
Mehr wunderbare Montagen beim Meet-The-Beatles-Contest

Nachtrag via RosaB:

CRISIS, WHAT CRISIS (VII): Rumpelökonomen

... Wenn die Griechenland-Krise etwas gezeigt hat, dann, dass es auch bei einem hoch verschuldeten Land desaströs wirkt, das Defizit mit kurzatmigem Herumkürzen und Steuererhöhen senken zu wollen – weil das zunächst nur die Rezession verschärft und dem Finanzminister dann Einnahmen fehlen. Ein Teufelskreis.

Die beiden US-Ökonominnen Carmen Reinhart und Belen Sbrancia zweifeln ebenfalls daran, dass es unter solchen Bedingungen möglich ist, aus den Schulden herauszuwachsen – durch hohes Wirtschaftswachstum. Lehrreicher sei, was Briten und Amerikanern nach 1945 geholfen hat und von Fachleuten „Financial Repression“ genannt wurde.* Fast vergessen.

Nach Kriegsende hatten die Briten Staatsschulden, die mehr als doppelt so hoch waren wie ihr Bruttoinlandsprodukt, viel mehr als heute die Griechen. Die Amerikaner kamen auf fast 120 Prozent. Zehn Jahre später lagen die Raten nur noch etwa halb so hoch – atemberaubend (siehe Grafik).

kolumne240611

Am Wirtschaftswachstum allein könne das nicht gelegen haben, so Reinhart und Sbrancia. So hoch war das damals nicht. Es gab auch keinen Schuldenschnitt, wie ihn Rumpelökonomen gerade für ein häufig zitiertes südeuropäisches Land fordern. Auch keine Hyperinflation, mit der Staatsschulden weginflationiert werden und die ja auch, sagen wir, nicht uneingeschränkt populär ist.

Der Trick lag in der starken Regulierung, die Amerikaner wie Briten nach dem Liberalisierungsdesaster samt Großer Depression in den 30er-Jahren begonnen hatten. Dazu gehörte, dass auf Bankeinlagen Zinsobergrenzen eingeführt wurden, die dazu führten, dass es attraktiver schien, dem Staat mäßig verzinste Staatsanleihen abzukaufen. Oder dass die Leitzinsen niedrig gehalten wurden. Und dass es strikte Auflagen dafür gab, Geld ins Ausland zu schaffen, damit auch keiner vor den niedrigen Zinsen fliehen konnte. Dazu gehörte auch, dass die Regierungen Auflagen erließen, wonach zum Beispiel Pensionsfonds gezwungen wurden, einen bestimmten Teil der Depots mit Staatsanleihen zu bestücken. Was den Schuldendienst ebenso erleichterte.

Wie die US-Expertinnen eindrucksvoll darlegen, lagen die Zinsen in dieser Zeit daraufhin viel niedriger als in (früheren oder späteren) Zeiten stark liberalisierter Finanzmärkte – bei mäßig höherer Inflation. In den USA gab es in jedem vierten Jahr zwischen 1945 und 1980 mehr Inflation als Zinsen, sprich: negative Realzinsen. Bei den Briten war das in fast jedem zweiten Jahr so. Unter einem Prozent lagen die britischen Realzinsen knapp drei von vier Jahren.

Jedes Jahr mit negativen Zinsen reduziert Staatsschulden. Und der Effekt ist enorm. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) sparten die USA in dieser Zeit jährlich gut drei Prozent an Zinszahlungen, die Briten sogar 3,6 Prozent, wie Reinhart und Sbrancia unter eher konservativer Annahme schätzen. Schon das hat die Schulden in zehn Jahren um mindestens 30 bis 40 Prozent des BIPs sinken lassen. Wofür die wenigen anderen Länder, denen so was bei normaleren Zinsen gelang, ein paar Jahrzehnte brauchten. Oder einen Dauerboom. ..


FTD Die Kolumne
- Rechnung an die Bank, 24. Juni 2011, Thomas Fricke

Möglicherweise müssen wir zum Finanzsystem aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zurückkehren.

