GBlog&search

 

GBlog&count



GBlog&listen


Van Morrison
Roll with the Punches


Chilly Gonzales und Jarvis Cocker
Room 29


Blackfield (Aviv Geffen & Steven Wilson)
Blackfield V


Jeff Beck
Loud Hailer




Daniel Hope
Escape to Paradise


Daniel Hope
Spheres


Jonathan Rudess
Explorations


Animals As Leaders
The Joy Of Motion


Colosseum
Valentyne Suite


Jack Bruce
Harmony Row


Spooky Tooth
Spooky Two



Utopia
Ra


Richie Havens
Nobody Left to Crown




Dimitri Schostakowitsch, Mariss Jansons
Sinfonien 1-15


Moondog & the London Saxophoni
Sax Pax for a Sax

GBlog&read - Nutzen Sie die Hinweise zur Orientierung und kaufen Sie dann beim Buchhändler um die Ecke



Uwe Timm
Ikarien



Christoph Ransmayr:
Cox oder Der Lauf der Zeit





Steffen Kopetzky
Risiko


José Saramago
Kain


Eva Menasse
Quasikristalle


Roberto Bolaño
2666


Tschingis Aitmatow
Der erste Lehrer


Uwe Timm
Rot


Leonardo Padura
Adiós Hemingway


Antonio Skarmeta
Mit brennender Geduld


Jose Saramago
Die Stadt der Blinden


Edgar Hilsenrath
Nacht: Roman



Rolf Dubs
Lehrerverhalten

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Europa. Ein Wintermärchen - Kaputt (- oder: Die Jungfer Europa und BBk II)

Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermärchen - CAPUT I

Die Jungfer Europa ist verlobt
Mit dem schönen Geniusse
Der Freiheit, sie liegen einander im Arm,
Sie schwelgen im ersten Kusse
.


... Eine konkrete Utopie meines alten Freundes Harry (Es wächst hienieden Brot genug/Für alle Menschenkinder,/Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,/Und Zuckererbsen nicht minder.) aus dem Jahr 1844, - immer wieder zum Lesen empfohlen!

Eine frühere Version des Europa-Mythos findet sich in Ovids Metamorphosen. Nach Ovid verwandelt sich Jupiter (röm. für Zeus) in einen Stier, ein besonders kräftiges, aber sehr friedlich aussehendes Exemplar mit reinem, schneeweißen Fell und kleinen Hörnern, die aussehen, als habe sie ein Künstler angefertigt. Jupiter mischt sich unter eine Herde königlicher Stiere, die Mercurius (röm. für Hermes) zuvor zum Strand getrieben hat, und nähert sich so Europa, die mit ihren Gefährtinnen am Strand ist. Europas Furcht ist bald überwunden, sie spielt mit dem Stier, füttert ihn, streichelt ihn und umwindet seine Hörner mit Blumen. Schließlich traut sie sich, auf seinen Rücken zu steigen – da geht der Stier ins Wasser und schwimmt aufs offene Meer hinaus. Er bringt sie nach Kreta, wo er seine Stiergestalt ablegt und sich offenbart....

Die eigentliche Offenbarung ereignete sich 1948, als Europa und der Stier in dieser Gestalt erschienen
320px-5_DM_Serie2_Vorderseite

... die 65 Jahre später leider so aussehen
Marian-Wawrzeniecki-1863-1943-

... so bereits 1905 vorausgesehen von Marian Wawrzeniecki (1863-1943): - Der Stier zum schnaubenden Marktbullen optimiert, der die Jungfer Europa zur halb skelletierten Maastricht-Hure macht.

Bezeichnend dann auch, dass man über den Maler bei der Hauptstelle für Beantwortungswesen (mit der Maßgabe: Seiten auf Deutsch) ausschließlich Hinweise auf Seiten wie ARTPRICE - WELTMARKTFÜHRER FÜR KUNSTMARKTINFORMATIONEN bekommt; - ein schöner Beleg für die Marktbullenhaftigkeit der gesamten Veranstaltung!
Ich würde gern mehr über Marian Wawrzeniecki (1863-1943) wissen. Zunächst wenigstens sein Vor-Blick auf die Maastricht-Hure Europa:

Marian_0345

PS: Über den Grafikdesigner, Schriftentwerfer und Briefmarkenkünstler Max Bittrof, der den oben gezeigten 5-Mark-Schein gestaltet hat, erfährt man mehr. U. a. gibt es einen Verweis auf seine bzw. der Bundesbank Reservebanknoten von 1960: Geheime Notfallwährung: Die Mark, die nie in Umlauf kam.
320px-10_dm_bbkII_bdr_vs
Vielleicht sind die 25,3 Milliarden Mark in 5-, 10-, 20-, 50- und 100-Mark-Scheinen ja noch irgendwo und für einen Nacht-und-Nebel Austritt aus der €-Zone zu gebrauchen ...
Nur mal so nachgefragt.

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen ... (IV): Pushed Back

PRO ASYL über illegale Push-Backs: Nach der Veröffentlichung eines PRO ASYL-Berichts über systematische völkerrechtswidrige Push-Back-Operationen an der griechischen EU-Außengrenze stehen Griechenland, Frontex und die EU international in der Kritik. Frontex gerät mehr und mehr unter Druck, den Einsatz an den griechischen Grenzen aufgrund der Menschenrechtsverletzungen an der Land- und Seegrenze abzubrechen.

asyl_pushbackMonatelang kursierten Gerüchte, dass Flüchtlinge, die größtenteils aus Syrien stammen, an der griechischen Landgrenze von maskierten Sonderkommandos misshandelt und völkerrechtswidrig zurückgewiesen werden. Der PRO ASYL-Bericht „Pushed Back“ hat diese Praxis anhand zahlreicher Zeugenaussagen von Betroffenen belegen können und zeigt, dass die illegalen Push-Backs der Sonderkommandos systematisch geschehen. So werden etwa auf griechischen Inseln landende Flüchtlinge von solchen Sonderkommandos meist unter massivem Gewalteinsatz in türkische Gewässer zurückgebracht und dort in oft seeuntauglichen Booten mitten auf dem Meer ausgesetzt. Der Bericht hat international zahlreiche Reaktionen hervorgerufen.

UNHCR
äußerte in einem Statement, die Zahl und das Ausmaß der mutmaßlichen Ereignisse seien besorgniserregend. Ein Teil der im Bericht genannten Methoden gleiche Aussagen über Push-Back-Operationen, die dem UNHCR vorlägen. „2013 hat UNHCR über Zeugenaussagen von Flüchtlingen etliche Angaben über solche Push-Backs an Land- und zunehmend auch Seegrenzen erhalten“, bestätigte UNHCR.
[Deutsche Zusammenfassung des Berichts mit Fallberichten]

Heribert Prantl schreibt dazu heute:
adh_logo_2".... Die syrische Katastrophe und die deutsche Hilfe stehen völlig außer Verhältnis. So viel Elend vor den Toren Europas war selten; so wenig Schutz war nie. Die Sparsamkeit bei den Aufnahmequoten ist zum Heulen; und die Zustände an der EU-Außengrenze sind zum Toben. Sie sind ein Verbrechen ..." (Süddeutsche Zeitung, 22.11., S. 4)
Verknüpfen Sie das bitte noch mit der Meldung unten über die Ausforschung syrischer Flüchtlinge durch die "Hauptstelle".
Dass - gibt man bei der Hauptstelle für Beantwortungswesen Syrien / Flüchtlinge ein - ganz oben eine Anzeige der Aktion Deutschland Hilft erscheint, ist gut programmiert, aber irgendwie auch widerlich, wenn ein Herr Steinmeier einen dort als Schirmherr angrinst, der doch spätestens als Bundesminister des Auswärtigen (2005 bis 2009), wenn nicht früher mit dem Aufbau von Frontex verantwortlich befasst war!

