CRISIS , WHAT CRISIS ? (XIII): Die Schulden sind der Staat - Das Titanic-Szenario
In den letzten Tagen hat sich Herr Steinfeld, statt eines guten Essens, offenbar Gedanken über den Staat gemacht und die dann auch noch veröffentlicht:
Der gute Bürger und die böse Wirtschaft. Staat und Finanzmarkt lassen sich nicht trennen. Über den Gedankenfehler aktueller Kapitalismuskritik (sz 03.09.)
Er hätte sich lieber ein schönes Abendessen machen oder ein gutes Buch lesen und das rezensieren sollen statt auf Jens Jessens Kritik des Neoliberalismus in der ZEIT mit einem - für den immerhin Literaturchef der Süddeutschen Zeitung - blamablem Geschwurbel über Staat und Finanzwirtschaft zu reagieren. Solch unsauberes Denken hat man selten besichtigen können: Von der Verwechslung bzw. Ineinssetzung abstrakter Begriffe von Staat, Demokratie, Kapital und Finanzmarkt mit deren historisch-konkreten Erscheinungsformen und Handlungsweisen über die völlige Unkenntnis und Ignoranz kritischer (Staats-)Theorie ("gemeint sind wahrscheinlich einige K-Gruppen") bis zum völligen Unverständnis der Finanz- oder Schuldenkrise, - abgesehen davon, dass der Text über weite Strecken erstens schlicht unverständlich ist (und das nicht nur, wenn man die ideologischen Prämissen des Verfassers nicht teilt) und zweitens (wenn man die ideologischen Prämissen des Verfassers erkannt hat) schlicht verfassungsfeindlich.
"Hinter dem so vehement vorgetragenen Vorwurf (Eine Demokratie, die sich darauf beschränkt, Rauchverbote in Gaststätten zu erlassen oder die Helmpflicht von Radfahrern zu diskutieren, also dem gegenseitigen Gängelungsverhalten der Bürger nachzugeben, aber die eine große Macht, die alle gängelt, nicht beherrschen kann, ist das Papier nicht wert, auf dem ihre Verfassung gedruckt wird.) verbirgt sich die Vorstellung, der Staat sei zuallerst seinen Bürgern verpflichtet." Die allerdings sei bestenfalls naiv, denn "Heute ist das anders: die Schulden sind der Staat ..."
Wenn ich das irgendwie dann doch noch verstanden habe, will der Literaturchef uns sagen, dass Staatsmonopolistischer Finanzkapitalismus - Ihre Heiligkeit: die Ökonomie - angesagt ist und dass wir uns gefälligst darin einzurichten haben. Das hätte man Herrn Beise im Wirtschaftsteil aber klarer formulieren lassen können und die Süddeutsche hätte sich und ihren Literaturchef nicht so blamiert.
Der Euro steuert auf den Eisberg zu
Was passiert mit unserem Geld, wenn die Turbulenzen an den Märkten eine Kettenreaktion auslösen und die Euro-Zone zerfällt? Beraten von Prof. Clemens Fuest aus Oxford hat Handelsblatt (04.09.2011) ein „Worst-Case-Szenario“ entworfen. (via nds)
UBS erwartet Mord und Totschlag, sollte die Eurozone scheitern
Ein Auseinanderbrechen der Eurozone sei zwar unwahrscheinlich, in der öffentlichen Diskussion der Austrittsoption würden die Risiken jedoch beträchtlich unterschätzt. via tp
Der gute Bürger und die böse Wirtschaft. Staat und Finanzmarkt lassen sich nicht trennen. Über den Gedankenfehler aktueller Kapitalismuskritik (sz 03.09.)
Er hätte sich lieber ein schönes Abendessen machen oder ein gutes Buch lesen und das rezensieren sollen statt auf Jens Jessens Kritik des Neoliberalismus in der ZEIT mit einem - für den immerhin Literaturchef der Süddeutschen Zeitung - blamablem Geschwurbel über Staat und Finanzwirtschaft zu reagieren. Solch unsauberes Denken hat man selten besichtigen können: Von der Verwechslung bzw. Ineinssetzung abstrakter Begriffe von Staat, Demokratie, Kapital und Finanzmarkt mit deren historisch-konkreten Erscheinungsformen und Handlungsweisen über die völlige Unkenntnis und Ignoranz kritischer (Staats-)Theorie ("gemeint sind wahrscheinlich einige K-Gruppen") bis zum völligen Unverständnis der Finanz- oder Schuldenkrise, - abgesehen davon, dass der Text über weite Strecken erstens schlicht unverständlich ist (und das nicht nur, wenn man die ideologischen Prämissen des Verfassers nicht teilt) und zweitens (wenn man die ideologischen Prämissen des Verfassers erkannt hat) schlicht verfassungsfeindlich.
"Hinter dem so vehement vorgetragenen Vorwurf (Eine Demokratie, die sich darauf beschränkt, Rauchverbote in Gaststätten zu erlassen oder die Helmpflicht von Radfahrern zu diskutieren, also dem gegenseitigen Gängelungsverhalten der Bürger nachzugeben, aber die eine große Macht, die alle gängelt, nicht beherrschen kann, ist das Papier nicht wert, auf dem ihre Verfassung gedruckt wird.) verbirgt sich die Vorstellung, der Staat sei zuallerst seinen Bürgern verpflichtet." Die allerdings sei bestenfalls naiv, denn "Heute ist das anders: die Schulden sind der Staat ..."
Wenn ich das irgendwie dann doch noch verstanden habe, will der Literaturchef uns sagen, dass Staatsmonopolistischer Finanzkapitalismus - Ihre Heiligkeit: die Ökonomie - angesagt ist und dass wir uns gefälligst darin einzurichten haben. Das hätte man Herrn Beise im Wirtschaftsteil aber klarer formulieren lassen können und die Süddeutsche hätte sich und ihren Literaturchef nicht so blamiert.
Der Euro steuert auf den Eisberg zu
Was passiert mit unserem Geld, wenn die Turbulenzen an den Märkten eine Kettenreaktion auslösen und die Euro-Zone zerfällt? Beraten von Prof. Clemens Fuest aus Oxford hat Handelsblatt (04.09.2011) ein „Worst-Case-Szenario“ entworfen. (via nds)
UBS erwartet Mord und Totschlag, sollte die Eurozone scheitern
Ein Auseinanderbrechen der Eurozone sei zwar unwahrscheinlich, in der öffentlichen Diskussion der Austrittsoption würden die Risiken jedoch beträchtlich unterschätzt. via tp
gebattmer - 2011/09/04 18:47