--> J. Bradford DeLong bei FTD

Liverpool-family-1957

Impoverished Liverpool family, 1957 - aus If Charlie Parker .... Let Us Now Praise Famous Men, Women and Children #4

Falsch Gm8 IX: Könnten nicht die Titul Magister, Doktor pp zu Taufnamen erhoben werden?

vgl. Lichtenberg, Georg Christoph: Sudelbücher, Heft J [1096], in: Ders., Schriften und Briefe I, München: Hanser, 1968, S. 807

Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) hat am Mittwoch Fehler beim Verfassen seiner Doktorarbeit eingeräumt und sich dafür entschuldigt. Er bestätigte damit einen Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit". Er betonte aber zugleich, dass er keinerlei Textpassagen ohne Quellenangabe kopiert habe und es sich deshalb nicht um ein Plagiat handele. Vielmehr enthielten alle übernommenen Textstellen die Nennung des Autors und die entsprechende Seitenzahl. Besonders brisant: Althusmann ist auch Vorsitzender der Kultusministerkonferenz, die unter anderem für die Qualitätsstandards an Hochschulen zuständig ist. Einen Rücktritt von seinen politischen Ämtern schloss er aber zunächst aus: ...
Vgl. NDR.de - Das Beste am Norden - Hannover/Weser-Leinegebiet, Stand: 06.07.2011 17:10 Uhr; http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/hannover/althusmann141.html; Zugriff am 06.07.2011 um 18.12 Uhr

"Für meine Ämter habe ich, auch nachdem ich den Ministerpräsidenten gestern informiert habe, entschieden, dass dies eine Krise ist, die ich durchzustehen habe."

Vgl. Althusmann: Pressekonferenz vom 06.07.2011 - Es gilt das gesprochene Wort ...
Was immer das bedeuten soll, wenn einer für seine Ämter entscheidet, auch (??) nachdem er einen anderen informiert hat (der das offenbar für die Ämter auch so sieht), dass dies nämlich eine Krise ist, die aber nicht im Sinne von Prozessorganisation und Prozesskooperation in der öffentlichen Verwaltung mit klaren Folgen für die Personalentwicklung gelöst werden soll, sondern durch Durchstehen:
  • Wie persönliche Krisen bewältigen?
    8 Tipps für den Umgang mit Krisen

    1. Akzeptieren Sie Ihre momentane Hilfslosigkeit und Ihre seelischen Schmerzen.
    Je mehr Sie gegen Ihre Lage ankämpfen, je mehr Sie sich darüber ärgern, dass es Sie treffen musste, je mehr Sie mit dem Schicksal hadern, je mehr Sie sich dafür verurteilen, dass Sie nicht in der Lage sind, einen Weg aus der Krise zu finden, je mehr Sie von sich verlangen, stärker und zuversichtlicher sein zu müssen, umso länger dauert es, bis Sie einen Weg aus der Krise finden...
    8. Stellen Sie sich die Frage: Was kann ich aus dieser Krise lernen? ...
Etwa dies:

"Schule macht nicht nur Spaß. Da muss man sich auch anstrengen."

Althusmann

Vgl. auch: Deutscher Schulpreis und Ministerdenk

--> Sie können hier eine Analyse der bislang geprüften Dissertation von Bernd Althusmann als PDF-Datei herunterladen.
--> Die Originaldoktorarbeit des Politikers können sie hier herunterladen, eine Auflistung aller beanstandeten Stellen finden Sie hier.
beschaedigt

Neues vom Panzer:
11.07.: ... So bezieht sich Althusmann auf die Seite 275 einer Veröffentlichung seines Doktorvaters - der entsprechende Band hat aber nur 186 Seiten. Der Verweis kann also nicht stimmen und ist überdies inhaltlich falsch: Der Gedanke, den Althusmann aufgreift, ist in dem genannten Beitrag nicht zu entdecken... SPON

CRISIS , WHAT CRISIS ? (VI): Stéphane Hessel und Immanuel Wallerstein

Vor langer Zeit (1979) gab es ein Buch, herausgegeben von Axel Eggebrecht, mit dem Titel "Die zornigen alten Männer", das für die Entwicklung politischen Bewusstseins sehr hilfreich war. Heute sieht es wieder so aus, als brauche man alte Männer für notwendige Denkanstöße:
2 krtitisch zu prüfende Denkangebote:

Sternstunde Philosophie vom 19.06.2011
st.tv: "Mit Empört Euch! hat der einstige Résistencekämpfer und spätere hohe Diplomat Stéphane Hessel 2010 einen millionenfachen Bucherfolg erzielt. In einem zweiten Schritt vertieft er seine Vorstellung von einem engagierten Leben. Engagiert Euch! heisst seine neuste Publikation. Eine komplexere Welt, so der Jahrhundertzeuge Hessel, erfordert komplexere Strategien. Juri Steiner hat das 94-jährige «Jugendidol» in Berlin getroffen und mit ihm über Widerstand, internationale Zusammenarbeit sowie persönliches Engagement gesprochen, und darüber, ob sich die Welt auch tatsächlich verändern lässt." via Swen's Weblog

Anmerkungen dazu von Seeßlen hier!