Vgl. auch:
- Bernd Kasparek: Von Schengen nach Lampedusa, Ceuta und Piräus: Grenzpolitiken der Europäischen Union. Aus Politik und Zeitgeschichte Nr. 47 / 18.11.2013 - Thema: Europas Grenzen
- Kontext TV: Der stille Krieg gegen die Flüchtlinge
- United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR): Greece: A Way into Europe
- GBlog: Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen ...
- und immer und immer wieder: Asian Dub Foundation - Fortress Europe

Hauptausschuss / Sprachregelung

Der Hauptausschuss verfügt: Es sind künftig bei Fragen von öffentlichem Interesse nur noch entweder bzw. je nachdem die Hauptstelle für Befragungswesen und/oder die Hauptstelle für Beantwortungswesen anzusprechen.

Das Ministerium für Wahrheit wird dann in Zusammenarbeit (PPP) mit Allensbach die allgemein verbindlichen Antworten auf alle Fragen veröffentlichen.



Update 28.11.: Bekommt der Bundestag ein temporäres "Politbüro"?

Newspeak gambit (IV) oder: Das Ministerium für Wahrheit gibt bekannt: Die Hauptstelle für Befragungswesen (HBW)

steht in irgendkeinem Verhältnis zu anderen staatlichen Stellen:

"Dieses Verhältnis berührt das Staatswohl und ist daher in einer zur Veröffentlichung vorgesehenen Fassung nicht zu behandeln, was nicht bedeutet, dass die Behauptung, die Hauptstelle für Befragungswesen sei dem Bundesnachrichtendienst zuzuordnen, zutreffend ist oder nicht."
[Antwort der Bundesregierung (BT) · Drucksache (BT) 17/11597 vom 21.11.2012 auf eine Kleine Anfrage (BT) Hans-Christian Ströbele u.a. · Drucksache (BT) 17/11306]

Das Staatswohl wird in letzter Zeit häufiger bemüht, wenn es darum geht, nichts zu sagen (bzw. "Nichts" zu sagen). Immerhin wird die Existenz der Haupstelle für Befragungswesen nicht geleugnet!
In diesem Zusammenhang wird gern der Begriff "Sicherheitsarchitektur" verwendet; - auch ein schönes Wort.

hauptstelle2
Sicherheitsarchitektur, alt und kaputt: ehemalige Hauptstelle für Befragungswesen: Prinz-Albrecht-Straße 8

- NDR: Geheimdienst macht Druck auf Asylbewerber
- Süddeutsche Zeitung, 19. November : Geheimer Krieg - Deutsche Behörde horcht Asylbewerber aus.
- Ulla Jelpke, linksfraktion.de - 20.11.2013: Asylsuchende »abgeschöpft« :
Laut einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag werden etwa zehn syrische Flüchtlinge jeden Monat von der Hauptstelle für Befragungswesen befragt, dazu kommen Schutzsuchende aus Somalia und Afghanistan.
- Die ZEIT vom 21. Juli 1967 (!!!): Fragen aus dem Dunkeln - Dubiose Bundesbehörde ohne Rechtsgrundlage

Die Hauptstelle für Beantwortungswesen verweist i. Ü. auf das Stadtbranchenbuch für Berlin, das immerhin Adresse und Telefonanschluss der Hauptstelle für Befragungswesen - Amt Berlin Schmargendorf - nennt und ansonsten verzeichnet:

hauptstelle1



Das WWW ist eine große Ironikerin (vgl. auch diesen wunderschönen Beitrag!) - und so nehme ich die 2.0-Einladung an, bewerte sofort und bin gespannt:
hauptstelle3


PS: Ich hätte es auch lokal angehen können: Das Stadtbranchenbuch für Hannover findet die Hauptstelle für Befragungswesen im Telefonbuch Hannover Bult! Kann man ja mal ansehen den Laden in der Plathnerstr. 5B; - vielen Dank für den Hinweis.
Freundliche Grüße - Ihr Stadtbranchenbuch-PowerUser

PS2: Meine Lieblings-HAZ war für mich vor Ort: ... Dort soll auch eine Außenstelle der HBW sein, und dafür spricht auch einiges – etwa das Metallschild an der Eingangstür des geklinkerten Büro- und Gewerbekomplexes: „HBW – 3. OG“. Klingel? Briefkasten? Gibt es ebenso wenig wie eine Telefonnummer. Im dritten Stock befindet sich ein Bildungsinstitut. Im zweiten Stock steht auf dem Klingelschild „K. Mustermann“. Ah, denkt man. Und klingelt. Aber da ist niemand. Man folgt im Erdgeschoss zwei kleineren HBW-Schildern, landet im Innenhof des Areals mit Möbellager, Fitnesscenter und Musikschule und entdeckt einen freien Parkplatz, reserviert für „HBW“. Und der dazugehörige Arbeitsplatz? Menschen, die glaubhaft versichern, sich auf dem Gelände am Bahndamm gut auszukennen, schütteln mit dem Kopf: „Keine Ahnung.“ Alles andere wäre einer Tarnorganisation wohl auch unwürdig.
21.11.2013 / HAZ Seite 3 Ressort: BLIZ

PS3 - 22.11. - : Die Redaktion überprüft meine Bewertung der Hauptstelle immer noch!
PS4 - 28.11. - : Die Redaktion überprüft meine Bewertung der Hauptstelle immer noch!
PS4 - 03.12. - : Die Redaktion überprüft meine Bewertung der Hauptstelle immer noch!

Hildebrandts Vermächtnis: Stoertalk - "Ausreden"

Schon wieder eine Talksendung im deutschen Fernsehen? Ja und zwar ganz anders: Freie Themenwahl und keine Moderation, das ist der Stoertalk in Spielfilmlänge.

Unter den Ausredenden waren Dieter Hildebrandt, Richard Gutjahr, Harald Welzer und Sandra Kreisler .

Störsender.tv, 06.09.2013 - vermutlich sein allerletzter Auftritt ....



Es lohnt statt ferzusehen sich die Zeit zu nehmen, dies zu sehen - und damit Abschied zu nehmen von Dieter Hildebrandt.

Seeßlen lesen: Weitere Bemerkungen zur Abschaffung der Demokratie

Eine Gesellschaft bildet sich nicht, um Probleme zu lösen und Konflikte zu überwinden, sondern sie bildet sich – und bildet sich immer weiter, indem sie zugleich vielfältiger und verbindlicher wird – , um die Probleme in ihrem Sinne zu organisieren und die Konflikte für sich nutzbar zu machen. So ist verloren, wer glaubt, seine Gesellschaft könne oder wolle seine Probleme lösen. Oder die Probleme des „nächsten“.

Was ist nutzbar für eine Gesellschaft? Das, was der in ihr organisierten Macht dient, und das, was ihr in der Konkurrenz mit anderen (teils realen, teils fiktiven) Gesellschaften dient. Das Ziel einer Gesellschaft ist die eigene Erhaltung und Stabilisierung. Jedenfalls gilt dies, solange wir Gesellschaft auch mit „System“ übersetzen können. Vermutlich ist indes eine Gesellschaft zugleich mehr und weniger als ein System, mit einem solchen aber hinreichend verwandt.

Die Gesellschaft wird durch die in ihr organisierten Konflikte. Aber sie wird es nicht in einer vollkommen organisierten Form. Daher bedarf es eines Staates.

Einer der Konflikte, derzeit, lässt sich als „Abschaffung der Kultur“ beschreiben. Damit ist nicht nur die Überantwortung der Kunst zu einem Kapitalspiel der Oligarchen gemeint, und nicht nur der Missbrauch der Kreativen zur „Gentrifizierung“ für den Immobilienmarkt, nicht nur das Ende der publizistischen Vielfalt und die Überantwortung alles Kulturellen in einem Freihandelsabkommen, nach dem kein Kulturstein auf dem anderen bleiben wird. (Wer hätte das gedacht, dass der allerletzte Untergang des Abendlands die Form eines Freihandelsabkommens haben würde?)

Es ist eine gerechte und offene Bewahrung von Erfahrung, Erkenntnis und Wissen. Und ein Wissen vom Wissen.