Interview mit Immanuel Wallerstein, Senior Research Scholar an der Yale University, USA. Mitbegründer der Weltsystem-Theorie, von 1994-1998 Präsident der International Sociological Association und Autor zahlreicher Bücher. Komplettes Interview auf Deutsch und Englisch unter www.kontext-tv.de
kontext_logo
via Noctural Times

Siehe auch: CRISIS , WHAT CRISIS ? (III): Merkelianismus

CRISIS , WHAT CRISIS ? (V): Wie Zeitungen dumm machen (II), die Volksversammlung sich schlau und die Rating-Kasperl entmachtet werden ...

Neues vom Bankhaus Rott:

Nun ist es vollbracht. Griechenland hat noch so viele Schulden wie vergangene Woche. So sieht eine „Rettung“ im Jahre 2011 aus. Wie man aus der steuerfinanzierten Stützung von Gläubigerbanken und Versicherungen eine „Rettung“ des Schuldners Griechenlands konstruiert hat, ist ein weiterer Meilenstein im Niedergang der deutschsprachigen Medienlandschaft…

Wer trotz vermutlich körperlicher Schmerzen in den letzten Tagen noch dazu in der Lage war, die teils unfassbaren Kommentare zahlreicher „Experten“ bis zum Schluss zu konsumieren, dem war so einiges an neuer Weisheit beschieden. So wurde die Freiwilligkeit der Banken gelobt, gewiss, sie sei gering, aber es sei schon ein starkes Zeichen. Ein starkes Zeichen? Wofür?

Ein Gläubiger vergibt einen Kredit – niemand hat ihn dazu gezwungen – und vereinnahmt dafür Risikoprämien. Kann der Schuldner nicht zahlen, dann erfährt der Gläubiger einen Verlust. Das Prinzip ist ebenso alt wie einfach und kommt – an vielen Moderatoren ist diese Tatsache scheinbar vorbeigezogen – relativ häufig vor. Der Kreditausfall gehört zur Kreditvergabe wie der Wind zum Wetter. Das Schlimme ist, dass diese Freiwilligkeit von den Medien munter aufgenommen wird anstatt diese Farce zu hinterfragen. Selbst so genannte Nachrichtenkanäle und Radiosender spielen munter dieses Lied....
weiterlesen!

So-entmachten-wir-die-Rating-Kasperl-FS-Misik-
Misik erklärt in seinem Videocast (ab 1'30), wie Rating funktioniert und hat zum Rating der Rating-Kasperl ein eigenes Rating-System entwickelt:

ACDC+
EHEC
KGB
WC-

______________________________________________________
Presseerklärung (?!) der Volksversammlung Syntagma-Platz, Athen - 3.7. 2011

Eine verkommene und diktatorische griechische Regierung, die nicht das Volk des Landes vertritt, hat Gesetze verabschiedet, um das öffentliche Eigentum und das Land gegen den Willen der großen Mehrheit zu verkaufen !

Wir informieren alle diejenigen, die nun eine Kaufgelegenheit erwarten, dass wir in einer sehr kurzen Zeit diese Regierung stürzen und alle Verantwortlichen für ihre Verbrechen gegen das Volk und das Land zur Rechenschaft ziehen werden. Ihre Gesetze und Unterschriften sind nichts wert. Sie waren durch das griechische Volk nicht legitimiert und werden von ihm nicht anerkannt !

Wir warnen jeden Investor vor der Annahme, hier eine Auktion oder Ankauf unseres öffentlichen Eigentums oder unseres Landes oder darüberhinaus irgendeinen Ankauf tätigen zu können.

Sobald wir die Souveränität unseres Landes wieder hergestellt haben, werden sie, was immer sie auch gekauft haben, verlieren und das Geld, das sie in illegale Transaktionen zahlten, wird nicht ersetzt.

Darüberhinaus warnen wir sie, dass wir bis zur Kontrolle des Landes durch den Prozess der Rückeroberung unserer Rechte wie sie in der griechischen Verfassung und den bekannten internationalen Volksrechten niedergelegt sind, alle notwendigen Aktionen (durch unsere Selbstorganisation) ergreifen werden, um ihre Investitionen zu verhindern und zu sabotieren.

Daher sollte kein künftiger Investor es wagen, mit einem Gelegenheitskauf unser öffentliches Eigentum oder unser Land anzutasten, es sei denn, er geht höchste Risiken ein. In dem Falle seien seine Investitionen „willkommen“ in unserem Land, das wie sein Volk der Freiheit beraubt wurde, da es zur Geburt von Helden beitragen wird, durch die Taten ihres Widerstandes.

via Duckhome

Zu Artikel 26 GG

Art. 26 Abs. 1 GG: Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.
Art 2 des Vertrages vom 12. September 1990 über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland (so genannter Zwei-plus-Vier-Vertrag): (Verbot des Angriffskrieges) Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik bekräftigen ihre Erklärungen, dass von deutschem Boden nur Frieden ausgehen wird. Nach der Verfassung des vereinten Deutschlands sind Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, verfassungswidrig und strafbar. Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik erklären, dass das vereinte Deutschland keine seiner Waffen jemals einsetzen wird, es sei denn in Übereinstimmung mit seiner Verfassung und der Charta der Vereinten Nationen.