Lesen!! Weitere Bemerkungen zur Abschaffung der Demokratie. Veröffentlicht von Georg Seeßlen

Assoziationen: Schostakowitsch - Symphony No. 1 in F minor, Op. 10 - and the fake Rachmaninov

Dieser Geniestreich des erst 19-jährigen Komponisten lag nach der Pause auch dem 20-jährigen Dirigenten besonders gut: Hier wurde endlich deutlich, warum Ilyich Rivas zu den echten Begabungen gehört. Nicht immer klang das Orchester so ausgeglichen, wie man es gewohnt ist, dafür aber manchmal so ansteckend wild, als sei es so jung wie die Musiker, mit denen es sich umgibt.
16.11.2013 / HAZ Seite 6 Ressort: KULT

Vorgestern Abend dirigierte Ilyich Rivas in Hannover dieses unglaubliche Frühwerk Schostakowitschs so kongenial, dass das faszinierend Punk-Jazzige dieser Sinfonie ( hier [ndr] in voller Länge nachzuhören!!) viel spürbarer wurde als hier



... oder hier: Shostakovich - Symphony No. 1 in F minor, Op. 10 [Kirill Kondrashin, USSR State SO, 1951] .
Auch diese Interpreationen sind aber unbedingt hörenswert, wenn man diese wundervolle Sinfonie kennen lernen möchte!.

Weiter zu Schostakowitschs 5. und 7. Sinfonie: Archäologie XLIX: 27. Januar 1944

Zufällig am nächsten Tag bei einem dieser Klassik-Sender gehört und in einen Zusammenhang gebracht, in den das Warsaw Concerto nur über die Assoziation Leningrad-Warschau als von den Nazis vernichteter Städte passt:
    Composed in 1941 for the movie " Dangerous Moonlight " , also known as " Suicide Squadron" . The main theme is a folk song " World Outside" . The producers wanted to use the second concert of Rachmaninov , but then , they changed their minds and prefered to have an original soundtrack for their movie , but they requested that it has to be written in Rachmaninov's spirit . So they choosed Addinsell , known also as the "fake Rachmaninov" and asked him to write the music for this movie that stories the love between a beautiful concert pianist and a pilot . The action takes place in Poland during the Second World War .

Jahresrückblicke - file under: Schmuddelig / Pornographie / Karstadt

Im Karneval mag man ja über manches hinwegsehen, aber ich find's zumindest schmuddelig:
... dieser weiße Puschel dahinten an seinem nicht gefärbten Haar ... Oder wär da noch mehr zu sehen?
Schroeder-Gardemaedchen
In meiner Lieblings-HAZ wird das Photo schamloserweise auch noch veröffentlicht:
„Festgehalten“ – der HAZ-Fotowettbewerb „Festgehalten: Das Jahr 2013 in Hannover“
Ich kann nicht verstehen, dass Menschen (besser: Leute) solche Fotos überhaupt einschicken, geschweige denn dass sie veröffentlicht werden:
Wie fühlt sich das Gardemädchen, wenn der Alte mit dem schwitzig-fettigen Nackenhaar und dem Hängekinn sie anfasst? Sie weiß ja, um wen es sich handelt, und die auf 16 geschminkte 14jährige weiß sich zu benehmen vor den Herren so einer Prunksitzung ... Es sieht nicht aus, als würde sie dem drohenden Wangenkuss mit Freude entgegensehen, eher als wolle sie ihn professionell hinnehmen und dabei aussehen, als sei es geil, mit dem Alten abgelichtet zu werden ... Das Photographieren eines solcherart produzierten verzagt und dennoch mediengeil-unterwürfigen Blicks würde ich schmudellig, eigentlich sogar pornograpisch nennen, die Veröffentlichung schlicht widerlich!

Was mich wundert: Das war einige Tage nach der Landtagswahl in Niedersachsen, bei der Doris im Wahlkreis des Vereins kandidierte! Es bestand also eigentlich keine Notwendigkeit mehr, den Schmuddelkram mitzumachen.

Im Übrigen: Offenbar ist schon wieder die Zeit der schamlosen Jahresrückblicke angebrochen!
Bei mir auch:


Paradise Castle ... und Party für die Lumpenbourgeoisie vom 03.08.2010.
    Party in der Karstadt-Filiale am Kurfürstendamm - September 2010
    ... Senioren tragen Tabletts zu den festgeschraubten Tischen, einige blicken irritiert hinüber in den Mitarbeiterbereich, der nur durch eine Kordel vom öffentlichen Restaurant abgegrenzt ist. Alle wichtigen Protagonisten stellen sich vor eine Stellwand, um die Mitarbeiter öffentlich zu informieren und ihren Dank auszusprechen. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zum Beispiel dankte dem Deutsche-Bank-Vorstand Jürgen Fitschen, der eine große Hilfe gewesen sei...
    Bergruen-Schroeder... als Berggruen plötzlich in dem Restaurant links in einen abgesperrten, aber gut einsehbaren Bereich abbiegt und sich an einen Tisch mit sieben älteren Herren setzt. Mit dabei: Gerhard Schröder. Was hat der mit Karstadt zu tun?
    Der Altkanzler genießt die Überraschung sichtlich, winkt Reportern und Besuchern zu. Die Männer essen eine Kleinigkeit, nur Berggruen bekommt keinen Bissen runter. Es stellt sich heraus: Schröder und die anderen Männer am Tisch, darunter Spaniens ehemaliger Ministerpräsident Felipe González und Fernando Henrique Cardoso, bis 2002 Staatspräsident Brasiliens, sind Mitglied in einem Think Tank, dem Nicolas Berggruen Institute. Sie treffen sich regelmäßig...
    Der Tagesspiegel vom 03.09.10

    Doris Schröder-Köpf (47) ist zur Aufsichtsrätin der Karstadt-Warenhauskette bestellt worden.
    SchroederKoepfDie Journalistin und Frau von Altbundeskanzler Gerhard Schröder habe einen freiwerdenden Aufsichtsratsposten übernommen, teilte das Unternehmen am Montag nach einer Sitzung des Gremiums mit. Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen dankte ihr für die Bereitschaft, sich für die Zukunft des Unternehmens zu engagieren. Der Tagesspiegel vom 17.01.2011
    Wäre die heute 47-jährige Schröder-Köpf bei einem anderen Unternehmen in den Aufsichtsrat gegangen, noch dazu als Vertreterin der Arbeitgeberseite, hätte es in der SPD und nicht nur dort spitze Empörungsschreie gegeben. Aber Berggruen gilt als guter Kapitalist, dieses Problem ist mithin gelöst. Bleibt also noch die Frage, ob sie als Frau, die ihre Prominenz vor allem der Heirat mit einem späteren Bundeskanzler verdankt und die in der Öffentlichkeit in den vergangenen Jahren vor allem als Ehefrau und Mutter dreier Kinder wahrgenommen wurde, ohne klassische Karriere in einem Aufsichtsrat tatsächlich ernst genommen wird.
    Stimmt, Schröder-Köpf hat keine kaufmännische Ausbildung. Aber daheim in Hannover managt sie seit Jahren ein nicht so ganz kleines Familienunternehmen, in dessen Mittelpunkt der Staatsmann, Weltreisende, Wirtschaftsvertreter und Rechtsanwalt Gerhard Schröder steht.
    Süddeutsche Zeitung vom 18.01.2011


Karstadt heute: Das Karstadt-Komplott: Wie eine Gruppe um den österreichischen Investor Benko die Kaufhauskette ausschlachtet

Rechtsextremismus - Neonationalsozialismus - Antisemitismus

Der Politologe Hajo Funke im Gespräch mit Joachim Scholl: DLF Zwischentöne
Durch den NSU-Prozess wurde er zu einem gefragten Experten: Der Berliner Politologe Hajo Funke, Jahrgang 1944, ist einer der profiliertesten Erforscher des Rechtsextremismus in Deutschland. Durch zahlreiche Bücher hat er sich auch auf dem Gebiet der Antisemitismus-Forschung einen Namen gemacht...
Dass diese beruflichen Felder stark mit seiner persönlichen Vita und frühesten Prägungen zusammenhängen, auch davon sprach Hajo Funke in den "Zwischentönen" im Deutschlandfunk.
Hörbefehl!!