Duckhome zitiert

Meine Einschätzung ist aber, dass wir insgesamt auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen - negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen.
Horst Köhler

Weil Deutschland Gewicht hat in der Welt können wir nicht nur an der Welt verdienen, sondern haben auch eine Verpflichtung, einen militärischen Beitrag, wenn wir es aus anderen Gründen für richtig halten, zu leisten, damit unser Gewicht in der Welt anerkannt wird, bleibt und damit wir die Solidarität, die wir über Jahrzehnte bekommen haben, auch zurückgeben. Thomas de Maizière

und verweist auf diesen lehrreichen Film über den Leopard 2 A7+


Bundessicherheitsrat genehmigt Waffen-Export nach Saudi-Arabien und Algerien - IPPNW


... und auf diesen bemerkenswerten Aufsatz von Heinrich Hannover: Nie wieder Krieg.

Nachtrag vom Postillon:
Deutschland liefert 200 Panzer nach Somalia, um Hungersnot zu bekämpfen

... von der Etsch bis an den Belt ...

haz290611S14
Heute in meiner LieblingsHAZ auf S. 14 in einem "AnzeigenSpezial: Mit dem Auto in den Urlaub"

gaue2... Nächstes Jahr könnten wir dann mal die beliebten deutschen Regionen an der Memel heimsuchen! So wird endlich verständlich, was mit dem "Europa der Regionen" im deutschen Sinne gemeint ist!
Schön auch, dasS wir bei der Bestimmung der Regionen ("... deren Bevölkerung ethnische, sprachliche oder kulturelle Gemeinsamkeiten haben") über die Grenzen von 1941 hinausgehen können, da wir keine Rücksicht mehr auf den Italiener nehmen müssen, weil der gleich nach dem Griechen dran ist ...

Zur Erholung:

How To Teach Economics (III) ... in 2 Minutes and 15 Seconds: SNAP



Die Diagnose dürfte auch für Deutschland zutreffend sein; die Schlussfolgerung klingt eher abenteuerlich, ist allerdings deshalb vielleicht für Rot-(Rot)-Grün interessant und auch für die USA ja nicht ohne Hand und Fuß (vgl. USA: Gescheiterte Experimente bei Bankhaus Rott):

oimg

Weitere Clips von Robert Reich (z.B. Help End the Military-Industrial-Congressional Complex) hier! (via nds)

How to teach ... bei GBlog

Amazing Imelda

Imelda-May-Mayhem-CMS-Source

Imelda und der Meister

Reisetipp für NeolibStaatsverdrossene

Come to Somalia!


via Weissgarnix

Archäologie CXLVI : "Unternehmen Barbarossa"

"1. Der Krieg ist nur weiter zu führen, wenn die gesamte Wehrmacht im 3. Kriegsjahr aus Rußland ernährt wird.
2. Hierbei werden zweifellos zig Millionen Menschen verhungern, wenn das für uns Notwendige aus dem Lande herausgeholt wird."

Dieses Ergebnis einer Arbeitsbesprechung des Generalrats der Vierjahresplanbehörde, der die militärischen und wirtschaftlichen Aspekte der Angriffsplanung koordinierte und dem die Staatssekretäre aller wirtschafts- und sozialpolitisch wichtigen Ressorts sowie der Wehrwirtschaftsgeneral des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) Georg Thomas angehörten, bildete eine wesentliche Grundlage für die deutsche Besatzungspolitik in der Sowjetunion.

Das "Unternehmen Barbarossa" 1941 - von Wigbert Benz

Am 22. Juni 1941 überfiel das nationalsozialistische Deutschland die Sowjetunion und führte dort einen beispiellosen Vernichtungskrieg: flächendeckende Verfolgung von Zivilisten, millionenfacher Mord an der Zivilbevölkerung und an Kriegsgefangenen. Dennoch haben die Opfer bis heute keinen angemessenen Platz im Gedächtnis Deutschlands gefunden.
Memorandum: „Aus dem Schatten der Erinnerung“

Die Sowjetunion hat die meisten Toten des Zweiten Weltkrieges zu beklagen. Die staatlich festgelegte Opferzahl von 20 Millionen wurde seit 1985 zur historischen Überprüfung freigegeben. Seither schwanken seriöse Schätzungen zwischen 25 und 40 Millionen sowjetischen Todesopfern. Ein staatliche mehrjährige Überprüfung ergab bis 2009