Sehr empfehlenswert ist auch Prof. Dr. Hajo Funkes Blog "Politik & Zeitgeschehen"

Funke verweist u.a. auf einen jüngeren ARD-Beitrag über Esther Bejarano : Die Unermüdliche; vgl. dazu auch Archäologie LXXII: Per La Vita - Esther Bejarano hier bei GBlog!

"I love that woman. I love her more than sharks love blood." (House of Cards) - Das ist Brecht, stupid!



Willi Winkler bringt heute in der Süddeutschen Zeitung: Es ist Brecht, Dummkopf den toten Hund Brecht in gewisser Weise doch noch einmal zu seinem Recht :
    Der arme Lohnschreiber B.B. hatte in Hollywood allen Grund zur Klage. "Jeden Morgen, mein Brot zu verdienen/Fahre ich zum Markt, wo Lügen gekauft werden./Hoffnungsvoll/Reihe ich mich ein unter die Verkäufer" ...
    Der in Hollywood glanzlos scheiternde Brecht erlebt Jahrzehnte später einen unerwarteten Triumph, wenn Kevin Spacey in der vielbefabelten Netflix-Serie House of Cards in bester Brecht'scher Manier den Moritätenerzähler gibt. Wenn Spacey sich im Film ohne Warnung direkt ans Publikum wendet, folgt er werkgetreu den Regeln des epischen Zeigestock-Theaters....
"Zeigestock" hätte ich weggelassen (wie einige andere unnötige Hiebe auf den eh schon erschlagenen Brecht), aber es lohnt, Winklers Spur zu verfolgen:
    House of Cards, eine US-amerikanische Webserie, die seit Februar 2013 in den USA von Netflix per Streaming ausgestrahlt wird, spielt in Washington, D.C. Im Zentrum steht Francis „Frank“ Underwood (Kevin Spacey), ein intelligenter, erfahrener und machtbewusster demokratischer Kongressabgeordneter. Als Majority Whip der Demokraten übt er eine wichtige Funktion im Politbetrieb der Hauptstadt aus, da es seine Aufgabe ist, die Abgeordneten auf Partei- bzw. Regierungslinie zu bringen. Als ihm der begehrte und bereits versprochene Posten des Außenministers vom neuen Präsidenten und Parteifreund Garrett Walker jedoch vorenthalten wird, setzt der ehrgeizige Underwood alle Hebel in Bewegung, um sich dafür zu rächen. Durch Intrigen und skrupelloses Vorgehen will er sich seinen weiteren Weg an die Spitze bahnen, unterstützt von seiner ebenfalls berechnenden Ehefrau Claire. Frank nutzt nun sein intimes Wissen des Politikbetriebs in Washington und instrumentalisiert unter anderem eine ehrgeizige Reporterin für seine Ziele. Stück für Stück setzt er seine politische Vergeltung in die Tat um.
    In der Darstellung durchbricht Spacey wiederholt die vierte Wand und richtet seine oft sarkastischen Bemerkungen direkt an den Zuschauer.
House-of-Cards-Kevin-Spacey

Kevin Spacey als Francis „Frank“ Underwood
ist großartig, fast noch besser ist Robin Wright Penn als Claire, seine Frau, unglaublich tough, - die Kälte, mit der sie als Leiterin der Wohltätigkeitsorganisation Clean Water Initiative und auch als Frau agiert, ist fast körperlich spürbar.
    "Ich liebe sie mehr, als Haie Blut lieben."
Auch die anderen Figuren sind brilliant gezeichnet. Was im Übrigen überzeugt: Die Dialoge in der US-englischen Originalfassung, die Sie hier (z. T und mit deutschen Untertiteln) sehen können sind - siehe Winkler - eher auf der Höhe eines Shakespeare-Schiller-Brecht'schen Dramas als auf dem Niveau, das man in einer TV-Serie erwartet. Ein Genuss, das zu hören (jedenfalls im Original!). Man kann das als klassisches Drama über die Ausübung von Macht ansehen und wird nicht enttäuscht; man kann es auch als Inszenierung der Psychopathologie des neuesten neoliberal deformierten Menschentypus ansehen, was vermutlich noch mehr Einsichten ermöglicht.
Näheres (z.B. Sendetermine) auch bei Serienjunkies.de!

Unbedingt ansehen; - ich kann verstehen, dass es bei dieser Serie zu Binge Watching kommen könnte, wenn das denn hier möglich wäre ...

Death by Worksheet (II): Koalitionsgespräche 2013

Ich stelle mir die Koalitionsgespräche so vor, wie nach dem neuesten Paradigma Unterricht abläuft:

Kurzentwurf:
Lehrerin kommt rein (hier sogar Team-Teaching), M&G stellen Zusammenhang zur letzten Stunde her und legen (stummer Impuls) eine Folie auf (hier: Ergebnis der Wahlen - Sitzverteilung im neuen Bundestag) ;
--> TN entdecken die Leitfrage: Wie bilden wir eine Große Koalition?
--> Lehrer&in verteilen Arbeitsblätter und erläutern die Aufgabenstellung: Wir arbeiten jetzt in Gruppen, arbeitsteilig zu den Themen Verkehrs-, Energie, Steuer- usw. Politik. Ihr habt Zeit bis Ende November und dann präsentiert ihr eure Ergebnisse auf Folie oder mit PowerPoint. Denkt daran, was wir bei den Methodentagen zur Präsentationskompetenz erarbeitet haben!

Ende November: Lehrer&in moderieren Präsentation der Arbeitsgruppen (OHF/PPP), alle TN applaudieren nach jeder Präsentation und geben Feedback zur gezeigten Präsentationskompetenz (zunächst das Positive, dann Hilfen zur Optimierung der Präsentation).

Lehrer&in: Prima, das habt ihr toll gemacht; ich lade heute Abend die Präsentationen auf gov.Serv zum Runterladen für alle hoch. Wir können also jetzt den Koalitionsvertrag schließen, in dem wir uns alle verpflichten, uns gegenseitig zuzuhören, uns ausreden zu lassen, einander nicht zu unterbrechen und uns gegenseitig wert zu schätzen. [Alle TN applaudieren.] Ich danke euch nochmals für die tolle Mitarbeit. Wer schreibt das auf ein Lernplakat zum Aufhängen? - Wir müssen jetzt nur noch überlegen, wer welches Amt übernimmt!
TN: Aber wir haben doch in den Gruppen schon Gruppensprecher gewählt!
Lehrer&in: Ich finde das toll, dass ihr so selbständig arbeitet. Wir wollen dann in der nächsten Zeit weiter so arbeiten und dabei unsere Präsentationskompetenz noch weiter verbessern ....

The lefthand glove puppet argues with the righthand glove puppet!

Kommentar (updated):
Why Politics Fails - Nothing will change until we confront the real sources of power.
By George Monbiot, published in the Guardian 12th November 2013 [Immerhin 985 comments bis jetzt/Nov 12/19:45]

... Since Blair’s pogroms, parliament operates much as Congress in the United States does: the lefthand glove puppet argues with the righthand glove puppet, but neither side will turn around to face the corporate capital that controls almost all our politics. This is why the assertion that parliamentary democracy has been reduced to a self-important farce has resonated so widely over the past fortnight.

So I don’t blame people for giving up on politics. I haven’t given up yet, but I find it ever harder to explain why. When a state-corporate nexus of power has bypassed democracy and made a mockery of the voting process, when an unreformed political funding system ensures that parties can be bought and sold, when politicians of the three main parties stand and watch as public services are divvied up by a grubby cabal of privateers, what is left of this system that inspires us to participate?

www.monbiot.com

Ersetze 'Blair' durch 'Schröder' und die von Monbiot zitierten Symptome der faktischen Herrschaft des corporate capital in Großbritannien durch die hiesigen und komme zu dem Schluss: The political role of business corporations is generally interpreted as that of lobbyists, seeking to influence government policy. In reality they belong on the inside. They are part of the nexus of power that creates policy.

Seinerzeit nannte man das "Staatsmonopolistischer Kapitalismus", heute nennt man es "Postdemokratie". Man könnte diese Herrschaftsform "postdemokratisch-staatsmonopolistischer Kapitalismus" nennen, wenn denn das Benennen irgendwie helfen würde ...

Kleiner Lehrgang: Punk Economics - Women's wedges and the future of European Nation States

Was hat Mario Draghi mit Salvatore Ferragamo zu tun? Um was geht es eigentlich in der Eurokrise? Und wie wird das Kapitel dereinst enden? David McWilliams, «Punk»-Ökonom aus Dublin, beantwortet all diese Fragen und noch viele mehr innerhalb von acht Minuten.



via
nmtm_header

Die irdische Vertreterin der Schutzheiligen Barbara - erschienen, den Mineuren Glück zu bringen: Gerlinde Kretschmann

Heute - wahrscheinlich nicht nur in meiner Lieblings-HAZ - in der Rubrik Zur Person eine wunderbare Meldung, die wahrscheinlich eher von Sonneborn als von rtr ist und die mein Scan-Programm so gesetzt hat:
    Gerlinde Kretschmann,
    Ehefrau des
    baden-württembergischen
    Ministerpräsidenten
    Winfried Kretschmann (Grüne),
    hat sich am Mittwoch
    überraschend
    bereit erklärt, die Patenschaft für einen
    der 25 geplanten Tunnel
    des Bahnprojekts „Stuttgart 21“
    zu übernehmen.

    Dies sei eine große Ehre für
    die Deutsche Bahn und die Tunnelbauer,
    erklärte der Projektsprecher für „Stuttgart 21“,
    Wolfgang Dietrich, am Mittwoch in Stuttgart.
    Im Frühjahr hatte Gerlinde
    Kretschmann den Tunnelbauern auf die
    Bitte um Patenschaft für den Fildertunnel
    bei Stuttgart noch einen Korb gegeben, da
    sie „Stuttgart 21“ ablehne.

    Nun ist Gerlinde
    Kretschmann doch bereit,
    als irdische Vertreterin der Schutzheiligen Barbara
    den Mineuren Glück zu bringen.

Ich sehe die tapferen Tunnelbauer, wie sie sich grämen seit dem Frühjahr, als die Landesmutter ihre untertänigst vorgetragene Bitte, als Patin für einen Tunnel Ehre ihnen zu erweisen, schnöde zurückwies, und wie sie nun - zu Mineuren (!) promoviert - Ehrung erfahren dürfen, die ihnen wie der Deutschen Bahn - nun von oben - zuteil wird, wenn die Landesmutter doch bereit sich findet, die irdische Vertreterin der schützenden Barbara zu machen. Jener Barbara von Nikomedien, die von ihrem Vater enthauptet wurde, weil sie sich weigerte, ihren christlichen Glauben und ihre jungfräuliche Hingabe an Gott aufzugeben. assearbeiter

Dass die zu vertreten kein schöner, wohl eher ein abgesoffener, verstrahlter Scheißjob ist, mag man ahnen, wenn man weiß, dass die Die Heilige Barbara auch in Schreinen im Eisenerzbergwerk Schacht Konrad (links) und im Salzbergwerk Asse (rechts) ihren Dienst tun muss, den dortigen Mineuren (im Bild ganz rechts) Glück zu bringen.

- Ob der Winfried dieses alles wusste, als er mit sanftem Nachdruck und einem kurzen Exkurs zur Vita der Barbara die Gerlinde überzeugte, der Tunnelbauer fromme Bitte doch nicht länger auszuschlagen, das können wir nicht sagen. Vermuten dürfen wir's.

Hl Barbara Bergbau

Das Happiness Institut Is A Warm Gun - Coca Cola und das Schulfach "Glück". Oder: Es gibt kein richtiges Leben in Flaschen.

Herr Rau, der den (für Lehrer/innen) lesenswerten Blog "Lehrerzimmer" betreibt, macht kürzlich darauf aufmerksam, dass die Firma Coca-Cola GmbH Lehrer per Mail auf ihr "Lebensfreude-Projekt" hinweist: "Ich unterrichte Glück" und offenbar dafür wirbt, ähnlichen Irrsinn zu veranstalten.

Im ersten Beitrag dazu wird eine Kollegin aus Göttingen, die auch noch ihren Namen dafür hergibt, benutzt, um Kontakt herzustellen zum Guru der Bewegung:
Der Herr der glücklichen Schüler: Ernst Fritz-Schubert, Heidelberger Oberstudiendirektor und Initiator des Schulfachs "Glück" (3. Stunde Glück: Lebensfreude kann man lernen), bei dem/oder durch den vermittelt - da ist der Text etwas schwammig - sie in ihrer Freizeit eine einjährige Zusatzausbildung absolvierte mit dem Ziel, die Lebensfreude, Lebenskompetenz und Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schüler zu fördern.

Das ist ja nichts Schlimmes, wiewohl man sich fragen könnte, was es aussagt über das öffentliche Bildungswesen, wenn man dazu eine Zusatzausbildung braucht, die zudem noch privat gebucht werden muss: Ernst Fritz-Schubert, Pädagoge und Initiator des Schulfachs "Glück“ ist Mitglied im Expertenbeirat des Happiness Instituts, und das ist - wer hätte das gedacht - Coca Cola!
    Das Happiness Institut ist eine Initiative von Coca-Cola Deutschland. Coca-Cola steht seit 125 Jahren für Lebensfreude. Mit aktuellen Studien, spannenden Fakten und alltagsnahen Geschichten beschreibt das Happiness Institut gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft und Praxis das Phänomen Lebensfreude. Weitere Informationen zum Happiness Institut.
Lesen Sie mal den Text zur Mission Lebensfreude und es wird Ihnen kotzübel!

Das Fach Glück wird mittlerweile an mehr als 100 Schulen und Kindergärten in Deutschland und Österreich angeboten. Gerade als Wahlfach in der Oberstufe erfährt es großen Zulauf.

Das kann ich mir vorstellen, zumal aktuelle Befunde bestätigen, dass in keiner anderen Industrienation die Kluft zwischen den äußeren Lebensumständen und der Lebenszufriedenheit so groß ist wie in Deutschland (UNICEF-Studie zu Kindern in Industrieländern - tagesschau.de). Und ich kann mir auch vorstellen, dass Lehrerinnen und Lehrer das wahrnehmen, darunter leiden und etwas ändern möchten.
Was ich nicht verstehen kann: Dass man auf die Idee kommt, das Glücksbedürfnis durch Outsourcing oder PPP mit Hilfe von Coca Cola, König Pilsener, Bertelsmann oder mit wesssen Hilfe auch immer befriedigen zu lassen. Fuck me running ...

„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“ Theodor W. Adorno: Minima Moralia

[In einem anderen Blog, den ich gerne besuche - Bersarins AISTHESIS -, finden Sie akutell Einige Aspekte zur Kritischen Theorie Adornos]

Bildung, die auch das Empfinden von Glück, im Sinne von gewonnenem Weltaufschluss (Holzkamp), ermöglichen könnte, müsste in der Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Glück Einsichten ermöglichen wie diese:
    PAUL 1968: "The idea of 'Happiness Is A Warm Gun' is from an advert in an American paper. It said, Happiness is a warm gun, and it was 'Get ready for the long hot summer with a rifle,' you know, 'Come and buy them now!' It was an advert in a gun magazine. And it was so sick, you know, the idea of 'Come and buy your killing weapons,' and 'Come and get it.' But it's just such a great line, 'Happiness Is A Warm Gun' that John sort of took that and used that as a chorus. And the rest of the words... I think they're great words, you know. It's a poem. And he finishes off, 'Happiness Is A Warm Gun, yes it is.' It's just good poetry." (songfacts)

"Yeh, - couldn't be happier"

Wenn der Staat ein Räuber ist: Das Sprengel-Museum in Hannover zum Beispiel ?