37 Millionen sowjetische Kriegsopfer

Christian Hartmann vom Institut für Zeitgeschichte gab 2011 eine Gesamtopferzahl dieses Krieges in der Sowjetunion von 26,6 Millionen Menschen an: darunter 11,4 Millionen sowjetische Soldaten, von denen 8,4 Millionen durch Kampfhandlungen und drei Millionen in deutscher Kriegsgefangenschaft starben. Neben den 1,1 Millionen in sowjetischer Kriegsgefangenschaft gestorbenen deutschen Soldaten, fielen an der Ostfront 2,7 Millionen Wehrmachtssoldaten, also knapp über die Hälfte der insgesamt 5,3 Millionen im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommenen deutschen Soldaten. Die Mehrheit der Opfer – 15,2 Millionen Menschen – waren demnach sowjetische Zivilisten.

- aus einem insgesamt ekelhaften wikipedia-Eintrag zu "Deutsch-Sowjetischer Krieg" ( ????) - 9 Ergebnisse 9.1 Tote und Verletzte

Russland-_Hinrichtung_von_Partisanen

Der Heilige Krieg
Musik: A.Aleksandrow. Text: W.Lebedew-Kumatsch. 1941. Audioaufzeichnung stammt von der Internetseite http://www.sovmusic.ru via Kriegsende aktuell.RU

Havana mon amour (II)

Photographs from Havana Deco by Alejandro G. Alonso, Pedro Contreras, and Martino Fagiuoli, W.W. Norton & Company. Copyright (c) 2007

havana_deco_stairway_colegio_nacional_de_arquitectos
Stairway in the Colegio Nacional de Arquitectos

Havana mon amour

CRISIS , WHAT CRISIS ? (IV): Wenn Zeitungen dumm machen

Print Würgt - Michalis Pantelouris über das Drucken von Wörtern und Bildern auf Papier für Geld - regte schon am 3. Juni ein Gedankenexperiment an. Gedankenexperimente finde ich faszinierend (vgl. LichtenbergLichtenbergs [K 276] Wenn der Mensch, nachdem er 100 Jahre alt geworden, wieder umgewendet werden könnte, wie eine Sanduhr, und so wieder jünger würde, immer mit der gewöhnlichen Gefahr, zu sterben; wie würde es da in der Welt aussehen?). Daher die Anregung, Pantelouris' Experiment mitzumachen:

Ich würde gerne ein kleines Gedanken-Experiment machen unter einer Prämisse: Nehmen wir für den Moment einmal kurz an, Aufklärung würde etwas nützen. Dann wäre es sinnvoll, Menschen korrekte Informationen zukommen zu lassen, damit sie auf der Grundlage dieser Informationen vernünftige Entscheidungen treffen können. Bis hierhin ist es noch relativ einfach.

Aber kommen wir dann einmal zur Realität: Die Rating-Agentur Moody’s hat das so genannte Credit Rating für Griechenland am Mittwoch noch einmal herabgestuft irgendwo in die Region der Kreditwürdigkeit einer Salatbar in Zeiten von EHEC. Und Ihre Tageszeitung hat darüber berichtet. Nehmen wir für dieses Experiment einmal an, Sie lesen die Süddeutsche Zeitung – wozu man ja im Prinzip nur gratulieren kann, das ist eine großartige Zeitung –, dann haben Sie zum Beispiel diesen Text gelesen, in dem es heißt:

Die Entscheidung, Griechenland vom Niveau B1 auf Caa1 herabzustufen, hänge mit dem erhöhten Risiko zusammen, dass Athen seine Finanzkrise nicht ohne Umschuldung in den Griff bekomme, erklärte ein Moody’s-Vertreter. Außerdem erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenlands Geber, die sogenannte Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF), die Freigabe ihrer Finanzhilfe an die Bedingung knüpfen könnten, dass private Kreditgeber sich an der Umschuldung beteiligen.

Und das ist alles korrekt. Es entspricht in etwa einer Zusammenfassung der von Moody’s genannten Hauptauslöser (“main triggers”) für die Herabstufung. Man muss allerdings nicht einmal die ganze Pressemitteilung lesen, um darauf zu kommen, das hier etwas fehlt. Der Satz, den die Süddeutsche mit “dem erhöhten Risiko” zusammenfasst, “dass Athen seine Finanzkrise nicht ohne Umschuldung in den Griff bekomme”, geht im Original so:

The increased risk that Greece will fail to stabilise its debt position, without a debt restructuring, in light of (1) the ever-increasing scale of the implementation challenges facing the government, (2) the country’s highly uncertain growth prospects and (3) a track record of underperformance against budget consolidation targets.

Ein aufmerksamer Leser könnte jetzt denken: Die drei in Klammern gefassten Zahlen könnten etwas bedeuten! Tatsächlich tun sie das auch. Sie verweisen auf die Begründungen für die Analyse, und es hätte sich gelohnt, die zehn Minuten zu opfern, sie durchzulesen. Denn da steht zum Beispiel:

In light of recent comments by EU and IMF officials, Moody’s believes that Greece is running out of options, and that heightened implementation risk inherent in any new programme also increases the probability of a default event. […]
Further fiscal austerity is likely to deepen and prolong the recession and further undermine domestic political support for the reform programme.

Kurz: Das Risiko ist gestiegen, dass Griechenland weitere Unterstützung von EU und Währungsfond braucht, verbunden mit wieder neuen Bedingungen. Diese Bedingungen sind einer der Gründe, warum Moody’s schlechtere Aussichten sieht. Oder, auf gut deutsch: Griechenland spart jetzt schon zu viel. Neue Sparziele von EU und IWF werden es nur noch schlimmer machen.
... Weiterlesen!

Hilfreich auch: 10 Strategien der Manipulation - Gehirnwäsche nach Noam Chomsky (bei le bohémien) und
Über das Spektakuläre an »Spiegel online« Von Stefan Gärtner bei titanic via chefarztfrau

Jugend hetzt - Coffee And TV über Paul Ronzheimer, Redakteur im Parlamentsbüro der “Bild”-Zeitung, gemeinsam mit seinem Kollegen Nikolaus Blome mit dem mit 10.000 Euro dotierten Herbert Quandt Medien-Preis für ihre gemeinsame Artikel-Serie “Geheimakte Griechenland” ausgezeichnet.

Und weiter zur Sache:
--> Wenn "Verrückte" in Europa regieren
--> CRISIS , WHAT CRISIS ? (III): Merkelianismus für Griechen und Spanier

Ästhetik IV: Geheimsache Ghettofilm - Der entleert-gerichtete Blick hinter der Kamera

Gestern Abend wurde - um 23.30 also wie üblich unter Ausschluss der werktätigen Bevölkerung - Yael Hersonskis Geheimsache Ghettofilm gezeigt:



"Shtikat Haarchion – Geheimsache Ghettofilm" von Yael Hersonski erzählt die Geschichte eines nationalsozialistischen Propagandafilms über das Warschauer Ghetto, der 1942 begonnen, jedoch nie fertig gestellt wurde. Auf ungeklärte Weise gelangten die 62 Minuten Filmmaterial als Rohschnitt erst in ein DDR-Archiv und werden heute im Bundesfilmarchiv aufbewahrt.

Die Aufnahmen sind kurz vor der Deportation der Ghettobewohner entstanden und zeigen aufwendig inszenierte Szenen vom vermeintlichen Luxusleben der Juden im Ghetto. Diesen Szenen wurden Einstellungen gegenüber gestellt, die Hunger, Leid und Tod der deutschen Bevölkerung zeigen. Der genaue, ursprünglich geplante Verwendungszweck dieser Aufnahmen ist nicht überliefert. Jedoch ist zu vermuten, dass die Aufnahmen für einen antisemitischen Dokumentarfilm, ähnlich dem nationalsozialistischen Propaganda-Spielfilm „Der Ewige Jude“,der von einem Millionen-Publikum gesehen wurde, gemacht wurden.

Für ihren Film befragte Regisseurin Yael Hersonski Menschen, die sich an die Dreharbeiten des Propagandafilms erinnern und suchte nach Aufzeichnungen darüber in geretteten Tagebüchern von Ghetto-Bewohnern. Auch das Verhörprotokoll des damaligen Kameramanns wurde von Hersonskis für ihren Film ausgewertet. Die vom Propagandaministerium inszenierten Szenen galten lange Zeit als authentisch – sie tauchten nach dem Krieg als "Archivaufnahmen" in Dokumentationen über das Warschauer Ghetto auf – ein leider allzu typisches Beispiel für den Zynismus der NS-Propaganda und den unreflektierten Umgang damit.

Das neue an "Shtikat Haarchion“ ist, dass diese dokumentarischen Filmbilder zum ersten Mal auf ihren propagandistischen Inhalt und auf ihre Inszenierung hin überprüft worden sind. Dies übernimmt Yael Hersonski in einer Mischung aus historischer und filmanalytischer Aufarbeitung und trägt zum weiteren Verständnis der damaligen Geschehnisse bei. Die Regisseurin resümiert: "Nachdem die Welt einen Teil der Verbrechen mit eigenen Augen hatte sehen können, waren die Bilder nicht länger, was sie zuvor waren...