... verdankt gute Teile seiner Sammlung dem Ehepaar Margit und Bernhard Sprengel, das in der NS-Zeit auch bei Gurlitt einkaufte. Der überließ den beiden Anfang der Vierzigerjahre für gerade einmal 8000 Reichsmark 409 Blätter von Emil Nolde, der trotz seiner NS-freundlichen Gesinnung in der Münchner Schandausstellung vertreten war. Die Blätter stammten aus dem Besitz des Essener Folkwang Museums und anderer öffentlicher Häuser. Gleichzeitig rissen die Nazis im Hannoveraner Provinzialmuseum Werke von El Lissitzky, László Moholy-Nagy, Wilhelm Lehmbruck, Ernst Barlach und anderen von den Wänden. Dass der angesehene Schokoladenfabrikant Sprengel in derselben Stadt Bilder von Emil Nolde und Franz Marc in seinen Räumen hängen hatte, störte niemanden... (Kia Vahland; Süddeutsche, 5. November 2013, Museen im Fall Gurlitt)

Vgl. auch Süddeutsche Zeitung, 4. November 2013, Fall Cornelius Gurlitt - Seriöser Herr von nebenan
und - sehr gut! - ebd.: Ira Mazzoni und Catrin Lorch, Rechtliche Lage zum Raubkunst-Fund: Im Zeichen der Zweifel und der Ratlosigkeit

Dies sind die Werke aus dem Münchner Kunstfund (tagesschau.de), die seltsamerweise erst heute auf einer Pressekonferenz der Augsburger Staatsanwaltschaft gezeigt, aber bereits 2012 von Zollfahndern beschlagnahmt wurden und in einem Sicherheitstrakt des bayerischen Zolls unter Verschluss gehalten werden! Letzeres scheint mir allerdings vernünftig zu sein, damit nicht in Zeiten der Suche nach profitablen Anlagemöglichkeiten für das flottierende Kapital sofort die Spekulation losgeht!

Sprengel3

Wenn im Zusammenhang mit NS-Raubkunst und Restitutionsansprüchen vom "Sprengel-Museum" die Rede ist, dann bisher nur von Lovis Corinths Landschaftsbild „Römische Campagna“ oder Marcs «Katze hinter einem Baum», nicht aber z. B. von Karl Schmidt-Rottluffs „Marschlandschaft mit rotem Windrad“ (1922), das dem Hannoveraner Sammler und Unternehmer Max Rüdenberg gehörte. Die Finanzdirektion Hannover ordnete 1938/39 eine Vermögensverwaltung an. Rüdenberg war gezwungen, u.a. das Bild zu verkaufen.... 1939 fungierte Erich Pfeiffer als hannoverscher Zwischenhändler, der es für 180 Reichsmark an Bernhard und Margit Sprengel weitergab. Sprengel äußerte sich brieflich zufrieden über den geringen Preis. Im Inventarverzeichnis Sprengels ist das Bild 1940 mit dem Hinweis erfasst, dass Max Rüdenberg der Vorbesitzer gewesen sei. Elsbeth und Gustav Rüdenberg wurden 1941 in Riga ermordet. Margarethe und Max Rüdenberg wurden in Theresienstadt in den Tod getrieben.
Bernhard Sprengel stiftete 1969 seine Sammlung der Stadt Hannover. So gelangte das Aquarell in das 1979 - nach Streitigkeiten um die Namensgebung - eröffnete Sprengel Museum. So wohl auch die Blätter von Nolde (s. o.).

Man kann das natürlich auch so formulieren wie das Sprengel-Museum:
Das frisch verheiratete Paar Margrit und Bernhard Sprengel setzte mit Aquarellen von Emil Nolde den Grundstein ihrer herausragenden Sammlung von Werken der Klassischen Moderne. Nach dem Besuch der Ausstellung „Entartete Kunst“, München 1937, in der Noldes „Herbstmeer“, 1910, gezeigt wurde, war das Paar derart begeistert von dessen Kunst, dass es beschloss, die von den Nazis verfemte und später verbotenen Werke zu sammeln und damit vor der Vernichtung zu schützen.

Dass die Werke nach 1938 so günstig zu kriegen waren, ist doch nicht das Problem des Sammlers, der vor Vernichtung schützen will. Er hätte ja gern mehr bezahlt, aber die Händler wollten ja gar nicht mehr ...

Die Berliner Zeitung
schreibt: Gurlitt Senior, Retter oder Raffke? Aus der Distanz gesehen und mit Blick auf jenen Bilderfund, der nun schwer bewacht im Garchinger Zolldepot lagert und nach allen Regeln der Kunst erforscht werden muss, war Gurlitt wohl ein geradezu paradoxe Figur: inniglicher Liebhaber und Kenner der von Hitler & Co abgrundtief gehassten Vorkriegsmoderne. Und hernach ein verschlagener, ruchlos auf den eigenen Vorteil bedachter Händler, der die Notlage verfolgter Künstler und jüdischer Kollegen ... ausnutzte.

Wie ist dann der Namensgeber des wichtigsten Museums in Hannover zu sehen, der vom Dealer günstig kaufte? - Bezahlt mit den Gewinnen der Firma B. Sprengel & Co, die 1936 zum für die Wehrwirtschaft wichtigen Betrieb ernannt wurde, da sie Scho-Ka-Kola herstellte (und die Bestandteil der Luftwaffenverpflegung war - „Fliegerschokolade“, ein Aufputschmittel für Stuka-Pitoten ...).
Schokakola 1941

Es könnte also sein, dass in Hannover erneute Streitigkeiten um die Namensgebung des Museums angebracht wären. Wenn ich mich richtig erinnere, war die Alternative damals "Kunstmuseum Hannover mit Sammlung Sprengel" oder so ähnlich. Ich fürchte, heute liefe es eher auf "Swiss Life Art Arena feat. The Sprengel Collection" oder so hinaus ...

Wie der Hannoveraner Kurt Schwitters schon sagte
“Hannover strebt vorwärts nach weit.”
Man sollte das Museum nach ihm benennen.

When Legends Gather: Jeff Beck & Brian Wilson

Wie ich schon berichtete gibt es ein gemeinsames Projekt der beiden Meister.
    “It may be a little mysterious pairing us together but music is music,” said Beck.
Nun waren sie zusammen auf Tour (mit Al Jardine und David Marks, streckenweise auch mit Blondie Chaplin) , allerdings noch ohne gemeinsames neues Material. Was man da so sehen und hören konnte, berichtet radio.com. Dort und hier finden Sie auch wunderbare Photos von zwei alten Männern, die wunderbare Musik machen!

jeff-beck-with-brian-wilson

Einen Eindruck von der Musik bekommen Sie hier: Ganz großartig - Brian Wilson (71), Al Jardine (71) and David Marks (65) join Jeff Beck (69) onstage for Our Prayer, Child Is Father To The Man and Surfs Up from Brian Wilson's Smiles at the Greek Theater, Los Angeles, CA Oct 20, 2013



Ich finde das fantastisch, wie sich der Meister in des anderen Meisters Meisterwerk "Smile" einfügt und dem nochmal neue Akzente hinzufügt, indem er mit seiner Art zu spielen die Schönheit der Melodielinien von Our Prayer und Surfs Up so nie gehört rausholt. Der San Francisco Chronicle findet das auch:
Brian Wilson and Jeff Beck have lived their lives in parallel musical universes, but in the wide, wonderful world of rock 'n' roll, parallel lines do meet.
At the Paramount Theatre in Oakland on Tuesday, in an unforgettable tableau, the exquisite British blues-rock guitarist drew out Wilson's sunny melodies in silvery, wavering guitar lines as the combined forces of his band and the Beach Boys founder's backing group stitched together the complex harmonies and orchestrations from Wilson's lost masterpiece, "Smile."
Beck brought out surprising beauty in Wilson's compositions and the supple Beach Boys melodies set off Beck's signature guitar sound, in a satisfying merger of these two vastly disparate musical giants, the unquestioned highlight of the 2 1/2-hour joint concert...
Joel Selvin, The San Francisco Chronicle's senior pop music correspondent.



Und noch eine performance to remember. Amazing get-down between Wilson's violinist, die eben auch gesungen hat. Don't be fooled by the slow start, this jam starting at 2:10!


Wenn mich mein persönlicher Mephisto gefragt hätte, welches Konzert ich denn besuchen wollte, wenn ich nur noch eines im Leben besuchen dürfte, hätte ich wohl geantwortet: Eines von dieser Tour - und ich würde glatt zum Augenblicke sagen 'Verweile doch, du bist so schön! Fuck me running!
Aber möglicherweise wäre ich doch ewig, wenn mein Mephisto mir diese Zeit denn ließe, von Zweifeln geplagt, ob ich nicht doch lieber mit ihm zum New York Beacon Theatre, November 5 2011, hätte fliegen sollen (- mit Mephisto kann man ja auch in der Zeit zurück!):
Joe Bonamassa with Beth Hart - I'll Take Care of You .

Und die Frage wäre ja auch noch, was ich ihm geben müsste, wenn ich denn sagte Verweile doch ...

jeff-beck-with-brian-wilson_lang

Aus aktuellem Anlass noch einmal: Erich Schmidt-Eenboom: Geheimdienste. Eine Einführung

- mein Beitrag von neulich, 12.08.13 - :

Die Sicherheitsbehörde NSA der USA und der britische Geheimdienst bespitzeln die ganze Welt. Die deutsche Regierung will von nichts gewusst haben. Und Welche Rolle spielt der BND? Klartext von Erich Schmidt-Eenboom, Geheimdienst-Experte. Sehenswertes Gespräch beim SWR:



Eine lesenswerte Einführung: Geheimdienste in Demokratien. Von Erich Schmidt-Eenboom

Und:Was Geheimdienste gewöhnlich über Bürgerrechtler sagen (Burks' Blog):

“In the light of King’s powerful demagogic speech yesterday he stands head and shoulders above all other Negro leaders put together when it comes to influencing great masses of Negroes. We must mark him now, if we have not done so before, as the most dangerous Negro of the future in this Nation from the standpoint of communism, the Negro and national security. “(Das FBI über Martin Luther King nach dessen Rede “I have a dream”.)
Via Feynsinn: Geheimdienst, Rasse, Sozialismus

Und ein interesssanter Fund bei KenFM: Geist ist geil!
DER SPIEGEL 8/1989:
NSA: Amerikas großes Ohr
Die National Security Agency, der aggressivste US-Nachrichtendienst, hört Freund und Feind ab

Im weltweiten Gewimmel der Funkwellen speichert die US-Regierung alle Signale, Befehle und Gespräche. Die National Security Agency (NSA), der geheimste aller Geheimdienste, lauscht rund um den Erdball und rund um die Uhr - auch in der Bundesrepublik. Letzter spektakulärer Erfolg, der die Beziehungen zwischen Bonn und Washington belastete: die von der NSA abgehörten Gespräche der Chemie-Firma Imhausen mit Libyen...


[Die deutsche Firma Imhausen Chemie hat Teile für eine Giftgasfabrik an Libyen geliefert. Erst auf Druck der USA ermittelt die Staatsanwaltschaft und veranlasst die Inhaftierung des Firmenchefs Jürgen Hippenstedt-Imhausen. Die Bundesregierung steht wegen ihrer Informationspolitik in dem Fall in der Kritik - vor allem im Ausland. Meldete die Tagesschau seinerzeit. ]

Abgesehen davon, dass im Zusammenhang mit der Aufregung um die Aktivitäten ausländischer Nachrichtendienste immer die Bundesregierung wegen ihrer Informationspolitik in der Kritik steht, hat KenFM natürlich recht mit dem Hinweis : Wenn der Spiegel 2013 über die plötzlich enttarnte, unendliche Macht der NSA schreibt, kann er sich darauf verlassen, dass kaum jemand das Gespräch an sich selber richten wird, um den Satz zu formulieren:
Moment mal… ist das nicht im Kern exakt die selbe Story, die mir das Hamburger Nachrichtenmagazin schon einmal, nämlich im Februar 1989, präsentierte? Nur, dass Edward Snowden damals noch bei Mutti wohnte und der Spiegel in DM bezahlt werden konnte, also deutlich billiger war?

Doch. Nur, weil kaum jemand sich daran erinnern kann, oder will, und auch der SPIEGEL alles unterlassen wird, um auf diese Wiederholung hinzuweisen, lassen sich die im Kern immer gleichen Nachrichten an die immer gleich schlecht (un)informierte Gesellschaft verkaufen.

Das ist wie mit Drogen. Sie machen nicht satt. Sie machen blöd.


Aktuelle Anmerkung Anfang November: Wer verarscht hier eigentlich wen?

"Wir haben den BND in seinem Werben für eine Reform oder Neu-Interpretation der sehr restriktiven Überwachungsgesetze in Deutschland unterstützt", zitiert der "Guardian" aus den Dokumenten. Aus den Papieren gehe zudem "eine Bewunderung für die technischen Fähigkeiten" deutscher Dienste hervor... : Neue Späh-Enthüllungen: Europäische Geheimdienste sollen kooperiert haben

Archäologie CCLXXI: Die City Preachers

Wiedergefunden und weitergereicht:

Die City Preachers 1966: Die Protestsong-LP - Eine Auftrags-Produktion für Philips - Auf dem Cover v.l.n.r.: Claus, Sibylle, John, Inga, Kalle, Götz und Bruno... (Inga ist übrigens die wunderbare Inga Rumpf!)
R-3492497-1332591054
[via Zero G Sound]
Gegründet wurde die Band 1965 in Hamburg von dem aus London stammenden Bankangestellten John O’Brien-Docker. Die Musik war eine Mischung von Folklore, später Folk genannt, aus aller Welt: Flamenco aus Spanien, Blues aus den USA, Irish Folk, Bouzouki-Klänge aus Griechenland, jiddische und Balkan-Lieder, aber auch frühe deutschsprachige Protestsongs ..
Aus der Band gingen namhafte Musiker hervor. Dazu gehören neben dem Gypsy-Swing-Gitarristen John O’Brien-Docker die Sängerinnen Inga Rumpf, Sibylle Kynast, Dagmar Krause, der Sänger, Kunstpfeifer und Multiinstrumentalist Eckart Kahlhofer, der Keyboarder Jean-Jacques Kravetz und der Schlagzeuger und spätere Sänger Udo Lindenberg...
(wikipedia)
Die liebevoll gemachte Seite von Michael Laukeninks (Mitglied der City Preachers) - mit vielen Informationen und historischen Photos - sollten Sie unbedingt besuchen!

Von den frühen City Preachers gibt es wenig Aufnahmen: hier ein WDR-Beitrag von 1967 über die Gruppe und hier eine schöne Aufnahme in der Besetzung von 1968 (Jean-Jacques Kravetz, Dagmar Krause, Karl-Heinz Schott, Udo Lindenberg und Inga Rumpf:



Für historisch Interessierte hier noch das Back-Cover der LP "Warum" mit den Credits ! Interessant, was nach dieser immerhin heute noch hörenswerten Auftragsproduktion für Philips später so aus Texter Michael Kunze und Komponist Ralph Siegel (damals jun.) geworden ist ...
R-3492497-1332591065

Die Sonne bringt es an den Tag

Lajen_Mond

Heinrich Heine: Donna Clara
    In dem abendlichen Garten
    Wandelt des Alkaden Tochter;
    Pauken- und Trommetenjubel
    Klingt herunter von dem Schlosse.

    »Lästig werden mir die Tänze
    Und die süßen Schmeichelworte,
    Und die Ritter, die so zierlich
    Mich vergleichen mit der Sonne.

    Überlästig wird mir alles,
    Seit ich sah, beim Strahl des Mondes,
    Jenen Ritter, dessen Laute
    Nächtens mich ans Fenster lockte.

    Wie er stand so schlank und mutig,
    Und die Augen leuchtend schossen
    Aus dem edelblassen Antlitz,
    Glich er wahrlich Sankt Georgen.«

    Also dachte Donna Clara,
    Und sie schaute auf den Boden;
    Wie sie aufblickt, steht der schöne,
    Unbekannte Ritter vor ihr.

    Händedrückend, liebeflüsternd
    Wandeln sie umher im Mondschein,
    Und der Zephir schmeichelt freundlich,
    Märchenartig grüßen Rosen.

    Märchenartig grüßen Rosen,
    Und sie glühn wie Liebesboten. -
    Aber sage mir, Geliebte,
    Warum du so plötzlich rot wirst?