Shtikat Haarchion
Regie: Yael Hersonski
Produktionsland: Israel, 2009
Filmlänge: 89 min
Hebräisch, Deutsch, Polnisch, Jiddisch, Englisch Quelle: Shoa.de

... waren die Bilder nicht länger, was sie zuvor waren... : Abgesehen davon, dass man erfährt, was man ahnen konnte, dass Wag The Dog nichts Neues war: Besonders verstörend und interessant sind die Aussagen des Kameramannes, der (s. o. 1'17) sagt: "Ich wusste nie, was der Zweck der Filme war, die wir drehten" und der im folgenden auch schildert, wie unprofessionell - aus der Sicht eines Kameramannes - die Vorgaben der beteiligten Partei- und SS-Leute waren; deutlich wird aber, dass er aber offenbar genau wusste, welcher Blick der Kamera auf die Juden im Ghetto erwartet wurde. Dass sozusagen selbstverständlich der bestellte Kameramann den Blick auf die Opfer technisch realisiert, der für den Film benötigt wird, was bedeutet, dass es nich nur der entleerte Blick hinter der Kamera ist, der uns - wie in den Aufnahmen der Wehrmachtsoldaten von Hinrichtungen usw. - begegnet, sondern ein schon gerichteter Blick, der weiß - offenbar ohne dass es dem ausführenden Handwerker bewusst ist - wie er die Objekte zu sehen hat und wie er diese Sicht handwerklich optimal zu realisieren hat (vgl. im Film die Versuche unterschiedlicher Einstellungen z.B. zum Schlachter: Wie hier die Perspektive mehrfach gewechselt wird, um die Inszenierung eines Gegensatzes von reicher Jüdin und armen, hungernden Kindern möglichst sinnfällig werden zu lassen ...). Was also ist der Wahrnehmung des Kameramannes, der keine Instruktion braucht, was er zu sehen und zu filmen hat, eingeschrieben, so dass er von sich aus und ohne ein Bewusstsein davon den Pannwitz-Blick realisiert????
Ghetto3

Die furchtbare Fortsetzung in der Gegenwart: Visiotype
seesslen-visiotype
heute in meiner LieblingsHAZ zitiert ...

Ästhetik III: Das Naturschöne - Chile’s Puyehue Volcano Erupts (feat. Dave Davies)

„Wie verklammert das Naturschöne mit dem Kunstschönen ist, erweist sich an der Erfahrung, die jenem gilt. Sie bezieht sich auf Natur einzig als Erscheinung, nie als Stoff von Arbeit und Reproduktion des Lebens, geschweige denn als das Substrat von Wissenschaft. Wie die Kunsterfahrung ist die ästhetische von der Natur eine von Bildern. Natur als erscheinendes Schönes wird nicht als Aktionsobjekt wahrgenommen. Die Lossage von den Zwecken der Selbsterhaltung, emphatisch in der Kunst, ist gleichermaßen in der ästhetischen Naturerfahrung vollzogen“.
Die Quintessenz dieser Verklammerung, wenn man die oben zitierte Passage zugrunde legt, besteht darin, dass die Erfahrung, die dem Naturschönen gilt, genauso wie die ästhetische Erfahrung die Grenzen eines nach den Prinzipien der Selbsterhaltung gestrickten Lebens, das grundsätzlich im Zeichen der Zweck-Mittel-Rationalität steht, sprengt, und so zu einer Horizonterweiterung jenseits des herrschenden Selbsterhaltungsdiktats führt. Sowohl in der ästhetischen, wie in der des Naturschönen innegewordenen Erfahrung klingt somit nach, dass bei dem Kunstschönen genauso wie bei dem Naturschönen die Erscheinung, der die Erfahrung gilt, eine für sich ist, und sich nicht unter eine fremde Allgemeinheit bzw. zweckrationale, identifizierende Einheit subsumieren lässt...
Dabei geht Adorno von der Annahme aus, dass die der Kunst eigene ästhetische Rationalität selbst „in einem dem Naturmoment am ästhetischen Verhalten Ähnlichen“746 resultiert. Also nicht nur, dass „die genuine Erfahrung von Kunst ohne die Erfahrung des Naturschönen nicht möglich“747 ist, sondern die Erfahrung des Naturschönen erweist sich auch für die ästhetische Rationalität von grundlegender Bedeutung und zwar insofern, als dass die Erfahrung des Naturschönen die ästhetische Rationalität mitbestimmt und mitkonstituiert und dies in zweierlei Hinsicht, die von Adorno als Stärke und Schwäche an der Erfahrung des Naturschönen bezeichnen werden. Die in die ästhetische Erfahrung hinfließende, sie mitbestimmende Stärke an der Erfahrung des Naturschönen ist die Erinnerung an den herrschaftslosen Zustand, „weil die Erfahrung des Naturschönen diesseits der Naturbeherrschung sich hält“...

Zakria Sanati-Masboughi: Auf der Suche nach dem verlorenen Subjekt - Der Stellenwert des Ästhetischen im Kontext der Geschichtsphilosophie der Kritischen Theorie - Diss. Aachen 2006, S. 196ff.

Chiles-Puyehue-Volcano-eruption-june-2011-2


... passend: Dave Davies & Russ Davies - The Aschere Project-Two Worlds

Weitere Möglichkeiten zur Erfahrung des Naturschönen diesseits der Naturberrschung hier:
Chiles-Puyehue-Volcano-eruption-june-2011-3

... wobei eingeräumt sei, dass es sich natürlich nicht wirklich um das Naturschöne handelt, sondern um seine technische Reproduktion - eigentlich ja nicht mal das, weil mit dem Blick des Subjekts und mit dem Medium sich wieder etwas zwischen uns und die unberrschte Natur geschoben hat ...

Archäologie CVXVVXXXX: Warum ist die Banane krumm?

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01 Kindermund (:10)
02 Günter Bruno Fuchs Aus dem Notizbuch des Abendkönigs (7:36)
03 Kindermund (:08)
04 Wolf Biermann Erster Mai (:58)
05 Kindermund (:13)
06 Günter Herburger Birne macht Reklame (5:09)
07 Kindermund (:19)
08 Ernst Jandl Gedichte für Kinder (4:38)
09 Kindermund (:21)
10 Reinhard Lettau Auftritte verschiedener Herren (3:18)
11 Kindermund (:11)
12 Peter Rühmkorf Altes und Neues (1:14)
13 Kindermund (:05)
14 Floh De Cologne Scheißschlamassellied (4:31)
15 Kindermund (:10)
16 Peter Bichsel Ein Tisch ist ein Tisch (7:46)
17 Kindermund (:09)
18 Christa Reinig Die Fliege/Der Fischotter (2:04)
19 Kindermund (:23)
20 Wolf Biermann Das Märchen vom Märchenerzähler (4:55)
21 Kindermund (:14)
22 Peter Rühmkorf Abzählverse (4:14)

Verlag Klaus Wagenbach, Quartplatte 7, Berlin, 1971

Schön sind immer noch die von Peter Rühmkorf gesammelten Kinderverse (sozusagen aus dem Volksmund --> Reinhard Baumgart zu Peter Rühmkorf Über das Volksvermögen: VOLKSGESANG, VOLKSGESTANK im SPIEGEL 23/1967):

17 Kindermund by oldshoe

Wer als Grundschülerin das Glück hatte, die 1971 im Wagenbach Verlag erschienene Schallplatte "Warum ist die Banane krumm?" zu besitzen, hat wahrscheinlich eine spezielle Beziehung zu Peter Rühmkorf. Die frühe Erinnerung sitzt tief in der Kinderseele und schiebt sich vor alles später Angelesene. Die genannte Schallplatte ist nicht nur ein antiautoritäres Meisterwerk, das seinerzeit von fortschrittlichen Pädagogen eingesetzt wurde und einen (in der Presse weidlich dokumentierten) Skandal auslöste - Vorwurf: Pornographie -; die LP ist ferner ein literarisches gesamtdeutsches Meisterwerk. Es lesen darauf Reinhard Lettau, es singt schmetternd Wolf Biermann, es sprechen Christa Reinig, Peter Bichsel und Ernst Jandl; und es schüttelreimt virtuos: Peter Rühmkorf. Manche der durchgehend unanständigen Sprüche und Verse ließ er von Berliner Straßengören aufsagen, deren Kindheit noch nicht unter der Dauerbeobachtung gutmeinender, ängstlicher Eltern stand. (Aber das ist ein anderes Kapitel.)
bananaRühmkorfs Beiträge auf der "Bananenplatte" (nicht zu verwechseln mit dem Produkt der Warhol-Factory) sind sämtlich seiner berühmten, selbst von der FAZ gepriesenen Sammlung "Über das Volksvermögen - Exkurse in den literarischen Untergrund" (1967) entnommen, ja man könnte sagen, die Platte ist der Soundtrack zum Buch.
Peter Rühmkorf ist tot - Artischockenherz, erschrocken - FR 09.06.2008

Birne_-Herburger-... und wunderbar die Erinnerung an Günter Herburgers Birne-Geschichten, die die Lieblingsgeschichten der Kinder in der Kinderklinik waren (als ich dort Krankenhauslehrer war) und später auch die meiner eigenen Kinder ...

06 Birne macht Reklame by oldshoe

Die nur Anfang der 90er nochmal in kleiner Auflage als CD aufgelegte Banane ist zur Zeit bei amazon zu haben für 75 €; ansonsten schauen Sie mal bei Continuo's Weblog rein!

Zugabe:
Ingo Insterburg - Auf den Sack (1969)

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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