    »Mücken stachen mich, Geliebter,
    Und die Mücken sind, im Sommer,
    Mir so tief verhaßt, als wärens
    Langenasge Judenrotten.«

    Laß die Mücken und die Juden,
    Spricht der Ritter, freundlich kosend.
    Von den Mandelbäumen fallen
    Tausend weiße Blütenflocken.

    Tausend weiße Blütenflocken
    Haben ihren Duft ergossen. -
    Aber sage mir Geliebte,
    Ist dein Herz mir ganz gewogen?

    »Ja, ich liebe dich, Geliebter,
    Bei dem Heiland seis geschworen,
    Den die gottverfluchten Juden
    Boshaft tückisch einst ermordet.«

    Laß den Heiland und die Juden,
    Spricht der Ritter, freundlich kosend.
    In der Ferne schwanken traumhaft
    Weiße Liljen, lichtumflossen.

    Weiße Liljen, lichtumflossen,
    Blicken nach den Sternen droben. -
    Aber sage mir Geliebte,
    Hast du auch nicht falsch geschworen?

    »Falsch ist nicht in mir, Geliebter,
    Wie in meiner Brust kein Tropfen
    Blut ist von dem Blut der Mohren
    Und des schmutzgen Judenvolkes.«

    Laß die Mohren und die Juden,
    Spricht der Ritter, freundlich kosend;
    Und nach einer Myrtenlaube
    Führt er die Alkadentochter.

    Mit den weichen Liebesnetzen
    Hat er heimlich sie umflochten;
    Kurze Worte, lange Küsse,
    Und die Herzen überflossen.

    Wie ein schmelzend süßes Brautlied
    Singt die Nachtigall, die holde;
    Wie zum Fackeltanze hüpfen
    Feuerwürmchen auf dem Boden.

    In der Laube wird es stiller,
    Und man hört nur, wie verstohlen,
    Das Geflüster kluger Myrten
    Und der Blumen Atemholen.

    Aber Pauken und Trommeten
    Schallen plötzlich aus dem Schlosse,
    Und erwachend hat sich Clara
    Aus des Ritters Arm gezogen.

    »Horch, da ruft es mich, Geliebter;
    Doch, bevor wir scheiden, sollst du
    Nennen deinen lieben Namen,
    Den du mir so lang verborgen.«

    Und der Ritter, heiter lächelnd,
    Küßt die Finger seiner Donna,
    Küßt die Lippen und die Stirne,
    Und er spricht zuletzt die Worte:

    Ich, Sennora, Eur Geliebter,
    Bin der Sohn des vielbelobten,
    Großen, schriftgelehrten Rabbi
    Israel von Saragossa.
Lajen

So ist das, die Sonne bringt die Wahrheit an den Tag. Die Pfarrkirche zum hl. Stephanus und Laurentius in Lajen, von manchen wegen ihrer für eine Dorfkirche großen Ausmaße der "Dom auf dem Berg" genannt, von Dreikirchen aus gesehen, kurz nach Sonnenaufgang, kürzlich dort aufgenommen - wie den Mond kurz nach seinem Erscheinen vom gleichen Ort mit gleicher Blickrichtung - ...
Schön ist, dass ich das Licht festhalten konnte, das durch die Kirche dringt. Das Licht macht sie zu einem einfach nur schönen Bau am Eingang von Gröden in Südtirol und entzaubert, obwohl das ja eigentlich nicht mehr nötig ist , die Kirche als Kirche. Dann möge das Photo eben einfach nur Enlightenment/Aufklärung bestätigen ...

Im Übrigen: Die Legende erzählt: Als Erzdiakon von Rom war Laurentius in Vertretung des Papstes für die Verwaltung des örtlichen Kirchenvermögens und seine Verwendung zu sozialen Zwecken zuständig. Nachdem der römische Kaiser Valerian Papst Sixtus hatte enthaupten lassen, wurde Laurentius aufgefordert, alles Eigentum der Kirche innerhalb von drei Tagen herauszugeben. Daraufhin verteilte Laurentius das Vermögen an die Mitglieder der Gemeinde, versammelte alle Armen und Kranken und präsentierte sie als den wahren Reichtum der Kirche dem Kaiser. Dieser ließ Laurentius deswegen mehrfach foltern und dann durch Grillen auf einem eisernen Gitterrost qualvoll hinrichten.
Das kann ja dem Tebartz-van Elst nicht passieren ...

1:170 oder 1:12

    “Die Einkommensverteilung hat sich in Mitteleuropa in den letzten Jahren vor und nach Steuern immer weiter zugunsten der hohen Einkommen verschoben. Gleichzeitig sind positive Ergebnisse dieser Politik bei den Investitionen und bei der Produktivität nicht zu erkennen. Auch in der Schweiz bleiben die Einkommen der großen Mehrheit der Bevölkerung hinter der Produktivitätsentwicklung zurück, was zu weiterer funktionsloser Ungleichheit führt. Das ist fatal: Anstatt die Investitionen in Sachkapital und die Binnenwirtschaft zu stärken, drängen wir die Wirtschaft immer mehr in den Export und in spekulative Anlagen. Damit verstärken wir die Instabilität des Systems und spalten die Gesellschaften Europas. Angesichts dessen geht die 1:12 Initiative in die richtige Richtung und deshalb unterstütze ich sie.” (Heiner Flassbeck)
Die ausführliche Analyse, die zu dieser Untertützung führt, sollten Sie hier nachlesen!

Informationen zur Eidgenössischen Volksinitiative «1:12 – Für gerechte Löhne»
+ die Seite der Initiative
+ für Politiklehrer: die Seite der Schweizerischen Bundeskanzlei (zum Verfahren): Volksinitiativen gehen nicht vom Parlament oder von der Regierung aus, sondern von den Bürgerinnen und Bürgern. Sie gelten als Antriebselement der direkten Demokratie.

Zur Lage in Deutschland: Vorstände in Dax-Unternehmen verdienen im Mittel 53 mal so viel wie durchschnittliche Beschäftigte (Hans-Böckler-Stiftung) Im Mittel!!

manager-worker-pay-ratio-02_rdax_328x600

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

Archiv

Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
April 2014
März 2014
Februar 2014
Januar 2014
Dezember 2013
November 2013
Oktober 2013
September 2013
August 2013
Juli 2013
Juni 2013
Mai 2013
April 2013
März 2013
Februar 2013
Januar 2013
Dezember 2012
November 2012
Oktober 2012
September 2012
August 2012
Juli 2012
Juni 2012
Mai 2012
April 2012
März 2012
Februar 2012
Januar 2012
Dezember 2011
November 2011
Oktober 2011
September 2011
August 2011
Juli 2011
Juni 2011
Mai 2011
April 2011
März 2011
Februar 2011
Januar 2011
Dezember 2010
November 2010
Oktober 2010
September 2010
August 2010
Juli 2010
Juni 2010
Mai 2010
April 2010
März 2010
Februar 2010
Januar 2010
Dezember 2009
November 2009
Oktober 2009
September 2009
August 2009
Juli 2009
Juni 2009
Mai 2009
April 2009
März 2009
Februar 2009
Januar 2009
Dezember 2008
November 2008
Oktober 2008
September 2008
August 2008
Juli 2008
Juni 2008
Mai 2008
April 2008
März 2008
Februar 2008
Januar 2008
Dezember 2007
November 2007
Oktober 2007
Juli 2007
Juni 2007
Mai 2007
April 2007
März 2007
Februar 2007
Januar 2007
Dezember 2006
November 2006
Oktober 2006
September 2006
August 2006
Juli 2006
Juni 2006
Mai 2006
April 2006
März 2006
Februar 2006
Januar 2006
Dezember 2005
November 2005
Oktober 2005
September 2005
August 2005
Juli 2005
Juni 2005
Mai 2005
April 2005
März 2005
Februar 2005
Januar 2005

Credits


Aesthetik
Archäologie
Ästhetik des Widerstands
Aus der sozialen Überdruckkammer
Bildung
Futurologie
Kritische Psychologie
Lernen
Literatur unterrichten
Medial
Musik
Musikarchiv
Politik unterrichten
Trash
Unterrichten
Welterklaerung
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren